— 170 —
Armenien ist dctä Quellland zahlreicher Flüsse, die in tief eingeschnittenen
Thälern unter Bildung von Wasserfällen und Stromschnellen dem persischen
Golf (Enphrat und Tigris) oder dem kaspischen Meere (Kur und Aras) zu-
fließen. — Auch hier sind die Winter laug und rauh, die Sommer kurz und
trocken.
Erwerbsquellen.
§ 131» Neben dem Ackerbau (Getreide, Baumwolle, Wein) und der
Viehzucht (Pferde-, Schaf- und Seidenraupenzucht) sind Bergbau (Salz,
Eisen, Kupfer*) und Industrie (Baumwollgewebe, Waffen, Kupfer- und
Silberwaren) von geringer Bedeutung. Auch der Handel der Landschaft,
vornehmlich Wolle, Häute, Tabak und Galläpfel umfassend, liegt sehr dar-
nieder, obwohl die Bewohner zum Teil großes Handelstalent besitzen und in
ganz Vorderasien und Südosteuropa als gewiegte Kanslente auftreten.
Stncrten, Wewobner und Städte.
D 132. Politisch ist die Landschaft unter drei Staaten verteilt:
Nord-Armenien ist russisch (zur Provinz Transkankasien),
Südost-Armenien persisch und
Südwest-Armeuieu türkisch (Türkisch-Armeuieu und Kurdistan).
Die Bewohuer**) der Landschaft sind Angehörige der indoeuropäischen
Rasse, Kurden im 8. und Armenier im Nw., oder der mongolischen Rasse,
Tataren im No. Die Armenier gehören einer Sekte der griechisch-katholischen
Kirche an, die Kurden und Tataren sind Mohammedaner.
Städte des armenischen Hochlandes:
39. Eriwan, unweit des Göktschai-Sees, Hauptort des russ. Armenien. —
Westlich davon das berühmte Kloster Etschmiadsin, Sitz des armenischen
Patriarchen und der armenischen Gelehrsamkeit, mit wertvoller Bibliothek.
*) Die Kupfergruben in der Nähe des Göktschai sind, wie manche andere wichtige
Knlturunternehmungen in Vorderasien, in deutschen Händen (W. von Siemens).
**) Die Kurden, die Bewohner Kurdistans auf dem Südabfall des armenischen Hoch-
landes, sind „ein räuberisches Nomadenvolk, dessen Stämme in ewiger Fehde untereinander
leben und sich, wenn sie bedrängt werden, bald auf persischen, bald ans türkischen Boden
zurückziehen; doch gelten bei ihnen die arabischen Gebräuche des Schutzes und der Gastfreund-
schast. Weder Perser, noch Russen, noch Türken haben vermocht, die Kurden zur Seßhaftigkeit
zu veranlassen, so daß dieselben noch jetzt ihre Lager bald hier, bald dort aufschlagen und
nach verübten Räubereien ebenso schnell verschwinden, wie sie aus ihren Gebirgsschlupswinkeln
auf die Ebenen herabsteigen, um die Dörfer auszuplündern." — Die Armenier, die kaum
veränderten Nachkommen der alten Urbewohner, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel.
„Sie sind sehr thätig, unternehmend und von hervorragendem Handelsgeiste beseelt und haben
sich als gute Kaufleute und wohlhabende Wechsler von ihrer armenischen Heimat nach den
verschiedensten Städten des Orients ausgebreitet."
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Südosteuropa Südost-Armenien Kurdistan Armenien Vorderasien Kurdistans
— 268 —
und das Gürteltier oder Armadill. Aus den zahlreichen Gattungen der Vogel-
Welt siud die Wandertaube, das Präriehuhu und die Prärieeule, der Truthahn,
die Geierarten und die bis in den hohen Norden streifenden Kolibris zu
nennen. Unter den Reptilien Nordamerikas befinden sich mehrere Arten der
giftigen Klapperschlange und die Mocassiuschlauge, Alligatoren und Schild-
kröten, unter den Amphibien der Ochsenfrosch. Die Flüsse bergen viele, den
europäischen zum Teil nahestehende Fischarten, wie die Hechte, Karpfen, Barsche,
Störe und Welse.
