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1. Für Seminare - S. 86

1912 - Breslau : Hirt
86 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. Befindet sich in A Wasser, so entfernt es sich von C, da die Anziehungskraft des Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert; es entsteht in A „ Zenit- flutzugleich wird auch die Einwirkung von C auf B geschwächt, da M stärker auf C als auf B wirkt; die Wasfermaffeu folgen bei B der Fliehkraft und erzeugen daher hier eine zweite Flutwelle, die „ Nadirflut"i. Da das Wasser von E und D nach A und B hin fließt, so muß dort tiefe See eintreten, wenn hier hohe See ist. Dasselbe findet statt, wenn M ans der anderen Seite in der Verlängerung von Ob steht. Befindet sich dagegen M in der Verlängerung von Ol, so ist in I) und E hohe, in A und B tiefe See. Neben dem Monde übt auch die Sonne eine Anziehung auf die Erde aus, aber ihre fluterzeugende Kraft ist geringer, weil sie, zwar an Masse ungefähr 26 Mill. Monden gleichkommend, 400mal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Das theoretische Verhältnis der Sonnen- zur Mondflut ist 4:9 — 1: 2,22. b) Spring- und Nippflntcn. Indem Sonne und Moud je uach ihrer Stellung zur Erde ihre Wirkung bald gegenseitig verstärken, bald hemmen, werden die Schwankungen der Fluthöhe erzeugt. Zur Zeit des N e nm o n d es ziehen Mond und Sonne die Flutwelle mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an; bei Voll- m ond wirken sie nach entgegengesetzten Richtungen, ohne sich gegenseitig zu störeu: es entsteht Springflut. Zur Zeit der Mondviertel (Quadraturen) fallen Sonnen- flnt und Moudebbe, bzw. Sonnenebbe und Moudflut örtlich zusammen: es herrscht taube oder Nippflut (Fig. 58). Im Mittel beträgt der Höhenunterschied zwischen Flut- und Ebbespiegel selten mehr als 2 bis 4 in. § 58. c) Wirkliche Gezeiten. m wegs eine von einer gleich- mäßig dicken Wasserhülle bedeckte Kugel. Der Wechsel zwischen Land- und Wasserbedeckung und der Meerestiefe, der Einfluß des Beharrungsvermögens, der dem Waffer nicht gestattet, der Anziehung unmittelbar Folge zu leisten: das alles sind Faktoren, die den wirklichen Verlauf der Fluterscheinnng wesentlich anders als in der Theorie gestalten. Sie verursachen zunächst eine zeitliche Verzögerung der Flutwelle, iuso- fern das Hochwasser an einem bestimmten Orte nicht gleichzeitig mit dem Meridian- durchgang des Mondes, sondern um eiue beträchtlich wechselnde Zeit später eintritt. Die zwischen der Kulmination des Mondes oder der Sonne und dem folgenden Hochwasserstande liegende Zeit heißt die Hafenzeit^. — Von wesentlichem Ein- fluß auf Richtung und Höhe der Flut ist die Küstengestaltnng. Die Fluthöhe, der Uuterschiedzwischeuhoch- undniedrigwasser, wächst im allgemeinen mit abnehmender 1 Für A steht der Mond im Zenit, für L im Nadir. 2 Die fluterzeugende Kraft ist die Differenz der Anziehungskraft der Erdmasse und der Anziehungskraft der Gestirne lmond und Sonne, auf einen Punkt der Erdoberfläche (Hauptsatz der Gezeitentheorie,'. 3 Man erhält die Hochwasserzeit irgendeines beliebigen Tages, indem man der Kul- minationszeit des Mondes die Hafenzeit hinzufügt. Die tatsächlichen Er- scheinungen weichen von den theoretischen Gezeiten erheblich ab; denn die Erde ist keines- 59. Entstehung der Gezeiten.

