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1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 21

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 21 Das hohe Elbufer findet seinen Abschluß bei Schulau (Wedel), Dort be- ginnt das flache Marschland. In Schulau sind vi.'le Zabriken. Zwischen Wedel und Ütersen ist die Gegend zu suchen, die in der Gudrun- sage genannt wird. Oer Name der Hetlinger Schanze ist noch in dem Dorf- namen Hetlingen erhalten. Rbb. 9. Blankenese mit dem Süllberg. <phot. von T. Roth, Blankenese > Nördlich von den Elbdörfern geht das Land in eine sandige und moorige Ebene über. Die Ortschaften zeigen hier ganz andern Charakter. In Eidel- stedt und Stellingen-Langenfelde sind viele Zabriken. In letzterem Orte ist der berühmte Tierpark Hagenbecks. Zusammenfassung: Auf dem hohen Steilufer der Elbe westlich von Altona führt eine der schönsten Ströhen Deutschlands durch die Elbdörfer nach Blankenese. Die Elbdörfer bilden einen großen Landhausbezirk. Bei Wedel beginnt das flache Elbufer. Wandsbek. Wie Altona im Westen, so schließt sich Wandsbek im Osten eng an Hamburg an. Wandsbek ist eine wichtige Industriestadt mit 35 000 Einwohnern. Alle Zabrikzweige sind vertreten. In Wandsbek lebte vor Wo Jahren der Dichter Matthias Claudius. Nach einer Zeitung, die er herausgab, wurde er der Wands- beker Lote genannt. Die Dörfer in der Umgebung von Wandsbek nehmen schnell an Bewohner- zahl zu. Da liegen die großen Zabrikdörfer Schiffbek (10 000) mit großen Jute- spinnereien und Sande (7000). Nördlich von Wandsbek liegen große Dörfer mit Landhäusern (Ahrensburg).

3. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 59

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 18. Größe. Volksdichtigkeit. — § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. 59 fruchtbarer Lehmboden, hier wird auch ttornbau betrieben. Daneben blüht aber Rinder- und Schweinezucht. Die nordschleswigsche Butter ist wegen ihrer Güte berühmt. Die Bewohner sind Iüten; sie sprechen eine dänische Mundart. Die wichtigsten Orte sind Sonderburg auf Alsen, Apenrade und Hadersleben. Iii. Zusammenfassende Übersicht. § 18. Größe. Volksdichtigkeit. Die Provinz Schleswig-Holstein ist 19 000 qkm groß und hat 1 620 000 Einwohner; es wohnen im Durchschnitt 85 Bewohner auf 1 qkm. Gegenden, die viel Industrie haben, zeichnen sich durch große Bevölkerungsdichtigkeit aus,- wo die Landwirtschaft Haupterwerbsquelle ist, da wohnen die Menschen weniger dicht. Schleswig-Holstein gehört zu der letzteren Gruppe. Wo die Landwirtschaft Grundlage des Erwerbs ist, da spielt die Bodenfruchtbarkeit in Bezug auf die Volksdichtigkeit eine große Rolle,' denn auf fruchtbarem Loden genügt eine kleinere Fläche zum Unterhalt einer Familie. Im