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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 62

1861 - Eisleben : Reichardt
62 1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t. 1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.). Schreckensherrschaft der Iacobiner. Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma- ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet. Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa - litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.) gegen Frankreich zu Stande. Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero- berung Belgiens), werden aber durch die Siege des Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol- land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt. 1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n zu Basel. Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben. 1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck) 1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon Bo n a p ar t e' s Siege in Italien. Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica, auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke) und Areale. Nach der Einnahme von Mantua bedroht er Steiermark. Da 1797 Friede zu Campo Fornno. Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab, wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Ober-Italien wird in eine ligurische und eine cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2 folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen, ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend. b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet. c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat. d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten. e) Bruder des Kaisers Franz.

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1869 - Hildburghausen : Nonne
250 Neue Geschichte. verurtheilt und hingerichtet. Widerspruch konnten die Pariser Machthaber nicht vertragen, und so erschienen denn die republikanischen Heere, um an Einnahme der frevlerischen Stadt Rache zu üben. Lyon konnte erst nach 70tägiger $ Belagerung erobert werden (9. Okt. 1793). Nach dem Einzuge hob man ' die Gebeine Chalier's, dieses Märtyrers des Jakobinismus, in feierlicher Weise auf, verbrannte sie zu Asche und schickte diese zur Verehrung nach Paris. Furchtbar lauteten die Strafbefehle des Konvents. Die Stadt sollte dem Erdboden gleich gemacht, und auf dem Platze, wo sie gestanden, eine Säule errichtet werden mit der Inschrift: „Lyon bekriegte die Frei- heit, Lyon ist nicht mehr!" 20,000 Arbeiter rissen 6 Monate lang Züchtigung. Haus um Haus, Palast um Palast nieder. Callot d'h er b oi s mit 2000 Henkern von der Nevolutionsarmee übernahm die Züchtigung der Einwoh- ner. Er schickte so viel auf's Blutgerüste, daß endlich der Arm des Scharfrichters erschlaffte und selbst die Schneide der Guillotine sich ab- stumpfte. Nun ließ er zwei bis dreihundert Schlachtopfer aus einmal vor die Mündungen der Kanonen treiben und mit Kartätschen niederschießen. Im Ganzen mußten in Lyon 6000 den Tod erleiden. Ein gleiches Schreckens- gericht erging über die unterworfenen Städte Bordeaux, Marseille und Toulon. Letztere hatte sich an die Engländer ergeben, ward aber nach harter Belagerung zurückerobert. Bei der Belagerung (Dezember 1793) zeichnete sich das erste Mal ein junger Offizier der Artillerie aus, Napoleon Bon aparte, der bald nachher mit dem Glanze und dem Schrecken seines Namens die ganze Welt erfüllte. Iv. Fortsetzung des Krieges bis jim Frieden von Campo For- mio (1796—97). Der Kongreß )\\ Kastadt. 1. Earnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdan's und Moreau's nach Franken und Schwaben. Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan bei Amberg (24. August 96) und Würzburg (3. September). Moreau's berühmter Rückzug. 2. Siegreiches Auf- treten Bonaparte's in Italien, tlnterwerfung Sardiniens fl 5. Mai 1796). Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und mit Neapel. Oesterreichs Niederlagen bei Lodi (10. Mai) und Arkole (11,— 16. November). Uebergabe Mantua's) (2. Februar 1797). Friede zu Eampo Formio (17. Okt. 97). Eröffnung des Rastadter Kongresses. 1 1. Um den Frieden mit Oesterreich zu erzwingen, setzte das Direkto- Plan Ear- rium (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Earnot entwarf einen not'ö. trefflichen Feldzugöplan und bestimmte drei Heere zum Angriff auf die österreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von Oesterreich dringen und dem Kaiser die Fricdensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. Erzherzog An die Spitze des österreichischen Heeres trat der 24jährige Erzh er- Karl. zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden Tapfer- keit und Feldherrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den fran- zösischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang über Würzburg nach Regensburg vor, und Moreau überschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch plötzlich die Scene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurückgewichen war, um Verstärkungen ans dem In- nern der Monarchie an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 246

