quellen. Von den 8 Quellen Homburgs ist der seit 1622 bekannte Elisabethen-
brunnen, dessen Wasser auch versandt wird, sehr reich an Kochsalz. Diejenigen
Quellen, die Kochsalzlösung enthalten, nennt man Solquellen. Die Solquellen
entstehen dadurch, das; das Wasser im Innern der Erde über Salzlager läuft,
das Salz teilweise auflöst und in sich aufnimmt. Am Fuße des Taunus finden
wir außerdem berühmte Solquellen in Nauheim, Soden und Wiesbaden. Auch
Kartenskizze Nr. 1. Wanderung nach dem Feldberg und nach der Saalburg.
Tchlangenbad, nördlich von Eltville, und Ahmannshansen am rechten Rheinufer,
nicht weit vou Rüdesheim, gehören hierzu.
Die Solbäder haben große Heilkraft gegen Gicht und Rheumatismus; des-
halb haben sich die genannten Orte zu bedeutenden Badeorten entwickelt. Zahl-
reiche Kranke besuchen im Sommer diese Bäder. Auch Homburg wird alljährlich
vou vielen Fremden, besonders von Engländern, Russen und Amerikanern besucht.
Es ist auch ein vorzüglicher Luftkurort. Die Zahl der Kurgäste betrügt während
des Sommers durchschnittlich 12 T. Das Kaiser-Friedrich-Denkmal (1892) und
das Denkmal der Kaiserin Friedrich (1902) sweiße Marmorbüsten auf rotbraunein
museum ist hier vorübergehend bis zur Fertigstellung der hierjür bestimmten Räume
im Römerkastell untergebracht. Vor dem Kurhause sehen wir stufenartige Wandel-
gänge. (Terrassen.)
\Preungeshm.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 47 —
Die Lahn durchfließt gegen das Ende ihres Laufes die berühmte
Badestadt Ems (ruud 6 500 Einw.), in einem engen, von bewaldeten
Anhöhen eingeschlossenen Tale gelegen, in das zwei Seitentäler
münden.
Das warme Wasser der Emser Mineralquellen ist kristallklar, rein und
entwickelt im Glase perlartige Gasbläschen. Der Geschmack ist weich, säuerlich
und prickelnd. Die Quellen werden vorzugsweise gegen Erkrankungen der
Bad Ems.
Atmnngs- und Verdanungsorgane gebraucht. Die berühmtesten Brunnen sind
der Kesselbrunnen mit einem Wärmegrad von rund 46° C, das Kränchen
mit 35°, der Fürstenbrunnen mit 39°, der Kaiserbrunnen mit 28° C.
Besonders beliebt als Trinkquelle ist die Nene Ouelle mit 59° C. Die ge-
nannten Quellen entspringen in dem König!. Kurhause mit Ausnahme der Neuen
Quelle.
Schon die Römer scheinen die Quellen gekannt zu haben. Der Pfahl-
graben, der hier die Lahn überschreitet, schloß Ems in das Bereich des römischen
Gebietes ein. Der Kursaal ist auf 3 Seiten von dem Kurgarten umgeben. Er ent-
hält eine Anzahl glänzend eingerichteter Säle. Eine gedeckte Wandelbahn, die den
Kurgästen bei schlechtem Wetter dient, führt jenseits des Kurgartens am Lahnufer
abwärts, zu beiden Seiten von schattigen Alleen und künstlerisch angelegten Blumen-
besten eingefaßt. An ihrem Ende erhebt sich das von Prof. Otto in Berlin
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Die Abhänge sind entweder steil, oder sie fallen sanft ab. Selten erhebt sich ein
Berg allein. In der Regel sind viele Erhebungen zu Gruppen oder laugen Reihen
(Ketten) vereinigt. Sie bilden alsdann ein Gebirge. Nach der Art der Vereini-
gung unterscheidet man Gruppen- und Kettengebirge. Zu welcher Art von
Gebirgen gehört das Taunusgebirge? Warum? In dem Gebirge gibt es Ein-
senknngen zwischen den einzelnen Bergen. Diese sowie die ausgedehnten Vertie-
sungen in der Ebene nennt man Täler. Die seitlichen Begrenzungen des Tales
durch die Bergabhänge heißen Talseiten oder Talwünde. Der Boden des
Tales heißt Talsohle. Eine breite Talsohle heißt Talebene; ein enges'
Tal, das von steilen Böschungen begrenzt wird, nennt man Schlucht. Ist das
Tal rund und vou Bergen eingeschlossen, so heißt es Talkessel. Eine Ebene
liegt entweder höher oder tiefer als die Meeresoberfläche. Letztere ist eben und
glatt wie ein Spiegel. Man nennt daher die Meeresoberfläche auch deu Meeres-
spiegel. Liegt eine Ebene 200 m über dem Meeresspiegel oder noch höher, so
nennt man die Ebene eine Hochebene. Liegt eine Ebene weniger als 200 m
über dem Meeresspiegel oder gar unter dem Meeresspiegel (Jordanebene — 894 m),
so nennt man die Ebene eine Tiefebene.
