Asien. 11
Skütari. „Der asiatische Vorhof Konstantinopels." Ausgangspunkt der
Anatolischen Eisenbahn, die bis Angora führt.
Brussa. Industriestadt. Seidenhandel.
Trapezunt. Wichtigster Hafen an der Nordküste des Schwarzen Meeres.
Die Insel Cypern steht unter englischer Verwaltung. Bedeutende Kupfer-
lager. Wichtig sind Samos und Chios durch Ausfuhr von Wein, Rosinen,
Südfrüchten und Olivenöl.
b) Armenien.
Erserüm. Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenstraßen.
c) Syrien und Palästina.
Damaskus, 140. E. Sammelpunkt der Pilgerkarawanen. Industrie-
tätigkeit. Von hier führt eine Bahn nach dem Hafen Beirut, die bis Mekka
gebaut werden soll.
Haleb, 130. E. Knotenpunkt wichtiger Karawanenwege.
Beirut, 120. E. Hafenplatz für Damaskus.
Jerusalem, hauptsächlich von Juden und Mohammedanern bewohnt.
Mittelpunkt des Fremdenverkehrs. Jaffa, Hafen für Jerusalem, mit dem es
durch eine Eisenbahn verbunden ist.
ä) Mesopotamien mit Kurdistan.
Bagdad, 145. E., am Tigris. Karawanenverkehr mit Persien und
Syrien. Südlich von Bagdad ersteht durch Ausgrabungen von neuem das
alte Babylon.
Mösul am Tigris. Handelsstadt. Musselinweberei. In der Nähe
lag die alte Königstadt Ninive, deren Prachtbauten als Ruinen durch Aus-
grabuugen wiedererstehen.
Basra am Schatt el-Arab. Haupthafen am Persischen Golf. Ausfuhrhafen,
s) Die türkischen Besitzungen in Arabien.
Memrm' } ®er^m*e Wallfahrts- und Handelsorte der Pilgerkarawanen.
2. Die unabhängigen Gebiete Arabiens.
Die Halbinsel Arabien ist ein wasserarmes Hochland mit einem trocken-
heißen Kontinentalklima. Im Innern wechseln Steppen und Oasen mit
wüsten Stein- und Sandflächen.
Die Bewohner sind hauptsächlich Araber, und zwar teils Fellachen (An-
sässige), teils nomadisierende Beduinen, die entweder Herdenzucht treiben oder
ein wildes Räuberleben führen.
Die Ackerbau treibenden Fellachen produzieren Kaffee, Datteln und Gummi-
arabikum. Die Beduinen züchten Dromedare, Schafe und Pferde edler Rasse.
Mekka, die Geburtsstadt Mohammeds, gilt jedem Mohammedaner als die
heiligste Stadt, die jeder Gläubige weuigsteus einmal in seinem Leben besucht haben muß,
um ruhig sterben zu können. Die Lehre des Islam gestattet den Wallfahrern gleich-
zeitig den Handel. Die Pilgerkarawanen, deren Ziel Mekka ist, sind darum zugleich
Handelskarawanen, ein „wandernder Markt", und in Mekka selbst entwickelt sich zum
Geburtsfeste des Propheten, wozu nicht selten 80 000 Mohammedaner aus allen
Gebieten der mohammedanischen Welt zusammenströmen, die erste Pilgermesse des
Orients. Berühmt ist das Heiligtum der Kaaba.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Asien. 13
von Dekhan. Die indische Tiefebene ist durch den Indus mit seinen vier
Nebenflüssen (Pandschab = Fünfstromland), durch den Ganges, den heiligen
Fluß der Hiudus, und durch den Brahmaputra reich bewässert, und diese
reiche Bewässerung in Verbindung mit der Bodenfruchtbarkeit und dem heißen
Klima bedingt eine außerordentliche Fülle des Pflanzenwuchses.
Die Bevölkerung Vorderindiens beträgt ungefähr 240 Mill. und besteht
zum größten Teile aus den dunkelfarbigen Drawidas; den kleineren Teil bilden
die hellfarbigen Hindus. Die Zahl der eingewanderten Europäer (namentlich
Engländer) beträgt nur 150 000. Der Religion nach gehört der größte Teil
der Bevölkerung dem Brahmiuismus an; ungefähr Vs sind Mohammedaner,
Christen 2v4 Mill.
