Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
6 Kriege der Wenden mit den Deutschen; Karl der Große.
den gefunden, als er zur Unterwerfung der Sachsen ausgezogen war. Doch waren die Wendenstämme damals unter einander veruneinigt; während die Sorben und Obotriten dem großen Frankenkönig beistanden, hielten es andere Wendenstämme, besonders die Milzen, mit den Sachsen.
Aus der Geschichte Deutschlands ist bekannt, mit welchem heiligen Eifer und mit welcher Ausdauer Karl der Große nicht nur die Unterwerfung der heidnischen Deutschen, sondern vor Allem ihre Bekehrung erstrebte. Die Verbreitung und Befestigung des christlichen Glaubens war das vorzüglichste Ziel seiner großartigen Thätigkeit, und wenn er nach der Weise seiner Zeit den heidnischen Völkern die Taufe und die christlichen Gebräuche mit Waffengewalt aufdrang, so ließ er es doch daneben nicht an den Mitteln innerer Bekehrung, an der Predigt des göttlichen Worts und an christlich bildender Einwirkung fehlen. Die Völker, welche zunächst durch das Schwert nur zu Namenchristen gemacht wareu, wollte er allmälig auch zum wahren, inneren Glauben an das Evangelium führen.
Nach vielen harten Kämpfen war es dem großen Frankenkönig endlich gelungen, die Götzenaltäre im Sachsenlande umzustürzen und das Volk zur Annahme des christlichen Glaubens zu bekehren; aber er hielt die Begründung des Christenthums in Sachsen nicht für gesichert, wenn er nicht zugleich ihre wendischen Bundesgenossen, die Milzen, gezüchtigt hätte. Deshalb brach er im Jahre 789 von Aachen aus und zog mit einer starken Schaar über die Elbe. Sächsische Hülfstruppen folgten seinem Banner; auch Sorben und Obotriten stießen zu ihm und halfen bei der Unterjochung ihrer slavischen Stammgenossen. Die Milzen scheinen keinen erheblichen Widerstand geleistet zu haben; sie gelobten Unterwerfung, Annahme des Christenthums und die Leistung eines Tributs. Bald darauf versuchten sie zwar mit Hülfe der Dänen sich von ihren Verpflichtungen zu befreien, aber der Frankenkönig zwang sie von Neuem, seine Oberhoheit anzuerkennen. Ihre Einrichtungen ließ er ihnen und drang selbst nicht auf die sofortige wirkliche Annahme des Christenthums. Um die Grenzen des Sachsenlandes vor ihnen zu schützen, setzte er längs derselben Markgrafen (Grenzgrafen) ein, welche größere Länderstriche, als andere Vasallen, mit der Verpflichtung erhielten, die Streifzüge der jenseitigen Völker abzuwehren. Zu leichterer Vertheidigung wurden Grenzvesten erbaut; als die ältesten derselben kennen wir Magdeburg, Zelle, Erfurt und Halle.
Der große Karl starb zu früh, um auch bei den Wenden, wie unter den Sachsen, die fränkische Herrschaft und die Geltung des Christenthums fest zu begründen; unter den traurigen Wirren, welche nach seinem Tode das von ihm gegründete Reich zerrütteten, konnten natürlich die slavischen Völker nicht im Gehorsam gehalten werden: während der Regierung Ludwig's des Frommen und der Bruderkämpfe seiner Söhne schüttelten die Milzen vielmehr das ihnen auferlegte Joch ganz ab. Als nach dem Vertrage von Verdun (843) Deutschland ein besonderes Königreich geworden war, dauerte doch die Schwäche der Fürsten und der Unfrieden unter den deutschen Stämmen fort, und die wendischen Völker konnten unaufhörliche Raubzüge über die Elbe unternehmen. Die Milzen waren es, die jetzt gerade als heftigste Feinde des Sachsenvolkes auftraten, welchem sie vorher treue Bundesgenossen gewesen; jetzt waren
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Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt und Karl auf seinem Rckzge es hrt; schleunig kehrt er um. Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest seiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu be-statten; dann sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich in sein Los.
Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf so vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber solange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlaste, da er König Karl und fein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt.
Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust feines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerifsen.
7. Mo der protze (936-73).
1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mffen, das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit folcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen.
Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubfchtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk, Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler
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Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt, und Karl auf seinem Rckwege es hrt; schleunig kehrt er um. ^ Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest feiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu bestatten; dan sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich m setit Los.
Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf fo vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber so lange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlasse, da er König Karl und sein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt.
Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust seines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerissen.
7. Mo der Groe (936-73).
1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mssen das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit solcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen.
Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubschtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler
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Mittel griff, indem er Tausende von sächsischen Familien gewalsam in das fränkische Reich verpflanzte. Endlich — nach 31 Jahren — kam ein Vergleich zu Stande, nach welchem die Sachsen sich unterwarfen und das Christenthum annahmen, dagegen aber ihre alten Gesetze und Einrichtungen beibehielten.
8. Während der Zeit der Sachsenkriege hatte der rastlose Karl noch den Herzog Thassilo von Bayern, der sich unabhängig machen wollte, besiegt, das räuberische Volk der Ava reu an der Donau vernichtet und die Slaven bekämpft. An der Grenze seines großen Reiches setzte er Grenz- oder Markgrafen ein, welche das Reich gegen die Einfälle räuberischer Nachbarn zu schützen hatten.
Ii. Lar! als Kaiser.
9. Im Jahre 800 gierig Karl nochmals nach Rom und ließ sich daselbst zu Weihnachten vom Papste Leo in. die Kaiserkrone aufs Haupt setzen, wobei das versammelte Volk ihm zurief: „Karl, dem Augustus, dem von Gott gekrönten, großeü und friedebringenden Kaiser Leben und Sieg!"
10. Größer noch als Krieger steht Karl als Regent und Ordner seines Reiches da. Um das Christenthum unter den Sachsen zu befestigen und die Bildung feiner Völker zu fördern, legte er mehrere Bisthümer an (Bremen, Hildesheim, Osnabrück) und gründete allenthalben Klosterschulen. Die Schulen besuchte er häufig. Einst fand er bei einem Schulbesuche, daß die Söhne der Vornehmen den Bürgerkindern an Fleiß und Kenntnissen weit nachstanden. Die Fleißigen lobte er und ermahnte sie, auch fortan fleißig zu sein. Zürnend wandte er sich dann an die vornehmen aber trägen Kinder mit den Worten: „Ihr Söhne der Edelen, ihr feinen Püppchen, werdet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch mir wieder vor Augen kommen, ich werde euch strafen, wie ihr es verdient!" Die Kirchen ließ er mit Heiligenbildern schmücken, und zur Verherrlichung des Gottesdienstes ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Aber seine Franken gewöhnten sich schwer an einen schönen Gesang. Ihre Stimmen waren so rauh, daß die Italiener den Gesang mit dem Geheul wilder Thiere oder mit dem Dahinrollen eines Lastwagens über einen Knüppeldamm verglichen. Die 'deutsche Sprache liebte und schätzte er sehr. Sie wurde an seinem Hofe gesprochen; und auch in den Kirchen wollte er nur deutsch gesprochen wissen, damit es jedermann verstehe und dadurch belehrt und erbauet werden könne. — Handel und Gewerbe beförderte er auf alle mögliche Weise. Er baute Brücken und Straßen und legte Kanäle an. Um Ackerbau und Landwirtschaft zu heben, ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausrotten und Sümpfe austrocknen. Seine eigenen Höfe und Wirtschaften wurden musterhaft verwaltet. Er selbst bekümmerte sich dabei um das Kleinste; er sah überall nach und ordnete selbst an. Viele unserer edlen Obstbäume ließ er zuerst aus Italien kommen. Strenge hielt Karl auf Recht und
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treffliche Einrichtungen zu einem wohlgeordneten Ganzen verbunden; er ist endlich eifrig bemht gewesen, die Bildung und Gesittung seiner Unterthanen zu frdern. Weithin in ferne Lnder ist fem Ruf gedrungen; Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker erzhlt von dem groen Karl, und seinen Ruhm in Sagen und Liedern gefeiert.