In was für einer Ebene liegt Frankfurt a. M.? Warnm?
Forme im Sandkasten oder ans Ton einen Berg, eine Bergkette, eine sanfte
eine steile Böschung, ein Tal, eine Talebene, eine Schlucht :c. :c.!
b) Die Bodenbeschaffenheit.
Durch Regen, Kälte und Hitze (Witterung) :c. wurde im Laufe
der Jahrtausende zahlreiches Gestein auf der Erdoberfläche zersetzt, d. h.
in Erde umgewandelt. Man nennt diesen Borgang Verwitterung der
Gesteine. Die nicht verwitterten Steinmasfen bilden ein starkes Fels-
gerüst, auf welchem die Erde in dünnen oder dicken Schichten aufgelagert
ist, ähnlich wie die Muskeln (Fleisch) auf dem Knochengerüste der Men-
fchen und Tiere.
Besteht der Boden aus Sand, so nennt man ihn Sandboden.
Begießt man den Sand, so kann man beobachten, daß er rasch wieder
trocknet. Man sagt, der Sandboden vermag die Feuchtigkeit nicht lange
zu halten. Ist er deshalb gut für die Pflanzen? Nur geuügsame
Pflanzen, wie die Kiefern :c., können in dem reinen Sandboden ge-
deihen. Vermischt sich der Sandboden mit Ton, so nennt man ihn
Lehmboden. Dieser bildet eine festere Maffe und kann deshalb die
Feuchtigkeit besser halteu. Auch vermag der feine Stanb des Lehm-
bodens die Pflanzen bester zu ernähren. Da er ferner nicht fo leicht
austrocknet, ist er ein guter Ackerboden. Gegeuden mit Lehmboden
haben daher gewöhnlich eine wohlhabende Bevölkerung. Oft ist der
Lehmboden mit Kalk vermischt; bisweilen besteht der Boden nur aus
Kalk. Alsdann nennt man ihn Kalkboden. Endlich unterscheidet
man Moorboden. Dieser entsteht dadurch, daß sich die Pflanzen in
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waldes (bis zu 30 T. cbm täglich), die ihm von dem 12 km weit entfernten Hinkel-
steiner Rauschen, von der Leitung hinter dem Forsthaus und dem Waldbezirk Gold-
stein zugeführt werdeu. Die gesamte Wassermenge, die ans diese Weise erzeugt
wird, beträgt rund 42 T. cbm. Rechnen mir 320 T. Einwohner, so kommen ans
den Kopf pro. Tag 131 I. — Eine so großartige Einrichtung ist von außerordent-
lichem Wert für die Gesundheit der Bewohner. Verunreinigungen, wie sie bei
den alten Ziehbrunnen und Pumpen unvermeidlich waren, fallen weg. Die Ab-
wässer der Behausung kommen mit dem Wasser nicht mehr in Berührung, Krank-
heitsstoffe können den Leitungsröhren nicht zugeführt werden. Außer deu ge-
nannten Trmkwasserleituugen besitzt Frankfurt noch eine von diesen getrennte
Mainwasserleitung, die täglich über 4000 cbm Wasser liefert und zum Begießen
der Straßen, Anlagen, Gärten :c. und für technische Zwecke verwendet wird. —
Von besonderem Interesse ist die Entmässernng der Stadt. Schon 1863
wurde auf Anregung des um die Stadt hochverdienten Geheimrates Dr. G. Varreu-
trapp ein Plan hierfür entworfen Diesem lag der Gedanke zugrunde, die Schmutz-
wasser und Abfallstoffe für die Gesundheit unschädlich zu machen und möglichst
schnell aus der Behausung zu entfernen. Zu diesem Zwecke wurde ein gewaltiges