allgemeinen sind auch in Schleswig-Holstein die fruchtbaren Gegenden dicht be- völkert (Angeln, Sundewitt und Alfen, Fehmarn), die unfruchtbaren dagegen nur dünn (Km? Segeberg, Mittelschleswig). Doch nicht immer trifft dies zu, weil auch noch andere Verhältnisse bestimmend auf die Volksdichtigkeit einwirken. Das fruchtbare Eiderstedt übertrifft an Dichtigkeit der Bevölkerung die unfruchtbaren Heidegegenden nur wenig, weil die Bewohner ausschließlich Viehzucht treiben und weil diese wenig Arbeitskräfte erfordert. Dieselben Verhältnisse herrschen in Nordfriesland und im westlichen Nordschleswig. In Gstholstein ist die Volksdichtigkeit geringer, als nach der Fruchtbarkeit des Bodens zu erwarten steht. Die Ursache davon ist das vorherrschen der großen Güter. Denn je mehr die Zahl der Kleinbauern steigt, desto mehr wächst die Bewohnerzahl. In der Nähe von Hamburg-Altona schreitet die Zerlegung der Bauernhöfe in kleine Stellen am schnellsten fort/ hier drängen sich deswegen die Bewohner enger zusammen. Km meisten tritt dies an solchen Stellen in Erscheinung, wo die Bewohner zum Gemüsebau übergehen,' denn dieser erfordert viele Arbeitskräfte, und schon ein kleiner Landbesitz genügt zum Unterhalt einer Familie. Noch mehr wächst die Bevölkerungszahl, wenn zu dem landwirtschaftlichen Betrieb andere Er- werbsarten hinzutreten. An der Küste nähren sich viele vom Zischfang (Kiel, Eckern- förde, Kappeln, Apenrade, Altona, Glückstadt) oder von Handel und Schiffahrt. Wichtige Handelsstädte sind Altona, Kiel, Flensburg. Die größte Bevölkerungsdichtigkeit ruft die Industrie hervor. Für die Industrie ist die Fruchtbarkeit des Bodens ganz neben- sächlich- sie blüht, wo der Loden Schätze zur Verarbeitung bietet oder wo gute ver- kehrswege die Zufuhr der Rohstoffe und Ausfuhr der Erzeugnisse erleichtern. Unser Land bietet der Industrie nur an wenigen Stellen Stoffe zur Verarbeitung,' man findet keine Kohlen, keine Erze. In Lägerdorf und an einigen anderen Stellen findet man Kreide. Dort sind Zementfabriken entstanden. Auf Sundewitt findet sich eine große Zahl Ziegeleien. Für die übrigen Fabrikzweige müssen die Rohstoffe aus der Ferne bezogen werden. Die wichtigsten Fabrikorte sind: Altona, Wandsbek mit Umgebung, Neumünster, Elmshorn, Itzehoe, Rendsburg, Kiel und Flensburg. § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft ist in Schleswig-Holstein Haupterwerbsquelle, und sie ist hier so hoch entwickelt, daß sie kaum in einem andern Teile Deutschlands übertroffen wird. Schleswig-Holstein liefert vorzügliche Pferde, und zwar Holstein besonders schnelle Reit- und Wagenpferde, Schleswig schwere, grobknochige Pferde für Lastfuhrwerk. Die schleswig-holsteinische Rinderzucht wird nirgends übertroffen, weder an Zahl

4. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Schleswig-Holstein. Die Holsten sind groß gewachsen, haben blaue Augen und blondes haar- sie sind langsam und bedächtig, aber auch fleißig und ausdauernd. In alter Zeit hatten sie viele kämpfe mit den vithmarsen, Dänen und Wenden zu bestehen,- sie sind aber schließlich doch Sieger geblieben. Sie haben das eroberte Land der Wenden größtenteils, das südliche Schleswig bis zur Schlei ganz besiedelt und für das Deutschtum gewonnen. In der Gegend von Neumünster, dem sogenannten Aukrug, sind viele wenden ge- blieben und haben sich mit den Holsten vermischt? daher findet man dort mehr kleine und mittelgroße Personen mit dunklem haar und braunen flugen. Tmttelholstein ist ein rechtes Bauernland. Nur im (Dsten finden sich große Güter,- das eigentliche Holstenland kennt nur Bauernhöfe. Die Besitzer heißen hufner. In der ältesten Zeit gab es wohl nur ganze oder volle Hufen. Erst als mehr Wald gerodet und in Ackerland verwandelt war, wurden die Hufen in halb- und Viertelhufen ge- teilt, da diese Teilstücke nun hinreichten, eine Kamilie zu ernähren. Außer den hufnern gibt es in jedem Dorf Kätner (Kleinbauern) und Insten oder Heuerlinge. Oer Stand der Kätner ist wohl erst 200 Jahre alt. Er ist aus den jüngeren Kindern der hufner hervorgegangen. Oer ältem Sohn erbte die Hufe,- ein jüngerer Sohn bekam nur ein Haus mit etwas Land. Jetzt werden viele Hufen parzelliert, d. h. in Teilstücken ver- kauft. Dadurch wird die Zahl der Landstellen größer, und es steigt damit die Le- wohnerzahl. Nlittelholstein ist jetzt schon dichter bewohnt als das fruchtbarere (Dst- Holstein. Das holsteinische Dorf. Die holsteinischen Dörfer liegen geschlossen, haben aber ganz unregelmäßige Straßenzüge. Nur in den Kirchdörfern stehen die Häuser eng zusammen; sonst ist ein Bauernhof sehr geräumig und mit zahlreichen Gebäuden (Wohnhaus mit Viehhausflügel, Scheune oder Schuppen, Lackhaus, Schweinestall, verlehntshaus) besetzt. Ein holsteinisches Dorf mit uralten Eichen, schattigen Linden und blühenden Kastanien ist ein hübscher Anblick. Das alte Sachsenhaus (ein Rauchhaus ohne Schornstein und ohne Oiehhausflügel) ist eine Seltenheit geworden. Leider wird das Strohdach durch das Pappdach oder durch das noch häßlichere Zinkblechdach verdrängt. Die Städte in Mittelholstein. Die ältesten Städte der Landschaft sind Rendsburg, Itzehoe und Kiel? in späterer Zeit erfolgte die Gründung von Kellinghusen, Segeberg und Neumünster. Rendsburg liegt an der Eider und am Kaiser-Wilhelm-Kanal. Die Stadt ist aus einer Burg hervorgegangen, die auf einer Eiderinsel lag. Rendsburg hat eine sehr günstige Lage, da die wichtigste Verkehrsstraße, die die Provinz von Norden nach Süden durchzieht, über Rendsburg führt und dort die Eider und den Kanal kreuzt. fln die Stelle der alten Verkehrswege sind Eisenbahnen getreten. Zünf Eisenbahnlinien laufen in Rendsburg zusammen. Die Eider war früher eine wichtige Wasserstraße, besonders nach Erbauung des Eider- kanals. Bis hierher konnten Schiffe mit 3 m Tiefgang gelangen. Rendsburg und die Dörfer an der Eider hatten zahlreiche Segelschiffe, und bei Rendsburg waren mehrere Werften, die diese Segler bauten. Das ist nach Erbauung des Kaiser-Wilhelm-Kanals anders geworden,- denn die Segler können den Idett- kämpf mit den Dampfschiffen nicht aushalten,- ihre Zahl geht deswegen schnell zurück. Auch hat die Eider als Wasserstraße durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verloren. Die Stadt selbst hat natürlich durch den Kanal an Bedeutung ge- wonnen. Rendsburg war früher eine wichtige Festung; einzelne Reste der

