Südamerika.
77
Hochbecken ist das von Quito am berühmtesten; es ist umgeben von
Schneebergen, wie dem Chimborazo (tschimborasso) und dem höchsten
tätigen Vulkan der Erde, dem Cotopaxi. Hier oben herrscht das ganze
Jahr Aprilwetter im schlimmsten Sinne des Wortes: Morgens Sonnenschein,
am Mittage Nebel, Regen, Schnee, Hagel und Gewitter, des Nachts rauhe
Kälte. Halbwildes Vieh weidet auf den bräunlichgelben Grasflächen. Einige
träge Geier, ein paar unscheinbar gefärbte Vögel vollenden eher das Bild der
Öde, als daß sie es störten.
Mit drei auseinanderstrebenden Ketten enden die Kordilleren im N.
Zeige sie!
4. Der westliche Küstensaum ist zwischen Santiago und Ecuador
äußerst regenarm, weil das hier kühle Meerwasser die Regenbildung verhindert.
Unter dem Wendekreise ist sogar eine Wüste, die von Atacama mit ge-
waltigen Lagern von Salpeter, die Chiles zweiter Hafen, Jquique (ifife)
ausführt.
An eigentümlichen Tieren und Pflanzen in den Kordilleren sind
zu nennen das Lama, Vicuna (wikünja), das Vigognewolle liefert. Über
den Gipfeln des Hochgebirges schwebt der riesige Kondor. In den Süd-
kordilleren hat die Kartoffel ihre Heimat, in den östlichen Nordkordilleren
der Chinarindenbaum. Die Kordilleren haben der Welt seit ihrer Eroberung
durch die Spanier Silber und Gold im Wert von vielen Milliarden
geliefert.
d) Die Bevölkerung der Kordillerenländer besteht vorwiegend aus
Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, den
Nachkommen der eingewanderten, vorzugsweise spanischen Weißen. Die
Indianer sind im Ackerbau bewandert.
Auf den Hochbecken von Peru und Bolivia blühte — ähnlich wie in
Mexiko — eine rege Kultur, als diese Länder von den Spaniern erobert
wurden. Die Bevölkerung wohnte in Städten und Dörfern, hatte feste Plätze,
Bergwerke, Kunststraßen und Brückenbauten. Sie trieb Ackerbau, wobei zur
Bewässerung des Erdreichs große^Wasserleitungen angelegt waren, und ver-
ehrte die Sonne in prächtigen Sonnentempeln. Diese Kultur der „Inka"
wurde ebenfalls von den Spaniern vernichtet
Weder die spanische Herrschaft noch die Befreiung von ihr hat den
katholischen Ländern Segen gebracht. Die Freistaaten leiden an Parteihader
und Rassenhaß der Bevölkerung, an Bürgerkriegen und nachlässigem Bodenbau.
Es herrscht oft die ärgste Willkür, Mißachtung der Gesetze, Bestechlichkeit und
Grausamkeit. —
Der Großhandel befindet sich — wie in ganz Süd amerika
— vielfach in der Hand von Deutschen und Engländern, die
besonders den Erdteil mit europäischen Fabrikaten versorgen.
c) Kordilleren -Staaten sind Kolumbia, Ecuador (ektvador), Peru,
Bolivia und Chile, insgesamt von der Fläche Rußlands mit 15 Mill. E.
Nach der Natur und wirtschaftlichen Bedeutung lassen sich die Frei-
staaten in 2 Gruppen bringen:
1. Die zwei nördlichen, Kolumbia und Ecuador sind Länder der
Plantagenwirtschaft. Sie führen Kakao, Kaffee, Zucker, Kautschuk
und Bananen aus.
Kolumbiens Hst. ist Bogota.
In Ecuador die schön gelegene Hst. Quito (ftto).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Quito Ecuador Chiles Peru Mexiko amerika Ecuador Peru Chile Kolumbia Ecuador Kolumbiens Bogota Ecuador
Der Heimatsort. 3
Sonnenstrahlen sehr schräge auf die Erde fallen. Endlich erfolgt der Sonnenuntergang.
