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1. Geschichte des Altertums - S. 183

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 183 rat; allein seine Soldaten zwangen ihn, den Parthern zu folgen. Der alte Mann folgte wider Willen und gieng in den Tod. Die Parther hieben ihm den Kopf ab, gssen ihm glhendes Gold in den Mund und riefen ihm hhnisch zu: Da, sttige Dich jetzt an dem, wonach Du Dein Lebenlang so sehr verlangt hast!" Alle rmischen Fahnen fielen in die Hnde der Sieger, und kein Rmer soll damals ihrem Schwerte entronnen sein. Weit glcklicher war Csar auf seiner Lebensbahn: Sieg reihte Csar fhrt sich an Sieg, Triumphe der Triumphe feierte er zum Aerger 9^*e des zurckgebliebenen neidischen Pompejus. In einer groen Schlacht bezwang er die Helvetier, welche in Gallien eingefallen waren, um sich mit Weib und Kind aus der Heimat freiwillig verbannend daselbst niederzulassen. Er unterwarf die zahlreichen gallischen Völker- w Gallien stmme, denen das rmische Joch zuwider war, verjagte die der Sri"annbnien den Rhein eingedrungenen deutschen Kriegsvlker des Ariovist und fetzte, was noch kein rmischer Feldherr gethan hatte, der jenen Strom und spter sogar der den Ocean nach Britannien der. Ueberall folgte entschiedenes Glck seinen Fahnen. Mittlerweile hatte der Tod des Crasfus das Band zwischen Pompejus und Csar sehr gelockert; schon Julia's Hinscheiden, welches kurz vorher erfolgt war, hatte eine bedeutende Aenderung in ihren Verhltnissen herbeigefhrt. Pompejus sah die Fortschritte Csars Pompejus auf der Bahn des Ruhms fr feine Absichten ungern und benutzte die ba1^ damals in Rom herrschenden Parteikmpfe, um die Diktatur zu erlangen. Er wurde aber nur alleiniger Consul (52), stellte die Ruhe und Ordnung rasch her und schlo sich nun wieder entschieden der Partei des Senats an, welchem ebenfalls die Macht und das Ansehen Csars Besorgnisse einflte. Anfangs vermochte man nichts durchzusetzen, um Csar zur Rckkehr zu ntigen. Allein am 1. Jan. 49 kam und setzt ein Senatsbeschlu zu Stande, wonach Csar feine 12 Legionen entlassen sollte. Sobald dieser durch flchtige Volkstribunen, welche bur*. vergeblich gegen diesen Beschlu protestirt hatten, von dem Stande der Dinge in Rom genau unterrichtet war, brach er von Ravenna auf, wo er sich eben aufhielt, und rckte nach Sden vor. Am Fl-chen Rubikon, welches feine Provinz von Italien trennte, berdachte Csar geht er nochmals den wichtigen Schritt, den er zu thun beabsichtigte, in Rubo49 allen feinen Folgen; noch am frhen Morgen ritt er gedankenvoll am Ufer auf und ab. Endlich spornte er sein Pferd an und mit den Worten: der Wrfel ist gefallen! sprengte er seinen Legionen voran, berschritt den Grenzflu und kndigte damit Rom den Krieg an.