2. Karls Kriege. Karl hat eine Reihe siegreicher Kriege gefhrt: gegen die Langobarden, die Sachsen, die Araber in Spanien, die Avaren, die Slaven und die Dnen.
a. Der Krieg gegen die Langobarden (773 und 774).
Der Langobardenknig Desiderius bedrngte den Papst. Dieser bat Karl, der, wie sein Vater Pippin seit der Schenkung des Kirchenstaates an den Papst, Schutzherr von Rom war, um Hilfe. Karl zog der die Alpen, eroberte Pavm, schickte Desiderius ins Kloster und vereinigte das langobar-dische Reich mit dem frnkischen.
b. Die Kriege gegen die Sachsen (772804).
Auf dem Reichstage zu Worms (772) wurde der Krieg gegen die noch heidnischen Sachsen beschlossen, die seit alter Zeit Feinde der Franken waren. Karl eroberte auf dem ersten Zuge in das Sachsenland die Feste Eres brg, zerstrte ihr Hauptheiligtum, die Jrminsul, und begann durch Missionare das C h r i st e n t u m einzufhren. Aber während seiner Kmpfe in Italien erhoben sich die Sachsen wieder; während des Krieges in Spanien drangen sie verheerend bis zum Rheine vor. Sie wurden jedoch zurckgeschlagen, und indem Karl bis an die Weser und Elbe vorrckte, zwang er sie zur Unter-werfung und Annahme der Taufe. Nach kurzer Ruhe erneuerte sich der Krieg, indem die Sachsen, erbittert durch die Einfhrung des Heerbannes, ein frn-kisches Heer bei dem Sntelgebirge niedermachten. Karl lie zur Strafe dafr 4500 Sachsen zuverdenanderaller enthaupten. Nun erhoben sich die Sachsen unter dem Herzog Widukind in allgemeinem Auf-stand; aber durch Karls Sieg an derhase berwunden, muten sie sich endlich das Christentum und die Einfhrung frnkischer Einrichtungen gefallen lassen, und selbst Widukind nahm die Taufe an. Zur Befestigung des Christentums wurden in ihrem Lande 8 Bistmer errichtet. So wurden Sachsen und Franken Brder und gleichsam ein Volk durch den christlichen Glauben".
c. Derkrieg inspanien.
Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statthalter gegen den maurischen Herrscher zu Hilfe gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro, die sptere s p a -
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Spanien Rom Sachsen Worms Sachsen Sachsenland Italien Sachsen Spanien Rheine Sachsen Sachsen Sachsen Karls Sachsen Sachsenlande Spanien
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nische Mark, kehrte dann aber wegen eines Aufstandes der Sachsen um und verlor auf dem Rckzge in den pyrenischengebirgsthlern von Ron-cesvalles durch einen feindlichen berfall einen Teil seines Heeres und seinen Feldherrn Roland.
d. Krieg gegen die Ava ren.
Der Herzog Tassilo von Bayern, den Karl zur Unterwerfung ge-zwungen hatte, suchte sich mit Hilfe der Avaren (in Ungarn) wieder un-abhngig zu machen. Karl schickte ihn ins Kloster und hob die Herzogswrde in Bayern auf. Darauf unterwarf er das Land der Avaren, in deren Ringen" sich groe Beute fand, und errichtete die Ostmark (sterreich).
6. Kriege gegen Slaven und Dnen.
Durch einen Krieg mit den Slaven, welche die während der Vlker-Wanderung verlassenen ostdeutschen Lnder eingenommen hatten, sicherte Karl die Ostgrenze des Reiches. Gegen die Dnen (Normannen) wurde die Eider als Nordgrenze festgesetzt.
