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1. Geschichte des Altertums - S. 44

1879 - Mainz : Kunze
44 Zweiter Abschnitt. Jason fhrt emporwachsen wrden. Am folgenden Tage spannte Jason zur groen des Knigs Verwunderung des Knigs und des anwesenden Hofes die gefhrlichen aus, Stiere vor den Pflug, ackerte das Land und fete die Drachenzhne. Bald entstieg dem geackerten Lande ein Schwrm wohlgepanzerter Riefen. Jason warf den bereit gehaltenen Stein unter sie und erregte dadurch heien Kampf, dem keiner lebendig entrann. Darnach eilte aber Jason zum König, erinnerte ihn an sein Versprechen und bat wiederholt um das goldene Vlie. Allein dieser weigerte sich dessen und gedachte vielmehr die Argo anzuznden und den Jason sammt seinen Gefhrten zu verderben. Medea hatte inzwischen die Absichten des Vaters ersphet und berichtete dem Geliebten die drohende Gefahr, raubt das Sie fhrte ihn fofort in den Hain, wo das goldene Vlie von einem goldene Vlie j^enden Drachen bewacht wurde, schlferte das Ungethm durch Zauberkruter ein und gab dem Jason den ersehnten goldenen Schatz, und entflieht Noch in der nmlichen Nacht flohen Jason, Medea und die Ar-Mlt Medea. gdnauten mjt dein goldenen Vlie. Allein der König hatte ihre Flucht gemerkt und setzte den Flchtlingen eiligst nach. Schon erblickten diese das Schiff des Vaters; da tbtete Medea ihren jngeren Bru-der Abfyrtus, den sie ebenfalls mitgenommen hatte, und steckte Kopf und Hnde desselben an Felsenklippen aus, welche aus dem Meer hervorragten. Sobald der unglckliche Vater die traurigen Ueberreste seines geliebten Kindes gewahrte, hielt er an, sammelte dieselben und begrub sie. Mittlerweile entkamen die Argonauten und gelangten unter mannichsachen Abenteuern glcklich in die Heimat. Obwohl nun Pelias in den Besitz des goldenen Vliees kam, so war sein Leben doch nur noch von kurzer Dauer. Medea hatte nmlich durch ihre Zaubermittel den alten Aeson wieder jung gemacht, und als die Tchter des Pelias dies vernahmen, so baten sie die Medea's Fremde, sie mge doch auch ihren alten Vater verjngen. Allein nun u?d"betrug Medea die treulose. Sie gebot den Tchtern, ihrem Vater das alte Blut abzuzapfen und unter ihrem Beistand neues einzu-gieen. Dies geschah, allein Medea half nicht nach, wie sie bei Aeson gethan hatte, und so starb der alte Pelias. Aeson wurde nun wieder König und regierte noch viele Jahre. Wohin aber das gol-dene Vlie gekommen ist, das wei Niemand. Akastos, der Sohn des Pelias, nahm Rache an Jason und Die letzten Medea und verjagte beide aus Jolkos. Sie flohen nach Corinth mss und lebten daselbst 10 Jahre. Als sich aber Jason von Medea trennte und sich mit Glauke, der Tochter des corinthischen Knigs, vermhlte, gerieth jene in Raserei. Sie sandte der verhaten Neben-