2. Geschichte des Altertums - S. 211

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 211 sten; jeden Widerstand gegen seine Person legte man als Emprung gegen Gott und seinen Gesalbten aus. Von sehr groer Wichtigkeit war es, da Constantin die kaiser- und macht liche Residenz nach Byzanz verlegte. An der Grenze zweier Conti- zur nente zwischen zwei Meeren gelegen und mit einem ausgezeichneten Residenz. Hafen versehen, war die Stadt ein ebenso vortrefflicher Handels-platz, als ein geschickter Punkt, feindliche Angriffe abzuweisen. Palste, Kirchen, Sulengnge, Wohnungen und ffentliche Pltze stiegen auf das kaiserliche Machtwort rasch empor, und in acht Jahren war Neu-Rom" vollendet, welcher Name allmhlich in Constan-tinopel" umgewandelt wurde. Constantin that fr die Ausbreitung des Christentums auf warme Frsprache seiner Mutter Helena, welche auf ihrer Pilgerfahrt Helena findet ins gelobte Land (306) das heilige Grab auffand, wirklich sehr viel, Er erhob dasselbe nicht nur zur Staatsreligion, indem er wohl ein- 006). sah, da die Christen gesittetere und gehorsamere Unterthanen seien als die Heiden, sondern er bemhte sich auch durch die Veranstaltung einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nica (325) die in der Die Kirchen-christlichen Kirche herrschenden Verschiedenheiten in der Lehre der die Person Christi, der die Taufe, der die Feststellung der Oster- 325. seiet zu klren und zu einigen. Nach Constantins Ableben (337) fielen alsbald die Germanen und Perser wieder ins rmische Reich ein und begannen an dem Einsturz desselben zu arbeiten. Den hrtesten Sto erhielt das rmische Reich und mit ihm ganz Europa (375), als das aus dem innern Hochasien in Europa eindringende Reitervolk der Hunnen Die Hunnen eine allgemeine Umgestaltung der staatlichen Verhltnisse am schwarzen Europa"ein, Meere hervorrief. Mit genauer Mhe gelang es damals dem Kaiser 375. Theodosius die bis zu den Vorstdten Constantinopels vorgedrun-genen Westgothen zum Rckzge zu bewegen, welche er durch ihre Aufnahme ins rmische Reich, unter seinem Scepter vereinigte. Vor seinem Tode (395) theilte er seine Lnder unter seine Shne Hono-rius und Arkadius; jener erhielt das westrmische Reich mit der Theodosius Hauptstadt Rom und den Provinzen Italien, Westafrika, Spanien, Gallien und Britannien; diesem siel das ostrmische Reich zu, auch 395; griechisches oder byzantinisches Reich genannt, mit der Residenz Con-stantinopel und den Provinzen Thracien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien und Aegypten. Gegen das westrmische Reich richteten sich seit jener Theilung das west-fortwhrend die Angriffe germanischer Vlkerschaften, denen es auf mi76t 14*

3. Geschichte des Altertums - S. 250

1879 - Mainz : Kunze
250 Zeittafel. 270 Kaiser Aurelian kmpft gegen Zenobia von Palmyra. 306 -337 Constantin der Groe wird 323 Alleinherrscher, erklrt das Christen-tum zur Staatsreligion, verlegt seine Residenz nach Constantinopel (330). Seine Mutter Helena. 325 Kirchenversammlung zu Nica, Athanasius und Arms. 337 Constantin wird getauft und stirbt. 375 Die Hunnen erscheinen an der untern Donau. 395 Theodosius der Groe theilt das rmische Reich bleibend in zwei Theile. 476 Der letzte westrmische Kaiser Romulus Augustinus durch Odoaker entthront. Untergang des westrmischen Reichs.