3. Karl rmischer Kaiser, 800. Durch seine siegreichen Kriege hatte Karl das frnkische Reich so ausgebreitet, da es sich vom atlantischen Meere und vom Ebro bis zur Thei, von der Eider bis der die Tiber hinaus er-streckte (Karte Vii). Er war der mchtigste Herrscher in Europa, der Kirche Schirmherr, des Papstes Freund. Als er im Jahre 800 am Weihnachtsfeste in Rom war, krnte ihn der Papst als rmischen Kaiser. So wurde die rmische Kaiserwrde, die seit dem Untergange des alten Rmerreiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehrt hatte, wiederhergestellt. Der frn-kische König trat an die Stelle der ehemaligen westrmischen Kaiser; er er-schien damit als der hchste weltliche Herr in der gesamten abendlndischen Christenheit.
4. Reichseinrichtungen. Fr sein weites Reich schuf Karl eine feste Ordnung. Die alte Herzogswrde, die der Einigung des Reiches wider-strebte und die knigliche Macht einschrnkte, schaffte er ab. An die Spitze der einzelnen Gaue, in die das Reich geteilt war, wurden Grafen gestellt. Eine erweiterte Macht besaen in den Grenzlanden oder Marken die Mark-grasen; in den Pfalzen (Hoflagern) vertraten den König die Pfalz-grafen. Zur Beaufsichtigung der Grafen bediente sich Karl der Send-grasen, welche die Gaue zu bereisen und dem Kaiser Bericht zu erstatten hatten. Alljhrlich wurden die Groen des Reiches, die Grafen und Bischfe, auf einem Reichstag (Maifeld) zu Beratungen der wichtige Reichs-gefetze und zu Beschlssen der Krieg und Frieden versammelt
5. Karls Sorge fr die Bildung seines Volkes. Karl suchte die Bildung und Gesittung seines Volkes vor allem durch seine Frsorge fr die
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ungarn Bayern Ostmark Europa Rom
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p H
Syagrlus (486) eroberte er den letzten Rest rmischer Herrschaft in Gallien und dehnte das Reich bis zur Loire aus. Dann besiegte er die Alemannen in der Schlacht bei Zlpich (?), 496. Wie er vor dem Siege gelobt hatte, empfing er darauf mit seinem Gefolge die christliche Taufe. Indem er seine Verwandten verrterisch ermordete, vereinigte er die verschiedenen Stmme der Franken zu einem Reiche.
Whrend die anderen germanischen Stmme, wie namentlich die Goten, dem arianischen Bekenntnis beitraten, bekannte sich Chlodwig mit seinen Franken zum athana-finnischen oder katholischen Glauben (daher der Titel .^allerchristlichster König"). Da auch die frheren (gallisch-rmischen) Einwohner diesen Glauben bekannten, so wurde dadurch die Verschmelzung der Franken mit der frheren Bevlkerung wesentlich erleichtert.
2. Theodorich, der Ostgote. Durch den griechischen Kaiser bewogen, zog Theodrich, der König der Ostgoten, nach Italien, besiegte Odoaker in drei Schlachten und ttete ihn. An die Stelle von Odoakers Reich trat nun in Italien das ostgotische Reich mit der Hauptstadt Ravenna, 493. Unter der langen, krftigen und friedlichen Regierung Theodorichs gelangte es rasch zu hoher Blte.
Da die Rmer katholisch, die Goten Arianer waren, so verhinderte die religise Ver-schiedenheit die Verschmelzung der beiden Völker zu einem Volke.
Theodorich der Ostgote lebt in der deutschen Heldensage fort als Dietrich von Bern".
43.
bersicht der germanischen Reiche um 500 n. Chr.
(S. Karte Vi.)