Drei Viertel aller Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau, der hier
die denkbar günstigsten Bedingungen findet und im Jahre 2—4 Ernten
gestattet. Als Kulturpflanzen stehen obenan Reis, die Hauptnahrung der
Hindus, und Weizen, wovon bedeutende Mengen zur Ausfuhr kommen (Reis:
1904/05: 2500 Mill. kg, Weizen 2180 Mill. kg). Hochwichtig ist der Anbau
von Baumwolle (Ausfuhr 1905: 287 Mill. kg) und Jute. In größerem
Umfange baut man Mohn zur Opiumbereitung, Indigo, Kaffee, Tee, Ge-
würze, Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Zimt; ferner gewinnt man Sesam zur
Ägewinnuug und Hanf, aus dem mau Haschisch zum Rauchen bereitet. Viel-
fache Verwendung gewähren die zahlreichen Palmen, der Bambus und das
Teakholz (Tiekholz).
Die Viehzucht ist von geringer Bedeutung; denn einesteils fehlen aus-
gedehnte Weiden, andernteils schränken religiöse Anschauungen den Fleisch-
gennß sehr ein. Vielfach züchtet nian Kamele und Elefanten, im Ganges-
gebiet blüht die Seidenraupenzucht, an einigen Küstengebieten die Perlenfischerei.
Sehr reich ist das Land an Mineralien, und die Ausbeute an Eisen und
Kohlen ist sehr bedeutend. Berühmt sind die indischen Diamanten, und in
großen Mengen wird Salz gewonnen.
Von der berühmten altindischen Industrie sind nur noch die Schal-
und Teppichweberei, die feinen Schnitz- und Goldarbeiten von Bedeutung.
Die Engländer haben aber hier die moderne Fabrikindustrie eingeführt, und
es finden sich zahlreiche und groß angelegte Maschinenfabriken und Eisen-
gießereien, die sich auf die inländischen großen Eisen- und Kohlenlager gründen,
Baumwollspinnereien und -Webereien (5 Mill. Spindeln), Jute-, Woll- und
Seidenfabriken, Bierbrauereien.
Der Handel ist hochbedeutsam und wird begünstigt durch ein Wohlaus-
gebautes Eisenbahnnetz, das die großen Handelshäfen mit den inneren Gebieten
in Verbindung setzt. Bezüglich des Außenhandels übertrifft Vorderindien alle
anderen Gebiete Asiens. Dampferlinien und Telegraphenkabel verbinden Indien
mit England und China. Ausfuhr: Reis, Baumwolle, Jute und Jute-
waren, Weizen, Tee, Baumwollgarn, Indigo, Kaffee^), Opium,
Seide, Gewürze, Teakholz, Elfenbein, Edelsteine usw. Zur Ein-
fuhr gelangen hauptsächlich englische Fabrikate.
i) Neilgherikasfee.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asiens Indien England China
16 Asien.
von Spanien an die Vereinigten Staaten von Nordamerika abgetreten.
Durch diese kriegerischen Wirren sind viele Pflanzungen vernichtet worden; die
fruchtbaren Eilande liefern aber noch reiche Erträge an Zucker, Kaffee,
Manilahanf, Kopra und Tabak.
Manila, die Hauptstadt auf Luzou (Lußön), 350. E., ist die wichtigste
Handelsstadt der Inselgruppe und führt besonders Zucker, Tabak, Zigarren,
Kaffee, Schildpatt usw. aus. Vou hier aus führt ein Kabel nach Hongkong.
b) Niederländisch-Jndien (38 Mill. E.) umfaßt den größten Teil der
Sunda-Inseln und der Molukken. Diese Inseln sind von einer unüber-
troffenen Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Produkte des Ackerbaues sind: Reis,
Kaffee, Zucker, Tee, Kokosnüsse, Sago, Indigo, Baumwolle, Gewürznelken,
Muskatnüsse usw. Die Sandelbäume liefern ein vorzügliches Holz, und von
verschiedenen Arten wildwachsender Feigenbäume gewinnt man Guttapercha.
Auf Börneo findet man Gold und Diamanten, und die Insel Bangka ist be-
rühmt durch eine ungemein reiche Zinngewinnung. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind: Kaffees, Zucker, Tabak, Ziun, Tee, Indigo, Gutta-
Percha, Teakholz, Muskatnüsse, Gewürznelken, Sago usw.
Den wertvollsten Teil des niederländischen Besitzes bildet die Insel Java,
dreimal so groß wie Schlesien, aber sechsmal soviel Bewohner, 28v^ Mill. Sie
bildet ,,bte Perle der holländischen Krone" und ist die bestangebaute und ertrag-
reichste Insel des Archipels. Großartig ist der Kaffee-, Reis-, Zucker-, Tee-,
Indigo-, Baumwoll- und Gewürz (Vanille)-Anbau. Ansehnliches Eisenbahnnetz.
Surabaja, 145. E. Wichtiger Stapelplatz der Ausfuhrartikel.
Batävia, 115. E. Hauptstadt und wichtiger Hafenplatz.
