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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 288

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 288 — aus dem Hause Hohenzollern 1427 die Burg nebst Pertinenzeu an die Stadt verkaufte, um mit den erhaltenen 120 000 Gulden die Mark Brandenburg als erbliches Lehen zu erwerben. Ob dieses Kaufes und der Gebietsver- mehrung befehdete der Markgraf Brandenburg-Bayreuth-Kulmbach die Reichs- stadt schwer und nachdrücklich. Lauten Widerhall fand die Reformation in Nürnberg, kräftigst unterstützt durch die durch Anton Koberg hochgebrachten Fortschritte in der Buchdruckerkuust. — Tilly vermochte der stark befestigten Stadt keinen Schaden zuzufügen. Gustav Adolf, jubelnd empfangen, konzen- trierte 40 000 Mann bei Nürnberg, errang aber Wallenstein gegenüber keinen Erfolg. Blieb die Reichsstadt auch vor Schicksalsschlägen, wie sie Magdeburg erlitt, verschont, so erschütterten die Folgen des schweren Krieges Nürnbergs Größe, zerstörten Handel und Verkehr, Gewerbe und Gesundheit. Nach dem Siebenjährigen Kriege und dem Raubzug der Frauzoseu ging es rasch dem politischen und finanziellen Verfall entgegen. Vom gebeugten, innerlich gärenden Nürnberg wollte trotz der Bitte um Schutz der König von Preußen uichts wissen, es kam die Auslösung des deutschen Reiches, Nürnberg verlor die Selbständigkeit und wnrde 1806 Bayern einverleibt. Als Handelsstadt stand das alte Nürnberg ebenso machtgebietend da wie als Stätte emsiger Gewerbe; hente wandern Nürnberger Spielwaren und Lebkucheu über die Ozeane, und als Industriestadt geuießt Nürnberg hohen Ruf. Die Taschenuhr ist in Nürnberg erfunden worden, ebenso die Windbüchse, das Feuerschloß, der Metalldruck, die Probierwage. Treu gepflegt ward schon im 14. Jahrhundert die Kunst, und Heinrich Behaim, Veit Stoß, Adam Krafft hatten vielfache Gelegenheit zur Betätigung ihrer Kunst. Albrecht Dürer ist unsterblich in der Geschichte der deutschen Kunst, nicht minder Peter Bischer, der Schöpfer des Grabmals des heiligen Sebaldus, eines der herrlichsten Knnstdenkmale Deutschlands. Der große Seefahrer und Schöpfer des ersten Globus, Martin Behaim, ist ein Nürn- berger Kind, ebenso Veit Hirschvogel, der geniale Glasnialer, Hieronymus Paumgärtner, der gelehrte Freund Melanchthons und Begründer der Stadt- bibliothek, Wenzel Jamnitzer, der berühmte Meister der Goldschmiedekunst, Melchior Pfinzing, der Verfasser des „Theuerdank", Johann Regiomonlanus, der große Mathematiker. Hier saug die Nürnberger Nachtigall, der Schuh- macher Hans Sachs. Die zirka 140 000 Einwohner zählende Stadt trennt die Pegnitz in die Sebalder- und Lorenzer-Seite, so uach den beiden Hauptkirchen genannt. Sieben alte Brücken und mehrere Stege stelleu die Verbindung her; darunter ist die Fleischbrücke, nach dem Muster des ponte rialto in Venedig, die berühmteste. Wie einst steht noch die Umfassungsmauer und der tiefe, jetzt trockengelegte riesige Stadtgraben. Drei Tore stehen noch; das Lauser- tor ist bis auf deu Turm aus Verkehrsrücksichten niedergelegt worden. Jllus gleichen Gründen wurden noch andere, historisch weniger bedeutende ^.ore eingerissen. Für immerwährende Zeiteu soll die schöne Partie vom neuen Tor bis zum Maxtor inklusive Stadtgraben erhalten bleiben. -— Nürnbergs Kirchen sind einzig schön und weisen einen Reichtum an Kunstwerken auf, wie er anderswo vergeblich zu suchen sein dürfte. Hochgeschätzt ist Nürn- bergs Bibliothek und Stadtarchiv im alten Dominikanerkloster, hochinteressant

