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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 16

1907 - Leipzig : Freytag
16 Karls Ruhm. Der Ruhm des groen Kaisers verbreitete sich nicht nur durch die deutschen Gaue, sondern bis in die fernsten Lnder. Fremde Fürsten schickten Gesandte mit kostbaren Geschenken an seinen Hof, um die Gunst des Kaisers zu erwerben. Aus dem fernen Morgenlande sandte der mchtige Kalif von Bagdad eine wundervolle messingene Wasseruhr, wie man sie im Abendlande noch nicht gesehen hatte. Ferner befanden sich unter den Geschenken ein prchtiges Zelt aus den kostbarsten Stoffen, ein Schachbrett, teueres Rucherwerk und ein gewaltiger Elefant. Karl schenkte dem Kalifen dafr Pferde, Hunde und feine Leinwand. Auf einem Maifelde bei Paderborn erregte eine Gesandtschaft der Araber aus Spanien allgemeines Erstaunen. Denn die Gesandten waren in ihrer einheimischen Tracht erschienen, mit langem Kaftan und buntgeschmcktem Turban. Sie riefen die Hlfe des mchtigen Kaisers gegen ihre Feinde an, und dieser gewhrte sie ihnen. Denn er hoffte, in Spanien das Christentum ausbreiten zu knnen. Ein anderes Mal erschien Papst Leo Iii. mit einem glnzenden Gefolge auf dem Reichstage zu Paderborn und flehte um Hlfe gegen seine Unterdrcker. Gern war der fromme Kaiser bereit, dem Papste zu helfen, und dieser setzte ihm aus Dankbarkeit dafr im Jahre 800 die rmische Kaiserkrone auf. Dadurch wurde Karl das weltliche Oberhaupt der gesamten Christenheit. Karls Hofhaltung und Tod. Einen festen Wohnsitz hatte Karl nicht. Er weilte bald hier bald dort in seinem weiten Reiche, um berall selbst nach dem Rechten zu sehen. Am liebsten aber hielt er sich in Aachen auf, das er namentlich im Alter wegen seiner warmen Quellen liebte. Hier baute er sich eine prchtige Pfalz, d. h. einen Palast, und einen schnen Dom, der heute noch zu sehen ist. Die Lebensweise des Kaisers war einfach. Er trug gewhnlich die schlichte frnkische Kleidung, die seine Gemahlin und seine Tchter gesponnen und gewebt hatten. Nur bei festlichen Gelegenheiten liebte er die Pracht. Dann trug er golddurch-wirkte Kleider und mit Edelsteinen besetzte Schuhe. Auch an der Tafel des Kaisers ging es einfach zu. Am meisten liebte er das selbsterlegte Wildbret. Fromm wie das Leben war auch der Tod des groen Kaisers. Er starb mit den Worten: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist." Sein Grab befindet sich heute noch im Dome zu Aachen. Der Sage nach sa er im Grabe auf goldenem Stuhle im vollen Kaiserschmucke, mit Krone und Schwert, ein goldenes Evangelienbuch auf den Knieen. Sein Andenken lebte noch lange im Volke fort; in Aachen und anderen Orten zeigen uns Denkmler die hohe, krftige Gestalt des Kaisers. Nach dem Tode des Kaisers zerfiel sein groes Reich, und es ent-standen daraus die drei Reiche: Deutschland, Frankreich und Italien.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 19