Es ist Abend. — Am Abendhimmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle
nimmt bedeutend ab, und die Abenddämmerung tritt ein. Die Luft ist kühl, und
der Tau lagert sich auf Gras uni Blumen. Nach und nach wird es ganz dunkel, und
die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne.
4. Die Umgebung des Schulhauses. _ Hinter dem Schulgebäude liegt
der Schulhof. Er ist ein freier, eingefriedigter Platz. Bezeichne seine
Gestalt, gieb die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Schritt-
längen seine Ausdehnung von 0. nach W. und von S. nach N.! —
Der Boden des Schulhofes zeigt keine Erhöhungen und Vertiefungen.
Er ist ganz eben. Beobachte, ob die Ebene des Schulhofes sich nach einer
bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie sich wagerecht lagert! Die ganze
Hoffläche ist mit grobem Sande beschüttet. —- Gegen die heißen Strahlen
der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten Bäume. Zähle die-
selben und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der Baumkronen
zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? —
Wir stellten auf dem Schulhofe gemeinsame Schattenbeobachtnngen
an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder
beobachtet. Die Gestalt derselben richtet sich nach der Gestalt der beleuchteten
Gegenstände. Der Schatten des Stabes ist lang und schmal, der des Hauses
breit und eckig, der des Balles rund u. s. w. Morgens und abends wirft
mein Körper einen sehr langen Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto
kürzer werden die Schattenbilder, und mittags, wenn sie am höchsten steht,
sind sie am kürzesten. Die verschiedene Größe des Schattenbildes
eines Gegenstandes richtet sich nach dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.;
vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, fällt er nach Nw.; des
Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nach N., nachmittags nach
No. und abends bei Sonnenuntergang nach 0. Nach 8. fällt unser Schatten
nie. Warum nicht? Der Schatten eines Gegenstandes liegt also
stets der Sonne so der einem anderen Lichte) in gerader Linie
gegenüber. Während die Sonne nun täglich einen Bogen von 0. über
8. nach W. macht, beschreibt der Schatten einen Bogen von W. über N.
nach 0.
Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die Nordseite
wird nur morgens und abends kurze Zeit von den schrägen Sonnenstrahlen getroffen.
Auch geschieht dies nur in: Sommer, während im Winter kein Sonnenstrahl auf die
Nordseite gelangt. Sie liegt daher größtenteils im Schatten, ist die kühle Schatten-
feite. Dagegen wird die Südseite des Hauses von der warmen Mittagssonne ge-
troffen und hat fast den ganzen Tag über Sonnenschein. Sie ist die warme Sonnen-
seite. Wie schützt man die Wohnungen vor der Mittagssonne? An welcher Seite
des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite hängen im
Winter die Eiszapfen am längsten? —
Am Schulhause vorüber führt die Schulstraße. Welchen besondern
Namen hat sie'noch? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Bestimme
die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Ver-
gleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Nenne
hervorragende Bauten der Schulstraße in der Nähe des Schulhauses! —
Planzeichnung vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schul-
Wandtafel!
5. Säuberungen im Heimatsorte, a) Wir haben kürzlich das Leben
und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatsortes beobachtet.
1*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
N.- Tv. N.-O.
s.- w. S.- 0.
s.
^ Der Heimatsort.
habe ich rechts 0., links W., vor mir N.,
hinter mir S. Zwischen den Haupthimmels-
gegenden in der Mittelrichtung liegen die 4
Nebenhimmelsgegenden: Nordostqst.-O.),
Südost (S-O.)i Nordwest (N.-W.),
«Südwest (S.-W.)- Bezeichne die Lage
der Wände, Thüreu, Fenster, Tische, Nach- w--—- ---O.
barhäuser n. s. w. nach den Himmels-
gegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Sckmltasel. Zeichnuug mehrerer
Orientierungskreuze. Auf der Tasel
oder dem Papier ist die Richtung
Nach oben stets Ist., die Nach Unten Orlentrerungskreuz.
