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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 293

1845 - Heidelberg : Winter
§. 99. Frankreichs Übergewicht. 293 3♦ Frankreichs Übergewicht oder das Zeitalter Ludwigs Xiv. K. 99. Seit dem westphälischen Frieden trat Deutschland gegen Frankreich zurück, das sich durch seine selbstsüchtige und hinterlistige Politik das Übergewicht über die andern Staa- ten Europa's zu verschaffen wußte. Den Grund zu diesem Übergewichte hatte schon Cardinal Richelieu, der von Ludwig Xiii, nach dem Sturze seiner Günstlinge (s. §. 92 a. E.), seit 1624 an die Spitze der französischen Regierung berufen worden war, durch die hervorragende Kraft seines Geistes und Willens gelegt, mit der er nach Innen die königliche Macht und Regierungsgewalt gegen die trotzigen Großen, so wie gegen die fast einen Staat im Staate bil- denden Hugenotten (ohne jedoch ihren Glauben anzutaften) herstellte, nach Außen aber durch meist glückliche Kriege und Unterhandlungen auf die Schwächung Spaniens und Öster- reichs hinarbeitete. (S. §. 96 u. 97.) Rach seinem Tode setzte Cardinal Muzarin, der während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit die Zügel der Regierung führte, Richelieu's Werk, ohngeachtet heftiger innerer Kämpfe gegen die Fronde (eine unzufriedene Volkspartei, geführt von übermüthigen Großen) mit großer Gewandtheit und Schlauheit fort, indem er dem französi- schen Reiche durch den westphälischen Frieden die Erwer- bungen am Rhein verschaffte, und den langen Krieg mit Spanien (während dessen Portugal 1640 sich wieder von Spanien befreite und an das Haus B r a g a n z a kam) 1659 durch den pyrenäischen Frieden beendigte, in welchem Spanien alle seine Besitzungen in Südfrankreich, so wie einen Theil der Niederlande abtreten mußte. Nach Mazarins Tode begann die selbstständige, auf Un- umschränktheit der königlichen Macht gerichtete Negierung Ludwigs Xiv, der durch seine Glanz- und Genußliebe, wie durch seine Ruhm- und Herrschsucht äußerst nachtheilig

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 318

1845 - Heidelberg : Winter
318 h. 106. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten. der vollkommensten Freiheit rühmen, selbst aber noch so sehr in die „materiellen Interessen" versenkt sind, daß die höher« Interessen des Geistes in Kunst und Wissenschaft noch keine festen Pflegestätten bei ihnen finden konnten, ja daß dem Geldgewinne zu Liebe die südlichen Staaten sogar die leibliche Sklaverei noch mit der heftigsten Leidenschaftlichkeit in Schutz nehmen. Die weitere innere Entwickelung dieses sogenannten Frei- heitslandes, sein Verhältniß zu Europa und seine Bedeu- tung für die Zukunft gehört einer später« Stufe der Betrach- tung an. Was die Staaten Südamerikas betrifft, so em- pfiengen diese als Eolonieen des spanischen und portugiesi- schen Mutterlandes lange Zeit hindurch von dorther ihren (in §. 86 berührten) Character, so wie ihre Schicksale. Im Jahre 1808 machten sie sich meist durch blutige Revolutionen von dem Mutterlande unabhängig, und während die bis jetzt daraus hervorgegangenen südamerikanischen Staaten in politischer, religiöser und industrieller Hinsicht alle der Gegen- satz der nordamerikanischen Freistaaten sind, bietet insbeson- dere oas ehemalige spanische Südamerika mit seinen stets sich immer wieder aufs Reue umbildenden Freistaaten das Bild der größten sittlichen Zerrissenheit und politischen Un- reife dar. Präsidenten und Generale bekommen dort „nach blinder Volkslaune und noch blinderem Glück die schlaffen Zügel einer zweifelhaften und vergänglichen Autorität", und von europäischen Eolonieen sind in ganz Amerika nur noch Canada, Westindien, Surinam und Cayenne übrig.

