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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 822

1850 - Weilburg : Lanz
822 Die einzelnen Länder Äfien's. Die (80,000) Einw. find äußerst gewcrbfleißig; der Handel ist lebhaft. 'Eine halbe Stunde von Lassa entfernt, erhebt sich das Kloster Putal'a (B'udal), die Sommerwohnung des Dalai-Lama. Es ist ein prächtiger Pallast, der 10,000 Zimmer enthält, und dessen Dach durchaus vergoldet ist. — Schikadse, eine Stadt im Sndwesten der vorigen und am Fuße des Himalaya, ragt auf einem Berge empor, ist befestigt und zählt 30,000 Einw. In der Nähe findet sich eine eiserne Brücke 'von 13 Bogen, sowie das weitläuftige. Kloster Dschaschi-Lannbu, in welchem der 'Bogdo-Lama wohnte Ladas (Lei), eine volkreiche Stadt im Nord- westen der vorigen,'liegt mehr, als 1 1,000 Fuß über, der Meeresfläche- hat verschiedene Gewerbe und ist ein Hanptmgrkt für Shawls-Wolle, die von hier nach Kaschmir verführt wird. — Tassasudoch, der Hanptort von Butan, liegt im Süden' von Lassa und 'besteht ans zerstreuten Haufen von Häusern, Tempeln un'd Klöstern. Der Pallast des Radscha, ein steinernes Gebäude, hat 7 Stockwerke und ist von 30 Fuß hohen Mauern nmgebkn. ' -Xu. Korea. - " ' §. 970. 'Diese Halbinsel liegt zwischen 139 und 1-19°' der Länge und von 3-1v2 bis 44° der Breite und wird im. . Norden von der Mandschurei, im Osten von dem japanischen Meere, im' Süden von der Straße von Korea und dem östlichen und im Westen von dem gelben Meere begrenzt. Die-Größe, soll 7442 O.meil. betragen. — Das Innere dieses.landes ist uns unbekannt. Ein hohes, schneebedecktes Gebirge, Sch analin- (der weiße Berg) genannt, erhebt sich an der nördlichen Grenze; ein Arm desselben, von bedeu- - tendcr Höhe zicht sich nach Süden durch die ganze Halbinsel. Die ansehnlichsten Flüsse find der Tn men und der Aaln; jener, ein'grenzfluß, geht in's japanische, dieser in's gelbe Meer.. — .'Das.klima ist weit kältep, als in den europäischen Ländern unter gleicher Breite (vergl. Spanien und Italien); nur -die Westküste erfreut-sich eines mildern Himmels. Der

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 896

1850 - Weilburg : Lanz
896 Die einzelnen Lander Afrika's. übertreffen. — Sakkatu, die große Hauptstadt im Norden von Bnssa und an einem Nebenflüsse des O.uorra, hat einen Pallast des Sultans und 80,000 Einwohner, die einen sehr wichtigen Verkehr unterhalten. Grabstätte des englischen Reisenden Ela pp er ton, starb den 17. April 1827. — Kaschna, eine umfangreiche, aber schlecht gebaute Stadt im Osten der vorigen, liegt an der Karawanen - Straße nach Fezzan. — Kano, eine große Handelsstadt im Südosten der vorigen, hat 6 Stunden im Umfange und ist mit einer hohen Lehmmauer und einem doppelten Graben umgeben. Durch jene führen 15 Thore, deren hölzerne Flügel mit Eisenblech beschlagen sind; mehrere Thürme erheben sich. Der Ort, 40,000 Einw. zählend, hat berühmte Färbereien, und seine großen Messen werden fast ans allen Theilen Afrikas besucht. — 7. 53 c nut. Dieses ansehnliche Reich liegt im Osten des vorigen und dehnet sich im Westen und Süden des Tsad-Sces ans. Sein Flächengehalt beträgt 16,000 Qmeilen, ans denen 2 Mill. Menschen, theils Sieger, theils Araber leben. Sie sind Muhamedaner. Das Land ist größtentheils eben; nur ini Süden erheben sich Gebirge. Der sehr fruchtbare Boden erfreut sich eines sorgfältigen Anbaues; Sklaven, Pferde, Straußfedern und Goldstanb bilden die wichtigsten Artikel des Verkehrs. — Nen-Bornn (Birnie), die Hauptstadt im Osten von Kano und unweit des Tsad- Sees, ist die Residenz des Sultans und zählt 10,000 Einwohner. — Kuka, eine Stadt im Norden der vorigen und unfern des ebengenannten Sees, hat tz069 Einwohner. Vii. Sen eg am bien. Z. 1065. Dieses westlichste Land Afrika's, das von seinen zwei Hanptströmen den Namen führt, liegt zwischen dem 360. und 10." der Länge und dem 10.'und ls/3,° der Breite. Die Grenzen sind int Norden die Sahara, im Osten Sudan, im Süden Ober-Guinea und im Westen das atlan- tische Meer. Die Größe beträgt mindestens 16,000 O.meil.

