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1. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

2. Das Deutsche Reich - S. 106

1905 - Berlin : Mittler
— 106 Deutschland steht wohl mit seiner hochentwickelten Forst- wirtschaft, die auf einer sicheren wissenschaftlichen Grundlage ruht, unerreicht da. Aus den gut organisierten Forstakademien des Deutschen Reiches (Eberswalde, Münden, Tharandt, Aschaffenburg, Eisenach u. a.) geht ein trefflich geschultes Forstpersonal hervor. In erster Linie hegt die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes in seiner Fähigkeit, Brenn- und Nutzholz in reicher Menge zu liefern. Doch sind die Ansprüche, die heutzutage Holz- und Papierindustrie, Maschinen- und Schiffbau, Bergbau, sowie die vielen Eisenbahnanlagen an die Produktionskraft des deutschen Waldes stellen, so bedeutend, daß er nicht im entferntesten imstande ist, dieselben zu befriedigen. Daher findet eine starke Holzeinfuhr, namentlich aus Österreich-Ungarn, Rußland, Finnland, Schweden und der Union, statt. Der Ein- fuhrwert für Bau- und Nutzholz, für Faßdauben, Schleifholz und Holz zur Zellulosefabrikation bezifferte sich im Jahre 1902 auf 195,2 Mill. Mark. Außer Holz liefert der Wald verschiedene recht schätzens- werte Nebenprodukte, wie Rinde, Holzkohle, Pech, Harz, Beeren, Pilze, Streu, Gras und Wild. Im übrigen äußert sich die Bedeutung des Waldes darin, daß er die Feuchtigkeit sammelt und in zahlreichen Bächen nach den verschiedensten Richtungen langsam verteilt, ver- heerende Winde bricht, im Flachlande flüchtigen Sand bindet, das Klima günstig beeinflußt und zum Wohlbefinden der Menschen, die in seiner stärkenden Luft körperliche und geistige Erholung finden, beiträgt, Als ein wirtschaftlich beachtenswertes Moment mag zum Schluß noch die Tatsache hervorgehoben werden, daß die Forstwirtschaft meist noch dort betrieben werden kann, wo ungünstige Boden- und Terrainverhältnisse den Betrieb der Landwirtschaft nicht mehr zulassen. C. Die Viehzucht. 1. Allgemeine Bedeutung-. Die Viehzucht steht in engem Zusammenhange mit der Landwirtschaft; ja, die Rentabilität der letzteren hängt gegen- wärtig in nicht geringem Grade von dem Betriebe der ersteren ab. Eine den Verhältnissen der Landwirtschaft entsprechende

3. Das Deutsche Reich - S. XI

1905 - Berlin : Mittler
— Xi — Tromnau, Kulturgeographie des Deutschen Reiches. Suppán, C. V., Wasserstraßen und Binnenschiffahrt. Schwabe, Binnenschiffahrt. Sympher, Der Verkehr auf deutschen Wasserstraßen. Paulitschke, Philipp, Geographische Verkehrslehre. Rasche, Emil, Produktion und Handel. Lötz, Verkehrsentwicklung in Deutschland. 1800—1900. Dix, Arthur, Weltwirtschaftsverkehr. Gebauer, H., Handbuch der Länder- und Völkerkunde. Andree-Deckert, Handels- unci Verkehrsgeographie. Jung, E., Weltpostverein. Jentsch, O., Unter dem Zeichen des Verkehrs. Statistisches Jahrbuch des Deutschen Reiches, herausgegeben vom Kaiser- lichen Statistischen Amt. Thieß, K., Geschichtsabriß der deutschen Schiffahrt im 19. Jahrhundert. —, Entwicklung der Hamburg-Amerikalinie von 1847—1901. Sympher, Die Zunahme der Binnenschiffahrt in Deutschland von 1875 bis 1895. —, Karte des Verkehrs auf deutschen Wasserstraßen im Jahre 1900. Die Woche, Heft 1. 1904. Friedrichson, J., Geschichte der Schiffahrt. Schünemann, C., Norddeutscher Lloyd. Berichtigungen. Seite 13, Zeile 20 lies acht statt neun. „ 53, „ 4 v. u. sind Werra und Fulda zu umstellen. „ 54, „ 15 lies Eggegebirge statt Erzgebirge.

