62 Die fremden Erdteile. Afrika.
Flußbetten mit Wasser. In der langen D ü r r e z e i t darauf bleicht das
büschelförmig stehende Gras und wird zu Heu auf dem Halme, so daß es
jahrelang seine Nährkraft behält. Aus dem gelben Gras heben sich die
Schirmakazien wie grüne Riesenpilze, die Akazien verkümmern an trockenen
Stellen zu einem dichten Dornengestrüpp, das ein Fortkommen sehr erschwert.
Das Grundwasser sickert unterirdisch, vor Verdunstung geschützt, in den
Rinnsalen fort, tritt wohl hier und dort zutage und kann in den Rinnsaalen
häufig ergraben werden.
So vermag das Land trotz seiner Regenarmut und Sonnenglut große
Rinderherden zu ernähren, die den Reichtum der Hererö, eines Negerstammes
nördlich Windhuk und der gelbgrau gefärbten Nama oder Hottentotten
im 8. ausmachten. Im wenig bekannten N. leben die Landbau treibenden
Ovambo.
Das trockne Klima läßt die große Wärme am Tage leichter ertragen,
die kühlen Nächte gewähren auch dem Europäer erquickenden Schlaf, im
sonnenbestrahlten Lande gedeihen kaum Krankheitskeime: Dentsch-Südwest-
asrika hat ein gesunderes Klima, als unser Vaterland und vermag
daher Weiße als Ansiedler aufzunehmen.
Von dem durch eine Mole gegen Brandung geschützten Hafen Swa-
kopmuud führt je eine schmalspurige Eisenbahn nach dem Hauptort
Windhuk und nach den Otaviminen, die Kupfer bergen. Im 3. verbindet
eine Eisenbahn Lüderitzbncht mit Keetmannshoop.
b) Englisch-Südafrika. Vor 100 Jahren erwarben die Engländer
von den Niederländern das Kapland, das ein wichtiger Rastort war für
Schiffe, die von der Heimat nach Ostindien fuhren. Die Kapholländer
wanderten aus und gründeten neue Staaten, die am Ende des vorigen Jahr-
Hunderts alle den Engländern unterworfen waren. So umfaßt Englisch-
Südafrika hauptsächlich Kapland, Natal, Oranjekolonie, Transvaal (sprich säl),
Betschnanenland und Rhodesia (nach Rhodes, einem um Engl.-Südasrika
verdienten Manne). Zeige sie!
Engl.-Südafrika liefert hauptsächlich Gold (^Johannisburg),, Diamanten
(aus Kimberley), Wolle, Angorawolle (Mohair) und Straußenfedern.
Südafrika ist durch Eisenbahnen gut erschlossen. Die größte Stadt ist
^Kapstadt am Tafelberg mit dem größten Seeverkehr Afrikas. Trotzdem ist
die Bedeutung der Sadt seit Eröffnung des Sueskauals geringer geworden.
Durban, Hst. von Natal, hat ebenfalls lebhaften Verkehr.
c) Portugiesisch-Ostafrika s. bei Ostafrika.
6. Ostafrika.
1. Das Land. Es ist der höchste Teil Afrikas, der breite, östliche
Raud des afrikanischen Tafellandes, das im X. mit Abessinien endet und
dessen Westgrenze unweit der westlichen Ufer des Njafsa-, Tanganjika-
und Albertfees geradlinig nach Snakin läuft. Ostafrika wird durch zwei
nordsüdliche Grabenbrüche gegliedert, deren tiefste Stellen große Seen bedecken.
In und an den Gräben finden sich zahlreiche erloschene und tätige Vulkane.
Der westliche, innerafrikanische Grabenbruch enthält den Tanganjikasee,
dessen Küste die Länge der Ostseeküste von Lübeck—meinet hat. Nördlich von.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
8 Die Umgebung des Heimatsortes.
das Bächlein? — Wie unterscheidet sich ein Graben von einem Flusse?
Welche Zwecke verfolgt man mit der Anlage des Grabens? Finden sich in
der Nähe des Heimatsortes noch andere künstlich angelegte Gewässer? —
Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Wassers, wo es frei aus der Erde hervorbncht, nennt
man Quelle. Bon hieraus wäscht sich dasselbe eine Rinne oder ein Bett aus, sucht
in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens auf und bildet
daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende Wasser schnell abwärts,
so Haides ein starkes, bei langsamem Laus ein geringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in
eine Tiefe, so bildet es einen Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer
auf ihrem Wege durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und
Fabrikbetrieb, sowie zur Bewässerung der Wiesen dienstbar zu machen. Oft erscheint
das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese heißen Sink-
stofse, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das Wasser langsamer fließt.