4. Geschichte des Altertums - S. 249

1879 - Mainz : Kunze
Vierte Periode, 30 v. Chr. bis 476 n Chr. 249 71 Sclavenaufstaud unter Spartakus von Crassus und Pompejus unterdrckte 67 Seeruberkrieg. 66 Pompejus Oberbefehlshaber gegen Mithridates. Dieser tobtet sich 63. 63 Catilinarische Verschwrung durch den Consul Cicero entdeckt. 60 Das erste Triumvirat: Pompejus, Crassus, Csar. Letzterer Consul. 5851 Kmpfe Casars gegen Gallier, Germanen und Briten. 53 Crassus fllt gegen die Parther. 49 Zweiter Brgerkrieg. Csar besetzt Italien und kmpft in Spanien. (Jlerda.) 48 Csar bei Dyrrhachinm besiegt schlgt den Pompejus bei Pharsalus. Pompejus in Aegypten ermordet. Alexandrinischer Krieg. Kleopatra. 46 Afrikanischer Krieg. Schlacht bei Thapsns. Cato der Jngere + in Utika. 45 Spanischer Krieg. Schlacht bei Munda Kalenberverbesserung. 44 Der fast unumschrnkte Imperator Csar ermorbet (15. Mrz). 43 Zweites Triumvirat: Antonius, Lepibus und Oktavianus. Proscriptionen. 42 Schlacht bei Philippi. Die Mrber Csars Brutus und Cassius f. 31 Schlacht bei Aktium. Antonius flieht. Er und Kleopatra +. Aegypten rmische Provinz. Oktavianus Alleinherrscher, seit 27 mit dem Titel Augustus. Vierte Periode, 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. Von Augustus bis zum Untergange des westrmischen Reichs. 15 Tiberius erobert die Lnder zwischen Alpen und Donau. 13 -9 Drusus Zge zwischen Rhein und Elbe. Er + 9. Christi Geburt (753 nach Grndung Roms) 9 n Chr. Niederlage des Varus im Teutoburger Wald. Armin. 14 Augustus t- Tiberius 14-37. Christus gekreuzigt. 14-16 Zge des Germauikus in Deutschland. Er wird abgerufen und t in Asien an Gift (19). Agrippina. 3741 Cajus Caligula, Sohn des Germauikus-4154 Claudius. Messalina und Agrippina die Jngere. 54 -68 Nero zndet Rom an (64). Erste Christenverfolgung. 68-69 Galba, Otho, Vitellius. Vespasian zum Kaiser ausgerufen. 69 -79 Vespasian, aus der Familie der Flavier. Titus, sein Sohn, erobert Jerusalem 70. 79 -81 Titus. Unter ihm Ausbruch des Vesuv. Pompeji und Herkulaneum verschttet. Plinius. 8196 Domitianns- Britannien wird Roms Herrschaft unterworfen. 96-98 Nerva. 98117 Trajan erobert Dacien. Christenverfolgung. Pli- nius der Jngere. 117138 Hadrian 138-161 Autoninus Pius. 161180 Markus Aurelius Philosophus. Kmpfe an der Donau mit den Markomannen. 247 Das tausendjhrige Bestehen Roms unter dem Kaiser Philippus Arabs gefeiert. 16 **

5. Geschichte des Mittelalters - S. 13

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. Is unterdrückten sie den Bartwuchs; ihr gedrungener Körperbau zeigte breite Schultern und einen dicken Kopf, und aus dem braungelben Gesichte mit hervorstehenden Backenknochen blickten kleine tief liegende Augen. Ihre Nahrung war Fleisch, das sie durch einen tüchtigen Ritt auf dem Pferde mürbe machten. Sie waren ein Wandervolk, ihre Kleidung bestand in Kitteln von Leinen oder Fellen, die sie so lange trugen, bis sie ihnen vom Leibe fielen. Beständig saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar ihre Berathungen hielten. Sie hatten keinen Begriff von Recht und Unrecht, keine Ahnung von einer Gottheit. Beim Angriffe benutzten sie wie alle asiatischen Reitervölker Pfeil, Säbel und Schlinge: sie sprengten blitzschnell heran, zogen sich zurück und ermüdeten dadurch den Feind. Sie trafen an der Wolga auf die Alanen, überwanden dieselben und rissen sie mit sich fort. Die Hunnen und Alanen stießen nun auf die Ostgothen, deren König Hermanrich krank und alt darniederlag und dem gewaltigen Andrang nicht zu widerstehen vermochte. Er gab sich selbst den Tod, während sein Volk theils unterworfen, theils nach Westen auf feine Stammesverwandten gedrängt wurde. Während die Hunnen sich in den grasreichen Niederungen in Südrußland ^ festsetzten, wo sie beinahe 70 Jahre sich ruhig verhielten, baten die West- den aufne= gothen den römischen Kaiser Valens um Wohnsitze auf dem rechten User ,d,eud)t der Donau und versprachen dafür feine Oberherrschaft anzuerkennen und die Grenzen zu schützen. Der Kaiser entsprach ihren Wünschen. Nicht lange nachher entstand Hungersnot unter den Gothen, und die Häuptlinge derselben unterhandelten mit den römischen Statthaltern, aber diese verkauften aus Geiz und Habsucht den Gothen Fleisch von Hunden und andern unreinen Thieren so theuer, daß diese ihre Sklaven und alles Geräthe, ja sogar die eignen Kinder Hingaben, um ihnen das Leben zu erhalten. Die Gewaltthätigkeiten der römischen Statthalter ^ nötigten endlich die Gothen zu einem verzweiflungsvollen Entschluß. got£>en gera-Sie griffen zu den Waffen, verjagten die römischen Statthalter und machten sich zu Herren des Landes. Kaiser Valens, der mit einem mischen bedeutenden Heere herbeieilte, ward bei Adrianopel (378) geschlagen •ftalluu-und flüchtete sich in eine ärmliche Hütte, welche die Gothen anzündeten, ohne zu wissen, wer darinnen sei. So verbrannte der Kaiser mit der Hütte. Sein Nachfolger Theodosius d. Gr. vertrieb zwar die Gothen auf einige Zeit, mußte ihnen aber später doch viel Land in Thraeien abtreten und ihren Forderungen nachgeben. Die Nachfolger Theodosius des Gr. entzogen (395) den Gothen Alarich wird die gewährten Jahresgelder. Diese waren schon wieder des Dienst-Verhältnisses überdrüssig, und da sie befürchteten, ihre Tapferkeit möge

