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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Büdingen - S. 4

1914 - Gießen : Roth
4 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. die Tiefe gelangen lassen. Und immer weiterer Zufluß strömt den Quellen von oben zu, denn der Vogelsberg zählt zu den niederschlagreichsten Gegen- den Deutschlands. Die Niederschlagsmenge nimmt mit der höhe über dem Meere und der Nähe steil aufstrebender Berge zu. Während sie für das Forsthaus bei Echzell etwa 560 mm, für die Linie Uommelhausen-Salz- Hausen 640 mm, für Büdingen 741 mm im Durchschnitt für ein Jahr aus- macht, beträgt sie für die Weningser Gegend 900—1000 mm (für den höchstgelegenen Grt Hessens, das Dorf Herchenhain im Vogelsberg — 649 Meter hoch gelegen — gar 1100 mm). Zahlreich sind daher die Büchleins) welche im Kreise entstehen, oder aus dem hohen Vogelsberge kommend, ihn durcheilen, um ihr !Vasser dem Main zuzuführen. Selbstverständlich hängt damit auch die Tatsache zusammen, daß das Vorhandensein von wiese und Weide immer mehr zunimmt, je höher die Gegend liegt. In den tiefer gelegenen Teilen des Kreises fehlen die Bergwiesen ganz, fruchtbares Ackerland tritt an ihre Stelle, während die Wiesen sich nur in den Talsohlen ausbreiten. Und an den fischreichen wässerlein ziehen sich auch die Ortschaften hin, bald langgestreckt, bald sich mehr ver- breiternd, aber immer der umgebenden Landschaft sich anpassend. Wo der Lauf der Bäche sich verlangsamt und die Ortschaften zu manchen Zeiten der Überschwemmungsgefahr allzusehr ausgesetzt sind, da treten sie häufig von den Bachesufern zurück und schmiegen sich an die Bergeshänge an. Nur selten liegen die Grte auf Bergrücken. Mit Rücksicht auf den Wald- reichtum des Kreises sind die Wohnstätten fast durchweg aus Holzfachwerk aufgebaut, nur wo andere Baumaterialien zur Verfügung stehen, kommen auch solche zur Verwendung, wie beispw. in Büdingen der Sandstein, in Eckartshausen der Lungstein. Die fränkische Hofanlage ist überall die vor- herrschende. Es bestecht also hier die hofreite nicht aus einem einzigen Ge- bäude, sondern mehrere, drei oder vier, sind um einen Hof herum gruppiert' das Wohnhaus steht für sich, von Stall und Scheune scharf getrennt. Gbst- bäume aller Rrt umgeben die Dörfer, begleiten die Landstraßen und beleben das Bild der betreffenden Gegend. 5lber auch sogenannte Wildbäume tragen viel zur Verschönerung der Landschaften bei. In den Ortschaften, aus Fried- Höfen und freien Plätzen finden sich herrliche Naturdenkmäler, Eichen, Lin- den oder Kastanien, von denen man leider meistens den Grund ihrer 5ln- Pflanzung nicht kennt: So die alte Eiche am Fußpfad zwischen Michelnau und Fauerbach sowie die in der Nähe des Tunnels bei Büdingen,' die alten Dorflinden in Blofeld, in Nohrbach und höchst a. d. N., die an der Kirche zu Usenborn und auf dem Friedhofe zu Lindheim, die hohe Linde zwischen *) Gib die Bäche, welche den iireis durchfließen, nach der Karte an! Suche ihre (Quelle, ihre Mündung auf!