3. Die Bewohner Nordamerikas sind zum kleinsten Teile Eingeborene,
größtenteils Eingewanderte oder deren Nachkommen und Mischlinge. Die
Eingeborenen gliedern sich in Eskimos im polaren Nordamerika, Indianer
oder Rothäute in der gemäßigten Zone und Azteken in Mexico. Die Eskimos,
kaum mittelgroß, mit schiefstehenden Angen, hervortretenden Backenknochen,
schwarzem, straffem Haar und schmutzig gelber Hautfarbe, leben von der See-
hnndjagd und dem Fischfange und stehen trotz großer Gutmütigkeit und
Friedensliebe geistig ziemlich tief. Die Indianer sind größer und dunkel-
häntiger als die Eskimos, denen sie sonst körperlich ziemlich ähnlich sehen;
sie übertreffen jene zwar an geistiger Regsamkeit, aber anch an Roheit und
Grausamkeit. Auch sie waren selten zu festen staatlichen Verbänden gelangt
und lebten in Horden unter Häuptlingen von der Jagd, die jetzt jedoch viel-
fach mit dem Ackerbau vertauscht ist. Viele Stämme sind im Aussterben
begriffen oder schon verschwunden, andere sind seßhaft geworden und für die
Civilifatiou gewonnen. Zu den bedeutendsten Stämmen gehören die Irokesen,
die Dakotas, die Sionx, die Pawnees (Panis) und die Apatschen.*) Die in
Mexico seßhaften Azteken und Tolteken hatten es schon vor Ankunft der
Europäer zur Staatengründnng und zu bedeutender Kultur (Ackerbau, Weberei,
Papierbereitung, Schrift, Baukunst und Skulptur) gebracht. Der Goldgier
und dem Fanatismus der spanischen Eroberer^) unterlagen diese Staaten
ebenso wie die mittel- und südamerikanischen Kulturstaateu der roteu Rasse. —
Die Eingewanderten sind in der nördlichen Hälfte des Kontinents Haupt-
sächlich Germanen (Engländer, Deutsche, früher auch Holländer), ferner Iren
und in Eanada auch viele Franzosen, im 8. besonders Romanen (Spanier
und Franzosen). Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts wurden zahlreiche
Negersklaven eingeführt, die nach Aufhebung der Sklaverei (1864) einen
bedeutenden Prozentsatz der Bevölkerung bilden. In Californien halten sich
viele Chinesen auf. — Die Mischlinge treten in Nordamerika weniger hervor
als in Mittel- und Südamerika; nur in Mexico ist die Zahl der Mulatten,
*) Gedichte: Nadowessiers Totenlied, von Schiller; Die drei Indianer, von
Lenau; Der Wilde, von Senme.
**) Im Jahre 1519 erreichte und 1520 eroberte Cortes Mexico.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 342 —
verbindenden Eisenbahnlinien (f. Weltverkehrskarte), in Europa und Nord-
amerika ziemlich zahlreich, in Südamerika wenigstens mit einer Linie vertreten,
in Asien und Australien in Angriff genommen, ferner das Post- und Tele-
grapheuweseu. Der 1874 auf deutsche Anregung gegründete Weltpost-
verein umfaßt gegenwärtig fast die ganze bewohnte Erde, beinahe 100 Mill. qkm
mit mehr als 1000 Mill. Bewohnern. Er hat die Aufgabe, den Weltpost-
verkehr durch Billigkeit und Sicherheit der Versendung zu erleichtern, und
beförderte im Jahre 1892 rund 18 000 Mill. Sendungen, also etwa 50 Mill.
täglich, dereu Wert, soweit er auf den Sendungen angegeben war, über
70 Milliarden Jl betrug. Die zur Bewältigung dieses Verkehrs nötigen
Postanstalten erreichten fast die Zahl 200000. — Telegraphenlinien ver-
binden teils zu Lande, teils auf dem Grunde des Weltmeeres (atlantische
Kabel) die Erdteile untereinander und lassen Nachrichten, deren Ankunft
früher Wochen und Monate erforderte, in wenigen Stunden von den ent-
ferntesten Teilen des Erdballs eintreffen, was besonders für den Börsenverkehr
von großem Nutzen ist.