6. Geschichte des Mittelalters - S. 15

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 15 Rom so vielfach andern Städten bereitet hatte, mußte es jetzt selbst empfinden*). Alarich verließ schon am 6. Tage die Stadt und drang nach Unteritalien vor, um von da nach ©teilten und Afrika überzusetzen. Schon waren seine Schiffe mit den Schätzen Italiens beladen auf dem Wege nach Sicilien, da versenkte der Meerstrudel einen Theil derselben in die Tiefe; dadurch abgeschreckt, sann Alarich auf einen andern Plan, als ihn im 34. Lebensjahre in Cosenza ein früher Tod .Jegu®”06 überraschte. Die Gothen betrauerten ihren tapfern König, leiteten den Bufento bei Cosenza ab, mauerten in dem trocken gelegten Flußbette ein Grab aus und senkten den Leichnam in seiner goldnen Rüstung hinab. Dann leiteten sie die Wasser wieder darüber und tödteten alle Gefangenen, welche die Arbeit verrichtet hatten, damit niemand die Stelle erfahren könne, wo der große Held bestattet sei. Nach Alarichs Tod führte dessen Schwager Athaulf die West- Die Westgothen (412) über die Alpen nach Gallien und Spanien, wo sie sich ^-h^Spa-" 300 Jahre als Herren des Landes betrachteten. Sie trafen bei ihrer men 412. Ankunft schon andere germanische Völkerstämme daselbst, insbesondere im Süden die Vandalen, nach denen noch heutzutage ein Theil der spanischen Halbinsel Andalusien, d. i. Vandalenland, genannt wird. (Vgl. Katalonien — Gothenland.) Es wird erzählt, diese feien als unstätes Kriegsvolk 407 nach Spanien gekommen und hätten sich mit der Erlaubnis des Kaisers daselbst niedergelassen. Hier blieben sie, bis der römische Statthalter von Afrika, Bonifacius, welchen Aetius, der Günstling der Kaiserin Placidia, verleumdet und mit Krieg überzogen hatte, sie zu Hülfe rief. Mordend und plündernd fielen die Vandalen unter Die Ban-, ihrem König Geiferich ins Land und gründeten in Nordafrika (429) ^rika, 42s. ein eigenes Reich, welches sie durch die Eroberung von Korsika, Sardinien und Sicilien noch bedeutend vermehrten. Als nun später Kaiser Valenünian in Rom ermordet wurde, zwang der Mörder die Kaiserin Eudoxia feine Frau zu werden (455). Aus Rache rief diese den Geiserich mit seinen Schaaren von Karthago herüber nach Rom. Die Vandalen folgten der unerwarteten Einladung. Ohne Widerstand rückte Geiferich in die Stadt. Geistlichkeit und Senat hatten es erwirkt, daß diese nicht *) Doch wurden Kirchen, Geistliche und Flüchtlinge geschont, wie denn die Gothen überhaupt nicht ohne christlichen Sinn waren. Ein Gothe, heißt es, kam in das Haus einer Frau, bei der sich kostbare Kirchengefäße zur Aufbewahrung befanden. Der Soldat wollte sie nehmen, von der Frau aber an ihre Bestimmung gemahnt, machte er dem Alarich Anzeige davon. Nun wurden die Gefäße in feierlicher Procession in die Kirche zurückgebracht.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1878 - Mainz : Kunze