1869 - Hildburghausen : Nonne
246 Neue Geschichte. gel. Dazu wurden sie von jungen, tüchtigen Generalen angeführt, denen vom Konvente nur die Wahl zwischen Sieg oder Guillotine gelassen ward, während an der Spitze der deutschen Heere nach altem Brauche nur Män- ner höheren Alters standen, wie sie in der Regel zu den Geschäften des Krieges nicht mehr taugen. Auch stellten die Franzosen unter Anleitung Kriegs- des genialen Carnot ein neues System der Heerverpflegung auf, wel- systcm ches den Verhältnissen durchaus angepaßt war und die Erhaltung großer Carnot's. Truppenkörper ohne Magazine möglich machte. Das Alles deutete darauf hin, daß die deutschen einem „ungewohnten" Kampf entgegengingen, in welchem sie dauernde Erfolge sobald nicht gewinnen würden. Ehe es indeß zu Kriegsthaten kam, durchzuckte die Kunde von der Hinrichtung Hinrichtung Ludwig's Xvi. (21 Januar 1793) wie ein elektrischer Schlag Ludwigs Europa von einem Ende zum andern. Alle Monarchen erkannten die Xvi. Drohung, die sich in diesem gräßlichen Akte gegen ihre Throne aussprach. England, welches bisher eine unentschiedene Stellung eingenommen hatte, Pitt. stellte sich jetzt unter seinem Minister Pitt an die Spitze einer großen Koalition, zu welcher arlßer Oesterreich und Preußen und dem deutschen Reiche auch Holland, Dänemark, Rußland, Sardinien, der Papst, Spa- nien und Portugal traten. Mehrere Siege der Verbündeten, die unter dem Herzog von Ko- burg und dem englischen Herzog von Bork standen, bezeichneten den Anfang des Feldzuges von 1793. In den Niederlanden wurde Dumou- Aldenhoven;riez bei Aldenhoven^) (1. März) und in einer Hauptschlacht bei Neer- Neerwin- winden^) (am 18. März) geschlagen. Aus Furcht vor den jakobinischen den. Machthabern, die in ihm einen Freund der Monarchie witterten, trat er nach dieser Niederlage in Begleitung des Prinzen von Orleans (des nach- maligen Königs Ludwig Philipp) zu den Oesterreichern über. Dem Ersatz- manne des entwichenen Feldherrn, dem Generale Dam Pierre erging Famars. es noch übler: auf den Feldhern von Famarsb (24. Mai) verlor er Sieg und Leben, worauf die Festungen Conds *) und Valenciennes I in die Hände der Verbündeten fielen. Am Rhein hatten indeß (April 1793) die Preußen und Hessen die Mainz. Festung Mainz eingeschlossen. Die Stadt hielt sich bis zum 22. Juli, wurde aber dann, unter der Bedingung freien Abzugs, den Preußen übergeben. Da Custine und sein Nachfolger B e au h a rn ai s 1 2) die Stadt nicht zu entsetzen vermocht, so mußten beide ihre Köpfe unter die Guillotine tragen. Nach diesen Unfällen entwickelte der Konvent die äußerste Energie. Levee en Im August 1793 ward ein allgemeines Aufgebot (Isvss sn ruu88s) ver- masse. fügt: „Ganz Frankreich", so hieß es, „wird ein Lager, jeder Franzose Soldat. Die Unverheirateten ziehen zuerst in den Kampf; die Verhei- rateten schmieden Waffen und führen Lebensmittel herbei; die Weiber verfertigten Kleider und Zelte; Kinder zupfen Charpie; Greise beleben durch Reden an öffentlichen Plätzen den Muth der Krieger". — Und so 1) Aldenhoven, Flecken bei Jülich. — Neerwinden, kleiner Ort östlich von Brüssel. — Famars, Dorf in unmittelbarer Nähe von Valenciennes. — Conds, Stadt und Festung südlich von Lille. — Valenciennes, Stadt und Festung süd- westlich von Conds an der Schelde. 2) Beauharnais' Wittwe ist die nachmalige Kaiserin Joseph ine.