3. Theil 2 - S. 525

1827 - Leipzig : Fleischer
Pitt erschien, ots man über Krieg und Frieden berathschlagte, im englischen Parlamente, auf seine Krücke gestützt. Mühsam stand er auf, raffte seine letzten Kräfte zusammen, und rief: „Mylords, so wenig als ich mir anmaßen könnte, Sic mit die- ser Krücke vor mir her zu treiben, so unmöglich ist cs für uns, Amerika zu erobern." Aber man achtete auf seine Stimme nicht, und die Zukunft zeigte, wie richtig er geurtheilt hatte. Zum Glück hatten die Amerikaner einen trefflichen Feldherr» an Ge- org Washington (sprich Wäschinkten), einen Mann von ru- higem Geiste, klarem Verstände, unerschrockenem Muthe, glü- hender Frciheitsliebe und unbestechlicher Redlichkeit. Was er durch kluge Anführung wirkte, daß wirkte sein Freund, Benja- min Franklin, durch Rede und Schrift, und diesen beiden großen Männern besonders verdankt Amerika seine Unabhängigkeit. Viel freilich trug auch die Verblendung und Härte Englands dazu bei. Gleich zu Anfänge des Kriegs wendete sich der Congreß noch ein- mal mit einer Adresse an den König Georg 3., und mit einer an- dern an das englische Volk. Diese Vorstellungen waren mit Ehrfurcht, aber auch mit anständiger Freimütigkeit abgcfaßt. Aber der König gab ihnen keinen andern Bescheid als, daß sie keine Antwort darauf erhalten würden, und die Colonien wur- den durch einen förmlichen Parlamentsbeschluß aus dem Schutze des Königs gestoßen. Die Amerikaner, denen jede Aussicht zur; Versöhnung abgeschnittcn war, mußten nun einen Kampf auf Tod und Leben kämpfen. Das Schicksal der Waffen war in den ersten vier Jahren ohne Entscheidung, bis am 7ten Octobcr 1777 der englische Ge- neral Bourgoyne sich bei Saratoga mit seinem ganzen Heere den Amerikanern ergeben mußte. Er war in das Innere von Amerika eingcdrungen, und sah sich hier von Wäldern und Sümpfen umgeben. Bald entstand der größte Mangel an Le- bensmitteln, und von allen Seiten eilten bewaffnete Haufen der Amerikaner herbei, die weder Vorräthe hindurch, noch die Ein- gcschlüffenen entwischen ließen, und so blieb ihm denn nichts Andres übrig, als das Gewehr zu strecken. Diese tapfere Waf- fenthat erregte in Frankreich, wo man den Amerikanern schon lange große Theilnahme geschenkt hatte, viele Freude. Heimlich

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 137

1821 - Magdeburg : Rubach
Kürze Uebersicht d. Geschichte d. europ. Völker. 137 lutherische Glaubensbekenntniß an. — In Eng- land ging die Reformation von dem Könige Hein- rich viii. aus, der zur Zeit Luthers lebte und ein Jahr nach diesem starb; die Wahrheitsliebe und Frömmigkeit des Königes hatten indeß an dem Schritte, den er that den geringsten Antheil, da er selbst anfangs ein Gegner der Kirchenverbesserung war, und sich und seine Unterthanen erst von dem Pabfte trennte, als er um anderer, rein politischer Ursacheri willen, mit diesem zerfallen war. Auch in England erfuhren indeß die Protestanten unter einer der folgenden Regierungen noch manche Be- drückung, bevor sie ihre Gewissensfreyheit behaup- ten konnten. — Die Engländer unterschieden sich indeß durch einige Lehrsätze von den deutschen Pro- testanten und bildeten eine eigne, die englische Kirche. — Von Deutschland und der Schweiz aus war die reinere Lehre auch nach Holland und nach Frankreich gekommen. Das erstere dieser Länder gehörte damals zu Spanien, wo Phi- lipp der Ii., der Sohn des deutschen Kaisers Carl, und das furchtbare Glaubensgericht (die Inquisition) jeder bessern Erkenntniß den Eingang wehrten. Der König Philipp selbst hing dem Pabste aus Ueberzeugung an und haßte die Evangelischen, weil er sie für schlechte Unterthanen hielt und nur von den Katholischen Treue und Gehorsam erwar- tete. In Spanien erreichte er seinen Zweck; in den Niederlanden konnte er das Verbreiten der evan- gelischen Lehre nicht hindern, obwohl er in die- sem Lande Tausende hinrichten ließ. Die Kraft der Wahrheit und des Glaubens waren stärker, als seine Herrschermacht. Gedrückt und in Gefahr, ihr heiligstes Gut, ihre Religionsfreyheit zu verlie-' ren, ergriffen die Niederländer die Waffen und rissen sich, da Philipp nicht nachgeben wollte, ganz von der spanischen Herrschaft los. — In Frank- reich endlich wurden die Evangelischen von Anfang an verfolgt, obwohl die französischen Könige mehr als einmal die Protestanten in Deutschland unter-