4. Das Deutsche Reich - S. 58

1905 - Berlin : Mittler
— 58 — 2. Im Gartenbau. Derselbe stellt in fast allen Gegenden Thüringens auf hoher Stufe; aber den Mittelpunkt der Gärt- nerei bildet Erfurt (85 000). Es ist Deutschlands Gartenstadt, der Mittelpunkt des europäischen Blumen- und Gemüsebaues überhaupt. Nicht weniger als 150 ha (600 Morgen) Landes in und nm Erfurt sind ausschließlich der Blumenzucht gewidmet. Von den 20 großen Gärtnereien (es gibt außerdem noch etwa 50 kleinere) ist unstreitig die von ,T. C. Schmidt (Blumenschmidt) die bedeutendste. Die Herstellung gebleichter und gefärbter Blumen, Palmenwedel und Gräser (Makartartikel) nimmt in dieser Firma und in der nächstbedeutenden von Chrestensen einen breiten Baum ein. Ihr dienen gewaltige Fabrik- anlagen, große Färbereien und Dörranstalten. Neben der Fabrikation konservierter Blumen blüht vor allem die Kultur von lebenden Blumen und Pflanzen aller Art. Eine gesonderte Stellung in der großen Gartenstadt nimmt das Weltgeschäft von Benary ein. Aus den riesigen Gewächshäusern, von den Hunderten von Morgen, welche die Firma mit Blumen bebaut, kommt nämlich nicht eine Blume zum Verkauf; alle dienen der Samengewinnung. Die Erfurter Gärtnereien besitzen in fast allen europäischen Ländern, ferner in Algier, Nordamerika, in den Tropen und am Kap der guten Hoffnung Samenzüchtereien. 3. Im Obstbau. Auch er hat gleich dem Gemüsebau in vielen Gegenden größeren Umfang angenommen. Besondere Obstbaubezirke sind die Unstrutniederung von Mühlhausen bis Sömmerda und das Saaletal. 4. Im Weinbau. Derselbe wurde in früheren Zeiten weit umfangreicher betrieben. Gegenwärtig wird der Wein auf größeren Flächen nur noch bei Naumburg und Freiburg a. d. U. kultiviert, woselbst er hauptsächlich zu Schaumwein ver- arbeitet wird. 5. Der Tabakbau wird besonders im Werratal betrieben. 6. Viehzucht. Als ein Nebenzweig der Landwirtschaft wird in den herrlichen Wiesengründen der Täler und auf den Weiden der sanft abfallenden Berghänge die Rind Viehzucht stark betrieben. An manchen Stellen, besonders im Kreise Schmalkalden, trifft man auch große Ziegenherden an. Eine ganz besondere Fürsorge läßt man 7. den Waldungen angedeihen. Ja die Forstwirtschaft Thüringens ist für viele Gegenden Deutschlands vorbildlich geworden. Mehr als 60% des gebirgigen Teiles sind mit Wald, meist Laubhölzern, bestanden.

