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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 59

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 59 winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig- nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens- bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum- melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.) Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles, etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs- Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye- rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt.. 5. I)ie Deutschen Alpen. Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden- see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e - rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis 3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich. Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin- nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen- hall in den Salzburger Alpen. Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge- biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten; endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün- chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern- bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 22

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutsche Industrie. Kruppsche Gußstahl Die Kruppsche Gußstahlfabrik ist die größte der Welt. Sie beschäftigt in den Essener Werken allein über 35 000 Arbeiter, im Gruson-Werk bei Magdeburg-Bukau, in der Germania-Werst in Kiel, in ihren Kohlenbergwerken und Eisenhütten über 30 000, im ganzen mehr als 70 000 Arbeiter. Die Essener Fabrik bildet eine Stadt für sich mit mehreren hundert Gebäuden und einem Schienengeleise von 130 km Länge, auf dem 50 Lokomotiven und 2400 Gsenbahnwagen rollen. Nach einer Photonraphie von Wilhelm Fülle, Barmen. Deutsche Industrie. Talsperre im Wuppertal bei Barmen. (Zu Abschnitt V.) Seit alten Zeiten dienen die reichen Wasserkräfte des Rheinischen Schiefergebirges dem Gewerbe, in keinem Tal aber in höherem Maße als im Wuppertal. Die zahlreichen und bedeutenden Fabrikstädte des Tals verdanken ihre Entstehung dem Flusse. In neuerer Zeit hat man die Ausbeutung der „weißen Kohle", wie man die nutzbaren Wasserkräfte jetzt vielfach nennt, durch große Talsperren noch gesteigert. Die Flüsse werden durch Querdamme zu Seen aufgestaut, deren Abfluß in Werkkanäle geleitet wird. Eine der ansehnlichsten dieser Talsperren liegt bei Carmen im Wuppertal.

3. Für Präparandenanstalten - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3, Die außerdeutschen Länder Europas 175 $ 274. Klima. Auf der ganzen Inselwelt herrscht ein für die Breiten- läge außergewöhnlich mildes Seeklima mit vielem Regen, dazu infolge des Golfstromes Nebel und ein überaus milder Winter. Die Hafen frieren niemals zu. Im 8 überwintern Fuchsie, Myrte und Lorbeer im Freien. Aber für das Reifen des Weines reicht die geringe Wärme des Sommers nicht aus. Nur 3,9^ des Bodeus sind mit Wald bestanden. § 275. ^Erzeugnisse. Im westlichen Gebirgsland hat sich eine groß- artige Industrie entwickelt. England ist hinsichtlich der Steinkohlenerzeugung der zweite, hinsichtlich der Eisenerzeugung der dritte Staat der Erde. Das südöstliche Tieflandsbecken ist der Sitz der englischen Landwirtschaft. Diese genügt längst nicht dem Bedarf des überaus dichtbevölkerten Industrie- staates. Besteht die Ausfuhr aus gewerblichen-Erzeugnissen, so die Einfuhr aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Wolle, Holz). Großbritannien hat den größten Anteil am deutschen Ausfuhrhandel. § 276/ Bewohner. Das Seelebeu hat Kraft und Selbständigkeit, Wage- mut und zähe Ausdauer erzeugt. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten Blick erwerben hilft und den Briten einen hervorragenden Platz unter den geographischen Entdeckern angewiesen hat. Groß ist des Engländers Geschick im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Über- schuß der Bevölkerung alle Erdteile besiedelt und den fünften Teil der Erde sich untertänig gemacht. Aber der dadurch erworbeue Reichtum be- findet sich in verhältnismäßig wenigen Händen, und in den Großstädten wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen entsetzliches Elend. Die Schotten gelten als begabt und lernbegierig, arbeitsam und spar- sam, die Iren sind arm und neigen unter dem Druck des laudbesitzendeu Adels zur Auswanderung. Der Staat ist eine durch Parlamentsherrschaft stark eingeschränkte Monarchie. Religion. England und Wales gehören größtenteils der protestan- tischen, englisch-bischöflichen Kirche an. Schottland hat eine re- formierte Landeskirche, in Irland sind 75^" römisch-katholisch. § 277. Besiedlung. Im Mittelpunkt der mit malerischen Schlössern des Adels geschmückten Parklandschaft liegt London [Ißnbnj, die Brückenstadt an der Themse. Sie ist der größte Hafen der Welt, der bevorzugte Hafen für den Handel mit Deutschland und Nordeuropa, in jeder Beziehung der Mittel- Punkt Englands. Der älteste Teil und der Mittelpunkt des Geschäftslebens ist die City [fättt], der Sitz riefiger Gewerb- und Handelstätigkeit, der erste Geldmarkt der Erde. Jnner-London bedeckt über 30 qkm, viermal mehr als Berlin, und hat 4y2 Miff. Einwohner, Groß-London dagegen beherbergt auf mehr als 300 qkm bebauter Fläche über 7 Mill. Einwohner (= Bayern'. Aber Nebel, Ruß und das Elend im 0 machen einen abstoßenden Eindruck. Freundlich sind die Vorstädte, die mit weiten Gärten ins freie Land übergehen.