2. Geschichte des Altertums - S. 55

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 55 Die Eroberung und Zerstrung Trojas setzt man gewhnlich in das Jahr 1184 vor Chr. Geb. 7) Die Schicksale Agamemnons und seiner Familie. Nach dem Brande von Troja kehrten die griechischen Helden in ihre Heimat zurck. Viele sahen dieselbe nicht wieder. Andere erlebten viel Ungemach, ehe sie an der heimatlichen Kste anlegen konnten. Traurig war das Schicksal des heimkehrenden Agamemnon. Heimkehr Seine Gemahlin Clytmnestra, welche seit dem Verlust ihrer Tochter ^ Hadert. Jphigenia in Aulis ihrem Gemahl gram geworden war und den hartherzigen Vater als alleinigen Urheber an dem Schicksale ihrer Tochter betrachtete, hatte sich in der Abwesenheit Agamemnons heimlich mit Aegisthus, einem Vetter des Hauses, vermhlt, vielleicht weil sie eine Rckkehr ihres rechtmigen Gemahls nach so langer Trennung fr unwahrscheinlich hielt. Als er demungeachtet heim-kehrte, empfieng das treulose Weib den Gatten mit erheuchelter Freude und fhrte den Angekommenen nach griechischer Sitte ins Badezimmer. Hier tdtete Aegisthus den Arglosen mit der Axt, Agamemnons als er eben im Begriff stand, ein neues, faltenreiches Gewand an-zulegen, welches Clytmnestra dem Gatten absichtlich der den Kopf warf, so da er nicht sehen konnte, was um ihn vorgieng. Mit Agamemnon fiel auch Kassandra, die Tochter des Priamus, welche als Antheil an der trojanischen Beute dem Könige von Mycen zu-gefallen und dem Sieger als Sklavin gefolgt war. Auch ihren eigenen Sohn Orestes hatte Clytmnestra, um vor seiner Rache dereinst sicher leben zu knnen, dahinschlachten wollen; allein die ltere Schwester desselben, Elektra*), rettete den kleinen Bruder zu einem Gastfreunde des Vaters, dem König Strophius im Phoker-lande, welcher den Orestes mit seinem Sohne Pylades auferzog. Jetzt reichte die unnatrliche Mutter dem Mrder ihres Gemahls offen Orestes rotrb ihre Hand und herrschte an seiner Seite so lange straflos der das derettet' Reich von Argos und Mycen, bis Orestes, zum Jngling heran-gewachsen, Rache nahm. Elektra verlebte seit dem Hinscheiden ihres Vaters traurige Tage; Trauer und Wehklagen um den Gemordeten verzehrten ihr jugend-liches Leben, und ungescheut warf sie der Mutter die ruchlose That vor. Ha und Drohungen, Schmhungen aller Art und harte Arbeit *) Jphigenia war jnger als Elektra. Nach einer anderen Erzhlung rettete die Wrterin Arsinoe den Knaben Orestes.

3. Geschichte des Altertums - S. 185

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 185 Gromut bte er gegen die Kriegsgefangenen, von denen die An-gesehensten bald die Freiheit erhielten. Pompejus war glcklich entkommen und hatte sich nach Klein-asten gewandt, wo er freundlichen Schutz und Aufnahme zu finden whnte. Allein alle Städte und Könige, welche er frher erhoben hatte, verlieen ihn und gaben Veranlassung, da er mit seiner Frau Cornelia nach Aegypten eilte. Hier fand er unerwartet seinen Tod. Der König von Aegypten, Ptolemus, glaubte sich Csar gefllig zu erweisen, wenn er denselben von seinem Gegner befreie, und hatte den Befehl gegeben, den Pompejus, sobald er ans Land und wird m steigen wolle, zu tdten. So geschah es: ohne einen Laut des e^9d^ctn48 Schmerzes hren zu lassen, endete Pompejus (48). Als Csar drei Tage nachher landete und den Kopf und Siegelring seines ehe-maligen Eidams erblickte, wute er den Mrdern keinen Dank, son-dern wandte sich mit Verachtung von ihnen und vergo Thronen der das traurige Schicksal dessen, der ihm einst so werth gewesen Csar be-und durch innige Bande so nahe gestanden hatte. weint dessen . 51. iafars Macht urut iiufe. Ein kleines Heer von 3000 Mann war damals Csar nach Afrika gefolgt. Als dies Cleopatra, die Schwester und Gemahlin des Csar ordnet gyptischen Knigs Ptolemus Ix., vernahm, eilte sie heimlich zu ^gezln Csar und klagte ihm, ihr Bruder habe sie vorjagt und das Testa- Cleopatras ment des Vaters umgestoen. Cleopatra war eine schne, geistreiche, stolze Frau; sie wute ihre Bitten so schmeichelnd und einnehmend vorzutragen, da Csar ihr beizustehen versprach, weil er sie lieb-gewonnen. Aber Ptolemus frchtete sich vor Csars Soldaten nicht, griff sie an und schlo sie ein. Csar befand sich in einer uerst bedenklichen Lage, mitten in einer feindlichen Bevlkerung und ab-geschlossen von aller ueren Hlfe; doch glckte es ihm durch Ver-brennung der gyptischen Flotte die Verbindung mit den Seinen wiederherzustellen. Sobald er Verstrkungen erhielt, entfloh Ptole-mus, ertrank aber im Nil. Obwohl Csar damals schon Aegypten htte zu einer rmischen Provinz machen knnen, so besttigte er doch aus Liebe zu Cleopatra dieselbe als Knigin und gesellte ihr zum Schein einen jngern Bruder als Mitregenten bei. Auch Pharnaces, der Sohn des Mithridates von Pontus, hatte besiegt den sich emprt; aber Csar eilte sofort auf die Nachricht von diesem ^arnace Aufruhr nach Asien und vernichtete mit einem Schlage das ganze Heer des feindlichen Knigs. Den leichten Sieg meldeten die laco-

