730
Die einzelnen Länder Asien's.
steinigen Arabiens in Verbindung stehen. Zwischen den zwei
Ketten des Libanons zieht sich ein tiefes, fruchtbares Thal
hin, ehemals Coclesyria (das hohle Syrien) genannt.
Berggipfel, die gegen 10,000 Fuß hoch und den größten
Theil des Jahres hindurch mit Schnee bedeckt sind, umschließen
dasselbe. Nur ein Cedernhain ist noch in diesem Gebirge zu
finden. Ewiger Schnee bedeckt mehrere der nördlichen Gebirge,
in denen Berge von 10 — 12,000 Fuß sich erheben.
Das Vorgebirge Baba ist des Landes westlichste, das Kap
Indsche die nördlichste Spitze desselben.
§. 8-17. Obgleich in alle angrenzende Meere zahlreiche
kleine Flüsse münden, so geht doch die Hauptabdachung des
Landes im Osten nach Süden, im Westen aber nach Norden.
Die ansehnlichsten Flüsse sind: 1) der Euphrat, der,
in Armenien entspringend, nach Südosten, strömt und sich nach
einem Laufe von 408 Meilen mit dem Tigris vereinigt. Er
macht durch seine Uebcrschwemmnngen die Umgegend fruchtbar.
2) Der Tigris entsteht ebenfalls in Armenien, fließt schnellen
Laufes nach Süden und vereinigt sich nach einem Wege
von 190 Meilen mit dem Euphrat. Nach der Vereinigung
strömt der Fluß unter dem Namen Schat al Arab (ehe-
mals Pasitigris) noch 30 Meil. und ergießt sich unter-
halb Bassora in den persischen Meerbusen. 3) Der Kisil-
Jrmak, (sonst Halys) und 4) der Sakarsa gehen in
das schwarze; 5) bet Minder (Mäander) fließt in das
ägeische und 6) der Jordan (setzt Ar den) in das todte
Meer. Dieser, etwa von der Größe des Mains, entsteht am
südlichen Libanon, hat ein dickes, gelbliches Wasser und wälzt
sich unter vielen Krümmungen nur langsam fort. Jesu
Taufe in diesem Flusse. — Mehrere Landseen breiten sich ans;
die bemerkenswcrthesten sind: 1) das todte Meer — von
dell Arabern Loth's Meer genannt — ist 12 Meil. lang,
2 bis 3 Meil. breit und hat 30 Meil. im Umfange.
Wo gegenwärtig dieser See ist, war in früher Vorzeit en
trockenes Thal, das Sit tim hieß, und in welchem die Städte
Sodom, Gomarrha, Adama, Seboim und.segor lagen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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'880 Die einzelnen Länder Afrika's.
stärkungspendenden' Quellen nicht mehr finden; Tausenden von
Menschen- und Thieren nahet sich alsdann der Tod in seiner
schrecklichsten Gestalt, und ihre auf dem Sande zerstreuten
und gebleichten Gebeine dienen spater den Reisenden als
traurige Wegweiser durch diese einsamen Gefilde des Schreckens
und mahnen sie ernst an die großen Gefahren und schauervvllen
Scenen, die ihnen auf diesen weiten Zügeu drohen. Weniger
gefahr- und schreckenvoll ist die östliche Hälfte, der Wüste, in
welcher auch zahlreiche Felsenreihen von geringer Höhe die
Einförmigkeit einigermassen unterbrechen. Hin und wieder
finden sich Quellen und Bäche, von grünen Oasen umgeben,
in denen sich entweder Menschenwohnungen zu - Dörfern und
Städten bereinigen, oder die Karawanen wenigstens Stellen
finden, die ihnen neben Ruhe auch Erquickung bieten. —
An der Westküste ist zwischen den Kap'ö Blanko und Mirik
die große Bai, und der atlantische Ocean nimmt daselbst die
unbedeutenden Küstenflüßchen Rio-del-Oro (Goldfluß),
St. Cypriun und St. John auf.