4. Für Präparandenanstalten - S. 188

1912 - Breslau : Hirt
188 C. Länderkunde. Aufgabe. Warum war der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eine Förde- rung deutscher Seefahrt? § 296. d) Die Nebenländer sind 1. die kleinen baumlosen Faröer (= Schafinseln) nördlich von den Britischen Inseln, deren Bewohner von Schafzucht, Fischerei und Jagd auf Seevögel leben (Dannenhandel); 2. die am Nördlichen Polarkreis liegende Insel Island s —Eisland), mit 100000 qkrn dreimal so groß wie Dänemark, aber von nur 80000 Menschen bewohnt. 103. Heiße Quellen: Geiser auf Island. Große öde Lavafelder, Felswüsten, Moore und — besonders im So — Gletscher bedecken die Insel, die eine vielseitige vulkanische Tätigkeit aus- weist (tätige Vulkane und heiße Springqnellen, Geiser genannt). Tie Isländer sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahrhundert ein- gewanderten Skandinavier und wohnen meist weit zerstreut auf Einzelhöfen iverkehr durch kleine Reitpferde). Hauptort ist Reykjavik (reichawik)^ mit 4000 E. Östlich davon der gefürchtete Vulkan Hekla. Aufgabe. Wie liegt Island zum Polarkreis? 1 Reykjavik = Rauchbucht (noch benachbarten heißen Quellen).

5. Für Präparandenanstalten - S. 197

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 197 106. Ins Meer kalbender Gletscher an der Küste von Alaska. Die Berge Alaskas sind bis zum Meeresspiegel stark verschneit und vereist, und mächtige Eisströme münden wie Flüsse ins Meer. Die weit vordrängende Eismasse wird unter das Wasser geschoben und dann, da das Eis leichter ist als das Wasser, durch Auftrieb abgebrochen. Zahlreiche Längsspalten durchsetzen den Kletscher, und auch die Stirnseite ist stark zerklüftet. 107. Landschaft in Nordgrönland. Die Eskimos wohnen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung und Kleidung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hunde- schlitten sind die Verkehrsmittel. — Im Hintergrunde sind die Häuser einer Missionsstation sichtbar.