Die Stelle, wo die fließenden Wassermengen sich in ein anderes Gewässer ergießen,
heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Gewässer nennt man Riesel oder Bäche,
die großen Flüsse und Ströme. Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen
einem größeren Flusse zu, so heißt dieser Hauptfluß, jenes Nebenfluß. Nicht selten
werden benachbarte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
3. Bodenbeschaffenheit. Die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des
Bodens ist gar verschieden. Dies zeigt auch die Umgebung unserer Stadt.
Die fruchtbare Ackererde eignet sich vortrefflich zum Anbau von Feld-
und Gartenfrüchten; das Wiesenland bringt üppigen Graswuchs hervor.
Sandboden und S teiuboden find dagegen unfruchtbar und zum Aubau
wenig geeignet. Mit anderen, fruchtbaren Erdarten gemischt, nähren sie indes
auch Pflanzen und bilden den sogenannten leichten Boden. Ist der Boden
stark von Wasser durchzogen, so bildet er als Weichboden das Snmps-
land und den torfreichen Moorboden. Snche Beispiele dieser Boden-
arten aus der Umgebung deines Heimatsortes auf! Vou der Fruchtbarkeit
des Bodens hängt größtenteils Wachstum und Gedeihen der Pflanzen ab.
Beides bedingt wieder das Vorkommen von mancherlei Getier.
Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die aus den Ackern ange-
baut werden! — Welche Feld- und Wiesenblumen, Sumpf- und Moorpflanzen kennst
du? — Zähle Laub- und Nadelbäume, Sträucher und andere Pflanzen des Heimat-
lichen Waldes auf! — Erzähle von den: Tierleben in Feld und Wald! —
4. Klima. Die Witterung zeigt im Laufe des Jahres mancherlei
Wechsel und Verschiedenheiten. Was weißt du von der Witterung zur Zeit
des Winters, des Frühlings, des Sommers und des Herbstes zu erzählen?
Man spricht von einem klaren und einem bewölkten Himmel, von heißen,
warmen und milden, kühlen, rauhen und kalten Tagen, sowie von ruhigem,
windigem und stürmischem Wetter. Auch unterscheidet man Nebel, Tau,
Regeu, Schnee und Hagel. Im Sommer sind Gewitterbildungen nicht selten.
Alle wässrigen Niedergäuge nennt man Niederschläge, die Luftströmungen
Winde. Letztere werden nach den Himmelsgegenden benannt, aus welchen
sie wehen. (Nordwind, Ostwind, Südwind, Westwiud.) Sehr starke Wiude
heißeu Stürme. Welche Jahreszeiten haben die größten W är m e g e g e n s ä tz e?
Alle diese Witteruugserschei'uuugeu zusammen genommen
in ihrer jährlichen Wiederkehr bilden das Klima unserer
Gegend. Es wird bedingt dnrch die Wärmeverhältnisse, Winde
und Niederschläge.
Das Klima beeinflußt sehr wesentlich Wachstum und Gedeihen der Pflanzen,
Auftreten und Lebensweise der Tiere und kann dazu beitragen, die Fruchtbarkeit des
Bodens zu erhöhen oder zu beeinträchtigen. Auch wir Menschen hängen von unserer
Lebensweise (Kleidung, Wohnung, Beschäftigung u. s. w.) vom Klima ab. Weise dies nach.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
4 Der Heimatsort.
Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause dorthin? In
welcher Richtung zieht sich dieselbe hin? Vergleiche sie ihrer Breite und ander-
weitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße! — Neuue öffentliche
Gebäude in der Hauptstraße und gieb kurz ihre Bedeutung an! Welche
derselben sind königlich, welche städtisch? Welche Gebäude siud unter deu
Privat Häusern merkwürdig ? — In einer Hauptstraße herrscht
am Tage reges Verkehrsleben. Erzähle davon!
b) Unlängst besuchten wir einen öffentlichen Garten. Gieb seine Lage,
Gestalt und Umfriedigung an! Erzähle von den Kieswegen, Ruhebänken,
Rasenflächen, Bäumen, Gebüsch- und Blumeugruppeu desselben!
Ein Garten bedarf einer aufmerksamen Pflege. Vom Frühling bis zum Winter
hat der Gärtner darin mancherlei Arbeiten zu verrichten. Wie kann der Besncher
durch sein Verhalten im Garten zur Pflege desselben beitragen? Welchen Nutzen ge-
währt ein solcher Garten den Besuchern? — Wer hat daheim einen Garten? In
allen Gärten werden Pflanzen angebaut; doch nicht überall dieselben Arten. Wie
unterscheiden sich Blumen-, Obst- und Gemüsegärten von einander? -
c) Beschreibe den Weg von der Schule nach dem nächsten großen
Marktplatz des Heimatsortes! Sprich über feine Gestalt und Größe im
Vergleich zu unserm Schulhofe! Welche Straßen führen anf den Markt-
platz? — Fast jedes Haus am Markte ist ein Kaufladen.
