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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 93

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutschland von 1273 — 1493: Zeitalter der ständischen Gegensätze. 93 dem Aussterben der Askanier gab er 1323 seinem Sohne Ludwig Brandenburg — viele Fürsten mißtrauisch machte, gegen ihn auch Frankreich und Papst Johann Xxil war, der ihn bannte, so suchte er sich des gefangenen Friedrich zur Herbeiführung des Friedens zu bedienen: Friedrich verzichtete auf die Krone und versprach seine Brüder zum Frieden zu bewegen; gelinge das nicht, wolle er in die Haft zurückkehren; im Falle des Gelingens wollte Ludwig ihn zum Mitregenten annehmen. Als der Ausgleich an dem Widerspruche Leopolds scheiterte, hielt Friedrich sein Wort. Ludwig hielt es für klug ihn nun doch zum Mitregenten zu ernennen (1325), ohne ihm aber Einfluß auf die Regierung zu verstatten. Friedrichs Tod (1330) machte dem Thronstreit ein Ende. Ludwig ging (1327) nach Italien und ließ sich zum Kaiser krönen. In dem Streit mit dem Papst hatte er, ohne persönliches Verdienst, die Nation hinter sich, vor allem die Städte; aber auch die Kurfürsten erklärten 1338 zu Oberlahnstein und Rense (s. von Koblenz), daß der von der Mehrheit der Kurfürsten Gewählte ohne des Papstes Zustimmung rechtmäßiger König sei (Kurverein zu Rense). Jedoch die Ländersucht Ludwigs brachte ihn in neue Konflikte mit den Fürsten. Um Tirol an sich zu bringen, vermählte er die Erbin dieses Landes Margarete Maultasch (so genannt nach einem Schlosse an der oberen Etsch) mit seinem Sohne Ludwig; nach dessen Tode vererbte aber Margarete Tirol an Habsburg. Und als er auch die durch Tod erledigten Grafschaften Holland, Seeland, Hennegau und Friesland einzog, setzten ihn die Kurfürsten (1346) ab und wählten Johanns von Böhmen Sohn Karl zum König. Ludwig starb 1347 auf der Bärenjagd bei München. Zwar stellte gegen Karl Iv. die wittelsbachische Partei den Grafen Günther von Schwarzburg auf; aber als dieser nach wenigen Monaten starb, wurde Karl allseitig anerkannt. In Brandenburg ließ er die Wittelsbacher in der Herrschaft und gab den anfangs gegen sie unterstützten falschen Waldemar auf. b) Die Luxemburger 1347—1437. § a) Karl Iv. 1347—78. Karls Iv. Regierung begann unter schweren Heimsuchungen: die aus dem Orient nach Europa

2. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 13

1901 - Leipzig : Teubner
7. Die Entwickl. i.d. brigen europischen Staaten. 8. Das Heerwesen :c. 13 Berg, Karl Theodor von der Pfalz, die Fürsten von Ansbach-Bayreuth u.s.w. folgten dem verfhrerischen franzsischen Beispiel, praten und schwelgten vom Schweie des armen Volkes, unterdrckten tyrannisch alle leise Regungen des Widerstandes und erhhten die Verehrung ihrer Person bis zur Abgtterei. Mehrere scheuten sich nicht, ihre Unterthanen in fremde, besonders englische Kriegsdienste zu verkaufen, um mit dem Soldatenhandel. Blutgelde ihren ppigen Gelsten zu frnen. Vergebens erhob sich Friedrich der Groe dagegen. Mit dem Sittenverfall an den Hfen verband sich fters eine Sittenverfall an widerliche Frmmelei und ein schwindelhafter Okkultismus, und gegen den Hfen, die wachsende Schuldenlast suchte man Hlfe bei Alchymisten und Gold-machern. 7. Die Entwicklung in den brigen europischen Staaten. Die Aufklrung, welche sich durch ganz Europa verbreitete, veranlate eine Reihe von bedeutenden Ministern, so den thatkrftigen, genialen Marquis Reform-Pombal (1750 77) in Portugal, Aranda in Spanien, Tanucci in bestrebungen sd-Neapel zu Reformversuchen, die vor allem auf die geistige und Wirtschaft- 'Sifter" liche Erhebung des Volkes gerichtet waren. Die Jesuiten wurden aus den genannten Staaten und aus Frank-reich gewaltsam entfernt und der Orden auf Andrngen der bourbonischen Hfe vom Papste Clemens Xiv. (Ganganelli) aufgehoben. Die Reform- Aufhebung des versuche scheiterten aber an der Unreife der Völker und an dem Wider- Jesuitenordens stnde des Klerus und Adels, der berall nach dem Thronwechsel seine Macht erneuerte. Struensee, der als Gnstling der Knigin Karoline Mathilde in Struensee Dnemark unter Miachtung des dnischen Nationalgefhls mittels 6 00 1770-72-deutscher Kabinettsbefehle umfassende Reformen vornahm, endete infolge einer Adelsverschwrung unter dem Henkerbeil. B. Die innere Staatsneelnaunng Friedrichs des Groden. 8. Das Heerwesen und die drei Stnde. Beamtentum. Rechtspflege. Schulwesen. 1. Das Heerwesen. Friedrich vermehrte sein Heer schon 1740 von Strke 80000 auf 120000 Mann, 1786 betrug es 190000 Mann. Aber nur des Heeres, die Hlfte bestand aus Einheimischen. Preußen, das an Gre und Ein-Wohnerzahl erst die 12. Stelle in Europa einnahm, stand mit seiner Heeres- t ^ttclier, .,"1! bles ermglichen, war nur reichlich die Hlfte der Mannschaften stets bei der Fahne, die brigen wurden auf 10 Monate durchschnittlich beurlaubt. Die Truppen wurden mit groer Sorgfalt aus- Ausbildung gebildet; um die Reiterei erwarb sich der junge General v. Seydlitz, der Truppen, der Held von Robach und Zorndorf, besondere Verdienste. Friedrich

3. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 81

1901 - Leipzig : Teubner
Lernzahlen. 81 1815. Napoleons Rckkehr. Feldzug in den Niederlanden. 16. Juni Niederlage bei Ligny. 18. Juni Sieg bei Belle-Alliance. Napoleon nach St. Helena. Zweiter Pariser Friede. Fnfter Zeitraum. Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungs- lebens. A. Vom Wiener Kongre bis zur Revolution. 1815 1848. 1815. Heilige Allianz. Metternichs System des Stillstands. 1818. Preuisches Zollgesetz. Maaen. 1834. Deutscher Zollverein. Motz. List. 18101825. Losreiung der spanischen Kolonieen in M- und S.-Amerika. Monroe-Doktrin. 1821 1829. Freiheitskrieg der Griechen. Russisch - trkischer Krieg. Friede zu Adrianopel. 18251855. Nikolaus I. Kaiser von Rußland. 1830. Eroberung Algiers. Julirevolution in Paris. Lonis Philippe von Orleans König. Losreiung Belgiens von Holland. 1846. Beginn des Freihandels in England. 1833. Erfindung der Telegraphie. 1835. Erste deutsche Eisenbahn (Nrnbergfrth). 1839. Erstes Arbeiterschutzgesetz. 1850. Deutsch - sterreichischer Postverein. 1808. Vereinigung der barmherzigen Schwestern". 1833. Diakonissenwerk zu Kaiserswerth (Fliedner). 18401861. Friedrich Wilhelm Iv. König von Preußen. 1847. Vereinigter Landtag. B. Die Revolution von 1848. 1848. Februarrevolution. Frankreich Republik. Mrz-revolution in Wien und Berlin. Franz Joseph I. Kaiser von sterreich. Erhebung in Italien und in Ungarn. Preuische Nationalversammlung. 18481849. Deutsches Parlament in Frankfurt a. M. Schenk, jfctfctftitijv-Yi. -9tetie&-Schichte, von E, Wolff, 6 fr ir .onale Schult.. r schun(| Bfthnfhnnhhfoliothali

4. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 36

1901 - Leipzig : Teubner
36 Iv. Das Zeitalter der franzsischen Revolution, Napoleons I. ic. Sieg bei fr Aube besiegt und sich bei Arcis fr Aube von Napoleon nicht 2?Febr. i8u. hatte hemmen lasten, folgte. Der ganz aussichtslose Friedenskongre Schlacht bei zu Chatillvn (5. Februar 15. Mrz) war inzwischen geschloffen. Nachdem die Preußen 30. Mrz den Montmartre erstrmt, hielten die Einzug w Verbndeten ihren Einzug in Paris. Paris 31. Mrz 1814. 2. Der erste Pariser Friede. Auf Betreiben des schlauen Fürsten Herstellung Talleyrand wurde das bonrbonische Knigtum mit Ludwig Xviii., der Bourbonen. einem Bruder Ludwigs Xvi., wiederhergestellt. Napoleon wurde nach tiubmlr^vin. der Insel Elba (w. von Toskana) verbannt. Im erften Pariser Frieden April i8i4. behielt Frankreich die Grenzen von 1792 (mit Elsa-Lothringen, nachelb"a. Landau und Saarlouis), sowie feine damaligen Kolonieen, die England 20. April i8i4. auf wenige herausgab. England behielt Malta. Die Vereinigten Fr?ede so^M!i Niederlande" kamen als Knigreich an das Haus Oranien. sterreich 1814- gewann Tirol und die sogen, illyrischen Provinzen zurck und bekam dazu die Lombardei und Venetien. In Spanien und Italien wurden die alten Herrschaften wiederhergestellt, doch blieb Mnrat, der Napoleons Sache verlassen hatte, im Besitze Neapels. Zur Neuordnung Deutsch-lands, sowie zur Aufteilung des Herzogtums Warschau wurde der Napoleon landet Wiener Kongre berufen. Ehe er fein Werk beendigt, landete Na-i.ma?zm5. Poleon an der fdfranzfifchen Kste und, obzwar als Friedensstrer vom Kongre gechtet, gewann er doch binnen drei Wochen ganz Frank-Flucht der reich, in dem das Knigtum, dank dem Hochmut und der Unvershnlich-Bourbonen. faft der Emigranten, keine Wurzel hatte schlagen knnen. 26. Die hundert Tage und der zweite Pariser Friede. 1. Der Feldzug in Belgien. Da Napoleon mit seinen Friedens-beteneruugen keinen Glauben fand und in Belgien sich ein englisch-hannoversches Heer von etwa 105000 M. unter Wellington befand und ein preuisches von etwa 112000 M. unter Blcher bei Lttich sich sammelte, so fhrte der Kaiser ein Heer von fast 128 000 M. alter Kerntruppen der die Nordgrenze. Er besiegte Blcher, dem Wellington Niederlage die versprochene Hlfe nicht leisten konnte, bei Ligny, wurde aber zwei i6muni9i8i5 Tage darauf bei Belle-Alliance, wo Blcher sich zu rechter Zeit auf 16 iettef15' das Schlachtfeld durcharbeitete, von diesem und Wellington geschlagen, Belle-Alliance |e|n ipeer durch Gneisenaus Verfolgung vllig aufgelst und Paris Kapitulation Fr Ergebung gezwungen. 2. Der zweite Pariser Friede. Napoleon, welcher das Gast-Napoleon nach recht Englands vergebens anrief, wurde nach der Jnfel St. Helena To^5. Mai" 821. (im sdlichen Teil des Atlantischen Ozeans) gebracht, wo er 1821 starb. Zweiter Pariser Frankreich wurde mit dem Verluste Landaus und Saarlouis' auf die Friede^ Nov. @renen tidn 1790 eingeschrnkt, behielt aber, von Preuens Ver-

5. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 42

1901 - Leipzig : Teubner
42 V. Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. (Diebitsch Sabalkanski, Paskiewitsch Eriwanski) im Frieden von Mrwnopel Adrianopel gezwungen, dem Zaren Nikolaus I. (18251855) einen 1829. Teil Armeniens abzutreten und die Griechen frei zu geben. Griechen-Griechenland land wurde ein Knigreich, sein erster König der bayrische Prim Otto. ein Knigreich. r, rv v - ~ Miregierung 3. Die Jultre v o lutlon tn Frankreich. Die Bourbons, die der Bourbons. nichts gelernt und nichts vergessen hatten", vermochten die Franzosen, in denen die Erinnerung an die republikanische Freiheit und an den 1824* i~83o ^e9gru^m Napoleons fortlebte, nicht zu beherrschen. Karl X. (Artois), nach dem Tode seines Bruders, Ludwigs Xviii., 1824 König geworden, hielt es ganz mit den hochmtigen, rachschtigen Emigranten und dem Wesri83o herrschschtigen Klerus. Zwar that die Eroberung Algiers, des Hortes der Seeruberei und Christensklaverei, dem franzsischen Nationalgefhl wohl. Als der König aber sich anschickte die geringen, verfassungs-29ri^'n i83o' m^9en Freiheiten zu verkrzen, brach in Paris eine Emprung Loms Pmippe aus (Juli 27.29.). Der König wurde verjagt, und Louis Phi-vou^Orlans lippe, das Haupt der kniglichen Nebenlinie Orleans, der sich beim 1830-1848. Volke beliebt gemacht hatte, lie sich treuloserweise auf den Thron seines Verwandten setzen. Emprung 4. Infolge der Julirevolution brach auch in Brssel eine Em-24.e2lug. mo. prung aus. Die Belgier, an Sprache, Sitte und Religion von den Hollndern verschieden, sahen sich diesen unter dem oranischen Könige Wilhelm I. nachgesetzt. Da die Hollnder die von den Franzosen untersttzten Belgier nicht wieder zu unterwerfen vermochten, so erklrten sich diese fr unabhngig, gaben sich eine Verfassung, die Belgien ein lange in Europa fr ein Muster des Liberalismus galt, und whlten 4.1?unfri83i. den tchtigen Prinzen Leopold I. von Koburg zu ihrem Könige. Vergebliche 3u gleicher Zeit versuchten die Polen sich von der Herrschaft Erhebung der Rulands zu befreien. Zwar hatte Zar Alexander I. dem Knigreich 183?i83i. Polen" eine gewisse Selbstndigkeit gelassen und auch eine Verfassung verliehen. Aber dies gengte ihnen um so weniger, als der russische Statthalter, der rohe, gewaltthtige Grofrst Konstantin, sie viel-fach verletzte. Nach langem, blutigem Ringen (November 1830 bis September 1831) wurden die Polen berwltigt, ihrer Verfassung beraubt, und es begann eine schonungslose Russifizierung. Mistnde in 5. In England erhhte das Parlament, in dem nicht das Volk, England, sondern nur die herrschenden Klassen vertreten waren, um die Zinsen fr die in den napoleonischen Kriegen aufgehufte riesige Staatsschuld auszu-Getreidezlle, bringen, mehrmals die Getreidezlle. So viel dabei die Landlords" gewannen, so groß wurde die Not unter der Arbeiterbevlkerung. Hiergegen und gegen die groen Schden der englischen Verfassung und Verwaltung erhob sich im Volke 1838 eine starke Bewegung. Es entstand die Lehre Ihre Aufhebung tiom Freihandel, die alle Schutzzlle verwarf, und die Kornzlle wurden 1846. durch den Minister Rob. Peel beseitigt. Durch die Emanzipationsbill"

6. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 44

1901 - Leipzig : Teubner
44 V. Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. benden Krfte. Voll Abneigung gegen die Ausbung politischer Rechte durch eine Volksvertretung, berief er die bestehenden Provinzialstnde zu desbmiinigten einem Vereinigten Landtage. Dieser Versuch, die Gewhrung einer Landtags^/?" Verfassung zu umgehen, schlug aber fehl, da auch der Vereinigte Landtag sofort grere Rechte fr sich verlangte. In der badischenkammer wurde bereits die Berufung eines deutschen Parlaments beantragt. B. Die Revolution von 1848. I. Die freiheitliche Bewegung. 6. Die Februar - Revolution in Paris. Ursachen Louis Philippe, der den Liberalismus, mit dem er begonnen, immer Rev?lu?on^3. mehr verleugnet hatte und zu Gunsten der Besitzenden eine Verfassung auf-recht erhielt, die alle weniger Begterten von dem Wahlrechte ausschlo, wurde durch eine von der Pariser Arbeiterbevlkerung (Proletariat) im Februar 1848 durchgefhrte Revolution verjagt und Frankreich zur 24. Febr. 1848. Republik erklrt. Der Versuch, brotlose Arbeiter in Nationalwerksttten zu beschftigen, schlug vllig fehl, und ihre Schlieung fhrte zu einem ^Junischlacht^i Arbeite rauf stnde, der in mehrtgigem blutigem Kampfe bewltigt 1848. uni wurde. Der Prinz Louis Napoleon, der Sohn des vormaligen Lou^Napoleon Knigs von Holland, wurde vom Volke zum Prsidenten der Republik io. $em848. erwhlt. 7. Die Revolution in Osterreich. Die Pariser Revolution gab den Ansto zu der Emprung in ^Metternichs Wien, durch welche der bis dahin allmchtige Staatskanzler Fürst Metter-@tuii848.mar8 verjagt wurde. Bald emprten sich aber auch die Lombardei Erhebung und Veuetieu gegen die sterreichische Fremdherrschaft, wurden aber ^enetietis. durch die Siege Radetzkys bei Custoza (20 km sw. von Verona) Schlachten bei und Novarct (w. vom Tieino) der den König Karl Albert von untmkoas Sardinien, der fr die Befreiung Italiens eintrat, sterreich wieder 1849. unterworfen. Magvaren und Auch die Ungarn forderten eine grere nationale Freiheit. Als Sudslaven, ihnen die Regierung, gesttzt auf die den Magyaren feindlichen Sd-Zweiter slaven (Jellachich), entschiedener entgegentrat, brach in Wien eine Men^Ott. zweite Emprung aus, die den Hof zur Flucht nach Olmtz zwang, 1848. wo der schwachsinnige Kaiser Ferdinand I. zu Gunsten seines Neffen 5ffatsefsfe$e1 ^rart5 Josephe I. abdankte. Wien wurde wieder unterworfen und der 1 1848. 63 Feldzug gegen die Ungarn erffnet. Nach anfnglichen Mierfolgen

7. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 17

1901 - Leipzig : Teubner
§ 5. Der Kampf des Großen Kurfürsten gegen Frankreich und Schweden. 17 (Ans. 1672). Die Vergewaltigung der zehn kleinen Reichsstädte Vergewaltigung des Elsaß (der „Dekapolis"), darunter Hagenau, Colmar und Landau, durch Ludwig Xiv. war ein Vorspiel zum Raube Straßburgs, des 1662-1673. letzten deutschen Bollwerks im Elsaß. § 5. Der Kampf des Großen Kurfürsten gegen Frankreich und Schweden. 1. Die Entwicklung der französischen Staats- und Kriegs-macht. Der Kardinal Mazariu, in der Leitung der französischen Re- Mazarms gierung der Nachfolger Richelieus, setzte die Politik dieses Staatsmannes fort, durch Zertrümmerung der Macht des Feudaladels die Alleinherrschaft des Königs sicher zu begründen und dem Staate die festeste Einheit zu geben. Die Unruhen der Fronde (seit 1648) endeten damit, daß der Hochadel alle politische Macht verlor. Ludwig Xiv., seit 1652 großjährig, gab ihm au seinem glänzenden Hofe Gelegenheit, sich finanziell zu Grunde zu richten, um ihn dann durch Verleihung hoher Ämter, Pensionen und Gnadengeschenke als Hofadel zu knechten. Dabei blieb aber der gesamte Adel dem niedern Volk gegenüber im Vollbesitz aller sozialen Vorrechte (Steuerfreiheit, Besetzung aller Offizierstellen u. s. w.), ohne sich dem Staatsdienste Zu Widmen. Diese unumschränkte Königsmacht wurde von dem genialen Finanzminister Colbert mit gewaltigen Mitteln und mit Hülfe derselben Cowerts durch den energischen, brutalen Kriegsminister Louvois mit einem großen, tüchtigen Kriegsheere versehen. Colbert kaufte zunächst alle verfchleu-un8 berten Domänen zum alten Preise zurück, kassierte alle seit 30 Jahren um der (Steuerfreiheit willen erworbenen Adelstitel und ließ durch einen besonderen Gerichtshof binnen 9 Jahren 110 Mill. Frcs. Strafgelder für ermittelten Unterschleif einziehen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, beförderte er die Industrie mit allen Mitteln (Protektion), durch Verbote oder Erschwerung der Einfuhr solcher Waren, die im Lande erzeugt wurden, durch Verbot der Ausfuhr solcher Rohstoffe, die zur Fabrikation nötig waren, durch Austeilung von Prämien und durch Aufsichtsmaßregeln. Dieselbe Fürsorge widmete Colbert dem Handel und Verkehr. Koloniale Gesellschaften erhielten Monopole, große Kanäle, Handels- und Kriegsstraßen wurden angelegt. Der Schiffsbau wurde durch Prämien, die einheimische Reederei durch hohe Hafenzölle für ausländische Schiffe gefördert. Während die Landwirtschaft vernachlässigt wurde, wurden durch dieses „Merkantilsystem" die Staatseinkünfte von 23 auf 110 Mill. Frcs. gebracht. Mit solchen für die damaligen Verhältnisse riesigen Mitteln konnte Ludwig Xiv. einen Ludwig xiv, glänzenden Hof halten, in dessen Mittelpunkt er als roi soleil die Wett ai§ roi soleil-blendete, großartige Bauten aufführen, Künste und Wissenschaften pflegen, soweit sie zu seiner Selbstvergötterung dienten, bei der jede Geistesfreiheit und charaktervolle Selbständigkeit ausgeschlossen war, konnten auswärtige Staatsmänner bestochen, kleine und große Staaten durch jährliche Subsidien der französischen Politik dienstbar gemacht und die französischen Streitkräfte Schenk, Lehrbuch. Ix. Neuzeit, von E-Wolff. 2

8. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 18

1901 - Leipzig : Teubner
18 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. zu Lande und zur See zu überwältigender Stärke gebracht werden. Louvois Das Heerwesen, vermehrte das Heer allmählich auf c. 280000 Mann; davon waren 100000 M. zu Garnisonen bestimmt, 120000 M. Infanterie für den Felddienst, 47 000 M. Linienkavallerie, 10000 M. Dragoner und 3 Reg. Artillerie. 3400 M. bildeten als maison du roi ein Elitecorps. Der Dienst und die Disziplin waren streng; es wurde fleißig exerziert und häufig inspiziert. 1679 wurde an der leichten Steinschloßflinte das Bajonett angebracht. Die Befestigungs-und Belagerungskunst brachte der geniale Vauban auf eine ungeahnte Höhe. 1670 wurde bei Paris das erste Jnvalidenhaus errichtet. Die Kriegsoperationen einer so schlagfertigen Armee wurden noch erleichtert durch die neue Einrichtung fester und beweglicher Magazine und Lazarette. Auch die Flotte wurde durch Lionne bis 1683 zur größten der Welt ausgebaut (267 Kriegsschiffe). Mit dieser gewaltigen, für ganz Europa vorbildlichen Kriegsmacht, einer Frucht der früheren und höheren allgemeinen und politischen Kultur Frankreichs, suchte Ludwig Xiv. unter steter Vergrößerung seines Reiches die Vorherrschaft über Europa zu erringen. Der Devolu- 2. Der Devolutionskrieg. Beim Tode Philipps Iv. von 1667-1668 Spanien verlangte Ludwig Xiv. als Gemahl seiner ältesten Tochter Maria Theresia aus erster Ehe, obwohl diese bei der Vermählung allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie entsagt hatte, die Teile der spanischen Niederlande, in denen nach dem Privatrechte das Erbe auf die Kinder erster Ehe „devolviere" (jus devolutionis). Aber die Tripelallianz Englands, Hollands und Schwedens zwang ihn im Friede zu Frieden von Aachen die schon eroberte, damals spanische Franche-Aachen 1668. Comts zurückzugeben. Dafür behielt er 12 flandrische Grenzfestungen mit ihren Gebieten, darunter Charleroi, Donai, Conrtrai, Tonrnai und Lille. Die gute Folge dieser bedrohlichen Richtung der französischen Politik war die Auflösung des Rheinbundes. Vorbereitung 3- Ludwig Xiv. bereitete nunmehr einen Vernichtungskrieg de?2^Rau?- gegen Holland vor, dessen republikanische Verfassung und Handelsüber-fric0s- macht, dessen Ketzertum und freies Geistesleben ihm widerwärtig waren. Es gelang ihm die Tripelallianz zu sprengen. König Karl Ii. von sßextta mit England verbündete sich im Geheimvertrage zu Dover gegen Zah-Karl i?.vön lung großer Subsidien mit dem Despoten, um nach siegreichem Kriege England 1670, den englischen Protestantismus und die parlamentarische Verfassung en mit Schweden zerschmettern. Das immer geldbedürftige Schweden verpflichtete sich, 1672, jeden deutschen Reichsfürsten, der für die Holländer eintreten würde, zu bekriegen. Des Kaisers glaubte sich Ludwig Xiv. durch einen mit dem Geheimvertrag über die zukünftige Teilung des großen spanischen Kaiser 1668, durch einen ähnlichen Vertrag des Kurfürsten Friedrich Wilhelm versichert. Fast alle Fürsten des deutschen Westens und mit deutschen Nordwestens ließen sich allmählich durch Subsidienverträge zur Hülss-•825»* leistuug oder doch zur Neutralität verpflichten. Wie weit er gehen

9. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 34

1901 - Leipzig : Teubner
34 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. zweiten Sohn Karl (aus späterer Ehe); 3. von dem bayrischen Kurfürsten Max Emannel für seinen Sohn Joseph Ferdinand als den Enkel jener jüngeren Schwester Karls H.*) Da es für die wirtschast-Jnteresse der ftchen Interessen der Seemächte von der größten Wichtigkeit war, daß Seemächte. ^er Habsburgische Riesenmonarchie Karls V. wiederentstünde noch das ganze spanische Weltreich mit Frankreich verbunden werde, so einigten sie sich 1698 mit Ludwig Xiv. über eine Teilung des Erbes unter den drei Prätendenten. Dem gegenüber setzte Karl Ii., um nach dem Wunsche der Spanier die Monarchie ungeteilt zu erhalten, zuerst den bayrischen Kurprinzen und, als dieser gestorben war (1699), unter dem Druck der französisch gesinnten Hofgeistlichkeit den Enkel Ludwigs Xiv, Philipp znm Universalerben ein. Trotz des mit den Seemächten inzwischen mn universal (1700) vereinbarten zweiten Teilungsvertrages nahm Ludwig Xiv. nach erben eingesetzt Karls Ii. Tode das Erbe für seinen Enkel an; dieser wurde als Ludwlg°xiv. Philipp V. ausgerufen und von dem kastilischen Spanien freudig auf-läßt ihn das genommen. Gegen diese Machterweiterung Frankreichs — Philipp V, Erbe annehmen. nicht auf eine etwaige Thronfolge in Frankreich verzichtet — brachte Wilhelm Iii. zwischen England, Holland und dem Kaiser die Große Allianz „Große Allianz" zu stände, sein letztes großes Werk. Als er Kön?in Anna starb, ging die Krone auf seine Schwägerin Anna, die kinderlose Ge-i"o2-i7una mahlin eines unbedeutenden dänischen Prinzen, über. Die Regierung war in den Händen der Whigs, der demokratischen Handels- und Judustriepartei, deren Hauptstütze der glänzende, als Feldherr hochbegabte John Churchill, Herzog von Marlborongh, war. Wie Friedrich i. schon vorher an den Kaiser so schloß sich am 30. Dez. 1701 Friedrich L E der üon Preußen an die Große Allianz an, ohne auf politischem oder toni **' militärischem Gebiet trotz der Großthaten seiner Truppen je mit zur Leitung herangezogen zu werden. Die „Assoziation der 5 vorderen Reichskreise" trat wieder zusammen und trat der Allianz bei; der Ltidwigs xiv. Reichskrieg wurde beschlossen. Auf die Seite Ludwigs Xiv. stellte btnbet?r’ sich aus Neid gegen die jüngere welfische Linie der Herzog Anton Ulrich von Braunschweig mit 12000 Mann, der Kurfürst Max *) Stammtafel. Philipp Iii v. Spanien Maria Gem. Kaiser Anna, Gem. Ludwig xni, v. Frankreich Ludwig Xiv. Maria Karl Ii. Margar. Theresia. Theresia, t 1700 '—----------------— Leopold I. ' | 3. Maria Anna, Gem. Kaiser Ferdinand Hi. L | 3. Gem. Eleonoremagdal. v. Psalz-Neubg Ludwig, Dauphin t 1711. Joseph I. Karl (Ih.) Vi. Maria Antonia, t 1711 Gem. Max Ein. v. Bayern. Ludwig v. Burgund, Philipp V.joseph Ferdinand, Kurprinz v. B f 1712. v. Anjou.t 1634. Ludwig Xv.