Netz vou gemauerten, unterirdischen Kanälen, die eine Höhe bis zu 2 rn haben und
Siele genannt werden, angelegt. Da die Schmutzstoffe durch ihre eigene Schwere
fortgeschwemmt werden sollten, mußten die Siele ein starkes Gefälle haben. Für
die hochgelegenen Stadtteile war dies leicht zu bewerkstelligen. Schwerer war es für
die tiefer gelegenen Teile der Stadt. Um diese zu entwässern, baute man den Main
entlang große Kanüle, die sich allmählich senkten. Auf diese Weise schuf man ein
künstliches Gefälle. Der Querschnitt eines Siels hat eine Eiform. Diese Form, die
oben breit ist, nach unten aber enger wird, erleichtert das Hinwegfluten der Ab-
wässer. Sämtliche Siele der Stadt münden in einige Hauptsiele, die an beiden
Ufern des Maines entlang laufen und die ganzen Abwässer in ein großes Klärbecken
am linken Mainufer bei Niederrad führen. Dieses große, überwölbte Becken hat den
Zweck, die Schmutzstoffe allmählich zum Sinken zu bringen (Sinkstoffe). Man
hat deshalb das Becken in viele kleine Räume eingeteilt. In ihnen setzen sich
die Sinkstoffe zu Bodeu, während aus den Sielen Schmutzwasser beständig zuläuft.
Die geklärten, d. h. vom Schmutz besreiteu Abwässer, leitet mau in ein großes Aus-
mündnngssiel zum Main. Die mit Sinkstoffen gefüllten einzelnen Abteilungen
des Klärbeckens setzt man alsdann außer Betrieb, indem man kein Abwasser
(Schmutzwasser) mehr zufließen läßt. Das noch im Becken stehende Wasser läßt
man in den Fluß strömen und pumpt die Sinkstoffe durch eine Schlammpumpe auf
besondere, hierzu hergerichtete Felder (Rieselfelder», woselbst uoch weiteres Wasser
verdunstet. Tritt Hochwasser ein, so werden die gesamten Abwässer durch einen
Auslaß sofort zum Flusse geführt, ohne erst das Klärbecken durchlausen zu
haben. Die üblen Gerüche und die schädlichen Dünste, die sich oft in den Sielen
des Kanalnetzes ansammeln, werden an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes
durch lange eiserne Röhren in das Freie geführt. Man hat zu diesen? Zwecke
einige Warteu (Galluswarte und Bockenheimer Warte) benutzt. Unsere Kanali-
sation ist für die Stadt vou großem Segen (Abnahme der Typhnsfterblichkeit und
Straßenüberfchwemmnngen). —
Von wesentlicher Bedeutung für Gesundheit und Wohl der Bürger sind ferner
die östlich von der Obermainbrücke gelegenen Schlacht- und Viehhossanlagen, die
musterhasten Einrichtungen des Städtischen Schwimmbades, die Volksbäder,
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Extrahierte Ortsnamen: Hinkel- Frankfurt Main Maines Niederrad Main Galluswarte Bockenheimer_Warte
— 95 —
die Mainbäder k. Der städtische Schlacht- und Viehhof wurde 1884 — 1886
erbaut und 1898—1900 wesentlich erweitert. Er umfaßt unter anderen 8 Schlacht-
hallen, darunter 2 für Schlachtung der aus dem Transport erkrankten Tiere,
4 geräumige Stallgebäude, 3 Markthallen, in welchen das zugetriebene Vieh
verkauft wird. In den Schlachthallen herrscht größte Ordnnng und Reinlichkeit.