16 Einleitung. Flammen preisgegeben wurde. Dennoch harrte ihrer ein entsetzliches Die Van- Loos. 14 Tage ward sie geplündert; alle Kunstschätze, alles Silber dern Rom und @oib' aud) die *>eiii9en Tempelgefäße von Jerusalem und die ver-455. goldeten Ziegel am Kapitolium wurden auf die Flotte gebracht. Die Zerstörungswuth der Vandalen (Vandalismus) ward zum Sprichworts. Tausende von Gefangenen, darunter die Kaiserin mit ihren beiden Töchtern, wurden nach Afrika mitgeschleppt, verkauft und mißhandelt. Dieser Jammer erfüllte das Herz des ehrwürdigen Bischofs von Carthago mit Mitleid. Unverweilt ließ er alles Gold und Silbergeräth der Kirchen einschmelzen, die Gefangenen loskaufen und liebevoll verpflegen. Justinian zer- Das Reich der Vandalen in Afrika verfiel schon mit Geiserichs Tod Vandalen- (477) und rourbe 534 eine Beute des griechischen Kaisers Justinian. reich. 534. Auch in einem andern Theile des römischen Reiches gründeten Britannien um die Mitte des 5. Jahrhunderts deutsche Völkerstämme bleibende Wohnsitze, nämlich in Britannien. Das Land war 43 n. Chr. eine Provinz des römischen Reiches geworden und hatte mehrere Legionen als Besatzung erhalten. Da aber die Kaiser ihre Truppen hatten zurückziehen müssen, um sie in andern Theilen des Reiches zu verwenden, so war Britannien den Einfällen kriegerischer Nachbarvölker bloßgestellt. Insbesondere werden die Pikten und Skoten als gefährliche Eindringlinge erwähnt, welche die unter Roms Herrschaft unkriegerisch gewordenen Bewohner zur Flucht nötigten und mitschleppten, was sie erreichen konnten. Dieser Uebersälle überdrüssig und von Rom verlassen, einigten sich endlich die Briten, und ihr König Vortigern, ein Mann ohne Einsicht und Thatkraft, ein Prafser und Verschwender, suchte bei den Angeln und Sachsen in Norddeutschland (im heutigen Schleswig-Hengist^von H^^stbin) um Hülse nach. Die unstäten Kriegsleute erschienen alsbald Horsa besetzt. (449) unter der Anführung von Hengist und Horsa und wurden freundlich aufgenommen, schlugen die Skoten entscheidend und endeten den Krieg rascher, als man erwartet hatte. Inzwischen hatte Hengist mit des britischen Königs Einwilligung einen Theil seiner Leute in die Heimat gesandt, um Verstärkung zu holen. Diese schilderten ihren Landsleuten die Feigheit der Briten, erhoben den Reichtum der Insel und forderten zum, Mitzug auf. So brachten die Abgeordneten 16 wohlbemannte Schiffe zurück; auch des Hengist schöne Tochter war erschienen und wurde von Vortigern zur Gemahlin begehrt. Hengist erhielt die Landschaft Kent als Eigentum und benutzte feinen Einfluß bei Vortigern, um immer mehr Mannschaft aus Germanien herüber kommen zu lassen» Zu spät merkten die Briten die List der Fremden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen dieselben wieder los zu werden, mußten sie endlich