7. Das Chinesische Reich.
11 Mill. qkm, 330 Mill. Einw.
Dieses gewaltige Reich, das mehr als den 4. Teil des ganzen Erdteils
umfaßt und fast die Hälfte der Gesamtbewohnerzahl Asiens beherbergt, be-
steht aus dem eigentlichen China und aus einigen vom Hauptlande mehr oder
weniger abhängigen Nebenländern, die für den Weltverkehr von geringer Be-
dentrmg sind.
Das eigentliche China.
4 Mill. qkm, 320 Mill. Einw.
Das Land ist fast durchgehend Gebirgsland, das an dem Unterlaufe des
Hoaugho und Jantfekiang in eine fruchtbare Tiefebeue übergeht.
Die Chinesen sind eins der ältesten Kulturvölker. Die wichtigen Er-
findungen der Buchdruckerkunst, des Kompasses, des Porzellans und des Schieß-
pnlvers wurden bei ihnen viel früher als in Europa gemacht. Stolz auf ihre
Kultur und von dem Verkehr mit den Ausländern, die als „Barbaren" bezeichnet
wurden, abgeschlossen, blieben die Chinesen seit Jahrtausenden auf derselben
Bildungsstufe stehen, und heute noch, nachdem China mit Europa iu Handels-
beziehnng getreten ist, zeigen sich die Bewohner „des Landes der Mitte" den
i) Berühmte Kaffeesorten: Java-, Batavia-, Cheribon-(Java), Menado-(Celebes),
Sumatrakaffee.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Surabaja Batävia
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Nordamerika Manila Hongkong Niederländisch-Jndien Bangka Asiens China China Hoaugho Europa China Europa
18 Asien.
in früherer Zeit einen ganz beschränkten Verkehr; seit 1842 hat der Außen-
Handel durch Eröffnung von 30 Häfen einen großen Aufschwung genommen,
indes stehen weder Ein- noch Ausfuhr im Verhältnis zu der starken Bevölkerung.
In neuerer Zeit gestaltet sich der Außenhandel aber immer lebhafter. Er ist
noch zum großen Teil in den Händen fremder Nationen, unter denen die Eng-
länder am meisten beteiligt sind. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind
Seide (jähr!, für 200 Mill. M.), Tee (jährl. für 70 Mill. M.), Rohbaum-
wolle und Strohgeflechte; ferner: Porzellan, Zucker, Tabak, Seidenwaren,
lackierte Waren, Tusche, Rhabarber, Kampfer, Moschus usw. Wichtig ist auch
der Ausfuhrhandel nach Rußland über Kjachta, der für etwa 10—12 Mill. M.
Tee ausführt. Die Einfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Opium, das einen
sehr bedeutenden Teil des Einfuhrwertes ausmacht, auf Baumwoll-, Woll- und
Metallwaren, Kupfer usw.
Peking, über 1^/2 Mill. E. Residenz. Vereinigungspunkt verschiedener
Karawanenstraßen.
Kanton, 900. E. Wichtiger Seehafen. Berühmte Seiden- und Papier-
fabrikation.
Hänkon, 850. E. Wichtiger Handelsplatz am Iantsekiang. Seidenindustrie.
Tientsin, 750. E. Seehafen für Peking, mit dem es durch einen Kanal
verbunden ist.
Schanghai, in der Nähe der Mündung des Jautsekiaug, 650. E. Be-
deuteudster Seehafen des Landes. Baumwollausfuhr. Dampferverbiudungen
mit Europa. Fabrikindustrie.
Fütfchou, 620. E. Seehafen. Teeausfuhr.
Sütfchou, 500. E. Wichtigste Industriestadt. Baumwoll- und Seiden-
Weberei, Elfenbeinschnitzerei.
Ningpo, 250. E. Seehafen. Industriestadt.
Nanking am Iantsekiang, 250. E. Industriestadt.
Hukden, 170. E. Hauptstadt der Mandschurei.
Besitzungen fremder Staaten:
a) englisch: Insel Hongkong mit der Hauptstadt Viktoria, 170. E.
Wichtiger Stapelplatz und bedeutender Ausfuhrhafen. Kabel nach Singapore,
Schanghai und Jokohama. — Wei - Hai - wei. Kriegshafen.
bj deutsch: Kiautschou - Bucht mit dem Hasen Tsingtau^).
0) russisch: Port Arthur.
d) portugiesisch: Macao (spr. Macäu).
e) japanisch: Insel Formüsa.
8. Kaiserreich Korea.
220 000 qkm, 9v2 Mill. Einw.
