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1. Geschichte des Altertums - S. 18

1879 - Mainz : Kunze
18 Erster Abschnitt. berall verbreitete Osiriscultus. Osiris, die schaffende, belebende Kraft, wird von Typhon, dem Inbegriffe aller zerstrenden Natur-gemalten, also auch des alles Leben vernichtenden Glutwindes, ge-tobtet. Die Erde, Isis, wird nach der jhrlichen berschwemmung von dem in der Unterwelt fortlebenben Osiris befruchtet und gebiert den Horus, das Symbol der neuen Fruchtbarkeit des Bobens, welcher seinen Vater rcht, inbem er den Typhon im Kampfe erschlgt. Auf biefe Weise liebte es der Aegypter die Erscheinungen und Krfte der Natur symbolisch darzustellen. Eine groe Ausdehnung hatte bei den Aegyptern der Thierdienst oder die Verehrung der Thiere, unter denen das Krokodil, der Ibis, das Ichneumon, die Katze, vor allen aber der Apis als Trger der Seele des Osiris im hchsten Ansehen stanben. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe und zwiefachem Haare im Schweife; aus der Stinte hatte er einen weien Fleck, unter der Zunge das Bild eines heiligen Kfers und auf dem Rcken das eines Geiers. Einige dieser heiligen Thiere wurden in den Tempeln aufs sorgfltigste gepflegt und nach dem Tode einbalsamiert. Die Aegypter glaubten auch an eine Seelenwanderung (Metempsychose), d. i. an die Mglichkeit, da die Seelen der Guten, schwerlich jedoch die der Ungerechten, nach ihrem Tode beliebige Thiergestalten an-nahmen. Was uns indessen der griechische Geschichtschreiber Herodot der die 3000jhrige Wanderung in Thierleibern berichtet hat, ist durch die bisher entzifferten Monumente noch nicht besttigt worden. Der Gtterdienst der Aegypter war glnzend und voll von Cere-moniert; Orakel hatten den grten Einflu und wurden in vielen Fllen befragt; das berhmteste befand sich in der Oase Siwah (Ammonium). Die Kasten Das gyptische Volk war in Stnde (Kasten) getheilt, deren In Aegypten, oorne^mster der Priesterstand war. Die Priester sollen die einzigen Gelehrten und Aerzte gewesen sein, und auch die Erziehung der Könige war ihnen anvertraut. Andere Kasten bildeten die Krieger, Ackerbauer, Hirten und Handwerker. Jeder mute werden, was sein Vater gewesen war; keiner durfte sich den Beruf whlen, zu welchem er besondere Neigung und Befhigung zeigte. Alles Land war in Aegypten in 3 Theile geschieden; der eine Theil gehrte dem Könige, der andere den Priestern, der dritte den Kriegern. Die Ackerbauer besaen kein eigenes Land, sondern muten den Boden fr Andere bestellen, und die Hirten waren die geplagtesten und verachtetsten von Allen.

2. Geschichte des Altertums - S. 23

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 23 durch die flchtige Knigin Dido (Elifsa) die spter so ansehnlich ge-wordene Stadt Carthago gegrndet worden sein, welche eingedenk ihrer Abkunft die mchtigste Seestadt am mittellndischen Meere wurde. Dido war die Schwester des tyrischen Knigs Pygmalion. Dieser ermordete ihren Gemahl Sichus, weil er auf das Ansehen desselben neidisch und nach dessen Schtzen lstern war. Dido entfloh, unter dem Vorwande, sie wolle ihrem Gemahl ein Todtenopfer bringen, mit ihren Schtzen nach Afrika und erstand von den Landesbewohnern so viel Land, als sie mit einer Kuhhaut umspannen knne. Die Sage erzhlt weiter, die schlaue Knigin habe darauf die Kuhhaut in schmale Streifen geschnitten und damit den Boden umspannt, auf welchem Carthago gegrndet wurde. Die junge Stadt gelangte durch Handel und neue Ankmmlinge bald zu solcher Blte, da der König Jarbas um Didos Hand anhielt. Allein diese frchtete aus dieser Verbindung Nachtheil fr die neue Stadt, und um dem immer dringender werbenden König zu entgehen, verbrannte sich die heldenmtige Frau auf einem Scheiterhaufen. Die Religion der Phnizier bestand in der Verehrung der Natur-krfte, sowohl der schaffenden als der zerstrenden. Der Sonnengott Baal wurde auf Hhen verehrt; seine Gemahlin Aschera erscheint theils als Erdgttin, theils als Mondgttin. Diesem Gtterpare des Lichtes, des Lebens und Erzeugens standen gegenber Moloch, ursprnglich die Sonne als versengendes Gestirn, dann das ver-zehrende Feuer, und Astarte, die Gttin des verheerenden Krieges. Wie dem Moloch Jnglinge, so wurden ihr Jungfrauen geopfert. Baal und Moloch verschmolzen spter zu einer Gottheit, dem Melkarth , dem Gotte der Bildung und ihrer Ausbreitung, den die Griechen mit Herakles verglichen. Aegypten und Phnizien theilten zuletzt das Loos aller vorder- Aegypten asiatischen Nachbarlnder und wurden dem mchtigen persischen Reiche ^vwztoti einverleibt. Als dies untergieng, wurden sie von dem macedonischen Persien König Alexander d. Gr. unterworfen.