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 782

1850 - Weilburg : Lanz
782 Die einzelnen Länder Asien's. vorigen, war früher die Residenz des Herrschers und hatte damals über 100,000 Einw. In einigen Tempeln befinden sich Werke altindischer Bildhauerei; es gibt mehrere Schulen; viele Pilger wallfahrten zu den hiesigen Heiligthümern. — Butschanpnr (Boochanpoor), eine volkreiche Stadt im Süden der vorigen und am Tapty, treibt bedeutenden Handel. §. 918. 2) Das Königreich Lahore erstreckt sich zwischen dem 88. und 96.° der Länge und dem 30. und 3-1*/,.° der Breite über den nordwestlichen Theil Vorder- Jndiens und wird im Norden und Westen von Afghanistan, im Osten von Tibet und im Süden von dem indo-britischen Reiche begrenzt. Die Größe beträgt 3300 Qmeil; die Zahl der Einw. ist 4 Mill. Gebirge (der Himalaya) ragen an der Nord- und Ostgrenze empor; das Uebrige ist größtentheils eben. An der Westseite strömt der Indus, der hier den Pnndschnud (Pendschnad) aufnimmt. Dieser entsteht aus der Vereinigung von fünf ansehnlichen Flüssen, welche dem Lande, das sie bewässern, den Namen Pendschab (Pundschab) d. h. Fünfflußland, gegeben haben. Diese Flüsse sind: der Dschylnm»(Ihylum), einst Hydaspes, der T scheu ab, früher Akesines, der Rawi, vormals Hydraotes, der Setledsche und der Bcgah. Rauh ist die Luft in den Gebirgen, heiß und trocken in den südlichen Flach- landen. Die Bewohner sind größtentheils Sikbs (Seikhs) und von den übrigen Hindus nur in religiöser Hinsicht ver- schieden; denn obgleich sie sich zur braminischen Religion bekennen, so haben sie doch auch manche Lehren des Islam angenommen. Sie stehen unter mehrern Häuptlingen (Ser- bar s)./ an-deren Spitze aber ein gemeinschaftliches erbliches Oberhaupt (Maha Radscha) sich befindet. Die Ein- künfte sollen gegen 25 Mill. Gulden betragen; das Heer, 'größtentheils auf europäische Weise orgapisirt, besteht aus 80,000 Mann. — Amret'si.r, die offene Hauptstadt des Bundes der Sikhs, im Nordwesten von Delhi und zwischen den Flüssen Rawi und Begah, zählt 100,000 Einw., welche Shawls, Steinsalz u. s.. w. ausführen.- — Lahore, eine