Korea, seit 1895 von China unabhängig, ist zum Streitobjekt russischer und
japanischer Interessen geworden. Nachdem es mit den großen Handelsstaaten
1) Das deutsche Gebiet nimmt V6 der 350 km langen Halbinsel Schantung ein,
deren Hinterland reiche Steinkohlenfelder birgt. Die Hauptstadt Tsingtau liegt an
einer vorzüglichen Hafenbucht. Von hier aus führen 2 Eisenbahnen in das kohlenreiche
Innere. Tsingtau bildet daher nicht nur einen guten Ausfuhrhafen, sondern auch die
Kohlenstation für Kriegs- und Handelsschiffe.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Ningpo Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Peking Tientsin Peking Schanghai Europa Nanking Hongkong Viktoria Schanghai Macao Korea Korea China Tsingtau Tsingtau
Das Deutsche Reich. 109
Ii. Die deutschen Staaten.
A. Königreich Preuhen.
350 000 qkm, übet 37 Mill. Einw., auf 1 qkm 107 Ei Nw.
„Als Vormacht Deutschlands und begünstigt durch seine zentrale Lage
zwischen den kontinentalen Großmächten ist Preußen besonders das Vernüttlungs-
glied zwischen dem slawischen Osten und dem romanischen Westen; außerdem
bedingt die Meeresbegrenzung seine vermittelnde Stellung zwischen den süd-
deutschet Staaten und den nördlichen germanischen Nachbarvölkern."
Die norddeutsche Tiefebene nimmt den bei weitem größten Teil des Landes
ein; der südliche Teil gehört dem deutscheu Mittelgebirge an.
Der Boden ist im allgemeinen von geringer Ertragsfähigkeit. Int Tief-
landsgebiete breiten sich weite Strecken mit unfruchtbarem Moor- und Sand-
boden aus, und im gebirgigen Teile finden sich vielfach unfruchtbare Hochebenen,
wie auf dem Eichsfelde, im Sauerland und Westerwald. Die ergiebigsten Ge-
biete breiten sich an den Flußläufen, an den Nordabhängen des Mittelgebirges
und an den Küsten (Marschen) aus.
Die Bewässerung ist günstig, da das Land von allen wichtigen Strom-
gebieten Deutschlands berührt wird. Zahlreiche Seen finden sich in dett nord-
östlichen Provinzen.
Das Klima ist infolge der beträchtlichen räumlichen Ausdehnung Verhältnis-
mäßig mannigfaltig.
Die Bevölkerung gehört zu zwei Dritteln der protestantischen Kirche an,
ein Drittel sind Katholiken. Die 400 009 Judeu wohnen besonders in Posen,
Schlesien und in den größereit Handelsstädten.
Der Ackerbau bildet die Hauptuahruugsquelle, und der Fleiß der
Bewohner sticht dem kargen Boden möglichst reichen Ertrag abzugewinnen.
Getreide, namentlich Roggen, bildet die Hanptfrncht. Ferner baut mau
Kartoffeln, Zuckerrübeu, Flachs, Tabak und Olgewächse. In den süd-
licheu Tälern blühen Obst- und Weinbau. Die Forstwirtschaft erfreut sich
sorglicher Pflege.
Mit dem Laudbau ist meist Viehzucht verbuudeu, die fast überall vou hoher
Bedeutung ist. Besondere Pflege findet die Pferdezucht in Ost- und
Westpreußen, Schleswig-Holsteiu, Hannover und Sachsen, die Schafzucht in
Brandenburg, Posen, Pommern, Schlesien und Hannover, die Rindviehzucht
in Schleswig-Holstein, Hannover und Westfalen. Die Schweinezucht wird
besonders in Westfalen, die Gänsezucht in Pommern umfangreich betrieben,
und die Lüneburger Heide ist ein Hauptgebiet der Schafzucht (Heidschuucken)
und der Bienenzucht. An den Küsten betreibt man Fischerei auf Heringe,
Sprotten, Schellfische, Dorsche usw.
Der Bergbau Preußens gewinnt ungefähr 75 Prozent der gesamten
mineralischen Erzeugnisse Deutschlands. Obenan stehen Kohlen, Eisen (Rhein-
provinz, Westfalen und Schlesien) und Salz (Staßfurt, Schönebeck und Halle
in der Provinz Sachsen). Ein wichtiger Spezialzweig der mineralischen Pro-
duktion ist die Bernsteingewinnuug an der Ostsee. Zink gewinnt man in
Schlesien und im Rheinland, Silber im Harz (Hannover).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
104 Das Deutsche Reich.
Die Rhein-Weser-Gruppe:
1. das Rheinische Schiefergebirge besteht aus folgenden Bergzügen:
links vom Rhein der Hnnsrück und die Eifel; rechts vom Rhein der
Taunus, ein freundliches Waldgebirge (Niederwald, Nationaldenkmal), dessen
südlicher, uach dem Main und Rhein gerichteter Abhang gesegnete Obsthaine
und Weiuberge (Hochheim, Rüdesheim, Aßmannshausen, Johannisberg) zeigt; der
Westerwald, im Osten reich an Eisenbergwerken, und das Sauerland mit
reichhaltigen Kohlen- und Eiseulageru und einer hochentwickelten Industrie;
2. der Teutoburger Wald mit reichen Laubwaldungen und der
Grotenburg, einer Höhe, die das Hermannsdenkmal trägt;
3. das hessische Berglnnd, rauh und unfruchtbar, bestehend aus dem
Vogelsgebirge und der Rhön.