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 38

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
38 Schleswig-Holstein. 3n dem lvasser der Flüsse und Meere befindet sich immer eine ungeheure Zahl kleiner Lebewesen, die wir zwar mit bloßem Auge nicht sehen können, wohl aber unter dem Mikroskop. In Fluß- und Meerwasser leben aber nicht dieselben Arten. Die Arten des Meeres können im Flußwasser nicht leben, die aus dem Flußwasser aber auch nicht im Meer- oder Brackwasser. Bei dem Wechsel von Ebbe und Flut geraten sie in Wasser, in dem sie nicht leben können,' sie sterben und sinken auf den Grund. Aus den Kalk- und Nieselresten ihres Körpers entsteht fruchtbarer Schlamm, aus dem sich die Marsch aufbaut. An der Küste bleiben zur Ebbezeit auch Schnecken, Muscheln, Krebse usw. zurück, deren Körper ein ähnliches Geschick haben. Natürlich werden auch Senkstoffe der Flüsse mit angespült und tragen zur Landbildung bei. Oie Seemarschen liegen höher als die Elbmarschen,' sie wurden deswegen auch viel früher besiedelt. Anfangs wurde die Marsch von dem Geestrand aus bewirt- schaftet? hier entstanden darum große Dörfer, flls die Marsch breiter wurde, entstanden auch hier Ansiedlungen. Oas Haus wurde auf einem Hügel aus Erde, Luschwerk und Dünger errichtet. Ein solcher Hügel hieß wurt oder warft. Sie lagen so hoch, daß die Fluten das Haus nichl bedrohten. Auf manchen wurten steht nur ein Bauern- Haus,' in vielen Fällen steht aber eine ganze Ortschaft auf einer gemeinsamen wurt. viele Drtsnamen tragen die Endung wurt (Ammerswurt, volkerswurt, Poppen- wurt usw.). Die einzeln stehenden Häuser sind meistens von tiefen Gräben umschlossen und gleichen einer Wasserburg. Zum Schutz gegen die weststürme sind sie mit Pappeln und Eschen umgeben. Solche Höfe bilden einen Schmuck der sonst einförmigen Marsch. Ledeichung, wahrscheinlich sind auch hier zugewanderte Holländer und Friesen die Lehrmeister im Deichbau gewesen. Nach und nach wurde das ganze Marschen- gebiet durch Deiche geschützt. Die Oithmarscher Landesgeschichte berichtet aber von vielen Oeichbrüchen und Überschwemmungen. Oie jetzigen Deiche gewähren größere Sicherheit, weil sie höher und zweckmäßiger angelegt sind. Sie unterscheiden sich von den früheren besonders durch den allmählichen Anstieg von der Seeseite her. Dadurch wird es der Brandung erschwert, den Deich zu unterspülen. Es wird sorg- fältig darauf geachtet, daß der Deichabhang stets mit einer Rasendecke bekleidet ist. Ist diese zerrissen, dann haben die Fluten leichtes Spiel. Oie Unterhaltung der Deiche kostet jährlich große Summen. Die Köge. Vor den Deichen baut die See neues Land auf. wenn sich das öde Watt soweit erhöht hat, daß es von der gewöhnlichen Flut nicht mehr oder nur kurze Zeit überspült wird, dann überzieht es sich mit einer Pflanzendecke. Zuerst er- scheint der (Hueller, eine pflanze, die Salzwasser verträgt und aus der Ferne der Heide ähnlich sieht. Sie hält mit ihren Zweigen den Schlick fest und bewirkt dadurch schnellere Landbildung. Nun greift auch der Mensch ein. Er zieht Gräben durch das Watt. Oie Grabenerde erhöht die dammartigen Flächen zwischen den Gräben,' in diesen selbst aber sammelt sich aufs neue der Schlick. Ist das Land höher geworden, so wird der Queller durch andere Salzpflanzen verdrängt. Endlich erscheinen auch Gräser, die gern von Schafen und Gänsen abgeweidet werden. Oieses grüne Vorland heißt Außendeichsland. wenn das Vorland sich mit weißem Klee überzieht, ist es reif für die Eindeichung. Natürlich muß das deichreife Land groß genug sein, die ungeheuren Oeichbaukosten zu lohnen. Oas neugewonnene Land zwischen den Oeichen nennt man Koog. Fast an keiner einzigen Stelle unserer Küste bildet der älteste Oeich die Grenze gegen das Meer,' überall sind Köge vorgelagert. Oen älteren Oeich läßt man zur größeren Sicherheit stehen,' viele Linnendeiche dienen als Verkehrswege. In den letzten Jahrzehnten sind an der holsteinischen Küste einige kleine Inseln entstanden, von wo die Landbildung dem Festland entgegenwächst. Ooch geht das Anwachsen nicht gleichmäßig vor sich. Visweilen nehmen die Abflußrinnen im Watt (Prielen) eine andere Richtung an, und ihre Strömung reißt