S., die nach rechts 0. und die nach links W.
3. Bic tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir
haben an einzelnen schönen Frühlingstagen die Sonne ge-
meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht
und Wärme. Zu deu einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in der-
schiedenem Maße.
Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. Der Schein
des Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist
Morgendämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die
Morgeuröte- Die Luft ist srisch und kühl. — Mit Souuenausgang wird
es nanz hell. Es ist Morgen. Die Sonne erscheint uns groß und rot-
glühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge, anfangs fast wagerecht auf
die Erde. Sie spenden nur wenig Wärme. Die Tautröpfchen blinken
und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im goldigen Früh-
licht; das Lied der Vögel erschallt.
Im Lause des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor.
Sie sieht kleiner und goldglänzender ans. Ihre Strahlen blenden das Auge
und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Um 12 Ubr mittags
erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben
sich der senkrechten Richtung sehr genähert und bringen die größte Tages-
wärme hervor. Gauz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur
Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung
nähern, desto mehr Wärme erzeugeu sie, und umgekehrt.
Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung
hinab- Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich
neigt sie sich ihrem Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und
glänzt rötlich-golden- Türme und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine.
Es wird kühl, da die letzten Sonnenstrahlen sehr schräge aus die Erde fallen.
Endlich erfolgt der Sonnenuntergang. Es ist Abend. — Am Abend-
himmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab,
und die Abenddämmerung tritt ein. Die Luft ist kühl, und der Tau
lagert sich aus Gras und Blumen- Nach und nach wird es ganz duukel,
und die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne.
4. Die Umgebung des Schulhauses. Hinter dem Schulgebäude
liegt der Schulhof. 'Er ist eiu freier, eingefriedigter Platz. Bezeichne
seine Gestalt, gieb die Art seiner Umgrenzung an und miß nach
Schrittlängen seine Ausdehnung von 0. nach W., und von S. nach N.j
— Der Boden des Schulhofes zeigt keine Erhöhungen und Ver-
tiefungen. Er ist ganz eben. Beobachte, ob die Ebene des Schulhofes
sich nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie sich wagerecht
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Der Heimatsort. ^
lagert! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sande beschüttet. — Gegen
die heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der ange-
pflanzten Bäume. Zähle dieselben und benenne sie! Was weißt du über
das Aussehen der Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu er-
zahlen? —
Wir stellten auf dem Schulhofe gemeinsame Schattende ob ach-
tun gen an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die
Schattenbilder beobachtet. Die Gestalt derselben richtet sich nach der
Gestalt der beleuchteten Gegenstände. Der Schatten des Stabes ist lang
und schmal, der des Hauses breit und eckig, der des Balls rund u. s. w.
Morgens und abends wirst mein Körper einen sehr langen Schatten. Je
höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder, und mittags
wenn sie am höchsten stets, sind sie am kürzesten. Die verschiedene
Größe des Schattenbildes eines Gegenstandes richtet sich nach
dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach
W.; vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, fällt er nach
N.-W.; des Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nach N.,
nachmittags nach N-0. und abends bei Sonnenuntergang nach 0. Nach
8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der Schatten eines
Gegenstandes liegt also stets der Sonne (ober einem anderen
Lichte) in gerader Linie gegenüber. Während die Sonne nun
täglich einen Bogen von 0. über S. nach W. macht, beschreibt der Schatten
einen Bogen von W. über N. nach 0.
Jedes Hans hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die
Nordseite wird nur morgens und abends kurze Heit von den schrägen
Sonnenstrahlen getroffen. Auch geschieht dies nur im Sommer, während
im Winter kein Sonnenstrahl auf die Nordseite gelaugt- Sie liegt daher
größtenteils im Schatten, ist die kühle Schattenseite. Dagegen wird die
Südseite des Hauses von der warmen Mittagssonne getroffen und hat fast
deu ganzen Tag über Sonnenschein. Sie ist die warme Sonnenseite.