So hatte die Vlkerwanderung dazu gefhrt, da gegen Ende des 5. Jahr-Hunderts n. Chr. smtliche Provinzen des ehemaligen westrmischen Reiches in den Hnden der Germanen waren, während das ostrmische Reich noch fortbestand. In das durch die Wanderzge der Germanen entvlkerte stliche Deutschland (bis zur Elbe und dem Bhmerwald) waren slavische (oder wendische)Stmme nachgerckt. Die germanischen Reiche c.500n.chr. waren folgende:
1. In Spanien und im sdwestlichen Gallien (bis zur Loire): das Reich der Westgoten. (Daneben im nordwestlichen Spanien noch das Reich der Sueven, das sich aber bald mit dem westgotischen Reiche vereinigte.)
2. Im sdstlichen Gallien (an der Rhone): das Reich der Burgunder.
3. Im nrdlichen Gallien und westlichen Deutschland: das Reich der Franken. (Daneben an den Ksten der Nordsee: die Friesen und Sachsen noch unabhngig.)
4. Im mittleren Deutschland (stlich von den Franken): das Reich der Thringer (ein Mischvolk aus verschiedenen suevischenvlkerschaften).
5. Im Osten von Deutschland (am linken Ufer der Donau): das Reich der
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Langobarden und weiter stlich (in Ungarn): das Reich der Ge-piden.
6. In Italien, den Donauprovinzen (sdlich von der Donau) und Jllyrien: das Reich der Ostgoten.
7. In Nordasrika: das Reich der Bandalen.
8. Im stlichen Britannien: die Reiche der Angelsachsen. (Daneben im westlichen Britannien die Britten noch unabhngig.) /
44.
Ausbreitung des Frankenreichs unter den Merowingern; das Lehenswesen.
1. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwig selbst hatte noch wenige Jahre vor seinem Tode einen siegreichen Kriegszug gegen die Westgoten ausgefhrt und ihnen das Land zwischen der Loire und Garonne abgenommen. Seine Shne, unter die nach seinem Tode das Reich geteilt wurde, vergrerten es noch mehr, indem sie auch Buchung und'thringen unterwarfen. Nun reichte das Frankenreich von dem englischen Kanal bis zu den Alpen und von der Garonne bis zur Elbe (s. auf Karte Vi die r o t e Grenzlinie). Durch immer wiederholte Teilungen und durch greuelvolle Bruderkriege wurde aber spter die Macht der Merowinger geschwcht. Whrend dieser Zeit bildete sich eine neue, eigentmliche Staatsordnung aus: das Lehenswesen.
2. Das Lehenswesen. Durch die Ausbreitung der germanischen Völker der fremde Lnder vernderte sich auch ihre ursprngliche Verfassung. Die in ihren Sitzen gebliebenen Stmme, wie die Sachsen, Friesen, Thringer, hielten zwar an ihren alten Einrichtungen noch fest; in den durch Eroberung gegrndeten germanischen Reichert dagegen entwickelte sich ein neues Staats-leben, dessen Grundlage das Lehens- oder Feudalwesen war. Das er-oberte Land wurde nmlich so geteilt, da der König einen Teil als Eigentum fr sich behielt, einen zweiten den Besiegten gegen Zinsabgabe lie und den dritten unter seine Krieger verteilte. Von diesen bekam jeder einzelne sein Los als freies erbliches Eigentum Allod. Von seinem Gute verlieh dann der König wieder einzelne grere^Stcke zur Nutznieung an einzelne seines nheren Gefolges, seiner Getreuen". Ein solches Stck hie Lehens-gut oder Feod; der es gab, Lehensherr; der es empfing, Lehensmann oder Vasall. Dervasall mute dem Lehensherrn, dem er durch den Lehenseid gelobte, allzeit treu, hold und gewrtig" zu sein, im Kriege und bei Hose dienen. Hierdurch erhhte sich einerseits des Knigs Macht, anderer-seits gelangten die Vasallen zu grerem Besitz und Ansehen, als die andern Freien. Viele Freien bertrugen daher ihre Allodien an mchtige Lehens-Herren, um sie von diesen als Lehen zurckzuerhalten. Die groen Lehens-
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schönes Spielzeug! Schnell fnieete sie nieder, packte Ackersmann, Pferd und Pflug in ihre Schürze und eilte, ihrem Vater das Gefundene zu zeigen. Zierlich stellte sie das Männlein mit seinem Gerät auf den Tisch vor den Riesen. Der aber erhob ernst seinen Finger und sagte: „Kind, bringe schnell die Sachen wieder dorthin, wo du sie gesunden hast! Wenn der Bauer nicht den Acker pflügte, so hätten wir kein Brot zu essen." — Selbst einzelne Naturerscheinungen sind nach allgemeinem Glauben höhere Wesen, so beispielsweise die Irrlichter, welche den Wanderer an gefährliche Stellen locken. Auch der häßliche Aberglaube an Hexen ist dem Elsasse nicht fremd geblieben.