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 11. Othmarschen. 39 aufgebautes Land wieder fort. Die Deiche an der Lidermündung müssen jetzt wegen der veränderten Strömung durch Steindecken und Buhnen geschützt werden. In der vithmarscher Bucht wurde durch solche Strömungen Klt-Büsum mit anderen Grt- schaften zerstört. (Dld Lüsen liggt int wille Haff,- De Zlot de keem un wöhl en Grafs. De $lot de keem un spöl un spöl, Bet se de Insel unnerwöhl. (Klaus Groth.) Viehzucht. In Othmarschen blüht die Viehzucht in jeder Korm. Es liefert in großer Zahl vorzügliche Reit- und Wagenpferde. Kein Gebiet der Provinz kommt Othmarschen an Zahl der Rinder gleich. Man züchtet eine schwere Rasse, die milchreich ist, sich aber besonders zur Mast eignet, Auf den Außendeichsländereien werden fleischige Schafe geweidet. Auf der Geest hat auch die Schweinezucht einen hohen Stand erreicht? in der Marsch ist diese Zucht nicht lohnend, weil die Schweine dort zu oft von einer Seuche befallen werden. Korn bau. In der Marsch blüht aber auch der Kornbau. Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen und Rapssaat gedeihen hier so gut, wie kaum sonst an andern Orten. Zür die Erntezeit fehlt es an Arbeitskräften im Lande. Sie strömen von allen Seiten herzu und stellen sich am Sonntagmorgen neben den Kirchen auf, um ihre Arbeitskraft für hohen Lohn wochenweise anzubieten (Menschen- markt). Sie bleiben im Lande, bis die Ernte geborgen und abgedroschen ist. Oie Lauern bedürfen dieser Arbeiter (Monarchen),- sie bilden aber eine Land- plage- die Sicherheit auf den Straßen und in den Gehöften leidet, und die Polizei mutz während dieser Zeit verstärkt werden, damit man sich ihrer erwehre. Zuckerrüben. In Süderdithmarschen ist noch eine Zuckerfabrik. Oer Anbau der Zuckerrüben erfordert auch viele Hilfskräfte, polnische Arbeiter und Mägde strömen im Vorsommer ins Land, um die Rüben zu pflanzen, zu ver- ziehen und zu hacken. Sie fallen auf durch ihre grellfarbigen Kleider und Kopftücher. Gemüsebau. In anderen Gegenden, besonders bei Wesselburen, ist man zum Gemüsebau übergegangen. Ungezählte Eisenbahnladungen Weißkohl werden von hier ins Innere von Deutschland verschickt (Magdeburger Sauer- kraut). In Iahren mit hohen Kohlpreisen haben einzelne Lauern schon für mehr als 100 000 Mark Kohl verkauft. Othmarschen gehört zu den reichsten Landschaften des Deutschen Reichs. Oie Bewohner. Oie Othmarsen sind mit den benachbarten Holsten verwandt- sie sind Sachsen, aber mit Holländern und Friesen vermischt. Man findet dort viele große, stattliche Männer. Oas blonde, oft rötlich schimmernde und gekräuselte haar, sowie die blauen oder grauen Augen zeigen, das sie ein reiner Germanenstamm sind. Oie Othmarsen sind ein Lauernvolk- sie duldeten keine Ritter im Land (Gedicht von Klaus Groth: Graf Rudolf von der Lökelnburg). Sie waren ein freihetliebendes, tapferes, aber ge- Walttätiges Volk, das oft durch Raubzüge die Holsten und Eiderstedter kränkte, viele trieben auch Seeraub. Es ist deswegen kein Wunder, daß ihre Nachbarn sie nicht liebten und sich freuten, als sie endlich ihre Freiheit verloren. Vorher

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 42

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
42 Schleswig-Holstein. gezüchtet/ die Schweinezucht ist bedeutungslos- es wird dadurch nur reichlich der eigene Bedarf gedeckt. Es werden zwar Rinder von vorzüglicher Le- schaffenheit gezüchtet (Shorthorn, d. i. Kurzhorn von mehr als 1000 kg Ge- wicht), aber die Zahl ist nicht groß. Es ist eben bequemer, das Vieh für die Zettweiden von den Geestbauern oder auf den husumer Magervieh- markten zu kaufen. Alle Teile der Provinz liefern hierher Jungvieh, von Husum verteilen sich die Triften über das ganze Land. Auf den fruchtbaren Weiden wird das Vieh schnell fett. Schon nach drei Monaten kehren die ersten nach Husum zurück und werden dort auf den Zettviehmärkten verkauft. In Husum finden sich Schlächter und Händler aus ganz Deutschland ein, um sich mit Schlachtvieh zu versorgen. Zede Woche werden lange Eisenbahnzüge, mit Fett- vieh beladen, ins Jnnereoeutschlands verschickt. Das meiste Vieh geht nach dem Rheinland und nach Westfalen. Kein Landesteil Schleswig-Holsteins hat soviele Schafe aufzuweisen. Die meisten weiden im Kußendeichsland; denn wenn das Gras von den salzigen Fluten der Nordsee überschwemmt wor- den ist, taugt es nicht mehr für Kin- der. Oie Eiderstedter Schafe haben keine wertvolle Ivolle, dafür um so mehr Fleisch. Ein Marschschaf wiegt oft mehr als drei Heide- schafe. Oie Schafe werden auch häufig gemolken, wenn die Lämmer heran- gewachsen sind. Oie Itttlch ist außerordentlich fett und unverdünnt nicht zu trinken. Man gewinnt daraus Schafkäse. Oie Bewohner. Oie Eiderstedter Lauern sind reich,' doch wird das müßige Leben manchem zum Verderben. Manche Marschbauern verpachten ihre Ländereien und ziehen nach den Städten, weil das städtische Leben mehr Kurzweil bietet, hochmütig schaut der Marschbauer auf den Geestbauern herab, der schwer arbeiten muß, um seinem Loden Ertrag abzuzwingen. Aber ein Marschgrundstück nach dem andern geht in die Hände fleißiger und spar- samer Geestbauern über, die dann ihre Kufzucht selbst gräsen. Eiderstedt ist von Bewohnern verschiedener Abstammung besiedelt. Friesen, Sachsen und Züten haben sich vermischt- doch ist der Knteil der Friesen über- wiegend. Oie Eiderstedter haben gleich den Oithmarsen lange Zeit ihre Selb- ständigkeit und Freiheit behauptet,- sie haben mannhaft gegen die eroberungs-