2. Kreis Büdingen - S. 7

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 7 schützten Lage der Grte und ihrer Gemarkungen ein rauheres Klima zur Folge hat. Daher tritt auch nordöstlich der 200 Metergrenze der Winter früher ein und hält länger an als nach der Wetterau hin. Aber auch süd- westlich der 200 Metergrenze sind klimatische Unterschiede zu beobachten. Die am günstigsten gelegenen Gemarkungen des Kreises sind die von Bü- dingen, Lorbach, Vonhausen, Diebach a. h., Effolderbach und Xonradsdorf- hier treten gewisse pflanzen im Frühling eher in die Blüte ein als in den übrigen Teilen des Kreises. Je weiter eine Gemarkung nach dem Vogels- berge hin liegt, desto später kommt die gleiche Pflanzengattung zur Ent- wickelung, so daß sich zwischen den am günstigsten und ungünstigsten ge- legenen Teilen des Kreises ein Zeitunterschied von 17—20 Tagen ergibt. Darnach hat die Gemarkung Illnhausen das rauheste Klima im Kreis auf- zuweisen. Das Ackerland wird vorwiegend mit Getreide bestellt,' Weizen kommt am meisten zum Anbau, dann folgen Hafer, Roggen und Gerste. In bezug auf Weizenbau wird der Kreis in ganz Hessen nur von dem Kreis Fried- berg übertroffen. Aber auch der Anbau von Hutterkräutern und Hackfrüch- ten ist nicht unbedeutend, namentlich nach der Wetterau hin, wo der Land- wirt weniger Wiesen hat als im Vogelsberg. Der tiefgründige und nähr- stoffreiche Boden eignet sich sehr zum Anbau von Dickwurzeln und Zucker- rüben, welch letztere in den Zuckerfabriken zu Friedberg, Groß-Umstadt und Groß-Gerau verarbeitet werden. Die reichen Futtermittel des Kreises*) ermöglichen eine ausgedehnte Viehzucht. Nach der Zählung im Jahre 1912 waren im Kreise 3525 Pferde, 6 Esel, 20051 Stück Rindvieh, 4618 Schafe, 28316 Schweine, 6199 Ziegen, 103922 Stück Federvieh und 1919 Bienen- stöcke vorhanden. Durch die Umwandlung der hutweiden in Wiesen- und Ackerland und das Wegfallen der Brachfelder hat die Schafzucht gegen früher an Bedeutung verloren,' im übrigen ist aber eine wesentliche Ver- mehrung der Viehbestände zu verzeichnen, was namentlich von der Ziege, der ,,Kuh des kleinen Mannes", gilt. War in früherer Zeit die Zucht des vogelsberger Rindes wegen seiner Anspruchslosigkeit und seiner Leistungs- fähigkeit als Zugtier vorherrschend, so ist in den letzten Jahrzehnten das schwere Simmentaler Vieh an dessen Stelle getreten, und die einheimische deutsche Ziege ist durch die weiße Saanenziege verdrängt worden. Eine Folge der vermehrten und verbesserten Viehhaltung ist eine vermehrte Znilchgewin- Nung und Verarbeitung. An vielen (Orten des Kreises sind deshalb Molke- reien entstanden (Dauernheim, Ranstadt, Eckartshausen, Altenstadt, Echzell, Fauerbach b. U., Wenings, Hitzkirchen), welche die Milch zu Butter und *) In bezug auf den Hutterreichtum nimmt der Kreis in dessen die vierte Stelle ein.

3. Kreis Büdingen - S. 10

1914 - Gießen : Roth
10 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. Mit der Lage des Kreises hängt auch die verkehrssrage eng zusammen. In früheren Zeiten bewegten sich die Heere, die Kaufmannszüge, die Posten, die Lastwagen der Fuhrleute und Bauern aus den alten „Landstraßen", welche als Feld- oder Waldwege noch vielfach unter dem Namen „hohe Strafte", „Reffenstraße" oder „Frankfurter Straße" den Kreis durchziehen. Da Frankfurt infolge seiner natürlichen Lage schon von jeher der Haupt- Marktplatz für Vogelsberg und lvetterau war, so zogen die Landstraßen alle strahlenförmig von dieser Stadt aus über die Höhenrücken nach dem Vogels- berge hin, in den wasserreichen Tälern war meistens mit Fuhrwerken nicht fortzukommen. Solche „Frankfurter Straßen" haben wir noch über Mar- köbel, Herrnhaag, Hitzkirchen- über Altenstädt, Stockheim, Breitehaide, Gber-Seemen,' über Altenstädt, Rodenbach, Eckartsborn, Zwiefalten,' über Altenstädt, Ranstadt, Nidda, Unter-Schmitten. Erst vor etwas mehr als 100 Jahren begann man mit dem modernen Straßenbau, und heute hat der Kreis ein ausgedehntes Straßennetz von 390 km Länge. Eine mächtige För- derung erfuhr der Verkehr jedoch erst in den letzten Jahrzehnten mit der Eröffnung der Oberhesfischen Bahn Gießen—gelnhausen (1869 bzw. 1870) sowie der Strecken Nidda—schotten (1888), Stockheim—gedern (1888), Nidda—friedberg (1897) und Stockheim—vilbel (1905).*) Während noch in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die meisten (Drte des Kreises wöchentlich höchstens einmal Postbestellung hatten, findet heute solche täglich mindestens zweimal statt, und schon seit Jahren sind alle Ge- meinden an das Fernsprechnetz angeschlossen. So ist auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens im Kreis ein riesiger Fortschritt zu verzeichnen. Die meisten Gemeinden Haben in den letzten Jahrzehnten durch Anlegung von Wasserleitungen für gutes Trink- wasser Sorge getragen, und durch den Anschluß an das Elektrizitätswerk zu Wölfersheim wird für Industrie und Landwirtschaft ein neuer Aufschwung zu erwarten sein. Seine Geschichte. In uralter Zeit war unsere Gegend ganz mit Wald bewachsen, in wel- chem Hirsche, Rehe und Füchse, Wölfe,**) Luchse, Bären und andere Tiere hausten. In diesem ausgedehnten Waldgebiete lebte ein Volk, das sich in Tierfelle kleidete und von Jagd und Fischfang, wildem Obst und den Wurzeln wildwachsender pflanzen nährte. Wohnungen in unserem Sinne kannten sie nicht' sie lebten in Erdhöhlen, die sie durch Pfahl- und Flecht- werk, mit Nasen und Erde überdeckt, wetterdicht zu machen suchten. Noch *) Luche die einzelnen Bahnlinien auf der Karte auf! **) Wölfe kamen noch im 16. und 17. Jahrhundert einzeln in unseren wäl- dern vor.