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1070

1850 - Weilburg : Lanz
1070 Die einzelnen Länder Amerika's. Viele Bache und Flüßchen eilen durch das fruchtbare Land dem Meere zu. In den niedrigen Küstengegenden ist die Luft unge- sund, und zuweilen erscheint sogar das gelbe Fieber. Orkane richten oft große Verheerungen an. Haupterzeugnisse sind Zucker, lehr geschätzter Kaffee, Kakao und Baumwolle. In den franzö- sischen Kolonien gelten wohl die Gesetze des Mutterlandes; doch findelt ihre Bewohner tu den Kammern zu Paris keine Ver- tretung. — Fort N o y a l, die Hauptstadt der Insel, liegt ans der südwestlichen Küste, ist der Sitz des Gouverneurs und hat einen guten Hafen und 12,000 Einw. — St. Pierre, die größte, reichste und blühendste Stadt der Insel, erhebt sich am Fuße hoher Felsen an der Westküste, besitzt einen bo- tanischen Garten und zählt 20,000 Einw., die einen bedeutenden Handel treiben. — Le Makouba, ein Flecken an der Nord- küste, baut in seiner Umgebung einen vorzüglichen Taback. — 2) Guadeloupe, im Norden von Dominika, hat einen Flä- ch engehalt von 32 Qmeil. und wird von 125,000 Men- schen bewohnt. Sie besteht aus zwei, durch den sogenannten Salzfluß (Riviere salée), eigentlich einen schmalen Mee- resarm, getrennten Inseln, Grande Terre im Osten und Basse Terre im Westen, von denen dieses am fruchtbarsten und angenehmsten ist. Beide Theile sind sehr gebirgig; der letz- tere ist auch vulkanisch. Hier erhebt sich der Schwefelberg la (Souífi-iére) bis zu 5000 Fuß; Dampf steigt stets aus demselben empor ; Schwefel une Bimstein bedecken seine Ober- ffäche. Auch eine Stelle im nahen Meere hat siedend heißes Wasser. Starkes Erdbeben 18-13. Zahlreiche Flüßchen und Bäche durchschlängeln das Land, das auch viele heiße Quellen besitzt, und dessen Luft in denr westlichen Theile gesünder, als ui dem östlichen ist. Die Erzeugnisse stimmen mit denen von Martinique überein. — Basse-Terre, eine Stadt an der Südwestküste und unweit des Schwefelberges, ist der Sitz des Gouverneurs und zählt 10,000 Einw. — Point à Pitre, eine unmuthige Stadt auf Grande Terre und am südlichen Eingänge des Salzflusses, hat eine ungesunde Lage, einen guten Hafen und 16,000 Einw. — 3) De si rade, im Nord oste»

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 74

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
74 3m Westflischen Frieden errang Frankreich groe Vorteile. Der Krieg mit Spanien wurde 1659 durch den Pyrenensrieden beendigt, in dem Frankreich unter anderem Artois erhielt. Dieser Friedensschlu bedeutet das Ende der spanischen und den Anfang der franzsischen Vorherrschaft. Der glckliche Ausgang des spanischen Krieges war aber nur deshalb mglich gewesen, weil Mazarin den aufrhrerischen, mit Spanien verbundenen Hochadel gnzlich niedergeworfen hatte. Ludwigs Xiv selbstndige Regierung 16611715. Ludwigs Absolutismus. Nach dem Tode Mazarius (1661) bernahm Ludwig Xiv. als sein eigener Minister selbst die Regie-rung. Den Adel zog er an den Hos, wo das ppige Leben ihn bald entnervte und finanziell zu Grunde richtete. Das Einspruchsrecht des Parlaments beseitigte Ludwig gnzlich, so da sein Wille nun unbestritten oberstes Gesetz war, wie es der ihm allerdings zu Unrecht in den Mund gelegte Ausspruch ,,1'etat c'est moi" ganz treffend ausdrckt. Keinwun- Ludwig xiv. " genotten zum der- tritt zur katholischen

