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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 66

1861 - Eisleben : Reichardt
60 tigen Schlacht bei Wagram über denselben und ver- folgt ihn nach Mähren. Da Friedensschluß, in wel- chem Oestreich das Jnnviertel an Baiern. die iuyrischen Provinzen an Napoleon, Westgauizien an das Groß- herzth. Warschau abtreten muß. Inzwischen hatten sich die Tyroler für ihren Kai- ser Franz unter dem Sandwirth Andreas Hofer erhoben. Ihre Sieae am Berge Jsel. Doch wurden sie nach dem Wiener Frieden v. Franz, u. Baiern wieder unterworfen. Hofer in Mantua erschossen. Der Freischaarenführer v. Schill fällt bei Stral- sund. Die gefangenen 11 Officiere in Wesel er- schossen. 19t0 Napoleon scheidet sich von seiner Gemahlin I o s e p h i n e u n t> heirathet d i e ö st r e i ch e Kaiser- to ch re r Marie L u i s e. Diese gebar 1811 einen Sohn, der von Nax. den Titel eines Königs von Nom erhielt. Nach Na- poleons Sturz lebte derselbe als „Herzog von Reich- stadt" in Oestreich, wo er 1832 starb. 1812 Napoleons Zug nach Rußland. Die Gewaltthätigkeiten Napoleons o) hatten das Bünd- niß mit Alexander gelockert, und seine Forderung, die russ. Häfen den englischen Schiffen gänzlich zu ver- schließen, führte zum Bruch. M't Million zieht Nap., mit Oestreich u. Preu- ßen im Bunde, über den Niemen. Die Russen wei- chen zurück, verwüsten aber alles. Nap. siegt an der Moskwa (bei Borodino), zieht am 14. Sept. in der verödeten Hptstdt. Moskau ein. Der Brand Mos- kau'sx) bildet den Wendepunkt in Napoleons Schick- sal. Im October tritt er den Rückzug an. Kälte, Hunger u. fortwährende Angriffe reiben das Heer auf, dessen Rest sich noch den Uebergana über die Bere- sina erkämpft, dann aber (bei 26—27° Kälte) sich völlig auflöst. — Nap. macht neue Rüstungen. Noch am 30. Dec. 1812 trennte sich General Aork von den Franzosen und schloß mit dem russ. General Diebitsch die Convention zu Taurog- o) Z. B. war das mit Rußland verwandte Oldenburg (so wie alle Nordseeländer) zu Frankreich geschlagen worden. p) Auf Anordnung des Gouverneurs Rostopschin.

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1869 - Hildburghausen : Nonne
250 Neue Geschichte. verurtheilt und hingerichtet. Widerspruch konnten die Pariser Machthaber nicht vertragen, und so erschienen denn die republikanischen Heere, um an Einnahme der frevlerischen Stadt Rache zu üben. Lyon konnte erst nach 70tägiger $ Belagerung erobert werden (9. Okt. 1793). Nach dem Einzuge hob man ' die Gebeine Chalier's, dieses Märtyrers des Jakobinismus, in feierlicher Weise auf, verbrannte sie zu Asche und schickte diese zur Verehrung nach Paris. Furchtbar lauteten die Strafbefehle des Konvents. Die Stadt sollte dem Erdboden gleich gemacht, und auf dem Platze, wo sie gestanden, eine Säule errichtet werden mit der Inschrift: „Lyon bekriegte die Frei- heit, Lyon ist nicht mehr!" 20,000 Arbeiter rissen 6 Monate lang Züchtigung. Haus um Haus, Palast um Palast nieder. Callot d'h er b oi s mit 2000 Henkern von der Nevolutionsarmee übernahm die Züchtigung der Einwoh- ner. Er schickte so viel auf's Blutgerüste, daß endlich der Arm des Scharfrichters erschlaffte und selbst die Schneide der Guillotine sich ab- stumpfte. Nun ließ er zwei bis dreihundert Schlachtopfer aus einmal vor die Mündungen der Kanonen treiben und mit Kartätschen niederschießen. Im Ganzen mußten in Lyon 6000 den Tod erleiden. Ein gleiches Schreckens- gericht erging über die unterworfenen Städte Bordeaux, Marseille und Toulon. Letztere hatte sich an die Engländer ergeben, ward aber nach harter Belagerung zurückerobert. Bei der Belagerung (Dezember 1793) zeichnete sich das erste Mal ein junger Offizier der Artillerie aus, Napoleon Bon aparte, der bald nachher mit dem Glanze und dem Schrecken seines Namens die ganze Welt erfüllte. Iv. Fortsetzung des Krieges bis jim Frieden von Campo For- mio (1796—97). Der Kongreß )\\ Kastadt. 1. Earnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdan's und Moreau's nach Franken und Schwaben. Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan bei Amberg (24. August 96) und Würzburg (3. September). Moreau's berühmter Rückzug. 2. Siegreiches Auf- treten Bonaparte's in Italien, tlnterwerfung Sardiniens fl 5. Mai 1796). Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und mit Neapel. Oesterreichs Niederlagen bei Lodi (10. Mai) und Arkole (11,— 16. November). Uebergabe Mantua's) (2. Februar 1797). Friede zu Eampo Formio (17. Okt. 97). Eröffnung des Rastadter Kongresses. 1 1. Um den Frieden mit Oesterreich zu erzwingen, setzte das Direkto- Plan Ear- rium (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Earnot entwarf einen not'ö. trefflichen Feldzugöplan und bestimmte drei Heere zum Angriff auf die österreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von Oesterreich dringen und dem Kaiser die Fricdensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. Erzherzog An die Spitze des österreichischen Heeres trat der 24jährige Erzh er- Karl. zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden Tapfer- keit und Feldherrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den fran- zösischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang über Würzburg nach Regensburg vor, und Moreau überschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch plötzlich die Scene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurückgewichen war, um Verstärkungen ans dem In- nern der Monarchie an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