1907 - Leipzig : Freytag
19 ernst, denn er besa einen strengen, harten Sinn. Selbst sein Sohn zitterte vor dem Groll des Lwen, wie er ihn nannte. Dabei war er fromm und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Nach dem Tode seines Vaters wurde er mit groer Pracht zu Aachen gekrnt. Die deutschen Herzge machten sich eine Ehre daraus, den König per-snlich zu bedienen Der Kmmerer sorgte fr die kniglichen Gemcher, der Truchse trug die Speisen auf die Tafel, der Mundschenk schenkte den Wein ein, und der Marschall sorgte fr den Marstall. Diese mter nannte man seit der Zeit die vier Erzmter. Otto und Adelheid. Zur Zeit Ottos lebte in Italien die schne Knigswitwe Adelheid. Der Markgraf Berengar wollte sie zwingen, seinem Sohne die Hand zu reichen. Da sie sich standhaft weigerte, hielt er sie gefangen auf seinem Schlo am Gardasee. Aber ein frommer Mnch grub einen unterirdischen Gang bis in ihren Kerker. Dann floh sie mit Hlfe des Mnches und hielt sich lange in Hhlen, Wldern und Kornfeldern versteckt. Endlich fand sie eine Zuflucht auf der festen Burg Kanossa. Als sie hier von Berengar belagert wurde, wandte sie sich in ihrer hchsten Not an den deutschen König Otto. Dieser kam mit einem groen Heere der die Alpen, befreite Adelheid und lie sich auch zum König von Italien krnen. Adelheid folgte ihrem Befreier als Gemahlin nach Deutschland und gewann sich schnell die Herzen ihrer neuen Untertanen. Ottos Taten und Ruhm. Die Ungarn, die ihre Niederlage bei Merseburg vergessen haben mochten, fielen von neuem in Deutschland ein. Sie waren so zahlreich, da man sagte, ihre Rosse wrden die deutschen Flsse und Seen austrinken. Sie selber sagten, wenn die Erde sie nicht verschlinge, oder der Himmel einstrze, so knne sie niemand besiegen. Aber Otto schlug sie in der Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955. Nur wenige sahen die Heimat wieder. Seit-dem sind sie nicht wieder nach Deutschland gekommen. Bald darauf nahmen sie das Christentum und mildere Sitten an. Nach Besiegung der Ungarn zog Otto wieder nach Italien und wurde vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt. Dadurch wurde er wie Karl der Groe oberster Schirmherr der Christenheit. Auch Ottos Ruhm verbreitete sich in allen Landen. Mchtige fremde Fürsten schickten Gesandte mit Geschenken an seinen Hof. Dennoch blieb Otto den einfachen Sitten seiner Heimat treu. Er trug nur schsische Tracht und sprach am liebsten die schsische Mundart. Nach seinem Tode ward er tief betrauert vom ganzen Volke. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der schon zu seinen Lebzeiten der Groe" genannt wurde.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 25

1907 - Leipzig : Freytag
25 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; unten, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 14. Friedrich Larbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmter Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufischeu Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

4. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 7

1874 - Hadersleben : Westphalen
Donnergott geweiht war. Sie Reiben Hielten biefen 53aum für unvergeßlich und waren der festen Meinung, daß die Gottheit Jeben, der feine Hand an den Baum legen würde, schrecklich strafen werbe. Um nun dem Volke einen Beweis von der Ohnmacht der heidnischen Götter zu geben, hieb Winfrieb die Eiche um. Aus dem Holz berfelben ließ er ein Kirchlein Bauen, und aus England kamen Mönche, welche den neuen (Shristengemeinben, die sich nun Bilbeten, vorstehen sollten. Winfrieb selbst ging nach Baiern, um den bortigen Bewohnern das Evangelium zu verkünbigen. Bald barauf ernannte ihn der Papst, Bei dem er in hohem Ansehen stanb, zum Erzbifchof und gab ihm den Namen Bonifacius, b. h. Wohlthäter. In Mainz, wo Winfrieb nun wohnte, hätte er fein gesegnetes Wirken in Ruhe und Frieden Beschließen können, allein der Gebanke an die heibnifchen Friesen trieb ihn wieber fort. In einem Alter von mehr als 70 Jahren reiste er zu ihnen; eine Anzahl Freunbe Begleitete ihn. Er achtete Weber die Befchwerben der Reife, noch fürchtete er die Wilb-heit der Bewohner Frieslanbs, fonbern zog unter ihnen umher, prebigte das Evangelium, grünbete Kirchen und Kloster und richtete den Gottesbienst ein. Die Friesen wollten aber der Mehrzahl nach von der christlichen Religion nichts wissen. Die Zerstörung ihrer Götzenbilber erregte Haß gegen die frommen Glaubensboten, und der Untergang Winfriebs und der Seinen warb Beschlossen. Eines Tages kam eine Schaar von wilben, Bewaffneten Männern zu der Wohnung beg 'ehrwürbigen Greifes. Die Begleiter beffelben rüsteten sich zum Kampf, aber Winfrieb Befahl ihnen, die Schaar der Heiben ruhig näher kommen zu lassen. So kamen sie benn, und Bonifacius und die Meisten feiner Genossen würden erschlagen (755). Dies war in der Gegenb, wo jetzt die hottänbifche Stadt Groningen liegt. Der Leichnam Winfriebs warb zunächst nach Utrecht gebracht, kam von bort nach Mainz und später nach Fulba, wo der Apostel der Deutschen — so nannte man den eblen Bonifacius — Begraben liegt. Im Jahre 1842 warb ihm bafelbst ein Denkmal errichtet. 5. Karl der Große. Nach der Völkerwanberung grünbete König Chlobwig das große Frankenreich, welches sich von der Garonne bis zum Main, von den Alpen bis zur Norbfee erstreckte. Seine Nachfolger waren schwache Regenten und hielten sich f. g. Hausmaier, welche die Regierungsgefchäfte besorgten. Einer von biefen hieß Karl (Martell), der die Muhamebaner, welche von Afrika aus in Spanien eingebrungen waren und auch das Frankenreich angriffen, in der morberifchen Schlacht Bei Tours 7^2 zurückschlug. Sein Sohn, Pipin der Kleine, fetzte den Frankenkönig Chilberich ab, nahm die Krone für sich und schenkte dem Papst, der ihm Behütflich gewesen war, ein Stück Laub, welches man später den Kirchenstaat nannte. Pipin's Nachfolger war fein Sohn Karl, den die Geschichte den Großen nennt. Er warb den 2. April 742 in Aachen geboren und kam 768 zur Regierung. Er war ein Mann von hoher, schlanker Gestalt, hatte helle,

5. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 12

1874 - Hadersleben : Westphalen
Otto regierst? das Oieich mit Greift und Sßeisheit} mit Ausbauer kämpfte er gegen innere und äußere Feinde besserten. Gegen die Wenben fanbte er feinen treuen Freunb Hermann Billuug; gegen den Dänenkönig Haralb Blauzahn zoq er.selber zu gelbe. Er verfolgte ihn bis nach Jutlanb hinein, und zum Zeichen, daß nur das Meer ihn aufhalte, weiter vorzubringen, fchleuberte der Kaiser feinen Speer hinein. Diese Stelle heißt noch heute der Ottenfunb. Auch gegen innere Feinde hatte der Kaiser zu kämpfen. Heinrich, Otto's eigener ©ruber, empörte sich, würde aber nebst feinem Anhange vom Kaiser bezwungen. Auch der König von Frankreich, den die Empörer zu Hülfe gerufen hatten, wutbe von £Dtto in feinem eigenen Scinbe besiegt. Der Kaiser verzieh feinem Bruder; biefer aber empörte sich nochmals und trachtete auf Anstiften des Erzbifchofs von Mainz feinem 23ruber sogar nach dem Leben. Otto entbeeffe rechtzeitig den ruchlosen Plan und Heinrich mußte fliehen und lange friedlos umherirren. Endlich kam er nach Frankfurt, wo Kaiser Otto das Weihnachtsfest feierte, und warf sich reuevoll dem schwer beleibigten Bruder zu Füßen. 'Otto verzieh^ ihm wieber und diesmal war Heiurich's Reue aufrichtig. In Italien war König Lothar gestorben und ein Vasall, Gras Berengar, k‘e junge Wittwe Adelheid zwingen, feinen Sohn zu hetmthen. Die Königin entfloh, ward aber zurückgebracht, arg gemißhandelt und in einen Thurm am Gardasee geworfen. Ihr treuer Freund, der Priester Martin, grub jedoch in der Nacht einen unterirdischen Gang, befreite die Königin und führte sie in einem Boote über den See. Am jenseitigen Ufer verbargen beide sich in einem Kornfelde, bis ein mitleidiger armer Fischer sie aufnahm. Bald gelang es Martin, den Grafen Azzo, einen Freund der Königin, zu finden und biefer führte sie in fein Schloß Canossa. Martin reifte ab und rief den beutfchen Kaiser um Hülfe an, welcher (951) mit einem Heere nach Italien aufbrach. Afs Otto erschien, floh Berengar und Adelheid ward bald darauf des Kaisers Gemahlin. Berengar, der später neuen Aufruhr stiftete, ftajt) als Gefangener auf der Feste Babenbukg (Bamberg). Ludolf, Otto's und feiner ersten Gemahlin toohtt, war unwillig darüber, daß der Vater sich wieder vermählt hatte. Im Bunde mit Konrad, des Kaisers Schwiegersohn, versuchte er eine Empörung, und ganz Deutschland spaltete sich in zwei große Heerlager. Auch die Ungarn brachen wieder in Deutschland ein; aber als die Empörer mit diesen Landesfeinden gemeinsame Sache machen wollten, kehrten die Einsichtigeren zum Kaiser zurück. Nach langem Kampfe siegte Otto und gewährte Ludolf und Konrad, die sich ihm reuevoll zu Füßen warfen, die erbetene Verzeihung. 3m Sslhre 955 machten die Ungarn wieder einen verheerenden Raubzug durch deutsche Gegenden. Todesmuthig vertheidigte sich der Bifchof von Augsburg mit einer kleinen Schaar, bis Otto mit feinem Heere heranrückte. Auf dem j?echfelde hielt der Kaiser einen feierlichen Gottesdienst und griff dann an der spitze von acht auserlesenen Retterabtheilungen den furchtbaren Feind an. Die Ungarn würden gänzlich geschlagen und wagten es von der Zeit an nicht wieder, in Deutfchlaub einzufallen.

6. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 20

1918 - Berlin : Weidmann
20 4. Kurfürst Friedrich Iii., seit 1701 König Friedrich I. Kriegen Europas, dem dritten Raubkriege Ludwigs Xiv, und dem Spanischen Erbfolgekriege, und erntete berall reiche Lorbeeren. Wenn er trotzdem keinen Lndergewinn davontrug, so lag dies daran, da sein Staat immer noch zu unansehnlich war, um Ansprche erheben zu knnen. Auch sah er sich zur Unterhaltung seiner Truppen noch auf Gelduntersttzungen durch die greren Staaten Europas angewiesen. Erwerbung des Dies war auch der Hauptgrund, weshalb er nach Erwerbung Kmgstitels er Konigskrone strebte. Es kam hinzu, da er ueres Ansehen liebte, und da andere Fürsten jener Zeit ebenfalls eine Rang-erhhung erlangt hatten. So wurde Wilhelm Iii. von Holland auch König von England. Der Herzog von Braunschweig erhielt den Titel eines Kurfrsten von Hannover, und der Kur-frst von Sachsen (Friedrich August) bestieg auch den Knigs-thron von Polen. Friedrich Iii. wandte sich daher an den Kaiser, der in Europa immer noch die erste Stelle unter den Fürsten einnahm, und bot ihm 8000 Mann Hilfstruppen fr den Spanischen Erbfolgekrieg an, wenn er ihm den Titel eines Knigs anzunehmen gestattete. Der Kaiser erklrte sich dar-auf, ebenso wie die andern Fürsten, mit der Rangerhhung ein-verstanden. Der Kurfürst nannte sich seitdem Friedrich I. König in Preußen". Erst Friedrich Ii. der Groe konnte sich König von Preußen nennen, weil er Westpreuen hinzu-erwarb und ihm damit ganz Preußen gehrte. Aber Titel und Rang bezogen sich sofort auf alle Teile des Staates. Einen Tag vor der Krnung in Knigsberg stiftete der neue König den Schwarzen Adlerorden mit der Inschrift Suum cuique" (jedem das Seine) und mit den Abzeichen des Lorbeers und Blitzes, die Belohnung und Strafe bedeuten. Am 18. Januar 1701 setzte er dann in einem Gemach des Schlosses sich selbst und seiner Gemahlin Sophie Charlotte die Krone auf und lie sich hierauf durch zwei protestantische, zu Bischfen ernannte Geistliche in der Schlokirche salben. Die Krnungsfeierlichkeiten in Knigsberg und in Berlin waren beraus prunkvoll. Wohl hatte der preuische Staat noch einen geringen Umfang und zhlte erst etwa P/s Millionen Einwohner, aber der König wollte mit seiner Tat doch seinen Nachfolgern sagen: Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch seiner wrdig. Der Grund zu eurer Gre ist gelegt!"