6. Für Präparandenanstalten - S. 270

1912 - Breslau : Hirt
270 C. Länderkunde. 8. Geschichtliches über die deutschen Kolonien. § 437. a; Bis 1884. Während das deutsche Volk zur Zeit der Hanse an der Seeherrschaft hervorragenden Anteil hatte, wurde es nach den großen Entdeckungen im 15. Jahrhundert durch die anderen Völker Europas auf dem Meere überflügelt: besonders die Niederländer, die Fran- zosen und die Engländer teilten sich in die fremden Länder; die Engländer erwarben von der Landfläche der Erde ein Fünftel. In Deutschland wur- den alle Kräfte im 16. Jahrhundert durch die Reformation, im 17. durch den Dreißigjährigen Krieg in Anspruch genommen. Der einzige Fürst, der sich bemühte, sein Land zur See mächtig zu machen, war der Große Kur- fürst, dessen Kolonien an der Guineaküste aber aus Mangel an Mitteln später wieder aufgegeben werden mußten. § 438. b) Kolonialer Erwerb. Erst nach der Gründung des Deutschen Reiches konnten auch große auswärtige Unternehmungen in Deutschland aufkommen. Aber in den ersten Jahren war die Reichsregierung mit der inneren Einrichtung des Reiches beschäftigt, bis die dichte Bevölkerung, aber auch der wachsende Unternehmungsgeist die Deutschen zur Umschau nach Kolonien drängten. Der erste Anstoß erfolgte 1884 aus den Hansestädten. Der Handel suchte nach neuen Absatzgebieten und nach Ländern, die Rohstoffe für die mächtig aufgeblühte Industrie liefern könnten. Nur solche Länder waren noch zu erwerben, die von den Hauptstraßen des Weltverkehrs ablagen. 1883 erwarb der Bremer Kaufmann Lüderitz das erste Stück von Deutsch- Südwestafrika, das 1884 vom Deutschen Reiche als erstes Schutzgebiet über- nommen ist. Das Schutzgebiet von Togo und Kamerün wurde gleichfalls im Jahre 1884 unter Gustav Nachtigal begründet. Unter öfteren Ver- Hinderungsversuchen der Engländer folgte noch in demselben Jahre durch Karl Peters' kühne Tatkraft die Besitzergreifung von Deutsch-Ostafrika, wo Hermann Wissmann an der Spitze deutscher Truppen in harten Kämpfen dem Sklavenhandel ein Ende machte, indem er das Haupt der Menschenhändler überwältigte. Ter Anfang zum deutschen Besitz in der Südsee wurde 1884 von O. Finsch in Neuguinea gemacht. 1898 wurde die Kiautschou-Bucht auf 99 Jahre von China gepachtet, 1899 die Inselgruppe der Marianen und Karolinen von Spanien gekauft und zuletzt die älteste Pflanzstätte deutschen Fleißes in den Tropen, der Hauptteil der Samoa-Juselu, durch Vertrag mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten erworben. 9. Größe und Vergleich mit dem Auslande. § 439. So hat das Deutsche Reich von den noch freien Gebieten so viel erhalten, wie noch möglich war, und ist eine Kolonialmacht zweiten Ranges geworden. Sein auswärtiger Besitz übertrifft die Bodenfläche des Heimatlandes fast um das Fünffache, die Einwohnerzahl dieses Gebietes freilich erreicht mit etwa 15 Millionen noch nicht die Kopfzahl der Be- völkerung des Deutschen Reiches südlich von Main und Nahe.