Nenne Waren, die hier zum Verkauf ausgeboten werden! Bezeichne einzelne
Geschäfte nach den Waren, welche dieselben führen! Wie unterscheidet sich die Kirche
am Marktplatz durch ihren Bau von den bisher betrachteten Gebäuden? Wozu dient
dieselbe? Welche andern öffentlichen Gebäude stehen am Marktplatz oder in dessen
Nähe? —
Ein besonders reges Leben und Treiben herrscht aus dem Marktplatz an den
Markttagen. Dann bringen die Landleute aus ihren Gärten und von ihren Feldern
allerlei Früchte, ferner Butter, Geflügel und andere Verkaufsartikel auf den Markt.
Auch manche Handwerker, als Fleischer, Töpfer, Schuhmacher u. f. w. halten hier ihre
Waren feil. Nenne andere Märkte des Heimatsortes! Einzelne werden wohl manch-
mal nach den Waren benannt, die dort vorzugsweise ausgeboten werden. Nenne der
gleichen! — Warum sind die Marktplätze für die Bewohner des Heimatsortes und
seiner Umgebung gar wichtig? — Planzeichnung an der Wandtafel. -
d) Zähle die Gewässer des Heimatsortes auf! Wie ueunt man die
Räuder derselben? Vergleiche die Bewegung der Wassermasseu im Heimat-
lichen Fluß mit denen des Teichs oder Sees! Die Wellenbewegung im
Teiche oder See wird durch deu Wind hervorgebracht. Bläst derselbe aus
0., so schlagen die Wellen an das Westufer. In welchen Fällen rollen die-
selben uach dem Ost-, Nord- und Südnfer? Wann liegt der Wasserspiegel
des Teichs oder Sees ganz glatt und ruhig da? Teiche und Seeu nennt
man stehende Gewässer. — Die Wassermassen des Flusses bewegeu sich
allzeit fort. Diese Beweguug nennt man das Fließen des Wassers
und derartige Gewässer fließende Gewässer. Von dieser Wasserbewegnng
kommt auch die Benennuug „Fluß" her. Eiu fließendes Wasser sucht
in seinem Laufe st e t s d i e niedrig st eu B o d e n l a g e n auf. Be-
stimme die Hauptrichtuug des heimatlichen Flusses!
Der Fluß hat zwei Ufer. Weuu man mit deu Augen der Richtung
seines Laufes folgt, so hat man zur rechten Hand das rechte Ufer, zur
linken Hand das linke Ufer. Auf welcher Flußseite liegen unser Schul-
haus, der Marktplatz u. s. w. ? — Die rinnenartige Vertiefung zwischen
beiden Ufern, welche sich das Flußwasser ausgewaschen hat, nennt man Fluß-
b e 11. In der Regel ist es in der Mitte am niedrigsten, ^s senkt sich
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Afrika. 99
Borland am Saum der Sahara heißt D a t t e l l a n d. Dem Wasser-
mangel im Landinnern sticht man hie und da durch Anlage von Tief-
bruunen (artesische B.) abzuhelfen. — Die B e v ö l k e r u u g besteht aus
den eingeborenen B e r b e r st ä m m e n und den Nachkommen eiugewau-
derter Araber. Dazu kommen noch Juden, Türken und F r a n-
z o s e n.
Das Gebiet des Nordrandes enthält 4 Staatengebilde:
a) Die türkische Provinz Tripolitanien umfaßt das Hochland von
Barka und das Gebiet s. von den S yrten einschließlich der Oase Fessan.
Hst. Tripoli, wichtiger Ausgangspunkt der Karawanen.
b) Tunis, fruchtbares Küstenland w. der Sorten, im Altertum Haupt-
sitz des alteu Kulturvolkes der Karthager, heute ein französischer Schutz-
staat. Hst. Tunis. In der Nähe die Stätte des alten Karthago.
c) Algerien, von den Gebirgsketten des Atlas durchzogen, ehedem
ein gefürchteter Raubstaat, seit 1870 französische Kolonie. Das Land wird
von den Franzosen immer mehr der Kultur erschlossen. Ausfuhr von feinen
Gemüsearten und Halfagras (zur Papierbereituug). Hst. Algier, am
Meere gelegen; Hauptausfuhrhasen.