4. Kreis Büdingen - S. 29

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von R. Heusohn. 29 [eile Heegheim und das durch seine ausgedehnten Kirschenanlagen berühmte Pfarrdorf Rodenbach, hunderte von roohlgepslegten Kirschbäumen schmücken hier die Bergeshänge und bilden für die Bewohner eine ergie- bige Einnahmequelle. Man schätzt den durchschnittlichen Erlös für Kirschen jährlich auf 18—20000 Mark. Nicht weit von da liegt der Hof Oppek- Hausen mit bemerkenswertem Obstbau. Auf der linken Leite der Nidda breiten sich die beiden Dörfer Ober- und Nieder-Mockstadt aus, welche weit und breit durch ihren Zwiebelbau bekannt sind. !?ieder-l!?ockstadt war unter ysenburgischer Herrschaft Gerichtsort' das ehemalige Kmthaus ist vor eini- gen Jahrzehnten in Privatbesitz übergegangen, von der „Lauenburg", einem Berge bei dem Pfarrdorf Ober-Mockstadt, berichtet die 5age, daß hier in alten Zeiten eine Burg gestanden, deren Besitzer den Kaufmanns- zügen ,,aufgelauert" und sie dann beraubt hätten. In dem nahen lvald- distrikt Holsachse lag das ausgegangene Dorf Holzsassen. Iii. Nidda und Umgebung. Es ist nicht Zufall, daß der westliche Teil des Kreises von jeher ein begehrter Strich Landes war. Venn soweit das Auge reicht, lachen dem Wanderer hier in fruchtbarer Ebene üppige Getreidefelder und reichtragende Obstgärten entgegen, grüßen ihn wohlhabende, schmucke Dörfchen und freundliche Städtchen. Zwei wasserreiche Flüßchen durchziehen die Gegend in müdem Laufe: Nidda und Horloff, zwischen deren weitgespannten Tälern sich ein breiter Höhenrücken ausbreitet, reich mit ll)ald bestanden. 5ln seinen hängen hat man hier und da Basaltbrüche angelegt, und mächtige Felsen findet man im weiten lvalde. Einer dieser Steinbocke irrt ,,Königswalde" heißt „6er wilden Frauen Gestühl". Er ist viele Fuß lang und zeigt Spuren von Bearbeitung; viele meinen, er sei ein Gpferstein aus vorgeschichtlicher Zeit. Nach der Sage sollen hier einst drei wilde Menschen, in Tierfelle ge- kleidet, gelebt haben und der Schrecken der Gegend'gewesen sein, bis nach dem Tode des Mannes und des Kindes die Frau in Dauernheim eingefangen worden sei. Die Seelen dieser Drei sollen aber bis auf den heutigen Tag hier umgehen. Ein anderer Teil des Höhenzugs, nahe bei Dauernheim, heißt die Kltenburg. Große Steinhaufen bedecken die Bergkuppe, und be- deutende Schätze sollen, so berichtet uns der Volksmund, im Innern ver- graben liegen. Und besondere Schätze birgt auch tatsächlich der ganze höhen- zug. Einst standen hier große Waldungen, die von gewaltigen Erdmassen überdeckt wurden und verkohlten. Es bildeten sich Braunkohlenlager, deren Produkte in der Nähe von Geih-Nidda bis zum Jahre 1865 ausgebeutet und verwertet worden sind. Und dann, welcher Segen entströmt dem höhen- zug da, wo der Badeort Salzhausen sich ausbreitet. Natur und Kunst Haben