Ein vierfaches Geleis steht mit der Staatsbahn in Verbindung, um deu Traus-
port der augetriebenen Tiere zu bewerkstelligen. Ein Geleis wird ausschließlich
zum Trausport der kranken Tiere benutzt, um diese mit den gesunden nicht
in Berührung zu bringen. In den Kellern der Schlachthallen wird das
Fleisch aufbewahrt. Durch besondere Kühlvorrichtungen kann hier das Fleisch
mehrere Wochen erhalten werden (Kellertemperatur 2°—7° C), ohne daß
es au Güte verliert. Die Schlachttiere und das geschlachtete Fleisch werden unter-
sucht, damit kein gesundheitsschädliches Fleisch in den Handel kommt oder minder-
wertiges für vollwertiges verkauft wird (Freibank)- — Auf diese Weise wird
die musterhafte Einrichtung der Bequemlichkeit der Geschäftsleute, vor allem aber
der Gesuudheit der Menschen dienstbar gemacht. — Das Städtische Schwimm-
bad bietet in einem großen Wasserbehälter Gelegenheit zum Schwimmen und
durch Wannenbäder ermöglicht es das Baden in geschlossenen Räumen. Für 19 $
wird in den Volksbädern am Merianplatz, in Bockenheim und Sachsenhausen auch
deu ärmeren Volksklassen die Wohltat eines Brausebades geboten.
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52
Erscheinungen der Lust.
Lrjcheinungen der Lust.
I. "Das Licht.
Am Tage steht die Sonne am Himmel. Wo sie scheint, da ist es hell. Wenn
sie nicht scheint, so ist es dunkel oder Nacht. Das Tageslicht geht also von der
Sonne aus. Es fällt durch die Fenster in die Räume der Menschen.
2. Luft und Wärme.
Uberall, im Freien und im Zimmer, sind wir von Lust umgeben. Ohne sie
würde kein Mensch, kein Tier und keine Pflanze leben können. Durch die Fenster,
Türen, ja durch die Wände dringt sie in unsere Zimmer. Hier wird sie nach kurzer
Zeit schlecht, besonders wenn sich viele Menschen in dem Räume aufhalten. Ver-
dorbene Luft macht den Menschen krank; darum müssen unsere Zimmer ordentlich'
gelüftet werden. Gewöhnlich öffnen wir ein oberes Fenster, damit wir nicht vom
Luftzuge getroffen werden. Zugluft schadet der Gesundheit. — Die Lust wird von
der Sonne erwärmt. Die Zimmer, die den ganzen Tag von der Sonne beschienen
werden, sind wärmer als solche, die nur kurze Zeit von den Sonnenstrahlen ge-
troffen werden. Die Sonnenwärme ist im Sommer am größten. Mit dem Thermo-
meter kann man die Wärme messen; am gesundesten sind etwa 20 Wärmegrade
nach Celsius.
3. Der Wind.
Durch den Luftzug im Freien entsteht der Wind, der leichte Körper, z. B. Papier
und Strohhalme, fortweht. Weht der Wind heftig, fo nennt man ihn Sturm.
Er ist oft so stark, daß er die Ziegel von den Dächern reißt, Schornsteine umwirft
und selbst große Bäume entwurzelt oder umbricht. (Z. B. wars der große Sturni
am 12. Februar 1894 in Stettin den Turm einer Kirche um und entwurzelte in
Fürst Bismarcks Sachsenwalde etwa 40000 Bäume.) Weht der Wind aus Westen,
so heißt er Westwind usw. An der Wind- oder Wetterfahne, die gewöhnlich auf
der Turmspitze der Kirche angebracht ist, kann man die Richtung erkennen, aus der
der Wind kommt. — Mit dem Winde hängt die Feuchtigkeit der Luft zusammen.
Wenn im Sommer Ost- und Nordwind weht, dann ist die Luft trocken, bei West-
und Südwind dagegen ist sie seucht. Im Winter sind Nord- und Ostwind trocken,
rauh und kalt, Süd- und Westwind aber feucht und warm. Der Wind reinigt und
kühlt die Lust. Er treibt Windmühlen und Schiffe und trocknet die Erde.