ä) Sultanat Marokko, das westliche Atlasland. aber auch tief in
die Wüste hineinreichend, letzter Rest der arabischen Reiche in ^.-Afrika.
Der Anbau des Landes wird nachlässig betrieben: dagegen steht die Vieh-
zucht auf hoher Stufe (Berber-Rosse). Blühende Gewerbe sind die Leder-
bereitnng, Teppichweberei, Anfertigung von roten Mützen (Fes), Wollen-
und Seidenwaren. — Hauptstädte: Marokko (die geschmückte Stadt) in
herrlicher Lage am Fnße des großen Atlas, und Fes, größte Stadt
(150000 E.) und Sitz der Industrie.
3. Das Gebiet der Sahara (d. h. Wüste). Es ist das größte
W ü st e u g e b i e t der Erde, 16 mal so groß als das Deutsche
Reich, also fast so groß als ganz Europa. Die Wüste ist weder eine
einförmige Ebene noch ein ununterbrochenes Sandmeer. „Mit ebenen,
stein- oder fand bedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge
von Düne n und düstere, fast schwarz aussehende F e l s e n g e b i r g e."
Manche dieser Gebirge bedecken einen größeren Bodenraum als die Alpen
und sind höher als das Riesengebirge.
Das Klima der Wüste ist heiß und sehr trocken. Jahrelang bleibt
jeglicher Regen aus und kann durch den starken nächtlichen Tau nur sebr
unvollkommen ersetzt werden. Die Pflanzenwelt der Wüste ist
daher sehr armselig. Nacktes Gestein, kahler Felsboden und ödes Sand-
land starrt dem Reisenden entgegen, hin und wieder von mißsarbenen
Salzpflanzen, harten Dornsträucheru und sastarmen Kräutern bedeckt.
Aus dieser Natur der Wüste erklärt sich auch die arabische Bezeichnung
„Meer ohne Wasser". — An solchen Stellen der Wüste, wo Quellen zu
Tage treten, entwickelt sich eine reiche Pflanzenwelt. Man nennt solche
Stellen Oasen, d. h. Rast- oder Wohnorte, weil hier allein menschliche
Besiedelung möglich ist und Redende hier Rast halten. Die Oasen sind
die rechte Heimat der Dattelpalme; aber man baut auch Getreide
und Südfrüchte au. Mit Hilfe des Kamels, welches tagelang das
Wasser entbehren kann, macht man R e i s e n d n r ch d i e W ü st e. Einen-
Reisezug, zu dem zahlreiche Kamele verwendet werden, nennt man K a r a-
w an e (Bild 17). Oft müssen die Wüsten-Reisenden viel Durst und Ent-
behrungen allerlei Art erleiden, werden wohl gar von dem glutheißen
Wüstenwinde, dem Samum, heimgesucht, der bei langem Andauern ganzen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Barka Tripoli Tunis Altertum Tunis Karthago Algerien Algier Marokko ^.-Afrika Marokko Deutsche
Reich Europa
4 • Der Heimatsort.
b) Unlängst besuchten wir einen öffentlichen Garten. Gieb seine
Lage, Gestalt und Umfriedigung an! Erzähle von den Kieswegen, Ruhe-
bänken, Rasenflächen, Bäumen, Gebüsch- und Blumengruppen desselben!
Ein Garten bedarf einer aufmerksamen Pflege. Vom Frühling bis
zum Winter hat der Gärtner darin mancherlei Arbeiten zu verrichten. Wie
kann der Besucher durch sein Verhalten im Garten zur Pflege desselben
beitragen? Welchen Nutzen gewährt ein solcher Garten den Besuchern? —
Wer hat daheim einen Garten? In allen Gärten werden Pflanzen ange-
baut; doch nicht überall dieselben Arten- Wie unterscheiden sich Blumen-,
Obst- und Gemüsegärten von einander? —
c) Beschreibe den Weg von der Schule nach dem nächsten großen
Marktplatz des Heimatsortes! Sprich über seine Gestalt und Größe
im Vergleich zu unserm Schulhofe! Welche Straßen führen auf den
Marktplatz? — Fast jedes Haus am Markte ist einkaufladen.