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 5

1908 - Berlin : Süsserott
Aus der Vorrede zur ersten Auflage. Auch bei der Bearbeitung des vorliegenden Ii. Teiles ließen wir uns von dem Gedanken leiten, daß die Schülerkreise, für die unser Werkchen bestimmt ist, bereits mehrere Jahre Unterricht in der Geographie genossen und — die Kinderschuhe ausgezogen haben. Den in der Vorrede zu Teil I niedergelegten Grundsätzen folgend, ziehen wir daher auch hier das rein Geographische nur insoweit heran, als es uns zur Erklärung und Veranschaulichung der wirt- schaftlichen Zustände nötig erscheint, verweisen häufig auf die Karte und legen das Hauptgewicht auf die Schilderung der Produk- tions-, Handels- und Verkehrsverhältnisse. Den handelspolitischen Beziehungen unseres Vaterlandes tragen wir sowohl im allgemeinen durch die Bevorzugung der Hauptverkehrsländer desselben als auch im besondern durch direkte Hinweise Rechnung. Auch haben wir uns bemüht, die geschichtlichen Ereignisse der letzten Zeit zu berück- sichtigen. Bei der Anordnung des Stoffes sind wir in der Hauptsache dem bewährten Zehdenschen Vorbilde gefolgt, während wir in der Stoff- auswahl neben dem Bedürfnis der in Frage kommenden Schul- gattungen auch den Ergebnissen der jüngsten Forschungen gerecht zu werden versucht haben. Frankfurt a. M., im August 1905. Die Verfasser.

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 97

1913 - Leipzig : Hahn
97 den Gipfel des irdischen Glücks erreichen, und Unabhängigkeit wird Dein Schild und Panzer, Dein Helm und Deine Krone sein. Du wirst, junger Freund, so hoffe ich, meine wohlgemeinten Worte, die aus einem treuen Herzen kommen, prüfen. Findest Du aber, daß Dein älterer Freund mit feinen Ratschlägen das Rechte getroffen hat, so gelobe Dir feierlich, die wohlgemeinten Ratschläge treulich zu befolgen, and es wird Dich nie gereuen. Benjamin Franklin. 49. Das Glück durch die Gelbwurst. Der alte Tuchfabrikant Aeller pflegte gern folgende Geschichte zu erzählen: Ich war erst kurze Zeit aus der Fremde zurück und hatte mein eigenes kleines Geschäft angefangen. Da war die Leipziger Gster- messe, und ich reife hin und nehme einen Areditbrief von Jooo Talern mit Das war, wenn man alle Winkelchen zusammenkehrt, mein ganzes Vermögen; ich war aber jung und gesund, und was glaubt man da nicht mit Jooo Talern machen zu können! Ich reif' also nach Leipzig und geb' meinen Areditbrief im Hause Frege & Aomp. ab. Der alte Frege läßt meinen Namen in sein Buch einschreiben und wünscht mir gute Geschäfte. Ich seh' aber bald, daß sich mit looo Talern nicht viel machen läßt. Was tut's? Geht nicht viel, so geht wenig; besser leiern als feiern, sagt das Sprichwort. Ich suche mir also eine Partie Wolle aus und geh' hin, um mein Geld zu holen. Da sagt mir der alte Frege, es sei gut, daß ich komme, er habe nicht gewußt, wo ich wohne. Ich hatte das gerne nicht gesagt, daß ich wieder wie einst als Handwerksbursche in der Herberge wohnte. „Nun," sagte der Herr Frege, „essen Sie morgen mittag bei mir, Sie werden da noch große Gesellschaft finden." Ich konnte nichts Rechtes darauf erwidern und geh' weg. Ich er- kundige mich nun, was man bei einer solchen "Einladung zu tun hat und was dabei herauskommt. Wan sagt mir, daß es Sitte fei, daß jedes große Handlungshaus seine Empfohlenen durch eine Einladung, wie man sagt, abfüttert, daß nicht viel dabei heraus- kommt, als daß man das Essen teuer bezahlen muß, indem es mindestens \1i2 Taler Trinkgeld an die Bedienten kostet. Das war mir nun gar nicht lieb. Ich rechnete aus, daß mir von sooo Talern nur noch 998v2 blieben, und für ein Wittagessen konnte ich nicht so viel ausgeben. Am andern Wittag war ich kurz entschlossen. Ich kaufe mir für zwei Groschen Gelbwurst, für sechs Pfennig Brot, steck' es zu mir und geh' hinaus vor das Tor, in das sogenannte Rosental. Wein Tisch war schnell gedeckt. Ich setze mich auf eine Bank und wickele meine Sachen heraus, ich zerschneide die Gelb- wurst in sechs Teile und lege sie neben mich hin; das, sage ich, ist meine Suppe, das mein Fleisch, das mein Gemüs' mit Beilage, das meine Fische und das mein Braten und Salat. Ich glaube nicht, Lesebuch f. Fortbildungsschulen rc. Allg. Teil. 7