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 52

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
52 Schleswig-Holstein. griffen ist und in fruchtbares Ackerland umgewandelt wird, geht diese Um- Wandlung in Mittelschleswig nur langsam vor sich. Oer feinkörnige, graue Sand, der in der Tiefe zu Grtstein oerkittet ist, ist viel schwerer zu kultivieren und verweigert an manchen Stellen trotz sorgfältigster Bearbeitung den ge- ringsten Ertrag. Und doch finden sich bei jedem Dorf Ausbauerstellen. Fleißige Knechte haben sich dort mitten in der Heide ein Stück Land erworben und urbar gemacht. Ist der Landertrag auch nicht groß, so finden die genügsamen, fleißigen Bewohner doch ihr Fortkommen. Können sie auf dem mageren Boden auch nicht viel Großvieh halten, so liefern doch Bienen- und Schafzucht einen reichlichen Ertrag. Solch einen Heidebauern hatte Theodor Storm vor 5lugen, als er die Heide in seinem Gedicht „Ubseits" besang. Ivo aber die Wiesen nicht fehlen, da ist der Bauer ein wohlhabender Mann. Das hier gezüchtete Jungvieh ist in der Marsch außerordentlich begehrt, weil es auf den Marschweiden das beste Gedeihen zeigt. In solchen Dörfern blüht auch die Pferdezucht. Große Gebiete des Südens versorgen sich hier mit starken Acker- oder Lastpferden der schleswigschen Rasse. Besiedlung. Mittelschleswig ist nur spärlich bewohnt, hier liegt keine einzige Stadt. Oje Bewohner setzen ihre Erzeugnisse in den Städten der benachbarten Landschaften im Westen und Gsten ab. Eine größere Zahl von Eisenbahnen, die das Land durchqueren, erleichtern den Absatz. Geschichtliches. Auf den Heiden Mittelschleswigs haben sich die meisten Kämpfe zwischen Holsten und Dänen abgespielt. Die Dänen legten zum Schutz gegen die vordringenden Deutschen das Oannewerk an, einen lvall, der sich von Schleswig bis zur Treeneniederung hinzieht. 1864 mußten die Dänen das Oannewerk bald preisgeben und hinter den Oüppeler Schanzen Schutz suchen. Nördlich von Schleswig liegt der Schlachtenort Jdstedt- hier er- litten die Schleswig-Holsteiner 1850 eine entscheidende Niederlage. Zusammenfassung: Mittelschleswig ist eine weite, öde, baumlose, unfruchtbare Ebene, voll von Heide- und Moorflächen. sin der Oberfläche ist feinkörniger, grauer Sand, der in der Tiefe zu Ortstein verkittet ist. Die Landschaft wird von zahlreichen kleinen Flüssen durchströmt. Kn diesen liegen fruchtbare weiden und lviesen: an ihnen liegen auch die dünn gesäten Dörfer. Die Bewohner treiben Viehzucht. Sie liefern starke Ackerpferde, gute Ochsen für die Marschen und viele Schafe. Die Kleinbauern treiben Bienenzucht. Das Land ist sehr dünn besiedelt. § 16. Ostschleswig. Das östliche Schleswig ist in semer Lodengestaltung dem östlichen Holstein durchaus ähnlich, hier wie dort ist das Land von hügeliger Beschaffenheit- der lehmige Loden zeigt hier dieselbe Fruchtbarkeit, und prächtige Luchenwaldungen schmücken die höhen. Doch gibt es neben diesen Ähnlichkeiten auch große Unterschiede. Der Seereichtum ist nur noch im Süden vorhanden (Wittensee) und nimmt nach Norden hin schnell ab. An die Stelle der Seen treten die tiefeinschneidenden Förden, an die sich meistens seeartige Lecken anschließen; man nennt sie Noore. Solche Noore sind mit der Eckernförder Lucht, der Schlei, Flensburger und haderslebener Förde verbunden. Die Wasserscheide nähert sich der Ostseeküste oft auf wenige Kilometer: darum ist hier