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 97

1901 - Leipzig : Teubner
§ 4. Die Aufklärungslitteratur. — § 5. Das Vorspiel der Revolution. 97 Sie müssen es, wenn sie die Freiheit und Gleichheit unterdrücken und die Wohlfahrt aller schädigen. Mit diesen Lehren wurde der anfangs weniger beachtete „Contrat social“ der Katechismus der Revolution. § 5. Bas Vorspiel der Revolution. 1. Die Opposition der Parlamente. Den ersten politischen Der Widerstand Widerstand erfuhr die Regierung noch unter Ludwig Xv. aus dem Preiseber ^atiamente der Bevorrechteten. Das Pariser Parlament, das vornehmste der obersten Gerichtshöfe des Landes, suchte, durch Montesquieu angeregt, sein Recht, die königlichen Edikte in sein Register einzutragen, zu einer Kontrolle über die Regierung zu erweitern — nicht im Interesse des Volkes sondern nur seiner Privilegien und seiner Macht. Wiederholt durch eine „königliche Sitzung" zur Registrierung gezwungen, wurde es endlich wegen seiner grundsätzlichen und deshalb grundsatzlosen Opposition 1771 aufgelöst. Ludwig Xvi., der alles gut machen wollte, stellte es 1774 wieder her. 2. Die Finanznot und Turgots Reformversuche. Seitme Schuldenlast Ludwig Xiv. hatte die Regierung eine gewaltige Staatsschuld auf- be§ ®taat§-gehäuft. Den Staatseinnahmen standen Staatsausgaben gegenüber, die 1786 einen Fehlbetrag von 357 — 555 = — 198 Mill. Fr. ergaben. Der Hofhält, der in allem c. 5000 Personen umfaßte, verbrauchte jährlich an 50 Mill., dazu kamen noch Millionen an Gnadengeschenken und Pensionen für die nichtigsten Verdienste, während für Brücken und Wege nur 4 Mill., für wissenschaftliche Anstalten 1 Mill. Fr. ausgegeben wurden. Um der Mißwirtschaft zu steuern, berief der König den Intendanten Tnrgot als Minister. Dieser ging mit dem Programm: „Kein Bank- Berufung rott! Keine Steuererhöhung! Keine Anleihen!" entschlossen vor. Er hob Turgots 1774. vor allem zur Erleichterung der Landwirtschaft das den Preis drückende em 11 en‘ Verbot der Kornausfuhr und die Wegfronen auf, beseitigte den Zunftzwang, gründete eine Diskontokasse und führte im Steuerwesen eine Anzahl von Milderungen herbei. Als er aber mit dem „Munizipalitätenplane" eine Volksvertretung durch Delegierte zu schaffen trachtete, gelang es der Hofpartei, ihn dem Könige zu verdächtigen, und er wurde 1776 ungnädig entlassen. 1777 wurde der Genfer Bankier Necker, Neckers erstes ein geschickter aber eitler Emporkömmling, der ohne staatsmännische Be- 5özintftermm-gabnng mit seinem Liberalismus schön that, als Finanzminister berufen. Er erschöpfte den Staatskredit durch weitere Anleihen im Betrage von 500 Mill. Fr., die sein Ansehen an der Börse ihm verschaffte, rief zum ersten Mal durch den 1781 veröffentlichten, aber schön gefärbten und undurchsichtigen Rechenschaftsbericht (compte rendu) über die Finanz-verwaltung die öffentliche Meinung an und mußte wegen versuchter Schenk, Lehrbuch. Ix. Neuzeit, von E. Wolff. 7
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