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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 128

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
128 Mittlere Geschichte. Palästina angetreten haben. Die meisten kamen unterwegs um. Am glücklichsten war Friedrich Ii., der (S. 122) als Verbannter auszog. Der Papst verfolgte ihn zwar mit dem Bannstrahl über das Meer hinüber: er verbot ihm, das heilige Land zu betreten, verwehrte den Kreuzfahrern, zu ihm überzuschisfeu, und gebot dem Patriarchen von Jerusalem, mit ihm keine Gemeinschaft zu machen. Allein Friebrichs Geist brang durch. Fast ohne Schwertstreich schloß er mit dem ägyptischen Sultan einen zehnjährigen Wasfeustillstanb, der ihm Jerusalem nebst andern Orten abtrat. Er zog triumphireud in der Stadt ein, wallte zum heiligen Grabe, und weil ihm, dem Verbannten, fein Prälat zu Diensten sein wollte, setzte er sich mit eigenen Hauben die Königskrone auf (1229). Die Freude der Christenheit währte kurze Zeit. Eben damals gieiigen von der Mitte Asiens gewaltige, den halben Erdkreis erschütternde Bewegungen hervor, indem die Mongolen von einem unwiderstehlichen Eroberungsgeiste beseelt wurden. Ihr Oberhaupt Dschingischan eroberte Mittelasien, durchstürmte China bis zur Halbinsel Korea, brach dann mit 700,000 Manu gegen Westen vor, und unterwarf sich die Bulgaren, Kaünüken, Perser bis an den Euphrat. Er starb 1227. Seine Nachfolger kamen selbst bis nach Polen und Schlesien, wo sie manche Städte zerstörten, und nach der blutigen Schlacht bei Liegnitz (1241) 9 Säcke mit den rechten Ohren der Erschlagenen füllten. Vor diesen Mongolen fliehend, stürmten andere wilde Völker gegen Syrien her; und die Chowaresmier nahmen mit schrecklicher Wildheit Jerusalem ein, schlugen die Christen bei Gaza völlig auf's Haupt und ließen diesen nur wenige Plätze (1241). Was sollte das Abendland machen? Der Eifer für die Kreuzzüge war am Erlöschen; und Gregor Ix. mußte seinen Kreuzpredigern dadurch Bahn machen, daß er Jedermann bei Strafe des Bannes ihre Vorträge anzuhören befahl. Endlich ließ sich noch der fromme französische König Ludwig Ix. bethören. Er wollte zuerst Aegypten

2. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1887 - Leipzig : Teubner
168 Mongolen 1241. Interregnum 1250—1273. wundert und geehrt von allen, die ihm nahe standen, und ein milder, edler Charakter. (■ Im I. 1241 war Deutschland von einer großen Gefahr durch die Mongolen bedroht gewesen. Temudschiu, < v-f: '' Dschingiskhan (der Großkhan), hatte sich im Anfang dieses Jahrhunderts mit seinen tapfern Mongolenhorden in Asien ein ungeheures Reich erobert von dem Hoango - an bis zu dem kaspischen Meere. Sein Enkel Batn besiegte die Russen und überschwemmte Polen und Ungarn. Ein Teil seines Heeres kam bis nach Schlesien und schlug - ' ^ den Herzog von Schlesien, Heinrich Ii. den Frommen, in der Nähe von Liegnitz bei dem Kloster Wahlstadt. Doch verfolgten die Mongolen ihren Sieg nicht weiter; sie füllten neun Säcke mit Ohren der Erschlagenen und zogen mit diesen Trophäen gen Mähren und Ungarn. Rujlattd blieb v - , noch 200 Jahre unter ihrer Herrschaft. ' »'i., rz,f t« _______ Xiii. Dns Irrtervrsrrrrrrr irr Deutschland. 1250—1273. Tie letzten Hohenstaufen: Mit Friedrichs Ii. Tod kamen neue Verwirrungen und neues Unglück über seine Länder, und die Macht und v der Glanz des deutschen Reiches ging zu Grunde. Der Papst Innocenz Iv. jubelte bei der Nachricht von dem Tode seines Feindes und suchte nun sein Haus vollends verderben. In Deutschland verbot er unter schweren Strafen, Friedrichs Sohn, Konrad Iv., als König an-* zuerkennen, Neapel und Sicilien wollte er als ein er- ledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles einziehen. Konrad Iv. A, gab, nachdem er bei Oppenheim durch seinen Gegenkönig Wilhelm von Holland eine Niederlage erlitten hatte, Deutschland auf (125l)wmtd zog nach Italien, um seine Erblande in Besitz zu nehmen, welche sein Halbbruder Manfred gegen den nach Rom zurückgekehrten Papst

