— 86 —
osten dieser Hochsteppe. An den Rändern der Hochfläche, so im
Südwesten, im Quellgebiete des Indus, in der Nähe des Tales
des Brahmaputra, im Osten (Saluen, Mekong) und Nordosten,
im Ursprungsgebiete des Hoangho, gibt es eine Anzahl srucht-
barer Täler, in welche der Wind einen staubfeinen Leh m, den Löß,
getragen hat. (Ursprung!) — Das Hochland von Hanhai ist von den
Chinesen so benannt. Der Name bedeutet soviel wie „ausgetrocknetes
Meer". Das beckensörmige Gebiet bildet ehemaligen Meeres-
boden. Es war in der Terüärzeit wahrscheinlich noch vom Meere
bedeckt. Durch niedere Erhebungen wird das Hochland von Hanhai
wieder in zwei ungleich große Teile geschieden, in das kleinere west-
liche Tarimbecken, welches von Ostturkestan eingenommen wird, und
in das größere östliche Gebiet, die Wüste Gobi oder Schamo
(beides bedeutet Wüste oder Sandmeer), welche wieder den Haupt-
bestandteil dermongolei ausmacht. Letztere hat eine mittlerehöhe von
etwa 1200 vi. Eine Ausstrahlung des Hochlandes von Hanhai
bildet die zwischen Tienschan und Altaigebirge eingesenkte Hoch-
fläche der Dfungarei, welche bei ähnlichem landschaftlichem
Charakter etwa eine mittlere Höhe von 1000 m aufweist. Das
ganze nördliche Hochland (Hanhai) ist weit und breit mit Sand-
stächen bedeckt. Der Sand bildet oft ganze Berge und ist vielfach
von Kieselsteinen und großen Steinblöcken durchsetzt (Sandstürme).
Viele Salzseen zeugen für die erwähnte Entstehung des größeren Teiles
dieses Gebietes. — Von der Dfungarei führt ein altes Völkertor hin-
über zur südwestlichen Fortsetzung des Hochlandes von Hanhai,
zu den Quellen des Hoangho. —
Das Hochland Jnnerasiens ist dürftig bewässert (in Tibet
z. B. nur während des Winters, durch den Schneefall gegeben), während
die Randgebirge mit ihrem Wasserreichtum die Ursprungstätten der
meisten und größten Ströme Asiens bilden. (Nachweis!) Die im
Innern noch vorhandenen Wasserläufe finden keinen Abfluß
zum Meere. Sie versiegen zumeist nach kurzem Laufe im Sande,
oder sie münden in Salzseen oder Sümpfe. So verläuft auch der
in Ostturkestan fließende Tarim in den Lob-nor, und fast alle in
der Mongolei von den Gebirgsrändern entspringenden Fluß-
ädern verlieren sich im Wüstensande. Der mangelnde Abfluß der
Gewässer verhindert auch die Befreiung des schon wenig frucht-
baren Bodens von seinen salzigen Beimischungen, welche ein
besseres Gedeihen der ohnehin spärlichen Pflanzenwelt hemmen.
Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Tag und Nacht,
zwischen Sommer und Winter. (Ursache!) So sind sowohl in Tibet
als auch in der Gobi die Sommer kurz und glühendheiß, die
Winter lang und streng. Eisige Schneestürme wehen dann über
die Hochflächen. Das Thermometer sinkt zuweilen bis — 25° C.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 92 —
Die Hochflächen Zentralasiens führen nun über die östlichen
Randgebirge hinweg stufenförmig nach Osten und Südosten in
das eigentliche China mit der Mandschurei.
Der bei weitem größere Teil dieses Gebietes ist gebirgig.
