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1. Geschichte des Altertums - S. 96

1903 - Leipzig : Voigtländer
Geschichte der Rmer. oder Pchter des betreffenden Patriziers auf feinen Landgtern oder trieben nach erlangter Genehmigung Kleingewerbe und Kleinhandel; sie waren ihm zu Diensten mancher Art und Abgaben verpflichtet, während er als ihr Patron sie zu schtzen und namentlich vor Gericht zu vertreten hatte. Dem regierenden Patriziat (Adel) gegenber stand die minder berechtigte Brgerschaft in Stadt und Land, die groe Menge", Plebejer die Plebejer (Plebs). Sie waren wahrscheinlich ursprnglich Be-wohner der von den Rmern unterworfenen latinischen Städte, die auf rmisches Gebiet bergesiedelt waren. Sie hatten keinerlei Anteil an der Staatsverwaltung, weder aktives noch passives Wahlrecht, waren aber persnlich srei' und trieben Ackerbau, Gewerbe und Handel (vgl. die Periken in Sparta, die Metken in Athen, 10 u. 11). Sklaven Dieunfreien, die Sklaven, waren entweder Kriegsgefangene oder Kinder von Sklaven; infolge der fortwhrenden Kriege nahm ihre anfangs sehr beschrnkte Zahl immer mehr zu. Namentlich m der spteren Zeit kamen hufig Freilaffnngen vor; der Freigelassene (libertinus) trat in den Brgerstand ein. 2. Die lteste Verfassung. An der Spitze des Gemem-Knig Wesens stand der König. Er war, wie der Basilens des griechischen Heldenzeitalters, Oberpriester. Oberrichter, oberster Verwal-tuugsbeamter und Oberseldherr. Er ernannte, einschlielich der ihm ebensalls untergebenen Priester, alle Beamten. Be: Amts-Handlungen trug er die goldgestickte Purpurtoga und sa auf elfen-beinernem Hochfeffel (sella curulis), das Zepter aus Elfeubem ttt der Hand. Auf der Strae schritten ihm zwls Viktoren" mit Ruten-bndeln (fasces), in denen ein Beil steckte, voraus (die Stcke bildeten das Abzeichen der niederen, das Beil das der hheren Strafgewalt). Senat Der Senat, der in der lteren Zeit 100, spter meist 300 Mit-glieder (patres) zhlte, stand ihm als beratende Behrde zur Seite. Auch die Wahl des Knigs durch Vermittlung eines Zwischen-knigs (interrex) lag im wesentlichen in seiner Hand, jedoch vor-Volksver- tiehaltlich der Genehmigung der in den Kuriatkomitien nach den sammlung Geschlechtsgenossenschasten (Kurien) versammelten Vollbrgerschaft. Gehilsen des Knigs in der Kriminalgerichtsbarkeit waren die Sprer des araen Mordes" (quaestores parricidii), in der Heeresshruug die Tribunen (tribuni equitum der Reiter, militum der Futruppen). 3 Die Servianischen Reformen. An den Namen dev Knigs Servius Tullius knpft sich eine Versassnngsnderung, die an

2. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 3

1902 - Leipzig : Voigtländer
1. Land und Volksstmme. 3 lanb wohnenden Stmme. In alten Liedern," berichtet Tacttus, feierten die Germanen den erbgeborenen Gott Tuisto und dessen Sohn Mannus, den ersten Mann, als Stammvter und Stifter ihres Volkes. Dem Mannus teilten sie drei Shne zu, nach deren Namen die an der Nordsee wohnenden Stmme Ingvonen, die in Mittel-Deutschland Herminonen, die brigen in der Nhe des Rheins Ifta-Herminonen oonen hieen." Diese Hauptstmme, die als religise Gemein-Jstvo^ schsten ihre besonderen Sundesheiligtmer besaen, zerfielen in eine Menge einzelner Vlkerschaften. Die wichtigeren waren: A. Links vom Rheine (also, nach rmischer Bezeichnung, in Gallien): 1. die Nervier in Belgien (stark mit Reiten vermischt); 2. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein. B. Rechts vom Rheine: 1. die Chatten (Hessen), ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gelungenen lieberbau, brohenben Blick, lebhaften Mut und klugen Sinn. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfnbeten, erst ab, wenn sie einen Feind gettet hatten. Die allertapfersten trugen berbies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feinbes sich lsten" (Tacitus); 2. die Cherusker an beiben Seiten der oberen und mittleren Weser; 3. die Friesen in dem Kstenlanbe von der unteren Ems bis zu den Rheinmnbungen. Sie haben, wie die Chatten, bis heute ihre Wohnsitze behauptet; 4. die Sachsen in Holstein; 5. die Ciwhern in Itlanb. Weit nach Osten behnten sich die Sweben aus, die den grten Sweben Teil Germaniens zwischen Donau und Ostsee dem swebischen Meere" einnahmen und sich wieder in besondere Vlkerschaften schieden. Sie waren," erzhlt Csar, der bei weitem kriegerischeste Volks-stamm von allen Germanen und bewohnten hundert Gaue, aus denen sie alljhrlich je 1000 Mann ausziehen lieen, um Krieg zu führen, während die baheim bleibenben die gelber bestellten. Im nchsten l*

3. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. uncounted

1902 - Leipzig : Voigtländer
9. Gerichtstag. Die Grafengerichte der karolingischen Zeit haben sich in Deutschland bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, an ein-zelnen Orten weit darber hinaus erhalten. Dreimal im Jahre in der Regel wurde wegen Verbrechen gegen Leib und Leben, Hof und Habe im echten Ding" verhandelt. Vor das unechte", gebotene" Ding gehrten die leichteren Vergehen. Unsere Darstellung folgt einem ber-lieferten genauen Berichte der ein Gericht zu Usedom. Die Ding-statte ist unter freiem Himmel, unter einer uralten Eiche. Haselgerten, in die Erde gesteckt und mit roter Schnur verbunden, bilden die Hegung. Ernst thront der Richter auf hohem Steinsitze vor aufgehngtem Schilde, das Gesicht nach Osten, das rechte Bein bers linke geschlagen, den weigeschlten Stab in der Hand. Solange der Richter so sitzt, ist das Gericht gehegt. Klopft er mit dem Stabe, so gebietet er Ruhe; legt er ihn nieder, so ist das Gericht geschlossen. Dem Richter zur Seite sitzen die Schffen, die Urteiler. Vor ihnen, zu ihrer Rechten, steht der Klger, das Antlitz gen Norden; gegenber der von ihm selbst geladene Verklagte; ringsum sieht man dingpflichtige Hofbesitzer des Gerichtsbezirkes. Alle sind in Waffen nach dem Rechte freier Männer. Dem Richter gegenber steht der Dingbote. Eben erhebt der Klger seine Klage, auf das blutige Gewand am Boden weisend. Gelingt es dem trotzig dreinblickenden Verklagten nicht, sich durch Zeugen oder Eideshelfer zu reinigen, so wird er hohes Wergeld zahlen mssen, denn ein Freier war es, den er erschlagen haben soll. 10. Ausritt zum Kreuzzuge. Das Bild zeigt uns den inneren Hof eines Grafen- oder Frstensitzes. Der alte Burgherr steht mit seiner trauernden Gattin und dem jngsten Tchterlein auf der Freitreppe des steinernen Palastes mit den romanischen Bogenfenstern. Vor ihnen steht der Beichtvater der Familie, der den jungen Grafen in dem Entschlsse, das Kreuz zu nehmen, gestrkt hat. Gattin und Shnlein nehmen den letzten Abschied von dem in eine ferne, unbekannte Welt ziehenden Ritter. Ein Edelknabe in enganliegendem Beinkleide hlt das prchtige Streitro, dessen Decke das Wappen des Herrn trgt. Der Graf und feine Lehens-lente tragen nicht den Eisenpanzer spterer Zeit, sondern der einem Ledergewande den lteren Ringelpanzer und darber einen rmellosen ! berwurf, an dessen Grtel das Schwert hngt. Den Kopf bedeckt der | der ledernen Hirnkappe oder der Ringelkapuze eine Eisenhaube mit oder / ohne Nasenband, auch wohl ein breitrandiger Eisenhut. Die Brust der Kreuzfahrer schmckt das Kreuz. Die junge Grfin trgt ein golddurch-wirktes Seidenkleid mit kostbarem Grtel, auf dem zusammengebundenen Haare das Gebude" der verheirateten Frau aus Schleier und Kopftuch, darber einen mit edeln Steinen besetzten Stirnreif. Das von festem Turme berragte Tor, durch das die Lehensleute des Grafen einziehen, -; fhrt auf den ueren Hof des Herrensitzes. Dort stehen die Wirtschafts-gebnde, die Stallungen fr die Rosse und Rinder, die Scheunen, die Wohnungen der diensttuenden Kriegsleute und des Gesindes. Links sieht man den Oberbau des tiefen Burgbrunnens mit der Eimerwinde. Mit dem Rufe: Gott will es" verlt der Reiterzug die Burg.