4. Nebel.
Aus den Flüssen, Seen und Teichen verdunstet fortwährend Wasser und steigt
unsichtbar als Wasserdampf in die Lust. Ist diese kühl, so bildet sich aus dem
Wasserdampf der Nebel, der stets dicht über der Erde lagert. Der Nebel entsteht
besonders in hellen, kühlen Nächten im Herbste und im Frühjahre. Er hüllt dann
am Morgen die im Freien befindlichen Gegenstände, z. B. Bäume und Häuser, ein,
so daß wir sie nicht sehen können. Dringen die Sonnenstrahlen durch den Nebel,
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Erscheinungen der Lust. 53
so zerteilt er sich. Man sagt dann: der Nebel fällt, und es wird schönes Wetter.
Kann die Sonne den Nebel nicht zerteilen, so steigt er hoch in die Luft, und es
tritt dann gewöhnlich regnerisches Wetter ein.
5. Tau und Aeif.
Folgen im Frühjahre und Herbste auf warme Tage kühle Nächte, so bemerkt
man am Morgen an den Grashalmen und Blättern kleine Wassertropfen, den
Tau. Man sagt: es hat getaut. Der Tau bildet sich durch Abkühlung des Wasser-
dampfes der Luft.
Kühlt sich in der Nacht die Luft fo sehr ab, daß das Thermometer 0 Grad
zeigt, so erstarrt der Wasserdamps, bevor er zu Tropfen wird. Alle Gegenstände
erscheinen dann wie mit Schnee bestreut. Man sagt: über Nacht ist Reif gefallen,
es hat gereift.
6. Wolken.
Steigen Wasserdämpfe empor und bilden erst hoch in der Lust Nebel, dann
heißen sie Wolken. Diese schweben frei in der Luft. Sie bleiben nicht an einer
Stelle stehen, sondern werden vom Winde fortbewegt. Ist der ganze Himmel mit
Wolken bedeckt, dann ist er bewölkt und trübe. Bemerken wir gar keine Wolken
am Himmel, dann ist er unbewölkt, blau und heiter.
7. 'Der Aegen.
Der Regen fällt aus den Regenwolken zur Erde. Er besteht aus Wasser-
tropfen. Sind diese sehr groß, dann fallen sie mit klatschendem Geräusch auf die
Erde, und wir haben einen Platzregen. Sind die Tropfen klein, dann ist es ein
Staubregen. Verbreitet sich der Regen über ganze Landstrecken, und hält er
tagelang an, dann heißt er Landregen; trifft der Regen aber nur kleinere Land-
striche, dann nennt man ihn Strichregen. Der Regen nützt, indem er die Erde
feucht und dadurch fruchtbar macht. Auch erfrischt er die Luft, reinigt sie von
dem schädlichen Staube, den schlechten Dünsten und verhütet dadurch Krankheiten.
Der Regen schadet uns, wenn er zu heftig fällt und zu lange anhält. Dann
schwellen die Flüsse an und können durch Überschwemmungen große Verheerungen
anrichten.
8. Das Gewitter.
Ist im Sommer die Luft sehr warm und schwül, so entsteht gewöhnlich ein
Gewitter. Am Himmel bilden sich dunkle, schwarze Wolken, die Gewitterwolken.
Bald vernehmen wir ein fernes Donnern. Es erhebt sich ein heftiger Wind, der
die Wolken sehr schnell näher treibt, oft fällt ein Platzregen. Zuweilen schlägt der
Blitz ein und richtet an Gebäuden und Bäumen großen Schaden an, oft tötet er
auch Menschen. Hat der Regen nachgelassen, dann erblicken wir am Himmel häufig
einen herrlichen, farbigen Regenbogen. Durch das Gewitter ist die Lust ge-
reinigt und abgekühlt. Die Menschen atmen auf, die Pflanzen heben die welken
Blätter in die Höhe, und die Tiere kommen aus ihren Verstecken.
