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1. Für Seminare - S. 12

1912 - Breslau : Hirt
12 A. Allgemeine Erdkunde. — I. Der Erdkörper als Ganzes. leuchtende Band der Milchstraße löst sich im Fernrohr in zahllose Fixsterne auf, deren Licht zu einem Lichtschimmer zusammenfließt. § 2. c) Entstehung unseres Sonnensystems. Für den engen Zusammenhang der Welten unseres Sonnensystems, der sich schon in ihren Bewegungen kuud- gibt, sprechen auch die Ergebnisse der Spektralanalyse, wonach die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und auf sämtlichen Gliedern des Sonnensystems angetroffen werden. Daher liegt der Gedanke nahe, daß alle Teile unseres Sonnensystems gemeinsamen Ursprungs sind. Das Verdienst, ihn zuerst ausgesprochen zu haben, gebührt dem Königsberger Philosophen Kant (1724—1804). Er ging von der Annahme aus, daß der ganze Raum unseres Sonnensystems einst von einer riesig großen Wolke kosmischen Staubes erfüllt gewesen sei, deren Massen infolge der Schwerkraftwirkung zu der heutigen Sonne und den Planeten sich zusammenfügten, rotierten und allmählich ihre jetzigen Bahnen gewannen. Nach Laplace (1749—1827)1 bildete der ge- samte Weltenbaustoff eine einzige glühende, sphäroidförmige Dnnstmasse, die weit über die Grenzen des gegenwärtigen Sonnensystems hinausreichte und als Ganzes rotierte. Aus der Aufbauschung am Äquator des Sphäroids löste sich durch das Überwiegen der Fliehkraft über die Zentralkraft ein dünner Ring ab, der selbst wieder in Stücke von verschiedener Größe zerriß. Das größte derselben sammelte die übrigen und formte sich zu einem neuen Gasball, der Urform eines Planeten. Indem sich derselbe Vorgang an diesem ein- oder mehreremal wiederholte, bil- deten sich die Monde. Ring auf Ring schnürte sich von der Hauptmasse ab, bis schließlich nur noch die Sonne als innerer Rest des ehemals viel größeren Gas- balls übrigblieb. Fast alle Kinder der Sonne, von denen zurzeit über 600 ent- deckt sind, behielten auf Grund des Trägheitsgesetzes ihre ursprüngliche Drehung bei, kühlten sich aber — der Jupiter vielleicht ausgenommen — durch Ausstrah- lung ihrer Eigenwärme in dem auf 140° C erkalteten Weltenranme so stark ab, daß ihre Oberfläche erstarrtes 2. Gestalt und Größe der Erde. § 3. a) Entwicklung unserer Kenntnis von der Gestalt der Erde. Schon um die erste Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts brach sich unter dem Einfluß griechischer Gelehrten die Überzeugung Bahn, daß die Erde nicht, wie man nach dem Augenschein annehmen sollte, die Gestalt eiuer stachen Scheibe hat, sondern eine Kugel ist. Diese Anschauung blieb mehr als zwei Jahrtausende die herrschende. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lehrten Pendelbeobachtungen und Gradmessungen die Abplattung der Erdkugel an den beiden Polen. In neuerer Zeit gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Erde auch kein regelmäßiges Sphäroid bildet, daß vielmehr ihre Ober- fläche, abgesehen von den Unebenheiten des Landes, „aus stetig iueiuauder übergehenden Flächen von abwechselnd etwas größerer oder geringerer Krüm- mung" zusammengesetzt ist. Diese wirkliche Erdgestalt pflegt man mit dem Namen „Geoid" zu bezeichnen. 1 Französischer Mathematiker und Astronom. 2 Von den mannigfachen anderen Versuchen, die Entstehung unseres Sonnensystems zu erklären, hat keiner die sog. Kant-Laplaeesche Theorie an Überzeugungskraft erreicht.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 407