3. Geschichte des Altertums - S. 27

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 27 bei ihnen ein. Ebenso vertheilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Cekropia, die Grundlage Athens. Kadmus aus Phnizien (. 9, 3) soll die Burg Kadmea in Kadmus. Botien und somit Theben gegrndet haben. Er brachte die phni-zische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen. Danaus floh vor seinem Bruder Aegyptus und gelangte mit Danaus. seinen 50 Tchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des Jnachus ihm die Regierung berlassen mute. Bald darauf erschienen die 50 Shne des Aegyptus, welche ihren Oheim um die Hand der Tchter baten. Danaus erfllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim, um sich an seinem Bruder zu rchen, seinen Tchtern Dolche und bewog sie ihre Männer zu tdten. Nur die Hypermnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaus getdtet haben. Zur Strafe ihres Frevels muten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlchertes Fa schpfen. Pelops warb in Elis um die Hand der Knigstochter Hippodamia, Pelops, und erhielt sie nebst der Knigswrde. Er dehnte seine Herrschaft der Olympia und Arkadien aus, grndete das argivifche Reich und verlieh der ganzen Halbinsel in der folgenden Zeit den Namen Peloponnes. . 9. Sie griedlifcfie leroeii^if. Vom 14. bis 12. Jahrhundert v. Chr. gab es in Griechenland fr Männer von Mut und Thatkraft gar mannichfache Gelegenheit, Griechische sich auszuzeichnen. Da galt es Ruber und wilde Thiere auszurotten, geraubte Jungfrauen zu erlsen, die Schwachen und Bedrngten zu schtzen, oder freiwillig auf Abenteuer auszuziehen. Solcher Helden-geschichten wei die griechische Sage gar viele zu berichten und ver-herrlicht alle Heroen nicht nur durch Ruhm, sondern auch durch eine gtterhnliche Verehrung nach ihrem Tode. Wir wollen einige er-zhlen und mit dem grten Heroen, dem Trger der hchsten Krperkraft, mit Herkules beginnen. 1. Die Herkules-Sage. Herkules, der Sohn Jupiters und der Alkmene, wurde schon Herkules als von frhester Jugend von Juno, der Gemahlin Jupiters, mit leiden-schaftlichem Hasse verfolgt, weil diese auf Alkmene eiferschtig war. verfolgt Schon bei der Geburt des Herkules zeigte sie sich feindselig. Jupiter hatte ihr nmlich geschworen, da der Knabe, welcher an einem be-stimmten Tage das Licht der Welt erblicke, die Herrschast der alle