4. Theil 2 - S. 230

1867 - Berlin : Dümmler
230 Xiv. Preußen als Großmacht. dem zahlreichen Geschütz und den sonstigen Kriegs-Vorräthen wurden etwa 56,000 Mann den Siegern überliefert, und wenn auch eiu großer Theil der Gefangenen sich selber befreite oder von den Franzosen in die Heimath entlasten wurde, so war doch dadurch der letzte Rest der preußischen Armee vernichtet und das ganze Nord-Deutschland der Willkür des Siegers preisgegeben, der z. B. nicht nur dem unglücklichen Herzog von Braunschweig (er starb schon am Io. November zu Ottensee bei Altona) sein Land nahm, sondern auch deu Kurfürsten von Hessen-Kassel zur Flucht nöthigte, allerdings eine gerechte Strafe für sein zwei- deutiges Verfahren. Mit Sachsen dagegen schloß Napoleon am 11. December Frieden; der Kurfürst erhielt den Königstitel, trat dem Rheinbünde bei und stellte sogleich ein Hülfsheer Hegen Preußen. Wie schon in Leipzig alles englische Gut confiscirt worden war, so erließ nun auch Napoleon am 21. November den Befehl, allen Handel und Verkehr mit England und seinen Colonien abzubrechen, alle englischen Waaren zu confisciren und jeden Engländer als kriegsgefaugen zu betrachten, den man er- greifen könnte. Daß nach solchen betäubenden Schlägen Alles angewendet wurde, den Frieden um jeden Preis zu erkaufen, lag nahe genug. Der König entschloß sich selbst dazu, alles Land westlich der Elbe, das Herzogthum Magdeburg und die Altmark ausgenommen, an Napoleon abzutreten und eine Kriegssteuer von 100 Millio- nen Franken zu zahlen; doch die immensen Erfolge der franzö- sischen Waffen, der Aufstand, der zu Anfang November unter Dombrowski in den preußisch-polnischen Provinzen ausbrach, steigerten die Forderungen Napoleon's aufs höchste. Lucchesiui und Zastrow, die preußischen Unterhändler, unterzeichneten in der That am 16. November zu Charlotten bürg die unerträg- lichsten Forderungen, die den ganzen Staat rettungslos in Na- poleon's Gewalt gegeben haben würden, um durch solche Nach- giebigkeit auch nur einen Waffenstillstand zu erkaufen, doch der König verwarf diesen Vertrag, und Hangwitz nahm seinen Ab- schied, zur Freude aller Patrioten. Während dann Napoleon von Posen aus, wo er zu Ende November eingetroffen war, sich anschickte, den Winterfeldzug zu beginnen, der ihm den Rest des preußischen Staates unterwerfen sollte, waren die Flügel der französischen großen Armee thätig, auch Pommern und Schlesien dem Könige zu entreißen. Wenn auch die letztere Provinz nur durch etwa 18,000 Preußen ver- theidigt wurde, so waren doch die Einwohner so patriotisch, daß

5. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

6. Theil 2 - S. 165

1867 - Berlin : Dümmler
Bayerscher Erbfolgekrieg. 165 in der Ober-Pfalz und sonst in Bayern als erledigte Lehen ein- ziehen, wie denn auch Maximilian Joseph in der That diese Anforderungen anerkannt und die Abtretung der Ober-Pfalz zugesagt hatte. Unmittelbar nach dem Tode des Kurfürsten lieh deshalb der Kaiser Nieder-Bayern und die Ober-Pfalz militai- risch besetzen und zwang schon am 3. Januar 1778 in Wien und am 14. in München den neuen Kurfürsten Karl Theodor, in die Abtretung dieser Länder zu willigen. Friedrich billigte diesen Vertrag nicht nur nicht, sondern veranlaßte auch den prä- sumtiven Erben Karl August, Herzog von Zweibrück, — Karl Theodor war kinderlos — gegen denselben zu protestiren; er versprach ihm wie Sachsen seinen schütz, nachdem er sich der Zustimmung Rußlands und Frankreichs vergewissert hatte. Da seine Verhandlungen mit Oesterreich erfolglos blieben, ging er zu Ansang April 1778 zu dem Heere in Schlesien ab, während sein Bruder Heinrich, durch 18,000 Sachsen verstärkt, von Nor- den her in Böhmen eindringen sollte. Als dann die preußischen Heere zu Anfang Juli in Böhmen einrückten, war die Bestür- zung in Wien nicht gering, wo man noch immer der Meinung gewesen war, daß Friedrich es mit der bloßen Drohung bewenden lassen werde. Doch schnell wurde das österreichische Heer ln Böhmen verstärkt, und dasselbe nahm äußerst feste Stellungen von der oberen Elbe und dem Gebirge bis Prag, so daß der König seden Angriff unterließ. Nachdem abermals lange Ver- handlungen ohne Resultat geblieben waren, nöthigten endlich der Mangel an Lebensmitteln, Desertionen und verheerende Krankheiten die Preußen zum Rückzüge, ohne daß ein entschei- dender Zusammenstoß Statt gefunden hatte; im October bezogen sie die Cantonirungen, in November die Winterquartiere, ob- gleich die kleinen Feindseligkeiten den ganzen Winter andauerten. Die Bemühungen Frankreichs, diesem Kriege ein Ende zu setzen, die Drohung Rußlands, Preußen mit Hülfstruppen zu unterstützen, führten im März 1779 einen Waffenstillstand her- bei, damit man bequemer an dein Friedenswerke arbeiten könnte. Doch erst am 13. Mai kam derselbe zu Teschen zu Stande, durch Frankreich und Rußland insbesondere verbürgt. Oesterreich erhielt von Bayern das Jnnviertel d. h. ein Gebiet von etwa 40 Quadr.-Meilen an dem rechten Ufer des Inn und der Salza, dagegen entsagte es allen seinen Ansprüchen auf Bayern, wo die Nachfolge dem Hause Zweibrück zugesichert wurde. Die geist- lichen Stifter wurden mit geringen Entschädigungssummen ab- gefunden, Mecklenburg mit einigen Gerechtsamen, Sachsen mit