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54
Erscheinungen der Lust,
9. Hages.
Haben die Gewitterwolken eine graurötliche Farbe, dann hagelt es ge-
wohnlich. Der Hagel besteht aus trüben Eisstücken von der Größe einer Erbse bis
zu der eines Tauben-, ja Hühnereies. Da er sehr hart ist und mit großer Heftig-
feit aufschlägt, richtet er oft großen Schaden an. Er zerschlägt die Getreidehalme,
zertrümmert die Fensterscheiben, reißt die Blüten und Früchte von den Bäumen,
tötet kleinere Tiere und kann, wenn die Hagelstücke groß sind, selbst Menschen und
größeren Tieren gefährlich werden.
10. Graupeln.
Zuweilen fallen im Sommer statt des Regens weiße, harte Schneekugeln
von der Größe und Farbe unserer Suppengraupen zur Erde, die deshalb auch
Graupeln genannt werden. Sie richten keinen Schaden an und zerschmelzen bald.
11. Schnee.
Im Winter fällt gewöhnlich anstatt des Regens Schnee zur Erde. Ist es
sehr kalt und die Lust trocken, dann besteht er aus kleinen sechseckigen Sternchen.
Ist es nicht kalt und die Luft feucht, so bildet er Flocken. Durch den Schnee
werden die Saaten und die zarten Pflänzchen vor dem Erfrieren geschützt. Fällt
zu viel Schnee, oder häuft ihn der Wind aus Straßen und Eisenbahnen an (Schnee-
gestöber), so hindert er den Wagen- und Eisenbahnverkehr und bringt oft Menschen
in Lebensgefahr. Der Schnee schadet auch den Tieren im Walde und auf dem
Felde, indem er ihnen das Futter zudeckt.
12. Eis.
Wenn es im Winter sehr kalt ist, so daß das Thermometer unter 0 Grad
zeigt, dann friert es. Das Wasser auf der Straße, im Teiche, im Flusse usw. be-
kommt eine Decke aus Eis, die täglich stärker wird. Sie wird manchmal so stark,
daß man mit schwer beladenen Wagen darüberfahren kann. Das Eis nützt dem
Bierbrauer, dem Konditor und dem Kranken, dem es der Arzt verordnet. — Bei
scharfer, rauher Lust fällt im Winter öfter Regen, der auf dem kalten Erdboden
und an den Gewächsen sofort gefriert. Dieses spiegelglatte Eis heißt Glatteis.
Es erschwert den Verkehr und schadet den Pflanzen. Nach kurzer Zeit ist es wieder
verschwunden. — Wird die Luft wärmer und steigt das Quecksilber über 0 Grad,
so taut es, es tritt Tauwetter ein. Der Schnee wird dann weich, grau und wird
zu Wasser. Der warme Wind, der dann gewöhnlich weht und viel zum Schmelzen
des Schnees beiträgt, heißt Tauwind. Er kommt aus 8 und Sw. Schmelzen
große Schneemassen sehr schnell, so entsteht oft Hochwasser. Auch das Eis kann
der Wärme nicht widerstehen, es wird mürbe und schmilzt. Die Eisdecke aus den
Flüssen zerreißt und wird in großen Stücken, Schollen genannt, fortgeführt. Man
sagt dann: es ist Eisgang. Er richtet an Brücken und Kähnen mitunter großen
Schaden an. Tritt starker Eisgang mit einer Überschwemmung zugleich ein, dann
wird das Land zu beiden Setten des Flusses arg verwüstet, ganze Dörfer und
Städte können weggerissen werden.
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
29. Blick auf Fischdach. Die flachgewellte, im Mittel 500 m hohe Hochfläche des Taunus wird im Hintergrunde (80) von dem mächtigen Gebirgsrücken des
Großen Feldbergs (881 m) und rechts vom Altkönig (798 m) überragt. Der Große Feldberg, die höchste Erhebung des Taunus, trägt auf seinem Gipfel eine 25 ha
große, mit Gras und Heidekraut bedeckte Fläche, über die sich ein Aussichtsturm erhebt. Der Altkönig ist bis zum Gipfel mit dem herrlichsten Buchenwalde geschmückt.