Die noch ostwestlich verlaufenden Fortsetzungen des Kuenlun
scheiden Nord- von Südchina. Sonst zeigen die Erhebungen Chinas
und der Mandschurei mehr die Nordsüdfaltung Ostasiens und
treten teilweise in Steilrändern an die Randmeere (welche?) des
Großen Ozeans heran, so besonders in der Mandschurei und in
Südchina. (Die verschiedenen Nordsüdfalten kennzeichnen! Siehe auch
Korea und Japan!) Der Westrand der Mandschurei wird durch das
ebenfalls nordsüdlich verlaufende Chingangebirge gegeben. Es ist
ein ausgesprochenes Kettengebirge mit schwer überschreitbaren
Pässen. Im Südwesten ist noch der Jünling als Randgebirge gegen
i China erwähnenswert. Auch in ihm tritt schon die Nordsüdfaltung
Ostasiens zutage. Das Chinesische Alpenland zeigt in seinem
Innern schon mehr Bergcharakter. Die Ränder steigen teilweise
freilich oft noch höher auf. In den Talungen finden sich Lößab-
lagerungen. Ausgedehntere Beckenlandschaften aber liegen im Innern
der Mandschurei (Mandschurisches Tiefland mit einem nördlichen
und südlichen Ausläufer) und am Unterlaufe der Zwillingsströme
Hoangho und Jangtfekiang sowie an dem nördlich — auch in das
Gelbe Meer (Golf von Petfchili) — verlaufenden Peiho und dem
südlich in das Südchinesische Meer mündenden Sikianq (Chine-
sisches Tiefland).
Am Nordrande der Mandschurei (gegen Sibirien) verläuft der
Amur, deffen Quellen in Hochasien, im nördlichen Teile der
Mongolei bzw. in den südwestlichen Ausläufern des Jablonoi-
gebirges liegen. (Siehe Urga!) Er nimmt seinen Weg in vorwiegend
östlicher Richtung zum Ochotskischen Meere und sammelt auf
seinem Laufe den größten Teil der mandschurischen Gewässer.
Der Hoangho hat seine Quelle im nordöstlichen Tibet.
(Richtung seines Laufes!) Seinen Namen (Gelber Fluß) hat er von
der gelblichen Färbung seines Wassers. Seine Länge beträgt etwa
4000 km. (Vergleich!) Sein Oberlauf ist reißend, reich an Schluchten
und Wasserfällen und natürlich zur Schiffahrt ungeeignet.
Dann aber gräbt er sein Bett tief in den Lößboden Chinas ein
und führt schließlich seinen gelben Schlamm dem Golf von
Petschili (Gelbes Meer) zu. (Abb. 30.) Während sein Mittellauf
teilweise befahrbar ist, setzen sich in seinem Mündungsgebiete der
Schiffahrt Untiefen hindernd in den Weg. Sein Wasserreich-
j tum im Zusammenhange mit dem lockeren Erdreiche, das er durch-
läuft, auch Erhöhungen des Bettes durch ständige Ablagerungen,
haben trotz vorhandener Erdwälle, welche an manchen Stellen eine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Südchina Petfchili
Extrahierte Ortsnamen: Zentralasiens China Chinas Ostasiens Südchina Korea Japan China Ostasiens Hoangho Sibirien Hochasien Mongolei Tibet Chinas
— 97 —
Oberhaupt des Volkes. An der Spitze der einzelnen Provinzen
des Landes stehen Vizekönige. Ihnen dienen wieder die „Mandarinen"
(Beamten).
Die Chinesen können auf eine uralte Kultur zurückblicken. Schon
lange vor Christi Geburt kannten sie Kompaß, Buchdruckerkunst,
Schießpulver-, Porzellan-, Glas-, Papier - und Seidenbereitung.