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 94

1835 - Berlin : Trautwein
04 Dritte Periode. 1090 — 1273. sich zum Herrn von Cvpern aufwarf und Servien sich losriß); allein ein durch die Schwelgerei und Grausamkeit desselben ver- anlaßtcr Aufstand erhob 1185 Zsaac Ii. Angelus zum Kaiser, welcher zu unkräftig war, um die sich auflchnenden Bulgaren wieder zu unterwerfen und Empörungen zu verhindern, und von seinem eignen Bruder Alexius Iii. 1195 gestürzt wurde. Durch die Eroberung Constantinopel's durch die Teilnehmer des vierten Kreuzzugs (1204) (S.-H. 3.) trat an die Stelle des griechischen in Europa ein, schon Anfangs in sich schwaches, la- teinisches Kaiserthum, neben welchem zahlreiche abendländi- sche und auch griechische Herrschaften und venetianische Gebiete bestanden, und dessen innere Einrichtung nach dem Vorbilde des Lehnsreiches von Jerusalem geordnet wurde. Schon Kaiser Bal- duin I. verlor 1205 Schlacht und Freiheit bei Adrianopel gegen die Bulgaren, die furchtbarsten Feinde des neuen Reiches, wel- ches unter seinen immer ohnmächtigern Nachfolgern von dein kräf- tigen und einsichtsvollen Zphannes Dueas Vatatzes, Kaiser von Nicäa (1222—1255), fast auf die Hauptstadt beschrankt wurde. Michael Paläologus, welcher den Sohn des Vatatzes, Theodor Laskaris Ii. 1260 des Thrones beraubt hatte, machte, mit den auf Venedig eifersüchtigen Genuesern verbündet, durch die Erobe- rung Constantinopel's 1261 dem lateinischen Kaiserthume ein Ende; allein vergeblich suchte er das Reich wieder zu vereinigen, und nicht allein der Despot von Epirus behauptete sich gegen ihn, sondern auch viele abendländische Herrschaften bestanden fort. Seine Absicht, die griechische Kirche mit der abendländischen zu vereini- gen, veranlaßt nur verderbliche innere Spaltungen und Zerrüt- tungen. Das Kaiserthum Trapezunt, welches bald nach seiner Gründung sich vom Phasis bis nach Bithynien hinein erstreckte, wurde nicht lange darauf von Nicäa und von den Seldschukell beschränkt und von diesen, dann von den Mongolen abhängig. Stephan Vencianus, Fürst des seit 1180 wieder unabhängi- gen Servien's wurde 1217 von einem päbstlichen Legaten zum Könige gekrönt und erkannte päbstliche Lehnshoheit an, wandte sich aber schon 1222 wieder zur griechischen Kirche. — Durch das Losreißen Bulgariens vom griechischen Reiche (1186) entstand ein walachisch-bulgarisches Reich, dessen Fürst Johann (st. 1206) sich 1203 von einem päbstlichen Legaten zum Könige krönen ließ, und welches dem lateinischen Kaiserthume sehr gefährlich wurde.