4. Geschichte des Altertums - S. 187

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 187 als ihren Herrn. Er bewies aber auch, da er zum Herrschen der Wrdigste und Tchtigste war. Sein nie ruhender Geist dachte zugleich an Bauten aller Art und an groartige Kriegsplne. Seine Absicht, die Knigskrone zu tragen, vermochte er nicht schlau genug zu verbergen. Bei einem Feste bot ihm sein Freund Antonius das Diadem an; Csar lehnte es ab, um zu sehen, wie das Volk sich dabei verhalten wrde. Murrend und unwillig hatte es dem An-tonius zugesehen, als er die Krone anbot, jubelnd klatschte es Bei-fall, als Csar sie ablehnte. Die Senatoren kannten den Ehrgeiz und Hochmut Csars gut genug, um seine Plne ganz zu durch-schauen; hielt er es doch nicht einmal fr notwendig, vor der Gesandtschaft des Senats sich von seinem Sitze zu erheben. Allein was hatte der Senat nicht auch Alles gethan, um den Imperator zu feiern: er hatte ihm einen goldnen Stuhl und den Purpur empfngt gegeben, Mnzen mit seinem Bildnis prgen lassen, den Monat Quintilis ihm zu Ehren Julius genannt und seinen Geburtstag zu Ehrenbezei-einem Volksfeste bestimmt*). Zungen. Freilich dachte ein kleiner Theil des Senats von Csar und seiner Stellung im Staate wie Cato von Utika, der in dem Im-perator den Feind der Republik und der Freiheit des rmischen Volkes erblickt hatte. Diese Partei hate den Imperator und hielt fest an Die Freunde der alten Verfassung und Freiheit. Sie zhlte edle Männer zu ihren b"n5^eit Anhngern, welche, unbekmmert darum, ob Csar milde und gut ewigen sich herrsche, ob er ihnen Wohlthaten erwiesen habe, ob er die Ruhe im totber eafar' Vaterland allein zu erhalten vermge, die Tyrannei fr eine Schmach hielten. Unter ihnen waren zwei alte Freunde Csars, Brutus und Cafstus, gewi die angesehensten. Brutus hatte sich lange Zeit geweigert an einer Verschwrung gegen Csar Theil zu nehmen; allein die Liebe zum freien Vaterlande siegte der alle anderen Rcksichten. Der Bund blieb geheim. Brutus wagte das Geheimnis, das ihn vielfach bei Tage und bei Nacht beschftigte, nicht einmal seiner Frau Porcia, der Tochter Cato's, anzuvertrauen. Gern htte sie das-selbe erfahren und die Sorge mit dem Gatten getheilt; allein zuvor Die Helden-wollte sie sich prfen, ob sie stark genug sei, es zu verschweigen. Sie Wcia Jerft brachte sich eine tiefe Wunde bei, und als sie in ein heftiges Wund- sich. *) Jeder Soldat erhielt 3300 Mark, von 150,000 Brgern jeder Einzelne 70 Mark. Das Volk wurde an 22,000 Tischen gespeist. Nicht minder prchtig waren die Spiele, in denen Land- und Seeschlachten aufgefhrt wurden; zu den letzteren wurden ungeheure Bassins fr grere Schiffe gegraben.

