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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 2

1878 - Mainz : Kunze
— 2 — seiner Höhe herab, während die Städte des Deltas, z. B. Sais, sich hoben. Später wurde Aegypten abermals die Beute fremder Eroberer und zwar äthiopischen Stammes nach deren Verdrängung noch einige einheimische Fürsten regierten. Der bedeutendste derselben, 9iccho, an Geist und Kraft den gewaltigsten Pharaonen ähnlich, versuchte einen Kanal vom Mittelmeere ins rothe Meer anzulegen, ließ von Phöniziern Afrika in drei Jahren von Ost nach West umschiffen, schlug den jüdischen König Josia unweit des Karmelgebirges bei Megiddo und erreichte als Sieger abermals den Euphrat. Dort aber verlor er drei Jahre später (605) die Schlacht bei Karchemisch und mußte sich mit den Grenzen seines ursprünglichen Reiches begnügen. Sein dritter Nachfolger Amasis begünstigte griechische Niederlassungen im Delta und war besonders mit dem Tyrannen Polykrates befreundet. Als letzter ägyptischer König bestieg sein Sohn Psam-menit den Thron, verlor denselben aber schon 525 nach der Schlacht bei Pelusium durch die Eroberung von Memphis an die Perser, die von nun an 190 Jahre Aegypten beherrschten. Als Pyramidenerbauer werden genannt Cheops, Kephren und Mykerinos oder mit ägyptischen Namen Chnfn, Chafra und M enker a; das größte dieser Königsgräber hat eine Höhe von 450'. Der See Möris, ein großes künstliches Wasserbecken, dnrch welches die Überrieselung der Felder geregelt wurde, ist eine Schöpfung Am en-nemhat's Iii. Die Gegend, in welcher er lag, heißt noch heute das Meer, Fayum; die alte Bezeichnung Meri, woraus die Griechen Mör is gemacht haben, bedeutet schlechtweg See. Derselbe Pharao hat auch das sogenannte Labyrinth gebaut, ägyptisch Loperohuut, d. i. Tempel am Eingang des Sees, das 3000 kleine Zellen enthalten haben soll. — Von dt am finit, dem dritten Nachfolger des oben genannten Ramses, wird eine artige Geschichte erzählt, welche der deutsche Dichter Platen seinem Drama: ,,der Schatz des Ramsinit" zu Grunde gelegt hat. Die Aegypter, das gebildetste Volk Afrikas, waren in verschiedene Stünde oder Kasten eingetheilt. Am angesehensten war die Priesterkaste, dann kamen die Krieger, denen der unumschränkte König (Pharao) angehörte, in dritter Linie die Gewerbtreibenden u. s. w. Besonders die Priester zeichneten sich als Begründer und Förderer mancher Wissenschaften aus;

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 4

1878 - Mainz : Kunze
- 4 — ein und verwahrten diese Mumien, denen sie sogenannte Todten-büche r. d. i. Gebetsrollen, mitgaben, in Pyramiden oder Katakomben (Felsgräbern). § 2. Die Euphratvölker. Von den armenischen Bergen fließt der Euphrat zuerst nach Südwesten, als wollte er ins Mittelmeer sich einen Weg suchen, dann nach scharfer Biegung gegen Südosten, bis er in den früher sich mehr nach Norden erstreckenden persischen Golf mündet. Dem Euphrat läuft eine weite Strecke lang parallel, jedoch in höher gelegenem Flußbette, der Tigris (Pfeil), der in vorgeschichtlicher Zeit eine eigene Mündung besessen haben mag, jetzt aber mit ersterem Strome sich vereinigt. Beide Flüsse schließen in ihrem Unterlauf eine fruchtbare Niederung. Mesopotamien, ein, die in Verbindung mit ihrem Mündungslande, Chaldäa, die zweite berühmte Stätte der alten Kultur bildet. In Mesopotamien war bei weitem die mächtigste Stadt Babylon, Babel (Haus des Bel), über dessen Gründung und erste Geschichte wir im Dunkeln sind. Mehr dem Hochlande zu am Tigris in Assyrien lag Ninive, dessen Name an einen fabelhaften König Ninus angeknüpft wird. Ebenso romanhaft wie dieser ist seine Gemahlin Semiramis, der man die Gründung vieler asiatischen Städte, die Anlage gebahnter Straßen, großartige Eroberungen, sogar einen Zug nach Indien zuschreibt. Ninus und Semiramis scheinen nichts anders als Personifikationen einheimischer Gottheiten zu sein. Das assyrische Reich dehnte sich im Laufe der Zeit nach allen Richtungen hin gewaltig aus; im Südwesten bildete Syrien einen beständigen Zankapfel zwischen ihm und den Pharaonen, die bis zum.euphrat vorgedrungen waren. Die häufigen Zusammenstöße begünstigten die Bildung kleinerer selbständiger Staaten, welche aber nach und nach von dem östlichen Kolosse erdrückt wurden. So unterwarf Tiglat Pilasar Ii. das wichtige Königreich Damaskus, sein Nachfolger Salmanassar drang bis zum Mittelmeere vor, starb aber nach nur sechsjähriger Regierung, ohne daß es ihm gelungen war, das durch die See geschützte Tyrus zu erobern. Der

