to
Jj
Die Tieflandsmulde die Zone der großen Urstromtäler.
Die Tieslandsmulde enthält die hauptsächlichsten Flußläuse und Verkehrslinien des Norddeutschen Flachlands und ist daher auch die Zone der wichtigsten
wroßstadte. In der Tieflandsmulde sammelten sich die Schmelzwässer am Rande der eiszeitlichen Gletscher und entwässerten das Land in nw. Richtung zur Elbe
und Weser, stellenweise große Stauseen bildend. Diese entleerten sich beim Rückzug des Eises durch Rinnen nach N. und schufen so die großen Turchbrüche der £det
und Weichsel nach der Ostsee. (Nach Sievers.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
268
C. Länderkunde,
erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge-
deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen-
stand.
b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an-
sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig,
dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger
Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier
lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt.
Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen-
gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten
Straßen.
Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im
Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien?
7. Die Pachtung Kiautschou.
500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150).
§ 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost-
küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu
tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der
China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt
die Stadt Kiautfchöu.
Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den
entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen
die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare
Niederung ist dicht bevölkert.
Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite
bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen
zum Teil zufriert.
§ 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen-
platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand
zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der
Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch
die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf
beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der
deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten
Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff-
fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem
Kohlengebiet.
Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be-
trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn
beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Kopra
Extrahierte Ortsnamen: China China Sachsen China Nordchina Tientsin Schanghai Tsingtan Bremerhaven Berlin
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
247
schiffbar sind und regelmäßig befahren werden. Die Kongoflotte verfügt über
150 Fahrzeuge, darunter 50 Dampfer. Alle Katarakte find durch Bahn-
bauten umgangen.
Von größter Bedeutung ist das Kongogebiet durch feinen Reichtum an
Kautschuk, Elfenbein und Kupfer. Es wurde erfchloffeu durch den kühnen
Weltreisenden Stanley [ßtanle], der 1877 auf Kosten des belgischen Königs
das Land von Sansibar aus in kühnem Zuge durchquerte und die bisherige
Ansicht als unrichtig erwies, daß Jnnerafrika ein dünnbewohntes Land sei.
Politische Übersicht. Der südwestliche Teil des Kongolandes gehört zu
Portugiesisch-Westafrika (Angola), der nordwestliche zu Französisch-
Kongo. Den Hauptteil bildet Belgisch-Kongo.
Belgisch-Kongo, begründet vom Könige Leopold Ii. von Belgien. Den Fluß
entlang sind zum Schutze des Handels Stationen angelegt. Der Handel mit
den arabischen Händlern im 0 wird vom oberen Kongo aus betrieben.
§ 395. 2. Das tropische Ostafrika. Das tropische Ostafrika ist das
Land der Hochgebirge und der Seen. Das Hochland wird in nordsüdlicher
Richtung von tiefen Grabenfenhingen durchzogen. Im östlichen Gebirgs-
rande erheben sich mächtige Bergriesen, erloschene Vulkane, darunter der
auf deutschem Gebiete liegende Kilimandscharo (6000 m), der höchste Berg
des Erdteils. Sein Gipfel ist von Gletschern umgürtet. In den Senkungen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der V:ktoria-See der
größte ist. Im 0 senkt sich der Gebirgsrand in Terrassen zu einer Küsten-
ebene, die von Korallenriffen umfäumt ist. Sie haben sich zu den San-
sibar-Jnseln zusammengeschlossen. Das Osthorn Afrikas bildet das
zwischen Italien und Großbritannien geteilte Somal-Land. Das Klima ist
im Küstengebiet ungesund, im hochgelegenen Innern ist es den Europäern zu-
träglicher. Die Länder der Ostküste nördlich von Mocambique bestreicht im
Sommer der südlichen Halbkugel der Nordostmonsün^. Im Südwinter, wenn
in Vorderindien starke Hitze herrscht, fließt die Luft von hier nach Vorderindien ab.