Sie konnten damals auch schon kunstvolle Elfenbeinschnitzereien und
Holzgegenstände herstellen. Bei ihrer Jahrtausende währenden,
strengen Abgeschlossenheit aber, wie diese vor allem durch hohe Ge-
birgswälle ringsum, durch Wüsten und das stürmische Meer (Tai-
sune) sowie durch die weite Ferne der gegenüberliegenden Gestade gegeben
war, blieben sie ohne jeden anregenden Berkehr mit andern Kultur-
Völkern, und das bedeutete schließlich auf vielen Gebieten ein völliges
Zurückbleiben hinter den ständig fortschreitenden kulturellenver-
Hältnissen des Abendlandes. So verknöcherte die chinesische Kul-
tur. Doch stehen die Chinesen heute noch unerreicht da in der Seiden-,
Lack- und Porzellanindustrie, in der Bereitung von Papier,
Holzarbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Tusche u. a. m. (Hier sei
erwähnt, daß das Land reich an Erzen und Kohlen ist. In dem
Maße, in welchem diese Bodenschätze mehr und mehr ausgebeutet
werden, können sich auch andere Zweige der Industrie heben.) Ihre
Fremdenfeindlichkeit aber gegen die Europäer hat sich bis in unsere
Zeit erhalten. Sie kommt in jeweiligen Hetzereien und Aufständen
zum Ausbruch, welche dann selten ohne Blutvergießen abgehen. So
zeigen z. B. die Ermordung des deutschen Gesandten Freiherrn von
Ketteler, dieniedermetzelung chinesischer Christen, dieermordung
deutscher Missionare u. a. m. den glühenden Haß gegen die
Europäer und die europäische Kultur (Religion).
Unter den gewaltigen Bauwerken, welche die Chinesen einst
mit großem Fleiße und zäher Energie aufführten, sei neben dem
oben erwähnten Kaiserkanal (siehe das!) u. a. noch der Großen
Mauer gedacht, welche eine Länge von etwa 2000 km aufweist, über
Berg und Tal, über Flüffe und Kanäle führt und in bestimmten Ab-
ständen mit Türmen und Bollwerken versehen ist. Sie sollte gegen den
Einfall kriegerischer Völker von Norden (Wüste Gobi) und auch
aus dem Innern Asiens schützen. Sie ist heute so gut wie be-
deutungslos. Schiller hat dieses großartige Bauwerk in folgendem
Rätsel gekennzeichnet:
Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten,
Es ist kein Tempel, es ist kein Haus;
Ein Reiter kann hundert Tage reiten,
Er umwandert es nicht, er reitet's nicht aus.
Jahrhunderte sind vorübergeflogen,
Es trotzte der Zeit und der Stürme Heer;
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 7
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Christi Ketteler Schiller
— 148 —
Archipels, hinüberleitend zum australischen Kontinent, oder als
Überbleibsel eines versunkenen Gebirgssystems, das einst mit der
Streichrichtung der östlichen Randgebirge des australischen Fest-
landes harmonierte, anzusehen sind, mag dahingestellt sein. Tat-
sache ist jedenfalls, daß in der Tertiärzeit im Bereiche dieser Eilande
ein lebhaftes Auf und Nieder der Schollen erfolgt ist, wodurch
gewaltige Höhenunterschiede geschaffen wurden (z. B. Neu-Seeland
-H 3800 m — die Tongarinne, östlich von den Tonga-Jnseln — 9200 m).
Dafür zeugen die zahlreichen Vulkane — tätige wie erloschene —
und heißen Quellen, welche an den Bruchstellen zutage traten.
Das zeigen am deutlichsten Neu-Seeland, Neu-Guinea, die Fidschi-
Inseln, Samoa, Tahiti und die
Hawaii-Gruppe. Der größte Teil
Mikronesiens und Polynesiens aber
besteht aus Korallenbauten (La-
guneninseln, Atolle oder Ring-
inseln). Hier haben die winzigen
Korallentierchen in dem ihnen zu-
sagen den Medium, bei einer Tempera-
tur von mindestens 20°, vom Meeres-
gründe aus — doch immer nur aus
nichtzu großentiesen — eine Arbeit
geschaffen, welche uns mit Bewunde-
rung erfüllt. (Abb. 52 u. 53.) Hierher
rechnen auch die Korallenriffe, die
noch in der Nähe der Küsten mancher
Inseln und auch des australischen
Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd. Festlandes (siehe das!) sich finden
(dereinstige völlige Verbindung
zwischen Neu-Guinea und dem Festlande). Freilich, viele Jahr-
tausende tauchten ins Meer der Ewigkeit hinab, ehe diese Eilande
durch die Kalkabsonderungen der seltsamen Lebewesen über den
Meeresspiegel emporragten, und wiederum Jahrhunderte gingen
ins Land, ehe der feste Korallenkalk sich mit fruchtbarer Acker-
krume überzog, so daß die Pflanzenwelt hier ihr Leben entfalten
und nunmehr auch der Mensch sich ansiedeln konnte.