4. Alte Geschichte - S. uncounted

1902 - Leipzig : Voigtländer
1. Bau einer Pyramide (etwa 2900 v. Chr.). Einer der mchtigen gyptischen Könige des Alten Reiches von Memphis besichtigt den Bau seiner Grabpyramide. Die Grabkammer mitten im Innern, deren Zu-gang noch offen bleibt, ist lngst fertig; doch Jahr um Jahr wird von unten nach oben ein neuer Steinmantel aufgelegt, so da die Pyramide mit jedem Regierungsjahre des Knigs an Gre wchst. Die von den Steinmetzen unten sorgsam hergerichteten Kalksteinquadern werden aus einer Bretterbahn mhsam hinaufgeschafft; unzhlige Menschen, Sklaven und Kriegsgefangene, von denen viele den Anstrengungen im Brande der Wstensonne erliegen, sind dabei thtig; nur Hebebume und Walzen sind ihre einfachen Hilfswerkzeuge. Zwei Priester erlutern dem Pharao den Bauplan aus der Steintafel, die ein knieender Sklave hlt. Der eine der Priester trgt eine Percke, der andere (der Baumeister) das vor der Sonne schtzende Faltentuch der dem glattrasierten Kopfe. Der Herrscherstab und der schlangenartige Schmuck am Stirnreif der Krone Bezeichnen den König als Herrn der Leben und Tod. Diener mit groen Fchern wedeln ihm Khlung zu; links hinter ihm steht der Fhrer der bewaffneten Leib-Wchter. Die gewaltige Pyramide im Hintergrnde ist etwa 150 m hoch; ihre Stufen sind verkleidet und der Zugang zur Grabkammer ist vermauert worden, nachdem sie die Mumie ihres Erbauers ausgenommen hat. 2. Olympische Spiele. Das Bild stellt einen Waffenlauf dar, am dritten Tage der fnftgigen Festfeier in der Mitte des vierten Jahr-Hunderts v. Chr. Die etwa 190 m lange Laufbahn, das Stabion, ist von stufenfrmigen Sitzreihen fr die Zuschauer umgeben. Soeben enbet der letzte der Rundlufe, welche die Wettkmpfer auszufhren haben; die ganze Haltung der Zuschauer zeigt eine fieberhafte Erregung. Die Wettlufer find bicht vor dem Ziel; sie tragen bcn Erzhelm, den Rundschild, den Brustpanzer und eherne Beinschienen. Einer ist vor dem Ziel erschpft zusammengesunken. Dem Sieger aber jauchzt ganz Griechen-land zu, denn aus allen Landschaften sind die Zuschauer herbeigestrmt: rechts der einfach gekleidete Spartaner und der ernste Philosoph aus Tarent in kunstvoll bergeworfnem Mantel; vor ihnen der den Mantel schwenkende Jngling aus Milet und der sitzenbe arkadische Lanbmann mit dem rmellosen Gewanbe aus Schaffell; noch weiter links der vornehme junge Thebaner im feinwollenen buntumraitbeten Leibrocke nebst dem altern Freunbe und Reisegefhrten, dem die Krbisflasche an der Seite hngt. Heute erhlt der Sieger nur die Palme, bermorgen aber schmckt ihn der Obmann der Kampfrichter im heiligen Tempelhaine des olympi-sehen Zeus (in der Altis) mit dem Kranze von Blttern des heiligen lbaumes, dem hchsten Preise, den ein Grieche erringen kann. Von der Altis ist auf dem Bilde nur der Nordostwinkel zu erkennen; er ist durch die Schatzhuser am Fue des Kronionhgels und die lange Echohalle hinter den jenseitigen Zuschauern begrenzt.