7. Für Präparandenanstalten - S. 224

1912 - Breslau : Hirt
224 C. Länderkunde. Erwerbslust, die keinen Sonntag kennt, in der Gegenwart oft ein Neben buhler des weißen Arbeiters; er ist fleißig, anspruchslos, keine Arbeit ist ihm zuwider; daher haben Chinesen die Guanofelder Amerikas abgebaut und sind beliebt als Heizer und Wäscher auf unseren Dampfern. Hervor- ragend ist ihre Geschicklichkeit iu der Herstellung von Seiden- und Baum- wollgeweben, in Lack-, Papier-, Porzellan-, Farbenbereitung usw. Anerkannt wird die Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit des chinesischen Kaufmanns; der kleine Straßenverkäufer dagegen sucht den Fremden gern zu übervorteilen. Der Chinese ist bis in die Nenzeit Neuerungen feind; auch im Staats- und Familienleben hält er bislang noch am uralten Herkommen fest. Gegen die Fremden in den Küstenstädten zeigt der Chinese Mißtrauen; erst 31 Vertrags- Häsen sind ihnen geöffnet. Die dichte Bevölkerung führte neuerdings eine 119. Löhlandschaft an einem Nebenflüsse des Hoangho. Die Talwände sind bis 150 m hoch. Die mit Äckern bedeckten Terrassen bilden den Eingang zu den Höhlenwohnungen. Unten im Tal wird Reisbau getrieben. starke Auswanderung der ärmeren Bevölkerung herbei; der chinesische Arbeiter, Kuli genannt, ist an allen Küsten des Stillen und Indischen Ozeans verbreitet. Dem Welthandel ist China noch wenig erschlossen. Doch scheint sich neuer- dings China nach dem Vorgange Japans der europäischen Kultur öffnen zu wollen. Für den Verkehr haben die Flüsse und Kanäle die größte Bedeutung. Das Eisenbahnnetz hat erst geringe Ausdehnung. (8000 km gegen 60000 km in Deutschland.) Der Einfluß der Deutschen macht sich namentlich auf dem Gebiete der Schule geltend. In Peking, Nanking, Schanghai usw. wirken im Einverständnis mit der chinesischen Regierung deutsche Lehrer. a) Nordchina ist eine große, ungemein fruchtbare Tiefebene zwischen dem 30. und 40.° n. Br. von der Größe des Deutschen Reiches. Es wird durchzogen von dem 4000 km langen Hoänghö, der aber wegen seiner ver- heerenden Überschwemmungen gefährlich und für den Verkehr wenig brauchbar ist.

8. Für Seminare - S. 209

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 209 Union aus. Die Winter sind durchweg kälter als in den entsprechenden Breiten Eu- ropas, Rußland nicht ausgenommen. Im Innern der riesigen Landfläche aber herrscht im Juli und August eine fast unerträgliche Hitze, und öfters werden im Schatten + 50° und in der Sonne + 70° gemessen. Eigentümlich sind, namentlich dem Mississippi- Becken, aber auch dem atlantischen Gebiete, häusige verheerende Wirbelstürme und Wetterstürze mit Schwankungen bis zu 40° in einem Tage. Sie verdanken dem ungehinderten Zuströmen kalter Winde von N und warmer Winde von dem Mexi- kanischen Golf, einem der wärmsten Meeresräume der Erde, ihre Entstehung^. Je weiter nach Mexiko hin, desto mehr nähert sich das Klima der Union dem subtropischen, das in Mexiko die Hochfläche beherrscht, während dem mexikani- schen Küstenstreifen meist heißfeuchtes, fieberreiches, tropisches Niedernngs- klima eigentümlich ist. Ii. Die Staatengebiete Nordamerikas. 1. Dänisches Nordamerika oder Grönland. a) Das Land. Grönland, die größte Insel der Erde, wird auf den vier- § 153. fachen Umfang des Deutschen Reiches geschätzt. Ihre Küste ist gleich der Norwegens eine echte Fjordküste. Das Innere wird von einer teilweise 2000 bis 3000 m mächtigen Eisschicht überlagert. Aus diesem Inlandeis gehen wie die Fransen eines Tuches Gletscher bis zum Meere, die durch die Auftriebkraft des Wassers abbrechen (kalben) und dann als Eisberge durch arktische Strömungen in den Atlantischen Ozean getragen werden. Dort bilden sie eine große Gefahr für die Schiffahrt2. b) Bewohner. Die Zahl der Bewohner wird auf 12 000 geschätzt. Sie leben meist an der von einem Zweige des Golfstroms erwärmten Südwestküste, die im kurzen Sommer eine spärliche Pflanzenwelt gedeihen läßt (Grönland — Grünland). Die Eskimos, klein von Gestalt, sind kühne Seefahrer und geschickte Fischer. Durch die Jagd auf Robben gewinnen sie Kleidung, Nahrung und Heizung. 2. Britisches Nordamerika. 10 Mill. qkm, Mill. E., 7 E. auf 10 qkm. Gleich Europa, aber nur seiner Bewohner. a) Wirtschaftsleben. Der Nordküste des Festlandes ist in der Mitte § 154. eine unwirtliche Inselwelt vorgelagert. Die Meeresräume liefern an Walen, Robben und Fischen, die zahlreichen Binnenseen an Fischen hohe Erträge. Allein auf der Bank von Neufundland sammeln sich jährlich 50000 Fischer, 1 Die Stadt Galveston am Golf von Mexiko wurde 1900 teilweise durch einen Orkan zerstört; zahlreiche Menschen fanden in den hereinbrechenden Flutwellen den Tod. 2 Der Zusammenstoß mit einem treibenden Eisberge führte am 14. April 1912 den Untergang des englischen Riesendampfers Titanic herbei; über 1600 Menschen verloren dabei das Leben. Lennarz, Erdkunde für Seminare. 14