4. Das Mittelalter - S. 85

1857 - Koblenz : Baedeker
Rudolf von Habsburg. 85. Polen, Ungarn und das ganze Abendland waren so gerettet, nur Rußland blieb noch 200 Jahre unter der Herrschaft der Mongolen. Im Jahre 1258 nahmen sie Bagdad ein und machten dem Khalifate der Abbasiden ein Ende. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatte das Reich der Mongolen, nachdem auch noch Tibet und das südliche China hinzugekommen, die größte Ausdehnung erreicht: vom chine- sischen Meere bis an die Grenze Polens und von Indien bis in Sibirien hinein. Die Residenz des Großkhans war Peking, die einzelnen Länder wurden von Unterkhans aus Tschingis-Khans Stamme regiert. Vierter Zeitraum. Von Ende der Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerika's 1273 — 1492. 8- 37. Das deutsche Reich. a) Könige aus verschiedenen Häusern 1273— 1347. 1. Rudolf von Habsburg 1273 — 1291. Nach König Richard's Tode ward, da König Ottokar von Böh- men die ihm angebotene Krone abermals (s. §. 29) abgelehnt hatte (vielleicht wegen der an die Wahl geknüpften Bedingungen), auf Empfehlung des Erzbischofes von Mainz, Graf Rudolf von Habsburg gewählt, welcher auch vom Papste, nachdem er die von diesem beanspruchten Besitzungen, Ehren und Rechte der römischen Kirche zu schirmen versprochen hatte^ anerkannt wurde. Die verab- redete Kaiserkrönung ward durch den Tod des Papstes aufgeschoben und kam dann gar nicht zu Stande. Rudolf forderte die Güter und Lehen zurück, welche seit der Absetzung Friedrichs Ii. erledigt, aber gewaltsam in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war haupt- sächlich gegen König Ottokar von Böhmen gerichtet, desien Macht sich damals vom adriatischen Meere bis an's Riesengebirge erstreckte, indem er Oesterreich, Steiermark (beide erledigt durch den

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 60

1852 - Koblenz : Bädeker
60 Einfall der Mongolen. lombardischen Städten in ein Bündniß gegen ihn eingelaffen hatte, und hielt ihn bis zu seinem Tode im Gefängnisse (in Apulien). Auf einem glänzenden Reichstage zu Mainz gab er zur Wiederherstellung des öffentlichen Rechtszuständes ein scharfes Landfriedensgesetz und vermittelte den alten Streit seines Hauses mit den Welfen, indem er aus den welfischen Erblanden für Otto das Kind ein neues Herzogthum Braunschweig-Lüneburg bildete. Darauf zog er nach Italien (1236), um den Lombarden, welche ihren Bund erneuert hatten, die von seinem Großvater im Costnitzer Frieden bewmgten Freiheiten zu entziehen. Er gewann einen großen Sieg über die Mailänder und ihre Verbündeten bei Cortenuova (unweit Bergamo), verwarf aber eine von Mailand angebotene Unterwerfung, weil sie nicht unbedingt war, und so dau- erte der Krieg in der Lombardei fort, doch ohne anderit Erfolg, als die Verwüstung des Laitdes und die Einnahme kleinerer Orte. Mit dem Papste entzweite er sich von Neuem, als er dessen Verlangen, die Angelegenheiten Italiens seinem schiedsrichterlichen Spruche zu unterwerfen, kein Gehör gab. Gregor Ix. sprach (wegen Begünsti- gung einer Rebellion im Kirchenstaate und wegen Mißhandlung der Kirche Siciliens) nochmals den Bann über den Kaiser aus, wogegen dieser wiederholte Verwüstungszüge in beit Kirchenstaat machte und denselben sich großentheils unterwarf, unbekümmert. um die Roth Deutschlands. Während Friedrichs Aufenthalt in Italien gerieth Deutschland in die größte Gefahr durch den Einfall der Mongolen in Schle- sien 1241. Die den Hunnen verwandten Mongolen oder Tataren, welche in der weiten Hochebene südlich von Sibirien bis zur großen Bucharei und der Wüste Kobi als Nomaden lebten, hatten (1206) den Temudschin zum Tschingis-Khan (d. h. Khan aller Khane) erhoben und unter seiner und seiner Söhne Anführung das nördliche China, das Reich der Chowaresmier (zwischen Indien und dem cas- pischen Meere) erobert, das östliche und südwestliche Rußland unter- worfen und standen im Anfänge des I. 1241, in zwei Heerhaufen getrennt, zugleich an der Grenze von Polen und Ungarn. Der eine Haufe (unter Batu) drang durch Polen in Niederschlesien vor und besiegte Herzog Heinrich den Frommen von Liegnitz bei Wahlftatt, wandte sich dann aber unerwartet nach Süden, um sich mit dem Hauptheere zu vereinigen und erlitt auf dem Zuge durch Mähren eine solche Niederlage bei Olmütz, daß er schnell nach Ungarn ent-