Für die klimatischen Verhältnisse spricht wesentlich der Umstand
mit, daß die Inseln der Südsee mit Ausnahme von Neu-Seeland
und einiger kleinerer Inseln (z. B. die Osterinsel, Sala-Y-Gomez)
im Bereiche der heißen Zone liegen. Das Meer ringsum mildert
aber die Hitze der Tropen, so daß das Klima auch auf die Europäer
günstig einwirkt, um so mehr, als auch die Temperaturschwankungen
geringe sind. An Niederschlägen mangelt es nicht, ganz gleich, ob die
Inseln von Monsuueu oder Passaten ihre Feuchtigkeit empfangen.
Abb. 53. Korallen der Südsee.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
— 210 —
hindert wird sie aber durch die bekannten 7 Stanleyfälle. Auf der
eben berührten Strecke nimmt der Kongo — namentlich von rechts —
noch eine Anzahl Nebenflüsse auf. Bis zum Einflüsse des Kassai
fließt er nun als breiter, schiffbarer Strom in vorwiegend weft-
lief)er bzw. südwestlicher Richtung durch meist dichtbewaldetes
und vielfach sumpfiges Gebiet träge dahin und empfängt links und
rechts noch zahlreiche, ganz bedeutende Zuflüsse (darunter der
Ubangi), deren Mündungsbereich wie das Bett des Kongo selbst
von Inseln übersät ist. Beim Eintritt in den aufgekippten West-
rand der Hochfläche verengt sich das Flußbett, und schließlich tritt
das Urgebirge immer dichter an den Strom heran, das Bett immer
enger begrenzend. Nach dem Durchfließen der seenartigen Er-
Weiterung des Stanley-Pool (pul) überwindet der Kongo nunmehr
die Terrassen der Westkante in 32 größeren Katarakten oder
Stromschnellen, den Livingstonefällen, und wird weithin von hohen,
felsigen Ufern wildromantisch umsäumt. Dann tritt der gewaltige
Strom in das Tiefland von Nieder-Guinea ein und führt seine
reichen Wassermengen (erkläre ihre Herkunft!) in einer trichter-
artigen Mündung dem Atlantischen Ozean zu. Das Gebiet
des Kongo und seiner Nebenflüsse ist ein ungemein umfang-
reiches, die Bedeutung dieser Wasserläufe für die Schiffahrt eine
sehr weitgehende, welche durch den wechselnden Wasserstand des
Hauptstromes nur unwesentlich beeinträchtigt wird. — Unter
den Küstenflüssen Nieder-Guineas seien noch Sannaga, Ogowe
und Quanza erwähnt. — In Ostafrika sind neben einer Anzahl
von Küstengewässern — darunter Dschuba, Tana, Rnfidji und
Rovuma — die stehenden Gewässer vorherrschend. (Erklärung
dafür!) So wird die zentralafrikanische Grabenversenkung teil-
weise vom Tanganjika- (^Ostpreußen), Albert Edward- und Albert-
see, der ostafrikanische Grabenbruch vom Njassa-(—Westpreußen)
und Rudolfsee (— Mecklenburg - Schwerin) erfüllt. Der Biktoriafee
(Ukerewefee, größer als Bayern) nimmt ein Becken ein, das zwischen
den erwähnten Grabenbrüchen eingesenkt ist. Stellenweise sind
seine Ufer flach. In einzelnen Teilen aber treten Höhenzüge bis
dicht an den See heran, welcher in seinen zahlreichen Buchten auch
stark zur Jnselbildung neigt.