§.,10-1-1. Ein glühender, dabei meist'klarer Himmel
ruht über diesen von den Wendekreisen des Krebses durch-
schnittenen Ländern; doch die - Nächte sind ungemein kühl.
Die Regenzeit fällt in die Monate September und Oktober-.
Zuweilen strömet während derselben der Regen anhaltend und
reichlich, und einzelne Landstriche - prangen dann- in. hoher
Fruchtbarkeit; nicht selten aber regnet es mebrere Jahre lang
gar nicht in dieser oder jener Gegend. — Der Reichthum
und die Mannigfaltigkeit der Na tur erzeug nisse. -kann eben
nicht groß sein.- Das Kameel, dieses. Schiff der Wüste,,
findet sich in zahlreichen Heerde«; Raubthiere, als Löwen,
Panther u. a. halten sich in den. Oasen-und an deren Grenzen
auf; cs gibt Gazellen, Affen und Strauße, und Heu-
schrecken-Schwärme sind eine gewöhnliche verderbenbrin- -
gende Erscheinung.' In der eigentlichen Wüste zeigt sich oft
Tage lang kein lebendes 'Wesen, auch nicht ein Würmchen;
hier herrscht, wenn keine Stürme brausen, die Sille des
Grabes. — Die Sandflächc ist ohne alle Vegetation; auf den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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868
Die einzelnen Länder Asrika's.
§. 1026. 2. Barka, ein Hochland zwischen dem Busen
von Sidra und Aegypten, bietet, obgleich der Boden meistenthcils
aus nacktem Fels besteht, auch anmuthige, schön bewaldete
und fruchtbare Thäler und Ebenen. Das Meer spult immer
mehr Land weg; die Trümmer mancher alten Städte, deren
viele einst in dieser Gegend standen, stnd bereits von Wasser
bedeckt. Zahlreiche Grotten und Grabhöhlen durchziehen die
Gebirge. — Kren nah, ein Dorf im Osten von Tripoli und
auf einer Hochebene, ist das alte Cyrene und zeigt in den
in Felsen gehauenen Straßen, in seinen zahllosen Grabmälern
und Ueberresten alter Gebäude noch Spuren seiner vormaligen
Größe. Vaterstadt des griechischen Dichters Kallimachus,
der um 250 v. Chr. blüh etc. — Derneh, das alte Darnis,
eine Stadt mit einem Hafen im Osten des vorigen, ist von
herrlichen Gärten umgeben und treibt bedeutenden Wein- und
Obstbau. — Im südöstlichen Theile von Barka liegt die Oase
Slwah, eingeschlossen von mannigfaltig gestalteten Felsen
und reich an edeln Fruchten. Der gleichnamige Hauptort
erhebt sich, dicht zusammengedrängt und wie eine Burg aufge-
thürmt, auf einer Felsenmasse. In dieser Oase war der
Tempel und das Orakel des Jupiter Ammon, von Alexander
dem Gr. im Jahre 332 v. .Ehr. besucht. Viele Trümmer
alter Gebäude liegen über diesen Landstrich zerstreut.
§. 1027. 3. Die Landschaft Fezzan (Fessan) erstreckt
sich, auf drei Seiten von der Wüste umgeben, von Tripoli's
Grenze bis.zum Wendekreise des Krebses; das Klima ist daher
sehr heiß. Im Norden erhebt sich das Sndah-Gebirge,
an der östlichen Grenze der weiße Harndsch. Die Ebene
ist ziemlich bewässert und fruchtbar, doch wenig angebaut.