6. Geschichte des Mittelalters - S. 91

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Heinrich Vi. Philipp. V 6e—74. 91 reits zum König gewählt und gekrönt. Da er aber die Regierung nicht führen konnte, nahm sein jüngster Oheim, Herzog Philipp von Schwaben, die Krone an, die ihm die Fürsten anboten. Gegen Philipp erhob eine Gegenpartei Otto, den jungen Sohn des Löwen, zum Gegenkönig. * * Otto Iv. war in England erzogen und in Frankreich mit einer englischen Grafschaft belehnt worden. Er bat nicht nur wie Philipp den Papst um Bestätigung seiner Wahl; als Innozenz sich nach langem Zögern für ihn erklärte, schrieb er ihm: „In Staub und Asche hätte sich mein Königtum aufgelöst, wenn Ihr nicht in Eurer Huld die Wag- □ schale zu meinen Gunsten gesenkt hättet." D Als der Papst sich für Otto entschied, fühlten sich manche Fürsten durch diese Einmischung gereizt: sie traten zu Philipp über, dem „jungen sühen Mann", für den Walter von der Vogelweide seine herrlichsten Sprüche dichtete. Da wurde er auf seiner Pfalz bei Bamberg von dem gewalttätigen Otto von Wittelsbach aus Rachsucht ermordet, und seine Witwe, die griechische Kaisertochter 3rene> die „Rose ohne Dorn, die Taube sonder Galle", starb bald nachher aus der Burg Hohenstaufen. Ietzt wurde Otto allgemein anerkannt. Aber als er die Rechte des Reiches wahrte und sogar Apulien zu erobern sich anschickte, kam des Papstes Mündel, Heinrichs Vi. junger Sohn, über die Alpen. Wenige Stunden vor Ottos Ankunft zog Friedrich Ii. in Konstanz eilt; alles verließ den hochfahrenden Welfen. 3. Aber auch Friedrich geriet in vielfachen Streit mit den Päpsten. Im Bann unternahm er einen Kreuzzug, den er bei der Krönung in Aachen gelobt hatte. Er gewann durch Unterhandlungen Jerusalem, Bethlehem und Nazareth nebst Sidon und die Krone des Gelobten Landes, nutzte sie aber selber vom Altar der Kirche des Heiligen Grabes nehmen, weil kein Priester sie ihm aufsetzen durfte. * * Friedrich Ii. verwaltete sein apulisches Erbreich nach ganz modernen Grundsätzen, führte Gerichtshöfe, besoldete Beamte, Zölle, Monopole ein. Die Regierung Deutschlands überließ er seinem ältesten Sohn; doch beugte er die aufblühenden Städte, die Heinrich frei machen wollte, unter die Hoheit der Landesfürsten. 4. Sein Kampf mit dem Papst Innozenz Iv., einem Grafen Fiesco aus Genua, gestaltete sich fast so leidenschaftlich und verderblich wie der Investiturstreit. Innozenz erklärte Friedrich für abgesetzt,