Die Weser-Elbe-Gruppe:
1. der Harz (Brocken 1140m), bestehend aus dem rauhen, metallreichen
Oberharz und dem fruchtbaren Unterharz;
2. der Thüringer Wald mit freuudlicheu Tälern und waldreichen
Berglandschaften; am Nordwesteude die geschichtlich denkwürdige Wartburg.
Nördlich vom Thüringer Wald erhebt sich, nordwärts bis zum Harz
reichend, das Thüriuger Hügelland mit dem sagenreichen Kyffhüuserberge.
(Kyffhäuserdeukmal.) Es ist zum Teil sehr fruchtbar und industriereich;
3. das Erzgebirge (Keilberg 1125in), ein dicht bevölkertes, wichtiges
Bergbau- und Industriegebiet.
4. das Elbsandsteingebirge oder die Sächsische Schweiz mit lieblichen
Tälern und reizenden Aussichtspunkten, dämm viel Touristenverkehr; Sand-
steinbrecherei;
5. das Lausitzer Gebirge mit wichtigen Industriegebieten;
6. das Riesengebirge (Schueekoppe 1900m), das höchste Mittelgebirge
Deutschlands, auf dessen Höhen der Winter acht Monate währt. Am Fuße
des Gebirges liegen große Weberdörfer und besuchte Badeorte.
d) Die norddeutsche Tiefebene wird durch die Elbe in zwei Gebiete
geschieden:
Das westliche Tiefland zeigt im westfälischen Gebiete fruchtbaren
Ackerboden, im Nordwesten ausgedehnte Moorstrecken, im Osten unfruchtbares
Geest- und Heideland (Lüueburger Heide), au deu Küsten und Flüssen aber
fettes Marschland J).
x) Unter M oor versteht man ein sumpfiges Morastgebiet, das meist aus ver-
weseudem Heidekraut und Maos besteht. Man sticht aus dem entwässerten Boden
Torf oder brennt den trockeu gelegten Boden an und gewinnt damit ein dürftiges Acker-
land, in dem meist nur Buchweizen gedeiht. Zu wirklich fruchtbarem Boden werden
die Moore im nordwestlichen Gebiet iu deu Fehnkolonien umgewandelt. (Durch
einen mit dem Meere oder einem Flusse iu Verbindung stehenden Kanal wird das
Land entwässert, die Moorschicht bis ans deu Untergrund abgestochen, und der so ge-
wonnene Untergrund wird durch Düuguug in einen ertragreichen Ackerboden ver-
wandelt.) — G e e st ist ein unfruchtbarer Geröllboden. — Heiden sind saudige
Ebenen, in denen meist nur Heidekraut und Kiefern gedeihen. — Marschen sind
die fruchtbaren Niederungen an den Küsten und Flußmündungen, die durch An-
schwemmuug entstandeu siud. Sie bildeu ebenso vorzügliches Weideland als srucht-
baren Ackerboden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Das Deutsche Reich. 105
Das östliche Tiesland zeigt vielfach sandiges Heideland mit dürftigen
Weiden und Kiefernwaldungen. Die Einförmigkeit des Tieflandes wird hier
durch zwei Höhenzüge unterbrochen. Der nördliche Höhenzug, die nord-
deutsche Seenplatte, ist reich an Seen. Der südliche Höhenzug besteht
aus den metall- und kohlenreichen Tarnowitzer Höhen, den Trebnitzer
Höhen und dem Fläming.
Getrennt von der norddeutschen Tiefebene breitet sich am Rhein die
fruchtbare oberrheinische Tiefebene, ein „blühender Garten zwischen Ge-
birgswälleu", aus.
Die fruchtbarsten Gebiete sind zunächst die Marschlande der Küsten und
Flußmündungen, sodann die Talebenen der norddeutschen Ströme, die zum
Teil erst durch Entwässerung in fruchtbares Ackerland umgewandelt worden
sind, sowie die frachtreichen Niederuugeu, die sich an das Mittelgebirge an-
schließen: die Gegenden von Liegnitz, Lommatzsch in Sachsen, Altenburg, sowie
die Güldene Aue, die Braunschweiger, Magdeburger und Soester Börde.