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 407 — Beschaffenheit. Der Mond ist ein dunkler Körper. Die Helle, in der er strahlt, ist nur der Widerschein des Lichtes, das die Sonne auf ihn wirft. Schon mit bloßem Auge aber bemerkt man, daß die Oberfläche nicht gleichmäßig leuchtet, sondern hellere und dunklere Stellen von unregelmäßiger Form aufweist. Ein Blick durch ein Riesenfernrohr belehrt uns, daß die verschiedene Belichtung ihre Ursache in der Bodengestaltung des Mondes hat. Die helleren Stellen erweisen sich als von der Sonne grell beschienene Gebirge, die dunkleren als Täler und Ebenen. „Daß es in der Tat Berge und Täler sind, die wir auf dem Monde in großer Menge wahrnehmen, ergibt sich sowohl aus dem Schatten, den die Gebilde in der Nähe der Lichtgrenze werfen und der sich regelmäßig mit der Höhe der Sonne über dem Horizont des betreffenden Punktes ändert, wie auch aus der Betrachtung des Randes, der durchaus keine scharfe, regelmäßige Kreislinie bildet, sondern besonders am Südpol unregelmäßig gezackt erscheint" (Newcomb). Die Ebenen nehmen mehr als die Hälfte der Mondoberfläche ein und werden auf den Karten meist als Meere bezeichnet, da man sie früher für solche hielt. Unter den Gebirgen übertreffen mehrere an Höhe die Alpen, und eins erreicht sogar den Himalaja. Besonders auffallend ist die außerordentlich große Zahl der Kraterberge und Ringgebirge. Gegen 33000 hat man bis jetzt fest- gestellt. Es sind im allgemeinen kreisförmige Gebilde, die sich nach außen sanft abdachen, nach innen aber meist steil abstürzen und in der Mitte des Kraters gewöhnlich noch einige kleinere Erhebungen haben. Sie ähneln den Kraterbergen unsrer Erde, sind aber z. T. viel größer. Bei vielen fallen die Innenwände 2000—4000 m tief ab, und der Durch- Messer der Krater beträgt nicht selten 50, 100, ja 200 und mehr km. Über die Ent- stehung dieser Gebirgssormen gibt es verschiedene Ansichten. Nur zwei seien erwähnt. Nach der einen sind die Ringgebirge erloschene Vulkane, wie die unsrer Erde, nach der andern sollen es Wellenberge sein, die dadurch entstanden, daß riesige Meteore auf den Mond stürzten, als dieser sich noch in zähflüssigem Zustand befand. Jetzt ist der Mond erkaltet und erstorben. Es findet sich auf ihm weder Wasser, noch ist er von einer Lusthülle umgeben, wie deutlich aus den scharf umriffenen Schatten hervorgeht, die nirgends eine Zerstreuung des Lichts erkennen lassen, wie sie die Luft überall bewirkt. Daher ist der Mond kahl und öde, und weder Pflanzen noch Tiere können dort leben. Bewegungen des Mondes. Die tägliche Bewegung von O. nach W., die wir am Monde beobachten, ist gleich der der Sonne nur Schein, der durch die Achsendrehung der Erde entsteht. Gleichwohl bewegt sich der Mond in Wirklichkeit um die Erde, wie diese um die Sonne, und zwar ebenfalls in einer elliptischen Bahn. Aber diese Bewegung ist von W. nach O. gerichtet, wie daraus hervorgeht, daß der Mond täglich um etwa 50 Min. später auf- und untergeht, um diese Zeit also hinter der scheinbaren Bewegung der Sonne zu- rückbleibt. 29^ Tage dauert es, bis er wieder dieselbe Stellung zu dieser einnimmt, bis er also seinen Umlauf vollendet hat. Dabei kehrt er der Erde beständig dieselbe Seite zu, woraus folgt, daß er sich in derselben Zeit auch ein- mal um seine Achse dreht. Tag und Nacht dauern also auf dem Monde je 15 Erdentage. Da nun der Mond an die Erde gesesselt ist, macht er mit dieser auch die jährliche Reise um die Sonne, so daß er also drei Bewegungen aus- führt: a) um seine Achse, b) um die Erde und c) mit der Erde um die Sonne. Lichtgestalten. Der Mond erscheint uns in stets wechselnder Beleuchtung: als Vollmond, als Halbmond, als eine nur schmale Sichel, oder er ist als Neu-

4. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 8

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
8 Einleitung. a. Fließendes Wasser. §. 35. Der Boden, über welchen sich das ftießende Wasser hinbewegt, heißt das Bette, die Senkung des Bettes nach der Tiefe hin, das Gefalle desselben. §. 36. Bildet das Bette eines Gewässers an einem Orte eine senkrechte, oder fast senkrechte Wand, so ent- steht daselbst ein Wasserfall oder wassrsturz. Auf stark absteigendem Bette fließt das Wasser reißend; auf sanft absteigendem Bette stießt es ruhig, und in der Ebene schleichend. §. 37. Fließendes Wasser rieselt über Kieselsteine; rauschet, murmelt und brauset in steinigem Bette; der Wasserfall toset, donnert, kracht. §. 38. Fließendes Wasset bildet einen See, wenn es eine Tiefe findet, aus welcher ihm durch Er- habenheiten des Landes der Weg versperrt ist; eine Insel, wenn es auf seinem Laufe gegen eine felsige, wider- stehende Erhebung trifft, dieser ausweicht, sich dabei in 2 Arme theilt, die sich, nachdem die Erhabenheit um- flossen ist, wieder vereinigen. §. 39. Jedes fließende Wasser hat eine bestimmte Richtung. Es fließt entweder gerade, oder es krümmt, schlangelt, windet sich. Die sich krümmenden, schlän- gelnden, oder windenden Gewässer haben jedesmal eine Hauptrichtung, welche bezeichnet wird durch eine Linie, die man sich von der Quelle des Gewässers zu seiner Mündung (§. 40.) gezogen denkt. §.40. Die Stelle, wo ein fließendes Gewässer sich in ein größeres fließendes Gewässer ergießt, heißt seine Mündung. Denkt man sich in die Mitte eines fließenden , Gewäsiers, mit dem Angesichte der Mündung zugekehrt: so hat man rechter Hand das

5. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 10

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
10 Einleitung. Wasser all dieser angeführten Quellen heißt auch allgemein Mineralwasser. §. 45. Die Vertiefung, in welcher das Quellwasser fließt, wird das Gerinne oder die Rinne genannt. §. 40. Die zusammenfließenden Wasser mehrerer Quel- len bilden ein Bachlein; mehrere zusammenfließende Bächlein einen Bach; mehrere Bäche einen Lluß; mehrere Flüsse einen Strom, der sich zuletzt in das Meer (§. (jo.), oder auch in einen Landsee (§. 60.) ergießt. §. 47. Die Breite eines Baches kann seyn 2 Fuß und darüber; die Länge % — 5 Meilen; die Tiefe 2 — 6 Fuß.— §. 48. Bäche, welche bei anhaltendem, oder starkem Negen entstehen, sonst aber kein Wasser haben, werden Gießbachc, Feldbache, Restenbache genannt. §. 49. Ein Bach, der viele Quellen und kleinere Bäche in sein Bette aufnimmt, heißt ein Hauptbach, und die zu seinen Seiten einfließenden Bache heißen die Neben- und Seitenbache desselben. §. 50. Flüsse und Ströme sind die größten fließenden Gewässer. §. 5!. Die Breite eines Flusses, oder Stromes kann bis zu 8000 Fuß und darüber; die Tiefe bis 60 Fuß und darüber; und die Länge bis zu rooo Meilen steigen. §. 52. Wenn ein Fluß, oder Strom über Löcher oder Vertiefungen in seinem Bette fließt, so kann er daselbst Strudel oder Mahlströme bilden. §. 53. Flüsse, deren Quellen nicht weit von dem Meere entfernt liegen, in welches sie sich münden, werden

6. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 16

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
16 Einleitung. Sandbänke, wenn sie aus Sand, Felsenbänke, wenn sie aus Felsenplatten bestehen; auch wohl im allgemeinen, wenn sie nicht aus dem Wasser hervorragen, flacher Boden. Eine nicht weit von der Küste entfernte Stelle, wo das Meer nicht sehr tief ist, und die Schiffe sicher vor Anker liegen können, wird eine Nl)ede genannt. §. 72. Das Meer ist wahrscheinlich an manchen Or- ten so tief, als die höchsten Berge der Erde hoch sind, nämlich etwa 25 — 28 Tausend Fuß. §. 73. Ein niedriges, mit stehendem Wasser und Schlamm bedecktes Stück Land, worin mancherlei Kräuter wachsen und vieles Gewürme lebt, heißt ein Sumpf; ein Boden, der unter der Oberfläche viel Moder und Schlamm enthält und daher sehr weich ist, wird ein Morast, Moor, Bruch genannt. Von der Abbildung der Erdoberfläche. §. 74. Zur Veranschaulichung der Erdoberfläche und der darauf befindlichen Meere, Festlande, Inseln, Ge- birge, Flüsse re. hat man dieselbe auf der Oberfläche einer Kugel abgebildet (weil die Erde eine Kugelform hat §. 87.), und diese Kugel Erdglobus oder schlechthin Globus, auch künstliche Erdkugel genannt. Auf der Oberfläche des Globus sind die Meere, Feftlande, Inseln rc. nach ihrer Lage und Größe (letzterein sehr verkleinertem Maaße) aufgetragen; auch sind darauf mancherlei Linien gezogen, welche, indem sie sich durchschneiden, eine Art Netz bilden, durch welches die Lage eines Meeres, Festlandes rc. ge- nau bestimmt ist. §. 75. Man hat auch die Oberfläche der Erde, oder

7. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 35

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
W Physische Geogr. 35 dehnt und verdünnt und strömen gegen die Pole, wäh- rend von da die kältern und dichtern Wasserschichten am Boden des Meeres gegen den Aequator hinströmen; noch andere, von diesen unabhängige, Strömungen haben in örtlichen Ursachen ihren Grund. Durch die Anziehungs- kraft des Mondes entstehen Ebbe und Flut!) (Vergl. a. a. O. Seite 209 f.), indem, besonders da, wo der Mond senkrecht über dem Meere steht, das Wasser sich zusammenzieht und Fluch verursacht, während auf der entgegengesetzten Seite der Erde ebenfalls Fluth und an 2 andern entgegengesetzten Seiten derselben, zwischen den beiden Fluthen Ebbe ist. (§. 64.) §. 13>2. Das Meer giebt Quellen, Bächen, Flüssen, Strömen und Seen ihr Wasser, theils durch seine Aus- dünstung, theils, namentlich manchen Seen, vielleicht durch unterirdische Verbindung. Wenn das verdunstete Wasser dem Meere nicht beständig wieder ersetzt würde: so würde während eines Jahres seine Oberstäche um Z0 bis 60 Zoll niedriger werden. §. 133. Oie Erde schwebt im großen Himmelsraume und ist mit Luft und ihren eigenen Ausdünstungen um- geben. Diese bilden eine Lust- und Dunstkugel, in deren Mitte sich die Erde befindet; man nennt diese Kugel Atmosphäre, auch Dunstkreis. §. 134. In der Atmosphäre giebt es mancherlei Vor- änderungen, Gebilde und Erscheinungen, welche im Allge- meinen Lufterscheinungen, Meteore*) genannt werden. Die bekanntesten derselben sind: winde, Wolken, Nebel, Thau, Reif, Regen, *) Hier wäre zu vergl. der 10. Abschnitt «meiner Naturlehre, Berlin rc.» und der 10. Abschnitt meines «Erster Unterricht in der Naturlehre. Neuwied bei Lichtfers. 2. Auflage. 1831.» 3*