6. Die mittlere und neue Welt - S. 60

1873 - München : Lindauer
60 aufs neue und wurde, als er einen Aufstand im Kirchenstaate begünstigte und die Kirche Siziliens bedrängte, zum zweitenmale mit dem Banne belegt. Inzwischen waren die Mongolen und Tataren, welche beu Temtvdfchin zum Tfchingis-Khan, d. H. zum Khan aller Khane erhoben hatten, aus der Hochebene Ostasiens nach Europa vorgebruugen und stauben zu Anfang des Jahres 1241 in zwei großen Haufen an der Grenze von Polen und Ungarn. Die Mongolen unter Valn braugen durch Polen nach Nied er -schlesien und besiegten bei Wahlstatt den Herzog Heinrich den Frommen von Liegnitz, zogen sich aber vor beit heranrückenben Böhmen nach Ungarn zurück. Von hier aus machten sie einen zweiten Versuch, in das Innere Deutschlands vorzudringen, standen aber, als sie auf ein von dem Böhmenkönige Wenzel und den Herzögen von Österreich und Kärnthen geführtes Heer stießen, von ihrem Vorhaben ab und räumten auf die Nachricht von dem Tode ihres Groß-Khans selbst Ungarn. Während dies in Deutschland vorging, stand Friedrich in Italien und setzte die Feindseligkeiten gegen den Papst sort. Auf seine Weigerung, den Kirchenstaat zu räumen, entfloh Papst Innocenz 1y nach' Lyon, sprach auf einem dort abgehaltenen Konzil die Absetzung Friedrichs aus und forderte die beut sehen Fürsten zu einer neuen Wahl ans (1245). Die Mehrheit der Stimmen siel auf beu Lanbgrafen Heinrich Raspe von Thüringen (1246). Als dieser schon 1247 starb, warb der zwanzigjährige Graf Wilhelm Ii von Ho llanb als neuer Gegenkönig aufgestellt, dem Friebrichs Ii Sohn, der junge König Konrab, die Krone streitig machte. Friedrich selbst setzte den Kampf gegen die Lombarben unter großen Verlusten fort bis zu feiuem Tode 1250. In Deutschland mußte Konrad 1y (1250—1254) vor Wilhelm (1250—1256) weichen und zog sich nach Apulien zurück, das sein natürlicher Bruder' Manfred gegen den Papst behauptet hatte. Dort starb er 1254 und hinterließ einen zweijährigen Sohn mit Namen Konradin, der auf Geheiß Karls von Anjou 1268 auf dem Marktplatze zu Neapel hingerichtet wurde (s. den Untergang der Stansen § 25). Wilhelm von Holland warb an[ einem Zuge gegen die Westsrisen erschlagen (1256). § 19. Das Interregnum oder die Negierung des deutschen Weiches durch, Ausländer, 1257-1273. Wach dem Tode Wilhelms von Holland wählte ein Teil der erkauften deutschen Fürsten den Bruder des englischen Königs Heinrich Iii, beit Grafen Richard von Kornwallis (1257—1272), ein anderer Teil den