Dem deutschen Tieflaud eigentümlich sind die erratischen Blöcke, Steine von
oftmals ganz bedeutender Größe, die dem skandinavischen Norden entstammen und
zur Eiszeit durch Gletscher nach Deutschland gebracht worden sein müssen. Sie
bieten in vielen Gegenden oft das einzige Baumaterial.
Bewässerung. Von den sechzig schiffbaren Gewässern Deutschlands treten
folgende besonders hervor:
Die M e m el (der Njemen) entspringt auf dem Baltischen Laudrückeu und ist von
Tilsit au auch für größere Fahrzeuge schiffbar. Sie mündet in das Kurische Haff.
Der Pregel wird von Jnsterbnrg ait schiffbar und mündet bei Königs-
berg in das Frische Haff.
Die Weichsel entspringt auf den Karpaten und tritt schiffbar iu das
deutsche Gebiet ein, nachdem sie dasselbe schon in ihrem Oberlaufe berührt hat.
Sie mündet in mehreren Armen, die das fruchtbare Weichseldelta umschließen,
in die Ostsee. Die Danziger und Elbinger Weichsel sind tote Arme geworden;
für den Schiffahrtsverkehr ist durch einen Durchstich eine neue Mündung in die
Danziger Bucht gewonnen worden.
Die Oder entspringt auf dem Mährischen Gesenke, tritt bald in das Tief-
land ein und mündet in das Stettiner Haff, das durch drei Arme (Peeue, Swiue,
Dieveuow) mit der Ostsee verbuudeu ist. Seeschiffe kommeu nur bis Stettin.
Nach der neueren Regelung des Strombettes ist der Strom von Kofel aus für
die Großschiffahrt beuutzbar. Vou den schiffbaren Nebenflüssen ist nur die Warthe
vou Bedeutung.
Die Trave ist bis Lübeck bedeuteud vertieft wordeil, so daß bis hierher größere
Seeschiffe gelaugeu können.
Die Elbe entspringt auf dem Riefeugebirge, vereinigt sich bei Melnik,
von wo ans sie mit Dampfern befahren wird, mit der Moldau, durchbricht das
böhmische Mittelgebirge und das Elbsaudsteingebirge, tritt unterhalb Riesa iu
das Tiefland eiu und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Bis Hamburg ist
sie für große Seeschiffe zugänglich. Von den schiffbaren Nebenflüssen ist nament-
lich die Havel mit der Spree sehr wichtig, ferner auch die Saale mit der Uustrut.
Die Weser entspringt als Werra auf dem Thüringer Walde, vereinigt sich
bei Münden mit der auf der Rhön entspringenden Fulda, tritt bei Minden durch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Anhang. 167
Sardinen, den Sardellen ähnlich, in heißem Ol in Blechbüchsen ein-
gelegt (Frankreich) oder in Gewürz eingesalzen (russische Sardinen).
Sprotten, Ostsee und Nordsee, kommen geräuchert in den Handel
(Kieler Sprotten).
Heringe, in großen Mengen in den nördlichen europäischen Meeren
gefangen, werden meist in Fässern eingesalzen versandt.
Pöklinge sind die schwach gesalzenen und geräucherten Heringe.
Stockfisch, an Stöcken getrocknete Kabeljaus. — Norwegen, Schott-
land, Neufundland.
Flachs, die reine Bastfaser der Flachs- oder Leinpflanze. — Rußland, Osterreich,
Holland, Deutschland, Irland. — Die Samenkörner geben das Leinöl. —
Neuseeläudischer Flachs kommt vom Bast der neuseeländischen Flachslilie.
Flanell, ein leichtes, tuchnrtiges Wollgewebe.
Furniere, schwache Holztafeln aus edlen Hölzern, die man zur Bekleidung von
Möbeln geringer Holzarten verwendet.
Galläpfel, Auswüchse, die iu den Blättern und Blattstielen der Eiche durch
den Stich der Gallwespe entstehen. — Zur Gerberei verwendet.
Gelatine, Gallerte, Leimtafeln.
Getreide, eine große Pflanzenfamilie, die durch ihre Körnerfrüchte das im-
entbehrlichste pflanzliche Nahrungsmittel der Menschheit liefert (Weizen,
Roggen, Gerste, Mais, Hafer, Reis, Hirse, Buchweizen, Spelz).
Gewürze, Gesamtbezeichnung einer großen Anzahl stark riechender Pflanzen.
Gewürznelken, die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelken-
banmes. — Ostindische Inseln, Westindien, Brasilien.
Ingwer, Wnrzel der Jngwerpflanze. — Ostindien.
Inländische Gewürze: Anis, Dill, Kümmel, Thymian, Majoran,
Zwiebeln usw.
Kardamom, Fruchtkapsel einer ostindischen Gewürzpflanze.
