Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 34

1897 - Breslau : Hirt
34 Ortskunde. gelehrte und berühmte Männer sind aus Quedlinburg hervorgegangen, wie Klopstock, der berühmte Sänger des Messias, Karl Ritter und der Turnvater Gnths Muths' Die Geburtshäuser derselben sind hente noch vorhanden. In dem herrlichen Brühl- Wäldchen findet man die Büste Klopstocks und das Denkmal des berühmten Geo- graphen Karl Ritter. Die Gründung Quedlinburgs. Kaiser Heinrich Iii., welcher zu Goslar residierte, hatte eiu bildschönes Töchter- lein, welches jedoch das Unglück hatte, den Zorn des Vaters aus sich zu laden, so daß derselbe befahl, sie hinzurichten. Die Räte legten sich jedoch ins Mittel und baten den Kaiser für sie um Gnade. Da sagte er endlich: Nun ia, wenn sie inner- halb acht Tagen ein Altartuch für den Dom fertig schaffe, wie er es wünsche, so wolle er sie wieder in Gnaden annehmen. Die Prinzessin konnte aber über alle Maßen schön weben und sticken, und als der Kaiser nun gesagt, wie das Altartuch sein sollte, so machte sie sich sofort an die Arbeil. Das Muster war aber so schwierig, daß eine fleißige geübte Stickerin wohl ein Jahr daran zu thuu hatte. Da nun die Arbeit sehr langsam von statten ging, so rief sie die Mutter Gottes um Hilfe an, aber diese kam nicht. In ihrer Verzweiflung rief sie endlich den Bösen an. Dieser stellte sich sofort ein und versprach seine Hilfe, wenn sie ihm ihre Seele verschreiben wolle. Darauf wollte die Prinzessin aber nicht eingehen. Der Böse machte nun den Vorschlag, er wolle das Altartuch unter der Bedingung zur rechten Zeit fertig stellen, daß. wenn er in der letzten Nacht zwischen elf und zwölf Uhr sie wachend autreffe, so wolle er ihre Seele nicht haben, schliefe sie aber, so müßte sie sein werden. Ja, antwortete sie, damit wäre sie zufrieden. Das Altai'tnch wuchs uuu unter ihren Händen zusehends und ward wuuderschön. Als nun die letzte Nacht vor dem Ablieferungstermine herankam und das Tuch beinahe fertig war, da konnte sich die Prinzessin vor Müdigkeit gar nicht halten und schlief ein. Die Prinzessin aber hatte ein kleines Hündchen, welches den Namen Quedel führte und die Prinzessin nie verließ. Auch in dieser verhängnisvollen Nacht lag das Hündchen auf ihrem Schöße und war munter, während sie schlief. Zwischen elf und zwölf Uhr trappte der Böse über den Vorsaal und wollte eben die Thür zum Arbeitszimmer der Prinzessin öffnen, als das muntere Hündchen durch lautes Bellen die Prinzessin erweckte. Als nun der Teufel die Prinzessin wachend antraf, ward er sehr wütend, ergriff das Hündchen und schmetterte es gegen den Boden, daß es auf der Stelle starb. Der Teufel aber verschwaud und kam nicht wieder. Zum ewigen Gedächtnis an diese Begebenheit ließ die Königstochter ein Kloster bauen, welches sie dem Hünd- lein zu Ehren Quedlinburg nannte. Das wachsame Hündlein aber wurde auf deu Befehl der Prinzessin einbalsamiert und nach ihrem Tode neben sie in den Sarg gelegt. _ Noch heute zeigt man in einer kleinen Kapelle zu Goslar ein Frauenbild nut einem Hündlein in einem Sarge liegend. Auch das Altartuch wurde vor Jahren im alten Dome noch vorgezeigt. Die Nikolaikirche in (Quedlinburg. Die mit zwei hohen Türmen geschmückte Nikolaikirche in Quedlinburg ist dem Wasserheiligen Nikolai gewidmet, welcher iin Jahre 343 n. Chr. gestorben ist. Nikolai lebte als Bischof zu Myra iu Lycieu. Bei der Christenverfolgung wurde er ins Gefängnis geworfen, doch später von Konstantin d. Gr. erlöset und nach Myra zurückgesandt, wo er alle Götzentempel zerstörte und ein Helser aller Armen und Bedrängten wurde. Er soll auch auf dem Konzil zu Nicäa (325) gewesen sein, wo er dem Arins kräftig Widerstand leistete. Nach seinem Tode wurde er als Heiliger