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 78

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
78 Das Zeitalter des Bundestages. Arbeitergruppen in eng umgrenzten Sonderbereichen des Handwerks. Und roie die Brgerschaft in der Organisation der Zunft auf die Leitung der Stadtgemeinde Einflu anstrebte, so verbanden sich die Gesellen zur Aus-fechtung von Lohn- und andern Streitigkeiten; schon damals schritt man zu gemeinsamen Arbeitseinstellungen (Ausstnden). Noch grere Menschenmengen in Stadt und Land wurden in der neuern Zeit, in groen Fabrikbetrieben oder in Hausarbeit, von kapital-krftigen Unternehmern in den einzelnen Zweigen ihres Gewerbes be-schftigt. In Frankreich wendeten sich die Hugenotten, als ihnen die Regierung den Staatsdienst verschlo, dem Grobetrieb, der Industrie zu, und als die Aushebung des Edikts von Nantes sie rechtlos machte, brachten sie ihre Fachkenntnis und ihre Geschftsverbindungen in die neue Heimat mit, nach England, Holland; hchlich willkommen waren sie in Deutschland, besonders in Kurbrandenburg. 2. Bisher hatte man als Triebkraft Wind und Wasser benutzt: an den Berglehnen, dem rauschenden Bach stand die Mhle, die Fabrik. Im neunzehnten Jahrhundert trat die Beherrschung des Dampfes hinzu. Sie hat Arbeit und Handel, unser ganzes gesellschaftliches Leben umge-staltet; vor allem das Reisen. Lngst hatte man, vorab in Preußen, die Postlinien vermehrt, die Landstraen (Chausseen") ausgedehnt und verbessert; man reiste schon gern und weit: im Jahr 1842 erschien der erste Bdeker". Noch waren Berlin und Wien die einzigen Grostdte deutscher Zunge; in Berlin fiel dem Reisenden die strenge Ordnung auf, in Wien nahm ihn die Polizei in scharfe Aufsicht: sie untersuchte sorgfltig sein Gepck auf zollpflichtige Gegenstnde und verbotene Drucksachen. Das Reisen in der Landkutsche" war unbequem, kostspielig und zeitraubend: der Fahrpreis betrug auf Pferd und Meile ungefhr V/2 M.; der Eilwagen", die Extrapost", den die Postverwaltung stellte, wenn fr vier Personen bezahlt wurde, brauchte z. B. von Kassel bis Berlin 2v2 Tage. Wer irrt eigenen Wagen reiste, hatte vor der Abfahrt durch Laufzettel" Postpferde zum Wechseln zu bestellen. Frachtwagen be-frderten die Waren. Am Fue von Hhen, wo eine Steigung der Strae Vorspann ntig machte, oder oben, wo sie berwunden war, standen ausgedehnte Wirtshuser, die Stallungen besaen: vor diesen Gasthfen" sammelten sich frmliche Wagenburgen. berhaupt boten die Landstraen ein lebendiges Bild, wenn sich zwischen den hoch aufgebauten, schweren, langsam fahrenden Frachtwagen die leichte gelbe Postkutsche flink hin-durchwand, sicher geleitet vom schmucken Postillion, der bei Ankunft und Abfahrt und unterwegs auf dem Posthorn sein lustiges oder weh-mtiges Liedchen in die Luft schmetterte.

8. Geschichte der Römer - S. 90

1836 - Leipzig : Baumgärtner
90 Oskern abgelernten atellanischen Possenspiele, wie sie wahrscheinlich in der Stadt Atella in Kampanien gewöhnlich waren. Auch ließ man zur Abwehr der Pest durch den Dictator L. Man- lius Jmperiosus einen Nagel in die Tempelwand des capitolini- schen Jupiters einschlagen. Da der nur zu diesem Geschäft gewählte Dictator aber auch eine Trnppenanshebung halten wollte, zwangen ihn die Volkstribunen zur Niederlegung seines Amtes und forderten ihn im Jahr 362 v. Chr. wegen seiner Strenge vor Gericht, ihm auch die schlechte Behandlung seines auf dem Lande lebenden Sohnes, Titus Man lius, vorwerfend. Voll Unwillen beschloß der Jüngling öffent- lich zu zeigen, daß er es mit seinem Vater und nicht mit dessen Feinden halte. Mit einem Dolche unter dem Kleide ging er früh zur Stadt, gerade vor das Haus des Tribuns Marcus Pomponius, der ihn sogleich vorließ. Nach gegenseitiger Begrüßung sagte Manlius, er habe etwas mit ihm ohne Zeugen zu sprechen. Kaum waren sie beide allein, als der Jüngling den Dolch zog und ihn auf der Stelle zu durchbohren drohete, wenn er nicht eidlich ihm versicherte, die Klage gegen seinen Vater Lucius Manlius zurückzunehmen. (Siehe die Abbildung N= 19.) Der Tribun, der den Stahl des tollkühnen starken Jünglings vor seinen Augen blitzen sah, schwur den verlangten Eid und gab seine Klage auf. Das Volk aber belohnte diese That kindlicher Liebe damit, daß es den jungen Mann zum Kriegstribun ernannte. In demselben Jahr 362 war wahrscheinlich durch eine vulkanische Erschütterung auf dem Markte zu Rom eine weite Kluft von unermeß- licher Tiefe entstanden, die man auszufüllen vergebens versuchte. Nach dem Aussprüche eines Sehers mußte in diesen Abgrund das beste Gut des römischen Volkes geworfen werden, wenn man dem Staate seine Dauer sichern wollte. Da man hierüber in Ungewißheit war, so trat ein edler Jüngling, Marens Curtins, hervor und fragte, ob es für Römer ein höheres Gut gebe, als kriegerische Tapferkeit. Darauf weihete er sich zum Opfer für die Götter der Unterwelt, schwang sich in voller Rüstung auf sein herrlich geschmücktes Roß und sturtzte sich in den Schlund, an dessen Stelle nachher der curtische See ent- standen seyn soll. (Siehe die Abbildung N= 20.) Da sich schon damals viele Plebejer durch die auf Wochenmärkten und Sammelplätzen erschlichene Stimmenmehrheit zu Staatsämtern drängten, so machte der Bürgertribun Cajus P otelius, auf Betrieb der Patricier, einen Gesetzvorschlag gegen ungebührliche Amtsbewerbung