Die Größe wird zu 5000 Qmeilen angegeben, auf denen
aber nur 70,000 Menschen leben. Diese sind ein Misch-
lingsvolk von Arabern und Negern, reden die arabische Sprache,
bekennen sich zum Islam und treiben Landbau, Viehzucht und
einen wichtigen Verkehr. Sic stehen unter einem Sultan, der
dem Pascha von Tripoli zinspflichtig ist. — Murzuk, die
ummauerte Hauptstadt im Süden von Mesnrata, zählt 2500
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Extrahierte Personennamen: Barka Sidra Barka Slwah Alexander Alexander
V. Die vereinigten Staaten.
965
lieblich und fruchtbar und von ungeheuern Wäldern beschattet,
und Flachen, unermeßlich und grasreich, aber einförmig und
baumlos, verbreiten sich über des Miffsippi und iociffurt
weites Gebiet. Dieses sind die Sawannen oder Prairien,
die, wenngleich es meist an Bewässerung fehlt, doch einem
grünen Meere gleichen. — Die Vorgebirge Eod, Hcnpy
und Fear sind am atlantischen Meere, das Kap San Blas
am mcrikanischen Busen und die Kaps Orford und Flat-
tery am großen Ocean zu bemerken.
Z. 1137. Das Land ist reich an Flüssen und Seen;
jene ergießen sich entweder in das atlantische Meer oder in
den Busen von Meriko und den Austral- Ocean. Mit dem
atlantischen Meere vereinigen sich: 1) der Lorenz-Strom,
der aber nur die nördliche Grenzen der vereinigten Staaten
berührt. 2) Der Connektikut hat seine Quelle an den
weißen Bergen, strömt, mehrere Wasserfälle bildend, 80 Meilen
weit in südlicher Richtung und ist an seiner Mündung gegen
4- Meilen breit. Hohe, steile Berge drängen ihn etwa in der
Milte seines Laufes auf eine Strecke von 900 Fuß so
zusammen, daß seine Breite kaum 15 — 20 Fuß beträgt
und das Wasser eine solche Dichtigkeit erhält, daß mit aller
Anstrengung kaum ein Brecheisen in dasselbe eingezwängt werden
kann, und die stärksten Bäume durch die gewaltige Kraft
augenblicklich zersplittern. 3) Der Hudson entspringt ebenfalls
an den obengenannten Bergen, geht nach Süden und ergießt
sich nach einem Laufe von 64 Meilen bei Neu-Aork in's
Meer. Er ist bis Albany schiffbar. 4) Der Delaware
vereinigt sich mit der gleichnamigen Bai und ist selbst für
große Schiffe bis Philadelphia fahrbar. 5) Der Susgue-
han nah, in Pennsylvanien und auf eine weite Strecke schiffbar,
6) der Potomak, der bis Washington große Schiffe trägt,
und 7) der James, der sich bis zu einer Meile erweitert,
und auf dem große Fahrzeuge bis oberhalb Richmond gehen,
fallen sämmtlich in die Chesapeak-Bai. 8) Der S a v a n n a h, ein
reißender Strom, bildet die Grenze zwischen Süd-Karolina und
Georgia und ist gegen 100 Mell, weit schiffbar. Der merikanische
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Meriko Mell
Extrahierte Ortsnamen: San_Blas Albany Philadelphia Pennsylvanien Washington Richmond Georgia
Xv.
O sta fr i taktische 3ufeilt. 927
der Insel. Zwischen den Gebirgen öffnen sich herrliche und•
durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete Thäler; doch fehlt es auch
nicht an großen Wüsteneien und Morästen. — Unter den
Küsteneinschnitten ist die Mangha- oder Anton-Gil-Bai
die größte. Eine Menge Flüsse strömet von beiden Seiten
des Gebirges herab; der Manangara und Manangure
münden an der Ostküste. Man findet viele Seen. — Die
hohen waldreichen Gebirge und die Seewinde geben dem Lande
ein mildes Klima, das nur in den sumpfigen Küstenstrecken
ungesund ist. Zwei Jahreszeiten — die trockene und die nasse.
Madagaskar gehört zu den gesegnetesten Ländern des Erdbodens.