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 1

1878 - Mainz : Kunze
§ 1. Aegypten. Zwischen Europa, Asien und Afrika flutet das Mittelmeer. In seiner Subostecke münbet der Nil, der aus säst noch unbekannten Gegenben Jnnerasrikas nach Norben ftrömenb durch feine jährlichen fruchtbaren Überschwemmungen die Lebensaber des langen schmalen Lanbstrichs wirb, welcher nach dem Hauptgotte der alten Bewohner den Namen „Wohnung des Phtah" b. i. Aegypten erhielt. Nahe der Wurzel des Nilbeltas, in der Nahe des jetzigen Kairos, lag Memphis, weiter stromaufwärts bao hunberithorige Theben. Der Ursprung der ersteren Stadt wirb aus den König Mena zurückgeführt, beffen Nachfolger sich durch den Vau kolossaler Pyramiben, sowie durch Bewässerungsanlagen, z. B. den Mörisfee auszeichneten. Dem Reiche von Memphis machten Hirtenvölker, von den Griechen Hytsos genannt, ein Ende, die nach ungefähr vierhunbertjähriger Herr-schuft von thebaischen Königen nach Asien zurückgetrieben würden, -der glänzenbste von allen in Theben resibierenben Fürsten war Ramses Ii. ober Sesostris um 1350 v. Ch., der Äthiopien südlich von Aegypten und große Theile Asiens bis zum Euphrat seinem Scepter unterwarf, gewaltige Bauten anlegte und durch Frohnbienste die Israeliten, welche sich währenb der Fremb-herrschaft im Lanbe- angefiebelt hatten, hart bebrückte. Unter seinem Nachfolget toanberten bethet biefelben aus, um sich in Kanaan feste Wohnsitze zu suchen. Theben sank allmählich von E den, Geschichtsabriß. -<

4. Bd. 4 - S. 231

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 21. Neues aus Afrika. 231 lich im Voraus, sich auf keine Eroberung einzulassen. Während Theodoros in toller Wuth um sich her eine völlige Wüste schuf, landete ein angloindisches Heer in Massowa Okt. 67, bahnte sich einen Weg aufs Gebirgs-plateau und zog Berg auf, Berg ab gegen die Felsenburg Magdala. Am 8. Apr. 68 erhielt Theodoros den ersten Brief des Generals Napier, am Karfreitag 10. Apr. den zweiten. Aber er wollte keine Versöhnung. Wie er die fremden Truppen aus dem Tiefthal heraufsteigen sah, schickte er ihnen sein Heer entgegen, gewiß mit den schwarzen Sipahis bald fertig zu werden. Aber feine 7000 Abessinier erlagen schon vor den 700 Pand-schabis, die den Vortrab bildeten, ohne daß sie nur zum Handgemenge kamen. Am Ostermorgen entließ er die gefangenen Weißen, wollte sich aber nicht ergeben. Die Engländer drangen 13. Apr. in die Festung ein und fanden Theodoros durch eigene Hand erschossen. Napier verbrannte die Amba Magdala, nahm den Kronprinzen Alamayu mit und räumte sofort das Land, dessen Anarchie ungeheilt blieb. Vor den Nationen des Morgenlands war Englands Ehre mit Glanz gerettet, aber das einzige Neue war, daß ein anderer Tyrann, Kaiser Johannes, bis 1873 die Herrschaft über den großem Theil des Landes gewann und die vorwitzig eingedrungenen Aegypter 1875 mit harten Schlägen hinaustrieb. Daß jedoch auch dieser gliederlose, unbehilfliche Welttheil trotz alles Widerstrebens in's europäische Völkerleben hineingezogen wird, zeigt sich auf mehr als einem Punkte. Muhammed Ali's Enkel, Ismail Pascha, in Paris er-zogen, suchte nicht nur sein tief geknechtetes Aegypten mit französischem Firniß zu vergolden; er ließ auch durch den genialen Lesseps, einen Verwandten der französischen Kaiserin, mit ungeheurem Aufwand einen Schiffskanal graben, der Afrika zur Insel umgestaltete und den Dampfschiffen Europa's das Rothe Meer zugänglich machte. Ein Süßwasserkanal leitet nun einen Theil des Nils nach der neuen Stadt Jsmailia; an beiden Enden des 42 Stunden