8. Geschichte des Mittelalters - S. 17

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 17 die Oberherrschaft des Landes den Deutschen überlassen und zogen sich Die angel-theils nach Comwallis und Wales, theils nach der Bretagne zurück. ^avqttcivb Die Angeln und Sachsen gründeten im Laufe von 130 Jahren sieben «27 vereinigt. Königreiche: Kent, Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Northumberland und Mercia, welche König Egbert I. 827 zu einem einzigen Reiche vereinigte. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts beunruhigten die Hunnen, * ^ welche sich seit ihrer Ankunst in Europa unter verschiedenen Häuptlingen Hunnen, als Nomaden in den südrussischen Steppen aufgehalten hatten, die westlich gelegenen Länder. Attila oder Etzel hatte durch Meuchelmord die Herrschaft fast aller Hunnenstämme an sich gebracht, viele andere Völker, wie die Ostgothen, Gepiden, Langobarden rc. sich dienstbar gemacht und das oströmische Reich durch häufige Einfälle und unverschämte Forderungen heimgesucht*). Sein Aeußeres verrieth den Mongolen. Er war klein von Wuchs, hatte einen großen Kopf mit kleinen, lebhaft blickenden Augen, platter Nase, ein bartloses, schmutzig gelbes Gesicht und kriegerischen Sinn. Er wird als bedachtsam, stark von Entschluß, nicht unerbittlich gegen Flehende und gnädig gegen Unterwürfige geschildert. Sein stolzes Selbstvertrauen ward durch den Besitz eines Schwertes erhöht, welches ein Hirte in der Erde vergraben fand und für die Waffe des Kriegsgottes ausgab. Attila selbst betrachtete sich als eine Zuchtruthe in der Hand Gottes, nannte sich deshalb Godegisel und strebte nach der Herrschaft über den ganzen Erdkreis. Die Schwester des Kaisers Valentinian, Honoria, übersandte damals, um klösterlicher Einsamkeit zu entgehen, zu welcher sie als Strafe für ihren schlechten Lebenswandel von ihrer Mutter Placidia verurtheilt worden war, dem Hunnenkönig Attila heimlich einen goldenen Ring und ließ demselben ihre Hand und ihre Ansprüche auf Italien antragen. Attila hielt alsbald um Honorias Hand bei dem weströmischen Kaiser rcir6t um an, ward aber abschlägig beschieden und beschloß, das weströmische Reich zu verderben. Zu der nämlichen Zeit trafen Boten des Vandalenkönigs Geiserich bei Attila ein und reizten ihn zum Kampfe gegen die Gothen. Geiserich fürchtete nämlich die Rache derselben, weil er die Tochter ihres Königs, die Frau seines Sohnes, auf bloßen Verdacht *) Attila verwüstete 447 einen großen Theil des griechischen Reiches und ließ sich den Frieden gegen Abtretung eines Landstriches südlich der Donau und Verwillignng eines jährlichen Tribnts von 2000 Pfund Goldes ablaufen. Casfian's Geschichte. Ii. 4. Aufl 2

9. Geschichte des Mittelalters - S. 18

1878 - Mainz : Kunze
18 Einleitung. hin verstümmelt dem Vater zurückgeschickt hatte, und hoffte sich durch t Attilas Angriff auf das gothische Reich sicher zu stellen. Da der Hunnen- könig den Krieg mit Westrom und den Gothen zu gleicher Zeit nicht aufzunehmen wagen durfte, so versuchte er zunächst Römer und Westgothen zu trennen und aus der Zwietracht beider Völker möglichst großen Nutzen zu ziehen. Zu dem Ende sandte er Boten nach Italien Sem unlau- und ließ den Kaiser Valentinian seiner Freundschaft versichern und wechse?nüt° thm bedeuten, die Hunnen hätten nur mit dem Gothenkönig Feind-Rom und den schaft. Aber zugleich schrieb er diesem, er rathe ihm freundlich von rxj 2öeftgoti)en. ejnem sßunfce mit Rom ab und biete ihm vielmehr einen Bund gegen Rom an. Auch Valentinian sandte zu den Gothen und forderte sie auf, gegen den gemeinsamen Feind wachsam zu sein und Rom nicht im Stiche zu lassen. Die Gothen verbündeten sich mit Rom und Attila wird rüsteten sich. Als nun Attila über den Rhein rückte, empfing ihn bei Stunstii! Chalons an der Marne auf den sogenannten katalaunischen Feldern ein wohlgeordnetes Heer der Römer und Westgothen und brachte ihm eine empfindliche Niederlage bei (451)*). Der Sieg der Verbündeten war von der höchsten Wichtigkeit, denn er entschied, daß christlich-germanische Bildung, und nicht hunnische Barbarei in Europa herrschen sollte. Attila mußte sich zum Rückzug entschließen, trat aber schon im folgenden Jahr (452) einen neuen Marsch nach Italien an, um die Hand der Honoria zu erzwingen. Er drang über die julischen zerstört Alpen vor und belagerte das feste und volkreiche Aquileja. Nach hart-siauiteja ^Heger, tapferer Gegenwehr fiel die Stadt in feine Hände und ward von Grund aus zerstört. Gleiches Schicksal erlitten 50 andere Städte in Oberitalien. Die unglücklichen, von Haus und Hof vertriebenen d Einwohner fanden auf den Lagunen des adriatifchen Meeres eine Zu- fluchtsstätte und legten damals den Grund zur berühmten Venetia. Ganz Italien zitterte vor Attila. Der unkriegerische Valentinian floh nach Ravenna, nur sein tapferer Feldherr Aetius, der Sieger von Cha-lons, verlor den Muth nicht, sammelte ein Heer und erschwerte dem Feinde das rasche Vordringen. Die Hitze, der feurige Wein und der Ueberfluß nicht gewohnter Früchte aller Art erzeugten im Heere Attilas und bedroht verheerende Seuchen, welche die Reihen der Hunnen lichteten. Lang-9iom' sam näherten sich dieselben dem ohnmächtigen Rom. Jetzt erschien eine römische Gesandtschaft im Lager des Hunnenkönigs; an ihrer *) Von der Wuth der Hunnenschlacht zeugt die Angabe, daß auf beiden Seiten über 160,000, jcx nach Anderen 300,000 gefallen seien, und £>ie Sage berichtet, daß die Geister der Erschlagenen noch drei ^age nachhei in den Lüsten mit einander gerungen Haben. --