Auf den herrlichen Triften weiden zahlreiche Heerden von
Rindvieh und Schaafen; als wilde Thiere werden
Esel, Schweine, Katzen u. a. gefunden; die Raubthiere des
afrikanischen Festlandes aber fehlen. Es gibt viel Geflügel
und von mannigfacher Art, z. B. Strauße, Flamingos,
Papageien, Fasanen, wilde Gänse und Enten, Störche u. s. w.;
mau hat Seidenraupen und Bienen, und die Gewässer liefern
viele Fische. Auch Krokodile, Schildkröten und Schlangen
sind vorhanden. — Bereits sind viele merkwürdige und der
Insel eigenthümliche Gewächse entdeckt worden. Von
dem Touse-Baume werden fast alle Theile benutzt; der Froraha
liefert wohlriechenden Balsain und der Harame Gummi; die
Rinde, das Mark und die Blüthe des Ravendsara schmecken
wie Gewürznelken, und das Holz, glatt wie Horn, des
Sandraha ist schwärzer, denn Ebenholz. Edle Früchte,
als Kokosnüsse, Granaten, Eitroncn und Orangen sind in
Fülle vorhanden; von Getreidearten baut man Reiß und
Mais; Kaffee- und Baumwollenstauden, Zuckerrohr und Taback
gedeihen. — Von Metallen werden hauptsächlich Silber,
Kupfer und Eisen, von andern Mineralien- Edelsteine,
Ambra und Bernstein gefunden. — Die Volksmenge wird
zu 4 Mill. angegeben. Die Einwohner, im Allgemeinen
Madcgassen genannt, gehören der größten Masse nach zur
malaischen Rasse, theilen sich aber in mehrere Stämme, da-
durch Körperbau, Sprache und Sitten verschieden sind. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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1018 Die einzelnen Lander Amerikas.
Südwestcn von Carakas, fast 8700 Fuß über der Meeres-
fiäche, auf einer 50 Meilen langen und 20 Meilen breiten
Fläche, die ein äußerst mildes Klima hat, und zählt -54,000
Einw. Manche Gebäude zeichnen sich durch Große und Schön-
heit aus; unter den 27 Kirchen ist die Kathedrale durch ihre
reichen Schätze bemerkenswert!). Eine Universität blüht; man
findet mehrere Gymnasien, eine öffentliche Bibliothek, eine Stern-
warte, einen botanischen Garten u. a.; der Verkehr ist beträcht-
lich. Erdbeben imnov. 1827. — Der Fluß Bogota bildet
in einer Entfernung von 2 Meil. von der Stadt und in einer
der erhabensten Felfcngegenden der Wasserfall von Tequeu-
ch am a, dessen Gewässer sich 600 Fuß hoch, schäumend und
mit entsetzlichem Getöse, herabstürzt. Auch finden sich in dem
benachbarten Thale Ikononzo zwei seheuswerthe, von der
Natur gebildete Felsenbrücken, deren eine 208,. die andere
238 Fuß über einem Bache sich wölbt. 4 Meilen von Bogota
breitet sich in einer Höhe von 9—10,000 Fuß über dem
Meere der Bergsee Guatavita aus, in der die Indianer
bei der Eroberung ihres Landes eine große Masse Gold und
Edelsteine versenkt haben sollen. — Antioquia, (Sta. Fe
de Antioquia), eine Stadt im Nordwesten der vorigen
und am Cauka in einem herrlichen, fruchtbaren Thale, hat
20,000 Einw. — Popayan, die gut gebaute Hauptstadt
des Departements Eauka, liegt im Südwesten von Bogota
6000 Fuß über der Meeressiäche und umreit der Quellen
des Cauka am Fuße zweier schneebedeckten Vulkane, hat eine
schöne Domkirche, eine Universität und 6000 Einw., die einen
bedeutenden Verkehr zwischen Bogota und Quito unterhalten. —
Cartago, eine Stadt im Norden der vorigen und im Cauka-
Thale, hat 3000 Einw. und nicht unerheblichen Verkehr.