5. Kreis Büdingen - S. 31

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 31 In der Nähe der Stadt liegen in Seitentälchen der Nidda die Grte Michelnau, bekannt durch seine Basaltwerke, in welchen neben Bausteinen allerlei „Kunststeine", wie Grabdenkmäler, Zementplatten, Tröge u.dgl. hergestellt werden, Fauerbach und Wallernhausen; im Niddatale aufwärts ttohden und Unter-5chmitten, von denen letzteres ein Dampfsägewerk und eine Papierfabrik hat. ßuch die häfnerei wird hier noch betrieben. Kuf dem rechten Niddaufer, der Laisbachmündung gegenüber, lehnt sich Dauern- heim an den Bergeshang an. Der Grt kommt schon 782 urkundlich vor. Seine malerisch gelegene Kirche, eine der drei Mutterkirchen der fuldischen Mark, entstammt in einzelnen Teilen dem 13. Jahrhundert. Von der alten Grtsbefestigung steht noch ein Turm im Pfarrgarten. Die Bewohner des Orts treiben neben Gbst- und Getreidebau auch ausgedehnten Zwiebelbau. Im fruchtbaren Horlofftale war in alter Zeit Bingenheim der Haupt- ort. Schon sehr frühe hatte der Grt eine Burg, vermutlich an der Stelle, an welcher das jetzige Schloß steht. Bis 1423 gehörte sie dem Kloster Fulda, von welchem sie samt dem Dorfe durch verkauf an Nassau-Saar- brücken überging - 1570 kam der Grt an Hessen-Marburg, 1604 an Hessen- Darmstadt. Indessen ist von der mittelalterlichen Burg nichts mehr zu er- kennen,' den jetzt noch stehenden „langen Bau" ließ Landgraf Wilhelm Christoph aufführen und 1675 vollenden. Der „hohe Bau" trägt über der Türe des Erdgeschosses die Jahreszahl 1679, doch scheint er entschie- den älter zu sein und der spätgotischen Zeit anzugehören. Gegenwärtig dient er als Wohnung des Großherzoglichen Oberförsters. Als Gerichtsort spielte Bingenheim früher eine bedeutende Nolle. Die alte Gerichtsstätte unter den drei Linden vorm Nathaus ist jedoch nicht mehr erhalten,' nur der steinerne Gerichtstisch, ein stummer Zeuge längstvergangener Zeiten, wird noch unter der Friedenslinde neben der Kirche, wohin man ihn seiner- zeit verbracht hat, gezeigt. Necht beachtenswert sind die Neste der Gräben und Wälle, welche Schloß und Dorf Bingenheim teilweise noch heute um- ziehen. Von 1648—1681 war Bingenheim der Hauptort der Landgrafschaft hessen-Bingenheim, deren Negent Wilhelm Christoph, ein Schwiegersohn des Landgrafen Georg Ii. von Hessen-Darmstadt, hier im Schlosse wohnte. Nahe bei Bingenheim liegt das gleichnamige Forsthaus, seit Jahr- zehnten eine privatschule' in der weiteren-Nunde zeigen sich auf der linken Horloffseite die Dörfer Visses, Blofeld und Leidhecken. Östlich von diesem Grt soll noch ein kleines Kastell liegen, ebenso finden sich noch Nömerkastelle am Lugberg bei Bingenheim sowie auf der hasselheck bei Bisses. Von Bingenheim führt eine stattliche Lindenallee zu beiden Seiten der Kreisstraße nach dem pfarrdorf Gettenau, dessen Bevölkerung sich Haupt- sächlich mit Getreide- und Obstbau beschäftigt, doch ist auch die Geflügel- zucht nicht unbedeutend. In dem Dorfe wütete 1701 ein großer Brand, Heimatkunde Nr. 10. q

