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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 41

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 41 — vom Regierungsbezirk Wiesbaden eingeschlossen. In ihm liegt an der Einmündung der Dill in die Lahn die ehemalige Reichsstadt Wetzlar mit einem alten Dome. Hier war ehemals das Reichskammergericht, das oberste Gericht im alten Deutschen Reiche. Die hessische Provinz Oberhessen enthält die fruchtbare Wetterau mit dem Bade Nauheim und der Stadt Friedberg. Hauptstadt der Provinz ist die Universitätsstadt Gießen an der Lahn mit 31 000 Ein- wohnern. 13. Geschichtliches. Die ersten bekannten Bewohner unserer Gegend. Die Geschichte unseres heimatlichen Bezirks reicht bis in die Zeit der Geburt Christi. Damals war Deutschland oder Germanien ein wüstes und rauhes Land mit großen Wäldern und Sümpsen. Städte und Dörfer gab es noch nicht. Das Land war von den alten Deutschen oder Germanen, einem großen, kräftigen Menschenschläge, bewohnt. Die Germanen beschäftigten sich mit Viehzucht, Feldbau, Jagd und Krieg. Sie zerfielen in viele Stämme, welche sich häufig einander bekämpften. So wohnten in der Taunusgegend die Mattiaker, in der Gegend des Wester' waldes und der Sieg die Sigambrer. Unsere Borfahren waren Heiden. Sie verehrten ihre Götter im Freien, in heiligen Hainen. Deutsche Über- reste aus der Zeit der Germauen sollen die Ringwälle auf dem Düns- berge und die Hügelgräber sein. Kämpfe der Germanen gegen die Römer. Um die Zeit der Geburt Christi kamen die mächtigen Römer über den Rhein her, um Germanien zu erobern. Sie legten zur Befestigung ihrer' Herrschaft feste Standlager (Kastelle) an, so an der Stelle von Mainz, Kastel und Wiesbaden, und zwangen die deutschen Völkerstämme zur Zahlung von Tribut (einer Abgabe). Die Mattiaker, ein chattisches Volk^), welche nach dem Rheine hin vorgedrungen waren, gerieten in Abhängigkeit von den Römern. Ihre Hauptstadt war Mattiäcum, das heutige Wiesbaden, dessen warme Quelle» den Römern schon bekannt waren. Römische Überreste. Ein großartiges Werk der Römer war der Grenzwall oder Pfahlgraben(I.ilues), dessen Spuren heute noch auf weite Strecken zu sehen sind. Er lief vom Rheine aus über den Taunus nach der Wetterau und noch viel weiter, Berge und Täler überschreitend. Derselbe bestand aus einem tiefen Graben mit einem Erdwalle, der oben mit Pfählen oder Pallisaden besetzt war. Auf der inneren Seite befanden sich in gewissen Entfernungen von einander Wachtposten, Türme und Kastelle. Das be- deutendste Römerkastell am Grenzwall war die jetzt wieder ausgebaute Saalburg bei Homburg. Der Pfahlgraben sollte das römische Gebiet gegen Überfälle der Germanen i) Chatten hieß man die alten Hessen.

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 42 — schützen. — Auch Städte und Straßen haben die Römer angelegt. Straßen führten z. B. von Kastel nach den Nömerstädten bei Hofheiin und Heddernheim, sowie von letzterein Orte nach der Saalburg. An den genannten Orten hat man viele römische Altertümer ausgegraben und zwar: Särge, Waffen, Werkzeuge, Tongefäße, Münzen, Steine mit Inschriften u. s. w. Sie werden in den Museen auf der Saalburg, zu Frankfurt und Wiesbaden aufbewahrt. Als die Römer bis an die Weser vordrangen, und der römische Statthalter Varus den Germanen römische Sprache, Sitten und Gesetze aufzwingen wollte, da vereinigten sich mehrere Völkerschaften unter Her- mann dem Cheruskerfürsten zum Widerstande. Varus wurde in der drei- tägigen Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) vollständig ge- schlagen, und Deutschland war bis zum Rheine bin wieder frei. Dagegen blieben die Römer noch im Besitze des Landes jenseits des Rheines. Sie machten noch oft Versuche, Germanien zu erobern, wurden aber im 4. Jahr- hundert für immer über den Rhein zurückgedrängt. Im 5. Jahrhundert hörte ihre Herrschaft am Rheine auf. Die Kranken. Feste lvohnsihe. Gauverfassung. Im 4. Jahrhundert begann die große Völkerwanderung, ein be. ständiges Hin- und Herziehen der meisten deutschen Völker. Dieses Wandern hörte erst auf, als gegen Ende des 5. Jahrhunderts die Völker- schaften feste Wohnsitze einnahmen. Die Franken, ein mächtiger Volks- stamm, der durch die Vereiuiguug der Chatten und Sigambrer entstanden ist, wurdeu Herren unserer Gegend. Ihre ersten Wohnsitze waren Huben oder Höfe. Mehrere derselben bildeten eine Mark oder Gemeinde, mehrere Marken einen Gau. Aus deu Huben entstanden nach und nach Weiler und Dörfer. Raffern gehörte 12 Gaueu an. Der größte war der Niederlahngan zu beiden Seiten der Lahn. Der Rheingau, Eiurich und Eugersgau habeu ihre Namen heute noch. Der Nheingau umfaßte die Gegend von der Walluf bis zur Wisper. Der Einrich begriff das Ge- biet zwischen Rhein, Lahn und Wisper und der Eugersgau die Gegend von Montabaur und Selters. Uber jeden Gau war eiu Gaugraf gesetzt, der oberste Richter und der Anführer im Kriege. Das Gericht wurde öffentlich unter freiem Himmel auf der Malstätte gehalten. Zu Mal- stätteu wählte man gewöhnlich ausgezeichnete Punkte der Gegend, Anhöhen und heilige Haine. So war der Malberg bei Montabaur die alte Gerichts- stätte des Engersgaues. Die Franken bildeten unter Köuigen das Fränkische Reich. Der mächtigste Herrscher desselben war Karl der Große, welcher vou 768—814 regierte. Dieser vereinigte alle deutschen Stämme zu einem großen Reiche. Er wird der erste deutsche Kaiser genannt. Karl der Große residierte oft zu Ingelheim am Rhein. Er ließ von da aus auch in dem beuachbarteu Rheingau edlere Reben anpflanzen.
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