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 75

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 75 kommen werde. Und siehe! nach langen Jahren vergeblichen Harrens kehrt der tapfere Horst, auf der Walstatt einft halbtot zu Boden gestreckt, leidend und abgezehrt vom giftigen Pfeilschuß, im Geleite eines Arztes nach mühseligem Umherirren auf zweirädrigem, vou Ochsen bespanntem Fuhrwerk wirklich zur Heimat zurück und findet, vom Bruchsee langsam herwandernd, in jenem Hüttchen am Kämerkenberge seine Gattin und seine Kinder. „Matt entstieg er dem Wagen und trat in das Hüttchen der Seinen, laut auf-" chluchzend umarmt er Guudeika, den Sohn und die Tochter. Also weinten all in gegenseitiger Wehmut." In aller Morgenfrühe entfandte Horst, ungeachtet seiner Wunden und seiner durch ein solches Wiedersehn noch mehr erschütterten Gesundheit, seinen mit- gebrachten Gefährten zu Kattwald, ihn wegen seines begangenen Raubes zum Zwei- kämpf zu fordern. Dieser, zu welchem schon abends zuvor die Schreckenskunde von der unerwarteten Heimkehr des tot geglaubten Helden gedrungen, und der in schlaf- loser Nacht deshalb schon mit sich zu Rate gegangen war, was zu thun fei, hüllte sich schnell in die Haut des Büffels und eilte ohne Schwert und Waffen, in Be- gleitung seines Sohnes Rudolf und seiner Tochter Lindls in das Hüttchen des Kämerkenberges, umarmte unter Thränen den edle» Horst und dessen Gattin und Kinder und bat: „Laß mich nicht kämpfen mit dir, mein Bruder! Wie bluten die Wunden dir, dem Erblaßten, welche du rühmlich empfingst von den Römern, unsere Gaue zu sichern!" — Er entschuldigte, so gut er konnte, sein Raubwerk, indem er hervorhob, wie er Horst habe sallen sehen in: Schlachtfelde, und um so mehr nach Verlauf einer längeren Zeit hätte wähnen müffen, er kehre niemals zurück. Er stellte dann weiter vor, wie er seitdem den Humberg bepflanzt, das wilde Gesträuch getilgt, die moorigen Sümpfe getrocknet und die Thäler bebaut habe, und bat, daß Horst ihn nun auch die Früchte genießen lasse und das Seinige nicht zurücknehme. „Doch" — setzte er dann zuletzt noch hinzu —, „damit ich vor den Göttern dich sühne, „Geb ich der Hornahnsa den Rudolf, und Lindla dem Heinrich; statte sie reichlich aus und baue den Kindern am Bruchsee Burgen, dem Heinrich mit Lindla südlich, und nördlich dem Rudolf, wie du vom Berg hier die liebliche Gegend be- schauest. Gewähr' es! Heinrich, mein Eidam, erlege die Wölf und benenne die Burg sich Wulserstedt, und Hornahnsa erlabe das Hornvieh dort im schattigen Wald und am See; und ihr zum Gedächtnis nenne, mein Rudolf, zur Ehre der Gattin die Burg Hornhausen." Die Kinder reichten sich die Hände zum Bündnis, und Horst, während dieses Gespräches immer mehr erblassend und den nahenden Tod fühlend, gewährte die Bitte und sprach: „Nun geh ich versöhnt!" Dann hauchte er nach wenigen Augen- blicken seine Heldenseele aus. Mathilde von der Asseburg. (3. Sage.) Zur Zeit des dreißigjährige Krieges besaßen die von Bornstedt das Schloß Hornhausen. In den unruhigen und unsicher» Zeiten dieses schrecklichen Krieges suchte Brigitte von Bornstedt mit ihrer Tochter Mathilde sichern Schutz in einem Kloster zu finden. Wenige Wochen vor der Abreise schlugen aber Streifzüge von dem Heere des Herzogs vou Braunschweig in Hornhausen ihre Quartiere auf. In diefem Heere diente Gotthard von der Asseburg,, eiu naher Verwandter der Mathilde. Er