Wie schützt man die Wohnungen vor der Mittagssonne? An welcher Seite
des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite
hängen im Winter die Eiszapfen am längsten? —
Am Schulhause vorüber führt die Schulstraße. Welchen besondern
Namen hat sie noch? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Bestimme
die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Ver-
gleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Nenne
hervorragende Bauten der Schulstraße in der Nähe des Schnlhanses! —
Planzeichnung vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schul-
Wandtafel!
3. Wanderungen im Heimatsortc. a) Wir haben kürzlich das
Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatsortes
beobachtet. Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause
dorthin? In welcher Richtung zieht sich dieselbe hin? Vergleiche sie
ihrer Breite und anderweitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße!
— Neune öffentliche Gebäude in der Hauptstraße und gieb kurz ihre
Bedeutung an! Welche derselben sind königlich, welche städtisch? Welche
Gebäude sind unter den Privathäusern merkwürdig? — In einer
Haupt st raße herrscht am Tage ein reges Verkehrsleben.
Erzähle davon! ;
1"
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
10
Die Umgebung des Heimatortes.
2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Die
Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden. Sie
hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Wie heißen die Jahreszeiten?
Im Frühling und Sommer beschreibt die Sonne große Tagbogen; wir
haben lange Tage und kurze Nächte. Im Herbst und Winter ist es um-
gekehrt. Wann und wie oft im Jahre sind Tag und Nacht gleich? —
Die Sonnenwärme reicht zu Beginn des Frühlings hin, um Schnee
und Eis zu schmelzen. Mit zunehmender Wärme schmückt sich die Erde mit
dem grünen und blütenreichen Frühlingskleide. Der Sommer bringt nach
der Zeit des höchsten Sonnenstandes die größte Wärme. Die meisten Feld-
flüchte gelangen zur Reise. Im Herbst werden die Tage bereits kühler;
die letzten Feld- und Gartenfrüchte werdeil eingesammelt, und der Winter
meldet sich bereits durch kalte Winde und Frost an. Der Winter herrscht
in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Die Sonnenstrahlen
fallen sehr schräg zur Erde und spenden wenig Wärme. Schnee und Eis
lagert auf den Fluren und Gewässern. Sommer und Winter zeigen
demnach die größten Wärmegegensätze.
3. Ter Mond, a) Vom Mondschein und Lauf des Mondes.
Der Mond erhellt mit seinem milden Lichte unsere dnnkeln Nächte.
Er erscheint unserem Auge so groß wie die Sonne. Sein Schein ver-
breitet feine Wärme. Man spricht wohl vom Silberglanz des Mondes
gegenüber dem goldig strahlenden Sonnenlichte. Im Monde bemerkt man
dnnkle Flecke, die die Zeichnung eines Gesichts erkennen lassen. Am Tage
sehen wir den Mond manchmal als helles Wölkchen am Himmel stehen.
Vor dem strahlenden Sonnenscheine ist sein Schein verblaßt.
Gleich der Sonne geht der Mond auf und unter, er verspätet sich
damit indessen gegen die Sonne.
b) Lichtgestalten. Nur selten erscheint der Mond als ein Kreis;
er wechselt mit seinem Aussehen von Tag zu Tag. Die wichtigsten Licht-
gestalten sind: Neumond (O), wenn er nicht zu sehen ist, erstes Viertel lh),
wenn er halb ist und rechts beleuchtet ist, Vollmond (G), letztes Viertel (C),
wenn er links halb beleuchtet ist. Welcher Zeitabschnitt liegt zwischen den
Lichtgestalten?
Der Mond nimmt vom Neumond bis Vollmond zu. Wie lange?
Woran erkennt man den zunehmenden Mond? Wann scheint er?
Was weißt du vom abnehmenden Mond?
Der Vollmond geht auf bei Sonnenuntergang und unter bei Sonnen-
anfgang.
Vom Neumond bis zum nächsten Neumond vergehen rund 4 Wochen,
genauer 29^/s Tage, d. i. rund ein Monat.