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 63

1902 - Leipzig : Hirt
63. Zustnde im deutschen Reiche. 63 5. Das Aunsthandwerk. Das Aufblhen der reinen Kunst zog das Streben der Handwerker nach sich, den Gegenstnden durch schne Formen und Verzierungen greren Wert zu verleihen und die Freude am Gebrauch zu erhhen. Die Wohnrume sind ausgestattet mit antiken Dekorationsformen, mit einfachen, eleganten Polstersthlen, mit einem behaglichen, farbigen Kachelofen und anderen kunstvoll ausgefhrten Erzeugnissen der Metallarbeiter, Tpfer und Schreiner. (Fig. 109; vgl. auch Fig. 110.) 63. Zustnde im deutschen Reiche. \. Die Feuerwaffen. Auch auf das staatliche Leben der Neuzeit hat eine Erfindung mchtig eingewirkt: die der Feuerwaffen. Obgleich das Schiepulver (t)er Sage nach von einem Franziskanermnch Berthold Schwarz erfunden) den Arabern lngst bekannt war, wurden Ge-schtze (Kanonen und Bchsen) doch erst im 14. Jahrhundert wahrscheinlich zuerst in Deutschland, verfertigt, und erst im 16. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen iu berwiegeuder Anzahl in Gebrauch. Die Kriegfhrung wurde durch sie wesentlich verndert. Auch zur See erhielten die Kanonen steigende Bedeutung. (Fig. 125.) 2. Die Städte. Gegen die neuen Waffen muten die Stadtmauern verstrkt und durch Wlle gedeckt werden. (Fig. 112.) An den dazu ntigen Mitteln fehlte es nicht. Denn trotz des vernderten Weltver-kehrs nahmen Handel und Wohlstand nicht ab. Die Kaufleute be-eilten sich, an dem Verkehr mit der Neuen Welt teilzunehmen. Einer, Welser in Augsburg, grndete sogar eine deutsche Ansiedluug in Venezuela. Seine Familie und die der Fugger in Augsburg zhlten zu den reichsten des 16. Jahrhunderts, und viele Fürsten waren ihre Schuldner. Neben Augsburg gehrten Nrnberg (Fig. 111) und Ulm zu den reichsten Stdten. Behagliches Wohlleben und ppige Feste waren die Folgen des Wohlstandes. Die Huser waren wohnlich und gediegen eingerichtet ( 62, 5). Die Trachten waren sehr mannigfaltig; während in der ersten Hlfte des Jahrhunderts noch die franzsische Mode ihren Platz behauptete, wurde sie in der zweiten Hlfte von der spanischen besiegt. (Fig. 123.) Auf Speise und Trank wurde viel Sorgsalt verwandt, wie schon das Hufigerwerden von Kochbchern zeigt; die starkge-wrzten Speisen und Weine des Mittelalters erhielten sich. Unter den Festlichkeiten waren im mittleren Brgerstande die Schtzenfeste, bei denen auer der Armbrust auch das Feuerrohr gebraucht wurde, am meisten beliebt.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
54. Zustnde und Einrichtungen. 49 Hoftagen ( 42, 7) gebildet hatten. Seit dem 15. Jahrhundert zerfiel der Reichstag in drei Kollegien: Kurfrsten. Reichsfrsten und Reichs-ftdte, welche miteinander und mit dem Kaiser bereinstimmen mutzten, wenn ein gltiger Reichsschlu" zu stnde kommen sollte. Wie aber die Macht des Kaisers durch die Reichsstnde", so wurde die Macht der Fürsten eingeengt durch die Landstnde, d. h. die nicht reichsuumittel-baren hheren Geistlichen, Adligen und Städte, die sich auf Landtagen versammelten. Ihr vornehmstes Recht war die Bewilligung der Steuern. Stelle zusammen, was in frheren Abschnitten der die Verfassung des Reiches vorgekommen ist. Welches sind die Nachteile einer Wahlmonarchie? 2. Die Städte gelangten trotz aller Hindernisse zu immer grerer Blte. Die Straen gewannen ein reinlicheres Aussehen; die Feuers-brnste schufen Raum fr neue, bessere Anlagen; die neuen Huser wurden geschmackvoll und in festem Steinbau aufgefhrt; die Fenster er-hielten Glasscheiben. Im Innern war eine Patrizierwohnung mit sarbigen Teppichen, mit gedielten Fubden und mit geschnitzten Mbeln ver-sehen. (Fig. 97.) Neben dem Handel der Kaufleute trug die Gewerbttigkeit der Handwerker die schnsten Frchte. Deutsche Geschicklichkeit und deutscher Erfindungsgeist waren weltberhmt. So erfand Johann Gutenberg Um aus Mainz um 1440 die Buchdruckerkunst ( 61,1). Um 1500 erfand 1440. der Schlosser Peter Henlein (gewhnlich Hele genannt) in Nrnberg die Taschenuhren (Nrnberger Eier"). Doch hatte das stdtische Leben des 15. Jahrhunderts auch seine dunkeln Seiten. Ein groer Teil der Bevlkerung lebte in Unwissen-heit und Roheit36). Die hufigen Kleiderordnungen beweisen, da groer Kleiderluxus getrieben wurde. (Fig. 120.) 3. Die Bauern. Gedrckt, verachtet und verspottet war der Stand der armen Leute", der Bauern, die zum grten Teil in einer hrteren oder milderen Form der Leibeigenschaft lebten und vielfach der Will-kr der Gutsherren preisgegeben waren. Doch befferte sich ihre Lage im allgemeinen infolge der Kreuzzge und der Besiedlung des Ostens. Bei aller Mhe und Sorge aber fehlte des Lebens Lust und Freude nicht. In den Spinnstuben erzhlten und sangen im Winter die Frauen und Mdchen; im Frhjahr lockte die Dorflinde das junge Volk zum Tanze, bei dem es ungezwungener herging als in der ritterlichen Ge-sellschaft (Fig. 84); der Jahrmarkt, der sich an die Dorfkirchweih anschlo, gab Gelegenheit zu ausgelassenem Treiben; an bestimmten Tagen des Jahres pflanzten sich uralte festliche Gebruche fort. Weit besser als die leibeigenen lebten die freien Bauern. Sie fehlten in keiner Landschaft und waren am zahlreichsten im Gebiete der Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Ii. A. 3- Aufl. 4