9. Für Seminare - S. 215

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 215 besitzen gewaltige Ströme und Seen, und in der Mitte wie im 0 stellten sich der Anlage großartiger Kanalverbindungen keine besondern Hindernisse entgegen. Noch größereu Einfluß auf die Entwicklung des Wirtschaftslebens haben die Eisenbahnen Mg. 129, Bild 130) gewonnen. Die Schienenlänge betrug 1910 annähernd 0,4 Mill. km; das Netz ist am dichtesten östlich des 100? W. Die Pazifikbahnen durchqueren den ganzen Erdteil und verknüpfen die beiden Weltmeere miteinander. — Der Handel der Union, besonders der Außenhandel, wird heute nur noch von England und Deutschland über- trossen. Die Handelsflotte steht an dritter Stelle (hinter England und Deutschland) unter den Handelsflotten der Erde (vgl. §§ 361, 365). Nicht zu- letzt ist die Blüte der Volkswirtschaft auf die Charaktereigenschaften des amerikanischen Volkes zurückzuführen, das infolge seiner Unternehmnngs- lnst, seines Handelsgeistes und seiner Erfindungsgabe besonders befähigt er- scheint, unter Verwertung aller wissenschaftlichen und technischen Hilfsmittel die Gunst der Lage und der Naturausstattung des Landes auszunutzen. Das Deutsche Reich hat nächst England die größte Einfuhr von der Union, 131. .Kulturnegerin. Seitdem die Neger in den Vereinigten Staaten frei und mit den Weißen gleich- berechtigt wurden, ahmten sie die Weißen in Lebensführung und Tracht nach, um auch die gesellschaftliche Gleichberechtigung mit den Weißen zu erlangen. Der Erfolg war eine Verschärfung der Gegensätze. 132. Indianer der Union. Die Indianer hatten ihr Leben ursprünglich auf Jagd, Fisch- fang und das Sammeln von Nährfrllchten gegründet. Wo in einigen Gegenden der Anbau von Mais, Kürbissen und Bohnen dazutrat, wohnten sie in festen Siedlungen, Erd- und Zweighütten. Sonst war das Zelt ihre Behausung. Heute findet die Kultur mehr und mehr Eingang bei ihnen. - - _