Die Zeitteilung der Wochen und Monate verdanken wir dem
Mondwechsel.
4. Der Sternhimmel. Wenn die Sonne untergegangen ist, tauchen
im Dämmerschein einzelne Sterne mit mattem Glänze am Himmel auf; wenn
die Nacht vollständig hereingebrochen ist, leuchten die Sterne in vollem
Glänze. Am Tage ist kein Stern zu sehen, da das helle Sonnenlicht den
Sternenglanz überstrahlt. _
Die Sterne erscheinen nicht alle in gleicher Lichtstärke und ^.ichtfarde.
Manche sind hell und strahlend, andere haben einen matteren Schein. Einzelne
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Mainland.
15
Geislingen am Fuße des Schwäbischen Iura.
Im Vordergrunde die württembergische Metallwarenfabrik.
höhen. Kn der Stelle, wo der Neckar für größere Schiffe fahrbar wird, liegt
Heilbronn (43), die wichtigste Handelsstadt Württembergs. Es steht durch den
Neckar und den Rhein mit den Niederlanden in unmittelbarem Handelsverkehr. Bei
Heilbronn und in seiner weiteren Umgebung werden reiche Lager von Steinsalz aus-
gebeutet, die hier vielleicht vor vielen Iahrmillionen durch Eintrocknung eines salzigen
Binnensees entstanden sind (S. 105). von den 635170 t Kochsalz, die Deutschland
1906 erzeugte, lieferte Württemberg 51 200 t.1) — In Tübingen (19) befindet
sich die württembergische Landesuniversität.
Das Mainland (fränkisches Stufenland). Das tief gelegene Maintal hat
mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Bei Bayreuth (34) am Noten Main über-
wiegt allerdings noch die gewerbliche Beschäftigung (Baumwollindustrie)- bei Bam-
berg (48) aber, das unweit des Mains in einem weiten Talkessel an der Negnitz
liegt, ist Blumen-, Gemüse- und Obstbau ein wichtiger Erwerbszweig der Bevölkerung.
Bamberg hat auch als Handelsstadt Bedeutung, hier endet der Ludwigskanal,
der den Main mit der Altmühl und somit auch mit der Donau verbindet. Mit den
Eisenbahnen, die an Bamberg vorüberführen, kann freilich die verhältnismäßig
schmale und flache Wasserstraße des Kanals nicht in Wettbewerb treten. Die Gegend
um Würzburg (84; Universität) ist ebenfalls sehr ertragreich. Zur Garten- und
Feldwirtschaft tritt hier noch ergiebiger Weinbau. „Mainland, Weinland" sagt ja
auch das Sprichwort. Nördlich vom Maindreieck liegt am Fuße der Nhön der Bade-
ort Kissingen.
Im Mainviereck erhebt sich der Spessart. Er ist ein flaches, mit prächtigen
1) Provinz Sachsen 110455 t, Regierungsbezirk Hannover 76000 t, Lothringen 60000 t.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Ortsnamen: Mainland Schwäbischen_Iura Heilbronn Rhein Heilbronn Deutschland Württemberg Mainland Main Mains Main Donau Bamberg Mainviereck Lothringen
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: August Hermann_Francke Goethe Schiller Barbarossa Barbarossa Heinrich_I.
§^16 Der Rhein: 18
sich schwer beschreiben. — Schon wenig Jahre nach Barbarossas Tod fing man an
zu bauen (1248), aber erst 632 Jahre später (1880) wurde der Dom ganz fertig.
Einmal mußte man 300 Jahre innehalten, weil man kein Geld mehr hatte1.
Eine Tageswanderung weiter flußabwärts kommen wir nach Düsseldorf
(Skizze 20, Nr. 8), A = 300000 Einw. Es ist ebenfalls eine große Handelsstadt.