Die tropische Hitze wird auch in diesem weiten mittelasrika-
nischen Hochlandsgebiete durch die höhere Lage des Landes etwas
gemildert, so daß in einzelnen Teilen die Gegensätze im Klima
sich verstärken (Reif- oder wohl gar Eisbildung während der Nacht).
In den Küstengebieten bringt das Meer wohl etwas Kühlung, be-
sonders westwärts, an der Küste Nieder-Guineas, welche teilweise auch
vom kalten Benguelastrom bespült wird. Immerhin ist das Jahres-
mittel im allgemeinen in Anbetracht der Tropenlage noch recht
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 250 —
im Binnenlande", und wir dürfen uns nicht wundern, wenn die
breite Masse des deutschen Volkes in den ersten Jahren nach der
Besitzergreifung der Kolonie — ehe noch das Innere mehr er-
forscht war — von Deutsch-Südwestafrika als einem völlig wert-
losen Besitze sprach. — Den Eingang zum südlichen Teile der
Kolonie, zum Namalande, bildet die Lüderitzbucht (Angra Pe-
quena = Kleine Bucht). Sie ist eine vielverzweigte Felsenbucht,
vielleicht ein unter das Meer getauchtes, geräumiges Längstal,
das durch Felsvorspünge und vorgelagerte Felseninseln gegen
Sturm und Brandungswellen geschützt ist. Doch gefährden
Klippen und Untiefen die Landung. Dazu mangelt es an Trink-
Wasser, und das ist der schlimmste Übelstand im Bereiche der
Küste Südwestafrikas. Der nordwärts gelegene Sandwich- oder
Sandfischhafen hat schon wieder mehr unter Versandung zu leiden,
und die Dünen des Hinterlandes können von schweren Ochsen-
wagen (ein sehr wichtiges Verkehrsmittel in Südwestafrika) fast
nicht passiert werden. Doch besitzt dieser Ankerplatz eine Quelle mit
gutem Trinkwasser. Nicht weit von der englischen Walfischbucht
liegt der Hafen von Swakopmund, im Bereiche der Mündung des
Swakop, eine offene Reede, von welcher aus eine Landungsbrücke
(siehe Togo!) sowie Dampfbarkassen und Leichter über die Brandung
hinweg den Verkehr mit den draußen im Ozean ankernden, an-
gekommenen oder demnächst abgehenden, großen Seeschiffen
vermitteln. Eine früher mit großen Kosten aufgeführte Mole
(Hafendamm) hat nicht ganz den Schutz des Hafens herbeigeführt,
der gedacht war. Sie ist teils versandet, teils von der Brandung
wieder zerstört worden. (Abb. 85.) Aber das Hinterland hat
gute Weide für Zugochsen, welche trotz der von Swakopmund
ausgehenden Bahnlinien für den Verkehr in das Innere nicht ent-
behrt werden können, welcher durch das Trockenbett des Flusses, der
oft erst nach mehreren Jahren zum Ozean durchbricht, erleichtert
wird. Dazu befindet sich in nicht allzuweiter Entfernung von
dieser Landungsstelle ausreichend Trinkwasser. Und so gewann
der Hafen von Swakopmund auf Kosten der Walfischbai zu-
sehends an Bedeutung, und wir konnten uns von den Engländern
mit ihren egoistischen Plänen emanzipieren. Nordwärts ist
auch noch in der Eroßbai (Kreuzbucht) ein leidlich günstiger
Hasen gegeben, der auch eine ziemlich vorteilhafte Verbindung
mit dem Binnenlande aufweist. Die einst so reichen Guanolager in
diesem Teile der Küste sind von einer englischen Gesellschaft so
ziemlich ausgebeutet. Heute wird nur noch wenig Guano ge-
wonnen. Wohl aber werden Robben gefangen. Leider mangelt auch
dieser Ankerstätte das Trinkwasser.
Landeinwärts geht die Sandwüste der Strandzone und der
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
gebieten für deutsche Jndustrieerzeugniffe u. a. m. (Hebung des Volks-
Vermögens).