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 80

1900 - Leipzig : Hirt
80 gebracht, wo es im Jahre 1247 zum erstenmal bei der Belagerung einer Stadt Verwendung fand. Die allgemeine berlieferung bezeichnet den Fran-ziskanermnch Berthold schwarz als den Erfinder de Schiepulvers. Er kann nicht als Erfinder gelten, sondern er hat nur die Angaben des byzantinischen Mnches mit Erfolg erprobt. Berthold Schwarz stammt aus Dortmund und soll seine Erfindung um das Jahr 1330 zu Freiburg in Baden gemacht haben. Dort ist ihm ein Denkmal errichtet worden. Ehe das Schiepulver iu Gebrauch war, entschied die persnliche Tapfer-kcit der Kmpfenden die Schlachten. Die Ritter mit ihren Reisigen fhrten hauptschlich die Kriege. Nun aber wurden gewhnliche Leute in Sold genonimen und zielten aus der Ferne auf die feindlichen Heere. Von dem Solde erhielten sie den Namen Soldaten. Die Ritter verschmhten es, sich mit diesen Soldaten in Reihe und Glied zu stellen, und legten das Waffenhandwerk nieder. Aber die Jahrhunderte hindurch gebte Beschftigung trieb sie doch bald wieder in den Krieg. Sie bernahmen nun die Offizier-stellen. Bei der Schlacht kommt es jetzt weniger auf persnliche Strke und Tapferkeit der einzelnen Soldaten an, als auf die geschickte Fhrung und zhes Aushalten der Truppenmassen im Feuer. Die Uhren. In den ltesten Zeiten bestimmte man die Tageszeit nach dem Stande der Sonne oder nach der Lage und Lnge des Schattens. Spter erfand man die Waffer- und Sanduhren, die durch ein bestimmtes Ma verronnenen Wassers oder Sandes den Ablauf der Stunden anzeigten. Im kleinen werden solche Sanduhren in Form der sogenannten Eieruhren noch heute verfertigt. Eine prachtvolle Wasseruhr sandte der Kalif von Bagdad, Harun Arraschid, Karl dem Groen zum Geschenk; durch den Fall vou Kugeln auf ein ehernes Becken zeigte sie die Stunden an. Um 12 Uhr ritten aus Thren zwlf Reiter heraus und wieder hinein. Die ersten Rderuhren sind wahrscheinlich durch die Mauren in Europa bekannt geworden. Papst Silvester Ii., ein Zeitgenosse Ottos M., der als Mnch lngere Zeit in Spanien lebte, hat dort wahrscheinlich solche Rderuhren gesehen und spter versucht, eine nachzubilden, was ihm auch gelungen ist. Allein dieser Uhr fehlte noch das Schlagwerk. Dante, der Freund Heinrichs Vh, erwhnt zuerst eine Schlaguhr. Die erste Turmuhr erhielt im Jahre ]344 der Dom von Padua. Die Erfindung der Pendel-nhr wird dem Italiener Galileo Galilei zugeschrieben. Im Jahre 1649 verfertigte dessen Sohn eine Pendeluhr nach der Erfindung seines Vaters; im Jahre 1656 stellte der Hollnder Huyghens ebenfalls eine solche her, angeblich nach eigener Erfindung. Im Jahre 1510 verfertigte Peter Hele von Nrnberg die erste Taschenuhr. Die ersten Nrnberger Uhren hatten Eiform, weshalb sie Nrnberger Eierlein genannt wurden. Die Erfindung der Rderuhren wurde von groer Bedeutung. Auf ihnen beruht die Ordnung im Weltverkehr. Die Buchdruckerkunst. Bis zum Jahre 1452 wurden alle Bcher geschrieben. Die alten Rmer lieen durch gebte Sklaven die Bcher schreiben. Einzelne, die aus dem Buchhandel ein Geschft machten, hielten