Bodenform, Beschäftigung und Volksdichtigkeit im Zusammenhange,
ß 299. Bodenbeschaffenheit, Bodenschätze und Lage eines Landes be-
stimmen die Beschäftigung seiner Bewohner und damit seinen Charakter als
Ackerbanstaat, Industrieland, Handelsstaat oder als eine Verbindung
dieser drei Formen. Während aber der Ackerbau stets nur einer beschränkten
Anzahl von Menschen Nahrung gewährt, gestatten Industrie und Handel die
Anhäufung großer Volksmassen in kleinen Erdräumen. Die Volksdichtig-
keit ist also abhängig von der Beschäftigung und damit auch von der
Bodenform (Hochgebirge, Steppen, Geestland — Mittelgebirge, Uferländer,
Marschen); bisweilen wirkt auch die geschichtliche Vergangenheit des Staates
auf die Volksziffer nach (viele Kriege, dauernde Unterjochung — lange Friedens-
zeiten, weise Regenten', geschickte und fleißige Einwanderer u. s. w.) — Be-
antworte an der Hand der nachstehenden Tabelle folgende Fragen:
1. In welchen Staaten hat der Boden die Entstehung von Industrien
befördert?
2. Wo fußt der Handel (teilweise auch die Industrie) auf wertvollem Kolo-
nialbesitz, wo auf günstiger Lage und Küstenentwicklung, wo auf beiden Faktoren ?
3. Wo zeigt sich, daß die Landwirtschaft allein keine hohe Durchschnitts-
bevölkernng ernähren Jann?
4. Wo hat die Industrie, wo der Handel, wo haben beide die Volks-
dichtigkeit sichtlich befördert?
5. In welchen Staaten hat die Bodenform unmittelbar hemmend oder
fördernd auf die Volksdichtigkeit eingewirkt?
6. Wo haben auch geschichtliche Gründe die Bevölkerungszahl beeinflußt?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Jann
Extrahierte Ortsnamen: Europa Südamerika Asien Australien
25
und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus-
zubreiten.
Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich
auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad.
Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen,
bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.).
Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel
und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes
verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die
verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng-
lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen
Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch '
aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche
nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng-
lische als Muttersprache reden.
Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in
Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner)
und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.).
Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre
Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen
Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich.
So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan
mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran,
dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent-
wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein-
verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord-
afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in
China der Bergbau so langsame Fortschritte macht.
Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen
einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und
Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien,
Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren
stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum
Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester
Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und
Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten
Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: England Indien China Japan Westasien China Jäger- Amerika Südafrika
29„
graphische Verteilung weniger ins Gewicht, da sie sich
leicht nach solchen Orten, wo sie sich nicht finden, trans-
portieren lassen.
Als Industrieländer ersten Ranges, die ganz besonders
nach dem Masse der Dampfkraft, das sie im Dienste
ihrer Industrie anwenden, zu beurteilen sind, müssen
genannt werden: die Vereinigten Staaten, England,
Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Belgien.
Die Schweizer Industrie wird durch starke Wasserkräfte
gefördert.
§ 40. Von grosser Bedeutung für die Entwickelung der neueren
Industrie waren die grossen Weltausstellungen in
London, Paris, Wien, Philadelphia, Chicago etc., sowie
auch die vielen kleinen Specialausstellungen, welche, auf
einzelne Industriezweige und auf bestimmte Gegenden
sich beziehend, überaus anregend auf die Industrie-
thätigkeit wirken
D, Handel und Verkehr,
§ 47. Die Lebhaftigkeit des Handels und Yerkehrs findet
am besten ihren Ausdruck in der Dichtigkeit des
Strassen-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Kanalnetzes, in
der Lebhaftigkeit des Postverkehrs und in dem Werte
der Ein- und Ausfuhren der einzelnen Länder.