5. Bd. 4 - S. 232

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
232 Ii- Die Zeit neuer Staatenbildungen. langen Durchschnitts wurden die neuen Häfen Port Said und Suez geschaffen. Die zehnjährige Arbeit war 1869 so weit vollendet, daß 16. Nov. der Chedive (Vicekönig) sie einweihen konnte. Dazu fanden sich die Kaiserin Eugenie, Kaiser Franz Joseph und der Kronprinz von Preußen ein, sie wurden in Port Said vom Vicekönig glänzend empfangen. Der katholische Bischof von Alexandrien vollzog die Einsegnung in französischer und arabischer Sprache. Dann fuhren die Schiffe aller Nationen mit ihren Vertretern, darunter auch niederländischen und schwedischen Prinzen, unter dem Hurrahrufen der Fellahs nach Jsmailia, wo ein prächtiger Ball gehalten wurde, und gelangten am dritten Tage nach Suez. Der Chedive hatte sich's 8 Mill. Thlr. kosten lassen, seine Gäste kaiserlich zu bewirthen; dem Sultan aber sich zu entziehen, wobei er wohl von ihnen unterstützt zu werden gehofft hatte, gelang ihm nicht. Die 380 Mill. M., die das Unternehmen gekostet, verzinsen sich zwar spärlich; doch haben die Engländer 1875 es für der Mühe werth erachtet dem Chedive die Hälfte der Aktien abzukaufen. Noch 1858 nannte ihr Lord Palmerston den Kanal den größten Schwindel aller Zeiten; jetzt ist er ihnen der liebste Weg nach Indien geworden. — Der Chedive suchte auch seinen Einfluß nach Süden auszubreiten. Erst sandte er den Engländer S. Baker, einen Entdecker der oberen Ntlfeeen, mit einer ägyptischen Flotille 1870—73 den Nil hinauf, dem bisher dort allein betriebenen Negerfang ein Ende zu machen und in diesen durch ägyptische Schuld verödeten Strecken geordnetere Zustände herzustellen. Sein Nachfolger, der Oberst Gordon, hat dann bis an den Aequator hin den Menschenraub (im Großen) unterdrückt, während zugleich Darfur von den Aegyptern erobert wurde. Am sichersten rückt europäische Gesittung und die Christianisirung der Heiden vom Süden her in's Innere vor durch die Ausdehnung, welche die Kolonialstaaten Englands erfahren, namentlich feit die Auffindung von