5. Alte Geschichte - S. uncounted

1902 - Leipzig : Voigtländer
3. Routtsche Seeschlacht. Im ersten Punischen Kriege erbauten die ftnttjtnnen ?a-en eroc <te9^0tte' die ihnen bis dahin gefehlt hatte Simhf hn smc m emer Erfindung aus, die ihnen zur See den gewohnten gegen Mann ermglichte: mit Enterbrcken. Unser li a ^ails^.aftljr^Seeschlacht darzustellen. Das karthagische Schiff (das mittlere dessen Achterlei! mit Steuerruder sichtbar ist) hat der-lucht. m schrgem Anlaus mit seinem Bug und Rammsporn die Ruderreihe des romtictien Schisses (vorn rechts, mit dem Eberkopf und der Schlange) Kl* r +rummern' Der gelungene Sto hat dem Rmer die Bewegungs-fahigkett genommen. Vordem wre damit sein Schicksal besieaelt gewesen - ll\btr T" 6rl5f6igec?T& runb gerannt. Jibtx ehe es dazu kommt, halten die langen Enterhaken der Romer den Gegner fest; die schwere Enterbrcke, bis dahin am Mste 8! r' alt ??uen und Rollen von Steuerbord wie von Backbord verwendbar saust meder und sat krachend mit ihren Eisenkrallen die t^rte*wrf 5ah9eta ^mischen Krieger dringen hinber, und ihr Kurzschwert und die Lanze entscheiden rasch den Sieg der die der- ī" -fe fm? hauptschlich zum Fernkampfe gerstet; aber Bogen und Pfeile nutzen ihnen gegen die neue Taktik der Rmer weniq nicht einmal aus Schiffen mit turmartigem Aufbau fr die besten Bogenschtzen, tote auf dem im Hintergrunde. 4- Rmischer Triumphzug. Der Kaiser L. Septimius Severus halt nach berwindung der Parther (197-198 n. Chr.) in Rom seinen feierlichen Trmmphzug zum Kapitol. Der Zug bewegt sich auf der via sacra des uern Forums durch den Titusbogen. Die Spitze des Ruaes tst schon vorbei. Der aus dem Bilde sichtbaren Gruppe schreitet ein Lenturto voran. Ihm folgen brtige germanische Krieger mit dem schreckenden Brenfell der Kopf und Schulter. Sie tragen rmische Feld-zeichen, eines davon geschmckt mit Schild und Panzer des zwischen ihnen gehenden gefangenen Partherknigs. Hinter diesem kommen jochtraqende gefesselte Parther, dann rmische Tubablser. Nun erscheint ans aold-strahlendem Wagen der lorbeerbekrnzte Triumphator selbst; eine eherne, vergoldete Siegesgttin hlt den goldenen Kranz der sein Haupt. Mit-glicder des Kaiserhauses, Unterfeldherren, Priester in weiem Gewnde, Wiktoren mit den Rutenbndeln bilden des Kaisers nchste Umgebung. Ein Elefant trgt die kostbarsten Beutestcke. Dann folgt der lange Zug der siegreichen Legionen. Das jubelnde rmische Volk bildet die Gasse durch die sich der Zug bewegt. Unter den Zuschauern fllt vorn ein Padagog auf: ein Sklave, der die vor ihm stehenden Shne seines Herrn auf allen Wegen zu begleiten und an ihrer Erziehung mitzuwirken hat. Beeden ihm steht ein kleinasiatischer Grieche mit phrygischer Mtze; rechts unten im Bilde sieht man die korbartige Kopfbedeckung eines Persers, weiter zurck die von Negersklaven getragene Snfte einer Matrone. Davor steht ein Senator mit dem breiten Purpurstreifen auf der Tunica vom Halse bis zum Grtel und mit der purpurbesumten weien Toga; neben sich Hat er den vornehmen Gastfreund aus der syrischen Provinz. Der am Spalier beteiligte Krieger im Vordergrunde trgt die Rstung des rmischen Legionssoldaten: den Metallhelm mit Wangenbndern, den Lederkoller (lorica) mit Metallplatten zum Schutze von Schulter und Leib, den Grtel mit den herabhngenden metallbeschlagenen Schutzriemen und am Schulterriemen das kurze Schwert. Sein nchster Kamerad erhebt eben zum Ehrengrue den etwa 2 m langen Speer (pilum); in der Linken trgt er den viereckigen, gewlbten Schild (acutum). Ter schne Tempel im Hintergrnde ist der Roma und der Venus geweiht; dahinter sieht man den Rundbau des Kolosseums.