9. Geschichte der Römer - S. 78

1836 - Leipzig : Baumgärtner
78 Wasser, wo es schon herausgekommen, wieder hineinzudrangen oder durch Graben seitwärts in das Feld zu leiten. Daher wurde die Ableitung durch den berühmten Emissarius oder Ableitungskanal,'") bis an die Ebene, wo der Strom in Bewässerungsgraben über die Felder vertheilt ward, unternommen und, ehe Camillus vor Rom erschien, vollendet. Der Dictator aber stellte hier die Kriegszucht wieder her, ließ Schan- zen aufwerfen und einen Minengang graben, der zur Burg der Feinde hinanführte, wo ein Tempel der Juno stand. Als der Gang so weit fertig war, daß er sich in diesem Tempel offnen konnte, ließ Camillus zum Schein einen Sturm auf die Mauern unternehmen, welche die Vejenter ver- theidigten. Inzwischen horten die in der Mine steckenden Römer unter dem Tempelboden, daß ein Aurussper dem gerade opfernden Könige der Vejenter verkündige, dem sei der Sieg beschieden, der die Eingeweide dieses Opferthiers den Göttern vorlegen würde. In diesem Augenblick brachen die römischen Soldaten den Boden auf, erschlugen die Opferer und erfüllten die Weissagung. Die Burg gerieth nun leicht in ihre Hände und sie öffneten den Stürmenden die Tbore. Die Beute aus der reichen Stadt war über Erwartung groß; Alles erhielt die Armee; nur die Freien und Unbewaffneten wurden als Sklaven zum Vortheil der Staatskasse verkauft. Als man alles menschliche Eigenthum aus Veji abgeführt hatte, wurde auch feierlich das Bild der Himmelskönigin Juno, welches wegen seiner Versetzung befragt, ja geantwortet haben soll, weggebracht und auf dem Aventinus aufgestellt, wohin sie Camillus durch Gelübde eingeladen hatte und ihr nachher den gelobten Tempel weihete. Dieses Ende nahm Veji, die reichste und mächtigste Stadt Etruriens, seitdem verödet und fast spurlos vertilgt! Das vejentische Acker- und Rebenland wurde vertheilt, jeder Plebejer erhielt sieben Morgen oder Jugera. Daß die Erzählung von Veji's Untergang eine ganz poetische Sage ist, mit unhistorischen Geschichten ausgeschmückt, darf wohl, nach den neuesten Ansichten von diesem Theile der römischen Geschichte, als gewiß angenommen werden. Schon die Alten hielten den Minengang für ein Mahrchen. Eben so unwahrscheinlich ist der in so kurzer Zeit vollendete Bau des großen Emissarius, der wahrscheinlich dem Zeitalter der Kö- nige angehörr. Die zehnjährige Dauer der Belagerung erinnert an Troja's zehnjährige Belagerung und der Gang an das Roß des Epeos. So ist Veji in der alten römischen Dichtung dem homerischen Ilion nachgebildet. *) Er mißt 3700 Schritt, hat 6' Höhe, 3|' Breite, und ist durch vulkanisches Gestein gebrochen, ein bewunderungswerthes Werk.

