60
1793 u. 95 Die zweite und die dritte Theilung Po-
le ns. Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1791 ihren Staat durch eine neue
Verfassung v) zu kräftigen gesucht. Katharina Ii.
war dagegen, und Friedrich Wilhelm schloß sich
ihr an. Vergeblicher Widerstand der polnischen Pa-
trioten unter Kosciusco. Bei der zweiten Thei-
lung Polens 1793 nahm Rußland halb Lit-
thauen, Preußen erhielt Danzig, Thorn und
die jetzige Provinz Posen (Südpreußen).
Darauf neuer Widerstand der Polen, der jedoch
durch die Erstürmung von Praga und Einnahme
W a r sch a u' s (durch den rüst. General Suwarow)
blutig unterdrückt wurde. Der Rest des poln. Reiches
wird 1795 unterrußland,Oestreichundpreußen
getheilt, wobei letzteres Reu-Ostpreußen (mit Warschau)
erhielt, Oestreich Westgallizien, Rußland den großen
Rest im Osten.
1790—1792 Kaiser Leopold Ii.
1792—1806 Franz Ii., letzter Kaiser des deutschen
Reiches.
1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii., König von
Preußen.
Dritte Periode.
Zeitalter der Revolution.
1775—1783 Freiheitskrieg d er verein igte n Sta ate n
von Nordamerika gegen England.
Der Abfall der 13 Staaten wurde durch den
Versuch Englands hervorgerufen, dieselben willkürlich
zu besteuern.^) Kampf unter dem großen Georg
Washington, von Frankreich unterstützt.x)
England erkennt im Frieden zu Versailles die
v) Polen sollte aufhören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche
Könige aus dem sächsischen Kurhause erhalten.
w) Die Lheeladung bei Boston in's Meer geworfen.
x) Der Buchdrucker B. Franklin als Gesandter in Paris.
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Extrahierte Personennamen: Katharina_Ii Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Oestreich_Westgallizien Leopold_Ii Leopold Franz_Ii Franz Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Georg
Washington B._Franklin
Extrahierte Ortsnamen: Danzig Thorn Polen Warschau Nordamerika England Englands Frankreich England Versailles Boston Paris
4
Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte
unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen
deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der-
einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher
Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut
zu schirmen, wie es die Väter gethan!
Eis leben den 26. Juni 1861.
Per Versager.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
247
Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis
15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- -
thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze
gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf-
schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren.
Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist
besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird
30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat
etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers
und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei-
sen und auch in der Medizin gebraucht.
Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der
Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove
genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in
der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh-
rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen-
den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West-
indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe,
bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine
gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein
feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken,
Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als
den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach
allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche
fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des
Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man
ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen
sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von
den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden
können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des
Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab-
senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme
bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind,
daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch-
dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine
Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch-
tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch
an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh-
lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und
endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am
Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das
Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein-
zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen
Anblick gewährt.
Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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We st indi en.
25 J
reife und unreife Früchte und die herrliche Blätterkrone trägt. Die
Blüthen werden mit Zucker eingemacht, die Samenkörner sind gekocht
ein wirksames antiskorbutisches Mittel und der Saft der Früchte sieht,
wenn sie noch unreif sind, wie dicke Milch aus und dient, zähes
Fleisch, das man damit einreibt, weich und mürbe zu machen.
Die Passifloren oder Passionsblumen, Leidensblu-
men bilden eine Pflanzenfamilie, die kraut- oder strauchartig, gewöhn-
lich kletternd und rankend, selten baumartig sind. Sie machen den
Schmuck der Westindischen und Amerikanischen Wälder, wo sie sich
in Menge finden und von Baum zu Baum klettern. Ihre Blüthen
sind von vorzüglicher Schönheit und sehr merkwürdigem Ansehen.
Diese Gewächse haben ihren Namen daher erhalten, weil man in den
Blumen einiger derselben die Zeichen des Leidens Christi z. B. die
Nagel, die Dornenkrone, den Kelch rc. zu sehen glaubte. Zwei Arten
dieser Passifloren tragen eßbare Früchte, nämlich die lorbeerblätterige
Passiflore (Passiflora laurifolia), deren Frucht (auch Wasserlimonie
genannt) von der Größe und Gestalt eines Hühnereies ist, und eine
glänzend gelbe Schale hat. Das Innere ist voll kleiner platter Kerne,
die mit einem saftigen Mark bedeckt sind, welches einen sehr ange-
nehmen Geschmack und moschusähnlichen Geruch hat — und die
Passiflora quadrangularis, deren Frucht unter dem Namen Gre-
nadile bekannt, so groß wie ein Gänseei ist, in einer weichen Hülse
steckt und gleichfalls eine gelbe Schale hat, deren Inneres voll Samen-
kerne ist, die mit einem saftigen Fleische bedeckt sind, das einen süßen,
sehr kühlenden, höchst angenehm schmeckenden Saft enthält. Man
ißt diese Frucht mit Wein und Zucker und hält sie für eine gesunde,
magenstärkende Speise.