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 76

1897 - Breslau : Hirt
76 Ortskunde. vermählte sich gegen den Willen der verwitweten Mutter Brigitte mit der Mathilde. Das unruhige Leben in dem wechselvollen Kriege führte die Mathilde an der Hand ihres Gatten auf manchen blutigen Kriegsschauplatz. Endlich fand sie ein stilles Heim bei ihrer früheren, jetzt verheirateten Amme in Magdeburg, während ihr Gatte weiter zum Kampfe hinauszog. Hier gebar sie ein Knäblein, das in der heiligen Taufe den Namen des Vaters empfing. Schwere Krankheit warf die Mutter dar- nieder. Nach einigen Tagen lag sie, dem Anschein nach, entseelt, docli unentstellt vom Tode, auf ihrem Lager. Sie wurde, wie sie es gewollt, iu den Hallen des Domes beigesetzt. Als in mitternächtlicher Stunde die Diebe sie in der Gruft berauben wollten, erwachte sie vom Scheintode. Die Diebe entflohen. Es gelang ihr, den Ausgang zu finden. Sie kam bis zur Wohnung des Dompredigers Bakius. Ermattet sank sie an der Schwelle der Thür nieder. So fand sie die treue Magd des Dompredigers; sie brachte die Unglückliche in das Haus ihres Herrn, wo sie auf das sorgfältigste gepflegt wurde. In einem unbewachten Augenblicke schlich sie sich in die Wohnung, wo sie ihr Kindlein bei der Amme zurückgelassen hatte. Sie fand es aber nicht. Sie wurde hier für ein Gespenst gehalten. Das wirkte auf ihre geschwächten Nerven so sehr, daß sie geisteskrank wurde, und daß sie von Stunde an in geistiger Umnachtung lebte. Die gute Pflege in dem Hause des edlen Bakius war vergeblich. Jahrelang lebte sie in diesem traurigen Zustande, ohne einen lichten Augenblick zu haben. Da kam der denkwürdige 10. Mai 1631, an welchem Tage Magdeburg durch Tilly zerstört wurde- Der weisen Umsicht des Tompredigers Bakius war es gelungen, Mathilde zu retteu. Da Magdeburg keine sichere Zuflucht mehr bot, brachte er sie iu das Haus eines gastfreundlichen Verwandten in Leipzig. — Die Schlacht bei Lützen war geschlagen. Gustav Adolf hatte sein jugendliches Heldenblut vergossen. Da brachte man in das Haus jenes Verwandten des Bakius einen schwer ver- mündeten Offizier. Mathilde erkannte in ihm ihren längst tot geglaubten Gatten. Unermeßlich war ihr Schmerz. Aber Gottes Wege sind wunderbar. Sie erwachte durch den Schmerz aus ihrer geistigen Umnachtung. In aufopfernder Liebe pflegte sie ihren Gatten bis zu seiner vollständigen Genesung. Dann zogen beide nach ihrem Schlosse in Hornhausen zurück. Hier wollte es Gottes Hand, daß sie auch ihren Sohn wieder finden sollten. Derselbe war in Hornhausen von einem Schäfer erzogen worden. So endete langes Leid mit großer Freude. Die N)underquellen zu Gornhausen. Nachdem im dreißigjährigen Kriege Hornhaufen durch Plünderung, Verwüstung und Feuer arg gelitten hatte, kam eine kurze Zell wunderbarer Blüte durch deu 1646 plötzlich entstandenen Gesundbrunnen über den Ort. Viel Wunderbares wurde über dieses Bad erzählt und in Gedichten gesungen. Am 5. März 1646 nämlich war auf einer wüsten Hofstätte ein Erdfall entstanden, der dann mit Wasser gefüllt war. Kranke des Ortes tranken von dem Wasser und wurden plötzlich gesund. Die Nachricht von der Kraft des Waffers verbreitete sich sehr schnell in die Umgegend und in die Ferne, und Tausende kamen, um Hilfe zu suchen. Gegen 20 Brunnen öffneten sich allmählich an verschiedenen Stellen des Dorfes. Viele fürstliche Personen, der Große Kurfürst, der Herzog August von Sachsen, die Witwe und Tochter Gustav Adolfs u. a. besuchten den Ort. Auch General Torstenson benutzte die Heilquelle. Über 24000 Menschen sollen im Sommer 1646 in Hornhausen gewesen sein. Aber gegen Ende des Jahres verschwanden die Quellen ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren. Noch einmal, im Jahre 1689, brachen sie alle binnen 8 Tagen wieder hervor und hielten bis 1"19 an. Im Jahre 1846 ist daselbst ein Bad errichtet worden.

4. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 74

1897 - Breslau : Hirt
74 Ortskunde. Herren von Bornstedt, danach die Reichsgrafen von der Schulenburg. 1818 kaufte der Graf von der Asseburg-Neindorf die Hornhäuser Güter, und seine Nachkommen sind noch heute im Besitze derselben. Die Kirche St. Stephani ist 1885 erbaut und der Turm erneuert. — Von den Bewohnern des Ortes sind ungefähr 300 in der Braunkohlengrube beschäftigt, ver- schiedeue arbeiten in den sechs Ziegeleien. Die Landwirtschast treibt bedeutenden Zuckerrübenbau. — Die katholische Gemeinde ist nach Oschersleben eingepfarrt. Der Name Gornhausen. (1. Sage.) Hornhausen soll zugleich mit dem Nachbarorte Wulferstedt durch zwei Verwandte entstanden sein. Zwei verwandte edle deutsche Familien, die an Sklaven und Vieh- herden reich waren, gefielen sich auf ihreu Wanderungen am Bruche und bauten sich an, die eine da, wo Wulferstedt, die andere, wo Hornhausen liegt. Jene hatte zwei Kinder, einen Sohn Olrik und eine Tochter Horuahusa. Ein Sohn der Hornhäuser Familie holte Hornahusa zur Gattin heim. Diese hatte so großes Gefallen an bunten und wohlgenährten Kühen, deren Zahl sie durch Wald- und Bruchweide so zu ver- mehren bemüht war, daß ihre Herden der Ruhm ihrer Heimat wurden. Viele kamen von fern und nah, sich von Hornahusa Horuvieh einzutauschen. Den Ort, woher sie das ertauschte Vieh holten, nannten sie nach der Besitzerin. Bei einem Besuche, den Hornahusa mit ihrem Gatten bei ihrem Bruder Olrik zu Kahn machten, erblickten sie auf der jetzt noch so genannten „Wulseshorst", in der Mitte zwischen beiden Dörfern gelegen, eine säugende Wölfin, die elf Junge um sich hatte. Hornahusens Gatte erlegte mit einem Pfeil die Wölfin und nahm im Kahn die Jungen mit zum Geschenk für seinen Schwager. So erhielten beide ursprünglich verwandten Dörfer, Hornhausen, von der wirtschaftlichen Hornahusa, und Wulferstedt, vou der Wolfsstätte benannt, fast zu gleicher Zeit Entstehung und Rainen. Der Name Gornhausen. (2. Sage.) Etwa um die Zeit der Geburt Christi hatte sich ein edler Thüringer, ein tapferer Held Namens Horst, am östlichen Ende des Huywaldes, zwischen dem Lindberg und Humberg bei Schwanebeck angebaut. Als der ersten einer folgte er dem Aufgebote, welches Hermann, der Befreier des deutschen Vaterlandes, gegen die Zwingherrschast der Römer erließ. Er schied von seinem Weibe Gundeika und von seinen Kindern Heinrich, einem kräftigen Sohne, und Hornahusa, einer lieblichen Tochter, und nahm an dem Heereszuge gegen Varns und der Schlacht im Teutoburger Walde teil. Auch Kattwald, ein vornehmer Katte, in der hiesigen Umgegend wohnend, folgte dem Heereszuge, kehrte aber früher als Horft nach dem Siege über die Römer zurück. Kattwald glaubte, Horst sei in der Varusschlacht ums Leben gekommen, er könne daher niemals wieder heimkehren. Er vertrieb deshalb Horsts Gemahlin Gundeika mit ihren Kindern aus ihren Besitzungen. Die Vertriebene richtete sich darauf in der Nähe der ihr geraubten Wohnung, hart an der Heerstraße, die von Schwanebeck nach dem Bruche führt, westlich am Wege auf der Höhe, die noch jetzt der Kämertenberg. genannt wird, ein kleines Kämmerchen ein und hütete mit ihren Kindern in diesem Hüttchen, von Erde und Lehm erbaut und mit Zweigen und Eichlaub bedacht,, flehend zu den Göttern, und in eigener Armut den vorüberwallenden Wanderern wohlthuend, täglich des Weges, ob nicht doch der heißgeliebte Gatte und Vater zurück-

5. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 29

1858 - Breslau : Hirt
Schlesien unter Oesterreich. 29 Aemtern ebenso zugelassen werden, wie Katholische. Dieses Verspre- chen hielt Kaiser Joseph getreu. Einhundert und achtzehn Kirchen wurden den Evangelischen sogleich zurückgegeben; ja es dursten sogar sechs neue Kirchen erbaut werden: in Freistadt, Sagan, Hirschberg, Landeshut, Militsch und Teschen. Gnadenkirchen nannte man sie. So hatte der Herr den Evangelischen abermals in einem schwedi- schen König einen Retter gesendet. 12. Von dnr schlesischen Petekindcrn. 1. Ueberall in den evangelischen Gemeinden wurde dem Herrn für seine gnädige Hilfe inbrünstig gedankt, und besonders die Schul- Jugend wurde in dieser Zeit dazu mächtig angeregt. Im Spät- herbst des Jahres 1707 begannen in der Gegend von Sprottau 5—14 jährige Kinder alle Tage zwei- bis dreimal zu gemeinsamem Gebet sich zu versammeln. Sie thaten solches anfänglich in einzel- nen Häusern, später in den Kirchen, die damals noch nach löblichem Brauch einen großen Theil des Tages andächtigen Betern geöffnet waren. Als die Zahl der Betekinder aber auf 2—300 sich mehrte, verrichteten sie ihre Andacht unter Gottes freiem Himmel. Diese Kinderbetstunden pflanzten sich schneller fort, als des Vogels Flug. Ein wunderbarer Gebetsgeist war über die Kinder gekommen, und es erfüllte sich buchstäblich das Wort der Schrift: „Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Lob zugerichtet!" 2. Wie ging es nun bei diesen Betstunden her? Ganz ähnlich, wie beim Feldgottesdienste der schwedischen Krieger Karl's Xii. Paar- weise, Knaben und Mädchen gesondert, faßten sich die Kinder bei der Hand und zogen im stillsten und eingezogensten Wesen hinaus in's Freie, oft schon kurz vor Anbruch des Tages, stellten sich alsdann im Kreise auf oder fielen auch alsbald in aller Stille auf ihre Kniee. Dann stimmte einer der ältesten Knaben ein Lied an, las einige Ab- schnitte aus der heil. Schrift vor, und nach abermaligem Gesänge begann das eigentliche Gebet. Hierauf ward wieder gesungen, der Vorleser betete das heil. Vaterunser und sprach den Segen. Den Beschluß machte gewöhnlich der Gesang: „Nun, Gott Lob, es ist vollbracht —". Nirgends zeigte sich dabei kindischer Muthwille. Und diese Kindergottesdienste sind auch nicht ohne Frucht gewesen. Manches vorhin ungerathene Kind ist williger, gehorsamer und stil- ler geworden, viele Erwachsene, die herzuströmten und die herzliche Andacht der Kleinen sahen, wurden davon tief bewegt und gebessert, und selbst viele Feinde und Widersacher mußten endlich erkennen, diese Bewegung der Kinder sei ein Zeichen des Herrn, eine Weck- stimme in böser Zeit. Freilich war es nicht von Gott, wenn manche Kinder die Erlaubniß zur Theilnahme an den Betstunden erzwingen wollten. Allmählich ging auch die erste Innigkeit verloren, und weil so viel Aufhebens davon gemacht wurde, sanken die Andachten zuletzt hier und da zu einem Lippenwerk herab.

6. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 9

1858 - Breslau : Hirt
Der Rhcm. 9 der von Lilly bei der Zerstörung Magdeburgs erbeuteten Kanonen gegossen; zwölf Mann sind nothwendig, um sie zu läuten. Es ist das Verdienst unseres hochseligen und des jetzigen Königs, die Voll- endung dieses katholischen Gotteshauses, als des schönsten Denkmales mittelalterlicher Baukunst, angeregt und durch große Summen geför- dert zu haben. Von Jahr zu Jahr schreitet der Bau vorwärts. Der Dom hat die Form eines Kreuzes; zwei hohe Thürme werden den fünffachen Haupteingang nach Abend zieren; in der Mitte der Querstücke des Kreuzes soll eine Kuppel sich erheben. Die Hallen des Domes werden von 100 Säulen getragen, die in 4 Reihen nebeneinander stehen und von denen die der mittleren Reihen 30 Fuß im Umfange haben. Die ganze Länge beträgt 400 Fuß und die größte Breite 200 Fuß. 5. Von Cöln bis zur Mündung. Im Hafen von Cöln ist ein reger Verkehr; Dampfschiffe segeln eilend heran; Lastschiffe werden ihrer Fracht entladen und erhalten neue; neben ihnen treiben lang- sam auf der Mitte des Stromes Holzflöße von unabsehbarer Länge; sie sind wie schwimmende Holzinseln anzusehen; niedrige Bretterhütten erheben sich darauf, welche für die Flößer und Holzknechte als Ob- dach dienen. Die Stämme kommen aus dem Schwarzwalde, Fran- ken, Nassau, von den Ufern der Mosel und Saar und bestehen theils aus Fichtenholz, theils aus Eichenstämmen; je weiter sie rheinab- . wärts kommen, desto größer werden die Flöße durch Zusammensetzung aus kleineren gemacht. Durch diese Flöße erhalten die Holländer ihre Holzvorräthe, von denen sie Schiffe und Häuser bauen. Bis eine Strecke unterhalb Cöln sind die Ufer noch hoch; von Düsseldorf und noch mehr von Xanten an wird der Deichbau nöthig. Hier beginnen sich saftige Wiesen mit Rinderheerden aus- zubreiten, so daß man erkennt, daß man Holland näher kommt. Unterhalb Düsseldorf kehren wir in Kaiserswerth ein und freuen uns der Diakonissen-Anstalt, die dort der Pastor Flieder mit anderen christlichen Männern gegründet hat, aus welcher schon viele Krankenpflegerinnen und Lehrerinnen in alle Theile Deutschlands, selbst nach Smyrna, Jerusalem, Alexandrien, London, Pe- tersburg und Nordamerika gesandt worden sind. Die ausge- sandten Krankenpflegerinnen sind entweder an andern Diaconissen- Anstalten, welche nach dem Vorbilde der Kaiserswerther eingerichtet sind, angestcllt, oder besorgen die Pflege Kranker in Gemeinden, öffent- lichen Anstalten und in Privathäusern. Ihr Leben haben sie in den Dienst der Liebe Christi gestellt und scheuen sich daher auch nicht vor ansteckenden Krankheiten, als Cholera, Typhus, Pocken. Mit treuer Sorgfalt warten sie der Kranken um des Herrn willen, der gesagt hat: „Was ihr gethan habt einem der geringsten unter meinen Brüdern, das habt ihr mir gethan". Gar Manche ist schon ein frühes Opfer der dienenden Liebe geworden; aber sie wissen: „Leben wir, so leben wir dem Herrn; sierben wir, so sterben wir dem Herrn!"

7. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 18

1858 - Breslau : Hirt
18 Blicke in die Vergangenheit der Provinz Posen. räche des Verstorbenen, auch ein Geldstück oder Speise und Trank pflegte man den Todten mitzugeben. Ueber den Gräbern wurden Opfer dargebracht, Tänze und feierliche Spiele veranstaltet zur Ehre der Götter. 2. Die Sagen von Dopitl, Diast und Miesko. Als erster Herzog der Polen wird Lech genannt, welcher Gnesen gründete. Ihm folgte eine Reihe anderer Fürsten, deren letzter Pom- pilius, Popiel Ii., durch seine Nichtswürdigkeit das Polenreich an den Rand des Verderbens brachte. In allen Schandthaten war er ge- übt. Darum traf ihn auch schreckliche Strafe. Er hatte seine Oheime ermordet und sie unbeerdigt liegen gelassen. Aus ihren Leichen ent- standen zahllose Mäuse; über Seen und Flüsse, selbst durch brennende Feuerhaufen verfolgten sie ihn, bis sie ihn sammt seinem sündhaften Weibe und zweien Söhnen auf einem hohen Thurme am Goplo- See, auf welchen er sich geflüchtet hatte, durch ihre Bisse tödteten. — Nun lebte damals ein armer Landmann, mit Namen Piast, verbor- gen und niedrig, aber gewissenhaft. Zwei Fremde, himmlische Bo- ten, früher von der Thüre des Pompilius vertrieben, verschmähten es nicht, in seine Hütte einzutreten. Sie wurden von den Haus- bewohnern aufs freundlichste umarmt und zum Niederlassen gebeten. Er und sein Weib trugen ihnen auf, was sie hatten, ein wenig Fleisch und ein geringes Maß Bier. Sie hätten es zur Festfeier der Haar- beschneidung ihres kleinen Sohnes angeschafft; möge es ihren Hun- ger und Durst stillen, sagten sie zu den Fremden. Nun begab es sich, daß es den zur Königswahl in Krußwicz versammelten polni- schen Herren an Lebensmitteln gebrach, und einige von ihnen kamen zur Hütte des Piast. Sie setzten sich mit an den gastlichen Tisch unter fteiem Himmel, und siehe: da vermehrte sich die Speise, ver- mehrte sich die Masse des Getränks, so daß die Menge der geborg- ten Gefäße sie nicht zu fassen vermochte. Durch dieses Wunder, welches sich vor ihren Augen vollzieht, werden die erstaunten polni- schen Herren bewogen sammt ihren hinzugeladenen Genossen, dem Landmann Piast die Königskrone zu überreichen. Dieser Piast wurde nun der Vater eines viele Jahrhunderte blühenden Fürstengeschlechts^ — Unter seinen Nachkommen ist von besonderer Bedeutung Miesko oder Miecislaw. Dieser war 7 Jahre lang nach seiner Geburt blind. Als er nun sein siebentes Jahr erreicht hatte, lud der Vater, der Sitte gemäß, seine Grasen und anderen Vornehmen zu einem stattlichen Gastmahle. Aber mitten unter den Freuden des Mahles, während die Andern jubelten und in die Hände klatschten, seufzte der Vater aus tiefster Brust, wenn er der Blindheit seines Sohnes ge- dachte. Da erscholl plötzlich die wunderbare Kunde, der blinde Knabe sei sehend geworden. Zur großen Freude aller Anwesenden, beson- ders aber der Eltern, wurde der sehend gewordene Sohn herbeigeführt. Der Vater aber rief seine älteren Vertrauten zusammen und fragte.