4. Geschichte des Altertums - S. 37

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 37 schickt, Land und Leute grlich zu plagen. Es war dies die Sphinx, Die Sphinx oben wie eine reizende Jungfrau, unten wie eine Lwin gestaltet Rthsel. und an den beiden Schultern mit gewaltigen Adlerflgeln ausge-rstet. Dies Ungethm durchzog das Land und trug unter schreck-lichen Tnen ein Rthsel vor, von dessen Deutung Leben und Tod abhieng. Der Inhalt desselben war: Was ist das fr ein Wesen, es hat eine Stimme, wandelt Morgens auf vier. Mittags auf zwei und Abends auf drei Fen einher?" Die Sphinx erklrte, sie sei bereit, von dem Gipfel des Berges, wo sie ihren Sitz hatte, sich in den Abgrund hinabzustrzen, wenn Jemand den dunkeln Sinn ihres Spruches deuten knne. Diejenigen aber, welche das Rthsel zu lsen auer Stande waren, verfielen den Klauen des Ungethms. Unzhlige Opfer waren bereits gefallen, und noch fehlte der Retter. In dieser Not lie Kreon bekannt machen, da die Knigin ge-sonnen sei, dem ihre Hand und die Krone zu geben, welcher die Sphinx vernichte. Auch Oedipus vernahm das Misgeschick der Stadt und den Oedipus be-Preis fr die Rettung. Unverweilt begab sich der jugendliche Held Sonder** zur Wohnsttte des Ungethms, um eine Probe seines Scharfsinnes Sphinx, und seines persnlichen Mutes abzulegen. Kaum hatte er das ver- Rthsdwjf hngnisvolle Rthsel vernommen, so wute er auch schon die Lsung und sprach: Das redekundige Wesen ist der Mensch; am Morgen des Lebens kriecht er auf vier Fen, zur Mittagshhe richtet er sich empor und wandelt auf zweien einher, und zur Zeit des Abends oder im Greisenalter benutzt er einen Stab als dritten Fu." Be-strzt rollte das Ungethm sofort vom Felsen und zerschmettert lag es unten. Unverzglich erhob das jauchzende Volk seinen Retter auf den und besteigt erledigten Thron, und die verwittwete Jokaste reichte dem Fremdling bent^"t9s= ohne Bedenken ihre Hand. So wurde denn der Orakelspruch seinem ganzen Umfange nach erfllt, ohne da Oedipus es ahnete. Eine Reihe von Jahren beglckte er seine Heimat durch eine gerechte und milde Herrschaft. Alles blhte um ihn segensvoll, als im zwanzig-sten Jahre seiner Regierung eine grimmige Pest viele Tausende hin-wegraffte. Jedes Mittel, der verheerenden Seuche Einhalt zu thun, war vergeblich. Da wandte sich Oedipus an das Orakel zu Delphi und bat um Aufklrung der Ursache und Heilung dieses von den Gttern verhngten Leides. Es kam der Aufschlu, da die Pest eine Strafe der Götter sei, welche den Thebanern zrnten, da die Ermordung des Knigs Latus ungercht geblieben, und nicht eher

5. Geschichte des Altertums - S. 38

1879 - Mainz : Kunze
38 Zweiter Abschnitt. werde Rettung mglich, als bis der Mrder aufgefunden und be-straft sei. Oedipus stellte nun eifrige Nachforschungen an und er-fuhr nach und nach das Geheimnis seiner Geburt, seine unglckliche Aussetzung, seine wunderbare Erhaltung und seine wirkliche Heimat. Jokaste, welche den Zusammenhang der Dinge ahnte, erhngte sich aus Verzweiflung, noch ehe die ganze Wahrheit von ihrem und des Wegen seines Sohnes Geschick enthllet war. Neben ihrem Leichnam stach sich ^bet'er Oedipus hierauf eigenhndig die Augen aus und mute bald Theben verlassen. Oedipus hatte vier Kinder, zwei Shne, Eteokles und Poly-nices, und zwei Tchter, Antigene und Jsmene. Die beiden Shne, welche sich ihres unglcklichen Vaters schmten, wandten, sobald sie die Regierung bernahmen, die Strafe der Verbannung, welche Oedipus der den Mrder des Laius schon vorher verhngt hatte, auf den eigenen Vater an und jagten ihn von Haus und Hof. Zornig sprach Oedipus den schrecklichsten Vaterfluch der die un-irrt an An- natrlichen Shne aus und irrte lange unstt in der Welt umher, lange umher gleitet von seiner treu ausharrenden Tochter Antigene, bis er nach dem Flecken Kolonos bei Athen gelangte. Hier sollte er das Ziel seiner unglcklichen Wallfahrt auf Erden finden. Ein benachbarter Hain der Furien (Eumeniden), welchen kein menschlicher Fu be-treten durfte, war die Ruhesttte, welche der Flchtling erwhlte. Der athenische König Theseus erbarmte sich des schwer heimgesuchten Greises und sicherte ihm Schutz und Beistand gegen jede Verfolgung zu. Das Orakel aber hatte jngst verkndet, dasjenige Land, wel-ches in seinem Sche die Gebeine des mit den Gttern ausge-shnten, flchtigen Knigs von Theben bewahre und nicht rauben lasse, werde herrlich ausblhen und stets unberwindlich sein. Als die Thebaner diesen Ausspruch vernahmen, sandten sie Boten an den bisher verachteten Oedipus und luden ihn ein, feine alten Tage in Theben zu beschlieen. Allein Oedipus grollte seinen Shnen irnb wirb auf und ward auch bald von seinem Leiden erlst. Ein Donnerschlag beesri5t verkndete ihm sein Ende; die Erde ffnete sich und nahm den lebensmden Greis sanft und rasch in ihren Scho auf. Theseus stand neben ihm, als dies Wunder sich ereignete, und verschwieg die bedeutungsvolle Sttte, wo Oedipus Leiche ruhte. Des Oebipus Die Shne des Oedipus, Eteokles und Polynices, waren noch froevftdj bei Lebzeiten des Vaters dahin bereingekommen, da sie abwechselnd und es ent- etn Jahr um das andere regieren wollten. Diesen Vertrag brach Bruderkrieg, der ltere Bruder Eteokles bald und verjagte vor Ablauf des ersten