In Hinsicht des Mineralreichs ist der Erdpech- (Bd. I. S.
481) oder Asphaltsee merkwürdig, der sich auf der südlichsten West-
indischen Insel Trinidad befindet. Er liegt auf der Südwestfeite
dieser Insel, etwa 8 M. südlich von Puerto de Espana, der Haupt-
stadt derselben, in der Nahe des Vorgebirges Brea, auf einer kleinen,
etwa 1 Stunde langen, 80 F. hoch über dem Meer erhabenen Halb-
insel, unweit des Golfs von Paria, der Trinidad von dem Festlande
Südamerikas scheidet, und wird auf der Nordwestseite von einer schma-
len, ihn von dem Meere trennenden Landenge, südlich von einer Fel-
senerhöhung und östlich von dem gewöhnlichen Thonboden der Insel
begränzt. Diese ganze Halbinsel ist Pechgrund und besteht aus Erd-
pechmassen, verglasetem Sande und Erde, die mit einander zusammen-
gekittet sind. Landet man bei dem Kap Brea, so sieht man große,
schwarze Pechfelsen sich thurmartig 50 bis 100 F. hoch am Meere
erheben, die gänzlich aus hartem, festem Erdpech bestehen, und Stücke
davon rollen in Menge, glatt wie Kiesel, in der Bai umher. Jeder
Schritt, den man hier thut, ist auf Pechgrund, der jedoch keine fort-
laufende Masse, sondern eine Reihe unregelmäßiger, auf beträchtlichen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
264
Amerika.
außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri-
kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und
außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und
Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real
(Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus-
zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs,
Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte.
Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche
Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka-
kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt
berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo-
von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es
auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan-
zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei-
sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte,
welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht
uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine
Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht
selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern
etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen-
bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin-
sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee-
pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An-
blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte
von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei
Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm-
lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F.
Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen
§us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen,
wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas
(B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume
und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in
der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer
der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen
Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen."
Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte
Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt,
indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt,
worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der
Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der
Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000
bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst
schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern
einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und
auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Cuba Blüthe Cuba Westindiens
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Inhalt: Zeit: Geographie
266
Amerika.
schmutzig und bei anhaltender Dürre staubig sind, und wo überall der
Geruch des tasago (gedorrtes Fleisch, das als Nahrung der Sklaven
in allen Hausern aufgehäuft ist) erstickend wirkt, trifft man nur Last-
träger und beladene Sklaven, Lastwagen und Volantes *) der Ge-
schäftsleute, welche schnell jagend, Haufen von Koth und Staubwolken
aufregen. Im Hafen, auf den Kais, im Innern der Stadt athmet
alles Thätigkeit und Bewegung, doch ohne Luxus, ohne das Ange-
nehme, Reinlich-Behagliche, welches sich in den meisten Handelsstädten
Europas findet. Bloß der Abend versammelt auf dem Nuevo Paseo,
einem herrlichen Spaziergänge, außerhalb der Mauern der Stadt, bunte
Gruppen lustwandelnder Herren und Damen, so elegant geputzt, wie
nur immer die schöne Welt in Europa. Dieser Spaziergang besteht
aus drei ziemlich langen Alleen von schönen tropischen Bäumen. Die
mittelste und breiteste ist für die Volantes bestimmt, deren man in
dieser Allee Hunderte fahren sieht, die mit den Schönen der Stadt
gefüllt sind, welche hier die frische Lust einathmen und unter dem er-
frischenden Laube der Orangen, Pisangs und Brodftuchtbäume, mit
denen dieser Modespaziergang geschmückt ist, die Bewunderung der Be-
obachter erregen wollen. Die beiden andern Alleen dienen für die lustwan-
delnden Herren und Damen. An Sonn- und Festtagen spielen auch die
Hautboisten der Besatzungsregimenter daselbst. Bei Mondschein ist dieser
Spaziergang besonders sehr angenehm. Die Alameda, ein anderer
Spaziergang, an deren Ende das Theater steht, wird meistens nur in
den Zwischenakten besucht.