6. Geschichte des Altertums - S. 210

1879 - Mainz : Kunze
210 Dritter Abschnitt. das rmische Reich von Tag zu Tag an Macht und Gre ver-Iieren' und es vermochte kaum die Einflle barbarischer Völker 92ot. abzuhalten, welche im Norden und Osten die Grenzen bedrohten. Bemerkenswerth ist es, da, als 247 n. Chr. die tausendjhrige Feier der Erbauung Roms begangen wurde, der Sohn eines arabischen Ruberhauptmanns auf dem rmischen Thron sa. Wie einst die Monarchie des macedonischen Welteroberers zer-fiel und allmhlich in dem rmischen Reich aufgieng, so sank jetzt dieses von dem hohen Gipfel seiner Macht herab und konnte es Germanische nicht hindern, da germanische Völker das morsche Gebude ganz brechendem, zertrmmerten und neue Reiche auffhrten, welche theilweise noch auf dieser ersten Grundlage ruhen. Aber ehe das rmische Reich sich auflste, einigte noch einmal Constantin Constantin der Groe die zerfallenden Theile desselben zu einem Alleinherr- 9roften Ganzen. Als er den Thron bestieg, regierten gerade sechs scher. Kaiser; die Gewalt der Waffen sollte entscheiden. Da gewahrte Constantin eines Tages, als die Sonne sich dem Untergange nahte, der ihr das aus Lichtstrahlen gebildete Siegeszeichen des Kreuzes mit der Aufschrift: Durch dieses wirst du siegen!" Unschlssig, wie er diese Erscheinung deuten solle, schlief er ein und sah im Traume Jesus Christus mit dem gleichen Zeichen, welches ihm Tags zuvor am Himmel erschienen war. Hierin erblickte er den Befehl, eine Kreuzesfahne fertigen zu lassen, welche er fortan dem Heere vorantragen lie. Wo sich die Fahne des Kreuzes, das Labarum, zeigte, ward der vollstndigste Sieg errungen. Constantin regierte als Alleinherrscher 324337. tritt zum Schon 312 trat Constantin ffentlich zum Christentum der, Christentum nq^m aber auch an den heidnischen Opfern Antheil, befragte die Wahrsager und Zeichendeuter und fhrte den Titel eines Ober-Priesters. Da ihm seine Geistlichen die Lehre vorgetragen hatten, er werde von allen Snden gereinigt die Welt verlassen und in die Seligkeit eingehen, wenn er die Taufe auf die letzte Stunde aufspare, lie er sich dann erst taufen, als er sein Ende fhlte, und behielt auch die weien Taufgewnder an, welche damals die Neu-getauften anzulegen pflegten. Uebrigens war Constantin der die Pflichten, welche er zu erfllen hatte, durchaus im Unklaren, benahm sich gegen seine Angehrigen wie ein Tyrann und lie seinen Schwa-ger, seine zweite Gemahlin Fausta und seinen ltesten Sohn Crispus hinrichten. Sich selbst betrachtete er als den Heiligsten und Frmm-