5. Geschichte des Altertums - S. 204

1879 - Mainz : Kunze
204 Dritter Abschnitt. vn H?rkula- Furchtbarer war noch ein Erdbeben, verbunden mit anhaltenden neum, Pom- Ausbrchen des Vesuvs, wodurch nicht nur Pompeji, Herkulaneum Stabil Un^ (79) verschttet, sondern auch ganz Campanien verwstet und viele Menschenleben, darunter das des Naturforschers Plinius, vernichtet wurden *). *) Ein Augenzeuge, der jngere Plinius, welcher mit seiner Mutter in Misenum war, beschreibt dieses furchtbare Ereignis in zwei uns erhaltenen Briefen. Der an den berhmten Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus gerichtete lautet also: Schon seit mehreren Tagen hatte man das Erdbeben gesprt und sich allmhlich an das Wanken und Schwanken der Gebude gewhnt. Um 6 Uhr Morgens war der Himmel ganz trbe und die Tageshelle noch matt. Da die Gebude heftig schwankten und den Einsturz drohten, beschlossen die Mutter und ich die Stadt zu verlassen. Das Volk folgte uns scharenweise. Als wir die Huser hinter uns hatten, machten wir Halt. Die Wagen, welche wir hatten hinausfahren lassen, wurden auf ganz ebenem Felde hin- und hergeworfen und blieben auch dann nicht auf der Stelle, wenn schon Steine untergelegt wurden. Es war. als ob das Meer sich selbst verschlinge und durch die Erderschtterung gleichsam auf sich selbst zurckgeworfen werde. Wenigstens sahen wir das Ufer vorgerckt und viele auf dem trockenen Sande zurckgebliebene Seethiere. Auf der entgegengesetzten Seite zerplatzte eine schreckliche schwarze Wolke, scho und schleuderte schlangensrmige Feuermassen umher und entlud sich in lnglichen Flammengestalten, die wie Blitze aussahen, aber grer waren. Bald lie sie sich auf die Erde herab und bedeckte die See, umhllte Capre und das Vorgebirge von Misenum. Jetzt forderte mich die Mutter dringend zur Flucht auf. ich sei noch jung und werde leicht entrinnen: sie dagegen durch Alter und Krankheit schwach wolle gern sterben, wenn sie nur meinen Tod nicht verschulde. Der Mutter Hand ergreifend ziehe ich sie, während sie laut klagt, da sie mich auf-halte, nach. Schon fiel Asche auf uns, doch nicht in groer Menge. Ich sehe zurck. Ein dichter Dampf in unserm Rcken kam hinter uns her, wie ein auf die Erde gegossener Strom. Pltzlich ward es finster, etwa wie wenn man in einem Zimmer das Licht auslscht. Nun hrte man Frauen jammern, Kinder wimmern, Männer rufen, die Einen nach ihren Eltern, Andere nach ihren Kindern oder Gatten. Diese bejammerten ihr eignes Geschick, jene das ihrer Angehrigen, viele wnschten sich den Tod aus Furcht vor dem Tode. Falsche Gerchte tauchten auf und mehrten den Jammer. Es wurde dann wieder ein wenig helle, was uns wie ein Zeichen fernen Feuers vorkam; denn die Finsternis kam wieder und mit ihr ein so heftiger und dichter Aschenregen, da wir die Asche abschtteln muten, um nicht erdrckt zu werden. Endlich lste sich die dichte Finsternis in Rauch und Nebel auf; die Sonne kam ganz trb zum Vorschein, wie bei einer Sonnenfinsternis. Alle Gegenstnde zeigten sich verndert, hoch mit Asche, wie mit Schnee bedeckt; das Erdbeben