Der schönste Theil der Stadt ist die plaça d’armas (Waffen-
platz). Zwei Seiten dieses zierlichen Platzes nehmen die Palläste des
Gouverneurs und des Intendanten ein, die mit geräumigen Säulengän-
gen versehen sind, welche sich vor dem ganzen Untergeschosse hinziehen.
Die Mitte desselben ist mit Springbrunnen, Statuen, einer großen
Menge von Blumen, Sträuchern und Bäumen geziert, von hübschen
mit Kies bestreuten Alleen durchschnitten und mit steinernen Ruhebän-
ken, die eiserne Rücklehnen haben, umgeben. An diesem Platze steht
auch eine Kapelle zum Andenken der ersten Messe errichtet, welche hier
bei der Entdeckung der Insel durch Columbus, unter dem Schatten
eines ungeheuren Ceiba (Baumwollenbaumes), der noch vor wenigen
Jahren hier stand, gelesen wurde.
Unter den zahlreichen Kirchen, die hier sich nicht durch schöne
Bauart auszeichnen, niedrig und eng und in ihrem Innern mit Al-
tären, Nischen und geschmacklosen aber kostbaren Verzierungen überla-
*) Bo lautes sind die gewöhnlichsten Fuhrwerke, deren man sich in
Havana bedient. Sie sehen den Englischen Kabriolets ähnlich, haben
6 8- hohe Räder und können deswegen nicht so leicht umfallen. Diese
Räder liegen so weit zurück als möglich und das Pferd, das dieses
Fuhrwerk zieht, ist eben so weit vorwärts angespannt, so daß es ganz
vorn an der Gabel befestigt ist.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Koth Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Europa Havana
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Inhalt: Zeit: Geographie
272
Amerika.
Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen
sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man
bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie
sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. —
Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des
Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere
Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht
unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be-
sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen
Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen
Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be-
freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen
können.
Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel
ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit
geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft.
Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern
Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be-
steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen
Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring-
liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O.
nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord-
seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch
führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der
Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson-
ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab-
gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden,
ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab,
die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten
Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren
sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3
bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er-
strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben»
Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker-
pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge,
die Städte und Dörfer.
Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be-
findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil
ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner
und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses
Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf
seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge
schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston
gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben,
und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Hayti
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Jamaica Sachsen Kingston
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Co lombische Republiken.
5281
die der nackte Sand oder die mit Pflanzen bedeckte Erde annehmen.
Diese Sandwinde erhöhen die erstickende Warme der Lust. Rings
um uns her schienen die Ebenen zum Himmel anzusteigen und diese
ausgedehnte und stille Einöde stellte sich uns als ein mit Seegras be-
deckter Ozean dar. Je nach der ungleich durch dir Atmosphäre ver-
theilten Dünstemasse und nach der wechselnden Temperatur-Abnahme
der über einander gelegenen Luftschichten erschien der Horizont an eini-
gen Stellen ganz abgesondert, an andern zeigte er sich wellenförmig,
schlangelnd und gleichsam gestreift. Die Erde floß da mit dem Him-
mel zusammen. Mitten durch den trocknen Nebel und die Dunst-
schichten erblickte man fernhin Stämme von Palmbaumen. Ihres
Blätterschmucks und ihrer grünenden Gipfel beraubt, sahen diese
Stämme den Mastbäumen der Schiffe gleich, die das Auge am Ho-
rizont entdeckt. Es liegt etwas Erhabenes, aber Trauriges und Fin-
steres in dem einförmigen Anblick dieser Steppen. Alles ist darin
gleichsam erstarrt; selten nur fliegt der Schatten einer kleinen Wolke,
welche die Nähe der Regenzeit verkündet, über den Boden hin. Ich
lasse unentschieden, ob der erste Anblick der Llanos nicht eben so über-
raschend ist, wie derjenige der Andenkette. Die ausgedehnten Haiden
in Jütland, Niedersachsen, Westphalen und in einem Theile der Nie-
derlande gewähren nur ein schwaches Bild der unermeßlichen Llanos
im südlichen Amerika. Die einförmige Gestaltung dieser letztem, die
äußerst selten anzutreffenden Wohnungen, die Ermüdungen der Reise
unter einem glühenden Himmel und in einer durch den Staub ver-
dunkelten Atmosphäre, der Anblick dieses Horizontes, welcher stets vor
dem Beschauer zu fliehen scheint, die vereinzelten Stämme der Palm-
bäume, welche alle die nämliche Gestalt haben, und die man zu er-
reichen verzweifelt, weil sie mit andern Stämmen verwechselt werden,
welche allmählig am sichtbaren Horizonte aufsteigen, alle diese verein-
barten Ursachen lassen die Llanos viel ungleich größer erscheinen, als sie
in der That sind."