Politische Übersicht. Von N nach S folgen die europäischen Besitzungen:
1. Italienisches Somal-Land. Es ist noch völlig-nnerschlossen.
2. Britisch-Ostasrika reicht bis an den Viktoria-See, wohin eine
Eisenbahn von der Küste sührt.
3. Deutsch-Ostafrika (f. die deutschen Kolonien, § 410sf.).
4. Sultanat Sansibar. Es steht unter britischer Schutzherrschaft.
Die Hauptstadt Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. Hier
fammeln sich die Kaufleute aus Arabien, Indien und Europa, um vor allem
das Elfenbein des Innern zu erhandeln. Noch vor kurzem aber zogen von hier-
aus auch die arabischen Sklavenhändler ins Innere, ganze Dörfer ausraubend,
um ihre Menschenware nach Asien zu verkaufen. „Der Weg von Sansibar
zu den Seen war einst mit den Knochen der auf dem Transport umgekommeneu
Sklaven besät." Jetzt ist die Stadt der Ausgangspunkt des friedlichen Verkehrs
.. * ^andmassen sind in Ostafrika dann von der Sonne stark erhitzt, dadurch wird
die Luft über ihnen leichter, und infolgedessen strömt die schwerere, feuchte Luft von No
von Vorderindien her, ein. '
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Stanley Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sansibar Portugiesisch-Westafrika Angola Belgisch-Kongo Belgisch-Kongo Belgien Ostafrika Ostafrika Afrikas Italien Mocambique Deutsch-Ostafrika Sansibar Ostafrikas Indien Europa Asien Sansibar Ostafrika
144
C. Länderkunde.
stattfindet, werden reiche Ernten von Mais und Weizen erzielt. Die Industrie
ist wenig entwickelt. Wenngleich die Viehzucht (Pferde, Rinder, Schweine,
Geflügel) noch immer der Haupterwerbszweig ist, wird doch jetzt das Weide-
land mehr und mehr in Ackerland umgewandelt.
§ 217. Siedlungen. In der Pußta fehlte es bislaug au Material zu
größeren Bauten; die Städte machen deshalb den Eindruck ungeheurer
Dörfer, die meilenweit von Landgütern umgeben sind, auf denen die Be-
wohner der „Stadt" ihre Arbeit verrichten. Fern von größeren Flüssen
liegt im No Debreezen [ba&räzen], die Stadt der Viehpußta, deren
Reichtum vor allem in Schweinen besteht. In der Mitte wird dies „größte
Dorf Enropas", mit 85000 Einwohnern, von einer überaus breiten Straße
durchzogen. Die Stadt der Getreidepußta ist Maria-Theresiopel mit
großen Getreidemärkten. Szegedin (Lage?), die einzige größere Stadt an
der Theiß, leidet oft durch Überschwemmung. Die Städte verlieren nener-
dings ihr dorsähuliches Gepräge, seitdem große Ziegeleien Bansteine liefern.
Die Donau tritt beiwaitzen in die große Ebene ein und fließt von
hier bis zur Eiumüuduug der Drau nach 8. Die Doppelhauptstadt Ungarns
Ofen-Pest oder Budapest (900) liegt da, wo zum letztenmal steile Höheu
an das rechte Ufer herantreten, an deren Fuß zahlreiche Heilquellen ent-
springen. Schon die Römer gründeten hier eine befestigte Kolonie. In
der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde es Resideuz der ungarischen Könige.
Ofen liegt malerisch an und zwischen Hügeln um das hohe Schloß und
die Festuug und ist teils deutsch; Pest ist die moderue Magyareustadt.