Nenne Waren, die hier zum Verkauf ausgeboten werden! Bezeichne
einzelne Geschäfte nach den Waren, welche dieselben führen! Wie unter-
scheidet sich die Kirche am Marktplatz durch ihren Bau von den bisher
betrachteten Gebäuden? Wozu dieut dieselbe? Welche auderu öffentlichen
Gebäude stehen am Marktplatz oder in dessen Nähe? —
Ein besonders reges Leben und Treiben herrscht aus dem Marktplatz
an den Marktagen. Dann bringen die Landleute aus ihren Gärten und
von ihren Feldern allerlei Früchte, ferner Butter, Geflügel und andere
Verkaufsartikel auf den Markt. Auch manche Handwerker, als Fleischer,
Töpfer, Schuhmacher u. f. w. halten hier ihre Waren feil. Nenne andere
Märkte des Heimatsortes! Einzelne werden wohl manchmal nach den
Waren benannt, die dort vorzugsweise ausgeboten werden. Nenne der-
gleichen! — Warum sind die Marktplätze für die Bewohner des Heimats-
ortes und seiner Umgebung gar wichtig? — Planzeichnung an der
Schulwandtafel. —
d) Zähle die Gewässer des Heimatsortes auf! Wie nennt man
die Ränder derselben? Vergleiche die Bewegung der Wassermassen im
heimatlichen Fluß mit denen des Teichs oder Sees! Die Wellen-
bewegung im Teiche oder See wird durch den Wind hervorgebracht. Bläst
derselbe aus 0., so schlagen die Wellen an das Westuser. In welchen
Fällen rollen dieselben nach dem Ost-, Nord- und Süduser? Wann liegt
der Wasserspiegel des Teichs oder Sees ganz glatt und ruhig da? Teiche
und Seen nennt man stehende Gewässer. — Die Wassermassen des
Flusses bewegen sich allzeit fort. Diese Bewegung nennt man das
Fließen des Wassers und derartige Gewässer fließende Gewässer.
Von dieser Wasserbewegung kommt auch die Benennung „Fluß" her. Ein
fließendes Waffer fucht in seinem Laufe stets die niedrig-
sten Boden lagen auf. Bestimme die Hanptrichtnng des Heimat-
liehen Flusses!
Ter Fluß hat zwei Ufer. Wenn man mit den Augen der Richtung
feines Laufes folgt, so hat mau zur rechten Hand das rechte Ufer, zur
linken Hand das linke Ufer. Auf welcher Flußseite liegen nnser Schul-
haus, der Marktplatz u. s. w.? — Die riuuenartige Vertiefung zwischen
beiden Usern, welche sich das Flußwasser ausgewaschen hat, nennt man
Flußbett. In der Regel ist es in der Mitte am niedrigsten. Es senkt
sich in der Richtung des Flußlaufes. Warum? — Gehen wir
dem Flnßlanse entgegen, so bewegen wir uns slußaufwärts, während
das Wasser hinab, also flußabwärts fließt. Alle Gebäude, Bäume,
Brücken u. f. w., welche von nns aus flußaufwärts zu fiuden sind, liegen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
ö Die Umgebung des Heimatsortes.
von Bergen eingeschlossenes, rundes Thal ist ein Thalkessel. — Nenne
Tyäler in der Umgebung deines Heimatsortes! Welche Pflanzen hast dn
auf deu Höhen und in den Thälern angetroffen?
2. Gewässer. Die Umgebung des Heimatsortes weist mancherlei
stehende und fließende Gewäsfer aus. Nenne das größte derselben! Be-
schreibe den Laus des heimatlichen Flusses in der Umgegend! Wo und
warum weist derselbe mancherlei Krümmungen oder Windungen
auf? Hat er einen langsamen oder schnellen Laus? Welcher Art ist also
sein Gesälle? Wo wird seine Wasserkraft zum Mühleubetriebe ver-
wertet? — Wo trafen wir in der Umgegend Quellen au? Verfolge
den Lauf des Riefels, oder Baches, der von hier aus seinen Laus
nimmt? Inwiefern wird sein Lauf von der örtlichen Bodengestaltnng
beeinflußt? Wo bildet der Lauf einen Wassersa ll? In welch größeres
Wasser mündete das Bächlein? — Wie unterscheidet sich ein Graben
von einem Flusse? Welche Zwecke verfolgt mau mit der Anlage des
Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatsortes noch andere künft-
lich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Waffers, wo es frei aus der Erde hervor-
bricht, nennt man Quelle. Von hieraus wäscht sich dasselbe eine Rinne
oder ein Bett aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des
umliegenden Bodens auf und bildet daher mancherlei Krümmungen-
Bewegt sich das fließende Wasser schnell abwärts, so hat es ein starkes, bei
langsamem Laus ein geringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe,
so bildet es einen Wasserfall- Zuweilen hemmt man fließende Gewässer
auf ihrem Wege durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen-
und Fabrikbetrieb, sowie zur Bewässerung der Wiesen dienstbar zu machen.
Lst erscheint das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen
getrübt; diese heißen Sinkstoffe, weil sie als Schlamm zu Boden sinken,
wenn das Wasser laugsamer fließt. Die Stelle, wo die fließenden Wasser-
mengen sich in ein anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die
kleinsten fließenden Gewässer nennt man Riesel und Bäche, die großen
Flüsse und Ströme. Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen
einem größeren Flusse zu, so heißt dieser Hauptfluß, jenes Nebenfluß.