§. 1186. Panama, die befestigte Hauptstadt des Depar-
tements Jstmo (Isthmus), liegt auf einer kleinen Halbinsel des
gleichnamigen Busens in einer ungesunden Gegend am großen
Weltmeer, hat eine Domkirche, einen Freihafen und 12,000
Einw., die einen lebhaften Verkehr unterhalten. — Porto
bello, (eigentlich San Felipe de Puerto Velo), eine
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Xv» Brasilien.
1047
und größtentheils flache Küste von dem innern Hochlande.
Dieses Küstenland zeichnet sich durch Ergiebigkeit ans ; Urwäl-
der bedecken die Ufer der Flüsse und Seen; das innere Hoch-
land aber ist steinig und kahl. Längs des Maranhon gleicht
das Land während der periodischen Ueberschwcmmung einem
großen Binnenmeere. — An dem atlantischen Ocean sind die
Vorgebirge Orange, Nord, Rochns (Roque) und Frio
zu bemerken.
Z. 1216. Das Meer bildet längs der 050 Meilen
langen Küste zahlreiche Buchten, von denen jedoch keine tief
in das Land eindringt. Die bemerkenswertheste ist die Allcr-
Heiligen-Bai. — Alle Flüsse nimmt der atlantische Ocean
auf. 1) Der Amazonen-Fluß, dieser größte Strom des
Erdbodens, tritt als Maranhon an der nordwestlichen Grenze
in Brasilien ein, wälzt sich langsamen Laufes in östlicher Rich-
tung durch flache, niedrige Gegenden (Llanos) und vereinigt
sich durch zwei sehr weite Mündungen, von denen die östliche
den Namen des Gran Para führt, mit dem Meere. Diese
Mündungen bilden die große Insel St. Johann. Da der
Fluß nur einen geringen Fall hat, so steigt die Fluth gegen
100 Meilen in denselben hinauf. In seinem unteren Laufe
hat er stellenweise eine Breite von 6 —10 Meilen, ist aber
vieler Untiefen, Sandbänke und Inseln wegen schwer zu befah-
ren. Seine Nebenflüsse — von der Südseite der Aabary,
Jutay, Madeira, Tapajoz, Xingu und Tokantins,
von Norden aber der Iapura und Negro, dieser verstärkt
durch den Bran ko — sind ansehnliche Ströme. — 2) Der
Parnahyba entspringt im östlichen Hochlande und geht nach
Nordosten. 3) Der San Franzis ko hat seine Quellen unterm
21°. südlicher Breite und strömt zuerst in nördlicher, dann
aber in östlicher Richtung. 4) Der Uruguay, im südlichen
Theile des Landes, fließt nach Westen und Südwesten, theil-
weise bildend die Grenze zwischen Brasilien und den La Plata-
Staaten. 5) Der Parana entsteht unter 22°. südlicher Breite
und geht zuerst in westlichem, dann in südwestlichem Laufe
Paraguays Grenze entlang in die vereinigten Staaten des
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Nord Allcr-
Heiligen-Bai Brasilien Jutay Bran Uruguay Brasilien La_Plata-
Staaten Paraguays
Xviii. W e st - 2 ll d i e
1069
kitte Stadt im Südosten der vorige«, an der Miittdung des
gleichnamigen Flusses und in uttgesunder Lage, war früher die
Hauptstadt der ganzen Insel, hat einen bedeutenden Ausfuhr-
handel und 72,000 Einw.
§. 1210. 2) Porto Rico, die östlichste und kleinste
Insel der großen Antillen, hat einen Flächcngehalt von 182
O.mcilen, auf denen 300,000 Menschen leben. Eine hohe
Gebirgskette durchschneidet das Innere von Osten nach Westen;
die höchsten Gipfel derselben sind nicht selten mit Schnee dedeckt.