10. Für Seminare - S. 374

1912 - Breslau : Hirt
374 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Für das Deutsche Reich ist Großbritannien der erste Ab- nehmer von Jndnstrieerzengnissen und der drittbedeutendste Warenlieferant. Nur Rußland, von dem wir am meisten Nahrnngs- mittel beziehen, und die Union übertreffen das Britische Reich im deutschen Auslandshandel (1911). Wir führen dem Werte nach fast ein Drittel mehr nach England aus, als uns dieses liefert. Vi. Bewohner. Bei dem Reichtum ihrer Erwerbsquellen war es den Briten möglich, alle Erdteile bevölkern zu helfen und gleichzeitig die Volks dichte im eigenen Lande auf 144 für 1 qkm (England 240 auf 1 qkm — 2mal Volksdichte Deutschlands) zu erhöhen. Die Bevölkerung ist sehr ungleich verteilt, und sehr dicht besiedelte Landstriche berühren sich unmittelbar mit spärlich bevölkerten (Wales — Mittelengland, Nordschottland — Schottisches Tiefland). In Jr- land hat die starke Auswanderung zu einer Abnahme der Volkszahl geführt Infolge der Herrschaft der Großindustrie drängt sich der größte Teil der Be- völkernng in den Städten zusammen; kaum ein Viertel wohnt auf dem Laude. Am beträchtlichsten ist der Prozentsatz der Stadtbewohner naturgemäß in Eng- land, wo vier Fünftel, danach in Schottland, wo reichlich die Hälfte aller Ein- wohner in Städten lebt. In Irland dagegen macht die Gesamteinwohnerzahl der Städte nur ein Fünftel der Volksmenge aus. Das Britische Reich zählt im Vergleich zu seiner Volkszahl von allen Staaten der Erde die meisten Großstädte, 51; zu diesen treten noch 5 Städte mit mehr als 90000 E. In London allein wohnen 21% aller Engländer, 15% aller Briten. Das heutige britische Volk ist, abgesehen von den Urbewohnern des Landes, den Kelten in Wales, Nordwestschottland und Irland, von germanischer Ab- knnst, entwickelte sich aber durch das starke Zuströmen von Normannen aus Frank- reich in Sprache und staatlichem Leben zu einer neuen, selbständigen Nation. Charakter und Eigenschaften des Briten lassen vielfach den Einfluß der Jnfelnatnr des Landes erkennen. Kaltblütige Selbstbeherrschung und besonnene Entschlossen- heit, kühner Wagemut und zähe Ausdauer zeichnen die Engländer aus und machen sie zu tüchtigen Kaufleuten und geschickten Unternehmern. Aber mitten im rast- losen Treiben des gesellschaftlichen Lebens haben sie sich eine große Liebe zur Natur bewahrt. Die Freude an körperlicher Bewegung betätigt sich in Bewegungsspielen der verschiedensten Art, und der praktische Sinn schafft Gesundheit und Bequemlich- keit der Wohnung und Tracht. Der Zug in die Ferne weitete den Blick, regte zu Forschungen an (Cook, Stanley, Livingstone) und stärkte den Freiheits- und Unab- hängigkeitssinn. Das Selbständigkeitsgesühl des Engländers drückt sich schon in der Vorliebe für das Wohnen in Einfamilienhäusern aus. Große Mietskasernen sind verhältnismäßig selten, und auch die Städte bedecken einen großen Raum, da weitläufig gebaute Vororte das enge Geschäftsviertel der Innenstadt umschließen. Der durch Gesetze nicht eingeschränkte Freiheitssinn wird durch die Achtung vor der überlieferten guten Sitte gezügelt. In der Politik neigt das feit Jahrhunderten an allen staatlichen Angelegenheiten beteiligte und in staatlichen Dingen ebenso hochbegabte wie tatkräftige englische Volk, dem der Vorteil seines Vaterlandes über alles geht, zu selbstsüchtiger Handlungsweise. Sein hervorragendes kolonisatorisches Talent hat eine große Tochternation in Amerika geschaffen, den fünften Teil der i Von 8,2 Mill. E. im Jahre 1841 ist die irische Bevölkerung durch Auswanderung, vorzugsweise nach der Union, auf 4,4 Mill. und die Volksdichte auf 52 zurückgegangen.
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