Ofen-Pest ist Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs, größter Industrie- und
Handelsplatz Ungarns. Am Vereinigungspunkte der Drau und der Douau
ließ die Sumpsbilduug keine städtische Änsiedlnng zu. Peterwardeiu ist
aus deu Türkenkriegen bekannt, vor allem Belgrad, die Hauptstadt Ser-
bieus, deren Festung ans steilem Hügel die Donau beherrscht. (Wo?) Vor-
dem Eintritt in die Ebene der Walachei bildet das Eiserne Tor die
schwierigste Stelle des ganzen Donaulaufs. Hier verengt sich der Strom
von vorher 1500 m auf 100 m und ist von Felsen durchsetzt, so daß früher
die Schiffahrt iu manchen Jahren nur 50 Tage möglich war. ^____
§ 218. Die Theiß fließt im Tieflande der Donan parallel. Durch
unzählige Wiuduugen verdreifacht sie die Länge ihres Laufes. Währeud
früher ein meilenbreiter Sumpfgürtel die Ufer unnahbar machte, sind jetzt
durch großartige Eutsumpsungen weite Gebiete der Kultnr erschlossen
worden. Au ihrem letzten Nebenflüsse liegt die Sumpffestuug Temesvar
ftamäschwar^, der Hauptort des Bänät. Diese Landschaft liegt zwischen
der unteren Theiß und dem Randgebirge von Siebenbürgen.
§ 219. Die Bevölkerung ist stark gemischt. Die Ungarn oder
Magyaren sind ein den Mongolen ähnliches finnisches Volk. Sie kamen
um 900 ins Land. Seit 1848 drängt die magyarische Bewegung das
Deutschtum arg zurück. Von den slawischen Stämmen bilden die den
Tschechen und Mähren verwandten Slowaken im Gebirge die ärmere
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutscheu Kolonien. 259
2. Kamerun.
Fast so groß wie das Deutsche Reich, 3,5 Mill. E. 1000 Deutsche, ohne die Schutztruppe.
§ 416. a) Lage und Grenzen. Kamerun liegt im innersten Winkel
des Golfes von Guinea, 7" nördlich vom Äquator. Von der nur 320 km
langen, hafenarmen Küste an der Bucht von Biäfra erstreckt sich das Gebiet
nach No bis an den Tsäd-See und den Scharifluß. Hier ist der Mittel-
Punkt des reichgesegneten Sudan, dessen Handel aber dem Benue folgt und
meist dem britischen Nigeria zugute kommt. Im 8, 0 und N grenzt Kamerun
an französisches, im Av an britisches, im Saar an spanisches Gebiet.
132. Der Kamerunberg und der Ort Viktoria, Dualaboote, Faktoreien.
(Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schneidewind, Dresden.)
Der Kleine Kamerunberg (1775 m) bildet nahe der Küste einen lühngeformten Kegel. Er gehört zu der
Basaltmasse des Hauptkegels. In der Regenzeit trägt dieser vorübergehend eine Schneehaube auf den
nackten Lavafeldern des Gipfels. Abwärts folgen Grasmatten und Gebüsch, von 2500 m an lichte Hochwälder.
^ § 417. b) Landschaftsbild. 1. Die niedrigste Stufe bildet die in der
Mitte breitere Küstenebene. Hier reicht in der Form eines Ahornblattes
das 30 km breite Mündungsgebiet des Kamerünflusfes ins Land, nach dem
die Kolonie ihren Namen trägt *. In die Ecken der Bucht münden vier
Flüsse, die ungeheure Schlammassen abgelagert haben, so daß ein 25 km
breites, unbewohntes, mit Mangrovewäldern bestandenes Sumpfgebiet ge-
bildet wurde.
2. Unmittelbar an der Nordwestküste erhebt sich aus der Küsteuebeue
der oft von Stürmen und Gewittern umtobte Kamerüuberg, ein Vulkan
von 4000 m Höhe, der Spuren erneuter Tätigkeit zeigt. Sein Basaltsockel
1 Kamerun lvortug.z = Krabbe, wegen des Krebsreichtums in Fluß und Bucht.
17*
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32
B. Allgemeine Erdkunde.
8 33. Die Flüsse entströmen entweder dem Schnee und Eis der
Hochgebirge, oder sie entstehen durch das in den Boden gesickerte Wasser.