6. Geschichte des Altertums - S. 215

1879 - Mainz : Kunze
T Geschichte der Frauen des Altertums. 215 zu keiner ntzlichen Beschftigung angehalten. An ein Familienleben in unserem Sinne ist bei diesen Vlkern nicht zu denken. Etwas milder erscheint das Loos der gyptischen und jdischen Die gyptt-Frauen. Bei den Aegyptern nahmen die Frauen Antheil an denfd,en rauen Mahlzeiten (. 5). Man kann daraus schlieen, da ihre Stellung minder eingeschrnkt war, wie bei den andern Orientalen, und dies wird dadurch besttigt, da sie selbst zu hohen Ehren gelangen konnten. Es werden Priesterinnen erwhnt, und die berhmten Grber der Kniginnen in Memphis und Theben sind Grber von Priesterinnen. Eine Priesterin war es, welche das berhmte Orakel des Jupiter Ammon in der lybischen Wste grndete, eine Priesterin verkndete Alexander dem Groen jenen rthselhaften Spruch, welcher seinem Hochmute so wohl gefiel. In der gyptischen Gttersage haben in der erscheint Isis, die Schwester und Gemahlin des Ostris (. 5), at ^@e"s"e erste Frau des Landes. Whrend ihr Gemahl den Staat ordnete und Kriege fhrte, lehrte Isis die Menschen Getreide und Feldfrchte bauen; sie unterrichtete sie in huslichen Arbeiten und ntzlichen Knsten. Als ihr Gemahl der die Landesgrenze vordrang, leitete Isis die Angelegenheiten des Landes, uich nach dem Tode ihres Gemahls verwaltete sie das Reich. Eine hohe Verehrung ward ihr ein besseres in Aegypten und sogar in Rom zu Theil, und zahllose Statuen 8do8, geben noch heute Zeugnis von ihrer ausgedehnten Verehrung. In der gyptischen Kriegsgeschichte treten Nitokris und Athyrte hervor. Nitokris erbaute eine der grten Pyramiden und rchte sich wegen der Ermordung ihres Bruders auf hchst listige Weise. In einem unterirdischen Gemache bewirtete sie ihre Feinde, und während jene werden ge-schmausten und zechten, leitete sie den Flu auf dieselben und m^eb0= ertrnkte sie. Athyrte, die Tochter des groen Sesostris, spornte ihren men sindnns Vater zu rhmlichen Thaten an, und seine Feldzge und Riesen- er^aiten bauten unternahm er auf ihr Gehei. Unverdient verschollen ist der Name jener Knigstochter, welche das jdische Knblein ausgesetzt findet, seine Retterin wird und es Moses nennt, d. i. aus dem Wasser gerettet. Die Frauen der Israeliten hatten ihre gnstigere Stellung in der Welt dem mosaischen Gesetze zu danken; doch war ihr Loos Auch diejm-nicht ganz frei von dem Jammer und Elend, woran das weibliche ^"n^eta* Geschlecht im Orient so berreich war. Die jdischen Frauen wur-den hufig gekauft, aber auch ohne Kaufgeld gegeben, und diese scheinen sich grerer Vorrechte erfreut zu haben. Darum klagen die Frauen Jakobs, da sie von ihrem Vater verkauft waren. Die Die Rechte

