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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen, 35 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm, Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter: und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Rolaud war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- figur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes, Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So er- innert der Roland an die frühere Größe und Selbst- ständigkeit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- 3*

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 42

1911 - Magdeburg : Creutz
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu) Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen. 49 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm. Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter; und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Roland war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- sigur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes. Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene, rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So erinnert der Roland an die frühere Größe und Selbstständig- keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 56

1911 - Magdeburg : Creutz
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen) Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 33

1907 - Leipzig : Freytag
33 Arnold so zornig, da er dem Knechte zwei-Finger zerschlug. Er floh ins Gebirge; Landenberg aber lie dem armen alten Vater Arnolds beide Augen ausstechen. der diese und andere Grausamkeiten der Vgte emprt, versammelten sich drei und dreiig wackere Männer aus allen drei Kantonen in einer finstern Nacht auf dem Rtli. Das ist eine einsame Bergwiese am Ufer des Vierwaldsttter Sees. Hier gaben sie sich das feierliche Versprechen, in der nchsten Neujahrsnacht die Vgte aus dem Lande zu jagen. Tells Apfelschu. Unterdessen wollte Geler die Gesinnung des Volkes auf die Probe stellen. Er lie eine Stange errichten mit einem Hute darauf und befahl, da jeder Vorbergehende vor dem Hute die Knie beugen sollte. Ein biederer Landmann, namens Wilhelm Tell, ging mit seinem Shnchen vorber und miachtete den schimpflichen Be-fehl. Ergriffen und vor den Vogt gefhrt, wurde er von diesem dazu verurteilt, feinem fechsjhrigen Knaben einen Apfel vom Kopse zu schieen. Der Vater wollte lieber sterben, als das tun. Aber Geler drohte, beide zu tten, wenn er noch lnger zaudere. Da nahm der gengstigte Vater zwei Pfeile aus dem Kcher, legte einen auf den Bogen und zielte. Und siehe, Tell tat einen Meisterschu. Getroffen flog der Apfel vom Kopfe, dem Kinde aber war kein Haar gekrmmt. Geler aber fragte finster: ..Wozu war der zweite Pfeil bestimmt?" Tell gab erst eine ausweichende Antwort; dann aber sprach er: So wisse denn: Htte der erste Pfeil das Haupt meines Kindes durchbohrt, fo wrde der zweite dein Herz sicher nicht verfehlt haben." Da wurde Geler zornig; er lie Tell gefesselt in einen Kahn bringen, um ihn auf sein festes Schlo jenseits des Vier-waldsttter Sees zu bringen, wo er weder Sonne noch Mond sehen sollte. Geler selbst stieg mit in den Kahn. Die Befreiung. Als sie mitten aus dem See waren, erhob sich ein gewaltiger Sturm. Tell war ebenso berhmt als Ruderer wie als Schtze. Deshalb befahl Geler, da man seine Fesseln lse, damit er das schwankende Fahrzeug fhre. Tell lenkte den Kahn gegen eine Fels-platte, die am Ufer in den See vorsprang. Als er nahe genug war, lie er das Ruder fallen, griff hurtig nach seinem Bogen und sprang mit einem khnen Satz auf die Platte. Im Abspringen aber hatte er den Kahn weit in die Wellen zurckgestoen. Jedoch konnte sich der erschrockene Vogt noch an einer andern Stelle ans Land retten. Rachedurstig ritt er seines Weges. Da hatte sich in einem Hohlwege Tell mit seinem Bogen aufgestellt. Er frchtete, Geler wrde sich an seinem Weib und seinen Kindern rchen. Um diese zu schtzen, beschlo er, ihn zu tten. Und als er nahe genug gekommen war. scho er ihm den Pfeil durchs

6. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
28 I. Griechische Sagen. und Haaren! Dann legte er sich nieder, schlief und schnarchte ans Leibeskraft. Odysseus hätte ihn gern getötet, doch erkannte er noch rechtzeitig, daß sie dann ans der Hohle nicht wieder heraus formten, weil der Stein davor lag. So mußte er voll Entsetzen sehen, wie am Morgen Polyphemos noch Zwei andere Gefährten auffraß. Als dann der Riese mit den Herden fort war, überlegte sich Odyfsens einen Plan zur Rettung. Man fand in der Hohle einen frisch abgehauenen Baumstamm. Den machte sich Odyffens zurecht und versteckte ihn im Mist. Am Abend fraß der Riese wieder zwei der armen Freunde auf. Da trat Odysseus zu ihm und bot ihm den Wein an, den er mitgebracht hatte. Dem Polyphemos schmeckte der Wein außerordentlich, und er trank davon unmäßig. Auch fragte er freundlich nach Odyffens' Namen und bot ihm ein schönes Geschenk an. Odysseus tränte ihm nicht, sagte: „Niemand nennen mich Vater und Mutter." Daraus der Kyklop: „Ich werde den Niemand zuletzt auffressen, das soll mein Gastgeschenk sein." Dann legte sich Polyphemos nieder und schlief ein. Da holten die Griechen den Pfahl hervor, machten die Spitze im Feuer glühend und bohrten sie dem Schlafenden in fein Auge. Rasend vor Schmerz fuhr Polyphemos empor. Doch es war zu spät, sein Auge war zerstört. Nichts konnte ersehen. In alle Ecken stoben die Griechen auseinander, und der Blindgewordene vermochte niemand von ihnen zu finden. Um herauszukommen, ersann Odysseus eine neue List. Er band je drei Schafböcke zusammen, und unter dein Bauch des mittleren mußte sich ein Gefährte verbergen und von den Tieren hinaustragen lassen. Er selbst suchte sich den stärksten Bock aus und ließ sich von diesem schleppen. Vergeblich lastete Polyphemos umher. Alle entkamen. Noch vom Schiff aus ries Odysseus höhnende Worte dem Zyklopen zu, der aber bat seinen Vater Poseidon um Rache, und Poseidon, der gewaltige Meergott, erhörte das Flehen seines Sohnes. § 2. Das Hbenteuer bei Kirke. Auf der Weiterfahrt kam Odysseus zu der Zauberin Kirke. Die verwandelte ihm seine Geführten in Schweine. Doch Odyffens war von Hermes gewarnt worden und hatte zum Schutz eine Blume bekommen, die er bei sich trug. Da konnte ihm der Zauber nichts schaden. Als Kirke ihn auch mit ihrem Stabe berühren wollte, zwang er sie mit dem Schwert, alle seine Genossen in Menschen zurückzuverwandeln. Ebenso mußte sie den übrigen Menschen, die sie zu Tieren verzaubert hatte, ihre Gestalt zurückgeben. Nun lebte Odysseus bei der schönen Zauberin ein Jahr herrlich und in Freuden. Dann zog man weiter. Beim Abschied gab ihm Kirke noch manche Ratschläge mit.

7. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 3

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Heracles. 3 § 3. Die 12 Hrbeiten. Eurystheus trug dem unglücklichen Heracles nacheinander 12 schwere Arbeiten auf. Die erste: Im Walde von Nemea in Argolis hauste ein starker Löwe. Dieser Löwe tat großen Schaden. Heracles betäubte den Löwen mit einem Kenlenschlag und erwürgte ihn dann. Die zweite Aufgabe war uoch schwerer. Bei Lernet in Argolis war ein schlimmer Sumpf. In dem hielt sich eine entsetzliche Wasserschlange aus, die Hydra. Die hatte nenn Köpfe. Heracles hieb einen Kopf ab. Da schossen gleich zwei neue Köpfe an derselben Stelle am Halse hervor. Heracles wußte sich zu helfen. Sein Wagenlenker mußte jedesmal, wenn Heracles einen Kopf abgehauen hatte, mit einer Fackel die Stelle abbrennen. Dann wuchs feilt Kopf wieder. So hat der Held die Bestie allmählich bezwungen. Ju das giftige Blut der Hydra tauchte Heracles feine Pfeile. 3. Aufgabe. Artemis, die Göttin der Jagd, hatte eine unter ihren Hirschkühen, die frei umherlief. Die anderen vier zogen ihren Wagen. Diese eine sollte Heracles sangen. Obwohl sie eherne Beine hatte, brachte sie Heracles doch lebendig dem Eurystheus. 4. Aufgabe. Ebenso fing erden wilden Eber vom Berge Ery-manthos, der nicht weit von Argolis liegt, und brachte das Tier zum König. Der König erschrak bei dessen Anblick dermaßen, daß er in ein großes Faß kroch, das er sich als ein Versteck hatte in die Erde einmauern lassen. 5. Aufgabe. Wenig schön war die fünfte Arbeit. Heracles sollte den Rinderstall des Königs Angias in Elis ansmisten. In dem Stalle waren 2000 Rinder, und den lange gehäuften Mist sollte der Held an einem Tage herausbringen. Der wußte sich aber zu helfen. Er leitete zwei Flüffe durch den Stall, die fpülten den ganzen Dnng an einem Tage heraus. (Noch heute nennt man eine recht schmutzige Stube wohl einen Augiasstall!) 6. Arbeit. Dauu scheuchte Heracles die großen Vögel mit den Hera Ludovisi. Rom. Palazzo Buoncompagni. Nach Originalphotographie.

8. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Hcraclcs. 5 ganz. Ein anderer Fluß war der schauervolle Styx, vor dem selbst die Götter Furcht hatten. Wenn sie etwas beim Styx geschworen hatten, so wagten sie nicht, ihr Versprechen Zu brechen. Wenn nun ein Mensch starb, so kam seine Seele in dies Land, und der Fährmann Charo n fuhr ihn in dem Totenschifs über den Styx, und der Tote gab ihm dafür eine kleine Münze, die Obolos hieß. Als Heraeles dahin kam, stürzte ihm der Höllenhund, der Kerberos, entgegen. Der hatte 3 Köpfe. Aber der Held packte das Untier beim Kragen und schleppte es vor den König, der angstvoll befahl, den Hund wieder hinunter zu schaffen. Auch das tat Heraeles. § 4. gerades' ferneres Schicksal. Noch viele andere Taten hat Heraeles vollbracht und Abenteuer bestanden, bis er ans einem seiner Züge die schöne Dejaneira kennen lernte. Er gewann sie lieb und wollte sie Heiraten. Aber auch um sie mußte er kämpfen, benn der Flußgott Acheloos wollte sie auch gern zur Frau haben. Aber Heraeles hat ihn besiegt und so bürste er mit Dejaneira bavonziehen. Unterwegs kamen sie an einen tiefen Fluß, über beit der Kentaur Neffos sie tragen wollte. Aber als Dejaneira auf feinem Rücken saß, galoppierte er plötzlich mit ihr fort. Da schoß ihn Heraeles mit seinem vergifteten Pfeil. Nessos sing das Blut, das ihm ans der Witnbe floß, mit einem Tuch auf und gab sterbenb das der Dejaneira. Hcraclcs Farnesc. Neapel. Musco Nazionalc. Marmorkopie t c5 Atheners Elykon nach einem Bronzeoriginal dcs Lysippos.

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 189

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Kaiser Wilhelm Ii. den Fleißes erhielt er auch eine der drei Denkmünzen, welche alljährlich auf dem Kasseler Gymnasium den würdigsten und fleißigsten Schülern verliehen werden. Seine Freude hierüber war groß; aber mit Recht durfte er auch dem Direktor gegenüber äußern: „Ich habe redlich meine Pflicht erfüllt und gethan, was in meinen Kräften stand." Die weitere Ausbildung. Zum Abschluß seiner wissenschaftlichen Ausbildung besuchte der Prinz auch zwei Jahre die Hochschule zu Bonn, wo er Rechts- und Staatswissenschaft, daneben auch Geschichte und Litteratur studierte und sich ebenfalls durch großen Fleiß und ungeteilte Aufmerksamkeit auszeichnete. In den freien Stunden nahm er gern an dem fröhlichen Leben und Treiben der anderen Studenten teil. Bei einem Spaziergange bemerkte er hier einst, wie ein Knabe in den Rhein fiel. Ohne sich lange zu bedenken, sprang der Prinz in die Finten und rettete als gewandter Schwimmer den Kleinen born sicheren Tode.

10. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 8

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
zeigt des Kriegers Auszug zum Kampfe, ein solches auf der rechten feine Heimkehr. Die Statue selbst stellt die vor einem Throne stehende Germania dar. Sie trägt in der hoch erhobenen Rechten die Kaiserkrone als Sinnbild der herrlichsten Frucht des Krieges. Mit der Linken stellt sie das mit Lorbeer umwundene Schwert ruhig zur Erde und deutet damit den durch dasselbe errungenen Frieden an. So erhebt sich hoch über dem Rhein, der durch den Krieg in Wahrheit „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze" wurde, das großartige Denkmal, nach dem Schlußworte der Weiherede Kaiser Wilhelms „den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Anerkennung, den kommenden Geschlechtern zur Nacheisernng." Die Größenverhältnisse des Denkmals sind ganz gewaltige. Die Status mißt von der Fußsohle bis zur Kronenspitze 12,5 m (vgl. zweistöckiges Haus), der Unterbau ist doppelt so hoch. Das Gesicht der Germania ist 1 in lang; die Arme sind etwa mannsdick. Das Schwert hat eine Länge von 7 m (einstöckiges Haus); ebenso hoch sind die Figuren des Kriegsengels und des Friedensengels. Die Kriegstrompete des ersteren mißt m. Sämtliche Figuren der Relief- bilder (auf dem vorderen fast 200) haben Lebensgröße. Zur Statue allein wurden 700 Ctr. Erz gebraucht. — Das Denkmal wurde von Professor Johannes Schilling in Dresden geschaffen. Die Kosten der Herstellung betrugen über eine Million Mark. Diese Summe wurde zum größten Teile durch freiwillige Beiträge aufgebracht; das Fehlende gab das Reich. Die Kriegervereine steuerten das Geld für die Beschaffung des Kriegsengels bei; der Friedensengel wurde von dem Ertrage einer Sammlung auf den deutschen Hochschulen bezahlt.^ Wurden wir sür die Mühe des Aufstieges zum Niederwald schon reichlich durch die Betrachtung des eben beschriebenen herrlichen Kunstwerkes belohnt, so werden wir es noch mehr durch den Anblick der wunderschönen Landschaft, die sich vor uns ausbreitet. Zu unseren Füßen sehen wir den mit Weinbergen bedeckten Abhang des Niederwaldes, und tief unten erglänzt der Spiegel des Rheines. Rüdesheim schräg gegenüber liegen die Städte Bingen und Bingerbrück. Zwischen beiden strömt unter den Wölbungen einer Brücke, deren Ansänge bis auf die Römerzeit zurückgeführt werden, die Nahe dem Rhein zu. Unser Blick reicht weit ins Nahethal hinein, und auch dieses sehen wir von steilen Bergen eingeschlossen. Vor Bingerbrück ragt aus dem Rhein eine Insel mit dem von Sagen umwobenen Mäuseturm hervor, und noch weiter rechts scheinen fast senkrecht aufstrebende Felsen dem Flusse den Weg zu versperren. Auch das uns gegenüberliegende Rheinufer bei Bingen steigt steil auf. Die Stadt wird überragt von der Burg Klopp, auf welcher einst der unglückliche Kaiser Heinrich Iv. von _ seinem Sohne gefangen gehalten wurde, während zu Ingelheim die Fürsten ihn feines Thrones verlustig erklärten. Die hinter Bingen aufsteigenden Abhänge des Scharlachberges und des links davon liegenden Rochusberges sind ebenfalls mit Weinreben bepflanzt; die Gipfel sind von Wald bedeckt. Von der Höhe des Rochusberges grüßt eine als Wallfahrtsort berühmte Kapelle herüber. Setzen vor uns die Berge dem Ausblick ein Ziel, so schweift hingegen das Auge nach links hin weit über die gesegneten Fluren des
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