5. Theil 3 - S. 339

1839 - Leipzig : Fleischer
339 auf seine Stimme nicht, und die Zukunft zeigte, wie richtig er geur- theilt hatte. Zum Glück hatten die Amerikaner einen trefflichen Feld- herrn an Georg Washington (sprich Wäschinkten), einen Mann von ruhigem Geiste, klarem Verstände, unerschrockenem Muthe, glü- hender Freiheitsliebe und unbestechlicher Redlichkeit. Was er durch kluge Anführung wirkte, das wirkte sein Freund, Benjamin Franklin, durch Rede und Schrift, und diesen beiden großen Männern beson- ders verdankt Amerika seine Unabhängigkeit. Viel freilich trug auch die Verblendung und Härte Englands dazu bei. Gleich zu Anfänge des Kriegs wendete sieb der Congreß noch einmal mir einer Adresse an den König Georg 3., und mit einer andern an das englische Volk. Diese Vorstellungen waren mit Ehrfurcht, aber auch mit anständiger Freimüthigkeit abgefaßt. Aber der König gab ihnen keinen andern Bescheid als, daß sie keine Antwort darauf erhalten würden, und die Colonien wurden durch einen förmlichen Parlamentsbeschluß aus dem Schutze des Königs gestoßen. Die Amerikaner, denen jede Aussicht zur Versöhnung abgeschnitten war, mußten nun einen Kampf auf Tod und Leben kämpfen. Das Schicksal der Waffen war in den ersten zwei Jahren ohne Entscheidung, bis am 7. October 1777 der englische General Bour- goyne sich bei Sara toga mit seinem ganzen Heere den Amerika- nern ergeben mußte. Er war in das Innere von Amerika eingedrun- gen, und sah sich hier von Wäldern und Sümpfen umgeben. Bald entstand der größte Mangel an Lebensmitteln, und von allen Seiten eilten bewaffnete Haufen der Amerikaner herbei, die weder Vorräthe hindurch, noch die Eingeschlossenen entwischen ließen, und so blieb ihm denn nichts Anderes übrig, als das Gewehr zu strecken. Diese tapfere Waffenthat erregte in Frankreich, wo man den Amerikanern schon lange große Theilnahme geschenkt hatte, viele Freude. Heimlich hat- ten die Franzosen ihnen ganze Schiffsladungen mit Gewehren und andern Kriegsvorräthen gesandt, und mehrere junge Edelleute, unter denen der Marquis de la Fayette der berühmteste geworden ist, reisten nach Amerika, und stellten sich in die Glieder der Amerikaner, um gegen die Engländer zu kämpfen. Jetzt schickten jene ihren Franklin nach Paris, und ließen den König Ludwig 16. um öffentliche Unter- stützung bitten. Wirklich wurde auch 1778 ein Bündniß zwischen Frankreich und Amerika geschlossen. Die Engländer waren darüber höchst bestürzt,-und suchten nun eine Aussöhnung mit ihren amerika- nischen Colonisten; sie erklärten, daß sie sich des Rechtes, ihnen Ab- gaben aufzulegen, begeben wollten. Aber das war den Amerikanern jetzt nicht genug; sie wollten nicht anders Frieden machen, als wenn England . ihre Unabhängigkeit anerkannte. Schon war man dazu im Parlamente geneigt; da erhob sich dagegen der alte kranke Pitt. Von seinem Sohne 22*