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 A. Zur Allgemeinen Erdkunde. Nur wenige Menschen gibt es, die, wenn anch nicht körperlich, so doch geistig weiter dringen können, die ihr ganzes Leben einer bestimmten Aufgabe widmen müssen, wenn sie vorschreiten wollen, sei es ins Innere der Erde, sei es nach außen zu den Sternen. Sie sind es, die geistig die Rolle des Entdeckungsreisenden spielen, dessen Berichte allein der übrigen Menschheit zur Anschauung bringen müssen, was er erforscht hat. Und wie bei diesem, so ist im übertragenen Sinne auch ihr Weg ein schwieriger und anstrengender, und nicht umsonst lautet der alte Wahrspruch der Astronomie: Per aspera ad astra: Der Pfad zu den Sternen ist ein rauher. Ich will nun versuchen, dem Leser den Psad zu den Sternen nach Möglichkeit zu ebnen. Wenn man aus dm Weltraum berichten will, so bleibt nichts anderes übrig, als von Millionen und Billionen von Kilometern so zu sprechen, wie z. B. der Hand- werker seine Maße in Zentimetern und Millimetern angibt. Bei diesen ungeheueren Zahlen kann sich der Laie nichts denken; sie wirken daher auch gar nicht auf ihn, meist geht er mit mitleidigem Lächeln darüber hinweg und bedauert höchstens die Astronomen, die mit den „unnützen" Zahlen ihren Kops belasten müssen. Um solche Zahlen einigermaßen begreiflich zu macheu, kann man nur schrittweise vorgehen und muß, um Begleichungen anstellen zu können, die Zeit rechnend hinzuziehen. Eine Strecke, die jedermauu verständlich und auschaulich ist, ist uusere Maßeinheit, das Kilometer. Auf den Chausseen läßt sich dasselbe von einem Stein zum andern bequem übersehen, und man weiß, daß man je nach seiner Rüstigkeit 10 bis 13 Mi- nuten braucht, um 1 km zurückzulegen. Auch die Wegstunde, gleich 5 km, ist noch sehr gut zu erfassen, sie läßt sich aus einigermaßen ebenem Gelände noch vollständig übersehen. Die Anfchauuug von weiteren Strecken macht schon etwas mehr Schwierig- keit, doch läßt sich eine gute Tagessußreise vou 8 Stunden, gleich 40 km, nach einiger Übung immerhin noch als Wegeeinheit auffassen. Hierbei bietet sich zwar nur selten Gelegenheit, diese Strecke direkt zu übersehen, das ist meist nur möglich, wenn man auf der Ebene einem fernen Gebirge zustrebt; es ist hierbei mehr das Ermüduugs- gefühl des Körpers, welches eiu indirektes Maß für die durchwanderte Strecke abgibt. Bei noch größeren Entfernungen fehlt die Anfchauuug gewöhnlich schon gänzlich, und zwar hauptsächlich deshalb, weil solche Strecken fast nur uoch mit der Eisenbahn zurückgelegt werden. Wer soll auch eiue Vorstellung z. B. von der Entfernung Berlin- Hamburg, gleich 286 km, gewinnen, wenn er bequem im O-Zuge sitzend innerhalb 4 Stunden diese Strecke durcheilen kann! Etwas besser würde dieser Weg in der Vor- stelluug haften bleiben, wenn man ihn zu Fuße iu 7 angestrengten Marschtagen zurückzulegen hätte. Man glaubt für gewöhnlich, aus den Atlanten eine richtige Anschauung von den Entfernungen auf unserer Erdoberfläche gewinnen zu können. Auch das ist im allgemeinen nicht richtig, da der Maßstab der Karten um so kleiner ist, je größer die darzustellende Länderpartie ist. Unwillkürlich prägen sich unrichtige Größenver- Hältnisse ein, wenn man Deutschland auf derselben Blattgröße dargestellt sindet wie Asien, und Karten, die die halbe oder gar ganze Erdoberfläche gleichzeitig darstellen, sind infolge der Projektion auf die Papierebene derartig verzerrt, daß sie erst recht zu unrichtigen Vorstellungen führen. Richtig lernt man die Größenverhältnisse der Länder und Meere nur auf einem größeren und gut ausgeführten Globus kennen, doch steht ein solcher nur den wenigsten Menschen zur Verfügung.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 130

