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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 537

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 537 Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi- nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83 kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte. Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh- mens ist der Zukunft noch Vorbehalten. Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte, außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat. In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren 1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß- herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629 auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei- ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos- cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814 einen Theil der östreichischen Monarchie aus. tz. 96. Außereuropäische Staaten. In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei- nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp- ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil- dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 58

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
58 Erster Zeitraum. Grunde spater bevölkert, als das übrige südliche Europa. Die Phönicier, welche das Mittelmeer früh durchschifften, und deffen Küstenländer durch Colonien und Pflanzstadte belebten, mieden die sandigen oder sumpfigen Gestade Italiens, hinter welchen sich die dicken Wälder der Apenninen zeigten, oder die schwarzen Rauch- wolken verheerender Vulkane, ihnen mithin, den wandernden, spe- culirenden Kaufleuten, als ein unwirthbares, dem Gewinne nichts bietendes Land erscheinen mußte; darum hat es in Italien keine phönicischen Ansiedelungen gegeben. Nach seiner natürlichen Be- schaffenheit selbst zerfallt es in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien, denn die westlich von Genua, östlich nach Ancona hinlausenden Apenninen bilden Ob eritalien, und indem sie sich sodann wiederum von Osten nach Westen ziehen, trennen sie Mittelitalien von Unteritalien, ein Umstand, der aus die Bevölkerung dieser Halbinsel und auf die Gesittung ihrer Völ- ker von dem wesentlichsten Einflüsse seyn mußte. Einen allgemeinen, bestimmten Namen Italiens kennt die älteste Geschichte nicht. Die Griechen nannten es H es p e ri e n, das Abend- land; wohl auch, mit mythologischen Erinnerungen, Saturnia, wo unter Saturn das goldene Zeitalter geblüht; oder endlich, nach einzelnen, ihnen dunkel bekannten Völkern, Ausonia, Oe no- rria, Japygia; die Benennung Italien soll von dem Worte Itali, Rinder, entstanden seyn, woran die grasreichen Ebenen des Landes einen großen Ueberfluß gehabt. Ueber die Ureinwohner Italiens giebt es nur dunkle Sa- gen. Die Fabelzeit spricht von Lastrygonen, Cimmeriern, Giganten und Cyclopen. Nachstdem werden die Umbrer und Sikuler erwähnt; ihnen folgten zu verschiedenen Zeiten und in mehrern Zügen die Ligurer, Illyrier, Ausoner oder O p i s k e r, die Veneter, Etrusker; endlich die Pclasger, überhaupt Einwanderer aus Griechenland. Nach vielem Drangen, Treiben, mancherlei Wechsel der Wohnsitze, bietet Italien zuletzt ein buntes Gemisch von Völkern dar, welche aus dem, durch Ge- birge und Thaler durchschnittenen Boden, in besondern Gemein- wesen neben einander wohnen. Unteritalicn empfing seine Einwoh- ner vornehmlich aus Griechenland, hieß darum auch Groß- Griechenland, und die Tarentiner, Sybariten, Crotonienstr, Bruttier, Lukanier u. a. hatten daselbst kleine Republiken errichtet. Marser, Volsker, Pelignec, Sabiner, Lateiner, Samniter, Al- baner u. v. a. nahmen aus gleiche Weise Mittelitalien, Gallier, von keltischem Ursprünge, Oberitalien ein; aber keine gemeinsame Regierung noch irgend ein Bundesverein verknüpften sie anfangs zu einem Ganzen. Ober-Italien bestand aus zwei Hauptstaaten, aus Gal- lia cisalpina und Liguria. Der Po (Padus) und die Etsch (Alhesis) waren die vornehmsten Flüsse; Mediolanum (Malland),