7. Der siebentägige Krieg des Jahres 1866, sein Ursprung, sein Verlauf und seine Früchte - S. 13

1868 - Langensalza : Greßler
13 Händen der Preußen, mit Ausnahme der Festung Königstein, deren Besitznahme weiter keine Bedeutung hatte, obgleich von derselben aus späterhin die Transporte der Verwundeten sehr belästigt wurden. Die Vortheile, welche Preußen durch dies schnelle Vor- gehen gegen Sachsen erreichte, waren: 1) Der weite Bogen, in welchem bisher beide Armeen sich aufgestellt hatten, war um ein Bedeutendes verkürzt; 2) die nördlichen böhmischen Gebirgspässe konnten besetzt werden und dadurch der Feind entweder in seinem Vordringen aufgehalten, oder auf ihn ein- gedrungen werden; 3) Sachsen war genöthigt, einen großen Theil der preußischen Krieger zu erhalten — wobei man jedoch stets die größte Milde und Rücksicht gegen dastelbe walten ließ — und 4) Preußens Gegnern war gezeigt, was sie vom österreichischen Bundesschutz, auf den sie sich so fest verließen, zu halten hatten. b) Besetzung Hannovers. Gleichzeitig, als zwei preußische Armeen in Sachsen einrückten, sollte General v. Fal- ckenstein mit der ihm zugehörigen Division Goeben von Minden aus und General v. Manteusfel von Holstein aus in Hannover einrücken, um dasselbe zu besetzen. Bevor wir jedoch zur Thätig- keit dieser Truppen übergehen, können wir es uns nicht versagen, erst ihre hauptsächlichsten Führer etwas näher kennen zu lernen. General Woget v. Jatckenstein. Derselbe ward 1797 in Schlesien geboren und verlor seinen Vater, welcher als Major die Belagerung der Festung Cosel mitgemacht hatte, sehr früh. Da des Jünglings Mutter mittellos war, so wollte sein Onkel, der damalige Fürstbischof von Breslau, für ihn sorgen, wenn er sich dem geistlichen Stande widme. Hierzu bezeigte aber der junge Falckenstein keine Lust, und als 1813 die Erhebung Preußens gegen die schmachvolle Herrschaft der Franzosen begann, durchzuckte auch ihn eine brennende Begier, an dem heiligen Kampfe für König

8. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 528

1868 - Braunschweig : Schwetschke
528 A. Europa. feiten dulden, welche sich Bonaparte, der nun vom Senat zum lebensläng- lichen Consul erhoben worden, mitten im Frieden erlaubte. Schon im Mai 1803 brach der Krieg mit England wieder aus. Oesterreich brauchte längere Zeit, um sich zu erholen. Bonaparte fuhr indeß fort, Länder an sich zu reißen, kleinere Fürsten in Italien zu verdrängen und seine Macht auf eine wahrhaft furchtbare Höhe zu erheben. Am 18. Mai 1804 ward Napoléon Bonaparte zum erblichen Kaiser erklärt und im December vom Papst Pius Vii. gekrönt; zugleich vereinigte er auf seinem Haupte die eiserne Krone des Königreichs Italien, hob die dortigen Republiken auf und ließ, vermuthlich um den Bourbons jede Hoffnung der Versöhnung zu be- nehmen, den Talentvollsten unter ihnen, den Herzog von Enghien, aus deutschem Boden, in der Nähe von Straßburg, mitten im Frieden über- fallen, nach Vincennes bei Paris schleppen und dort in den Schloßgräben bei Nacht erschießen. Ein neuer Krieg mit Oesterreich, dem sich Rußland anschloß, brach 1805 aus; Preußen rüstete sich zwar, blieb aber dennoch unthätig, obwohl es durch Verletzung seines Gebiets mehr als zuviel Ur- sache zum Kriege gehabt hätte. Drei Monate entschieden das Schicksal Oesterreichs. Ein bedeutender Theil der Armee wird bei Ulm den 14. bis 19. October geschlagen, abgeschnitten und gefangen genommen; rasch eilt der Sieger durch die wehrlosen Provinzen; Wien fällt ohne Schwertstreich, und nach der entscheidenden Schlacht bei Austerlitz (am 2. December) wird ein übereilter Friede zu Preßburg geschlossen, in welchem Oesterreich Vene- dig und ganz Tyrol aufgeben muß. Unterdessen hatten jedoch die Englän- der in der Schlacht bei Trafalgar (21. October 1805) unter Nelson die französisch-spanische Flotte, die Frucht sechsjähriger Rüstungen, vernichtet. Rasch schreitet nun "Napoleon aus seiner Bahn vorwärts. Baiern und Württemberg werden für ihre Dienste durch Länderzuwachs und den Königs- titel belohnt. Neapel wird ohne Mühe erobert und Napoleons Bruder Joseph 1806 zum König eingesetzt, Holland in ein Königreich für einen anderen Bruder, Ludwig, umgeschaffen, endlich die meisten deutschen Fürsten zu einem Vereine, dem Rheinbund*), unter dem Beschützer Napoleon verbunden; Oesterreich legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Zn spät ver- suchte nun Preußen, dem das von Frankreich besetzte Hannover zum Schein überlassen worden, im Bunde mit den nordischen Mächten sich der Ueber- macht Frankreichs zu widersetzen. Die unglückliche Schlacht bei Jena und Auerstädt am 14. October 1806 entschied über sein Schicksal; Preußen, hatte damals nur eine Armee. Diese ist so gut als vernichtet, alle Fe- stungen fallen durch Feigheit und Verrath, mehrere beim ersten Anlauf, viele nach unbedeutendem Widerstände, das Land ist in wenigen Wochen — — / i/ ' • ' w ' i . / * Hildburghaujen; die Fnrstenthümer: Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigma ringen, Isenburg, Lichtenstein, Leyen. Lippe-Detmold. Lippe-Schaumburg, Rcuß-Greiz, Reuß-Schleiz, Reuß-Labenstein, Reuß-Ebersdorf, Waldeck, Schwarzburg-Rudolsladt, Schwarzburg-Sonderöhausen. Zusammen 5362 Ihm. mit ca. 14 Mill. Einw.