6. Kreis Büdingen - S. 34

1914 - Gießen : Roth
Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. Siedelung am Vach, wo die Hpfel wachsen) - denn der Ort gehört zu den obstreichsten Gemeinden des Kreises. Vis zu Anfang des vorigen Iahrhun- derts war er ,,dreiherrisch": ^6 ysenburgisch, 2/6 hessisch, 3/e stolbergisch, und noch jetzt redet man hier von „ysenburgwen", „hessischen" und ,,stol- bergischen Häusern", welche in dem Lfsolderbacher Markwalde gewisse Be- rechtigungen haben. 5luch Uonradsdors, im Volke ,,Konradskloster" genannt, hat weit aus- gedehnte Obstanlagen aufzuweisen. Der Gutshof gehört zu den hessischen Hausdomänen und ist verpachtet, von dem alten Kloster, das um 1580 aufgehoben wurde, als die letzten Nonnen ausgeschieden waren und sich ver- ehelichten, stehen nur noch zwei Gebäude, das Gotteshaus mit alten Grab- steinen und das sogenannte Nonnenhaus, welches jetzt als Scheune benutzt wird. Konradsdorf ist Sitz einer (vbersörsterei. Über Zelters hin, dessen Name*) uns erzählt, daß die hier zutage tretenden Salzquellen schon seit alten Zeiten bekannt waren, erblickt man das stolz dreinschauende Orten- berg, den ,,Grt am Berg", überragt von dem Schloß des Grasen von Stol- berg-Noßla-Grtenberg. von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen des Städtchens sind noch ansehnliche Neste zu sehen.' Teile der Stadtmauer, mehrere Türme und vor allem das hohe gotische Gbertor. Sehenswert ist auch die in der Nähe stehende gotische Stadtkirche und das stattliche, kurz vor dem 30jährigen Kriege (1605—1608) erbaute Rathaus. Seit vielen Jahrhunderten ist Ortenberg bekannt durch seinen ,,kalten Markt", der im herbste jeden Jahres abgehalten wird, früher gab sich da Jung und Hit aus der ganzen Gegend ein Stelldichein,' doch in der Neuzeit hat er außerordentlich viel an Volkstümlichkeit verloren. Ortenberg ist jetzt noch Sitz eines Amtsgerichts und einer stolbergischen Nentkammer. In der Nähe der Stadt sind Sandgruben, Sandstein- und bedeutende Basaltsteinbrüche. Großartige, vor Jahren angelegte staatliche und herrschaftliche Obstbaum- Pflanzungen in der Umgebung werden Ortenberg in absehbarer Zeit zur ,,Obstkammer des Kreises Büdingen" machen. Einen hübschen Blick genießt man von der Stadt aus auf das gegenüberliegende Wippenbach und das am jenseitigen Bergeshang zerstreut liegende Eckartsborn, von dem der Volksmund sagt: „(Eckartsborn hat der Teufel aus dem Sack verlor'n", als er aus dem Vogelsberge weichen und über die Berge flüchten mußte. Droben, wo Hillersbach und Nidder sich vereinen, liegt auf einem Berg- rücken zwischen beiden Bächen das kleine Städtchen Lihberg, bekannt durch die Zerstörung durch die Franzosen 1796. Sein Schloß, einst der Sitz eines edlen Geschlechtes, der Herren von Liebesberg oder Lißberg und nach ihnen derer von Nodenstein, ist längst in Trümmer gesunken,' nur die beträcht- lichen Neste der Umfassungsmauer und der 27 m hohe Bergfried, das „£iß- berger Krautfaß" genannt, zeugen von verschwundener Pracht. Überm Berg *) 1311: Seltirse, d. i. Ort, wo salziges Wasser ist.