10. Geschichte der Römer - S. 26

1836 - Leipzig : Baumgärtner
26 scheinbar ehrenvollen Erhebung der Tochter wohl erkannte trug die Kränkung mit Stillschweigen, so wie er früher den Argwohn über den Thater des Mordes unterdrückt hatte, mehr der Vernunft als dem Schmerze gehorchend. Einst schöpfte Silvia für den Dienst der Göttin Wasser aus der Duelle des dem Mars oder Kriegsgotte geheiligten Hains. Hier erschien ihr der Gott in seiner Herrlichkeit und verhieß ihr, sie werde Iwillingsknaben gebaren, denn der über dem Ort wal- tende Dämon habe sich mit ihr vermahlt. Als Amulius diese Bege- benheit erfuhr, ließ er die Silvia streng bewachen und befahl, als sie wirklich zwei Knaben geboren hatte, die Mutter, als eine entehrte Priesterin, nach dem Gesetz mit Ruthen zu geißeln und zu tödten, die Kinder aber in den Strom zu werfen. Nach einer Sage erlitt Silvia die Todesstrafe, nach einer andern wurde sie nur eingekerkert und spater wieder befreit. Der Sklave aber, welcher die Zwillinge ersaufen sollte, setzte die in einer Wanne oder Mulde liegenden Kinder auf das bis an den Fuß des Palatinischen Hügels ausgetretene Wasser der Tiber, worauf sie fortschwammen bis an einen wilden Feigenbaum, der viele Jahrhunderte lang mitten in der Stadt Rom als ein heiliges Denkmal erhalten wurde. Hier stieß die Mulde um, und da sich das Wasser wieder zurückgezogen hatte, blieben die Kinder im Schlamme liegen. Eine Wölfin aber kam herbei und ließ sie saugen; ein Specht brachte ihnen Speise. Beide Thiere waren dem Mars heilig. Gerade zu die- ser Zeit trieben auch die Hirten des Königs ihre Heerden dort auf die Weide. Einer derselben, Faustulus, bemerkte dieses Schauspiel, nahm sich der Hülflosen an und übergab sie seiner Frau Acca La- rentia oder Laurentia zur Pflege *). (Siehe die Abbildung lx" 1.) Die Kinder, Romulus und Remus genannt, wuchsen als Hirten auf. Des Romulus mit Schilfrohr bedeckte Hütte stand noch bis zu Nero's Zeit in Rom; und die dazu bestimmten Aufseher mußten sie heilig bewahren und die durch Zeit oder Wetter entstandenen Be- schädigungen so wieder ausbessern, daß an der alten Form nichts ver- ändert wurde. Die Brüder bekamen Handel mit Numitors Hirten, dessen Gebiet sie plünderten. Bei einer dem Hirtengotte Pan gefeierten Lustbarkeit, wo halbbekleidete Jünglinge unter muthwilligen Scherzen umherliefen, überfielen jene Hirten die in diesem Spiel begriffenen; *) Einige nehmen an, Larentia habe bei den Hirten Lupa d. h. die Liederliche geheißen; lupa bedeutet auch eine Wölfin, und dieß sey der Ursprung der Sage und des Wunders.
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