6. Geschichte des Altertums - S. 5

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 5 welche am Zerstren ihre Lust finden, die grte Verehrung genieen. Die menschliche Seele ist nach dem Glauben der Inder zwar zur Seligkeit bestimmt, aber zur Strafe in den irdischen Leib gebannt. Sie wrde gnzlich dem Verderben anheimfallen, wenn nicht von Zeit zu Zeit Vischnu auf Erden verkrpert (incarnirt) erschiene; neun solcher Erscheinungen (Jncarnationen) sind schon vorber, die zehnte wird noch erwartet. Durch Opfer, im Siwaismus blutige, im Visch-nuismus unblutige, durch Waschungen im heiligen Wasser des Ganges, durch Wallfahrten, Kasteiungen, durch Gaben an die Priester, be-sonders aber durch fortwhrende Richtung der Gedanken auf Brahma kann die Seele schon hienieden eine solche Luterung erhalten, da sie nach dem Tode unmittelbar zum Jndra dringt; aber die Seele des Lasterhaften mu erst in langer Wanderung durch verschiedene Thier- und Pflanzenkrper fr diesen Zustand vorbereitet werden; der Krper kehrt nach dem Tode zu den vier Elementen zurck. Die Tugend wird allein in rein uerlicher Werkheiligkeit gesucht, und während der indische Glaube auf der einen Seite die ngstliche Scheu zeigt, auch das geringste Geschpf zu verletzen, so nhrt er auf der anderen grenzenlose Lieblosigkeit gegen den Mitmenschen; die entsetzlichste Verletzung des eigenen Krpers gilt als Verdienst, selbst Anderen zugefgte Qual und Tod als erwiesene Wohlthat, ja ein-zelne Secten betrachten den Mord als das der Gottheit wohlgeflligste Geschft. Das Weib wird nur als Sclavin des Mannes betrachtet, jedoch findet die Selbstverbrennung der Frauen nach dem Tode der Männer nur noch unter groen Einschrnkungen statt. Die Einrichtungen des Staates, welche mit der Religion auf Staats-das engste verbunden sind, beruhen auf den Gesetzbchern des Menu etn^f^3en oder Manu. Wie dieser als Enkel Brahma's betrachtet wird, so Indern, erscheint auch jedes Gesetz, jede Einrichtung als von Gott gegeben, und somit auch jede Verletzung desselben als Snde gegen Gott. Als die wesentlichste Einrichtung, welche als von Gott geboten dar-gestellt und deshalb mit grter Geduld ertragen wird, ist die Einteilung des Volkes in Kasten zu betrachten. Ursprnglich gab es nur vier Kasten: l) die Priester (Brahrnanas), die als heilig und unverletzlich galten, während das grte Vergehen ihrerseits durch Geld oder Verbannung geshnt werden konnte. Ihr Geschft ist strenge Beobachtung der religisen Pflichten und Zeremonien, Verrichtung des Gottesdienstes, Erklrung der Bedas (s. unten), besonders Hebung der Wissenschaften; doch knnen sie auch die Gewerbe der beiden folgenden Kasten betreiben. 2) Die Krieger (Kschetris), mit der