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 8

1835 - Stendal : Franzen und Große
* 8 tig es zum König, verloren aber dennoch Rom, das hierauf von den Gothen ein ganzes Jahr vergebens belagert wurde (537 — 538 Marz). Schon drang Belisar, von den, miß- trauischen Kaiser schlecht unterstützt, weiter vor, gewann Ra- venna durch List (540 Jan.), als er von Justinian zurückge- rufen wurde. Die Gothen unter Totilas eroberten fast ganz Italien wieder, bis Belisar aus Persien dahin zurückgc- schickt wurde (544), jedoch ohne Macht. Rom wurde von Totilas erobert (546) und der Befestigung beraubt. Belisar besetzte und vcrtheidigte cs dennoch, bis er, des kläglichen Krieges müde, selbst um seine Zurückberufung bat (549). Er befreite hierauf Constantinopel von den vorgcdrungencn Bul- garen, und starb 565, nachdem er noch zuvor die Einkerke- rung wegen eines bloßen Verdachts erfahren hatte. Die Er- oberung Italiens vollendete mit besseren Hülfsmitteln Na r- ses (553). 6. Muhamed, Stifter des Islam, 622. Sein Vater Abdallah und seine Mutter starben ihm früh und hintcrließen wenig. Von seinem Oheim zu Handelsge- schäften geleitet, machte er weite Reisen nach Syrien, hei- rathcte dann eine reiche Wittwe, Chadidscha, und bereitete sich in der Einsamkeit, der Stifter einer bessern Religion zu wer- den. Er gab sich für den Propheten des einzigen Gottes aus, ward anfangs von vielen verlacht, verfolgt, floh nach Medina (622), kehrte aber nach Mekka mit so großem und begeister- tem Anhänge zurück, daß alles sich ihm unterwarf, und weit über Arabien hinaus seine Lehre sich verbreitete. Er starb 632 in seinem 63stcn Jahre. 7. Karl Martell, der Franke, 732. Er war ein Sohn Pipins von Herstall, der in dem Reiche der Franken die höchste Würde nach dem Könige an sich und sein Haus gebracht hatte, und dessen Nachfolger er wurde (lvisjor domus). Seine Tapferkeit und Kraft rettete das Frankenrcich durch den Sieg bei Tours (732) von der Gefahr, den Arabern unterthan zu werden.

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 10

1835 - Stendal : Franzen und Große
10 Volkes. Ec thcilte ganz England nach alter germanischer Weise in Grafschaften, diese in Hunderte, die Hunderte in Zchnde oder Gemeinen von zehn Hausvätern, aus welcher Einrichtung die Geschworncngcrichte entstanden sind. Er- starb 901, im Zosten Jahre seiner Regierung, noch nicht 52 Jahr alt. 10. Otto der Große, König der Deut- schen und römischer Kaiser 950 (962). Deutschland war bereits ein von Frankreich gesondertes Reich, und hatte unter Otto's großem Vater, Heinrich I., (dem Vogelsteller) mehrere befestigte Orter gegen Ungern und Slaven, besonders in Sachsen bekommen. Auch waren die Ungern zuerst von diesem besiegt bei Merseburg (933). Aber Otto brachte ihnen, als sie nochnials einen verheerenden Einfall thaten, bei Augsburg (955) eine noch größere Nie- derlage bei. Eben so bezwang er die schon von seinem Va- ter bekriegten Slaven (Wenden) und Danen, und suchte sie durch das Christcnthum zu bändigen, weshalb er mehrere Bisthümer in ihrem Lande stiftete. Dabei hatte er oft har- ten Kampf gegen rebellische Vasallen und selbst gegen Brü- der und Söhne. Durch Tapferkeit und Glück nöthigtc er alle zum Gehorsam, befreite die Königinn Adelheid von ihrem Bedränger Berengar und brachte dadurch das König- reich Italien an die Könige von Deutschland (951), ließ sich auch (962) zu Rom voni Pabstc zum Kaiser krönen. Als der mächtigste Herrscher seiner Zeit überall gefürchtet und geachtet beschloß Otto I. sein thatiges Leben 973, und wurde zu Magdeburg beigesctzt. Jl. Gregoriuö der Siebente, Pabst 1077. Schon unter mehreren seiner Vorgänger war Hilde- vra nd, ein Ztaliäncr von ungewisser Herkunft, sehr ein- flußreich auf die Angelegenheiten des röniischcn Stuhles. Noch mehr suchte er als Pabst (1073) die Kirche von aller weltlichen Macht unabhängig zu machen, ja die Kirche über den Staat zu erheben (Hierarchie). Den Aberglauben einer