7. Geschichte des Altertums - S. 216

1879 - Mainz : Kunze
216 Anhang. Tchter waren in der Regel von der Erbschaft des Vaters ganz ausgeschlossen und gerieten darum in ein entschiedenes Abhngig-fmb^urt keitsverhltnis zu ihren Brdern, welche auch bei ihrer Verheiratung Gesetze eine entscheidende Stimme hatten. Moses nahm sich der Gefangenen, geordnet. Witwen und Waisen an und verordnete: Wer eine Gefangene in sein Haus nimmt, mu sie entweder als Weib behalten oder frei entlassen; als Sclavin sie zu verkaufen, ist verboten." Den Witwen und Waisen durfte kein Unrecht geschehen; ihre Kleidung durste nicht zum Pfnde genommen werden, und die Nachlese bei der Getreide-, Wein- und Olivenernte sollte ihnen gehren. ^er *eel stand dem israelitischen Hauswesen nur eine Frau geliebt und t)or> und darin liegt der Hauptunterschied zwischen Israeliten und geachtet, anderen Orientalen. Sie besorgte die Geschfte des Hauses und war durch einen Schleier vor den Mdchen und Tchtern kenntlich; meist mieden die Hausfrauen den Anblick der Fremden und bewohnten abgesonderte Zimmer des Hofes, um ihrer Arbeit und der Erziehung der Kinder zu leben. In den Sprchen Salomo's flirtet fthn lesen wir das Lob der israelitischen Frauen. Dort heit den Sprchen es: Ein tugendsam Weib ist kstlicher als die kstlichsten Perlen; sie Salomo's. gehet mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Hn-den. Sie stehet des Nachts auf und gibt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen. Sie denket nach einem Acker und kauft ihn und pflanzet einen Weinberg von den Frchten ihrer Hnde; sie merket, wie ihr Handel ntzet; ihre Leuchte verlscht des Nachts nicht. Sie strecket die Hand nach dem Spinnrocken, und ihre Finger fassen die Spindel. Sie breitet ihre Hnde aus zu den Armen und reicht ihre Hand dem Drftigen. Sie frchtet ihres Hauses nicht vor dem Schnee; denn ihr ganzes Haus hat zweifache Kleider. Sie machet sich selbst Decken, weie Seide und Purpur ist ihr Kleid. Sie machet einen Rock und verkauft ihn; einen Grtel gibt sie dem Krmer. Ihr Schmuck ist, da sie reinlich und fleiig ist; und wird nachher lachen. Sie thut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre. Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugehet, und isset ihr Brod nicht mit Faulheit. Ihre Shne kommen auf und preisen sie selig, und ihr Mann lobet sie. Viele Tchter bringen Reichtum. Lieblich und schn sein ist nichts; ein Weib, das den Herrn frchtet, soll man loben. Sie wird gerhmt werden von den Frchten ihrer Hnde, und ihre Werke werden sie loben in den Thoren." Die Bcher des alten Testamentes erwhnen neben der Stamm-

8. Geschichte des Altertums - S. 217

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Frauen des Altertums. 217 mutter des ganzen Menschengeschlechts eine groe Zahl von Frauen. Viele Namen Zuerst die schne und kluge Sarah, Abrahams Frau, um deren israelischer Gunst sogar ein gyptischer König warb; Rebecka, die Frau Isaaks, Frauen sind welche aus Liebe zu ihrem Sohne Jakob den alten Vater so schlau "Sarah^und' zu tuschen wute; die blde Lea und die schne Rahel, des Labans Rebecka, Tchter. Rahels Sohn Joseph kam durch die Rnke von Potiphars $ea' ira^e1' Weib, der Kmmerer des gyptischen Knigs war, ins Gefngnis, gelangte spter zu hohen Ehren und lie seine Brder ins Land kommen. Nach seinem Tode sollten auf Befehl des Knigs alle neugebornen Judenknaben ersuft werden; die treue Mutter Moses erhielt ihr Kind, und Pharaos Tochter ward die Retterin desselben. Als Moses die Juden aus Aegypten fhrte, folgten unter den jdischen Frauen auch seine Gemahlin Zipora und Mirjam, seine Schwester, Zipora, eine Prophetin, dem Zuge. Die Letztere nahm eine Pauke in die 5dhr'am" Hand, und alle Weiber folgten ihr mit Pauken und Reigen, und Mirjam sang ihnen vor: Lasset uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche That gethan." Als Josua die Stadt Jericho belagerte, verriet Rahab die Stadt an die Juden. Kanaan ward endlich erobert, und die ffentlichen Angelegenheiten sollten Richter leiten. Unter befert war auch Debora, welche durch ihre Debora. Sehergabe dem Volk den Sieg der seine Feinde verkndete. In den Kriegen mit den Philistern tritt der gewaltige Held Simson auf, welcher, durch den Verrat der Delila seiner Locken beraubt, Dema. seine Strke verlor- Nachmals war in Folge der Mishandlung einer Frau durch den Stamm Benjamin ein allgemeiner Angriff der bri-gen Stmme auf denselben hervorgerufen worden, so da er beinahe vernichtet ward. Um sich wieder zu krftigen, raubten nachher die Männer des Stammes Benjamin die Frauen in den Weinbergen zu Silo, als eben dort zur Weinlese frhliche Tnze aufgefhrt wur-den. Der Debora glich an Heldenmut die schne Judith, welche Judith, den feindlichen Feldherrn Holofernes bethrte und ihm das Haupt zur Rettung ihrer bedrngten Brder abschlug. Nicht minder ist die unglckliche Tochter Jephta's zu bewundern, welche willig und Iephta's freudig der Welt und ihrer Lust entsagte, als der Vater ein unvor- 2:^tet' sichtiges Gelbde gethan. Nach ihr begegnen wir der sanften Moa-bitin Ruth, deren rhrende Auswanderung aus dem Vaterland nebst Ruth, ihren spteren Schicksalen die heilige Schrift selbst in einer kleinen Urkunde erzhlt; wir finden ferner erwhnt: die treue Knigstochter Michal, welche ihren Gemahl David den Nachstellungen Sauls Mihal. glcklich entzieht; die schne Bathseba, welche dem König David zu Bathseba,