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
— 26 — ■ erfüllt, erobern sie Constantinopel und. grün- den das I a te kn isch e. Ka i ser th u m, welches aber nur 57 Jahre lang besteht. Balduin von Flan- dern erster Kaiser. (Ein Franzose wird.,,Herzog v. Athen.") Der Kin derkr e u z z u g (1212) endete kläglich. 1215-1250 Friedrich Ii. Er hatte dem Papst Innocenz Iii. (welcher schon 1216 starb) einen Kreuzzug geloben müssen. Da er mit demselben zögerte und dann kurz nach seiner Abreise wegen Krankheit umkehren mußte, wurde er vongre- gor Ix. in den Bann gethan. Trotzdem (1228—1229) Fünfter Kreuzzug Friedrichs Ii. Er gewann vom ägyptischen Sultan durch Vertrag Jerusalem, Bethlehem u. N a.z a r e t h. Frie- drich König v. Jerusalem; doch schon 1243 ging' Jerusalem den Christen für immer verloren. Zwei Kreuzzüge Ludwigs des Heiligen von Frankreich o) blieben erfolglos, und 1291 siel Ptole- mais, die letzte Besitzung der Christen in Asien, in die Hände der Türken. Ende der Kreuzzstg e. 1237 F r i ed r i ch s Sieg bei Corte nuova über die lombardischen -Städte. Sie waren durch den Papst gegen ihn aufgeregt wor- % den und hatten Friednchs»Sohn Heinrich als Kö- nig anerkannt. Dieser wurde von seinem Vater bis an seinen Tod gefangen gehalten. Während Friedrich in Italien war, geschah 1241 Der Einfall der Mongolen in Deutschland. Schlacht bei Liegnitz. Der große Eroberer Dschingis Chan (Temudschin) hatte zu Anfang d. 13. Jahrh, den größten Theil von Asien bis Rußland erobert. Unter Batu Chan drangen die Mongolen bis Schlesien vor und ver- brannten Breslau. Zwar besiegten sie -den Herzog Heinrich den Frommen auf der „Wahlstatt" bei Liegnitz,ä) wandten sich aber beim Heranrücken der Böhmen nach Ungarn. c) 1250 in Aegypten gefangen. Er stirbt 1270 auf dem Zuge gegen Tunis. d) Tod Heinrichs. Die tapfern Bergleute.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 82