Ans unterirdischen Wegen sammelt sich das eingedrungene Regenwasser zu
kleineren und größeren Wasseradern, deren Weg durch die Lage und Härte
der Gesteine bestimmt wird. Äommt das Wasser an eine undurchlässige
Schicht, so stießt es unterirdisch ab und tritt als Quelle zutage. lfig. 19.)
19. Quelle, durch sickerndes Wasser gebildet.
Aufgabe. Wiederhole die Zeichnung im Heft ohne ängstlichen Anschluß
an die Vorlage!
Das Gebiet, das ein Fluß (Strom) entwässert, ist sein Flnß-(Strom-)
gebiet. Tie Linie, von der das Wasser zweier Stromgebiete absließt, heißt
Wasserscheide. Sie ist also auch die Umgrenzungslinie eines Strom-
gebietes. (Fig. 20 u. 21.)
'20. Wasserscheide mit Ketten- und Massengebirge.
Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche und
bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt, sehr oft
bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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25 Die Süddeutsche Hochebene. § 24
1. Es sind in Abb. 1, §24 die wichtigsten (siehe darüber die Anmerkung im Fuß)
Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits
aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu
sprechen über:
Altmühl Ingolstadt O Lech Salzach
Augsburg ü Inn München ß Straubing O
Bayerwald Isar Nab Ulm ^
Donau Jura Passau O Zugspitze, 3000 m
Fichtelgebirge Königssee Regen
Itter Landshut O Regensburg |
2. Abb. 1, § 24 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. die Anmerkung im
Fuß) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dazu
die Hilfen links und rechts oben in der Skizze!
3. Nenne im Gebiet der Süddeutschen Hochebene Ivo Km-Strecken (nach
Abb. 1, § 24)!
a) Die Hochebene selbst.
1. Die Süddeutsche Hochebene nimmt die Stelle eiuer früheren breiten Senkung
zwischen Alpen und Iura ein, die von den Gletschern der Eiszeit mit Alpenschutt
ausgefüllt wurde (f. die schraffierte Schicht in Skizze 2, § 24; die Alpen sind nur
noch eine Ruine). Als sanft geneigte, schiefe Ebene ist sie den Alpen vorgelagert.
(Am französischen Außenrande der Alpen blieb die Senkung offen; sie bildet
hier eine sogenannte Grabenversenkung, in der die Rhone fließt.)
Abb. 2, §24. Schnitt durch die Alpen (südliche Kalkkette weggelassen) und die Süd-
deutsche Hochebene (8mal überhöht). Die gestrichelte Schicht bezeichnet den durch die Gletscher
und Gletscherwasser herübergetragenen Alpenschutt.
Zeichne den Schnitt: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis (alle Schrift weg-
lassen, desgl. die feiulinigen Berge bei der Zugspitze)!
2. Flüsse. Welche von den rechtsseitigen Donau-Nebeuflüssen kommen aus
den Algäuer Alpen (darunter auch die Wertach, Nebenfluß von?), welche aus
den Bayrischen Alpen? Welcher durchquert die ganzen Alpen?
Alle diese rechtsseitigen Nebenflüsse fließen rasch und regellos in breiten Betten,
die einst die Gletscher und Gletscherwasser furchten. Wenn sie zur Zeit des Hochwassers auf die
10-, 20-, ja 30- und 40 fache Wassermenge anschwellen und zeitweilig fast den ganzen Talboden
überfluten, dann bedecken sie das ihnen abgerungene Nutzland in kurzer Zeit mit unfruchtbaren
Sand- und Geröllmassen, des Ackerers mühevolles Werk für immer begrabend. Bis auf den
Inn sind sie für die Schiffahrt untauglich (Gruud?). Als Donauquelle wird man Brege
und Brigach bald wohl kaum mehr ansehen können, da ihr Wasser immer mehr unterirdisch
zur Aach und damit zum Rheingebiet (Bodensee) abgeleitet wird.