§ 48. Der Karawanen ver kehr ist die älteste, aus grauen Vor-
zeiten im grossen Umfange bis auf die Gegenwart er-
haltene Form menschlicher Verkehrsthätigkeit. Das
Bedürfnis, Güter auszutauschen und hierbei wüste
Gegenden durchmessen zu müssen, deren räuberische
Bewohner, rauhe Bodenverhältnisse und verderbliches
Klima den wechselseitigen Verkehr zweier Völker be-
einträchtigten , nötigte zur Konzentration vieler Indi-
viduen und Kräfte behufs gemeinsamer Abwehr, zur
Bildung von Karawanen. Die Betriebsmittel des Kara-
wanenverkehrs sind sehr einfache. Sie bestehen nur in
Lasttieren, als Kamelen, Elefanten, Pferden, Maultieren,
Ochsen, in Südamerika in dem Lama, im Norden in
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Frankreich Belgien London Paris Wien Philadelphia Chicago Südamerika
145
aus dem eigentlichen China und aus einigen, vom Haupt-
lande mehr oder weniger abhängigen Nebenländern
(Mandschurei, Mongolei und Tibet), die für den Welt-
verkehr von geringer Bedeutung sind. An der Spitze
des Staates steht der Kaiser, der als „Sohn des Himmels"
mit unbeschränkter Gewalt regiert. Ein Heer von Be-
amten, von den Europäern „Mandarinen" genannt, steht
im Dienste des Staates.
Die Bevölkerung (360 Mill.) gehört der mongolischen
Rasse an. Staatsreligion ist die Lehre des Confucius.
Das niedere Volk bekennt sich jedoch zum Buddhismus
und ist tief in Aberglauben versunken.
Die Kultur der Chinesen hat schon frühe eine bedeutende
Höhe erreicht. Sie kannten schon lange vor den Europäern
die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schiess-
pulver, den Kompass u. a. m. Aber infolge der jahrtausende-
langen Absonderung der Chinesen von andern Kulturvölkern
musste ihre Kultur eigenartige Formen annehmen und schliess-
lich einer gewissen Erstarrung anheim fallen. Allein trotz der
Abneigung hat der Chinese schliesslich sein Land dem Welt-
verkehr öffnen müssen, sodass jetzt die abendländische Kultur
langsam in das alte Reich einzieht. Infolge der starken Be-
völkerung neigen die Chinesen sehr zur Auswanderung, und
namentlich in Hinterindien und Amerika lassen sie sich als
Kaufleute, Handwerker, Arbeiter etc. nieder, um früher oder
später mit ihren Ersparnissen nach China zurückzukehren.
Die Hauptnahrungsquelle der Chinesen ist der Acker-
bau, der mit vieler Sorgfalt betrieben wird. Alljährlich
zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand
eine Furche mit dem Pflug, um so den Bauernstand zu
ehren. Die Hauptprodukte sind Reis und Thee. Ferner
baut man Weizen, Mais, Gemüse der verschiedensten
Art, Mohn, und im Süden auch Baumwolle und Zucker-
rohr an. Sehr verbreitet ist das Bambusrohr, das ein
vorzügliches Baumaterial liefert, und der im Dienste der
Seidenraupenzucht stehende Maulbeerbaum.
Die Yiehzucht ist im allgemeinen von untergeordneter
Bedeutung. Der Fleischbedarf wird meist durch Schweine-
und Geflügelzucht gedeckt, im Norden auch durch Schaf-
10
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Mohn
Extrahierte Ortsnamen: China Mongolei Tibet Hinterindien Amerika China
151
kasischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die
dunkelfarbigen, einer besonderen Rasse angehörenden
Drawidas, die als Ureinwohner des Landes anzusehen
sind und, mehr oder weniger mit Hindus vermischt, in
Dekhan und Ceylon leben. Der Religion nach bekennt
sich der grösste Teil der Bevölkerung zum Brahmanismus :
nur etwa 1/s derselben sind Mohammedaner. Die Zahl
der eingewanderten Europäer (namentlich Engländer)
beträgt etwa 150 000.
Die Gliederung der Hindus in Kasten (Priester und Gelehrte,
Krieger, Bauern, Gewerbetreibende und Dienende) macht die
Bevölkerung äusserst abgeneigt gegen die Einführung euro»
päischer Sitte und erschwert die Ausbreitung des Christentums.