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 643

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
96. Napoleones erste Feldzüge in Italien, 1796 und 1797. 643 Der Herzog von Modena dagegen, dessen Land wohl etwas größer, aber auch ärmer war, mußte 10 Millionen Livres für den unsichern Waffenstillstand, neben gleichmäßigen Lieferungen von Lebensmitteln, Kriegsbedürfnissen und Gemälden, bezahlen, der ihn nur auf kurze Zeit rettete. Beaulieu hatte inzwischen eine feste Stellung hinter dem Mincio ge- nommen. Aber Bonaparte erzwang sich den Uebergang über den Mincio und drängte Beaulieu mit seiner kaum noch 14,000 Mann starken Armee über die Etsch nach den Tiroler Engpässen zurück. Die Franzosen besetzten nun Verona, bis vor Kurzem noch die Resi- denz Ludwig's Xviii., sodann ebenfalls ohne Widerstand Bologna, Ferrara und die Romagna und fanden überall das Volk zum Auf- stande geneigt; was blieb unter diesen Umständen dem hülflosen Papste Pius übrig, als um jeden Preis eine Uebereinkunst zu Stande zu bringen? Ja, er war der höchste unter den bisherigen, dieser Preis, um welchen endlich Bonaparte dem Papste am 23. Juni einen Waffen- stillstand anbot. Nach ihm blieben die Franzosen im Besitze von Bologna, Ferrara und der Romagna, besetzten das Fort Urbino und die Festung Ancona und erhielten 21 Millionen Franken, 100 antike Statuen und 500 seltene Handschriften, deren beider Wahl dem Sieger überlassen wurde. Mit dem Geschütze, das sich in Bologna, Ferrara, Modena vorge- funden, begann Bonaparte (29. Juni) die Belagerung der Festung Mantua, welche durch ihre natürliche Lage inmitten eines vom Mincio gebildeten Sees und weitreichender Moräste und durch eine Besatzung von 13,000 Mann beschützt, so wie mit Kriegs-und Mundvorrath hin- länglich versehen war. Eine österreichische Armee von 60,000 Mann unter dem alten Wurmser brach aus Tirol hervor und zog, in zwei ziemlich gleiche Hälften gethcilt, zu beiden Seiten des Gardasee's heran: Wurmser führte gegen 40,000 Mann die Etsch entlang nach dem Mincio zu, an der Westseite des Gardasee's Quosdanowich die übrigen. Bo- naparie wandte sich zuerst mit seiner Hauptmacht gegen den letztcrn und rief selbst die Belagerungsarmee von Mantua ab, wodurch Wurm- ser in die Festung gelangte. Bonaparte schlug den Quosdanowich (31. Juli) bei Salo und Lonato, und als Wurmser von Mantua auszog, um sich mit Quosdanowich in Verbindung zu setzen, wurde auch er von Bonaparte (5. Aug.) angegriffen, bei Castiglione geschlagen und ins Gebirge zurückgetrieben. Doch nach einem Monate erschien Wurmser wieder aus dem Kampfplatze und auch die zweite Unternehmung zum Entsätze Mantua's wurde mit getheilten Kräften begonnen. Wurmser zog mit etwa 30,000 Mann im Thale der Brenta, Davidowich mit 20,000 Mann im Etschthale herab, jener gegen Vicenza, dieser gegen Roveredo, wo er (4. Sept.) von Bonaparte geschlagen wurde. Massena besetzte Trient. Nun war der Weg ins obere Brentathal ge- öffnet und Bonaparte griff von hier aus Wurmser im Rücken an und schlug ihn bei Bass ano (8. Sept.), der, da ihm der Rückzug durchs 41*