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 126

1900 - Leipzig : Hirt
126 Aus der merovingischen und karolingischen Zeit. Fig. 73. Kunsterzeugnisse aus dem 7. bis 9- Jahrhundert. S. 6, 10 u. 12. 1. Mnze. 2. Siegel Karls d. Gr. 3. Kleines Bronzestandbild Karls d. Gr. (in Paris). 4 it. 5. Initialen aus einem Psalter Ludwigs des Deutschen. 68 it. 12. Goldene Fingerringe und Halskette (gefunden auf einer ungarischen Puta). 9. Tie eiserne" Langobardenkrone (zu Monza). 10. Westgotische Votivkrone (aus Spanien). 11. Sogen. Tassilokelch (deutsche Arbeit aus der karolingischen gein.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 238

1845 - Heidelberg : Winter
238 tz. 87. Entdeckungen und Erfindungen. i». Entdeckungen und Erfindungen als Vorboten der neueren Zeit. 87. Ist überhaupt das 15. Jahrhundert reich an wichtigen Erscheinungen und Bewegungen gewesen, so ist es besonders die letzte Hälfte desselben, aus welcher eine Reihe der be- rühmtesten Namen — wie z. B. in der Kunst: Leonardo da Vinci, Rafael, Michel Angelo, Albrecht Dü- rer, Correggio; Ariosto;in der Wissenschaft: Coper- nicus; Theodor Gaza, Reuchliir, Erasmus re.— hervorleuchten, die entweder den Abschluß einer kaum zu übertreffenden Vollendung im Gebiete ihres Wirkens, oder den Eintritt in neue Bahnen des Geistes bezeichnen und zum Theil in den Anfang des 16. Jahrhunderts herüber- reichen. Einige aber waren besonders ausersehen, eine neue Zeit, die sich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts allenthalben vorbereitete, durch äußerst folgenreiche Entdeckungen und Erfindungen einzuleiten. Die in der zweiten Hälfte jenes Jahrhunderts von den Portugiesen unternommenen Seefahrten hatten nach der Entdeckung der Westküste Afrika's (s. §. 77 a. E.) bereits zur Entdeckung des Vorgebirgs der guten Hoff- nung durch Bartholomäus Diaz geführt. Der Wunsch der Seefahrer jener Zeit gieng vorzüglich dahin, einen See- weg nach Indien zu finden, und während die P o r t u g i e- sen den östlichen Weg einschlugen, glaubte der Genuese Christoph Colombo ihn westlich nehmen und an In- diens Ostseite landen zu können. Da ihn weder Genua, noch Portugal dabei unterstützen wollten, wendete er sich an Ferdinand undjsabella von Spanien, und er- hielt endlich drei Schiffe zu seiner Unternehmung. Schon war er neun Wochen lang immer westwärts auf dem at- lantischen Meere gefahren, ohne Land zu sehen; schon hatte er seinen Seeleuten versprechen müssen, wieder umzukehren, als man am 12. Oktober 1492 Land erblickte, und die nun