Am bekanntesten ist sie durch ihre große Malerhochschule (Maler-Akademie). — Eine
halbe Tageswanderung von ihr entfernt liegt an der Mündung der Ruhr die
Handelsstadt Duisburg (sprich Düsburg, Skizze 20, Nr. 13), G = 200 000 Einw.-
Östlich von ihr zeigt die Karte eine ganze Menge großer Städte, die wir später
kennen lernen werden. Für alle diese Städte ist Duisburg der Hafen. So
kommt es, daß Duisburg die größten Hafenanlagen der Welt hat.
Nun haben wir noch abseits vom Rhein zwei große Städte übersehen. Wenn
wir vou Düsseldorf nach Duisburg fahren, haben wir zur Linken Crefeld (Skizze 20,
Nr. 12), ch = 150 000 Einw., die Stadt der großen Seiden- und Samtfabriken.
Alljährlich werden hier für 80 Mill. Mark Seiden- und Samtzeuge hergestellt. —
Zwei Tagesmärsche von Eöln entfernt liegt nahe der Grenze Aachen (Skizze 20,
Nr. 7), ch = 150 000 Einw., bekannt durch heiße Bäder und große Tuchfabriken.
Wegen der Bäder war die Stadt ein Lieblingssitz Karls des Großen. Der Dom,
in dem seine Gebeine ruhen, ist zu einem Teil von ihm erbaut.
Wir verfolgen jetzt den Rhein von Duisburg aus weiter. Anderthalb Tage-
reisen weiter abwärts tritt er über die deutsche Grenze in das Königreich der
Niederlande ein. Hier teilt er sich in zwei Arme, Waal und Lek. Welcher ist
der südlichere? Mit der Waal vereinigt sich später die Maas, die aus Frankreich
kommt und Belgien durchfließt. Deu Namen Rhein behält nur eiu schwacher
Arm, der vou dem Lek abzweigt. Er verlor sich früher im Saud, ohne die Nord-
fee zu erreichen. In neuerer Zeit wurde er aber durch eiueu Kaual in sie hinein-
geführt.
4. Die Nebenflüsse und Gebirge von Bingen flußabwärts.
§16 a) Links des Rheins: Das Gebiet der Mosel. Der Rhein empfängt aus
dieser Strecke vou links her seinen größten Nebenfluß, die Mosel (Mosel 505 km,
Main 495 km). Siehe die Atlaskarte: Von welchem Gebirge kommt die Mosel?
In welchem Lande fließt sie zuerst? Dann durchfließt sie Lothringen und darauf
die Rheinprovinz. In Lothringen liegt an ihr in einem schönen Tal die starke
Festung Metz, ^ = 75 000 Einw. Ebenso wie Straßburg haben wir auch Metz
1870/71 von den Franzosen zurückerobert. Bei Metz fanden die blutigsten Schlach-
teu statt. Die Kriegergräber bergen 30 000 Helden und werden jedes Jahr neu
geschmückt. — Weiter flußabwärts treffen wir in der Rheinprovinz auf die Stadt
Trier, 0 = 50 000 Einw. Sie ist die älteste Stadt Deutschlands und war einst
auch dessen größte und glänzendste Stadt. Der Erzbischos von Trier war da-
mals ein regierender Herr von großer Macht. Die Stadt hat noch heute manche
1 Cöln ist auch bekannt geworden durch das „Cölnische Wasser". (Was ist das?)
2 Zur Nameneinprägung: Duisburg an der Ruhr (3 u beieinander).
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossas Karls
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Duisburg Duisburg Rhein Duisburg Aachen Duisburg Niederlande Frankreich Belgien Rhein Rheins Rhein Main Lothringen Lothringen Deutschlands Duisburg
— 83 —
Auf seinem Lehen, je nach der Landesbeschasfenheit von sicheren Sümpfen umgeben, oder auf hohen unzugänglichen Bergen erbaut, stand die Wohnung des Ritters, an ihrem Fuße vielleicht lag das Dorf, das zu ihr gehörte, auch gehörten wohl oft mehrere Dörfer zu einem Lehen. In Wald und Haide jagte der Ritter, und das Wild wurde, da es von den Bauern geschont werden mußte, eine wahre Plage. Die Burg war fest und sicher gebaut, Zugbrücke, Wall und Graben, dicke Thürme, ein Schloßhof, oft auch mehrere. Im Untergeschoss der Männersaal, oben die Wohnungen der Frauen, auf dem Schlosshofe in kleineren Gebäuden die der Dienerschaft. Nicht immer war das Leben aus solcher Burg angenehm, besonders nicht im Winter, auch ließ die Verpflegung bei den ärmeren Rittern wohl manches zu wünschen übrig. Wenn aber der Sommer herannahte, dann zog der Ritter zu Felde oder zu Hofe. Da fanden Ritterspiele und Gelage, Turniere und dergl. statt, das waren die Glanzpunkte seines Lebens.