7. Geschichte des Altertums - S. 151

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer, 151 Antheil am Kriege zu nehmen. Kurz nach dem Friedensschlsse (284) lieen sie eines Tags ihren Uebermut an Schiffen der Rmer f,nbte aus, welche allerdings einem Vertrage entgegen in ihrem Hafen erschienen waren, versenkten fnf davon und ermordeten die Matrosen. Als hierauf rmische Gesandte in Tarent erschienen und Genug-thuung verlangten, wurden sie ffentlich beschimpft und verlacht, weil sie das Griechische nicht ganz richtig sprachen. Da trat das Haupt der rmischen Gesandten vor das Volk hin und sprach: Lachet und erhalten immerhin, so lange ihr noch knnet; ihr werdet lange zu weinen le"^ru^"~ haben, bis der uns angethane Schimpf in Strmen eures Blutes rein gewaschen sein wird." Das rmische Volk erklrte den Tarentinern sofort den Krieg; jetzt zitterten die feigen, verweichlichten und genuschtigen Prahler und schickten eiligst Gesandte an den König Pyrrhus von Epirus. Das war ein abenteuerlicher Herr, der fr Geld und gute Worte Pyrrhus steht Jedem mit seinem Arm und seinen kriegsgebten Soldaten beistand. t-"ernar6ee"~ Er kam und brachte 20 Elephanten mit, von denen aber nur wenige in Italien anlangten. Die Rmer hatten diese lukanischen Ochsen" (so nannten sie die Elephanten) noch nie gesehen und erschraken sehr; ihre Pferde wurden scheu, und die Krieger flohen. Pyrrhus siegte (bei Herakles) vollstndig; allein er hatte diesen Sieg theuer erkauft. siegt Es wre ihm lieber gewesen, wenn er Frieden mit den Rmern htte schlieen formen. Darum schickte er unverweilt seinen Freund Cineas, einen gewandten Redner, nach Rom und lie Friedens-antrage machen. Dieser besuchte die angesehensten Männer in Rom und berreichte ihren Frauen und Kindern Geschenke; Nie-mand wollte sie annehmen. Zuletzt erklrte man ihm, man knne sich auf Friedensunterhandlungen nicht eher einlassen, als bis Pyrr-hus Italien verlassen habe. Als Cineas zurckgekehrt war, sagte er und zu Pyrrhus: Herr! die Rmer sind ein unverzagtes Volk. Bereits haben sie ein neues Heer ausgerstet und stehen schlagfertig da. Der Senat ist eine Versammlung von lauter Knigen; er will Krieg, so lange wir noch einen Fu breit von Italien tnne haben!" Pyrrhus suchte nun den armen rmischen Feldherrn Fabricius zu bestechen; allein es war vergebens. Er bemhte sich ihm Furcht einzujagen und stellte einen Elephanten hinter einen Vorhang; auf ein gegebenes Zeichen erhob das Ungetm ein grliches Geschrei und schwang drohend seinen Rssel der den Kopf des Fabricius. Die Redlich-Allein Fabricius blieb ganz ruhig und sprach zum König: Gestern ^m?n Fbri. hat Dein Gold nichts der mich vermocht, heute wird Dein Ele- cms

8. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1878 - Mainz : Kunze
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung k. 37 ihm den Beinamen „allerchristlichster König", welchen alle französischen Könige in der Folge beibehielten. Diesem erhabenen Beinamen machte Chlodwig wenig Ehre. Als der Westgothenkönig Alarich Ii. von Chlodwigs Siegen über Chlodwig &e die Thüringer und Alamannen Kunde erhalten hatte, schickte er Boten ^eftgotsjen an ihn und lud ihn zu einer Zusammenkunft ein. Auf einer Jnfel der Loire unterredeten sich beide Könige, schmauseten zusammen und gelobten sich Friede und Freundschaft. Es gehörten aber die Gothen zu den Arianern, die Franken waren rechtgläubige Katholiken. Die Bischöfe und Geistlichen der den Gothen unterworfenen gallischen Völker wünschten dem Frankenreiche anzugehören. Darüber entstanden Unruhen im Lande der Gothen, und viele der verfolgten Geistlichen flüchteten sich zu Chlodwig; der sprach zu seinen Franken: „Höret, es ärgert mich, daß die Ketzer den schönsten Strich in Gallien besitzen; auf, lasset uns hinziehen und mit Gottes Hülfe ihr Land erobern." Alle stimmten bei. So brach Chlodwig auf gen Poitiers, erschlug Alarich Ii. in der Schlacht bei Vougle (507) und hätte die Gothen gänzlich aus Gallien und entreißt vertrieben, wenn nicht Theodorich der Große, König der Ostgothen in £anb 507. Italien, Alarichs Schwiegervater, für feinen Enkel eingeschritten wäre. Doch konnte er es nicht hindern, daß Chlodwig alles Land von der Loire bis zu den Grenzen von Languedoc dem fränkischen Reiche einverleibte. Kaiser Anastasius in Constantinopel, welcher von Chlodwigs Siegen Chlodwig vernommen hatte, schickte demselben die Insignien der königlichen Würde, J.^ndes den Purpurmantel und das Diadem. In der Kirche von Tours schmückte Hofsich Chlodwig damit, bestieg ein stattliches Kriegsroß und durchritt mit cere™mel großem Gepränge die Straßen der Stadt, indem er Gold und Silber unter die staunende Menge ausstreute. In Paris richtete er in der Folge nach dem Muster des römischen Hofes eine glänzende Hofhaltung ein, gründete viele Hofämter und setzte über alle Hofleute einen Haus-meier (major domus), einen Mann aus edlem Geschlechte, welcher im Kriege und Frieden nach ihm der erste sein sollte. Chlodwig hatte nun ein großes Reich ausgerichtet und strebte Chlodwig darnach, die übrigen Frankenstämme, welche von seinen Vettern be-herrscht wurden, mit seinem Reiche zu vereinigen. Der eine von ihnen, stamme Siegbert, welcher zu Cöln herrschte, hatte einen leichtsinnigen Sohn, bet des Bischofs eine weiße Taube vom Himmel hernieder, welche ein Fläschchen mit Oel in ihrem Schnabel hielt. Aus diesem Fläschchen sollen alle französischen Könige gesalbt worden sein. 1793 ward es zerschlagen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 213

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung 2c. 213 ein Geheimnis mittheilte, welches Niemand außer dem Könige wissen konnte, faßte er Zutrauen, und um ihre göttliche Sendung außer Zweifel zu setzen, ließ er das Mädchen zuerst durch eine Versammlung von Geistlichen, dann durch das Parlament zu Poitiers prüfen. Alle thaten den Ausspruch, Johanna sei von Gott zur Rettung Frankreichs gesandt. Es ward beschlossen, dem gottbegeisterten Mädchen die Leitung des Heeres anzuvertrauen und Johanna nach Blois zu schicken, um dort die Anstalten zum Zuge nach Orleans zu treffen. Sie erhielt ihrem Verlangen gemäß ein Schwert, welches man nach ihren Angaben hinter dem Altare der Katharinenkirche zu Fier-Bois aussuchte, eine vollständige Ritterkleidung und eine weiße mit Lilien gestickte Fahne, woraus Gott mit der Weltkugel in der Hand und zwei knieende Engel ihm zur Seite dargestellt waren mit der Inschrift: „Jesus Maria!" Diese Fahne trug sie, um das Schwert nicht gebrauchen zu müssen. In Blois angelangt, führte sie unter den zügellosen Soldaten Johanna ent strenge Zucht, gute Sitten und Andachtsübungen ein, damit sie der W^eans Hülfe Gottes würdig seien. Sie befahl, daß alle beten, die Messe hören, beichten und crnnmuniciren sollten. Alles Fluchen, Spielen, Plündern wurde bei harter Strafe verboten. Auch follte eine Schar von Priestern unter einem besonderen Banner den Zug begleiten. Fast ohne Widerstand erreichte man Orleans. Während die französische Besatzung nach einer andern Seite hin einen Ausfall machte, brachte Johanna die Lebensmittel glücklich in die ausgehungerte Stadt. Man empfing sie wie einen Engel des Himmels. Ihr erster Weg war nach der Kirche, Gott zu danken. Darnach legte sie ihre Rüstung ab und ruhte aus. Sie ließ jetzt die Engländer auffordern, in ihre Heimat abzuzrehen. Anfangs spotteten diese ihrer Mahnung; als das Mädchen aber, die Fahne in der Hand, in Begleitung des Grafen von Dunois wiederholt glückliche Ausfälle machte, verwandelte sich der Spott in Furcht. Eine Schanze nach der andern ward genommen, und die siegenden Franzosen nötigten zuletzt den Feind, die Belagerung von Orleans aufzuheben. In einem dieser Gefechte ward Johanna durch einen Pfeilfchuß am Halse verwundet. „Der Jungfrau von Orleans" blieb nunmehr übrig, die schwierigere und führt den Ausgabe zu lösen, den König zur Krönung nach Rheims zu führen. Ä8ni9 »uc Obwohl die Franzosen überall siegreich auftraten und namentlich einen ^eim^ glänzenden Sieg bei dem Dorfe Patay erfochten, welcher der Blüte des englischen Heeres das Leben kostete und dem gefürchteten englischen Feldherrn Talbot Gefangenschaft brachte, so hielten die französischen Räthe den weiten Weg nach Rheims mitten durch die Posten und