7. Kreis Büdingen - S. 35

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 35 drüben, im Tale des Laisbaches, hat man Schwickartshausen aufgebaut, ein Pfarrdorf, das schon 1020 urkundlich genannt wird. Oer Grt besitzt ein altes ehrwürdiges Gotteshaus, dessen älteste Teile schon vor 1200 er- baut sind, mit beachtenswerten Grabsteinen aus dem 14. und 16. Jahr- hundert. Talabwärts liegen noch die Dörfer Bobenhausen, Bellmuth und Ranstadt, von welchen das letztere als befestigter Marktort früher größere Bedeutung hatte. 5ln der Stelle des fürstlich-stolbergischen Gutshofes stand ehemals ein kleines Jagdschlößchen, nahe dabei war das Untertor. Das Gbertor wurde im Jahre 1817 niedergelegt. Huf der linken Seite der Nidder fließt, durch einen Bergrücken ge- trennt, die bei Wenings entstehende Bleiche, welche bei Glauberg in die Nidder mündet, von ihr hat das freundliche Dorf Büchenbach seinen Na- men. Schon seit uralten Zeiten ist der Grt durch seine Sandsteinbrüche und seine Kalkbrennereien bekannt. Weiter talaufwärts liegt das von aus- gedehnten Waldungen begrenzte Vergheim, zum Unterschied von Langen- bergheim im Volksmund ,,heckenbergheim" genannt. Der in der Nähe ge- legene Gerichtsort Steinbach ist schon seit Jahrhunderten wüst. B. Der Vogelsberg. Wenings und Umgebung. Den höchstgelegenen Teil des Kreises nimmt das ehemalige Amt Wenings ein, dessen hauvtort das Städtchen Wenings am Oberlauf der Bleiche ist. Hls Ursprung desselben ist die im Tal gelegene Burg an- zusehen, unter deren Schutz sich die zerstreut wohnenden Bauern und Hand- werker ansiedelten. Schon 1336 wurden dem Dorf durch Kaiser Ludwig von Bayern die Rechte der Reichsstadt Gelnhausen verliehen, und um jene Zeit wurde es mit Graben und Wall, mit Nlauern, Türmen und Toren versehen, deren Neste noch vielfach erkennbar sind. Ebenso fand noch im 14. Jahrhundert die Verlegung des Gerichtssitzes von Roßbach hierher statt, von den beiden ehemaligen Schlössern, der ,,Burg" (setzt herrschaftlicher Gutshof) und dem ,Moritzstein", sind einzelne Gebäude erhalten geblieben. Das alte Amthaus und das Kellereigebäude befinden sich jetzt in privat- besitz. In dem Turme der teilweise schon 1351 erbauten Kirche hängt eine der ältesten Glocken Dberhessens, eine sogenannte Hagelglocke, welche dem 13. Jahrhundert entstammt. Jedenfalls hing sie in alter Zeit auf demturme der in der Mainzer Stiftsfehde von 1462 zerstörten Kirche zu Roßbach, deren Überreste im $dde zwischen Wenings und Kefenrod noch heute vor- Händen sind. Die Bewohner von Wenings treiben größtenteils Landwirt- schaft, doch sind auch Kaufleute und Handwerker ansässig. In dem im Norden des Städtchens gelegenen Walddistrikt Kaff wird rote ^arberde gegraben, für internationale Schulbuchfc schun# Braunschweig Uchutbuchbibli