Rechts, zu den Füßen des Altkönigs, ragen auf laubwaldbestandenen Bergkegeln die Ruinen Königstein und Fnlkenstein empor, unter ihnen liegen die gleich-
namigen Ortschaften, bei der gesunden Höhenlage und dem Waldreichtum der Umgebung als Luftkurorte viel aufgesucht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 12 —
dasselbe aus der Erde hervorsprudelt, heißt Quelle. Selten ist das
Wasser vollkommen rein; meistens ist es mit anderen Bestandteilen ver-
mischt. Es gibt kalte, warme und heiße Quellen, Mineral-
und Salzquellen. Das Wasser fließt aus jeder schrägen Fläche ab.
Nur da, wo es keine tiefer gelegene Stelle erreichen kann, steht es
ruhig. Man unterscheidet daher stehende und fließende Gewässer.
a. Stehende Gewässer.
Stehende Gewässer sind die Pfütze, die Lache, der Sumpf,
der Weiher, der Teich, der See oder Landsee und die See
oder das Meer.
Pfütze ist ein stehendes, flaches Wasser von geringem Umfange,
das gewöhnlich durch Regen entstanden ist und austrocknen kann. —
Die Lache oder der Pfuhl ist eine sehr große Pfütze. — Ein Sumpf
ist ein niit trübem Wasserspiegel überzogener Platz, der zwar bei
großer Hitze zum M o r a st wird, aber nicht austrocknet. — Ein
Weiher ist ein stehendes Wasser, welches Zu- und Abfluß hat und
gewöhnlich aus Quellen oder aus einem fließenden Waffer entstanden
ist. Ein Teich ist ein künstlich angelegter Weiher. — D er Land-
see ist ein großer Weiher. — Das Meer oder die See ist die
größte, stehende Wassermenge, welche die größten Länder oder Erd-
teile umgibt. Die Vertiefung der Erdoberfläche, in welcher ein Ge-
Wässer steht, heißt Becken; der Rand desselben wird Ufer genannt.
Das Ufer des Meeres heißt auch Küste, Gestade oder Strand.
Der Meeresboden hat Ebenen, Thäler und Berge wie die Erdoberfläche.
Seichte, d l). wenig tiefe Stellen im Meere heißen Untiefen. Sand-
bänke, Klippen und Riffe sind für die Schiffe sehr gefährlich.
Das Meerwasser hat eine grünlich-blaue Farbe, ist bitter und salzig
und darum nicht trinkbar. Das Meer steht nicht still, sondern seine
Wogen bewegen sich gewöhnlich hin und her. Sowohl das Salz als
auch die Bewegung des Wassers schützen dasselbe gegen Fäulnis. Das
regelmäßige Zurückziehen des Meerwassers von der Küste heißt Ebbe,
die regelmäßige Herbeiströmung desselben heißt Flut. — Ein Stück Land ,
welches ringsum vom Meere umgeben ist, bildet eine Insel Dieselbe ist
als ein über den Meeresspiegel emporragender Gipsel eines Gebirges zu
betrachten, das sich aus dem Grunde des Meeres erhebt. — Ein vom festen
Lande auf mehreren Seiten eingeschlossenes Meer wird Binnenmeer
genannt. Dasselbe ist gewöhnlich durch einen schmalen, auf beiden Seiten
vom festen Lande eingeschlossenen Meeresstreifen mit dem offenen
Meere oder Ozeane verbunden, welcher den Namen M e er enge oder
Straße, auch Sund führt. — Ein schmales, auf zwei einander
gegenüberliegenden Seiten vom Meere bespültes Stück Land, welches
zwei Länder miteinander verbindet, ist eine Landenge. — Ein
Stück Land, welches ans drei Seiten vom Meere bespült wird und
an einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängt, ist eine Halb-
insel. Eine schmale, lange Halbinsel ist eine Landzunge. Bucht
nennt man einen Einschnitt des Meeres in das Land. Gehen in
derselben Schiffe vor Anker, so wird sie Hafen genannt. Eine
Bucht von bedeutendem Umfange ist ein Meerbusen oder eine Bai.—
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