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 19

1858 - Breslau : Hirt
Schlesien unter unalhängigcn Herzogen. 19 daß das Land in zwei Haupttheile zerfiel, in Ober- und Niederschle- sien. Die Fürsten beider Länder sollten einander nicht mehr beerben. In Niederschlesien regierte seit dem Jahre 1201 Heinrich I., der Bärtige; er hat im Verein mir seiner ftommen Gemahlin, der hei- ligen Hedwig, seinem Lande viel Gutes gethan. Er stiftete Kirchen und Klöster, rief deutsche Ritter in das Land und verlieh ihnen Güter, gründete Städte und Dörfer und übergab sie deutschen Bür- gern und Bauern. So fing Schlesien an, ein deutsches Land zu werden, und das wollten die Herzöge haben, damit sie dadurch immer unabhängiger von Polen würden. Heinrich der Bärtige war ein gütiger und herablassender Herr, aber auch ein kräftiger Herrscher. Ost strafte er Edelleute mit dem Tode, weil sie Straßenraub getrie- den hatten, was damals in Schlesien sehr häufig vorkam. Es ge- lang ihm auch, seine Herrschaft durch Eroberungen auszudehnen. So war er bei seinem Tode im Besitz von ganz Niederschlesien, des Lan- des bis wenige Meilen von Berlin und eines großen Theils von Polen. Er ist also unstreitig der mächtigste Fürst, den Schlesien je gehabt hat. 2. Seine Gemahlin, die heil. Hedwig, stammte aus einem alten deutschen Fürstenhause. Sie war ein Muster frommer Demuth und Entsagung nach der Weise ihrer Zeit. Auf ihrem bloßen Leibe trug sie ein Kleid und einen knotigen Gürtel von Roßhaaren; fast immer ging sie barfuß; im Geheimen ließ sie sich geißeln, so daß das Blut aus der aufgeritzten Haut sprang; täglich betete sie lange, auf har- tem Boden knieend. Sie war aber auch eine Mutter der Kranken und Armen, der Wittwen und Waisen, eine Fürbitterin für Verbre- cher. Elternlose Mädchen erzog sie, ihre Dienerinnen lehrte sie beten. Die Kirchen schmückte sie mit köstlichem Geräth und die Kirchendie- ner mit schönen Gewändern. In ihrer Umgebung wurde das Gold- spinnen mnd Goldsticken, und die Arbeit in Seide gepflegt. Auf ihre Veranlassung gründete Heinrich I. das Nonnenkloster zu Trebnitz. Es wurde so reichlich ausgestattet, daß es 1000 Personen mit allem Nothwendigen versehen und doch noch Gastfteundschast üben konnte. Hier in Trebnitz ruhen auch die Gebeine der frommen Hedwig. Sie wurde vom Papste in Rom unter die Heiligen versetzt. In einer Kapelle der kath. Kirche zu Trebnitz ist ihr Grabmal, von schwarzem Marmor und mir Alabaster reich verziert. Viele Katholiken wallfahr- ten noch jetzt alljährlich dahin, um an ihrem Grabe zu beten. 4. Pie Mongolen in Schlesien. (9. April 1241.) Unter dem Nachfolger Heinrich des Bärtigen, Heinrich Ii. oder Frommen, kam aus dem fernen Asien ein wildes Volk mit Weibern, Kindern und Viehheerden herangezogen: die Tartaren oder Mongolen. Es waren häßliche Gestalten, klein, mit tiefliegenden Augen, hervor- stehenden Backenknochen und kleinen Nasen. Wohin sie kamen, seng- 2'

9. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 25

1858 - Breslau : Hirt
Die heilige Elisabet von Thüringen. — Conrad I., Stammvater des sächsischen Fürstenhauses. 25 Hermann's Hofe wurde sie zur Gemahlin des künftigen Landgrafen erzogen. Fromm und tugendsam wuchs sie auf; sie betete oft zu ihrem Heilande und stand selbst des Nachts auf und lag betend Stunden lang auf ihren Knieen; die Lustbarkeiten am Hofe liebte sie nicht. Im Jahre 1221 wurde ihre Hochzeit auf der Wartburg gefeiert, als sie 14 Jahre und ihr Gemahl 21 Jahre alt war. Ob- wohl Herrin über ein großes und reiches Land, schämte sie sich doch nicht, mit ihren Dienerinnen Wolle zu spinnen; daraus ließ sie Zeug zu Kleidern für die Armen weben. Unter der Wartburg ließ sie ein Krankenhaus bauen; es war ihr eine Freude, den Kranken im Hand- korbe selbst Speisen hinunter zu tragen; liebevoll sprach sie mit ihnen und wischte ihnen den Schweiß mit eigner Hand von der Stirn. Ihr Gemahl aber starb bald auf einem Kreuzzug nach dem heiligen Lande; sehr jung wurde sie Wittwe, und der Bruder ihres Gemahls, Heinrich Raspe, verstieß sie aus dem Schlöffe; auch verbot er den Leuten in Eisenach, es solle sie Niemand aufnehmen; so irrte die fromme Frau, welche sich der Armen und Kranken so mildthätig angenommen hatte, mit ihren kleinen Kindern obdachlos umher; in einer schmutzigen Schenke fand sie endlich ein Unterkommen. Später zog sie nach Marburg in Hessen; dort wohnte sie in einer arm- seligen Hütte und gründete ein Hospital; in diesem sammelte sie die kranken Glieder Christi, in denen sie dem Herrn selbst diente. Ihre Mildthätigkeit war so groß, daß sie oft ihre eignen Kleider verschenkte; sie selbst richtete sich auf's Dürftigste ein, um Anderen geben zu können. Der Herr hatte ihr aber ein frühes Ende gesetzt; erst 24 Jahre alt, starb sie. Im Leben war ihr die Liebe oft mit Undank und ihre Demuth mit Spott vergolten worden. Als sie aber nicht mehr war, da erkannte man, was man verloren hatte; Liebe und Verehrung folgte ihren Werken nach. Der Papst ehrte die Verstoßene, indem er sie als eine ,,Heilige" unter die leuchtenden Sterne der Kirche aufnahm. 5. Conrad I., Stammvater dcs sächsischen Mrsienhauscs. Gleichzeitig mit Ludwig I., der vom Kaiser Lothar zum Land- grafen von Thüringen gemacht wurde, lebte Conrad I., Mark- graf von Meißen und der Ober-Lausitz. Von ihm stammt das sächsische Fürstenhaus ab. Er hat mit dem Kaiser Lothar nicht blos einen Kriegszug nach Italien, sondern auch eine Wallfahrt nach dem gelobten Lande gemacht, auch die heidnischen Slaven hat er noch weiter zurückgedrängt. Sein Gebiet erstreckte sich von der Neiße in der Lausitz bis zur Saale. Leipzig, das 100 Jahre vor ihm nur ein wendffches Dorf war, hat er ansehnlich vergrößert und der Stadt zwei Märkte gegeben, woraus später die weltberühmten Messen entstanden sind. Erst im I. 1327 wurde dort die wendische Sprache abgeschafft, und der Handel zog sich 50 Jahre später dahin, weil Merseburg abgebrannt war, was vorher ansehnlichen Handel trieb.

10. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 10

1858 - Breslau : Hirt
10 Wie es in ist Rhtinprovinz ciussieht. In Kaiserswerth selbst findet eine große Anzahl Kranker nicht bloß Wartung und ärztliche Pflege, sondern auch das Wort des Lebens für ihre Seelen. Mit dem Diakonissen-Hause ist ein Waisenstist zur Erziehung elternloser Kinder verbunden, auch ein Lehrerinnen-Semi- nar, ferner eine Heil-Anstalt für weibliche Gemüthskranke, ein Asyl, d. h. eine Zufluchtsstätte für entlassene weibliche Gefangene. Und diese Hunderte von Personen, die ihr Brot in der Anstalt empfan- gen, leben alle von den Gaben, welche die barmherzige Liebe dar- reicht. Gieb auch du dein Scherflein! denn über 50,000, sage fünfzig Tausend Thaler werden in einem einzigen Jahre gebraucht! Hier gilt auch von dir: der Herr bedarf deiner Gaben, deiner Gebete und deines Dienstes; denn auch du bist von ihm theuer erkauft. In Duisburg befindet sich eine ähnliche Anstalt, in welcher Diakonen, d. h. männliche Krankenpfleger ausgebildet werden. Am Einflüsse der Ruhr ist in neuerer Zeit Ruhrort rasch emporgeblüht; hier werden Schiffe gebaut; unzählige Fahrzeuge mit Kohlen liegen hier vor Anker. Wo die Lippe, welche wie die Ruhr aus West- phalen kommt, mündet, liegt die preußische Grenzfestung Wesel. Bald darauf erblickt man die alte Stadt Xanten; der Strom be- rührt nun die letzte preußische Stadt Emmerich; auch von Cleve leuchtet das Schwanenschloß mit seinem Thurme herüber. Mitten in der baumlosen Ebene erhebt sich ein prächtiger, großer Wald, der sogenannte Reichswald. Dann kommt man in die einförmigen Ebenen Hollands. Dort theilt sich der Rhein in so viele Arme, daß man kaum ihre Namen behält; aber der, welchem der Name Rhein bleibt, ist so schwach und dünn geworden, daß man ihn durch einen Kanal in die Nordsee leiten mußte; in einen dieser Arme mündet auch die Maas, welche ihm den Namen giebt; sie kommt aus Frankreich und fließt durch Belgien. 3. Das Land westlich vom Dhein. 1. Der Hundsrück. Wir treten unsere Wanderung von der südlichsten Spitze bei Saarbrück an. Es hat seinen Namen von der Saar, an welcher es liegt; diese fließt in nur geringer Entfer- nung von der westlichen Grenze, bis sie oberhalb Trier in die Mosel sich ergießt; an ihr liegt Saarlouis, eine Festung, und am unteren Laufe Saarburg. Rebenhügel begleiten die Ufer, wie die der Mosel. Bei Saarbrück werden viele Steinkohlen gegraben, welche auch in den dortigen Eisenhütten gute Dienste thun, da jene Gegend an Eisenlagern reich ist. Von der Saar bis zum Rheine hin zieht sich ein Gebirgsland; es ist der Hunds rück; er wird von 4 Flüssen eingeschlossen, näm- lich außer den beiden genannten auch von der Mosel und der Nahe. Steil und hoch treten seine Berge an die Mosel heran und sind von edeln Weinreben bis oben hinauf bepflanzt; auch die Südabhänge
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 12
2 23
3 37
4 13
5 34
6 0
7 38
8 95
9 14
10 35
11 0
12 0
13 159
14 0
15 7
16 8
17 0
18 50
19 23
20 0
21 4
22 6
23 0
24 36
25 4
26 26
27 34
28 15
29 34
30 12
31 2
32 0
33 12
34 2
35 8
36 90
37 112
38 116
39 20
40 55
41 0
42 3
43 9
44 1
45 16
46 33
47 35
48 17
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 7
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 10
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 3
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 0
77 3
78 3
79 0
80 1
81 0
82 1
83 1
84 0
85 1
86 0
87 2
88 1
89 0
90 0
91 1
92 2
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 2
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 1
58 1
59 2
60 0
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 5
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 5
107 0
108 0
109 0
110 0
111 2
112 0
113 0
114 0
115 0
116 4
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 0
123 1
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 1
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 2
172 0
173 1
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 1
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 0