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 130 — Nordafrika, beut die Westecke Siciliens bis auf 140 km genähert ist. Sie teilt das Mittelmeer in ein kleineres nordwestliches und ein größeres süd- östliches Becken. Die Halbinsel besitzt überall natürliche Genzen, im Meridian v.' 10° Greenwich 1§' 23. Die Apennin-Halbinsel. N. die Alpen und auf den übrigen Seiten das Mittelmeer, das in meist flachen Bufeu und Golfen an das Land herantritt. Die einzelnen Teile des die Halbinsel umgebenden Mittelmeeres führen besondere Namen: nördlich von Corsiea das lignrische Meer (Golf von Genua), zwischen (5orsiea, <?ar-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 368

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 368 — sondern es zeigt sich auch noch eine ständige Zu- und Abnahme der mague- tischen Kraft innerhalb eines Zeitraumes von 11 Jahren. Diese Schwankung befindet sich in merkwürdiger Übereinstimmung mit der 11jährigen Sonnen- fleckeuperiode, indem die täglichen Schwankungen der Magnetnadel am stärksten sind, wenn die Sonne ein Maximum der Flecken zeigt, und am schwächsten, wenn wenige Flecken vorhanden sind. Der periodische Wechsel der Sonnen- fleckenzahl spiegelt sich gleichfalls wieder in der Häufigkeit der (Nord- und Süd-) Polarlichter, welche heftige Schwankungen der Magnetnadel hervor- bringen und als die sichtbare Äußerung magnetischer Gewitter des Erdballs betrachtet werden. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein heller Licht- kegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel sichtbar wird, scheint im Zusammenhange mit der Sonne zu stehen. — Obwohl der Erdmond uns stets dieselbe Halbkugel zuwendet, werden doch infolge seitlicher Schwankung (der Vibration) etwa 9/i4 seiner Oberfläche sichtbar. Dieselbe ist übersät mit Unebenheiten mannigfaltigster Art. Einen großen Raum nehmen die sogenannten Mare (d. h. Meere) und Oeeane ein, graue Ebenen mit rauher Grundfläche; in und zwischen ihnen zeigen sich die Krater, runde, becherartig ausgehöhlte Gebilde, aus deren Boden häufig wie aus dem Boden einer Flasche kegelförmige Erhöhungen aufragen. Daneben werden Wall- und Ringgebirge von gewaltigem Durchmesser, großer Höhe und steilen Abhängen, sowie echte Gebirge sichtbar, die an Höhe zum Teil wenig hinter den Bergriesen des Himalaja zurückbleiben. Zwischen den Er- höhungen und sie teilweise durchbrechend ziehen sich Rillen, dunkle lang- gestreckte Gräben, hin. Neuerdings beobachtete Veränderungen an der Mond- oberfläche zeigen, daß trotz Mangels an flüssigem Wasser und trotz einer sehr dünnen Atmosphäre noch nicht alles Leben auf unserm Trabanten erloschen ist. 4. Mars zeigt infolge seiner Rotation alle Seiten seiner Oberfläche innerhalb 24 Stunden einmal und nähert sich der Erde zeitweise so sehr, daß seine Oberfläche genau erforscht und gezeichnet werden kann. Da seine Ekliptik fast dieselbe Lage wie die nnfrige besitzt, so muß auch auf ihm der Wechsel der Jahreszeiten herrschen; diese Annahme wird durch das Wachsen und Schwinden zweier weißer Kappen an seinen Polen unterstützt, welche die Stelle unserer Polareisgebiete einnehmen. Ob auch das Polareis des Mars gefroreues Wasser ist, muß dahingestellt bleiben. Im übrigen zeigt die Ober- fläche des Planeten einen Wechsel von hellen (weißen bis ziegelbrannen) und dunklen (eisengrauen bis schwarzen) Gegenden, von denen man der bequemen Unterscheidung halber die erstereu als Festländer und Inseln, die letzteren als Meere, Seen und Kanäle bezeichnet hat. Die Umrisse dieser Flächen wechseln häufig ab, und manche zeigen bald das Aussehen von Land, bald von Wasser. Die merkwürdigsten Gebilde auf dem Mars find die Kanäle, welche äußerst
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