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 123

1845 - Heidelberg : Winter
§. 48. Roms Ursprung. 123 die Verzweigungen des apenninischen Gebirges von einander geschieden, auch in Ursprung, Sitte und Sprache sehr unter- schieden waren. Ein Theil dieser Völker wird als Urbe- wohner angesehen, ein Theil als cingewandert be- zeichnet. Zu den uralteingewanderten gehörten die Völker p e- l a s g i sch e n Stammes, die vorzüglich an der westlichen Meeresküste Italiens (vom Flusse Arno bis zur Südspitze hinab), wo sie nördlich T y r r h e n e r, südlich O n o t r e r genannt wurden, zum Theil aber auch an der östlichen Meeresküste hinab sich verbreitet hatten. Die Urbewohner dagegen hatten die innern Gebirgs- gegenden Italiens inne, und schieden sich in Völker osci- schen Stammes, die mehr westlich, und in Völker sa- bellisch en Stammes, die mehr östlich wohnten. Die Po-Gegenden zwischen den Apenninen und Alpen waren ursprünglich von Völkern bewohnt, die von allen oben genannten ganz verschieden waren, bis sie von dem mächtig aus den Alpen hervordringenden Volksstamme deretrusker oder Tuscier verdrängt wurden, der sich nachher auch über den Apennin bis gegen die Tiber hin ausbreitete. Von diesen Tusciern sowohl, als auch von den Völkern des oscischen und sabellischen Stammes wurden allmählig die westlichen P elasg er unterworfen, während die östlichen und südlichen Sitze der Pelasger und anderer Völker nach und nach mit griechischen Colonieen besetzt und mit griechischer Bildung befruchtet wurden. Von den vielen Völkern so verschiedenartigen Ursprungs nun sind für Rom's Entstehung und anfängliche Bildung 1. die zum Theil aus pelasgischem und oscischem Stamme entsprungenen Latiner, 2. die zum sabellischen Stamme gehörigen Sabiner, 3. die Etrusker (Tuscier) die wichtigsten. 1. Die Latiner (entstanden aus zwei verschiedenen. Stämmen, von denen der eine Stamm pelasgischen Ursprungs,

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 326

1837 - Heidelberg : Winter
326 Politische Geographie. deutsche Hoheit, von der sich seine freiheitsliebenden Bürger 4370 loskauften und bis zum Einzug der Franzosen in Italien un- abhängig blieben. Im Jahr 1805 wurde es dann als Fürsten- thnm mit Piombino vereinigt und 1815 als Herzogthum der Infantin Maria Louise von Spanien, der Wittwe des ehemaligen Königs von Etrurien, verliehen. Herzog: Carl seit 1824. 6. Das Grcß-Herzogthum Toscana ans dem alten Tnscien, welches ein eigenes Herzogthum der Longobardischen Könige war, entstanden, wurde unter Karl d. Gr. fränkische Provinz und kam später an Kaiser Friedrich I. Aber die meisten seiner blühenden Städte suchten die fremde Herrschaft abzuwerfen und nahmen republikanische Verfassungen an, bis im 15ten Jahrhundert die Familie der Medici zur Negierung gelangte und in Florenz durch Cultur und Kunst ein herrliches Zeitalter hervorrief. Im Jahr 1569 wurde das Land durch Cosinus I. zum Großherzvgthum erhoben und kam nach dem Tode des lezten Mediceers an das Haus Oestreich, bis es von Napoleon erobert, als Königreich Etrurien dem Erbprinzen von Parma übergeben, 1808 aber zur französischen Provinz gemacht wurde. — Toscana erhielt 1814 seinen ehemaligen Regenten, den Erzherzog Ferdinand Iii. wie- der, und wurde 1815 in der Acte des Wiener Congresses durch das Fürstenthum Piombino, die Insel Elba und einige kleinere von ihm umschlossenen Bezirke vergrößert. Seit 1824 ist Leo- pold 1l. Großherzog von Toscana. 7. Der Kirchenstaat entstand (754) aus einer Schenkung an Land, welche Pipin der Kleine nach Besiegung der Longv- barden dem Bischof Stephan Ii. von Rom machte, und Karl der Große (774) bestätigte. Von diesem kleinen Gebiete aus verbreitete sich durch die es beherrschenden Päbste in den fol- genden Jahrhunderten zum zweiten Male eine Universalmo- narchie über beinahe alle europäischen Staaten, die, wenn gleich geistiger Natur, dennoch nicht minder mächtig und ge- waltig, ja sogar größer war, als einstens die Römische, bis sie besonders seit dem 15ten Jahrhundert zu sinken begann und ihre Gewalt so verlor, daß Napoleon 1809 den Kirchenstaat selbst auflöste, und erst das Jahr 1814 ihn in die Hände seiner frü- heren Besitzer wieder zurückgab. Pabst Gregor Xvi. beherrscht seit 1851 den Kirchenstaat. 8. Die Republik San Marino, aus der Niederlassung ei- nes Einsiedlers Marinus im 6tcn Jahrhundert entstanden und durch ihn zu einem kleinen Staate geordnet. 9. Das Königreich beider Sicilien wurde als solches von dem Herzog Roger von Apulien im Anfang des 12ten Jahr- hunderts aus seinen früheren Besitzungen und Eroberungen ge- gründet, dessen Stamm aber bald erlosch, wodurch das Reich unter deutsche Herrschaft kam. Doch nach dem Tode Kaiser Kon- rads Iv. (1254) wurde durch den Pabst das Land dem Prinzen Carl von Anjou verliehen, dessen Nachkommen sich jedoch nur in Neapel behaupten konnten, während Sicilien sich unter die