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 64

1913 - Leipzig : Hahn
64 schont bleiben. Doch wenn du mich wiederum durch meine Ge- hilfen einlädst, werde ich dich ohne Erbarmen mitnehmen.“ »Deine Gehilfen“, sprach jetzt Gottfried erleichtert, »kenne ich nicht, sonst würde ich sie fliehen, solange mir das Leben lieb ist.“ »da,“ versetzte der Jüngling unter schadenfrohem Ge- lächter, »die Menschenkinder fürchten den Tod, aber sie lieben seine Gehilfen; darum mache ich täglich reiche Beute. Doch du bist noch jung und unerfahren und sollst einst die Stütze deiner Eltern werden; deshalb will ich dich mit meinen Gehilfen bekannt machen.“ Gottfried hatte die Rechte um den dicksten Stamm des Holunderstrauches gelegt und seinen Blick mit Neugier und Angst auf den seltsamen Gast gerichtet. Am westlichen Himmel glänzte das Abendrot in purpurnem Schimmer, und in der dicht- belaubten Gartenhecke sang ein Vöglein sein letztes Lied. »Dein Bruder, um den du eben trauerst,“ begann der Tod, »wagte sich auf die dünne Eisdecke des tiefen Weihers; er brach ein und wurde meine Beute, während du laut schreiend am Ufer standest. Dein bester Spielgenosse, dessen frischer Grabhügel noch feucht ist von deinen Tränen, erkletterte die höchsten Bäume; er tat einen Fehlgriff, der morsche Ast gab nach, und — der jugendfrische Knabe lag in meinen Armen. Unvorsichtigkeit, Leichtsinn und Übermut waren meine Gehilfen, die mir zwei blühende Menschenleben vor der Zeit zuführten. Und wo immer die Jugend spielt und tollt, da sind meine Helfershelfer tätig. Sie lauern an dem kühlen Flusse und an der klaren Quelle, um das erhitzte Kind zum Bade oder Trünke zu verleiten; sie stehen an den steilen Abhängen der Berge und neben den Gerüsten der Neubauten; sie umschweben den schaukelnden Kahn und den dahinrollenden Wagen. Und kann auch der frevelhafte Leichtsinn nicht ganz sein Werk vollbringen, so macht er doch den einen zum Krüppel oder bringt dem andern Fieber und Siechtum, so daß sie vor der Zeit dahinsterben.“ Gottfried blickte bei diesen Worten beschämt zu Boden und sagte kein Wort; der Tod aber fuhr fort: »Auch die Unrein- lich k e i t ist meine Gehilfin. Sie duldet den Schmutz an Kleidern und Betten und scheut das Wasser wie ein toller Hund. Die wiederholte und gründliche Reinigung des Körpers durch kalte Abwaschungen oder Bäder kann sie nicht ausstehen, und das Fegen und Schrubben in den Wohnräumen ist ihr verhaßt. Sie verhindert auch das tägliche Lüften der Wohn- und Schlaf- zimmer, damit die Menschen statt der reinen, belebenden Luft stinkende Dünste einatmen.“ »Jetzt weiß ich auch,“ versetzte der Knabe, »weshalb du bei ansteckenden Krankheiten besonders in den unsauberen Häusern und dumpfen Wohnungen die reichste