Diese Zustände und die Zersplitterung Indiens in eine grosse
Zahl von Einzelstaaten, deren Herrscher sich in blinder Eifer-
sucht hassen, erschweren eine einheitliche nationale Erhebung
und machen es erklärlich, wie die wenigen, allgemein ver-
hassten Engländer mit Hilfe einer geringfügigen Beamten- und
Truppenzahl 250 Millionen Eingeborene beherrschen und aus-
nützen können. — Insofern aber die englische Herrschaft den
Indern Frieden zwischen den Kleinstaaten, Befreiung von der
Bedrückung durch verschwenderische Fürsten, gute Gerechtig-
keitspflege, Hebung der Volksbildung, Förderung des Ackerbaues,
Gewerbefleisses und der Verkehrsmittel gebracht hat, ist die-
selbe eine Wohlthat für das Land.
Die Haupterwerbsquelle der Bewohner bildet der
Ackerbau, der hier die denkbar günstigsten Verhältnisse
findet und jährlich 2—4 Ernten gestattet. Hauptprodukte
desselben sind Reis, die Hauptnahrung der Hindus, und
Weizen. Sehr erheblich ist auch der Anbau von Baum-
wolle, Jute, Mohn (zur Opiumbereitung), Indigo, Thee
und Gewürzen.
Von geringerer Bedeutung ist die Yiehzucht, da
einesteils ausgedehnte Weiden fehlen, andernteils die
religösen Anschauungen der Hindus den Hindus den
Fleischgenuss sehr einschränken. Als Lasttiere züchtet
man vielfach Elefanten und Kamele, zur Milchwirtschaft
Buckelrinder und Büffel. Die Seidenraupenzucht blüht im
Gangesgebiete, die Perlfischerei an einigen Küsten-
gegenden.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
196
bauen kunstlose Zelte und ernähren sich von der Jagd,
vom Fischfang und von der Bettelei bei den Weissen.
Alle Versuche, sie an ein sesshaftes, arbeitsames Leben
zu gewöhnen, sind gescheitert. Sie sterben daher in-
folge der vordringenden Besiedelung allmählich aus.
Den Kern der Eingewanderten bilden die Engländer
(90 %), deren Sitten, Gewohnheiten, Lebensanschauungen,
Sprache, Handelsgebräuche etc. auch die herrschenden
geworden sind. Neben ihnen sind vertreten : die Franzosen,
Deutschen (150000) und Chinesen (40 000). Letztere
arbeiten besonders in den Bergwerken.
§ '230. In politischer Hinsicht zerfällt der Kontinent, der in
seiner ganzen Ausdehnung von den Engländern in Besitz
genommen ist, in fünf Kolonieen : 1 'iktoria, Neu-Südwales,
Queensland, Südaustralien und Westaustralien. Politisch
noch nicht organisiert ist das Gebiet von der Nordgrenze
Südaustraliens bis zur nördlichen Küste. Dieses Gebiet
heisst Nördliches Territorium oder Nordaustralien. — Jede
Kolonie steht unter Aufsicht eines britischen Gouverneurs;
ihre innere Verwaltung ist aber eine durchaus selbständige,
und Steuern werden für das Mutterland nicht erhoben.
§ 231. Die Haupterwerbsquelle der Kolonisten bildet die Vieh-
zucht, die sich auf alle europäischen Haustiere erstreckt.
Besonders grossartig wird neben der Rindvieh- und
Pferdezucht die Schafzucht betrieben, so dass heute
Australien mit seiner .Wollausfuhr den europäischen
Markt teilweise beherrscht. Die Schafzüchter (Squatters)
bilden die „Aristokratie" der australischen Kolonieen;
Besitzer, welche einige hunderttausend Schafe ihr eigen
nennen können, sind durchaus keine Seltenheit. In Ver-
bindung mit der umfangreichen Viehzucht stehen die
grossen Talgsiedereien, Fleischextraktfabriken etc. — Die
Fischerei ist wenig ergiebig. Verwendbare Meeresprodukte
sind an den tropischen Küsten Australiens Trepang (für
China), Schildpatt und Perlmutterschalen.