Jedoch werden auch viele Ebenen gefunden. Von den zahlreichen
Bächen und kleinen Flüssen, von denen einige Goldsand führen,
sind mehrere für kleine Fahrzeuge schiffbar. Der sehr fruchtbare
Boden wird in neuern Zeiten sorgfältig angebaut. Das Klima
ist heiß und feucht; vom Aug. bis Januar treten häufige und
starke Regengüsse ein. Zu den wichtigsten Erzeugnissen gehören
Zucker und Taback. — San Inan de Porto Rico, die
ziemlich regelmäßig gebaute und stark befestigte Hauptstadt der
Insel, erhebt sich auf einer kleinen Halbinsel an der Nordküste,
hat eine Domkirche, einen sichern Hafen und 30,000 Einw.,
die einen ansehnlichen Verkehr unterhalten. — 3) Die spani-
schen Jungferninseln, zu denen Groß- und Klein-
Passage, im Osten von Porto Rico gelegen, gehören, sind
6 Qmeil. groß und zählen 7000 Einw. Die Produkte sind
die gewöhnlichen westindischen.
C. Französische Besitzungen.
§. 1241. Zu diesen gehören unter den kleinen Antillen
die Eilande Martinique, Quadeloupe, Dcsirade, Marie galante
und les Saintes. Die Größe derselben beträgt 56 Qmeil.
mit 212,000 Einwohnern. — 1) Martinique, zwischen
den britischen Inseln Dominika und Sta. Lucia gelegen, ist 17
Qmeilen groß und hat eine Bevölkerung von 115,000 See-
len. Diese Insel, vulkanischen Ursprungs, ist sehr gebirgig;
auch gibt's hier einige feuerspeiende Berge, und heftige Erd-
beben gehören nicht zu den Seltenheiten. Das Meer bildet
viele und tiefe Buchten, welche meistens gute Häfen abgeben.
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Extrahierte Personennamen: Porto_Rico Porto_Rico Porto_Rico Marie
1070 Die einzelnen Länder Amerika's.
Viele Bache und Flüßchen eilen durch das fruchtbare Land dem
Meere zu. In den niedrigen Küstengegenden ist die Luft unge-
sund, und zuweilen erscheint sogar das gelbe Fieber. Orkane
richten oft große Verheerungen an. Haupterzeugnisse sind Zucker,
lehr geschätzter Kaffee, Kakao und Baumwolle. In den franzö-
sischen Kolonien gelten wohl die Gesetze des Mutterlandes; doch
findelt ihre Bewohner tu den Kammern zu Paris keine Ver-
tretung. — Fort N o y a l, die Hauptstadt der Insel, liegt
ans der südwestlichen Küste, ist der Sitz des Gouverneurs und
hat einen guten Hafen und 12,000 Einw. — St. Pierre,
die größte, reichste und blühendste Stadt der Insel, erhebt
sich am Fuße hoher Felsen an der Westküste, besitzt einen bo-
tanischen Garten und zählt 20,000 Einw., die einen bedeutenden
Handel treiben. — Le Makouba, ein Flecken an der Nord-
küste, baut in seiner Umgebung einen vorzüglichen Taback. —
2) Guadeloupe, im Norden von Dominika, hat einen Flä-
ch engehalt von 32 Qmeil. und wird von 125,000 Men-
schen bewohnt. Sie besteht aus zwei, durch den sogenannten
Salzfluß (Riviere salée), eigentlich einen schmalen Mee-
resarm, getrennten Inseln, Grande Terre im Osten und
Basse Terre im Westen, von denen dieses am fruchtbarsten
und angenehmsten ist. Beide Theile sind sehr gebirgig; der letz-
tere ist auch vulkanisch. Hier erhebt sich der Schwefelberg
la (Souífi-iére) bis zu 5000 Fuß; Dampf steigt stets aus
demselben empor ; Schwefel une Bimstein bedecken seine Ober-