Bei Aufgabe 1 und 2 bleiben jetzt noch unberücksichtigt: die punktierten Flüsse,
die hohl gezeichneten Gebirge und diejenigen Städte und Bergspitzen, bei denen ein
Anfangsbuchstabe steht (sind für die spätere Schlußaufgabe bestimmt).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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121 Schleswig-Holstein. ___§ 79
Nach einer Aufnahme von A. Sievert-Kiel.
Abb. 1, § 79. Die neue Hochbrücke bei Holtenau (im Bau).
Die Brücke wurde von beiden Ufern aus freischwebend, also ohne Gerüst, vorgeschoben.
Das Bild zeigt die Brücke kurz vor dem Zusammenschluß der beiden Hälften.
Abb. 2, § 79. Bau des Kaiser Wilhelm-Kanals (Baggerarbeit).
Wir sehen 2 Trockenbagger, einen rechts auf der alten Oberfläche, den andern eine Stufe
tiefer auf dem Grunde des von dem ersten geschaffenen breiten Bettes. Die Eimer (vergleiche
die weißen Flecke bei den Baggern!) laufen an einer Kette ohne Ende, kratzen sich an der
Schrägnng ihr Teil Erde ab und schütten es oben, selbsttätig in bereitstehende Eisenbahnwagen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: A._Sievert-Kiel
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Holtenau
150
§ 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde.
Und wie im Innern der Erde, besonders in kalkhaltigen Ge-
Birgen Höhlen entstehen, so spülen Regengüsse, Sturzbäche, Lawinen,
Gletscher die Gebirge ab. Bei den härtesten Gesteinsarten, wie Gneis
und Granit, bleiben häufig harte Felsblöcke zurück, die sich wohl zu
Felsmeeren vereinigen (Odenwald) und durch ihre abenteuerlichen
Formen der Sagenbildung Stoff geben (Elbsandsteingebirge).
Da, wo nach geschehener Höhlenbildung das kalkhaltige Wasser
eindringt, entstehen Tropfsteingebilde (Stalaktiten, von oben
nach unten, Stalagmiten, von unten nach oben wachsend): Adels-
berger Grotte in Kram, Baumannshöhle im Harz.
Besonders wichtig ist die Erosionstätigkeit der fließenden
Gewässer, die in Hochflächen tiefe Täler eingraben (Cannons des Kolo-
rado) und Gebirge durchbrechen (Rheindurchbruch bei Bingen, Durch-
bruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge). Wasserfälle, Strom-
schnellen, Riffe im Strombette zeigen solche noch nicht vollendeten
Arbeiten des Stromes an.
Ebenso großartig ist aber auch die aufbauende Tätigkeit des
Wassers, das aus den Verwitterungsprodukten der Gebirge die frucht-
bare Ackerkrume der Tiefländer und an den Flußmündungen die
reichen Marschländereien geschaffen hat. An flachen Küsten bilden sich
unter Einwirkung der Wellen und des Seewindes Sandhügel und
-ketten, Dünen. Häufig wandern diese, indem der Seewind immer
neue Sandmassen über die Düne treibt, landeinwärts (wandernde
Dünen), Wälder und Dörfer unter sich begrabend.
Strandseen, Haffs oder Lagunen sind Seen, die durch
Landstreifen (Nehrungen) oder Inseln vom Meere geschieden werden
und von einem einmündenden Strome mit süßem Wasser gespeist werden.
Sie sind seicht und ihre Abgrenzungen nach der See zu wachsen durch
Ablagerungen der Sinkstoffe der Flüsse allmählich (Ostseekuste, Venedig).
Da, wo ein Fluß seine Ablagerungen weit in das Meer hinausbaut,
entstehen Deltas (Nil, Ganges).