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

5. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 62

1860 - Leipzig : Klinkhardt
62 Den 9. Novbr. 1799 stürzte Bonaparte das Direktorium, trieb den 10. den Rath der 500 auseinander und führte die Konsularre- gierung (1799—1804) ein, bestehend aus 3 Konsuln auf 10 Jahre, einem Erhaltungssenate von 80 Mitgliedern, der über Rechte und Freiheiten des Volkes wachen, einem Tribunale, das die Gesetze be- rathen, .und einem gesetzgebenden Corps, das die Gesetze bestätigen sollte. Der erste Konsul (Bonaparte) war unverantwortlich, besetzte die Staatsämter, befehligte das Heer, konnte Krieg erklären und Frieden schließen. 1800. Oesterreich und England wiesen Bonaparte's Friedensan- träge zurück. Bonaparte überstieg den St. Bernhard, den Simplón und Gotthard, siegte den 14. Juli bei Marengo und stellte die cis- alpinische Republik wieder her. Den 3. Dec. wurde Erzherzog Johann bei Hohenlinden von Moreau geschlagen. Im Frieden zu Lüneville, den 9. Februar 1801, blieb Belgien und das linke Rheinufer französisch, in Deutschland verloren die geistlichen Fürsten ihre Länder, die 48 Reichsstädte wurden auf 6 vermindert und eine Menge kleiner Fürsten kamen um ihre Selbstständigkeit (Mediatisirung). Im Frieden zu Amiens, den 27. März 1802, gab England alles Eroberte heraus. Bonaparte hob die Nationalgarde auf, führte den katholischen Gottesdienst wieder ein, gab den Protestanten und Juden gleiche Bürgerrechte, ließ neue Gesetzbücher bearbeiten, eröffnete die Lehran- stalten wieder, erhob Toskana zum Königreiche Hetcurien, ließ sich zum Präsidenten der italienischen (früher cisalpinischen) Republik er- nennen, gab der Schweiz und Holland neue Verfassungen, wurde den 3. Aug. 1802 zum Konsul auf Lebenszeit ernannt, gründete die Ehren- legion, ließ den Herzog von Enghien, der ihm verdächtig erschien, im Badischen gefangen nehmen und in Vincennes erschießen, verbannte Moreau nach Nordamerika, ließ einige Verdächtige hinrichten und wurde den 18. Mai 1804 zum erblichen Kaiser von Frankreich ernannt. Napoleon I., den 2. Decbc. von Pius Vii. gesalbt und den 26. Mai 1805 in Mailand zum Könige von Italien gekrönt, erhob seinen Stiefsohn, Eugen, zum Vicekönig von Italien. Verbindungen gegen das Kaiserlhum Frankreich. a) Oesterreich und Rußland gegen Frankreich, 1805. Die Oesterreicher erhoben sich gegen Napoleon, streckten aber unter Mack den 17. Okt. bei Ulm das Gewehr. Den 21. Okt. vernichtete Nelson sterbend die französische und spanische Flotte bei Trafalgar. Den 2. Dec. wurden die Russen und Oesterreicher bei Austerlitz („die Drei- kaiserschlacht") geschlagen. Preußen erhielt Hannover, um von dem Bunde gegen Frankreich abgehalten zu werden. Im Frieden zu Preßburg, den 6. Dec., verlor Oesterreich Tyrol an Bayern, Venedig an Italien und erhielt nur Salzburg. Bayern und Würtemberg wurden Königreiche, Napoleons Schwager, Mürat, wurde Großherzog von Berg und Cleve, 1806 Napoleons Bruder, Joseph, König von Neapel, und Louis

6. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

7. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 94

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
íh §. 47. Die französischen Rrvolntionskriege. Seit jener oben erwähnten Kriegserklärung an Oesterreich, wo jetzt Franz Ii herrschte, hatte sich ein Krieg entzündet, an dein nach der Hinrichtung des Königs fast ganz Europa thcilnahm. Die Preußen drangen in die Champagne, die Oesterreicher in Flan- dern ein, wurden aber durch Mangel und Krankheiten zmn Rückzug gezwungen. Durch den Sieg bei Jema pp es eroberten die Franzoseil die österreichischen Niederlande, verloren sie aber später wieder. Erst 1794 fing das Glück an, sich ihnen mehr zuzuwenden. Sie gewannen bei Fleurus einen Sieg, durch den sie Belgien anss Nene gewannen, dessen Einverleibung mit Frankreich dekretirt wurde. In den Niederlanden gründeten sie nach Vertreibung des Erbstatthalterseine b ata vische Re- publik. Eben jetzt schloßen Preußen und Spanien zu Basel Frieden mit Frankreich, Juli 1795. Nun rüstete der Convent zwei Heere gegen Oesterreich, die unter Jonrdan und Moreau ins südliche Deutschland eindrangen, aber vom Erzherzog Karl über den Rhein zurückgeworfen wurden. Jndosscn ijsluc Kaiserin Ka tbnrina von Rußland nach glücklich beende- tem Tmknckiieg ihren Einfluß auf Polen immer inehr ausgedehnt. Ala die Polen sich nun eine bessere Verfassung geben und die Königswürde erblich machen woll- ten, schritten Rußland und Preußen zur zweiten Theilung, 1793. Als hierauf die Polen unter Thaddäus Ko-ziusko ssch zum verzweifelten Widerstand er- hoben, wurde nach Besiegung derselben der Rrk vollends unter die drei Mächte getheilt. Die Weichsel wurde die Grenze zwischen Preußen und Oesterreich, der Riemen zwischen Prenßeu und Rußland, der Bug zwischen Rußland und Oesterreich. In der Vendcke, die sich für Ludwig Xvii, den Sohn des hin- gcrichteteten Königs her starb 10 Jahr alt im Gefängniß) erhoben hatte, wurde der Ansstand nach Zjähriger tapferer Gegenwehr durch Ho che unterdrückt. Bei der Belagerung von Tonion zeichnete sich zuerst als^Artille- rieoffizier Napoleon Bon aparte ans, (geb. zu Ajaceio ans Korsika 1768). Bald daraus siegte er in Paris mit den Truppen des Convents über die Sektion der Bürger, die sich erhoben hatten, und empfahl sich dadurch dem neuen Direktorium. Nun wurde er als Obergeneral nach Italien geschickt, 1796, und führte dort sein Heer von Sieg zu Sieg, bei Montenotte, Lodi (Erstür- mung der Addabrücke), Arcole, Rivoli. Sardinien, Neapel, der Papst muß- ten den Frieden theuer erkaufen durch Abtretungen, Geld und Kunst- schätze. Die Republik Venedig wurde vernichtet, und Oesterreich mußte im Frieden zu Eampo -Formio Belgien und die Loinbardei gegen einen Theildes venetianischen Gebietes abtreten, 1797. Ans den eroberten Ländern

8. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 95

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
wurde eine ligurischc und eine cisal Pini sehe Ncpnblik geschaffen. Vom deutschen Reich verlangte Frankreich die Abtretung des linken Rheinnsers Nach Gefangennehnmng des Papstes P i ns Vl.^wnrde der Kirchenstaat in eine römische Republik, die Schweiz in eine hel- vetische verwandelt. Da das Direktorium, das weder gefürchtet noch geachtet war, den siegreichen General fürchtete, schickte es ihn mit einem Heer nach Aegyp- ten, um cs zu erobern. Cr landete am 1. Juli 1798, eroberte Alexan- drien, siegte über die Mamelucken bei den Pyramiden und gewann daniit Kairo und fast ganz Egypten. Während dessen wurde aber seine Flotte von den Engländern unter Nelson bei Abnkir vernichtet. Ein Zug nach Syrien scheiterte durch Sidney Smiths tapferer Vertheidi- gung von Acre; da übergab er den Oberbefehl an Kleber, entkam glücklich durch die kreuzende englische Flotte im August 1799 nach Frank- reich, lvo ihn eine große Parthei mit Sehnsucht erwartete. In seiner Abwesenheit hatten Oesterreich, Rußland, Neapel und die Pforte 1798 die zweite Eoalition geschlossen. Im Beginn des Krieges hatten die Franzosen Neapel und Toskana erobert, bald aber wurden sie überall zurückgedrängt. Erzherzog Karl trieb Ionrdan überden Rhein, der russische Feldherr Snwarow nahm durch seine Siege, über Mo- reau ganz Italien Zwar zog Snwarow nach einem kühnen Zug über die Alpen in der Schweiz den kürzeren, und Kaiser Paul, unzufrieden über England, rief sein Heer zurück-, doch blieb Italien den Franzosen verloren. Da erschien Bonaparte, stürzte das Direktorium und errichtete den 24. Dezember 1799 die E onsnl arr egiern n g, indem er selbst als erster Eonsnl an die Spitze fiat Darauf schickte er Moreau nach Deutschland, der siegreich bis Wien vordrang; er selbst ging über den großen Bernhard nach Italien, eroberte dasselbe durch den glänzenden Sieg bei M a r e n g o, 1890, und erzwang den Frieden von Z ü n ev i ll e den 9. Februar 1801. Adttclung dk6 liiiffii Nhnnufcvs an Frankreich: Entschädigung der deutschen Zinsten auf Kesten der geistlichen Stände und Reichsstädte. Mit England wurde 1802 zu Amiens Fiicde geschlossen. §. 48. Napoleons Herrschaft- Bonaparte schaffte mm mit Kraft mib Klugheit Ordnung in dem zerrütteten Frankreich, stellte die Kirche wieder her, ließ sich 1802 zum lebenslänglichen Eonsnl und, nachdem er eine republikanische Verschwö- rung durch Moreans Verbannung, sowie eine royalistische durch Piche- gri'ls Tod beseitigt hatte, 1804 als Napoleon !. zum Kaiser der Fran- zosen erklären. Hetrnrien mid die ligurischc Republik vereinigte er mit Frankreich, machte Italien zum Königreich und ernannte seinen Stiefsohn,