10. Geschichte des Mittelalters - S. 225

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung ?c. 225 Sei den Sachsen stand auf Pferdediebstahl der Tod. Bei den Alamannen bestrafte man den Mord einer Frau doppelt so hart als den eines Mannes. Bei den Friesen wurde ein Tempelräuber mit abgeschnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn re Flut hinwegspüle. Auch Körperverletzungen wurden mit Geld bestraft^ Em abgeschlagener Arm kostete 100 Schillinge, ein Daumen 45, em Zeigefinger 25, ein Mittelfinger oder der kleine Finger 15, strafen bret Fmger mit einem Schlage 45, ein Auge 72, die Nase 45, ein • ^ Zunge 100. Auch das Schimpfen wurde bestraft. Wer einen Andern Fuchs schimpfte, zahlte 3, wer ihn Hase schalt, 6 Schillinge Diese Strafe nannte man das Bergeid; wer es nicht erlegen sonnte, folgte dem Beleidigten oder feiner Sippschaft d. i. Verwandtschaft tn die Sclaverei. Gericht ward im Freien unter großen Bäumen oder auch bei lolftemen abgehalten. Jede Gemeinde hatte einen Vorsteher oder $« ©rat dichter, welchem die erfahrensten Gemeindeglieder das Urtheil Schöppen, „schöpfen" d. i. finden halfen. Sie hießen deshalb Schöppen. Zeugen und Eidesleistungen waren die ursprünglichen Mittel zur Erforschung er Wahrheit; halsen sie nicht aus, so nahm man zu den Gottesurteilen und zur Tortur seine Zuflucht. n ^^Esurtheile ober Orbalien fußten auf der Ansicht, daß, Verschiedene wo menschliche Einsicht nicht ausreiche, Gott durch ein Wunber den arten ti0n ^uldlosen schirme und den Schulbigen der verbienten Strafe über-tefere. te würden im Beisein der Priester unter großen Feierlich-feiten abgehalten und auf verschiedene Weise veranstaltet. Dem Geiste der Seit entsprach besonders der Zweikampf, welcher nur bei Freien in Anwendung kommen konnte und auf Leben und Tod gerichtet war «»,>. Der Sieger galt für den unschuldigen, der Unterliegende für den schuld 8en I" der ältesten Zeit bediente man sich außerdem vor- zugsweise der Feuerprobe. Der Angeklagte mußte mit bloßen Füßen >i, S,„„, übet 9 glühende Pflugscharen gehen oder ein glühendes Eisen 9 w°6e- ( kf Z‘rrfcasen °bct cinen Ring oder Stein ans einem Kessel siedenden Wassers holen Diese Probe hieß der Kesselsang, Spater mt Tv4«”,!18“81’”66' Wm fte8te "Elich entweder den Kläger und den Angeklagten mit ausgestreckten Armen unter ein Stern und erklärte den für schuldig, welcher zuerst die Arme sinken ließ, oder man bezeichnete von 8 Würfeln den einen mit einem Kreuze, und sprach den frei, welcher den gezeichneten Würfel zog. Bei der Schwimm-■ ptobe galt es als Beweis der Schulb, wenn der in’8 Wasser Gestürzte !?£”" "4* untersank Bei der Probe b-s geweihten Bissens gab man dem Casstan s Geschichte. Ii. 4. Allst.
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