8. Kreis Büdingen - S. 16

1914 - Gießen : Roth
16 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. erschien ein kaiserlicher Oberstleutnant mit 600 Reisigen und 7 Fähnlein Knechten mit 10 schweren Geschützen vor Büdingen und verlangte die Frei- tassung der Gefangenen. Nach längeren Unterhandlungen wurden die Sol- daten auf Kosten der Stadt bei den Bürgern einquartiert, und Graf Rein- hard mußte selbst wegen der Geschehnisse noch um Entschuldigung bitten.*) Obgleich die Reformation überall mit schonender Hand eingeführt wor- den war, so konnte das Hsenburger Land doch nicht recht zur Ruhe kommen. Denn schon der Neffe des Grafen Reinhard, Graf Wolfgang Ernst (1596 bis 1633), ein überaus gebildeter Herr, begann im Jahre 1597 nach dem Vorbilde anderer deutscher Fürsten an Stelle der lutherischen die reformierte Lehre in 'seinem Lande einzuführen. Taufsteine, Seitenaltäre, Kruzifixe und Bilder wurden aus den Kirchen gebracht und den Geistlichen geboten, künftighin den lutherischen Glauben nicht mehr zu lehren. In manchen Pfarreien**) ließen sich aber die Geistlichen und ihre Gemeinden nur unter Anwendung von Gewalt zu dieser Neuerung bringen. Während des bald folgenden 30jährigen Krieges standen sich Hessen und Isenburg feindlich gegenüber, obgleich beide Länder der evangelischen Lehre zugetan waren. Deshalb wurden schon in den ersten Kriegsjahren (1622) die hessischen Ämter Nidda und Bingenheim durch Kriegsvölker des Herzogs Christian von Braunschweig hart mitgenommen. Namentlich die (Drte Nidda, (Echzell, Berstadt, Dauernheim, Blofeld und Lißberg wurden gebrandschatzt, in Eckartsborn 14 Gebäude in Rsche gelegt. Man mißhandelte die Leute aufs unmenschlichste und führte ihre habe auf Wagen weg' allein aus Berstadt wurden damals 30 Wagen voll geraubten Gutes nach Geiß-Nidda gebracht. Beispielsweise sei noch angeführt, daß nach vorausgegangener Plünderung aus Berstadt 51 Pferde, aus Leidhecken 15 Pferde, aus Kohden 85 Stück Rindvieh, aus Nidda 200 Stück Schafe und 15 der Stadt gehörige Becher, aus den Niddaer Wäldern 85 Stück Rindvieh, aus Michelnau 300 Stück Schafe von den Feinden mitgenommen worden sind. Dagegen wurde die Büdinger Gegend nach der für die Evangelischen unglücklichen Schlacht bei Nördlingen (1634) von Kroaten und anderen kaiserlichen Kriegsvölkern überschwemmt und schwer heimgesucht. Nach dem Bericht eines Zeitgenossen wurden 1634 in Büdingen und Umgegend die vorhandenen Früchte und alles Vieh weggeführt, viele Einwohner grausam mißhandelt und getötet. In solch unsicheren Zeiten flüchteten die Landbewohner in die Wälder und hinter die festen Mauern von Büdingen, Ortenberg, Nidda und Wenings, aber auch dort erreichte Unzählige der sichere Tod. Denn Hungersnot und Pest wüteten allenthalben, so daß in *) vgl. Mayer, Geschichte der Stadt und Pfarrei Büdingen. **) Wenings, Reichenbach und Langendiebach (die beiden letztgenannten sind jetzt preußisch).

9. Kreis Büdingen - S. 18

1914 - Gießen : Roth
18 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. hatten in älteren Zeiten die Raubritter die Landstraßen ansicher ge- macht, so taten es jetzt Zigeuner und anderes fahrende Gesindel, welches zu Banden vereinigt das Land durchzog, einzeln die Gelegenheit ausspähte und dann in Trupps vereinigt raubte und plünderte. Nicht selten gab es dabei Tote und verwundete. Die Negierungen standen dem Treiben dieser arbeitsscheuen Gesellen machtlos gegenüber. Edie frech die's trieben, erhellt aus der Tatsache, daß am 16. Oktober 1725 eine 50 Mann starke Zigeu- nerbande am hellen Tage mit geladenem Gewehr in Hirzenhain einrückte, am selben Tage einen Landleutnant*) in Glashütten erschoß und in diesem Dorfe mit Schießen und Lärmen so hauste, ,,als wenn sich eine Krmee schlüge". Noch bedurfte es fast eines ganzen Jahrhunderts — und viele Vagabunden mußten zu Gießen, Gffenbach, Darmstadt und anderwärts hin- gerichtet werden —, bis endlich überall Ruhe und Sicherheit zu verspüren war. Während der Kriege, welche im ^8. Jahrhundert auf Deutschlands Gauen ausgefochten wurden, blieb unsere Gegend keinesfalls verschont. Bald lagen Franzosen, bald Neichsvölker bei den Bauern im (Quartier. Schwer waren die Lasten zur Zeit des siebenjährigen Uriegez. Der fran- zösische Marschall Soubise hatte sich, von Norden kommend, am 2. Januar 1759 der Stadt Frankfurt bemächtigt' sein Heer zu vertreiben war die 5luf- gäbe des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, der über eine 29000 Mann starke Krmee verfügte. In 3 Kolonnen rückte er von Fulda aus auf den ,,Frankfurter" Straßen gegen den Main vor. Nach einer blutigen Zchlacht bei Bergen (unweit Frankfurt) am 13. Hpril 1759, in welcher die Fran- zosen ihre Stellungen behaupteten, mußten sich die Verbündeten (Preußen, Hannoveraner usw.) auf Marienborn zurückziehen, woselbst sie ein Lager bezogen. Dann gingen sie durch die Wetterau nach Norden und zogen über Grünberg, Alsfeld und Ziegenhain nach Kassel, woselbst sie Ende Rpril an- kamen. Auch in den weiteren Kriegsjahren, besonders 1762, wurde unsere Gegend schwer heimgesucht. Besonders übel erging es jedoch vielen Grten des Kreises bei der sogenannten französischen Retirade im herbst 1796. Der französische General Jourdan war am 3. September von Erzherzog Karl von Österreich bei Würzburg geschlagen worden und trat mit seinem Heere den Nückzug durch den Spessart, den Vogelsberg und die Wetterau an. Da sich überall viele Bauern zusammenscharten und Widerstand leisteten, wurden die französischen Flüchtlinge aufs heftigste gereizt. So kam es, daß sie auf ihrem Zuge am 7. und 8. September alle Ortschaften der Ämter Wenings, Lißberg und Nidda, die sie berührten, vollständig ausplünderten. 5lm härtesten wurde das Städtchen Lißberg selbst, dessen Bewohner sich widersetzten, am 8. September mitgenommen. Nach der Plünderung wur- *) Polizeibeamter, unserem Gendarmen vergleichbar.