Nicht selteu werden benachbarte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
3. Lodenbeschaffettheit. Die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des
Bodens ist gar verschieden. Dies zeigt auch die Umgebung unserer Stadt.
Die fruchtbare Ackererde eignet sich vortrefflich zum Anbau von
Feld- und Garten fruchten; das Wiesenland bringt üppigen Graswuchs
hervor. Sandboden und Steinboden sind dagegen unfruchtbar und
zum Anbau wenig geeignet. Mit anderen, fruchtbaren Erdarten gemischt
nähren sie iudes auch Pflanzen und bilden den sogenannten leichten Boden.
Ist der Boden stark von Wasser durchzogen, so bildet er als Weich-
boden das Sumpslaud und deu torsreichen Moorboden. Suche Bei-
spiele dieser Bodenarten aus der Umgebung deines Heimatsortes ans!
Von der Fruchtbarkeit des Bodens hängt größtenteils Wachstum und
Gedeihen der Pflanzen ab. Beides bedingt wieder das Vorkommen von
mancherlei Getier.
Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die auf deu
Äckern angebaut werden! — Welche Feld- und Wiesenblumen, Sumpf- und
Moorpflanzen kennst du? — Zähle Laub- und Nadelbäume, Sträucher und
andere Pflanzen des heimatlichen Waldes auf! — Erzähle von dem Tier-
leben iu Feld und Wald! —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Die Wasser- und Lufthülle der Erde.
125
hervor. (Abb. 33.) Die Quelle kann auch durch Bohrung eines artesischen
Brunnens (Abb. 34) zum Hervorsprudeln gebracht werden.
Abflußgebiet. Einem jeden Flusse ist ein bestimmtes Gebiet zu-
gefallen, das er entwässert. Von der Größe und dem Regenreichtum
des Abslußgebietes hängen die Größe und Wasserfülle des Flusses
ab. Sehr hohe Gebirge entseuden, weil sie regenreich sind, gewöhnlich
nach allen Richtungen viele Wasseradern. Manche Berggipfel haben
große Bedeutung als Ausstrahlungspunkte mehrerer Gewässer.
Flüsse, die von trockenen und wenig bewachsenen Gebirgen abrinnen,
besitzen nicht bloß einen im allgemeinen niedrigen, sondern auch einen sehr
wechselnden Wasserstand. In den großen Tieflandschaften Sibiriens,
Nordamerikas, Südamerikas, Rußlands haben sich die Riesenströme
der Erde entwickelt. Die wasserreichsten Ströme gehören regen-
reichen Gebieten an, so der Kongo und der Amazonenstrom. Die Wüsten-
gebiete der Erde haben dagegen nur Trockenbette, die meist nur
unterirdisch Wasser führen.
Einfluß des Klimas
und Bodens. In war-
men Ländern verdunstet
das Wasser mehr als in
kältern. Die Länder der
gemäßigten Zone sind
daher im Verhältnis zur
Regenmenge besser be-
wässert als die der heißen Zone. In den trockenen Gebieten der letzteren
gibt es Flußläufe, die völlig versiegen. Große Durchlässigkeit des
Bodens erschwert ebenfalls die Bildung wasserreicher Ströme, wie die
Kalkgebirge mit ihren verschwindenden Flüssen beweisen. Viele
Ströme der Erde haben eine regelmäßig eintretende Schwellzeit. In
Gegenden hoher Breiten tritt diese mit Beginn der Schneeschmelze
ein. In heißen Ländern versiegen die Flüsse während der Trockenzeit,
die regelmäßig mit der Regenzeit abwechselt.
b) Die Seen.
Seenreichtum. Findet ein fließendes Gewäffer seine Laufrichtung § 71
gesperrt, so staut es sich zu einem See auf. Die Zahl der Landseen ist
ungeheuer groß. Am zahlreichsten sind sie in Gegenden, die früher
vergletschert waren, serner an Küsten.
Arten der Seen nach ihrer Entstehung Die Ursachen der
Seenbildung sind verschieden. Die Seen sind zu deuten 1. als Ein-
Abb. 34. Artesischer Brunnen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
124
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
oder Atolle, wenn sie einen fast vollständig geschlossenen Kreis bilden,
der in der Mitte eine Lagune umschließt. (Abb. 32.) Dnrch Ausfüllung
der seichten Lagunen mit angeschwemmten Stoffen sind die sehr zahl-
reichen Korallen in seln entstanden.
Iv.