Die Llanos oder Pampas des südlichen Amerika sind wahre
Steppen, mit losem Sande oder auch mit einer Thonschicht bedeckt,
welche an der Sonne verhärtet und ausgetrocknet, sich in einzelne
Stücke spaltet. Wird der Boden auf einige Fuß entblößt, so findet
man rothen Sandstein, der sich weit erstreckt. In allen Strichen,
die von den Flüssen entfernt liegen, gleichen sie zur Zeit der großen
Trockenheit, einer Wüste. Die Pflanzen zerfallen alsdann in Staub;
die Erde wirft Spalten und Risse. Das Krokodil und die großen
Schlangenarten verlassen die Vertiefungen, worin sie zur Zeit der Über-
schwemmung Wasser fanden, höchst ungern. So wie nun diese La-
chen allmählig austrocknen, graben sich diese Thiere in den Schlamm
ein, worin der letzte Rest von Feuchtigkeit noch zu finden ist, und ge-
hen hier bei zunehmender Austrocknung in Erstarrung über, worin sie
liegen bleiben, bis des Frühlings erste Regengüsse sie aus der langen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Jütland Niedersachsen Nie- Amerika Amerika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
282
Amerika.
Erstarrung wieder aufwecken und dis Vertiefungen sich wieder mit Was-
ser füllen. Doch bieten sich diese Erscheinungen nur an solchen Stel-
len dar, wo die Llanos von keinen Flüssen durchströmt werden, denn
am User derselben, so wie der Bache und um die kleinen Lachen von
Sumpfwasser stößt man von Zeit zu Zeit, sogar auch wahrend der
größten Trockenheit, auf Büsche der Mauritia, einer Palmenart, de-
ren fächerförmige Blatter ihr glanzendes Grün nie verlieren *). Über-
haupt sind die Llanos die Regenzeit hindurch mit schönem Pflanzen-
grün bedeckt und selbst die von den Flüssen entferntesten Gegenden
derselben bekleiden sich mit reichlichem Grün, so daß mit dem Eintritt
dieser Regenzeit das ganze Ansehen der Llanos sich urplötzlich ändert
und dieselben Steppen, welche kurz zuvor dürr und den Wüsten gleich
schienen, den Anblick eines grünen Meeres gewahren.
Diese Regenzeit beginnt in den Llanos nach Verhältniß gegen
den Anfang oder das Ende des Aprils, nämlich mit dem Eintritt der
Sonne in den Scheitelpunkt. Die Hitze nimmt wahrend dieser Zeit
bedeutend zu und steigt im Julius im Schatten auf 31—32^° Reau-
*) Die Mauritia oder Muri che ist eine Palmenart, die man den
Amerikanischen Sagobaum nennen könnte; denn sie giebt den Einwoh-
nern Mehl, Wein, Fasern zur Verfertigung von Hängematten, Kör-
den, Netzen und Kleidern. Ihre tanncnzapfförmigen und mit Schup-
pen bekleideten Früchte gleichen vollkommen denjenigen des Rotang
(B. Ii, 557), und haben etwas vom Geschmacke der Äpfel. Bei völ-
liger Reife ist ihre Farbe von Innen gelb und von Außen roth. Es
behält dieser Palmhaum, auch in der Iahrszeit der größten Trocken-
heit, das schöne Grün seiner glänzenden und fächerförmig gefalteten
Blätter. Sein Anblick allein schon gewährt ein angenehmes Gefühl
von Kühle, und es bildet die mit ihren schuppigen Früchten beladene
Murichi-Palme einen sonderbaren Kontrast mit dem traurigen Aus-
sehen der Palma de Co bij a oder der D a ch p a lm e, deren Blät-
ter allezeit grau und mit Staub überzogen sind. Die Dachpalme hat
nur wenige und handförmige Blätter, die denjenigen der Zwergpalme
gleichen, und von denen die unteren allezeit vertrocknet und dürr sind.