10. Kreis Büdingen - S. 26

1914 - Gießen : Roth
26 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. erbaute Ronneburg, welche sich seit 1725 im Besitz des Hauses Isenburg- Wächtersbach befindet. Die sehenswerte Burg vermag mit ihrer ganzen Kn- läge, ihren massiven Steinbauten, ihren mächtigen Türmen und Pforten den Beschauer in die Zeit des späteren Mittelalters zu versetzen, von ihrem Bergfried genießt man einen umfassenden Blick über die Umgebung nach dem hohen Vogelsberge, dem Spessart, dem Odenwald und dem Taunus. Im Jahre 1736 war die Burg nach Zinzendorfs Ausweisung aus Sachsen für kurze Zeit Aufenthaltsort für ihn und seine Familie - jetzt ist sie un- bewohnt. Kn ihrem Fuße liegt das Dorf Alt-lviedermus. Südwestlich von Büdingen fällt uns eine steile, mit Buchenwald be- wachsene Bergkuppe auf, die Harbeck, lver hinauf wandert, findet sich oben für seine Mühe entschädigt. Denn mächtige lvälle und ein tiefer Graben umziehen die Spitze des Berges, die im Mittelalter von der Burg hardeck, dem Sitz eines gleichnamigen Herrengeschlechts, bekrönt war. Sie war noch 1405 von einem ysenburgischen Kmtmann bewohnt, dann ist sie zerfallen. Km Fuße der hardeck liegen Calbach mit bedeutender Schweinezucht und Orleshausen. Das im Seemental gelegene Düdelsheim bestand früher aus Düdelsheim und (Dberndorf. von einem an der Hauptstraße des freundlichen Dorfes gelegenen Hause, die ,,Burg" genannt, geht die Sage, daß hier einst Friedrich Barbarossa auf dem Wege von Gelnhausen nach Friedberg ein- gekehrt sei. ,,vor der Kirche unter der Linde" fanden in alter Zeit die Ge- richtssitzungen statt, das ehemalige Rat- und Schulhaus wurde 1745 er- richtet. Nordwestlich von Büdingen liegen noch Büches, Rohrbach und Aulen- Diebach? am Wolfbach lvolf und weiter talaufwärts in der Maldeinsam- keit Dudenrod. Nahe dabei erhebt sich auf hohem Bergrücken das Forsthaus Christinenhos. hier war ein fürstliches Jagdschloß mit Gutshof, welches zu Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und nach der damaligen Gräfin von Büdingen, Christine (einer geborenen Gräfin von Stolberg), benannt wor- den war. Unterhalb des Christinenhofs lag im Kälberbachtal das ausge- gangene Dorf Pferdsbach. Seine Bewohner verkauften im Jahre 1847 ihren Besitz an den Fürsten von Büdingen und wanderten größtenteils nach Amerika aus, andere verzogen in benachbarte Gemeinden. Nur der Tag und Nacht plätschernde alte Dorfbrunnen, eine Scheuer und der einsam liegende, von einer Hainbuchenhecke umfriedigte Gottesacker zeugen noch von längst entschwundenen Tagen, wo auch in diesem stillen Tale der Bauer Glück und Unglück im wechselnden Strome der Zeit erleben durfte. Ii. Altenstadt und Umgebung. Der bedeutendste Ort im Süden des Kreises ist Altenstadt auf der rechten Seite der Nidder, Station der Bahn Stockheim—vilbel. Er ist auf
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