An zweiter Stelle der Erwerbsquellen steht der Berg-
bau, hervorgerufen durch den ungemein grossen Reichtum
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Ortsnamen: Neu-Südwales Queensland Westaustralien Südaustraliens Nordaustralien Rindvieh- China
26
C. Produktion.
§ 39. Die Pflanzenwelt ist in ihrem Vorkommen und ihrer
Verbreitung wesentlich von den beiden Hauptbedingungen
des Pflanzenlebens, dem Klima und der Beschaffenheit
des Bodens abhängig. Doch haben auch Winde und
Wasserströmungen, welche die Samen mancher Pflanzen
oft weite Strecken fortführen, sowie die Kultur und
Pflege, welche der Mensch gewissen Pflanzen angedeihen
lässt, die ursprünglichen Verbreitungsbezirke derselben
ausserordentlich erweitert. So haben z. B. das Kapland und
Australien erst durch den Menschen Getreide erhalten ;
die alte Welt hat Amerika ihren Aveizen mitgeteilt und
von ihm dagegen Mais empfangen ; die ursprünglich in
Amerika heimische Kartoffel ist fast über die ganze Erde
verbreitet.
§ 4-0. Solche Pflanzen, welche der Mensch pflegt (kultiviert),
um sie als Nahrung, zur Bekleidung oder zu anderen
Zwecken zu benutzen, nennt man Kulturpflanzen. Von
ihnen hängt das Bestehen und die Entwickelung der
Völker und Staaten vorzugsweise ab; sie sind daher
auch für den Handel von besonderer Bedeutung und
bilden einen Hauptbestandteil desselben.
Nach ihrer Verwendung lassen sich die wichtigsten
Kultur- und Handelspflanzen einteilen in:
1) Nahrungspflanzen-. Getreidearten, Kartoffel, Brotfrucht-
baum, Banane, Kokos-, Dattel- und Sagopalme, Zucker-
rohr, Zuckerrüben etc.
2) Getränke liefernde Pflanzen: Weinstock, Kaffebaum,
Theestrauch, Kakaocaum etc.
3) Gewürzpflanzen: Pfeffer, Gewürznelken, Nelkenpfeffer,
Zimt, Cassiazimt, Vanille, Muskatbaum, Ingwer etc.
4) Narkotische und Arzneipflanzen: Tabak, Opium, China-
baum etc.
5) Öl, Gummi- und harzliefernde Pflanzen: Olive, Olpalme,
Kautschukbaum, Guttaperchabaum, Kopalbaum,
Rübsen, Raps etc,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Amerika Amerika Kakaocaum Guttaperchabaum
3
b) nach der Richtung seines Betriebes als:
1 ) Einfuhrhandel (Import), wenn er fremde Erzeugnisse
zum Verbrauch ins Inland führt.
2) Ausfuhrhandel (Export), wenn er inländische Er-
zeugnisse ins Ausland ausführt.
3) Zwischenhandel, wenn er sich damit befasst, die
Erzeugnisse fremder Völker aufzukaufen und sie
wieder nach fremden Ländern abzusetzen (Phönizier
und Karthager, die Städterepubliken Genua und
Venedig, Hamburg und Bremen).
c) nach dem Verhalten der handeltreibenden Völker als:
1) Aktivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche
für eigene Rechnung und auf eigenen Schiffen
einheimische Waren ausführen und fremde Erzeug-
nisse einführen.
2) Passivhandel, d. h. Handel derjenigen Völker, welche
die Ein- und Ausfuhr der Waren fremden Kauf-
leuten überlassen.
d) nach der Menge der in den Handel gebrachten Waren als :
1) Grosshandel (Handel en gros), wenn der Waren-
umsatz in grösseren Mengen erfolgt, und die Waren
an Kleinhändler abgesetzt werden.
2) Kleinhandel (Handel en détail), wenn der Waren-
umsatz zwischen dem Kleinhändler und dem Kon-
sumenten erfolgt.
§ 7. Der Warenumsatz wird erleichtert und gefördert durch :
a) Messen und Märkte. Sie bezwecken eine Förderung
des Zusammentreffens von Käufern und Verkäufern
an bestimmten Orten und zu regelmässig wieder-
kehrenden Zeiten. Man unterscheiet :
1) Wochenmärkte. Sie dienen hauptsächlich dem Um-
sätze von Lebensmitteln (landwirtschaftlichen Pro-
dukten).
2) Jahrmärkte (Krammärkte). Sie haben vorwiegend
Erzeugnisse der Industrie zum Gegenstande des
Handels.
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