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 236

1852 - Leipzig : Wigand
236 Ii. Abschnitt. Gegenden in Europa. Die eigentliche Halbinsel enthält die fruchtbare campanische Ebene und die Ebene ain Vesuv. Die morastigen Niede- rungen der Maremmen und pomptinischen Sümpfe, die wasserarmen und steppenartigen apulische und römische Campagna. Der Kamm des Appennin ist kahl und bietet nur Weideplätze, die Abhänge sind mit Kastanienwäldern, mit Wein - und Olivenpflanzungen und Orangen- gärten besetzt; Calabrien und Sicilien haben ein fast afrikanisches Klima mit Palmen , Baumwolle und Zuckerrohr. Der Westrand der Appenni- nen ist vulkanischer Natur (Seen in ausgefüllten Kratern, Löcher und Spalten mit hervorquellenden Schwefeldünsten, Vesuv, die phlegräi- schen Gefilde). Die Völkerschaften Italiens vor der Herrschaft der Römer. Man unterscheidet Ureinwohner, Aborigines, als Opiker, Osker, Umbrer, Sabeller, und eingewanderte Völker illprisch-gallischer, altgermanischer und griechisch -epirotischer Abstammung, als Etrusker, Griechen, selbst Trojaner (Aeneas). Im Norden wohnten die Ligu- rier am Sinus ligusticus, von unbekannter Abstammung, und dehnten sich früher wahrscheinlich viel weiter aus, vielleicht von den Pyrenäen bis zu den Cevennen und über den Po hinaus, wurden aber von den Iberern und Galliern zurückgedrängt. Das übrige Oberitalien hatten fast ganz die Gallier inne, die sich in mehrere Völkerschaften theilten, z. B. die streitbaren Jnsubrer, Tauriner, die wilden und räuberischen Alpenbewohner Salasser, die Cenomani, nachdem sie die Euganeer ver- drängt hatten, im Norden des Po; die Bojer, Lingoner rc. im Süden desselben. Nordöstlich von den Galliern wohnten die Venedi, Carni und Histrier. — In Mittelitalien sind zu merken: 1) die Etrusker. Sie wanderten von Rhätien aus ein, unterwarfen sich oder verdrängten die früher ebenfalls eingewanderten tyrrhenischen Pclasger, ein meerbeherr- schendes cultivirtes Volk und nahmen das westliche Mittelitalien ein bis zur Tiber. Hier gründeten sie einen Bundesstaat von 12 unabhängigen Städten, von denen Cäre, Tarquinii, Perusium, Clusium und Veji am bekanntesten sind. Alljährlich hatten die Bundesglieder religiöse Zu- sammenkünfte bei dem Tempel der Voltumna, bei welchen von den Prin- cipes die Kriege beschlossen und die Anführer gewählt wurden. Zu gleicher Zeit wurden Märkte abgehalten. Jeder Bundesstaat stand unter einem lebenslänglich erwählten Könige, der nur aus dem Priester- Adel wählbar war. Dieser Adel allein hatte Anspruch auf Staats- würden, stand dem religiösen Cultus vor, leitete die politischen An- gelegenheiten und vertrat vor Gericht die Knechte und Leibeigenen, welche das Tempel- und Herrengut bebauten. Die Adelsgeschlechter (Lucumonen?) sämmtlicher Bundesstädte wählten das Oberhaupt des gestimmten Bundes, dessen Auszeichnung die Sella curulis, die purpurne Toga und 12 Lictoren mit den Fasces war. Der Adel besaß allein astronomische und naturwissenschaftliche Kenntnisse und hatte ausschließ-

6. Brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648, im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte - S. 72