Die Höhe der Stämme dieser Bäume beträgt 20—24 F. Ihr Wachs-
thum ist fast unmerklich und der Unterschied von 20—30 Jahren läßt
sich kaum wahrnehmen. Übrigens liefert diese Palmenart, die in den
Llanos äußerst häufig vorkommt, ein vortreffliches, jedoch so hartes
Bauholz, daß man Mühe hat, einen Nagel hineinzuschlagen. Die fä-
cherartig gefalteten Blätter werden zur Dachbedeckung der in den Lla-
nos zerstreuten Hütten gebraucht, und solche Dächer dauern über
20 Jahre. Man befestigt diese Blätter durch Krümmung des End-
stückes der Blattstiele, welche zuvor durch Quetschung zwischen 2 Stei-
nen mürbe und biegsam gemacht worden sind. Man sieht nicht nur
vereinzelt stehende Palmbäume, sondern auch hin und wieder Palm-
gruppen, eigentliche Boskets (Palmares), Außer diesen 2 Palmarten
kommen auch noch einige andere Palmarten und ein gewisser Baum
vor, der von den Eingcbornen Chaparro genannt, und in diesen
ausgedehnten Ebenen, wo so wenige Baumarten wachsen, um seines
Schattens willen, als ein sehr köstliches Gewächs betrachtet wird.
Seine Blätter sind hart und klingend.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Ameri ka.
erhaben ist, z-u herrschen. Die Temperatur ist so mild, daß die Ve-
getation nie aufhört, und die Gegend mit herrlichen, reichen Frucht-
gefilden, Obstgarten und den schönsten Weiden prangt. Die immer
rege Vegetation verbindet hier in einem kleinen Raume die Erzeugnisse
der verschiedensten Gegenden und aller Jahrszeiten. Die Baumwollen-
staude, das Zuckerrohr und andere tropischen Gewächse vermischen sich
hier mit Europäischen Getreidearten und Obstbaumen. Rechts und
links oder östlich und westlich an beiden Rändern dieser wunderbaren
Hochebene erheben sich zwei mit einander parallel hinstreichende Züge
der Anden und schließen mit ihren bis aus den Grund der Hochebene
herabgetrennten Gipfeln diese Hochebene ein, gewahren durch ihre un-
geheure Höhe und majestätische Gestalt ein erhabenes Schauspiel. Aus
dem östlichen dieser beiden Andenzüge, die sich vom Äquator an ohn-
gefahr bis zu 1^ Grad südlicher Breite erstrecken, thürmen sich von
N. nach S. die riesigen Schneehaupter und Hochvulkane: Cayambe,
Jmbaburu, Antisana, Sinchulagua, Cotopaxi, 91 u m-
minavi, Tunguragua und Capac Urcu; der westliche wird von
den nicht minder gewaltigen Hochkegeln Pichinga, Atacazo, Co-
razon, Jliniza, Carguirazo und Chimborazo überragt *).
Diese Berge haben alle, selbst die niedrigsten, eine den Montblanc
übersteigende Höhe und erheben sich von fast 15,000 bis zu mehr als
20,000 F. Höhe über dem Meeresspiegel, aber nur 6 bis 11,000 F.
über die Hochebene von Quito. Die Wirkung, welche diese größten-
theils in ewigen Schneeschleiern schimmernden Riesenpyramiden auf
den allgemeinen Charakter der Landschaft ausüben, ist die einer unnenn-
baren Größe und Erhabenheit. Düstere Bergzüae begegnen allenthal-
den dem Blick und begranzen nach allen Richtungen den Gesichtskreis.
Die fast unablässig sie umschwebenden Gewölks erheben noch das
Schauerliche ihres Aussehens, bringen jedoch häufig ungemein überra-
schende Erscheinungen hervor. „Ich habe, sagt ein Reisender **), zu-
weilen von Quito aus am Cayambe 4 verschiedene Schichten oder
Gürtel wahrgenommen. Sein Fuß war von den Nebeln umschleiert,
die aus dem dazwischen liegenden Guallabamba-Thal aufsteigen; seine
Mittelregion hell und unumwölkt, zeigte das ihr eigenthümliche Gestein;
die Grundfläche des eigentlichen Piks umgab ein Wolkengürtel; den
Hochgipfel endlich überwölbte der Dom ewigen Schnees, der in den
Scheidestrahlen der untergehenden Sonne golden erglänzte."
Die Zone der baumartigen Gewächse reicht überall bis 13,000 F.
hinan, und der Tunguragua ist sogar bis zu einer Höhe von 13,300 F.
mit Buschwaldung bedeckt. Auf die Mittelzone der Buschwaldung
*) Man spreche aus: Pltschirsscha, Atacasso, Corasson, Jlinissa, Cargui-
rasso und Tschimborasso.
*+) Hall, ein Engländer, der 1831 in Kriegsdienste der Republik Ecua-
dor trat und 1834 zu Quito, bei einem daselbst ausgebrochenen Auf-
stande, um das Leben kam.
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