Muskatnüsse, Früchte des Muskatbaumes. — Ostindien.
Muskatblüte, das netzartige Gewebe, das die Muskatnuß umhüllt.
Pfeffer, Samenkörner des Pfefferstrauches. Schwarzer Psesfer kommt
von den unreif gesammelten, an der Luft getrockneten Beeren; weißer
Pfeffer kommt von den überreifen Beeren, deren Fruchthaut durch
längeres Liegenlassen im Wasser abgeht, wodurch die Früchte viel
an ihrer Schärfe verlieren. — Ostasien.
Piment (Nelkenpfeffer, Neuewürze, Englisches Gewürz), die getrockneten
Früchte der Nelkenpfeffer-Myrte. — Westindien (Jamaika).
Spanischer Pfeffer, Paprika. — Ungarn.
Vanille, Kapselfrucht einer in Westindien, Südamerika und auf der
Insel Reunion gedeihenden Kletterpflanze.
Zimt (Kaneel). Der echte Zimt wird aus der inneren Rinde der
Zweige des Ceylon-Zimtbaumes gewonnen. (Ceylon, ostindische Inseln,
Westindien.) Der billigere Zimt ist der chinesische (Zimtkassie), die
innere Rinde des Kassien-Zimtbaumes. — China, Sumatra, Brasilien.
Glas, durch Zusammenschmelzen von Quarz und Soda oder Pottasche und
Kalk gewonnen.
Graphit, Reißblei, ein aus Kohlenstoff bestehendes Mineral, das in England,
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Ostsee Nordsee Norwegen Neufundland Osterreich Holland Deutschland Irland Gallwespe Westindien Brasilien Ostindien Ostindien Ostasien Westindien Jamaika Ungarn Westindien Südamerika Ceylon Westindien China Sumatra Brasilien England
Anhang. 169
Pflanzen gewinnt (Ostindien, Südamerika, Afrika). Durch Vulkanisieren,
d. h. durch Verbinden mit Schwefel bei gewissen Hitzegraden, gewinnt man
Ebonit, Hartgummi, das zu den verschiedensten Gegenständen verarbeitet wird.
Kaviar, der eingesalzene Rogen des Stör, Hausen und Sterlet. — Rußland
(Astrachaner Kaviar), Hamburg (Elbkaviar).
Knopern, Fruchthüllen fremdländischer Eichen; zur Gerberei verwendet.
Kognak, ein alkoholhaltiges Getränk, das man namentlich in Frankreich durch
Destillation von Wein gewinnt.
Kohlen (Stein- und Braunkohlen), mineralische Stoffe, die aus untergegangenen
vorweltlichen Wäldern entstanden sind. (Siehe Tabelle S. 157.)
Koka, ein besonders in Peru wachsender Strauch, aus dessen bitterlich schmeckenden
Blättern das Kokain, ein Arzneimittel, bereitet wird.
Kokosnuß, die Frucht der Kokospalme. Aus den Kernen der Nüsse preßt man
ein weißes Fett, die Kokosnußbutter, die in der Seifenbereitung und zun:
Braten und Backen verschiedener Speisen Verwendung findet. Die ge-
trockneten Kerne kommen unter der Bezeichnung Kopra in den Handel.
Die Faserhülle, welche die Nuß umgibt, wird zur Herstellung von Fuß-
abstreicheru und Bürsten benutzt.
Kolonialwaren, die pflanzlichen Rohprodukte, die besonders aus den Kolonien
eingeführt werden: Kaffee, Zucker, Kakao, Reis, Baumwolle, Tee, Gewürze.
Konserven, haltbare Präparate aus dem Pflanzenreich, wie Gemüse, einge-
machte Früchte (Konfitüren), und aus dem Tierreich (Fleisch- und Fisch-
kouserveu).
Kopale, verschiedene bernsteinartige Harze, die man von tropischen Bäumeu
Afrikas und Amerikas gewinnt. Herstellung von Lacken.
Korallen, Polypen mit einem festen, kalkigen Gerüst. Die im Mittelmeer
vorkommende rote Edelkoralle wird zu Schmucksachen verarbeitet.
Korinthen, kleine Rosinen, die getrockneten Beeren einer Abart des Wein-
stockes. — Griechenland und die griechischen Inseln.
Kork, die dicke, schwammige Rinde der immergrünen Korkeiche (Südeuropa,
Algier). Herstellung von Korkpfropfen, Sohlen, Linoleum (Korkteppich,
bestehend aus Segeltuch mit eiuem Überzug aus verarbeiteter Korkmasse).
Krapp, Wurzel einer Pflanze (Färberröte), die man in Frankreich, in der Türkei,
in Schlesien usw. anbaut. Man gewiuut daraus das Türkischrot.