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 12

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
12 Schleswig-Holstein. worden ist, weiß man nicht sicher. Durch den Wald führen gute Chausseen und Zahr- straßen. Oer größte Teil des Waldes besteht aus schönen Eichen- und Buchenbeständen. Kuf den sandigen Stellen gibt es aber auch Bestände aus Birken und Nadelholz. Im Walde ist viel wild; in einem eingehegten Teil findet sich auch noch Schwarzwild (wild- schweine). Der Wald war früher im Besitz der herzöge von Lauenburg. Oft genug mutzten sie den schönen Besitz gegen die Hamburger und Lübecker verteidigen. Nach dem großen Kriege 1870/71 verschenkte Kaiser Wilhelm I. ihn an den Zürsten Bismarck „in Anerkennung seiner großen Verdienste um das Vaterland als Dotation zum Eigen- tum". Bismarck ließ ein früheres Jagdhaus zu dem Schlosse Zriedrichsruh umbauen, hier hat der große Mann gern geweilt, wenn er von den Negierungsgeschäften Er- holung suchte. Und als er 1890 aus dem Dienst schied, zog er sich ganz hierher zurück, hier ist er am Zi. Juli 1898 aus dem Leben geschieden und auf seinen Wunsch auch in dem geliebten Walde begraben worden. Seine Ruhestätte (Mausoleum) steht in der Nähe des Herrenhauses. Das dankbare Volk wallfahrtet hierher, besonders an seinem Geburts- oder Sterhetgg. wo Bismarck liegen soll. Nicht in vom oder Zürstengruft, Er ruh' in Gottes freier Luft. Draußen auf Berg und Halde, Noch besser tief, tief im Walde,- widukind lädt ihn zu sich ein: Ein Sachse war er, drum ist er mein, Im Sachsenwald soll er begraben sein! Zontane. Seen. Verkehrswege. Lauenburg ist sehr reich an lieblichen Seen. Die größten sind der Ratzeburger und Schaal-See. von besonderer Schönheit sind die Seen bei Mölln. Oer Sachsenwald und die waldgekrönten Hügel zwischen Mölln und Lauen- bürg sind reich an Naturschönheiten,' deswegen richten die Großstädter aus Hamburg-Altona und Lübeck an schönen Sommertagen hierher ihre Ausflüge. Die Verkehrsverhältnisse sind günstig. Im Süden stellt die Elbe eine gute ver- bindung mit Hamberg her, und seit 1900 durchschneidet der Elb-Trave-Nanal das Land auf einer Ecklinie und stellt so die Verbindung mit Lübeck her. Trotz- dem sind Handel und Schiffahrt noch nicht stark entwickelt. Zahlreiche Eisen- bahnen durchschneiden das Land und erleichtern den Absatz der Erzeugnisse. Besiedlung. Oer Boden liefert keine Rohstoffe für Fabriken irgend- welcher Art, darum gibt es hier wenig Industrie, und aus diesem Grunde fehlen auch größere Städte. An der Elbe und am Elb-Trave-Kanal liegt Lauenburg mit sehr schöner Umgebung. Zwischen zwei Seen und von bewaldeten höhen umkränzt, liegt das freundliche Städtchen Mölln, hier wird das Grabmal Till Eulenspiegels gezeigt. (Welche Streiche Eulenspiegels sind dir bekannt?) Oie Hauptstadt des Landes ist Katzeburg. Oie Stadt liegt auf einer Halbinsel im Ratzeburger See. Oie Bewohner. In alter Zeit war Lauenburg von einem wendischen Volksstamm, den polaben (Elbanwohner), bewohnt. Sie sind von den holsteinischen Sachsen bezwungen und zum Teil verdrängt worden. Oas Bauernhaus ist dem holsteinischen Sachsenhaus vollständig gleich. Oie Oorf-