2. Für Seminare - S. 85

1912 - Breslau : Hirt
4. Das Meer. 85 fo) Bestandteile der Welle. Bei jeder Welle unterscheidet man Wellenberg und Wellental. Je nach der Stärke des Windes, der Tiefe und Größe des Meeres sind die Wellen von sehr verschiedener Höhe. Die Wellenhöhe, d. i. der senkrechte Abstand zwischen dem Kamm des Wellenberges und der Sohle des Wellentals, übersteigt in den Passatgebieten selten 4, in den höheren, stürmischen Breiten selten 8 m. Die höchsten Wellen, an 15 m, wurden in der Nähe des Kap Hoorn gemessen. Die Wellenlänge, d. i. die Entfernung von einem Wellenkamm zum andern, be- trägt das Fünf- bis Fünfzigfache der Höhe. Nur flache Randmeere werden durch die Wellen bis auf den Grund bewegt; denn die Wellenbewegung reicht durchweg uicht tiefer als 200 m (vgl. § 50 b). I Ii Iii 58. Spring- und Nippflut. Die Pfeile deuten die Anziehung der Flutwelle durch Mond und Sonne an. 2. Ebbe und Flut. Entstehung. Ebbe und Flut (Gezeiten oder Tiden) werden bewirkt durch die anziehende Kraft, die Mond und Sonne — letztere allerdings in schwächerem Grade — auf die Erde ausüben. Tag für Tag ziehen mäch- tige, aber flache Meeresanschwellungen im allgemeinen westwärts, also ent- gegengesetzt der Achsendrehung unseres Planeten, um den ganzen Erdball und erzeugen an den Küsten ein regelmäßiges Steigen und Sinken des Seespiegels: Flut und Ebbe. Jede dieser Erscheinungen tritt innerhalb der Zeit eines scheinbaren Mondumlaufs (24 Std. 50 Min.) zweimal auf und dauert jedesmal 6 Std. 12 z Min. Flut und Ebbe sind auf hoher See nicht wahrzunehmen; dagegen liegen Flachküsten zur Ebbezeit trocken, während sie zur Flutzeit weithin vom Meere bedeckt werden. Der Mond M (Fig. 59) übt auf den ihm zugewandten Punkt A der Erde die stärkste Anziehung aus, eine geringere auf den Mittelpunkt C, die geringste ans B.

3. Für Seminare - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
102 A. Allgemeine Erdkunde. — V. Die Lufthülle der Erde, 3. Die kalte Zone oder das arktische Klimagebiet. An Raum der kleinste, reicht dieser Gürtel im 8 nicht an die Kontinente heran, hat aber im N bedeutenden Anteil an Amerika und Asien. Kurze Dauer und niedrige Wärme des Sommers, kaum merkliche Schwankungen in den Tagestemperaturen, Trockenheit der Luft und Armut an Niederschlägen, deren Hauptformen Schnee, Eisnadeln und Nebel bilden, und dasselbe unveränderte Wintergepräge auch beim Auftauen des Packeises': das sind die bezeichnendsten klimatischen Erscheinungen der kalten Zone. d) Klimaschwankungen. Es ist festgestellt worden, daß das Klima einer Gegend im Laufe der Zeit periodischen Schwankungen unterliegt. Was die Frage dieser sog. Klimaschwanknngen angeht, so glaubt man eine mit dem Auftreten der Sonnenflecken zusammenfallende elfjährige Periode, während welcher Windstärke und Niederschläge mit der Häufigkeit der Sonnenflecken zunehmen, und eine Periode von fünfunddreißigjähriger Dauer annehmen zu dürfen. Letztere ist aus dem Wechsel in der Ausdehnung der Gletscher, den Schwankungen des Wasserspiegels in abflußlosen Seen, aus deu Veräude- rungen der mittleren Jahreswärme und der Regenhöhe erkannt worden. Man- cherlei Anzeichen sprechen dafür, daß es außer den genannten noch viel längere, Jahrhunderte umfassende Perioden gibt. Säkulare Klimaschwankungen höherer Ordnung, sog. geologische Klimaperioden, sind z.b. die Eiszeiten und die Zwischeneiszeiten. e) Wirtschaftliche Bedentnng des Klimas. Das Klima ist für das gesamte organische Leben und also auch für deu Menschen von größter Be- dentung. Pflanzen und Tiere sind von ihm abhängig; es bedingt die größere oder geringere Fruchtbarkeit des Bodens, erleichtert oder erschwert dem Wirt- schaftenden Menschen seine Tätigkeit und ist von Einfluß auf seine Gesund- heit und seine geistige Entwicklung. 6. Wettervorhersage. Das höchste praktische Ziel der Klimatologie ist die Wettervoraussage oder Wetterprognose. Ihre Hilfsmittel sind die synoptischen Karten, das sind Darstellungen aller gleichzeitigen Witterungserscheinungen von weiten Gebieten. Die Angaben für solche Darstellungen werden von den einzelnen Beobach- tnngswarten, den meteorologischen Stationen, durch den Telegraphen vermittelt. Die Orte gleichen, auf deu Meeresspiegel reduzierten Luftdrucks sind durch Linien (Isobaren) verbunden. Die Windrichtung zeigen Pfeile, die Windstärke die Federn am Pfeilende an. Die Kreise der Beobachtnngsorte sind je nach der Bewölkung hell gelassen oder ganz oder teilweise geschwärzt. Die Temperaturgrade finden sich bei den Beobachtungsstellen verzeichnet. 1. Schlechtes Wetter. Der Vergleich einer größeren Anzahl Karten, die schlechtes Wetter für eine bestimmte Gegend voraussagen, ergibt bei aller 1 Die von der Sonnenstrahlung erzeugte Wärme wird durch das Schmelzen der Eis- massen verbraucht.