9. Geschichte des Altertums - S. 218

1879 - Mainz : Kunze
218 Anhang. einer groen Snde Anla gab, indem dieser, um in ihren Besitz zu gelangen, ihren Gemahl im Felde den Tod finden lie; die grau-maiia' fame Knigin Athalja, welche, um den Baalsdienft zu sichern, ihre Verwandten hinrichtete, zuletzt aber auf Befehl des Hohenpriesters getdtet wurde; die schne Esther, welche, zur Gemahlin des Knigs Susanna. Ahasverus erhoben, ihr Volk rettete; die fromme Sufanna, welche, zum Tode verurtheilt, durch den jungen Daniel gerettet und unschuldig befunden ward. Die Geschichte der jdischen Frauen nach ihrer Rckkehr aus der Gefangenschaft zeigt herrliche Beispiele von der treueften Anhnglichkeit an den Glauben der Vter. König Antiochus wollte sie zum Abfalle von ihrer vterlichen Religion zwingen und lie die Mtter, welche ihre Kinder zum Tempel brachten, ermorden. Die fromme Da war auch eine Mutter mit sieben Shnen, welche der König Zwingen wollte, Schweinefleisch zu essen. Als Alle sich dessen wei-gerten, wurden sie eingekerkert, gegeielt und zum Tode gefhrt. Die Mutter litt Alles mit groer Geduld, trstete ihre Kinder und folgte ihnen in den Tod. Solche Mtter waren die Vorfahren der Maria, heiligen Frauen, welche in dem Leben des Welterlfers glnzen; wir nennen vor Allen die holdselige Mutter Jesu und die bende, Magdalena, reuige Maria aus Magdala; die Mutter Johannis des Tufers, Herodias, dessen Kopf einer eitlen Herodias und ihrer tanzlustigen Tochter zum Opfer fiel; die ungleichen Schwestern Martha und Maria und das durch fernen festen Glauben an Jesus bewunderungswrdige Cananische Weiblein. . 1 Die gcicfiifcfieii irtiiieii. Die homeri- Wenn wir die Gedichte Homers, die Jlias und Odyssee, auf-schen Frauen, met^am lesen, fo treten uns in denselben mancherlei Frauengestalten entgegen, deren Loos ein glcklicheres gewesen sein mu, als das der orientalischen Frauen. Bei den Griechen der Heroenzeit wurden die Frauen hochgeehrt; die Helden schtzten in ihnen die klugen, verstndigen Lebensgefhrtinnen, welche dem Hauswesen vorstehen frei und hoch-und die sorglichen Pflegerinnen der Jugend sind. Jeder Mann, geehrt, ^er klug und weise ist, liebt und pflegt feine Frau, fagt der gttliche Achilles. Nichts ist besser, nichts erfreulicher," uert der herrliche Dulder Odysseus, als er Nausikaa spricht, die knigliche Phaken-sind die tochter als wenn Mann und Frau eintrchtigen Sinnes sind und ^Haufts^ )r Haus verwalten, zum Verdrusse ihrer Feinde, zur Freude der Wohlgesinnten." Bei den Griechen der ltesten Zeiten finden wir