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 14

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
14 Schleswig-Holstein. Kisöorfer Wohlds. Dieser ist ein (Huellenmittelpunkk. Kuf ihm oder in seiner Nähe entspringen Alfter, Pinnau, Kriicfau und kleinere Zuflüsse der Stör und Trave. Ein Ausläufer vom Kisöorfer Wohld zieht nach Süden bis Altona und biegt dann nach lvesten um. hier bildet er das Steilufer der Elbe bis Wedel. Er ist reich an Naturschönheiten. In Blankenese trägt er seine höchsten Er- Hebungen (Laursberg 92 m, Süllberg 87 in). Nach Ivesten senkt sich das Land allmählich und geht in eine sumpfige Niederung über, die noch reich an Heide- und Nloorflächen ist. Noch weiter nach Westen und Süden schließen sich die fruchtbaren Elbmarschen an. Einfluß der nahen Großstadt auf die Beschäftigung. Abgesehen von den Elbmarschen und den östlichen Teilen des Hügellandes ist Südholstein nicht fruchtbar. Es ist aber doch dicht bewohnt, und die Bebauung, auch der unfruchtbaren Heide- und Moorflächen, schreitet schnell vorwärts. Das rührt her von dem Städte- gebiet Hamburg—altona—wandsbek. Don der Nähe Hamburgs wird die Erwerbs- weise der Bewohner beeinflußt, und je mehr die Städte anwachsen, desto größer wird das Gebiet, in welchem dieser Einfluß zu spüren ist. Alle wichtigeren Verkehrs- wege, die Eisenbahnen und Ehausseen, weisen auf diesen Mittelpunkt hin, und an diesen Straßen wächst das Häusermeer gleich großen Zangarmen über die Stadtgrenzen in das Land hinaus. Hamburg hat jetzt eine Million Einwohner, Altona 180 00o, Wandsbek 35 000. Die Städte sind von einem Kranz großer Dörfer umrahmt, die kleinere Städte an Volkszahl übertreffen. Da liegen Mein- und Groß-Zlottbek, Nien- stedten, Dockenhuden, Blankenese, .Eidelstedt, Stellingen-Langenfelde, Lokstedt und die hamburgischen Dörfer im Alftertal. Nach Osten schließen sich an Wandsbek volkreiche Zabrikorte an: Schiffbek, Sande, Bergedorf. Und auch nach Süden schreitet die Ent- Wicklung fort. Die Insel lvilhelmsburg hat schon 30 000 Einwohner, und die west- lichen Elbinseln werden jetzt in Hafen- und Industriegebiete umgewandelt. Selbst auf dem Südufer der Elbe setzt sich die Städtebildung fort,' dort ist die Mittelstadt Harburg (60 000) entstanden. Die große Menschenmenge muß jeden Tag gesättigt werden, und die nächst- gelegene Landschaft sorgt in erster Linie dafür. Daher rührt es, daß die Bewohner dieser Landschaft ihre alte Wirtschaftsweise aufgeben, den Kornbau und die Aufzucht von Vieh, und dafür Gemüsebau und reine Milchwirtschaft einführen. Aus diesem Grunde werden auch die großen Bauernhöfe in Kleinbauernstellen zerschlagen. Beschäftigung der Bewohner. Die Kleinbauern nähren sich vom Gemüse- bau, vom (Obstbau und von der Geflügelzucht. Die größeren Besitzer und die entfernter wohnenden Landleute ziehen ihren Hauptgewinn aus der Milcherzeugung. Jeden Morgen schicken sie die gewonnene Milch mit der Lahn oder auf Fuhrwerk in die Stadt, hier wird sie für hohen preis abgesetzt (1 1 = 20—24 Pf.). Da die Milch so den höchsten Ertrag liefert, wird sie nicht mehr in Meiereien verarbeitet. Butter und Käse würden einen geringeren Gewinn bringen. Aus demselben Grunde mag der Bauer auch keine Zeit und kein Zutter mehr zur Aufzucht von Jungvieh ver- wenden. In der Nähe der Stadt hält er nur Milchkühe. Die Kälber werden kurze Zeit mit Milch getränkt und dann an den Schlachter verkauft. Dagegen steht die Aufzucht und Mast von Schweinen in hoher Blüte. Gemüse- und (Obstbau. Der Gemüsebau steht seit alten Zeiten auf den Elbinseln in hoher Entwicklung. Die Vierlande nennt man mit Recht Hamburgs Küchengarten. Auf Elbkähnen bringen die Bewohner die Zrüchte ihrer Arbeit an den Markt. Dort versorgen sich zuerst die Grünwarenhändler, die dann die lvare an die Hausfrauen weitergeben. Immer seltener sieht man die Vierländerinnen in den Straßen der Stadt, um selbst den Bürgern die Ware ins Haus zu bringen. Immer mehr gehen auch die Bewohner der übrigen Elbinseln und der nahen
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