4. Für Seminare - S. 12

1912 - Breslau : Hirt
12 A. Allgemeine Erdkunde. — I. Der Erdkörper als Ganzes. leuchtende Band der Milchstraße löst sich im Fernrohr in zahllose Fixsterne auf, deren Licht zu einem Lichtschimmer zusammenfließt. § 2. c) Entstehung unseres Sonnensystems. Für den engen Zusammenhang der Welten unseres Sonnensystems, der sich schon in ihren Bewegungen kuud- gibt, sprechen auch die Ergebnisse der Spektralanalyse, wonach die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und auf sämtlichen Gliedern des Sonnensystems angetroffen werden. Daher liegt der Gedanke nahe, daß alle Teile unseres Sonnensystems gemeinsamen Ursprungs sind. Das Verdienst, ihn zuerst ausgesprochen zu haben, gebührt dem Königsberger Philosophen Kant (1724—1804). Er ging von der Annahme aus, daß der ganze Raum unseres Sonnensystems einst von einer riesig großen Wolke kosmischen Staubes erfüllt gewesen sei, deren Massen infolge der Schwerkraftwirkung zu der heutigen Sonne und den Planeten sich zusammenfügten, rotierten und allmählich ihre jetzigen Bahnen gewannen. Nach Laplace (1749—1827)1 bildete der ge- samte Weltenbaustoff eine einzige glühende, sphäroidförmige Dnnstmasse, die weit über die Grenzen des gegenwärtigen Sonnensystems hinausreichte und als Ganzes rotierte. Aus der Aufbauschung am Äquator des Sphäroids löste sich durch das Überwiegen der Fliehkraft über die Zentralkraft ein dünner Ring ab, der selbst wieder in Stücke von verschiedener Größe zerriß. Das größte derselben sammelte die übrigen und formte sich zu einem neuen Gasball, der Urform eines Planeten. Indem sich derselbe Vorgang an diesem ein- oder mehreremal wiederholte, bil- deten sich die Monde. Ring auf Ring schnürte sich von der Hauptmasse ab, bis schließlich nur noch die Sonne als innerer Rest des ehemals viel größeren Gas- balls übrigblieb. Fast alle Kinder der Sonne, von denen zurzeit über 600 ent- deckt sind, behielten auf Grund des Trägheitsgesetzes ihre ursprüngliche Drehung bei, kühlten sich aber — der Jupiter vielleicht ausgenommen — durch Ausstrah- lung ihrer Eigenwärme in dem auf 140° C erkalteten Weltenranme so stark ab, daß ihre Oberfläche erstarrtes 2. Gestalt und Größe der Erde. § 3. a) Entwicklung unserer Kenntnis von der Gestalt der Erde. Schon um die erste Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts brach sich unter dem Einfluß griechischer Gelehrten die Überzeugung Bahn, daß die Erde nicht, wie man nach dem Augenschein annehmen sollte, die Gestalt eiuer stachen Scheibe hat, sondern eine Kugel ist. Diese Anschauung blieb mehr als zwei Jahrtausende die herrschende. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lehrten Pendelbeobachtungen und Gradmessungen die Abplattung der Erdkugel an den beiden Polen. In neuerer Zeit gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Erde auch kein regelmäßiges Sphäroid bildet, daß vielmehr ihre Ober- fläche, abgesehen von den Unebenheiten des Landes, „aus stetig iueiuauder übergehenden Flächen von abwechselnd etwas größerer oder geringerer Krüm- mung" zusammengesetzt ist. Diese wirkliche Erdgestalt pflegt man mit dem Namen „Geoid" zu bezeichnen. 1 Französischer Mathematiker und Astronom. 2 Von den mannigfachen anderen Versuchen, die Entstehung unseres Sonnensystems zu erklären, hat keiner die sog. Kant-Laplaeesche Theorie an Überzeugungskraft erreicht.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 407