6. Theil 3 - S. 540

1839 - Leipzig : Fleischer
540 Der heilige Bund. Kaiser Alexander, der bei der religiösen Richtung seines Gemüths die damals den Fürsten noch fremde Idee aufgefaßt harte, daß auch in der Politik nur das erlaubt sey, was vor dem Gewissen gerechtfertigt werden könnte, daß also Politik und Mo- ral, woran man bisher gezweifelt hatte, nicht nur mit einander beste- hen könnten, sondern auch müßten, legte dem Kaiser Franz und dem Könige Friedrich Wilhelm den Plan zu einem Bündnisse vor, das ganz auf den Grundsätzen der christlichen Moral gegründet wäre. Beide Monarchen gingen gern darauf ein, und so wurde 26. Sept. 1815 der sogenannte heilige Bund bekannt gemacht. Alle drei erklärten darin, daß sie entschlossen wären, sowohl bei der Regierung ihrer eige- nen Staaten wie in ihren äußeren Verhältnissen nur nach den Lehren des Christenthums zu handeln, stets in Liebe vereinigt zu bleiben, ihre Unterthanen väterlich zu regieren, sich als drei besondere Zweige einer einzigen großen Familie zu betrachten, von allen Eroberungskriegen abzustehen u. s. w. Zugleich forderten sie die anderen europäischen Fürsten zum Beitritte auf, damit sich in Zukunft Europa eines ewi- gen Friedens zu erfreuen habe. Aber ihre redlichen Absichten fanden nicht überall die erwartete Anerkennung. Der Prinz-Regent von Eng- land entschuldigte seinen Nichtbeitritt mit der Verfassung von England, die seinen Willen beschränke, und der Papst, von dem man als angeb- liches Haupt der Christenheit die freudigste Bereitwilligkeit hätte erwar- ten dürfen, zeigte sogar eine Art von Empfindlichkeit, indem er erklärte: neben der Kirche bedürfe man keines anderen heiligen Bundes; die (katholische) Kirche, die er repräsentire, sey eine von'gott gestiftete Anstalt, um die Menschen zu einem großen Bunde zu umfassen, und darum sey die Aufstellung eines solchen menschlichen Bundes ganz gegen die Würde der Kirche u. s. w. Spanisch-amerikanischer Freiheitskrieg. Die Colonien, welche Spanien in Nord- und Südamerika besaß, wurden von jeher schlecht regiert. Der König selbst bekümmerte sich um die Verwaltung derselben fast gar nicht — nie ist ein spanischer König selbst nach Amerika gekommen — sondern überließ die Sorge seinen dorthin ge- schickten Statthaltern, und war nur bemüht, recht viel Gold, Silber und andere Schätze daher zu ziehen. Es wurden auch wirklich große Reichthümer jährlich aus Amerika nach Spanien gebracht, aber das war beiden Theilen kein Segen. Die Amerikaner verarmten, weil sie mit keiner andern Nation als mit dem Mutterlande Handel treiben durften, und die Spanier versanken in Armuth, Trägheit und Schwäche, weil sie von Jahr zu Jahr fauler wurden, und daher ihre Schätze andern Völkern, die ihnen ihre Bedürfnisse zuführten, beson- ders den fleißigen Engländern, geben mußten. So ist der Besitz der reichen amerikanischen Colonien für die Spanier'ein Unglück gewesen;

7. Bd. 3 - S. 299

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt» 299 Reichthümer in kurzer Zeit wie vom Winde zerstreut wor- den: ein merkwürdiger Beweis, daß nur das durch Rechtschaffenheit erworbene Gut^ gedeiht. Ebenj dieser Fluch, der einzelne Räuber trist,tz traf auch die ganze Ration, welche die Americancr' 'abschlachteten und aus- plünderen: denn obgleich jährlich ganze Flotten mit Gold und Silber beladen aus der neuen Welt nach Spa- nien kamen, so ist doch Spanien von dieser Zeit an bis auf unfern Tag nicht glücklicher, sondern an Geld und Menschen armer geworden. Denn das jährliche Zu- strömen fremder Reichthümer vermehrte die Pracht und Ueppigkeit, diese beyden Neigungen dagegen erhöhetcn die Preise der Bedürfnisse; auch machten die Sieger den Neid der übrigen europäischen Fürsten rege, und blutige Kriege, einer nach dem andern, brachten einer? großen Theil der eroberten americanischen Länder in die Hände der Engländer, Franzosen und Portugiesen. Luther stellt das reine Christenthum wieder her. Nun breitete der römische Pabst seine Macht auch in America aus; statt der reinen, himmlischen, wohl- thätigen Lehre Jesu wurde nun von staren Dienern den Mönchen, Blindseyn, Wahn, Maulglaube, Krtzerhaß und Demüthigung unter den päbstlichen Thron geprediget und dem, der dies sogenannte Christenthum nicht armeh- rnen wollte, das Schwerdt ins Herz gestoßen. Auch in Europa hatte unterdessen die Herrschsucht der Geistlichen und die Unwissenheit und Sclaverey der Laycnim Ganzen noch fortgedauert., so sehr auch hie und da durch Hu- bens Lehre mehr Muth unter die Christen und durch die vertriebenen griechischen Gelehrten, so wie durch die Erfindung der Buchdruckerkunst mehr Liebe zu den Wis- senschaften- und- nützlichen Wahrheiten unter alle Stände gekommen war. Ja es wagten es jetzt so gar die Pabste, -en Christen ein Joch aufzulegcn. daß das unerträglichste in seiner