10. Geschichte des Altertums - S. 219

1879 - Mainz : Kunze
V Geschichte der Frauen des Altertums. 219 eine Liebe und Anhnglichkeit der Ehegatten zu einander, welche im Orient vermit wird. Odysseus, mit Liebe und Glck bei Kalypso berhuft, hat nur einen sehnlichen Wunsch, heimzukehren zu Pene- dies zeigen lope, seinem treuen Weibe, welches die Bewerbungen aller Freier ^unge?der hinzuhalten wei, weil sie trotz der langen Abwesenheit ihres Wnetok Gemahls die Rckkehr desselben erwarten will. Wie liebte Menelaus die schne Helena, selbst als sie, durch die Knste der Venus bethrt, Helena, das Haus des Gemahls treulos verlassen! Sie selbst empfindet Reue der ihr Vergehen, und nachdem Troja gefallen, kehrt sie wieder nach Sparta zurck und waltet, wie vordem, im Hause des Menelaus als verstndige und geachtete Hausfrau. Kein schneres Bild reiner Weiblichkeit und aufrichtiger Liebe lt sich ausdenken, als das ist, welches Horner im Charakter der Andromache aufgestellt Andromache hat. Ihr Gatte und ihr Sohn sind ihr Alles; wie zittert und zagt sie, wenn Heftor in die Schlacht eilt, wie stolz blickt sie auf ihn herab, wenn sie ihn als den Tapfersten von Allen geehrt sieht, wie unaussprechlich ergreifend sind ihre Klagen, als der unerbittliche Tod ihr den theuren Gatten entrissen hat. Arete, die Gemahlin des und trete. Alkinous, wird von Allen, die sie kennen, hochgeehrt. Das Volk erblickte in ihr eine Gttin und empfieng sie, so oft sie sich zeigte, mit lautem Zuruf und freudigem Grue. Es fehlte ihr nicht an Geist und Einsicht; denn auch die Zwistigkeiten der Männer entschied sie mit Verstand. Die Hauptbeschftigung der Frauen bestand in Spinnen, Weben, Die Beschf-Sticken und Waschen. Die knigliche Nausikaa fhrt selbst hinaus, reinigt die Wsche mit ihren Mgden und Gespielinnen und kehrt ciaemnen nach gethaner Arbeit in den Palast des Vaters zurck. Mahlen,^{^en Kochen und Backen war den Sclavinnen berlassen; der Alles wachte die bedchtige Hausfrau. Gewhnlich hielten sich die Frauen im oberen Stockwerke des Hauses auf; allein Arete und Penelope erschienen zuweilen auch im Saale der Männer und nahmen Antheil an dem Mahle. Auf der Strae zeigten sie sich nur verschleiert. Das Hausgesinde, besonders wenn es treu diente, ward freundlich und liebevoll behandelt. Schon oben haben wir die Schicksale vieler Frauen der griechi- Berhmte sehen Heldenzeit kennen gelernt und wollen nur kurz darauf zurck- 8rauen: kommen. Die unglckliche Knigin von Troja, Hecuba, des Priamus Hecuba und Frau, verlor ihren Gatten und alle Shne; von ihren Tchtern ^ Tochter, ward Polyxena am Grabe des Achilles geopfert, und Kassandra, welche einst dem Apollo fr die Gabe der Weissagung ihre Gunst
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TM Hauptwörter (200)200

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