Die Wasser- und Tufthülle der Erde.
1. Die Gewässer.
a) Die Flüsse.
§70. Wasserscheide. Die höchste Erhebnngslinie eines Gebietes scheidet
den Wasserabfluß, bildet also eine Wasserscheide. Das abfließende
Wasser vereinigt sich zu Bächen, Flüssen und Strömen, bis es sich
schließlich in einen See oder ein Meer ergießt.
Quellen der Flüsse. Im
Hochgebirge sind die Gletscher
die nie versiegenden Speisebecken
der Flüsse. Im Mittelgebirge und
Seh. Flachlande haben eine ähnliche Be-
deutuug Moore, die sich wie ein
Schwamm voll Wasser saugen.
m Nnr zum Teil sammelt sich das
Wasfer oberflächlich. Ein großer
Teil dringt in das Gestein ein,
folgt deffen Schichten und tritt
irgendwo als Quelle zutage.
_ „ Überall ist in der obern Gesteins-
hülle Wasfer als sog. Grundwasser
jzr — _ vorhanden. Sobald das Grund-
/ / I \ / ' ] \ f) wasser eine wenig durchlässige Erd-
a \ / l a ' j schicht trifft, sammelt es sich in
größerer Menge an. Ist die
f r. ' Schicht schräg gerichtet, so muß
an ihrem untern Ende eine Quelle,
Abb.33. Arten von Quellen. in diesem Falle Schichtquelle
I. Schichtquelle, Ii. Überfallquelle, Iii. Spaltquelle, . , , cd'.s. i
genannt, hervorsprudeln. Bildet
die undurchlässige Schicht eine Mulde, so kann die Quelle als sog.
Überfallquelle von selbst hervorsprudeln, weun die ganze Mulde
unterirdisch mit Wasser gesättigt ist. Ist aber ein Talspalt vorhanden,
so sprudelt das an tiefer Stelle sich sammelnde Wasser als Spaltqnelle
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
4
Der Heimatort.
c) Gewässer. Unsere Stadt liegt an einem Flusse. Woher stammt
der Name Fluß? Wohin fließt das Wasser, nach welcher Richtung? Wie
findest du das rechte und linke Ufer? Welche Gebäude liegen auf dem
rechten, dem linken Ufer? Wieweit fließt das Wasfer in einer Sekunde?
Wie fließt es also? Woraus besteht das Bett des Flusses? Wie tief
ist er? Wieviel Wasser fließt in einer Sekunde vorbei? In welcher Zeit
würde der Fluß das Schulgebäude gefüllt haben?
Wann steht das Wasser am höchsten, wann ist Niedrigwasser?
Warum steht es im Herbst am niedrigsten? Wie groß ist der Unterschied des
jährlichen Wasserstandes? Was kannst du von Überschwemmungen erzählen?
Von welcher Farbe ist das Wasser? Im Sommer wird es von winzig
kleinen Pflanzen grünlich gefärbt, man fagt, das Wasser blüht. Nach
heftigem Regen ist das Wasser getrübt von Erdteilchen, die hineingeschwemmt
wurden. Wo sinken diese Stoffe zu Boden? Welchen Geschmack hat
das Wasser? Und doch enthält das Flußwasser mancherlei Salz,
z. B. Kochsalz. Die Havel bei Brandenburg führt z. B. in einem Jahr
soviel dieses Salzes vorbei, daß man damit das ganze Schulgebäude der
höhereu Mädchenschule vollschütten könnte. Die Salze des Flußwassers sind
zwar durch den Geschmack nicht nachzuweisen (Süßwasser), allein das Wasfer
kennzeichnet sich doch als „hartes" im Gegensatz zum weichen Negenwasser.
Welche Schiffe trägt der Fluß? Wodurch unterscheiden sich Dampfer
und Kähne? Wo finden sich Stellen zum Anlegen, Aus- und Einladen?
Welche Waren verfrachten die Schiffe? Wieviel Eisenbahnwagen sind nötig,
um einen Kahn zu beladen?
Welche stehenden Gewässer kennst du?
cl) Das Klima. Neune die Jahreszeiten! Welche Monate ge-
hören dazu? Was weißt du von den Jahreszeiten zu sagen?
1. Die Wärme der Luft ist am geringsten im Januar, am größten
im Juli. Womit mißt mau die Luftwärme? Zeige am Thermometer 0°,
10° Wärme, 10° Kälte! Achte auf die Luftwärme mit Hilfe des Thermo-
meters, das im Schatten hängen muß. Hätten wir im ganzen Jahre
gleichmäßige Wärme, keinen Winter und Sommer, so wäre es so warm wie
etwa Ende April, d. i. die mittlere Jahres wärme. Wie groß ist sie
für unsere Gegend? Welche größte Kälte und welche größte Wärme tritt
i. a. bei uus ein? (In der Mark 33° und — 15°).