8. Bd. 3 - S. 391

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Gehm» Zi? edle Märtyrer mit christlicher Standhaftigkeit. — Aber mit allen diesen Grausamkeiten gelang es gleichwohl der Maria nrcht, den Fortgang der Reformation zu Hins dem. Auch ihre übrigen Handlungen , welche sie für sich und für die Nation unternahm, waren weder rühmlich, noch heilsam. Sie vermählte sich, wie ihr wisset, mit dem ihr gleichgesinnten Philipp 2. von Spanien und hoffte durch diese Verbindung ihre Macht zu erweitern. Allein es geschah sogar das Gegentheil; denn sie wurde dieser Verbindung wegen mit Frankreich in einen Krieg verwickelt, in welchem sie im Jahr 1558 den wichtigen Hafen Calais verlohr. Ihre Ehe war sogar unglücklich : denn sie bekam keine Kinder und Philipp begegnete rhr kaltsinnig. Ueberhaupt war die Regierung dieser Königirr dem Reiche schädlich und schimpflich. Viele Engländer flohen aus einem Lande, wo die Beschützerin desselben so grausam mordete, und die Handelschaft, welche angefan- gen hatte sich zu heben, sank von neuem. Endlich starb diese grausame Königin in eben dem Jahr,, da sie Calais verlohren hatte, und ihre Stiefschwester Elisabeth folg- te ihr auf dem Throne nach. Diese Prinzessm hatte Heinrich 8. mit Anna von Bo! yu erzeugt, einer Da- me, die er sich nach geschehener eigenmächtigen Eheschei- dung zur zweyten Gemahlin hatte Zutrauen lassen. Sie war von ihrer Mutter frühzeitig in der protestantischen Religion unterrichtet worden, und mußte, wie ihr großer Zeitgenosse, Heinrich 4, durch viele Verfolgungen und Drangsale zur Klugheit und Rezrerungsgeschicklichkeit ge- führt werden. Ihre Stiefschwester Maria hatte eben« falls nach ihrem Blute gedürstet: denn auf den grausa- men Befehl derselben war die Prinzessin in den Kerker ge- worfen worden, und die mörderische Schwester hatte nur auf ein unvorsichtiges Wort der Gefangenen gelauert, um derselben mit einem Schein der Gerechtigkeit das Todesur- ' 4 " thel

9. Bd. 3 - S. 372

1793 - Hannover : Helwing
I.7l Die Wrltzèschichtê. Zudc, dieihrcheyde errathen wöget, an der Läusesuchl; und mit seinem Tode ficng die spanische Macht, die unter seiner Regierung aufs höchste gestiegen war, wieder an zu zu sinken. Spanien hatte jetzt, durch so viele Reichthümer unterstützt, mit leichter Mühe auch in der Aufklärung eben so hoch steigen können, als cs durch seine Macht stieg, zumal, da sich das Licht der Reformation auch über die hohen Pyrenäen hinüber verbreitete. Allein die tausend Hände des Jnquisi'tionögerichtö bereiteten jed.eni Bekenner der Wahrheit Ketten, Gefängnis und Scheiter- haufen. Philipp, eben so- verfolgungssüchtig, als er goldgicrig war, beförderte den Eifer der Ketzerrichter nur «och mehr, und so verschwand in Spanien die Gelegen- heit, den Zustand der Religion zu verbessern, und ist seit dem nicht wieder gekommen. Philipps nächste drey Nachfolger waren so zu sagen nur Titulärkönige: denn sie ließen das Reich durch ihre Günstlinge, sich selbst aber durch strästiche Leidenschaften regieren» Der erstere dar- unter, Philipp Z, machte sich sogar um eine Million Einwohner ärmer, nachdem das Reich ohnehin schon durch die mannigfaltigen Kriege und durch die Auswanderungen nach Armerika viele Menschen verlohrcn hatte: denn er vertrieb über 900,000 Arabel aus seinem Reiche, die von vorigen Zeiten her noch im Lande geblieben waren und dem Staate als fleißige Unterthanen gute Dienste geleistet hat- ten. Vlos deswegen, weitste Muhamedaner und nicht Christen waren, mußten diese unglücklichen Fremdlinge das Reich mit dem Rücken ansehcn. Diesen Abgang von Einwohnern fühlt Spanien noch bis auf den heutigen Tag, lbeym Ackerbau und mancherley Handgewerbe auf eine em- pfindliche Art. Eben die Fehler, die Philipp z machte, Legienz auch sein Sohn, Philipp 4 in seiner langen, vierzigjährigen Regierung. Daher nützten die tapsern Niederländer sowvhl, als die kühnen Portugiesen seine Schwache:

10. Der Weltkrieg - S. 201

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 201 — Kaperei willen hat England stets daran festgehalten, daß es unbeschränkte Macht habe, in Kriegszeiten mit der gesamten Schiffahrt nach Gutdünken zu verfahren. Ein berühmter Lord (Derby) offenbarte die geheimsten Gedanken Englands, dreist gestand er: „Sind uns die Gesetze des Völkerrechts günstig, dann bestehen wir auf ihrem Schein. Nützen sie uns nichts, dann lassen wir sie ungestraft übertreten." So machten sie es 1897, als sie den großen Räuberhauptmann Dr. Jameson, welcher den Burenstaat Transvaal überrumpeln wollte, straflos ließen. Geheuchelt haben die Briten seit Jahrhunderten. So groß ihr Eigennutz, ihre Habgier ist, so groß ist auch ihre Heuchelei und Scheinheiligkeit. Stets hingen sie ihren Kriegen ein christliches Mäntelchen um. So brüsteten sie sich zu Napoleons Zeiten: „Wir kämpfen, um die ganze Erde von dem barbarischen französischen Joche zu befreien, vor dem militärischen Defpotentum des Korfen zu bewahren. Wir kämpfen für die Unabhängigkeit aller Staaten." So prahlten sie stets, daß sie für Freiheit und Recht, für Menschlichkeit und Christentum das Schwert zögen. Sie überschwemmten die Welt mit Bibeln, aber sie führten auch Kriege, um ihren Sklavenhandel und den Handel mit dem giftigen, schädlichen Opium besser sörderu zu können. Sie wollten christliche Gesinnung verbreiten und verleiteten Wilde und Fremde zur Trunksucht, zum Laster des Opiumrauchens. Sie wollten Indiens Wohlstand mehren, und sie sogen es aus und richteten die indische Baumwollweberei zugrunde, um die englische zu heben, mochten darüber auch Millionen Inder darben und verderben. Ja, sie lispeln englisch, wenn sie lügen. Wenn England sich freundlich stellte, dann wollte es uns schaden. Es hat vor dem Kriege sich in scheinheiliger Weise in Verhandlungen mit uns eingelassen; es tat so, als ob es alle Streitpunkte zwischen Deutschland und England aus der Welt schaffen wolle. Das war aber die allerärgste Verstellung. Es wollte uns täuschen. Daher sandte es auch Ende Juni 1914 seine Flotte nach Kiel. Ein Freundschaftsbesuch sollte es angeblich sein, ein gemeiner, niederträchtiger Spionierversuch war es. Die britischen Seeoffiziere sollten den Kieler Kriegshafen auskundschaften. Es erklärte uns den Krieg, weil wir Belgiens Neutralität mißachtet hätten; in Wirklichkeit wollte es uns verderben. Die belgische Neutralität hatte es längst gebrochen, aber es wollte damit nur den neutralen Staaten Sand in die Augen streuen und sie gegen uns aufhetzen. In der Verdrehung der Tatsachen ist es ein Meister. Leider hat man in Deutschland nicht immer die englische Heucheleien durchschaut. Aber schon vor hundert Jahren hatten unsre Dichter und Denker der Briten grenzenlose Heuchelei erkannt: Sie stellen wie vom Himmel sich gesandt, Und lispeln englisch wenn sie lügen. Goethe.
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