Der weitere wirtschaftliche Aufschwung unserer Kolonien wird
vor allem von neuen Bahnbauten und Schaffung von anderen schnellen
und billigen öffentlichen Verkehrsmitteln (Bedeutung!) sowie von
rationellen regierungsseitigen Vorbereitungen von Ansiedelungen in
klimatisch dazu begünstigten Gebieten abhängen (Kolonialschule in
Witzenhausen).
Alle Mißerfolge und Enttäuschungen aber, wie solche keiner jungen
Kolonialmacht erspart bleiben (siehe die anderen Kolonialstaaten!) sollen
uns nicht hindern, die großen Ziele unserer Kolonialpolitik der Mehr-
heit unseres Volkes zum Zwecke wirksamer Mitbetätigung immer mehr
zur Erkenntnis zu bringen zum Segen unseres geliebten deutschen
Vaterlandes.
Die afrikanischen Besitzungen.
Togo.
(87000 qkm — etwas größer als Bayern, ungefähr 2 Mill. Einw>, 23 auf 1 qkm.)
Togo (b. h. „Jenseits der Lagune") liegt an der Sklavenküste
(Ober-Guinea). Hier trieben die Portugiesen einst blühenden
Sklavenhandel. Sie haben dieser Küste den Namen gegeben. Die
Kolonie erstreckt sich in mehr meridionaler Richtung, zwischen eng-
lischem Gebiet (Aschantiland) im Westen und französischem Kolo-
nialbesitz (Dahome) im Osten. Sie berührt nur mit einer 5 2 km
langen, gänzlich hafenlosen Küste den Meerbusen von Ober-
Guinea bzw. den Atlantischen Ozean und nimmt nordwärts an
Breite zu.
Wer sich unserer Kolonie Togo zu Schiffe nähert, empfängt
nicht gerade ein verlockendes Bild. Das Meer hat hier im Laufe
der Jahrtausende an der Küste von Ober-Guinea mächtige Sand-
dünen abgelagert. Starke Brandungswellen erschweren die Zu-
gänglichkeit der Küste und die Landung, und erst der Bau einer
bei Lome weit ins Meer hineingreifenden Landungsbrücke (Um-
gehen der Gefahren der Brandung) erleichterte das Betreten des
festen Landes. Durch die Dünenbildungen wurden die Mündungen
der Küstenflüsse zuletzt völlig verschlossen und die Flußläufe selbst
gezwungen, sich landeinwärts seenartig auszubreiten. So kam es
im Bereiche der Küste zur Lagunenbildung. An einer solchen
Lagune (Togosee) liegt Togo. Es ist bei Anecho (Klein-Popo)
durch schmale Zugänge mit dem Meere verbunden. Die Dünen-
streifen (Nehrungen) sind in der Nähe des Meeres völlig vom
Meerwasser durchsetzt und ohne jeden Pflanzenwuchs. Weiter
landeinwärts — freilich immer noch im Bereiche von Strandzone
und Lagunenreihe — wird die Landschaft schon abwechselnngs-
reicher, anfangs zwar nur durch dorniges, eng ineinandergreifen-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Witzenhausen Ober-Guinea Aschantiland Guinea Atlantischen_Ozean Ober-Guinea Lome
genau festgestellt. Es ist ein Kreuzungspunkt für Karawanenstraßen.
Die übrigen oben erwähnten Siedlungen und ihre Bedeutung
wiederholen!
Ergebnis. Togo (87000 qkm, etwas größer als Bayern, ungefähr
2 Mill. Einw., 23 auf 1 qkm) liegt an der Sklavenküste, in Ober-Guinea
(im Westen Aschanti, im Osten Dahome). Die Kolonie tritt mit einer
nur 32 km langen, hafenlosen Küste an den Atlantischen Ozean (Busen
von Ober-Guinea) heran.