7. Geschichte des Altertums - S. 56

1879 - Mainz : Kunze
56 Zweiter Abschnitt. beugten den Sinn der edlen, duldenden Tochter nicht nieder. Da trat eines Tages ein Bote in den Palast und brachte die Kunde, itet die Orestes habe bei den pythischen Spielen in Delphi durch den Sturz ^Vaters^ au dem Kampfwagen sein Leben verloren, und berreichte, damit kein Zweifel an der Wahrheit dieser traurigen Botschaft mehr obwalte, die Urne mit der Asche des Orestes. Bei dieser Nachricht athmete Clytmnestra freier; sie whnte sich von ihrem Rcher befreit. Elektra aber versank in tiefen Schmerz und hielt noch wehklagend die theure Urne in ihren Hnden, als sich der Bote ihr zu erkennen gab: es war Dreft selbst, der diese List ersonnen hatte, um die seiner Rache verfallenen Opfer ganz sicher zu machen. Bruder und Schwester verabredeten jetzt in aller Stille die Ausfhrung des lngst beschlossenen Racheplanes, und bald fiel die Mutter zur Bue des eigenen Frevels von der Hand des Sohnes. Auch Aegisthus empfieng, sobald er heimkehrte, den verdienten Lohn. Kaum war die That vollbracht, so fhlte Orestes schon die wird von Strafe des Muttermordes. Die rchenden Furien verfolgten ihn, Erfolgt" wohin er sich auch wandte, mit ihren ehernen Fen und lieen ihm nicht Ruhe noch Rast. Scheulich war ihr Anblick: statt lockiger Haupthaare trugen sie zischende Schlangen auf dem Kopfe; dstere Fackeln schwangen die entfleischten Arme, und frchterliche Blsse kennzeichnete ihr Gesicht. In dieser Not wandte sich Orestes an das Orakel zu Delphi; der Gott verhie ihm Erlsung von seiner Qual, wenn er seine Schwester aus dem Lande der Barbaren in Tauris in die Heimat zurckfhre. Sofort machte sich Orestes mit seinem Busenfreunde Pylades auf, das Gebot des Gottes zu erfllen und die Bildsule der Diana (Artemis), der Schwester des Apollo, welche in Tauris hochverehrt wurde, zu entfhren. Denn so hatte er den Orakelspruch gebeutet; an die eigene Schwester konnte er nicht denken. Diese, Jphigenia, war von Diana vor vielen Jahren, als sie den Frevel des Vaters in Aulis mit dem Tode shnen sollte, in einer Wolke nach dem Heiligtums der Gttin in Tauris entfhrt worden; dort hatte sie Thoas, der König des Landes, gefunden und zur Priesterin gemacht. Als solche mute sie nach der Sitte des Landes jeden Fremd-ling der Gttin opfern. Vom Könige und Volke hochgeachtet, wartete Jphigenia ihres Berufes. Da fhrte man ihr eines Tages zwei Fremdlinge zu, welche man am Strande gefangen genommen hatte. Es war Dreft nebst seinem Freunde. Schon standen die Jnglinge vor dem Dpseraltar, und eben schickte sich die Priesterin an, dem Drestes die langen Haarlocken abzuschneiben, als dieser die bedeutungs-