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 351

1869 - Berlin : Herbig
Französisches Kaiserreich, Napoléon I. 351 Die Franzosen besetzen Holland und Hannover, welches sie aussaugen. Lager in Boulogne, bedroht England. Verschwörung gegen das Leben des ersten Consuls entdeckt. {Pichegru f, George Cadoudal hingerichtet, Moreau nach Amerika). Der Herzog von Enghien (bourbonischer Prinz aus der Nebenlinie Condé) wird aus dem Badenschen Gebiet mit Gewalt entführt, von eiuer Commission verurtheilt und in Vinccnnes erschossen. Durch Tribunat und Senat wird der Consul Bonaparte erklärt als 1804-1814 (15). Napoléoni Kaiser der Franzosen. Vom Volke durch Listen mit Namensunterschriften bestätigt, vom Papst Pius Vii. in Paris gesalbt. Einrichtung eines glänzenden Hofstaates. Grosswürdenträger, 13 maréchaux de l’Em- pire. Neuer Adel. Vernichtung jeder verfassungsmässigen Freiheit. 1805. Napoléon König von Italien. Sein Stiefsohn Eugene Beau- harnais (von der Josephine) Vicekönig von Italien. 1805. Dritte Coalition gegen Frankreich zwischen England, Russland, Oesterreich und Schwe- den (Gustav Iv.) zur Herstellung des europæischen Gleichgewichts. Spanien mit Frankreich verbunden. Das Lager bei Boulogne wird aufgehoben. Die französischen Heere rücken unter Davoust, Soidt, Bannes, Ney nach dem Rhein zu. Die Hauptmacht der Oesterreicher in Italien unter Erzherzog Karl gegen Masséna, in Deutschland unter Erzherzog Ferdinand und Mack. Hier übernimmt Napoléon den Oberbefehl, rückt, des Bei- standes der meisten süddeutschen Fürsten gewiss, den in Baiern einge- drungenenoesterreichern entgegen, vereinigt sein Heer (200,000mann) an der oberen Donau (Bernadotte, von Hannover kommend, muss durch das neutrale Ansbachisclie Gebiet Preussens). Baiern, Wür- temberger, Baden, Hessen, Nassauer verstärken Napoléons Heer. Nachdem die Oesterreicher in vier Treffen überwunden worden und das Hauptheer von den Franzosen eingeschlossen war, giebt sich 1805. Mack in Ulm mit dem ganzen österreichischen Heere 17.0ct. kriegsgefangen. Der Seekrieg wird von England glänzend eröffnet durch 1805 (21. Oct.). Nelsons Seesieg bei Trafalgar über die französische und spanische Flotte. Nelson f.
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