Anders wurde das Ritterwesen und verfiel allmählig mehr und mehr um die Zeit nach den Kreuzzügen.
Die Poesie- und schwungvolle Ritterzeit mit ihrem Minnegesang (vergl. Geschichte der Poesie) war dahin. Seit 1254 ergaben sich viele Ritter, durch ihr üppiges Leben in Schulden gerathen,' oder von Armut geplagt, dem Raubleben.
Sie überfielen die Kaufleute, plünderten sie, nahmen sie gefangen, schleppten sie auf ihre Burgen und erpressten schweres Lösegeld. — Schauderhaft war oft die Art, wie die Gefangenen behandelt wurden. Beinahe ebenso schlimm hatten es die Bauern, welche dem Ritter zu steuern hatten. Kaum konnten sie ihren dürftigen Acker bebauen vor Frohndiensten, die ihnen aufgezwungen wurden, kaum hatten sie das liebe Leben, da der Ritter ihnen das Wenige, was sie dem Boden abgewannen, womöglich gewaltsam abpresfte.
Die ganze Bauernschaft Deutschlands mit wenigen Ausnahmen seufzte unter einem Druck, der sie endlich im 15. Jahrhundert zu Verbindungen unter sich trieb und im Ansange des 16. Jahrhunderts zum offenen Aufstande (1525). — Gaben doch die Schweizer Bauern ein so gutes Vorbild.
Unter dem Bauernstande muß man zwei Klassen unterscheiden: die am schlechtesten gestellten sind die Hörigen und Leibeigenen. Die andern etwas besser gestellten, vielleicht früher frei, gaben sich irgend einem Lehnsherrn in Schutzpflichtigkeit und bekamen dann gegen bestimmte Leistungen, manchmal auch unbestimmte, einen Bauerhos oder eine Mühle rc., diese Bauern hießen Meier. Dies wurde jedoch nicht ihr Besitz, sie konnten sogar oft willkürlich daraus vertrieben werden.
Diese Bauern litten nun nicht wenig von den Fehden, welche die Ritter unter sich führten. Wie oft loderten bei solchen Fehden Gehöfte oder ganze Dörfer in Flammen auf i Wie oft wurde die Ernte zerstampft, das Vieh weggetrieben, nur um dem Ritter selber an seinen Einnahmen zu schaden. Vor allem zügellos betrug sich der Adel der brandenburgischen Lande, bis ihm endlich das Handwerk durch Friedrich I. gelegt wurde.
Außer den von den einzelnen Territorialherren abhängigen Rittern gab es
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§ 18. Afrika.
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62. Landschaft am mittleren Nil. Die Ortschaften bestehen aus niedrigen Lehmhäusern. Oft liegt
eine Zuckerfabrik in der Nähe. Links sieht man einen Hebebaum, mittels dessen das Wasser in Absätzen
hochgeschöpft wird. Der Strom ist von Segelschiffen, auch von Touristen- und Regierungsdampfern belebt.
63. Die Pyramiden von Eizeh. Von Kairo führt eine schnurgerade, mit prachtvollen Bäumen be-
standene Strahe durch Pflanzungen hinaus in die Wüste zu den drei großen Pyramiden (die des Cheops
140 m). Rechts dürftige Fellachenhäuser, aus Nilschlamm gebaut, mit Schilf oder Zweigen gedeckt.
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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