Moore (auch Bruch, in Süddeutschland Moos, in der nw. Eisel
Venn genannt) verdanken ihre Entstehung der Vermoderung von Pflanzen-
decken (Heidekraut, Torfmoose, Gräser). Man unterscheidet Überwasser-
oder Hochmoore, die sich oft meterhoch über die Wasserfläche erheben,
und Unterwasser- oder Niederungsmoore. Die ersteren bestehen
aus halbvermoderten (vertorften) Pflanzenresten, die letzteren sind viel-
fach von Sand-, Ton-, Mergelschichten, die aus dem das Moos durch-
fließenden Wasser ablagern, durchsetzt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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100
§ 46. Die Apenninenhalbmsel oder Italien.
gewährt. Das herrliche Klima und die von der Natur freiwillig ge-
botenen Früchte haben dazu bewirkt, daß Italien für viele Völker be-
gehrenswert und darum viel umstritten gewesen ist. Die seit den alten
Zeiten dort angesammelten Kunstschätze machen das Land zum Reiseziel
von aller Welt.
2. Bodengestaltung. Es ergeben sich drei natürliche Gebiete.
A. Die Lombardische oder Potiefebene, eines der frucht-
barsten Länder der Erde, ist größtenteils das Gebiet des Po, der als
tiefstes Rinnsal in dieser von dem Schwemmland der Alpenflüsse und
Gletscher allmählich ausgefüllten Ebene der Rest des ehemaligen Meeres-
bodens ist. Noch jetzt baut sich die Küste am Adriatischen Meere immer
weiter hinaus, die von den Flüssen mitgeführten Schuttmassen bilden
im Wasser lange Landstreifen (ähnlich den Nehrungen), hinter diesen
entstehen Lagunen, das sind flache, nach und nach versandende Strandseen.
Der Po entspringt auf ,den Westalpen am Monte Biso, durchfließt
in ö. Richtung die Ebene und mündet in einem Delta in das Adria-
tische Meer. Seine bedeutendsten, sehr wasserreichen Nebenflüsse empfängt
er von den Alpen, mährend diejenigen von den Apenninen wegen der
Kalknatur dieses Gebirges klein und wasserarm sind. Die linken Neben-
flüsse sind der Tessin Italien. Ticino) vom St. Gotthard, die Adda
und der Mincio, welche in herrlich zwischen hohen Bergen gelegenen
Seen, nämlich dem Langensee (italien. Lago maggiore), Eomer- und
Gardafee, ihre wilden Gewässer beruhigen. Trotzdem sind diese Flüsse
für die Ebene besonders im Frühjahr sehr gefährlich, so daß die Ufer
des Po durch Dämme geschützt werden müssen. Den Unterlauf des
Po begleitet die Etsch, in deren Tal seit alten Zeiten eine wichtige
Straße, jetzt Eisenbahn, entlangführt. Infolge der guten Bewässerung
und der warmen Sommer ist die Ebene reich angebaut. Der Ackerbau
liefert Weizen, Mais und im Podelta Reis; der Maulbeerbaum wird
für die Seidenraupe angepflanzt, daneben die Edelkastanie und der Öl-
bäum; zwischen den Bäumen rankt sich die Weinrebe, so daß das Land
stark bevölkert ist und eine bedeutende Anzahl größerer Städte aufweist.
Nach Frankreich vermittelt den Verkehr Turin (auf welcher Eisenbahn?),
nach der Schweiz und Deutschland Mailand auf der berühmten St.
Gotthard-Bahn. Mantua deckt als starke Festung den Zugang im
Mincio-Tal, sowie Verona den der Etsch. Bei Piacenza geht
die wichtige alte Römerstraße, die via Aemilia, jetzt Eisenbahn, über
den Po als an der letzten Stelle, ehe seine sumpfigen Ufer beginnen. Am
Adriatischen Meer liegt auf unzähligen kleinen Inseln die alte Handels-
stadt Venedig.
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