2. Regen und Schnee. Miß in einem zylindrischen Glase den
Regen! Wieviel nun hoch stand das Wasser? Wieviel em fallen im Jahre?
Der meiste Regen fällt im Sommer, wir haben also Sommerregen.
Was fällt im Winter? Der Schnee ist zuerst von Mitte November an zu
erwarten, der letzte Schnee fällt Mitte April. Ganz ohne Schnee sind nur
die Monate Juli, August.
3. Der Wind weht am häufigsteu aus W. und Sw., aus 0. Beim
Westwind ist der Himmel bewölkt, es regnet häufig; im Sommer ist die
Luft kühl, im Wiuter milde; die Gegensätze zwischen Sommer und Winter
werden also kleiner. Vergleiche die Kellerlnft! Der Westwind ist der Regen-
wind. Bei ruhigem Wetter oder bei Ostwind ist die Luft häufig
klar, es ist schönes Wetter, im Sommer herrscht Hitze, im Winter Kälte, der
Gegensatz zwischen den beiden Jahreszeiten wird größer. — Was weißt du
vom Sturm zu sagen?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
8 Die Umgebung des Heimatortes.
2. Gewässer. Die Umgebung des Heimatortes weist mancherlei
steheude und fließende Gewässer aus. Neune das größte! Beschreibe den
Lauf des heimatlichen Flusses iu der Umgegeud! Wo wird feine Wasser-
kraft zum Mühlenbetriebe verwertet? — Wo trafen wir in der Umgegend
Quellen an? Verfolge den Lauf des Riesels, oder des Baches, der
von hier aus seinen Lauf nimmt! Inwiefern wird sein Lauf von der ort-
lichen Bodengestaltung beeinflußt? Wo bildet der Lauf einen Wasserfall?
In welch größeres Wasser mündet das Bächlein? —- Wie unterscheidet sich
ein Graben von einem Flnsse? Welche Zwecke verfolgt man mit der An-
läge eines Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatortes noch andere
künstlich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Waffers, wo es frei aus der Erde kommt,
nennt man Oueüe. Von hier aus wäscht es sich eine Rinne oder ein Bett
aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens
auf und bildet daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende
Wasser schnell abwärts, so hat es ein starkes, bei langsamem Lanf ein ge-
ringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe, so bildet es einen
Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer auf ihrem Wege
durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und Fabrik-
betrieb, sowie zur Bewässerung der Wieseu dienstbar zu machen. Oft erscheint
das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese
heißen Sinkstoffe, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das
Wasser langsamer fließt. Die Stelle, wo sich die fließenden Wasser in ein
anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Ge-
Wässer ueuut man Riesel oder Bäche, die größeren Flüsse und Ttröme.
Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen einem größeren Flnsse zu,
so heißt dieser Hanptflnf;, jenes Nebenfluß. Nicht selten werdeu benach-
harte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
2. (Densck und Lrde.
1. Tie Bewohner. Abstammung und Religion der Bewohner
in der Umgegend des Heimatortes!
Die Nahruugsquelleu der Landbevölkerung richten sich namentlich
nach der Natur des heimatlichen Bodens. Der wichtigste Nahruugszweig ist
die Landwirtschaft. Die Ertragsfähigkeit des Bodens nötigt zum
Ackerbau; die Wiesen fördern die Viehzucht. Auch findet sich bei jedem
Gehöft ein Garten mit Obst- und Gemüsebau.
Das Gewerbe ist auf dem Lande nicht so häufig vertreten, wie in der
Stadt. Viele Landbewohner erwerben sich ihren Unterhalt in ländlichen
Fabriken, als Zuckerfabriken, Ziegeleien, Kalköfen und Glashütten. Mühlen-
werken, Spiritnsbrennereien u. s. w. Andere nähren sich durch Forstarbeiten,
Wegebau und Torfstich. Der Beamten st and ist durch Geistliche, Lehrer,
Forstbeamte, Gendarmen u. s. w. vertreten. Endlich ist noch der Kauf-
mann zu erwähnen. — Welche andern Nahrungszweige kommen in der
Umgebung deines Heimatortes noch vor? — Welcher ist überwiegend ver-
treten, und warum?
2. Trtsknnde. Neune Ortschaften (Dörfer, Landgüter, Gehöfte) in
der Umgebung deines Heimatortes! Gib ihre Lage zu unserer Stadt an!
Merke sonstige eigenartige Bauten und Ortschaften in der Nähe deines
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]