ffäche. Auch eine Stelle im nahen Meere hat siedend heißes
Wasser. Starkes Erdbeben 18-13. Zahlreiche Flüßchen und
Bäche durchschlängeln das Land, das auch viele heiße Quellen
besitzt, und dessen Luft in denr westlichen Theile gesünder, als
ui dem östlichen ist. Die Erzeugnisse stimmen mit denen von
Martinique überein. — Basse-Terre, eine Stadt an der
Südwestküste und unweit des Schwefelberges, ist der Sitz des
Gouverneurs und zählt 10,000 Einw. — Point à Pitre,
eine unmuthige Stadt auf Grande Terre und am südlichen
Eingänge des Salzflusses, hat eine ungesunde Lage, einen guten
Hafen und 16,000 Einw. — 3) De si rade, im Nord oste»
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Pierre Le_Makouba
Extrahierte Ortsnamen: Paris Guadeloupe Dominika Schwefelberg Martinique Nord
Xviii. West-Indien. 1059
dem 2923/4 — 318°. der Länge und dem 10 —271/,0. der
Breite und hat einen Fläch enge halt von 462-1 Qmeilen.
Er besteht aus zwei Hauptgruppen, den Bahama- oder lu-
kaischeu Inseln. (297 Qmeil.) und den Antillen
(4417 Qmeil.). Die westlichen Antillen werden die großen
(4146 Qmeil.), die östlichen und südlichen die kleinen An-
tillen (271 Qmeil.) genannt. Die südlichen heißen auch
bei Einigen die karaibischen Inseln.
§. 1229. Die westindischen Inseln, vielleicht die Ueber-
reste eines vormaligen, durch Erd-Revolutionen zertrümmerten
Gebirgslandes, wodurch auch auf dieser Seite Nord - und Süd-
Amerika in Verbindung standen, sind dem größten Theile nach
gebirgig und die meisten' unter den kleinen Antillen offenbar
vulkanischen Ursprungs; noch jetzt sind hier einige feuerspei-
ende Berge in Thätigkeit. Die Berge erreichen die größte
Höhe auf Jamaika, wo die blauen Berge sich bis zu
7956 Fuß erheben. Die größtentheils steilen Küsten bieten
in ihren zahlreichen Buchten viele und sichere Häfen. — Inner-
halb des großen Bogens der Antillen breitet sich das Antil-
len- oder karaibische Meer aus, mit welchem im Nord-
westen der Meerbusen von Meriko in Verbindung steht.
Aus diesem führt zwischen Kuba, Florida und den lukaischen
Inseln der alte, zwischen den letztern Inseln aber und Florida
der neue B a h a m a-K a n a l in den atlantischen Ocean. Aeußerst
klar ist in diesen Gegenden das Wasser des Meeres, dieses
selbst aber der vielen Eilande, Klippen und Untiefen, so wie
der häufigen Stürme wegen für die Schifffahrt beschwerlich
und gefahrvoll. In übelm Rufe steht in dieser Hinsicht beson-
ders der alte Bahama-Kanal. — Bäche und Flüsse — von
diesen nur wenige schiffbar — durchschlängeln in Menge die
größeren Inseln. Viele dieser Gewässer aber sind nur während
der Regenzeit vorhanden. Die ansehnlichsten Flüsse finden sich
auf Haiti. Auf mehreren kleinen Inseln fehlen alle Quellen;
Regenwasser wird in Eisternen gesammelt. Es gibt mehrere
Seen, meist mit salzigem Wasser; der größte, St. Henry
auf Haiti, hat einen Umfang von 16 Meilen.
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Extrahierte Personennamen: Meriko Henry
Extrahierte Ortsnamen: West-Indien Bahama- Nord Jamaika Kuba Florida Florida Haiti Haiti