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 175

1904 - Habelschwerdt : Franke
175 fhrten den verbesserten Kalender erst 1700 ein. Daraus erklären sich die Doppeldatierungen im 17. Jahrhundert (. B. Schlacht bei Fehrbellin am 18/28. Juni 1675). Die griechische Kirche hlt noch heut am Julianischen Kalender fest. Der deutsche Gelehrte Gerhard Krmer (latinisiert Mercator f 1595) erfand eine neue Karteuprojektion, nach der sich die ganze Erdoberflche auf einem Blatte darstellen lt. Der Leibarzt Karls V. entdeckte den Blutumlauf, und durch die Fortschritte in der Anatomie wurde die Kunst der rzte gefrdert. -----leiiani dem 3 Fig. 16. Portale in deutscher Renaissance. d. Die Baukunst. Nach 1500 drangen die aus Italien stammenden Kunstformen der Renaissance in Deutschland ein. Da in den von Mauern eingeengten deutschen Stdten der Raum knapp war, muten die Bauwerke mehr nach der Hhe als nach der Breite entwickelt werden. Darum behielten die Baumeister die hoheu Dcher und spitzen Giebel (Fig. 15), die Erker und Ecktrme der Gotik bei, gliederten und ver-zierten sie aber in den fremden Formen. An die Stelle der Strebe-pfeiler treten Pilaster mit antiken Kapitellen, an die Stelle der Wimperge die Muschelaufstze; die gotischen Fialen werden zu obeliskartigen Spitzen, und in den Verzierungen erscheint das Akanthusoruameut. Die Portale (Fig. 16) werden mit antiken oder ppig verzierten Sulen versehen; Wappen, Masken, Lwenkpfe, Muschelwerk, Girlanden und Zierschilder

8. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 97

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
97 stein setzte. Seines Stammes, nämlich der Gensfleische zum Gillenberg, war er der Letzte. Tie undankbare Welt erkannte und dankte es lange Zeit dem großen Manne nicht, daß er ihr die Wege der Erkenntnis eröffnet hatte. Erst in unserer Zeit hat man es in Mainz erkannt, daß die Stadt es sich schuldig sei und ihrem größten Bürger, daß sie ihm ein Denkmal setze. Ties geschah denn mit großer Feierlichkeit am 14. August 1837, und wenn einer unserer Leser nach Mainz kommt, so versäume er ja nicht, das erzene Standbild Gutenbergs auf dem Platze nahe bei dem Dome, der auch Gutenbergsplatz heißt, zu besehen. Schon im Jahre 1-170 errichtete ein Gehilfe Gutenbergs eine Druckerei in Nürnberg, und der Abt von St. Ulrich in Angsbnrg legte 1472 in der Abtei selber eine Druckerei an. Bald hatte man nicht mir an vielen Orten Deutschlands, sondern auch Italiens uni) Frankreichs ?e. Druckereiwerkstätten. Die neue Kunst eroberte die Welt. Deutscher Bücherdruck und Buchhandel. Von I. Iaussen. „Aus keine Erfindung oder Geistesfrucht", rühmte Jakob Wim-pheling, „können mir Teutsche so stolz fein als aus die des Bücherdrucks, die uns zu neuen geistigen Trägern der Lehren des Ehrrsten-tums, aller göttlichen und irdischen Wissenschaft und dadurch zu Wohlthätern der ganzen Menschheit erhoben hat. Welch ein anderes Lebeu regt sich jetzt in allen Klassen des Volkes, und wer wollte nicht dankbar der ersten Begründer und Förderer dieser Kunst gedenken, auch wenn er sie nicht, wie dies bei nns und unseren Lehrern der Fall, persönlich gekannt und mit ihnen verkehrt hat." „Tie in Mainz erfundene Buchdruckerkunst", schrieb der Karthäusermönch Werner Rolewinck in seinem Abrisse der Weltgeschichte, „ist die Kunst der Künste, die Wissenschaft der Wissenschaften, durch deren rasche Ausbreitung die Welt mit einem herrlichen, bisher verborgenen Schatze von Wissen und Weisheit bereichert und erleuchtet worden ist. Eine unendliche Zahl von Büchern, welche ehe- Bilder deutscher Kultur und Geschichte. 7