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 66

1913 - Leipzig : Hahn
66 34. Die Freundschaft. Wenn jemand schlecht von deinem Freunde sprich;, und scheint es noch so ehrlich: glaub' ihm nicht! Spricht alle Welt von deinem Freunde schlecht: mißtrau' der Welt und gib dem Freunde recht! Nur wer so standhaft seine Freunde liebt, ist wert, daß ihm der Himmel Freunde gibt. Ein Freundesherz ist ein so seltner Schatz, die ganze Welt beut nicht dafür Ersatz; ein Kleinod ist's, voll heil'ger Wunderkraft, das nur bei festem Glauben Wunder schafft — doch jedes Zweifels Hauch trübt seinen Glanz, einmal zerbrochen, wird's nie wieder ganz. Drum, wird ein solches Kleinod dir beschert, o, trübe seinen Glanz nicht, halt' es wert! Zerbrich es nicht! Betrachte alle Welt als einen Ring nur, der dies Kleinod hält, dem dieses Kleinod selbst erst Wert verleiht; denn wo es fehlt, da ist die Welt entweiht. Doch würdest du dem ärmsten Bettler gleich, bleibt dir ein Freundesherz, so bist du reich; und wer den höchsten Königsthron gewann und keinen Freund hat, ist ein armer Mann. Fr. o. Bodensted!. 35. Der arme Musikant und sein Kollege. An einem schönen Sommertage war im Prater zu Wien ein großes Volksfest. Ganz Wien zog hinaus in die schönen Anlagen, unter die großen, herrlichen Bäume, die so erquickenden Schatten boten. Vornehm und gering, jung und alt freute sich dort des schönen Tages und vergaß das Bündel Sorgen, das jeder mit sich herumschleppt. Viele Fremde kamen auch heraus, sich an der Lust des Volkes zu erfreuen. Wo viele fröhliche Menschen sind, da hat auch der etwas zu hoffen, der auf die Barmherzigkeit seiner glücklicheren Mitmenschen an- gewiesen ist. So sammelte sich denn hier eine große Anzahl Krüppel und Bettler, Orgelmänner und Harsenmädchen, die sich ihren Kreuzer zu verdienen suchten. Unter diesen war auch ein alter Invalide, dessen kärglicher Ruhegehalt zum Lebensunterhalte nicht ausreichte. Geradezu betteln mochte er nicht, er griff vielmehr zu einer Kunst, die er in seinen jungen Jahren geübt hatte. Er spielte die Violine so gut und so schlecht, als er es eben konnte, und mochte denken: Geben sie dir nichts für dein Spiel, so sehen sie doch deinen eisgrauen Kopf, deinen Stelzfuß und deinen geflickten Rock an. Der Invalide saß gewöhnlich unter einem breitästigen Ahornbaume am Wege, wo die Leute hereinkamen, und spielte sein Stücklein. Seinen alten Pudel hatte er aber dazu abgerichtet, daß er vor ihm saß und den alten Hut an der Krempe im Maule hielt, in den die Leute ein Kreuzer* lein hineinwarfen oder auch nicht.

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 420

1913 - Leipzig : Hahn
420 b. Antrag auf Ersatz des Vollstreckungsbcfehls.*) An den Herrn Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts zu Borna. Ich bitte, den beifolgenden Zahlungsbefehl für vollstreckbar zu erklären und im Voll- streckungsbefehle 1,00 Jl Kosten für den Zahlungsbefehl, 0,50 „ Kosten für den Vollstrecknngsbefehl sowie 0,20 „ Pauschsatz mit festzusetzen, den Vollstreckungsbefehl aber dem Gerichtsvollzieher zur Zustellung und Betreibung der Zwangs- vollstreckung zu übergeben. Leipzig, den 1. September 19... Hochachtungsvoll K. A. Fricke, Schlossermeister, Südstraße 5. e. Antrag auf Pfändung von beweglichen Sachen. An den Herrn Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht zu Borna. Auf Grund des beifolgenden Vollstreckungs- befehls vom 5. Sept. 19 ... (des Urteils von ...) ersuche ich um sofortige Vornahme der Zwangs- vollstreckung gegen den Schuldner Bauunter- nehmer Kurt Becker in Borna, Hauptstr. 15. Als Pfandobjekte bezeichne ich insbesondere ein Klavier und auf dem Bauplatze liegende Bauziegel.**) Leipzig, den 10. September 19 . . . Hochachtungsvoll K. A. Fricke, Schlossermeister, Südstraße 5. 6. Antrag auf Abnahme des Offenbaruugseides. An das Königl. Amtsgericht zu Borna. Die auf meinen Antrag durch den Gerichts- vollzieher des Königl. Amtsgerichts gegen den Bauunternehmer Kurt Becker in Borna. Hauptstraße 15, wegen einer Forderung aus dem beifolgenden Vollstreckungsbefehl des Königl. Amtsgerichts Borna vom 5. Sept. 19 . . . von 66 Jt>, s. A., vorgenommene Zwangsvollstreckung hat laut des beifolgenden Pfändungsprotokolls vom ... zu meiner vollständigen Befriedigung nicht geführt. Ich beantrage daher, einen Termin zur Leistung des Offenbarungseides des Schuldners zu bestimmen und im Falle seines Nichterscheinens oder der Verweigerung des Eides Haftbefehl gegen ihn zu erlassen. Zwei Abschriften dieses Antrags füge ich bei. Leipzig, den 25. September 19 . . . Hochachtungsvoll K- A. Fricke, Schlossermeister, _______________ Leipzig, Südstraße 5. *) Dieser Antrag ist spätestens sechs Monate und eine Woche seit Zustellung des Zahlungsbefehls zu stellen. Geschieht das nicht, so verfällt der Zahlungsbefehl. **) Wenn der Gläubiger bestimmte pfändbare Gegenstände des Schuldners bezeichnen kann, so dient das sehr zur Erleichterung der Pfändung.

10. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. IV

1913 - Leipzig : Hahn
— Iv - Aus den bisher erschienenen Lesebüchern haben wir Lesestoffe herübergenommen, die den von uns ausgestellten Forderungen entsprechen; doch bringen wir auch eine große Zahl neuer Lesestücke, ins- besondere solche, die neuzeitliche Verhältnisse und deren geschichtliche Entwicklung ins Auge fassen. Gesetzliche Besümmungen sind von uns absichtlich im Wortlaute des Gesetzes gebracht worden, weil der Schüler lernen muß, die Sprache des Gesetzgebers zu verstehen. Wie schon aus dem Titel ersichtlich ist, stellt unser Lesebuch nicht die Arbeit eines einzelnen dar, sondern ist aus den langjährigen Erfahrungen einer ganzen Reihe von Schulmännern erwachsen. Möge das aus der Praxis hervorgegangene Buch sich als ein brauchbares Unterrichtsmittel erweisen! Leipzig, Osten: 1901. Die Herausgeber. Vorwort zur achten und zur neunten Huflage. In den neuesten Auslagen sind die Lesestücke Nr. 53, 54 und 166 durch neue („Das Geheimnis der Mischung", „Im Reiche Plutos" und „Die Fremdenlegion") ersetzt worden. Auch hat sich durch ver- änderte Bestimmungen in der Zivilprozeßordnung eine Überarbeitung des Abschnittes „Gerichtliches Mahnverfahren" im Anhang nötig gemacht. Im übrigen ist die bessernde Hand nur da angelegt worden, wo Inhalt und Ausdrucksweise dies erheischten. Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, daß von Teil A unseres Lesebuches bisher Ausgaben für das Königreich Sachsen, für die Großherzogtümer Oldenburg und Hessen, für die thüringischen Staaten, für das ganze Königreich Preußen, sowie gesondert je für die Provinzen Hessen-Nassau, Ost- und Westpreußen und Sachsen, sowie für West- falen und die angrenzenden rheinischen Industriegebiete bearbeitet worden sind. Als Ergänzung zur sächsischen Ausgabe kann der Dresdener Bogen dienen, der eine Reihe von Lesestücken über Dresden und den Osten Sachsens bringt. Fachlesebücher (Teil B) sind bisher erschienen: 1. für Metallarbeiter, 2. für Bauhandwerker, 3. für Bäcker, 4. für Kellner und Köche, 5. für Barbiere und Friseure, 6. für Angehörige der graphischen Gewerbe und 7. für Stoffarbeiter. Leipzig, Juni 1911 und April 1913. Die Herausgeber.
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