Kurzwaren, Gesamtbezeichnung für kleinere Bedarfs- und Luxusartikel.
Leder, aus Tierhäuten durch Gerben gewonnen. Juchtenleder: russisches Leder,
das mittels Birkenrinde gegerbt wird. Saffian oder Korduau: Ziegenleder,
mit Galläpfeln gegerbt.
Majolikawaren, Kunsttöpfergeschirr.
Makkaroni, gepreßte Röhrennudeln. — Italien und Deutschland.
Mandeln, Früchte des Mandelbaumes. — Süditalien, Griechenland, Nord-
afrika, Persien.
Manilahanf, aus den Fasern verschiedener Bananen bereitet. — Philippinen. —
Zu Schiffstauen usw. verwendet.
Margarine, aus Talg gewonnene Kunstbutter.
Marmor, kristallinisch-körniger Kalkstein. Der beste Marmor kommt von
Carrara (Italien). Findet Verwendung zu Bildhauerarbeiten.
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Afrika Hausen Hamburg Frankreich Peru Afrikas Amerikas Griechenland Südeuropa Algier Frankreich Türkei Schlesien Italien Deutschland Griechenland Persien Italien
164 Anhang.
B. Kurze Erläuterungen
zu den in dem Leitfaden erwähnten Handelswaren.
Alabaster, Edelgipsstein, ein fein kristallinischer, reiner Gips von großer Härte.
Er wird poliert und zu Kunstgegenständen verwendet. — Italien, Frank-
reich, Tirol, Böhmen.
Alaun, ein Doppelsalz von eigenartigem Geschmack. Wird bei uns meist aus
Alaunschiefer gewonnen. Findet in Färbereien und Weißgerbereieu Ver-
Wendung.
Alfenide, eine Legierung aus Kupfer, Zinn, Nickel und etwas Eisen, wird zur
Herstellung von Schmuckgegeustünden verwendet.
Alizarin, ein Farbstoff, den man entweder aus der Krappwurzel oder durch
Destillation des Steinkohlenteers gewinnt.
Alkohol, Weingeist, der berauschende Bestandteil aller geistigen Getränke, den
man durch Gärung vou Zucker oder Stärkemehl gewinnt.
Alpakawolle, die seidenartige Wolle des Pako, einer Abart des Lamas. —
Südamerika. — Die Wolle wird hauptsächlich zur Herstelluug gemischter
Gewebe verwendet.
Aluminium, Tomnetall, namentlich aus Tonerde (Bauxit) gewonnen. — Laasen
bei Schaffhausen. — Wird zu Schmucksachen verarbeitet, mit Kupfer legiert.
Ananas, Frucht einer Tropenpflanze.
Angorawolle oder Mohär, langhaarige, seidenartige weiße Wolle der Angora-
ziege (Kleinasien). Wird zu feinen Geweben verwendet. (Chemnitz, Gern,
Berlin.)
Anilin, aus Steinkohleuteer oder Indigo hergestellter Farbstoff.
Apfelsinen, Früchte des Apfelsinenbaumes (Citrus). — Mittelmeerländer.
(Messina.)
Arrak, alkoholisches Destillat, aus Reis (Batavia) oder Palmenzucker (Goa) oder
Zuckersatz gewouuen.
Arrowroot (spr. ärroruht), eiu.uahrhastes, leicht verdauliches Stärkemehl, aus
den Wurzeln einer tropischen Pflanze (Brasilien, Afrika) gewonnen.
Arsen, Arsenik, ein giftiges Metall. Verwendung zu medizinischen Zwecken
und in der Färberei.
Asphalt, Judenpech, eine pechartige Masse, die als Harz vorweltlicher Pflanzen
teils in der Erde, teils schwinnnend auf Gewässern (Totes Meer, Insel
Trinidad) gesuudeu wird. Zur Herstellung von Lacken verwendet, oder
mit Sand vermischt zur Anlegung von Fußbahuen (Trottoirs) benutzt.
Austern, Muscheltiere, die auf unterseeischen Felsen (Austernbänken) festgeheftet
sind. — England, Belgien (Ostende), Schleswig (Husum, Föhr), Norwegen,
Trieft (Pfahlmuscheln). — Eine geschätzte Delikatesse.
Badeschwämme, bildeu das Gehäuse der auf dem Meeresgrunde lebenden
Spongien, die der uutersteu Stufe des tierischen Lebens angehören. —
Mittelmeer, Rotes Meer.
Bambusrohr, Stamm- und Astholz eines Rohrgewächses, das in allen Tropen-
ländern gedeiht. Es findet Verwendung zu Bauten; bei uns wird es zu
Stöcken und Möbeln benutzt.
Bananen, eßbare Früchte des Pisang, der in allen Tropenländern angebaut wird.