Die an der Küste lagernden mächtigen Sanddünen, welche noch
dazu von einer starken Brandung getroffen werden, erschweren die
Zugänglichkeit der Küste (öder Anblick vom Meere her — Umgehen der
Brandungswellen durch Landungsbrücke bei Lome — vegetationslos
in der Nähe des Meeres).
Die abgelagerten Sandmaffen verstopften die Mündungen der
Küstenflüffe slagunenbildung, Togosee—togo, Durchstich bei Anecho
(Klein-Popo), Brackwaffer, Ufergelände der Lagunenreihe mit Röhricht
und Schilf bewachsen, bei größerer Trockenheit sumpfig und ungesund,
sonst ruhig, leicht befahrbar, fischreich, lebhafte Handelsstraße, in
weiterer Umgebung — nordwärts — undurchdringliches, dorniges Busch-
werk, büschelförmig wachsendes Schilfrohr, Gruppen von Kokospalmen,
Ölpalmen und anderen hohen Bäumen].
Nördlich von der Strandzone und dem Gebiete der Lagune zeigt
die ansteigende Küstenebene mehr welliges Gelände ^hervortretende
scharfe Kanten, Reste einer herabgesunkenen Urgebirgsscholle, Boden
mit Laterit und Humus bedeckt, Zunahme der Niederschläge, fruchtbar,
Savannen, Haine, Galeriewälder (Ölpalme, Affenbrotbaum), gut
angebaute Äcker (Mais, Aams, Erdnüffe, Baumwolle, Banane, Bohnen,
Rüben, Reis, auch Ölpalmen u. a.), dichte Bevölkerung, dorfartige
Siedlungen!.
Weiter landeinwärts folgt Gebirgsland sfetischgebirge, Urgestein,
Zusammenhang mit dem Gebirge von Aschanti, Erhebungen bis 1000 in,
reich benetzt (Steigungsregen), quellenreiche naturschöne Gebirgstäler,
Wasserscheide zwischen Grenzslüffen Volta und Mono (Mündungen
auf fremdem Boden), teilweise gut schiffbar, frische, üppige Vegetation
(im Urwalde Ölpalmen, Ebenholzbäume, Wollbäume, Gummilianen
u. a«, auf den Höhen saftiges Gras), Bevölkerung noch recht zahlreich^.
Nordwärts beginnt die Einwirkung der trockenen, heißen Winde
der Sahara sregenabnahme, weite, hüglige Ebenen, bis 400 m Höhe,
Savannenflächen, weniger saftiges Gras, durchsetzt von einzelnen
Bäumen oder kleinen Beständen von Wollbäumen, Akazien, Affen-
brotbäumen (Bedeutung — Nähe eines Dorfes!), Schibutterbäumen (Öl) |.
Togo hat eine artenreiche Tierwelt sin den Gewäffern Krokodile
und Flußpferde, an den Ufern viele Waffervögel, im Urwalde zahlreiche
Affen (welche?), Schlangen und Vogelarten, in den Savannen Büffel,
Antilopen, Elefanten, an Raubtieren Löwen, Leoparden, wilde Katzen-
arten, Hyänen und Schakale — Flüsse und Lagune fischreich, Moskito-
und Termitenplage — an Haustieren Pserde, Esel, Rinder, Schafe,
Ziegen, Schweine, Hühner — dazn der treue Huud>.
Die Bewohner find Sudanneger (verschiedene Stämme, bildungs-
und leistungsfähig, meist Ackerbauer). Im Küstengebiet wohnen die
Evhe ^wohlgebaut, schlank, mit portugiefischem Blute durchsetzt, fried-
fertig, arbeitssam, rührig, treiben Ackerbau, etwas Viehzucht (Ttetse-
fliege!) und Gewerbe (Weberei, Färberei, Holzschnitzerei, Seifensiederei,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Anecho
(Klein-Popo
Extrahierte Ortsnamen: Ober-Guinea Westen_Aschanti Ober-Guinea Lome Volta Savannenflächen
— 284 —
Inseln der Südsee. Außer den eingeführten Haustieren (Pferd,
Esel, Rind, Schwein, Hund) sind noch wilde Schweine, Tauben,
Papageien und Schildkröten hervorzuheben, und die flachen
Korallenbänke liefern Fische, Muscheln, Krabben u. a. m.