8. Geschichte des Altertums - S. 63

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 63 bum mit herrlichen Aepfeln steht, ohne die Aepfel und das Wasser erhaschen zu knnen; wie Sisyphus einen gewaltigen Felsblock unter Die Strafen groer Anstrengung vergeblich einen Berg hinaufwlzt und ihn nie ^ ^anig-vor dem Hinabrollen wahren kann. Denn so wie er oben am Gipfel fach, anlangt, hurtig mit Donnergepolter entrollet der tckische Mar-mor" *). Auch die Arbeit der Danaiden gewahrte er. Nachdem Odysseus dies Alles geschaut hatte, eilte er zu Circe Odysseus zurck und erzhlte ihr seine Abenteuer in der Unterwelt. Die Gttin "^etvon' erquickte den Helden mit Speise und Trank, prophezeite ihm das be- trce. vorstehende Ungemach und nahm Abschied von ihm auf ewig. Das Schiff fuhr mit gnstigem Winde von bannen. Odysseus theilte seinen Gefhrten mit, was ihm Circe gesagt, da sie bald zu den Sirenen kommen wrden, welche durch ihren melodischen Gesang schon manchen Schiffer bethrt und ins Verderben gestrzt htten. Um dieser Ge-fahr zu entgehen, verklebte er auf Gehei der Circe seinen Gefhrten die Ohren mit Wachs, sich selbst aber lie er Hnde und Fe an den Mast binden. Bald vernahm er den bethrenden Gesang der Odysseus ent-Sirenen: Komm, ruhmgekrnter Odysseus, steuere hierher und ver-nimm unsere Stimme. Keiner fuhr noch vorber, ohne unfern sen Gesang gehrt zu haben, und dann kehrte er frhlich und mit hherem Wissen begabt zurck. Wir wissen Alles, was Griechen und Troer erlitten, wisien, was auf der Erde geschieht!" Jetzt erwachte in Odysseus die Lust die Sirenen zu besuchen und ihre Stimme in der Nhe zu hren; der Skylla u. er gebot seinen Gefhrten ihn los zu binden. Allein sie banden ihn ^Verlust nur noch fester und entrannen glcklich dem Verderben. Erst spt einiger lsten sie den Odysseus, welcher ihnen nach berstandener Gefahr das emrteil Wachs von den Ohren nahm. Bald vernahmen die Leidensgefhrten des Odysseus das dumpfe Getse des brausenden Meerstrudels der Charybdis; vor Schrecken entfielen ihnen die Ruder. Odysseus sprach seinen Gefhrten Mut zu und befahl dem Steuermann fern von dem Felsen das Schiff vorbei zu lenken; von der Skylla aber redete er Nichts. Jetzt standen sie in der Enge, hier drohete Skylla, dort die grausige Charybdis. Whrend ihre Blicke auf die letztere gerichtet *) Tityos, ein Erdensohn, bte fr seine Liebe, die er zur Gttin Latona im Herzen trug; Tantalus hatte die Geheimnisse der Götter verraten, ihnen bei einer Mahlzeit seinen Sohn als Speise vorgesetzt, einen Meineid begangen und von der himmlischen Tafel Nectar und Ambrosia entwendet. Sisyphus endlich soll ebenfalls die ihm anvertrauten Ge-Heimnisse verraten und den gegen ihn gesandten Tod in Fesseln ge-schlagen haben.

9. Geschichte des Altertums - S. 79

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 79 welche sich bei Spiel und Tanz anfangs ergtzten, von den ver-meintlichen Frauen aber nachher ermordet wurden. Salamis ward erobert und Solon des Erfolges wegen hochgeehrt. Die fortwhrenden Unruhen in Athen und die verschuldete Lage und ver-der rmeren Brger veranlassten den Solon, als er 594 Archon ^"^ine wurde, eine neue Verfassung und Gesetzessammlung zu veranstalten. Gesetze Zunchst setzte er den blichen hohen Zinsfu herab und verordnete, da Niemand mehr wegen Schulden seine Freiheit verlieren knne. Dadurch erleichterte er die Lage der Armen. Die hchste Gewalt bertrug er der Volksversammlung, zu welcher jeder Brger Zutritt hatte. Sie entschied der Krieg und Frieden, whlte die Beamten und den Rath, welcher die Angelegenheiten des Staates vorberathen mute. Was in der Volksversammlung beschlossen worden war, fhrten die Archonten aus; sie wurden jhrlich aus den vornehmsten Brgern gewhlt und wohnten auch den Volksgerichten bei. Wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet hatten, so konnten fte Mitglieder des obersten Gerichtshofes werden. Dies war der Areopag. Derselbe hatte nicht nur der die schwersten Verbrechen abzuurtheilen, sondern auch die Amtsfhrung der Archonten zu beaufsichtigen und der die Religion, die Gefetze und die Sitten zu wachen. Seine Sitzungen hielt er bei Nacht ohne Licht; die Thatfachen muten schlicht vorgetragen werden. Die Richter stimmten durch Scherben, welche sie entweder in die Urne des Todes oder des Mitleids warfen. Waren die Stimmen gleich, fo warf der Gerichtsdiener im Namen der Gttin Athene eine Scherbe in die Urne des Mitleids, und dadurch wurde der Angeklagte frei. Nachdem Solon feine Gefetze in hlzerne Cylinder hatte eingraben lassen, nahm er sich vor, ferne Vaterstadt zu verlassen. Zu-vor jedoch lie er seine Mitbrger schwren, die erhaltenen Gesetze zehn Jahre beizubehalten. Solon kam auf feiner Reife auch nach Sardes zum König Solon geht Crfus von Lydien. Es war dies ein beraus reicher König, den und tommt feine unermelichen Schtze fprchwrtlich gemacht haben. Crfus auch zum nahm den weifen Solon freundlich auf, zeigte ihm feine Reichtmeron 19 6rofus und fragte ihn darnach, wen er fr den glcklichsten Menschen halte. Solon, der nicht schmeichelte, nannte seinen Mitbrger Tellus von Athen. Warum denn?" fragte der erstaunte Crfus. Ei," ent- Ihr gegnete Solon, Tellus hatte in der blhenden Vaterstadt gar Gesprch, wackere Shne, und diese hatten wiederum Kinder, und Alle waren am Leben; zuletzt starb Tellus den Tod frs Vaterland." Diese