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 71

1835 - Stendal : Franzen und Große
71 desselben zu Diensten verpflichtet waren. Ein solches Stück Land hieß ein Lehen. Zn der Folge wurden alle Ämter der Grafen und Herzoge, selbst der Hof- diener, als solche Lehen angesehen. Die Lehnstragcr (Vasallen) wurden immer mächtiger, seitdem sie das Lehen auf ihre Nachkommen vererben durften, und es blieb zuletzt bloß eine unbedeutende Abhängigkeit von dem Lehnsherrn zurück. - 67. Sächsische H c p t a r ch i c. Zn Britannien hatten die Angeln und Sach- sen, die unter H e n g i st und Horst 449 gelandet wa- ren, zwar die Schotten vertrieben, dann aber die Brit- ten selbst verdrängt, und nach und nach sieben kleine Reiche (Heptarchie) gestiftet und aus der Heimath bevölkert. Deutsche Sitte und Art, ohne Lehnver- fassung, war über die ganze Halbinsel, außer Wales, verbreitet. Cultur brachte das 596 zum zweitenmal in die Insel eingeführte Christenthum, und sie gedieh in den Klöstern. Aus den 7 Reichen erwuchs im Laufe der Zeiten ein einziges unter dem Namen England, durch Egbert 827. 68. Hindernisse des Emporblühens dieser Reiche. Die Verheerungen, welche in Britannien und Italien die langwierigen Verrilgungskriege anrichtetcn, hemmten auf lange die Fortschritte dieser Völker. Im Reich der Westgothen wirkte der Einfluß der katholischen Geistlichkeit und der Mangel einer guten Verfassung ewige Zwietracht. Im Frankenreich veranlaßten Thei- lungen Streit und gräßliche Thaten (Brunehild und Fredegunde). Aber trotz der Schwäche der später» Merowinger hielt das Geschlecht Pipi ns von Her- stall, der 687 erster Hofbeamte (Uaior domus) in

10. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 76

1835 - Stendal : Franzen und Große
76 Große, suchten sie die Besiegten durch das Christen- thum zu bändigen, und die Gränze durch gute Vèrthei- digungsanstalten gegen Einfalle zu sichern. (Die Mark Soltwedcl; die Mark Schleswig 931; die Bisthümek Havelberg 946 und Brandenburg; die jütischen Bis- thümer Schleswig, Nipen und Aarhuus 972). .107. Italien und Burgundien bei Deutschland. Durch Otto den Großen kam auch Italien 951, und die Kaiserkrone 962 wieder an die Könige der Deutschen. Selbst Unteritalicn den Griechen zu ent- reißen, wurde von Otto Ii., obwohl vergeblich, ver- sucht. Gleichwohl war unter den Königen des säch- sischen und den ersten des fränkischen Hauses unter allen westlichen Neichen die Macht der Deutschen die größte. Conrad Ii. unterwarf sich das vereinigte burgundische Reich (Arelat) 1032. Vor Heinrich Iii. hatten die Slaven, die Ungern und auch noch der Pabst die ge- bührende Ehrfurcht. 108. Wachsthum dcs pabstlichcn Ansehens. Aber von der Mitte des 11. Jahrhunderts an stieg zusehends die bisher im Stillen gewachsene Macht der römischen Bischöfe, bis sie im Anfänge des 13. auf einer furchtbaren Höhe stand. Ursprünglich den übrigen Bischöfen gleich, und seit Constantin dem Großen, als das Christenthum die herrschende Religion wurde, den Bischöfen der ersten Städte des Reichs nicht vorange- hend, war allmahlig ihr Ansehen wegen der Entfernung der griechischen Kaiser höher gestiegen, als das des Pa- triarchen zu Constantinopel. Von dem Druck der Lon- gobarde» befreite sie endlich der fränkischen Könige Schutz, und kluge Benutzung günstiger Umstande, Be- trug (erdichtete Decretalcn des Jsidorus) und An-
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