1888 - Heidelberg : Winter
72 Napoleons Herrschaft der hundert Tage". Belle-Alliance. Der deutsche Bund. Blchers und des englischen Herzogs Wellington in Frankreich einrcken. Rafch warf sich ihnen Napoleon, noch ehe sie sich vereinigt hatten, ent-gegen und schlug Blcher am 16. Juni bei Ligny (westnordwestl. v. Namur), dagegen schlug Wellington am gleichen Tage den Angriff des Marschalls Ney bei Quatrebras (sdl. v. Brssel) glcklich ab. Zwei Tage spter erfochten die vereinigten Feldherrn den Sieg bei Belle-Alliance (sdl. v. Brssel), welche der Herrschaft Napoleons nach hundert Tagen" abermals ein Ende machte. Nach Paris zurckgekehrt, entsagte dieser zu gunsten seines Sohnes der Regierung und entfloh bei der An-Nherung der Verbndeten nach Rochefort, wo er sich, nach vergeblichem Versuch nach Amerika zu entkommen, den Englndern auslieferte. Diese brachten ihn nach dem Beschlu der Verbndeten als Europas Gefangenen nach der Insel St. Helena (im Sden des atlantischen Ozeans), wo er 1821 starb. Im (zweiten) Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt (es behielt also das Elsa), mute 700 Mill. Frcs. Kriegsentschdigung zahlen und 3 4 Jahre lang ein Bundesheer in mehreren Grenzfestungen ausnehmen. Inzwischen war auch die Schluakte des Wiener Kongresses zustand gekommen. Osterreich erhielt das lombardisch-venetianifche Knigreich (d. h. Oberitalien bis zum Po und Tessin), die illyrischen Provinzen, Tyrol, Salzburg, Galizien; Belgien trat es an Holland ab. Preußen bekam den Rest von Pommern (Greifswald, Stralsund, Rgen), West-falen, Neufchatel, die Rheinprovinz, den grten (nrdlichen) Teil Sachsens und Posen, seine anderen polnischen Besitzungen mute es an Rußland, Ansbach und Bayreuth an Bayern, Ostfriesland und Hildesheim an Hannover abtreten. Bayern wurde berdies durch Wrzburg, Aschaffen-brg und die Rheinpfalz vergrert. Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg wurden zu Groherzogtmern erhoben, Frankfurt am Main, Hamburg, Bremen und Lbeck als freie Städte belassen. Die 39 (spter 35) Staaten, aus denen Deutschland jetzt bestand, erhielten ihre Souvernett zugesichert und wurden in den deutschen Bund vereinigt und dieser durch den Bundestag zu Frankfurt, unter sterreichs Bor-sitz, reprsentiert, zu welchem alle Staaten Deutschlands ihre Vertreter schickten. Von auswrtigen Mchten waren Dnemark fr Holstein und Lauenburg und Holland fr Luxemburg und Limburg Mitglieder des Bundes. Den Vlkern der einzelnen Staaten wurden freie Verfassungen (Konstitutionen f. 58 b) versprochen. 61. Preußen in den Kriedensjahren 18151840. a. In den folgenden Friedensjahren suchte König Friedrich Wilhelm Iii. das geistige und materielle Leben feines Landes nach allen Richtungen zu heben. Am 18. Oktober 1818 wurde die Universitt Bonn gegrndet. Durch eine tchtige sparsame Verwaltung shrte der König in seinem durch die Kriegsleiden erschpften Land bald wieder den alten Wohlstand zurck. Die Erfindung der Dampfmaschine und ihre Verwendung in Fabriken, bei der Schiffahrt und den Eisenbahnen (1825 baute der Englnder Stephenson die erste Lokomotive) bewirkte einen vlligen Umschwung in den Verkehrs- und industriellen Verhltnissen. Zur Verschmelzung der verschiedenen Stmme feines Staates fchns der König zwischen den ein-