10. Geschichte des Mittelalters - S. 19

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 19 Spitze staub der greise Bischof Leo. Seiner feurigen Berebsamkeit gelang es, inbem er an das Schicksal Alarichs erinnerte, das Herz des finsteren Feinbes zu rühren und ihn selbst zum Rückzug zu bewegen. Im folgenben Jahre raffte der Tod bert Schrecken des Abenb- 453 stiebt lanbes bahrn. Die Nachricht von Attilas Tode verbreitete allgemeine ' Trauer unter bert Hunnen. Ein prachtvolles Zelt warb unter freiem Himmel aufgeschlagen, und auf herrlichem Polster der Leichnam zur Schau ausgestellt. Mit geschorenem Haare und zerfetztem Gesicht ritten die Hunnen um basselbe. Dann legten sie bert Leichnam in einen gol-benert Sarg; biesett umschloß ein silberner und biesert wieber ein eiserner. Nachts begruben sie ihn; bte Sklaven, welche das Grab geschaufelt hatten, würden sofort getöbtet, bamit Niemanb erfahre, wo Attila mit seinen Schätzen ruhe. Nach Attilas Tod entftanb Uneinigkeit unter seinen Söhnen, und Ende des das Hunnenreich zerfiel. Die Hunnen fchwinben allmählich ganz aus bett Geschichtsbüchern: von bett ihnen bienstpflichtigert Völkerschaften aber Tod. gelangten alsbalb die Ostgothen zu großer Macht und bebeutenbern Ansehen. Sie würden von bret Königen beherrscht. Die Ostgothen nahmen nach dem Sturze des Hunnenreichs das Die Ostgo-ungarische Tieslanb zu beiben Seiten der Donau von Preßburg bis Belgrab ein. Sie zwangen durch ihre beunruhigenben Einfälle in die oströmiscke Provinzen des oströmischen Reichs den griechischen Kaiser zu einem Jahr- )xetd} gelb, mußten aber auch zur Aufrechthaltung des Friebens ihren Königssohn Theoborich, der erst sieben Jahre alt war, als Geisel nach Eon-stantinopel senben; hier blieb berselbe 11 Jahre und bilbete seine ausgezeichneten körperlichen und geistigen Anlagen sorgsam aus. Uu- Theodorich, m verborbeu kehrte er zu den ©einigen zurück und bestieg den Thron des ^^emrbet' Vaters, welchem das ganze Reich der Ostgothen mittlerweile anheimgefallen war. Mit jugenblicher Kraft fchlug er die Feinde seines Volkes, so daß Zetto, dem er einst bei einem Ausstaube das Leben gerettet hatte, ihn zu sich nach Eonftantinopel berief und mit den höchsten Ehren überhäufte. Theoborich hörte aber, daß fein Volk Mangel leibe, und trat barum vor den Kaiser und sprach: „Das Abenblanb, welches vorbem unter dem Scepter Eurer Ahnen staub, schmachtet jetzt unter dem Joche des Rugier fürsten Dboaker. Gestattet mir, daß ich mit meinem Volke bahin ziehe und ihn vertreibe. Siege ich mit Gottes Beistanb, dann möchte ich als Euer Sohn und Diener die Herrschaft Italiens besitzen; werbe ich besiegt, so seib ihr des Jahrgelbes lebig, welches Euch jetzt 2*
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