1861 - Freiburg : Herder
82 Geschichte des Mittelalters. gesehen hatte. Diese Nomaden Hochasiens hatte Temudschin (Dschingischan, d. h. Herr der Herren) 1201 zu einem Reiche ver- einigt und bezwang oder verwüstete mit ihnen einen großen Theil Asiens. Sein Enkel B a t u ch a n unterwarf R u ß l a n d und Polen und und fiel 1241 in Deutschland ein. Herzog Heinrich von Schle- sien verlor gegen ihn (9. April 1241) bei Liegnitz Schlacht und Leben, doch hatte die Mongolen der furchtbare Widerstand der „eisernen Männer" so erschüttert, daß sie nach einem Unfälle bei Olmütz und einem vergeblichen Angriffe auf Oesterreich sich nach Ungarn wandten, das sie fast ausmordeten. Sie kehrten bald darauf nach Asien zurück und zerstörten 1258 das Ch alifat von Bagdad sowie das Sultanat Ikonium, vollendeten auch die von Dschingischan begonnene Er- oberung Chinas. Jerusalem wieder verloren (1244). K 244. Nach der Heimfahrt Kaiser Friedrichs aus Palästina (1228) begann der Streit der verschiedenen Nationen und der Ritterorden aufs neue, so daß trotz der Ankunft vieler Kreuzfahrer der Bestand des Königreichs nur auf der Uneinigkeit der mohammedanischen Herrscher beruhte. Die Christen verbündeten sich zuletzt mit dem Sultan von Damaskus gegen den ägyptischen, der ihnen gefährlicher war, allein dieser zog eine Horde chowaresmischer Türken an sich, welche aus Bokhara vor den Mongolen entwichen waren; sie eroberten und plünderten Jerusalem, und vernichteten am 18. Oktober 1244 bei Gaza das christliche Heer. Von 312 Temp elrittern retteten sich 18, von 324 Johannitern 16, von 400 deutschen Rittern 4; nur Ptolemais und einige Seeplätze blieben den Christen, vergeblich 1245. aber forderte das Koner'l zu Lyon die abendländische Christenheit zu einem Kreuzzuge auf. Erneuerter Kampf zwischen Kaiser und Papst. Friedrichs Ii. Tod 13. Dez. 1 250. § 245. Denn die beiden Häupter der Christenheit bekriegten einander auf Leben und Tod. Der Papst konnte die Lombarden nicht dem Kaiser überlassen, welche diesen allein verhinderten über den Papst herzufallen und den Versuch zu machen, sich und alle Fürsten von der Plage des Papst- thums, wie er sich oft äußerte, zu befreien, daher nahm auch Friedrich in seinem Kriege mit den Lombarden die Vermittlung des Papstes nicht an. Derselbe sprach am Palmsonntag 1239 den Bannfluch über den Kaiser aus, worauf dieser heftiger als je antwortete und an ein Koncil appel- lierte. Der Papst berief ein solches nach Rom, der Kaiser schlug aber die genuesische Flotte, auf welcher sich viele Prälaten nach Rom eingeschifft hatten und ließ die Gefangenen in die Gefängnisse Unteritaliens ab- führen. Er drang verwüstend in den Kirchenstaat und rückte vor Rom, wo der hochbejahrte Papst am 21. August 1241 starb. Sein Nach- folger Cölestin Iv. starb nach wenigen Tagen, der nach langer Zöge- Allgemeines rung gewählte (Juni 1243) Innocenz Iv. entfloh nach Lyon und ifort'mö ^enef dorthin eine große Kirchenversammlung. Diese entschied: als 9°n ' König von Neapel habe Friedrich den Lehenseid gegen den Papst ge- brochen; er sei ein Meineidiger und Kirchenräuber; des Verdachts der

9. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1861 - Freiburg : Herder
68 Geschichte des Mittelalters. mit Ring und Stab, gestattet der Geistlichkeit in allen Theilen des Reichs freie Wahl, der Erwählte empfängt aber durch das Zeichen des Scepters, mit Ausnahme alles dessen, was der Kirche zusteht, die Re- galien (Reichsleheu) und leistet davon dem Kaiser, was ihm zusteht. “ Die Kirche hatte also die freie Wahl ihrer Vorsteher errungen, der Kaiser das Belehnungsrecht behauptet oder die Verpflichtung der Bischöfe und Aebte, von ihren Reichölehen dem Kaiser dasselbe wie weltliche Lehenträger zu leisten. Heinrich starb 23. Mai 1125 zu Utrecht ohne Nachkommen; seine Güter erbten die Hohenstaufen. Neuntes Kapitel. Die Zeit der Kreuzzüge. Der erste Kreuzzug. Jerusalem erobert am 15. Juli 1099. 8 202. Während der Kampf des Papstthums und Kaiserthums das christliche Europa erschütterte, begannen zugleich die Kreuzzüge oder die großen Unternehmungen zur Eroberung des heiligen Landes, ein Beweis für die Ueberfülle kriegerischer Kraft und den Glaubens- eifer, welcher das christliche Europa belebte. 8 203. In dem Chali säte, dem großen Reiche der Moslemin, Zcrtrümme- ging seit längerer Zeit eine große Veränderung vor. Dasselbe löste rung d. Cha-sich nämlich in eine beträchtliche Anzahl Staaten und Dynastien auf. lifenrelcheö. Z^exsi trennte sich Spanien unter den Ommaijaden, deren" Reich gleichfalls wieder in Stücke ging; in Aegypten errichteten die Fatimiden, in Marokko die Edrisiden, in Tunis die Agla- biden, in Persien die Thaheriden und Sosfariden, in Bokhara und Herat die Samaniden, die Hamadaniden in Mosul und Ha leb, die Dile miden in G hilan, die G h asna- vid en in Afghanistan eigene Dynastien. Die wenigsten derselben (durch die oben angeführten ist ihre Anzahl nicht erschöpft) bestanden lange, indem die eine von der andern verschlungen oder durch Empor- kömmlinge gestürzt wurde. Das Reich der Chalifen in Bagdad wurde dadurch immer mehr beschränkt und als sie endlich türkische Schaaren in Sold nahmen, wuchsen ihnen deren Anführer ebenso über den Kopf als den letzten Cäsaren die Herzoge der Germanen. Die Türken. § 204. Die Türken, eine Gruppe von wenigstens 20 Völkern der tatarischen Familie, wohnten ursprünglich am Altai (wie die Kir- gisen noch heute) und wandten sich allmälig gegen Westen, wo wir sie als Awaren, Petschenegen und Kumanen kennen lernten. Ein anderer Strom dieser Auswanderung ergoß sich nach Turan (Th. I. S. 42) und von dort nach Dorderasien. Um 970 führte Seldschukk türkische Hor- den, die von ihm Seldschukken genannt wurden, nach Khorasan und bewog sie zum Islam; der Held Togrulbeg wurde 1058 von dem Chalifen zum Emir al Omra ernannt, welches Amt ihm ungefähr

10. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 65

1893 - Leipzig : Voigtländer
kaiserlichen Belehnung vorangehen. Der Einfluß des Kaisers auf die Wahl des Papstes hörte ganz auf. So endete dieser Streit; das Papsttum blieb Sieger. Der Kaiser behielt kaum die Hälfte der Jnvestiturrechte, die er früher besessen hatte. Aber auch der Papst hatte den vollen Umfang der von Gregor Vii. erstrebten Rechte nicht erreicht. Iii. Periode: Das Zeitalter der Kreuzzüge. Ostrom. Ostrom war während des Mittelalters unfrei und tief entartet, ringsum von Barbaren bedroht. Infolge der Angriffe von Slaven und Mongolen hatte dieses Reich gefahrvolle Zeiten zu bestehen und verlor bedeutende Gebiete. Den letzten Rest der griechischen Herrschaft in Italien hatten die Normannen an sich gerissen (Seite 54), in Asien hatten die Araber bedeutende Eroberungen gemacht. Doch war einiges von dem Verlornen durch die mazedonischen Kaiser (867—1057) zurückgewonnen. Die Politik der früheren Kaiser befolgend, bemühte man sich in Byzanz die Angreifenden, besonders die Slaven, sich zur Abwehr anderer Feinde dienstbar zu machen und so dem Reiche einige Stärke zu verleihen. Das feste Gefüge der Verwaltung, die alte Bildung und Kultur gaben dem Reiche zudem noch immer ein gewisses Übergewicht. Von den Königreichen Kroatien, Serbien und Bulgarien, welche sich auf oströmischem Boden gebildet hatten, blieb nur Serbien selbständig, die anderen fielen wieder unter die Oberherrschaft von Byzanz. Gegen das Ende des elften Jahrhunderts drängten die Feinde wieder von allen Seiten an. Damals wurde Isaak Komnenus auf den Thron erhoben; sein Haus hatte die Stürme der Zeit der Kreuzzüge durchzumachen. Aber Lasterhaftigkeit und Sittenlosigkeit herrschten während des ganzen Mittelalters am Hofe zu Byzanz. Eigene Volkskraft fehlte dem Lande. Die Kaiser mußten sich daher durch Ränke und diplomatische Künste zu behaupten suchen. Dabei wurden Kunst und Wissenschaft eifrig gepflegt, freilich nur durch Ausnutzung der vom Altertum überlieferten Schätze. Verhängnisvoll für den Gang der Kreuzzüge war auch die Trennung der griechischen von der römisch-katholischen Kirche (s. weiter unten). Die- Friedlaender, Mittelalter und Neuzeit. 5
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