7. Alte Geschichte - S. 43

1888 - Heidelberg : Winter
Die Völker des alten Italien. Religionswesen der Rmer. 43 111 Unteritalien oder Gr ogrieckenland enthielt 4 Landschaften. Am tyrrhenischen Meer: Lhucanten mit Heraclea und Sybris; 2. Brnttinm mit Croton und Rhegium. Arn adriatischen Meer: 3. Apulien mit Cann und Venusia am Aufidus (Ofanto), Asculum- 4. Calabrien mit den Hafenpltzen Tarent und Brundusium. Unter den bei Italien gelegenen Inseln ist Sicilien die wichtigste. Städte auf Sthen: Syrakus, Agrigent, Panormus (Palermo), Myl Messana, Catana mit dem feuerspeienden Berge tna. Vorgebirge im Westen stnd Drepanunt und Lilybum, im nordwestlichen Teile der Insel liegt der Berg Eryx, im sdwestlichen das Borgebirge Ecnomus In der Nhe von Sicilien liegen die gatischen und liparischen Inseln, westltch von Italien Sardinien und Corsika. 2. Die Pol her des alten Italien. Die Bevlkerung Italiens gehrt wie die Griechenlands dem arischen Stamme an (f. S. 2). Im Norden wohnten die Gallier (Kelten), welche der die Alpen gekommen waren und die Poebene erobert hatten' Dte von ihnen verdrngten Etrusker (Tyrrheuer) zogen sich der den Apennin zuruck und nahmen den nrdlichen Teil Mittelitaliens zwischen Tiber und Arnus etn. Sie hatten schon frhe eine hohe Stufe der Kultur ^retcyt. Landwirtschaft, Gewerbewefen, Bildnerei in Erz und Tbon Baukunst blhte unter ihnen; berhmt waren besonders ihre Spiegel und ,aje"; ftan^en mit den brigen Lndern des Mittelmeeres, ja selbst mit Kl entasten und Phnicien in regem Handelsverkehr. Ihre Religion tote thre Wtsienschaft beruhte auf der Gestirnkunde. Viele ihrer Ein-rtchtuugen, wte religise Gebruche, Zeichendeutung, Monatseinteiluna wurden allmhlich von den Rmern angenommen. Die Sprache der Etrusker tst bts auf den heutigen Tag noch uuentziffert. Die Mitte der Halbinsel nahmen die den Griechen verwandten, ebenfalls dem artfchen Stamme angehrigen Jtaliker ein. Sie schieden sich in die Latiner und fabelter. Die 8ottt.ec bewohnten urspruugltch dte ganze Westseite der Halbinsel, wurden aber spter auf die wette Ttberebene Don Latinm beschrnkt; zu den Latinern gehrten "nd Volsker^ Die Sabeller saen in den gebirgigen Landschaften des Apennin in Mittel- und Unteritalien! die wichtigsten Volkerstainme unter ihnen waren die Umtor. Sabiner (zwischen Tiber und Arno), Marser, und vor allen die tapferen Samniten. welche sich >Pater auch Campanten und Lucanien unterwarfen. y" 3. Retigionswesen der Rmer. Dte Religion der Rmer beruht wie die der Griechen auf der Ver-b-l wirkenden Krfte; fa ihnnaren'etrnsk.m, Jaiettt]che, latlnyche und hellenische Anstauungen gemischt. Mit der bh>' m afl ficr anber drangen auch orientalische Vorstellungen in dte Reltgton der Romer etn. Die wichtigsten Götter sind:

8. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 63

1827 - Heidelberg : Winter
63 Einleitung. Sevogebirge oder Ko len ist ein Hauptgebirge im N. Der Ural und Caucasus sind beide, bis an ihre Wasserscheide, zu Europa gehörige Grenzgebirge. — Von diesem Hauptgebirgs- zug gehen eine Menge größerer und kleiner Gebirge und Ae- sie nach verschiedenen Richtungen über den ganzen Erdtheil von Europa aus. Die wichtigsten derselben sind: 1. In der nördlichen Abdachung, welche weniger Ho- be Gebirge, aber desto mehr Ebenen enthalt. — a. Die Ge- birgszüge von Frankreich, der Mont d'or und andre, gehen von den Sevennen und dem Cote d'or n. w. ans; bis 6,000 F. h. — b. die Gebirge von Norddentschland, nicht ganz 5,600 F. h. — c. der Ab len oder das sc and in avisch e n) Gebirge, welches im O. mit dem Canselkagebirge zusammenhangt, ist ein mäch- tiges, über 200 M. langes Felsengebirge, welches sich durch seine zugespitztcn Nadeln und Hörner gegen andre Gebirge sehr auszeichnet und über 8,000 F. h. 2. In der südlichen Abdachung, welche sehr viele und hohe Gebirge und viele große Gebirgszweige in sich faßt. — a. Die Pyrenäen °) zwischen dem atlantischen und mittellän- dischen Meere, 60 M. l. und über 10,000 F. h. Von diesem mächtigen Felsengebirge verbreiten sich in Form eines Kammes 5 lange Gebirgsreihen gegen W. und S. unter verschiedenen Namen. Gegen No. hangen sie mit den Sevennen zusammen, die sich durch den Pilas und Eot d'or mit dem Jura, als ei- nem Alpenzweige, verbinden. ■— b. Die Alpen p) verbreiten sich unter allen europäischen Gebirgen am weitesten in einer Menge von Gebirgszwcigen, wovon einige außerordentlich weit reichen. Den Mittelpunkt bildet der beinahe 10,000 F. hohe St. Gotthard, von welchem 5 Alpenzüge, zwei nach Sw., zwei nach No. und einer nach N., ausgehen. — Den n o r d- westlichen Alpenzug nennt man Berner ooer lepontische Al- pen bis 13,000 F. h. — Der südwestliche Alpenzug geht bis an das atlantische Meer, unter den Namen: penninische, graue (grajische), cottische und Meeralpen. In den pcnnini- schen Alpen liegt der ig.,676 F. h. Montblanc. — Von den Meeralpen zieht sich 160 M. l. der Apennin durch die schma- le Halbinsel bis zu ihrer äußersten Spitze, 7—8,000 F. h. — Der nordöstlichste Gebirgszug hat den Namen Granbünd- ner (rhätische) und Tyroler (norische) Alpen. Höchste Spitze n) Montes Scandinaviae, montes. o) Juga pyrenaea. p) Alpini

9. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 397

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 46. Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung. 397 Contribution von 140 Mill. Fr., die Verzichtleistung auf künftige Er- werbungen zwischen Elbe und Rhein, die Aufgebung des directen Handels mit England) eingehen mußte. Aus jenen eroberten deutsch-preußischen Ländern bildete hierauf Napoleon mit Hinzunahme von Braunschweig, Kurhessen und einem Theile von Hannover das Königreich Westfalen und gab es seinem jüngsten Bruder Hieronymus. — Aus den polnischen Provinzen entstand ein sogenanntes Herzogthum Warschau, das dem König von Sachsen gegeben wurde. Das feste Danzig wurde ein sogenannter Freistaat, in der That aber eine Zwingburg Napoleons gegen den europäischen Osten. — Viele Rheinbund- sürsten erhielten Ländervergrößerungen und viele kleinere mittel- und norddeutsche Fürsten beeilten sich, dem Rheinbund beizutreten, und sich ihre Existenz zu sichern. — So war die Hälfte des ehemaligen deutschen Reichs theilö unmittelbar, theils mittelbar eine französische Provinz und das Ziel der Politik eines Ludwig's Xiv mehr als erreicht. Ein in allen Rhcinbundstaaten Poll ständig organisirtcs Police u systeni diente dem Protccior dazu, alle innern Zustände und Bewegungen, und zwar der Negierungen sowohl, als der Völker, in diesen Ländern bis in's Ein- zelnste zu überwachen und alles seiner Gewaltherrschaft Hinderliche durch die ihm gehorsamen Organe unterdrücken zu lassen. Insbesondere wurde Schrift und Rede auf's strengste bewacht und wo irgend eine Policei nicht schnell und kräftig genug in seinem Sinne handelte, da griff er mit seinem überall gegen- wärtigen Militärarm ein und der unglückliche Palm z. B. mußte die Veröffent- lichung einer patriotischen Klage über Deutschland's „tiefste Erniedrigung" blutig büßen. —• Desgleichen drang Napoleon allenthalben in den Nhcinbundsländcrn auf möglichste Annäherung im Verwalt ungs- und Gerichtswesen an die Institutionen des französischen Kaiserreichs, in der geheimen Absicht, dadurch die künftige Einverleibung der Rhcinbundlandc in Frankreich vorzubereiten. — Auch hoben die meisten Nheinbundfürsten kraft der ncuerworbcncn Souverainctät die letzten Neste l a nd st än d isch er Einrichtungen auf und selbst die wenigen Spuren corporativcr Rechte, die sich in vielen Stadtgemcindcn er- halten hatten, verschwanden und wurden von landesherrlichen Beamten ausgcübt. Viele dieser neuen Institutionen förderten allerdings das materielle Wohl des Volks; allein die wachsende, Steuerlast, die Conscriptioncn, die Anmaßungen der Beamtcnhcrrschaft, die Einlagerungen und beständigen Durchzüge französischer Hccrmasscn und andere Plackereien steigerten auf der andern Seite die bestehende Unzufriedenheit des Volks zum entschiedensten Haß gegen das Franzosen- thum, mit dem sich nur die Beamten- und Militärwclt zu vertragen vermochten. Daher konnte keine allgemeine patriotische Erregung entstehen, zumal sich in den souverain gewordenen Nheinbundstaatcn mehr und mehr der stärkste Particu- larismus ausbildete, der gegen die allgemeinen Leiden unempfindlich war, so daß sich sogar nicht selten ein Bruderstamm freute, wenn der andere von der eisernen Ruthe des fremden allgebietcnden Machthabers gestäupt wurde.
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