So war das Leben des Volkes gestaltet, welches vor mehr als 1000 Jahren unser Elsaß bewohnte.
Chlodwig.
(496 nach Chr.)
Nur kurze Zeit nach dem Rückmge der Römer waren die Alemannen im freien Besitze des Landes. Ihre Länder- und Beutesucht führte sie immer weiter gegen Norden bis zu den Mündungen des Mains und der Mosel, wo sie mit den Franken zusammengerieten. Deren König Chlodwig (Chlodovech) hatte schon 486 in der Schlacht bei Soissons die römische Herrschaft in Gallien vernichtet und das fränkische Reich gegründet. Nun trat er den Alemannen entgegen in der Nähe des Rheines i. I. 496. Es kam in der Ebene von Tolbiakum (Zülpich) zum heißen Kampfe. Schon begannen die Scharen Chlodwigs zu weichen, als er, an der Hülfe seiner heidnischen Götter verzweifelnd, dem Gott der Christen, den seine fromme Gemahlin verehrte, das Gelübde that, sich zu bekehren, wenn er ihm den Sieg verleihe. Da wandte sich das Glück der Schlacht. Frischer Mut belebte die fränkischen Krieger, todesmutig drangen sie ans die Feinde ein und schlugen die schon siegreichen Alemannen in die Flucht. Der Alemannenkönig siel mit den edelsten seiner Helden und die übrigen beugten sich der Herrschaft der Franken. Chlodwig aber ließ sich taufen und erbaute zahlreiche Kirchen zur Ehre Gottes. Er soll an der Stelle eines alten Tempels eine Kirche errichtet haben, dort, wo jetzt das Straßburger Münster steht. — So geschah es, daß das Elsaß unter fränkische Oberhoheit kam und damit auch das Christentum eine rasche Verbreitung fand.
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Zweiter Teil.
Das Mittelalter.
Vom Untergang des westrmischen Reiches bis zur Reformation 4761517.
Die Geschichte des Mittelalters umfat:
1. die Zeiten des Frankenreiches;
2. die Geschichte des Deutschen Reiches bis zur Refor-mation.
Erstes Kapitel.
Die Zeilen des Frankenreiches
(476-843).
I. Die Zeit der Merowmger 476751.
69.
Chlodwig, der Grnder des Frankenreiches.
1. Chlodwig, der Merowmger 481511. Whrend zur 481 Zeit der Vlkerwanderung viele deutsche Völker in fremden Lndern Reiche grndeten, die keinen dauernden Bestand hatten, blieben die Franken in ihren Sitzen am Niederrhein, breiteten sich aber von hier immer weiter gen Westen der Gallien aus, das nach ihnen Frankreich genannt wurde. König Chlodwig, aus dem Geschlecht der Merowmger, war der Grnder ihres mchtigen Reiches. Durch den Sieg bei Soissons 486 (der den r- 486 mischen Statthalter Syagrius) eroberte er den letzten Rest rmischer Herrschast in Gallien und dehnte das Reich bis zur Loire aus. Darauf besiegte er die Alemannen in der Schlacht
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