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 407 — Beschaffenheit. Der Mond ist ein dunkler Körper. Die Helle, in der er strahlt, ist nur der Widerschein des Lichtes, das die Sonne auf ihn wirft. Schon mit bloßem Auge aber bemerkt man, daß die Oberfläche nicht gleichmäßig leuchtet, sondern hellere und dunklere Stellen von unregelmäßiger Form aufweist. Ein Blick durch ein Riesenfernrohr belehrt uns, daß die verschiedene Belichtung ihre Ursache in der Bodengestaltung des Mondes hat. Die helleren Stellen erweisen sich als von der Sonne grell beschienene Gebirge, die dunkleren als Täler und Ebenen. „Daß es in der Tat Berge und Täler sind, die wir auf dem Monde in großer Menge wahrnehmen, ergibt sich sowohl aus dem Schatten, den die Gebilde in der Nähe der Lichtgrenze werfen und der sich regelmäßig mit der Höhe der Sonne über dem Horizont des betreffenden Punktes ändert, wie auch aus der Betrachtung des Randes, der durchaus keine scharfe, regelmäßige Kreislinie bildet, sondern besonders am Südpol unregelmäßig gezackt erscheint" (Newcomb). Die Ebenen nehmen mehr als die Hälfte der Mondoberfläche ein und werden auf den Karten meist als Meere bezeichnet, da man sie früher für solche hielt. Unter den Gebirgen übertreffen mehrere an Höhe die Alpen, und eins erreicht sogar den Himalaja. Besonders auffallend ist die außerordentlich große Zahl der Kraterberge und Ringgebirge. Gegen 33000 hat man bis jetzt fest- gestellt. Es sind im allgemeinen kreisförmige Gebilde, die sich nach außen sanft abdachen, nach innen aber meist steil abstürzen und in der Mitte des Kraters gewöhnlich noch einige kleinere Erhebungen haben. Sie ähneln den Kraterbergen unsrer Erde, sind aber z. T. viel größer. Bei vielen fallen die Innenwände 2000—4000 m tief ab, und der Durch- Messer der Krater beträgt nicht selten 50, 100, ja 200 und mehr km. Über die Ent- stehung dieser Gebirgssormen gibt es verschiedene Ansichten. Nur zwei seien erwähnt. Nach der einen sind die Ringgebirge erloschene Vulkane, wie die unsrer Erde, nach der andern sollen es Wellenberge sein, die dadurch entstanden, daß riesige Meteore auf den Mond stürzten, als dieser sich noch in zähflüssigem Zustand befand. Jetzt ist der Mond erkaltet und erstorben. Es findet sich auf ihm weder Wasser, noch ist er von einer Lusthülle umgeben, wie deutlich aus den scharf umriffenen Schatten hervorgeht, die nirgends eine Zerstreuung des Lichts erkennen lassen, wie sie die Luft überall bewirkt. Daher ist der Mond kahl und öde, und weder Pflanzen noch Tiere können dort leben. Bewegungen des Mondes. Die tägliche Bewegung von O. nach W., die wir am Monde beobachten, ist gleich der der Sonne nur Schein, der durch die Achsendrehung der Erde entsteht. Gleichwohl bewegt sich der Mond in Wirklichkeit um die Erde, wie diese um die Sonne, und zwar ebenfalls in einer elliptischen Bahn. Aber diese Bewegung ist von W. nach O. gerichtet, wie daraus hervorgeht, daß der Mond täglich um etwa 50 Min. später auf- und untergeht, um diese Zeit also hinter der scheinbaren Bewegung der Sonne zu- rückbleibt. 29^ Tage dauert es, bis er wieder dieselbe Stellung zu dieser einnimmt, bis er also seinen Umlauf vollendet hat. Dabei kehrt er der Erde beständig dieselbe Seite zu, woraus folgt, daß er sich in derselben Zeit auch ein- mal um seine Achse dreht. Tag und Nacht dauern also auf dem Monde je 15 Erdentage. Da nun der Mond an die Erde gesesselt ist, macht er mit dieser auch die jährliche Reise um die Sonne, so daß er also drei Bewegungen aus- führt: a) um seine Achse, b) um die Erde und c) mit der Erde um die Sonne. Lichtgestalten. Der Mond erscheint uns in stets wechselnder Beleuchtung: als Vollmond, als Halbmond, als eine nur schmale Sichel, oder er ist als Neu-

7. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 16

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
16 Einleitung. Sandbänke, wenn sie aus Sand, Felsenbänke, wenn sie aus Felsenplatten bestehen; auch wohl im allgemeinen, wenn sie nicht aus dem Wasser hervorragen, flacher Boden. Eine nicht weit von der Küste entfernte Stelle, wo das Meer nicht sehr tief ist, und die Schiffe sicher vor Anker liegen können, wird eine Nl)ede genannt. §. 72. Das Meer ist wahrscheinlich an manchen Or- ten so tief, als die höchsten Berge der Erde hoch sind, nämlich etwa 25 — 28 Tausend Fuß. §. 73. Ein niedriges, mit stehendem Wasser und Schlamm bedecktes Stück Land, worin mancherlei Kräuter wachsen und vieles Gewürme lebt, heißt ein Sumpf; ein Boden, der unter der Oberfläche viel Moder und Schlamm enthält und daher sehr weich ist, wird ein Morast, Moor, Bruch genannt. Von der Abbildung der Erdoberfläche. §. 74. Zur Veranschaulichung der Erdoberfläche und der darauf befindlichen Meere, Festlande, Inseln, Ge- birge, Flüsse re. hat man dieselbe auf der Oberfläche einer Kugel abgebildet (weil die Erde eine Kugelform hat §. 87.), und diese Kugel Erdglobus oder schlechthin Globus, auch künstliche Erdkugel genannt. Auf der Oberfläche des Globus sind die Meere, Feftlande, Inseln rc. nach ihrer Lage und Größe (letzterein sehr verkleinertem Maaße) aufgetragen; auch sind darauf mancherlei Linien gezogen, welche, indem sie sich durchschneiden, eine Art Netz bilden, durch welches die Lage eines Meeres, Festlandes rc. ge- nau bestimmt ist. §. 75. Man hat auch die Oberfläche der Erde, oder

8. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 1

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Einleitung. Vorbegriffe. Aus der Natur. §. 1. Auf freiem Felde fallen uns zwei Haupttheilt der uns umgebenden Natur besonders in die Augen: der Fimmel über uns, und die Erde unter unsern Füßen. §. 2. Der Boden, worauf unsre Füße stehen, so weit unser Auge reicht und weiter, heißt die Oberfläche der Erde. Diese ist zum Theil trocknes Land, zum Theil ist sie mit Wasser bedeckt. 7. Trocknes Land der Erde. §. 3. Das trockne Land der Erde oder die trockne Oberfläche ist ungleich hoch und ungleich geformt; wir erblicken auf derselben Erhabenheiten und Vertiefungen, welche mit einander abwechseln. s. Ebenes Land. §. 4. Eine große Strecke Landes, ohne bedeutende Erhabenheiten und Vertiefungen heißt eine Ebene, eine Flache, plattes Land. Liegt eine solche Ebene an den Ufern der Gewässer, also in einer Ge» gend, wo es sehr niedrig ist, so nennt man sie Niederung, liegt sie nicht über iooo Fuß hoch, ohne jedoch das niedrigste Land einer Gegend zu bilden, so heißt sie 1

9. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 35

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
W Physische Geogr. 35 dehnt und verdünnt und strömen gegen die Pole, wäh- rend von da die kältern und dichtern Wasserschichten am Boden des Meeres gegen den Aequator hinströmen; noch andere, von diesen unabhängige, Strömungen haben in örtlichen Ursachen ihren Grund. Durch die Anziehungs- kraft des Mondes entstehen Ebbe und Flut!) (Vergl. a. a. O. Seite 209 f.), indem, besonders da, wo der Mond senkrecht über dem Meere steht, das Wasser sich zusammenzieht und Fluch verursacht, während auf der entgegengesetzten Seite der Erde ebenfalls Fluth und an 2 andern entgegengesetzten Seiten derselben, zwischen den beiden Fluthen Ebbe ist. (§. 64.) §. 13>2. Das Meer giebt Quellen, Bächen, Flüssen, Strömen und Seen ihr Wasser, theils durch seine Aus- dünstung, theils, namentlich manchen Seen, vielleicht durch unterirdische Verbindung. Wenn das verdunstete Wasser dem Meere nicht beständig wieder ersetzt würde: so würde während eines Jahres seine Oberstäche um Z0 bis 60 Zoll niedriger werden. §. 133. Oie Erde schwebt im großen Himmelsraume und ist mit Luft und ihren eigenen Ausdünstungen um- geben. Diese bilden eine Lust- und Dunstkugel, in deren Mitte sich die Erde befindet; man nennt diese Kugel Atmosphäre, auch Dunstkreis. §. 134. In der Atmosphäre giebt es mancherlei Vor- änderungen, Gebilde und Erscheinungen, welche im Allge- meinen Lufterscheinungen, Meteore*) genannt werden. Die bekanntesten derselben sind: winde, Wolken, Nebel, Thau, Reif, Regen, *) Hier wäre zu vergl. der 10. Abschnitt «meiner Naturlehre, Berlin rc.» und der 10. Abschnitt meines «Erster Unterricht in der Naturlehre. Neuwied bei Lichtfers. 2. Auflage. 1831.» 3*

10. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 17

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Vorbegrifse. 17 einzelne Theile derselben, auf der Fläche eines Papieres abgezeichnet, und nennt solche Abbildungen Barten. Stellt eine Karte das Bild von irgend einem Theile des trocknen Landes dar, so heißt sie eine Landkarte; stellt sie die Form und Lage eines Meeres vor, mit Angabe der verschiedenen Tiefe, der Sandbänke, Klip, pen, Strömungen und Strudel desselben, so wird sie eine Seekarte genannt. §. 76. Eine Landkarte heißt Universalkarte, wenn sie die eine Hälfte, oder auch beide Hälften des Globus neben einander, darstellt; die Ab- bildung der einen Hälfte wird dann pistniglob genannt. Eine Generalkarle veranschaulicht einen ganzen Erdstrich, oder eine größere Abtheilung desselben; eine Special karte einen kleinern Theil eines größer« Erdstriches und zwar gegen die Generalkarte nach vergrößertem Maße. Topographische Barten geben hauptsächlich Städte und Dörfer, Post- und Beisekartcn dazu noch die Straßen und Wege, nebst der Entfernung der vorzüglichern Derter an. Ferner hat man hydrographische Barten, welche besonders die größeren Gewässer, vorzüglich Fluß- und Stromgebiete, Seen und Meergrenzen; orographische, welche die Höhenzüge, Berge und Thäler, geologische und mineralogische Barten, welche die verschiedenen Gebirgsarten; produktenkarten, welche die Verbreitung der Thiere und Gewächse, auch vorzüglicher Mineralien zeigen. Die 4 letzten Arten nennt man auch allgemein physische Barten, und eine Sammlung von Karten, welche die ganze Erdoberstäche nach einem bestimmten Zwecke darstellen, einen Atlas. Abriß d. Geographie. ni
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