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 646

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
646 96. Napoleon's erste Feldzüge in Italien, 1796 und 1797. den Papst. Er hatte, sagten die Franzosen, die Bedingungen des Waffen- stillstandes gebrochen, er hatte sich zuletzt unverhehlt gerüstet und die Sendung des österreichischen Generals Colli, zur Anführung seiner Truppen angenommen; was war also natürlicher, als daß er sich jetzt noch härtere Bedingungen, als im Waffenstillstände gefallen lassen mußte? Der Friede zu Tolentino, vom Sieger dictirt, kostete dem Kirchenstaate, in Frankreich Avignon und Venaissin, in Italien Bologna, Ferrara und Romagna und außer den im Waffenstillstände versproche- nen Summen circa 15 Millionen Franken; woneben noch mehrere feste Plätze den Franzosen zur Sicherheit eingeräumt werden mußten. Bonaparte war seinerseits auch sehr zufrieden, diese Diversion so schnell beseitigt zu haben, denn schon sammelte sich wieder ein öster- reichisches Corps, an dessen Spitze man den in Deutschland siegreichen (s. Nr. 97) Erzherzog Karl gestellt hatte. Eiligst wandte er sich jetzt gegen denselben, drang über die Alpen in Kärnthen ein; focht siegreich bei Tor ris und gelangte Ende März nach Steiermark, besetzte Kla- gensurt, und bedrohte von Judenburg aus, wo er sein Hauptquartier aufschlug, Wien, das nur noch neun Poststationen entfernt war. Die Lage Bonaparte's wurde indessen auch mit jedem Tage ge- wagter, obgleich er so glänzende Erfolge in 20 Tagen errungen. Ihm gegenüber stand die österreichische Armee unter Erzherzog Karl, die täg- lich durch den Zufluß von großen Menschenmassen anwuchs; er selbst 80 Stunden von Mantua, der letzten französischen Festung, entfernt und von ihr abgeschnitten durch eine 40 Meilen lange Strecke rauher Gebirge; hinter denselben Laudon's Corps und 60,000 in Masse auf- gestandene Venetianer, deren Neutralität schmählich verletzt worden war; hinter seiner rechten Flanke ein feindliches Corps bei Triest; vor sich ein unermeßliches Lager von Oesterreichcrn und Ungarn, die sich in Masse erhoben hatten, um Wien zu decken; und hinter ihnen das gut befestigte Wien selbst, das seine Bürger bis auf den letzten Blutstrop- fen zu vertheidigen gelobt hatten: und so von Menschenmassen um- schlungen, auf einem unfruchtbaren Boden zwischen Gebirgen — nur noch auf zehn Tage Brod in den erbeuteten Magazinen und ohne alle Nachrichten von den Heeren, die ihm die Hände bieten sollten! Während eines sechstägigen Waffenstillstandes bot er den Oelzweig des Friedens. Das österreichische Ministerium nahm ihn aus seiner Hand (als wollte es seine Verlegenheit nicht bemerken). Die Präliminarien wurden im Schlosse Eckenwalde bei Leoben in Steiermark am 18. April unter- zeichnet und der Waffenstillstand zur Abschließung des Friedens auf 6 Monate (bis zum 18. Oct.) verlängert. Daß man am Rhein keine Erfolge von österreichischer Seite zu erwarten hatte, zeigte sich bald hinlänglich (s. Nr. 97). Daher wurde der Desinitiv-Friede wirklich mit dem Ausgange der sechs Waffenstill- stands-Monate (17. Oct. 1797) unterzeichnet, und zwar auf einem zwischen Udine und Passeriano gelegenen adeligen Gute, Campo-Formio. Der Kaiser trat darin die österreichischen Niederlande an die französische
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