10. Geschichte des Altertums - S. 96

1879 - Mainz : Kunze
96 Zweiter Abschnitt Griechen, erheiterte sie in den Tagen der Freude und trstete oder strkte sie in den Tagen der Gefahr und Not. Entstehung Nach griechischer Vorstellung rief die Liebe, die reinste Quelle berlmbtter und das ungetrbteste Licht alles Lebens, aus dem ursprnglichen Menschen. Chaos, melches ein Gemisch von Hell und Dunkel, ein tief unter der Erde ghnender Abgrund mar, die ganze Welt, Götter und Menschen hervor. Die Götter gebieten der die Welt und die Menschen. Unter ihnen stehen die olympischen Gottheiten oben an: Zeus, Hera, Demeter, Athene, Apollo, Artemis, Poseidon, Hephstus, Hermes, Hestia, Ares und Aphrodite gehren zu ihnen. Die 12 olym- Zeus, der Alles beherrschende König des Himmels und der 'tcn 3ws.' Erde, thront in den Wolken und sendet den Menschen Glck und Unglck, Leid und Freude; Sturm, Blitz und Donner stehen un-mittelbar unter seinem Befehle. Er reitet auf einem Adler, welcher die Macht und die Hoheit des Vaters der Götter und Menschen bildlich darstellt. Zeus hlt in seiner Rechten den Blitz, neben ihm ruht der Donnerkeil. Er wird auch sitzend auf einem Stuhle dar-gestellt, wie seine Hand das Scepter hlt; zu seinen Fen sitzt der Adler, und auf seinen Knien ruht der Blitz. Seine Wohnung steht auf dem Olympos, wo er ausruht, wenn er von seinen Wanderungen durch die Welt heimkehrt. Unsichtbar bt er auf Erden Recht und Gerechtigkeit, vernimmt alle Eidschwre und straft den Meineidigen, erhrt alle Hlfeflehenden und errettet die, welche unverschuldet in Not und Gefahr sind. Neben und der ihm herrscht noch das dunkle, unerbittliche Schicksal, die Moira. Niemand kennt es. Nie-mand wei, was es ist, Götter und Menschen sind ihm unterworfen. Zeus ist der ewig jugendliche, mnnliche und mchtige Gott, welchem man den gewaltigen Stier zum Opfer darbringt. Hera oder Hera (Juno) ist die Gattin und Schwester des Zeus, die 3utt0- Knigin des Himmels, hoch von Wuchs, von edler Haltung, eine schne Frau. Was sie wnscht, mu sie von Zeus gleich den brigen Gttern und Menschen erbitten. Die Weie ihres Armes gleicht dem Elfenbein. Ein glnzendes Diadem ziert ihr Haupt, ein prchtiges Gewand umwallt ihre Glieder, ihre Hand hlt ein Scepter, und an ihrer Seite schreitet der Pfau, welcher ihr heilig ist. Der Juno ist die Ehe heilig; sie gilt als die Hterin des ehelichen Glckes und des Familienlebens. Ihre Verehrung war verbreitet, und namentlich Poseidon betrachtete die Stadt Argos sie als ihre Schutzgttin. der ott'des Poseidon (Neptun), ein Bruder des Zeus. Er ist der Gebieter sgzeeres. der Meere und Flsse und fhrt auf den Wogen des Meeres in
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