So bieten Pflanzen- und Tierwelt dem Tische der Samoaner
eine reiche Abwechselung, und wir dürfen uns daher nicht wundern,
daß bei so müheloser wie reichlicher Ernährung diese so wohl-
gestalteten und kräftigen Polynesier nicht große Freunde der
Arbeit sind, daß sie es auch unter ihrer Würde halten, in den
— 163 —
wieder Jahrtausende arbeitenden verwitternden Kräfte vergessen
werden.
Einförmig ist auch die Küstenentwicklung. Abgesehen von
jenen sumpfigen, durch Fieber gefährdeten Uferlandschaften, ist
die Küste dort, wo die Wüste dicht an das Meer herantritt, von
hohen Sandbänken begleitet, welche die Landung ungemein er-
schweren, wenn nicht gar unmöglich machen. Ähnlich liegen ja die
Verhältnisse auch an der Küste Südwestafrikas, die dazu noch von
starken Brandungswellen getroffen wird. Das letztere Moment
erschwert auch an der Küste Togos die Landung. Die Ostküste ist
wieder von Korallenriffen umgeben. Der Nordwesten (Atlas-
gebiet) und der Süden (Kapland) haben ziemlich ungegliederte
Steilküsten, und so hindert die Küstenbildung allgemein den Ein-
tritt in das Innere. Die Zahl der guten Hafen (siehe unten!) ist
nur allzu gering, und die Einfahrt in dieselben ist nicht unge-
fährlich. Unter den tieferen Einschnitten des Meeres sind der
Golf von Guinea, die Große und die Kleine Syrte zu nennen.
Dazu ist der Erdteil arm an Halbinseln (Somali-Halbinsel) und
Inseln (Madagaskar und eine verhältnismäßig geringe Zahl kleinerer
Eilande, welche? — siehe unten!), und er gleicht darin einem Rumpfe
ohne Glieder. — In den bekannten Vorgebirgen (Kap Blanco,
Kap Guardafui, Nadelkap oder Kap Agulhas und Kap Verde) tritt
das Grundgebirge dicht an das Meer heran und wird zumeist von
sturmhohen Wellen umbrandet.
Der bei weitem größte Teil Afrikas liegt im Bereiche der
Tropenzone, steht also unter dem Einflüsse großer Wärme. Die
Randgebirge verhindern aber eine intensive Einwirkung des
Meeres, so daß — noch dazu angesichts der höheren Lage des
Landes — die Gegensätze ziemlich schroffe sind, gegeben durch
eine starke Abkühlung während der Nacht (oft Reif und Eis —
siehe auch Deutsch-Süd Westafrika!) und eine durch dünnere Luft-
schichten begünstigte bedeutende Insolation am Tage. Das hohe
Jahresmittel der Sahara (bis 30°C) wird z. B. — abgesehen von
der Lage — nicht zum wenigsten gefördert durch das Fehlen von
Wasserläufen und den Mangel an geeigneter Vegetation (auf
weiten Strecken fehlt jedes Pflanzenleben). So können diesonnen-
strahlen den Boden ungehemmt oft bis zur Gluthitze erwärmen.
Aber auch die übrigen Gebiete Afrikas erfahren eine bedeutende
Bestrahlung durch die Sonne, und selbst die Landschaften außer-
halb der Tropen (wie das Atlasgebiet, Ägypten, das Kapland)
zeigen ein höheres Jahresmittel, als man nach ihrer geographischen
Lage vermuten könnte (subtropisches Klima), und so hat man Afrika
nicht mit Unrecht als den heißesten Erdteil bezeichnet. In der
Sahara stiegen die höchsten bisher beobachteten Lufttemperaturen
11*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Blanco
Extrahierte Ortsnamen: Guinea Madagaskar Afrikas Westafrika Afrikas Afrika