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 278

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
278 Deutsche Einrichtungen und Zustände vom Ead^ des Zvishrilceih:» tenbften sind die Glasmalereien in Nürnberg, Ulm und Köln. Die Fenster in den beiden Hauptkirchen St. Lorenz und St. Sebald zu Nürnberg werden den schönsten der Welt beigezählt. Der aus einer dortigen Glasersamilie stammende Veit Hirschvogel (geb. 1451) hatte in seiner Kunst nirgends seinesgleichen. Aber nicht allein die Kirchen und Kreuzgänge der Klöster, sondern auch die Fenster der Schlösser, Rathäuser, Zunftstuben und Patrizier-wohnungen wurden mit Glasmalereien geziert; selbst die größten Künstler, wie Albrecht Dürer und Holbein, lieferten dafür manche Zeichnungen. Von Augsburg wird berichtet: „Es war vor Zeiten keine Kirche, kein öffentliches Gebäude, kein Haus eines «ermöglichen Mannes, darin man nicht gemalte Fensterscheiben erblickte." Dies galt von allen größeren Städten, besonders des südlichen Deutschland, wo dieser Kunstzweig die eifrigste Pflege fand. Ein andrer Zweig der Kunst, worin etwas Ausgezeichnetes zu Tage trat, war die Miniaturmalerei, deren Arbeiten so häufig begehrt wurden, daß die Miniaturisten in manchen Städten eine eigene Gruppe der Malerzunft bildeten. Besonders wurden die Gebetbücher immer reichlicher mit Miniaturen geziert und in manchen Klöstern waren alle Nonnen mit gemalten Gebetbüchern versehen. Auch die ersten Meister der Malerei schmückten für hochgestellte oder befreundete Personen manches Buch mit Bildern oder Federzeichnungen, so z. B. Albrecht Dürer das Gebetbuch Kaiser Maximilians. Hauptstätten der Miniaturmalerei waren Nürnberg und Regensburg. In Schwaben zeichneten sich besonders Mönche als Miniaturisten aus. g) Stickereien. Wie so manche Miniaturmalereien, so stehen auch manche mit der Nadel und der Spule verfertigten Arbeiten an Kunstwert in ihrer Art den mächtigen Bauten und den großen Werken der Bildnerei und Malerei ebenbürtig zur Seite. Die aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch vorhandenen gewebten und gestickten prachtvollen Teppiche, Meßgewänder und Altarbekleidungen sind durchweg von hoher Schönheit der Formen. Nicht nur die kirchlichen Gewandstücke, sondern auch die Teppiche der Hallen und Zimmer, die Kleider der Vornehmen, die Fahnen wurden mit zierlichen, sinnreichen Bildern versehen, welche die Sticker und Weber entweder selbst erfanden oder nach den Zeichnungen tüchtiger Maler ausführten. Die Verfertiger solcher Arbeiten hießen Seidennater (Seidennäher). Besonders wird von den Frauen aus einzelnen Städten berichtet, daß

10. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 156

1912 - Nürnberg : Korn
t — 156 — 1. Inwiefern hatte Kolumbus Ausdauer wie Gutenberg und Glück wie Berthold Schwarz? 2. Inwiefern fand Kolumbus gleich Berthold Schwarz etwas ganz anderes als er suchte? 3. Welchen Wert hatten die neuen Erfindungen und Entdeckungen? Inwiefern schadete a) die Erfindung des Schießpulvers dem Adel? b) die Entdeckung Amerikas dem deutschen Bürgertum? Iv. Stufe. A. Grundgedanke. Warum war Kolumbus a) klüger, b) beharrlicher als seine Mitmenschen? Erfolg! L. Verallgemeinerung des Grundgedankens. Aller Anfang ist schwer. Ende gut, alles gut. C. Begründung des Grundgedankens. Auf einen Hieb fällt kein Baum. V. Stufe. 1. Welchen Einfluß hatte die neue Entdeckung a) auf den Seehandel, b) auf den Handel zu Lande? 2. Warum wurden die Seestädte am atlantischen Ozean nun reich, während die Reichsstädte in Süddeutschland allmählich verarmten? Für welche europäischen Länder war die neue Entdeckung a) von Nutzen? b) von Schaden? 3. Welche neuen Produkte liefert Amerika a) aus dem Pflanzenreich? b) aus dem Mineralreich? 4. Inwiefern wanderten die Nordeuropäer nach Nordamerika, die Südeuropäer nach Südamerika aus? 5. Welcher Zeitraum liegt a) zwischen den einzelnen Erfindungen bezw. Entdeckungen? b) zwischen jener Zeit und der Gegenwart? Albrecht Dürer- Veranschaulichungsmittel: Bildnis a) des Malers Dürer; b) des Kaisers Max I. I. Stufe. 1. Wer macht jetzt die hübschen Bilder in den Kirchen? 2. Woher wißt Ihr, daß es schon früher prächtige Kirchen gab? 3. Ob sich darin auch wohl schöne Bilder befanden?
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