6. Geschichte des Altertums - S. 7

1879 - Mainz : Kunze
\ Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 7 Die Baudenkmler befinden sich theils unter, theils der der Erde, und die letzteren sind entweder aus Felsen gehauen oder frei aus Stein aufgebaut. (Pagoden.) Zu den unterirdischen Bauten gehren die mchtigen, zu religisen Feiern bestimmten Grotten, in denen man sich vor den heien Sonnenstrahlen oder vor Regengssen zu schtzen suchte. Sie finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante (im Meerbusen von Bombay), vorzglich aber weiter stlich bei Ellora (etwa in der Mitte des westlichen Theils der Halb-insel). Alle diese Bauwerke zeugen von der Macht der Priester, welche Tausende von Hnden zu ihren Diensten zwangen, und flen mehr durch ihre Massenhaftigkeit Staunen, als durch Schnheit und Ebenmigkeit der Formen Bewunderung ein. Ueberhaupt geben alle diese Denkmler einer uralten hohen Charakter Cultur, die der Literatur wie die der Baukunst, das Bild eines Volks, e das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar frh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. . 4. Die a6ij[oniec uiut Iffijrier. Minus und Semicamis. Nimrod, ein gewaltiger Jger, grndete an der Spitze von Nimrod. Chaldern um 2000 v. Chr. in der Ebene Sinear zwischen Euphrat babylonischen und Tigris die Stadt Babel (Babylon)*) und legte dadurch den Reichs, Grund zum babylonischen Reiche. Die chaldischen Könige Baby-loniens suchten ihren Ruhm in groen Bauten, indem sie sowohl gewaltige Tempel und Palste errichteten, als auch Wasserbauten ausfhrten, die theils zur Bewsserung des Landes, theils zur Fr-derung der Schiffahrt, besonders zur Verbindung der beiden Haupt-strme, des Euphrat und Tigris, dienten. Auf die Herrschaft der chaldischen Könige folgte (um 1500) eine arabische (bis nach 1300), worauf das durch Handel und Kunst blhende Reich von den Assy- gewann. Ein anderes Heldengedicht, der Mahabharata, schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Knigsgeschlechter, ihren groen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Das Gedicht selbst behauptet von sich, alle Erzhlungen der Vorwelt in sich zu fassen und der alle Verhltnisse des gegenwrtigen und zu-knftigen Lebens zu belehren. Unter den Dramen ist die Sa kun-tala des Dichters Kalidasa das vollkommenste. *) Der Thurmbau zu Babel, welcher die Bauenden an die Gegend fesseln sollte, wurde Veranlassung zur Trennung. Der Stamm Assur zog stlich und grndete Assyrien.

7. Geschichte des Altertums - S. 12

1879 - Mainz : Kunze
12 Erster Abschnitt. Semiramis zuschreibt, und schlo das Ganze mit einer ungeheuren Umfassungsmauer aus gebrannten Ziegeln ein. Er frderte die Fruchtbarkeit des Landes und den Handel durch Herstellung von Canal- und Hafenbauten, sowie durch Ausgrabung eines Sees zur Regelung der Ueberschwemmungen (hnlich wie der See Mris in Aegypten, vergl. . 5). gnltbe?' ^er Ie^te ^ni8' Nabonedus (555 538), den die Bibel Reichs^ Belsazar *) nennt, verbndete sich mit Crsus von Lydien gegen die von den Persern unter Cyrus drohende Gefahr, wurde aber nach dem Untergang des lydischen Reiches von Cyrus in Babylon belagert und die Stadt durch Ableitung des Euphrat in der Nacht eingenommen, während die Einwohner ein Fest feierten. Babylonien ward persische Provinz (vergl. . 14). . 5. egijpter. 3ofem m Schon aus Josephs und seiner Brder Geschichte ist es be- Aegypten. * . r ^ ^ y 1 xannt, rote uberaus fruchtbar Aegypten war. Es ist ein heies, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern von Afrika dem mittellndischen Meere zufliet, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellstrme, von denen der westliche der weie Nil, der stliche der blaue Nil genannt wird, fliet dann in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Sdgrenze Aegyptens, durchbricht hier ein Granitgebirg und strzt in drei Katarakten oder Stromfllen in ein tieferes Stromthal. Hier, bei der Stadt Afsuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Aegypten und durchstrmt nun als mchtiger, schiffbarer Flu in vorherrschend nrdlicher Richtung einen einzigen 150 Meilen langen und 2 bis 3 Meilen breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Berg-kette. Das zwischen diesen Bergketten eingeschlossene Land wird alljhrlich durch die Ueberschwemmung des Nil befruchtet. Im Mrz *) Belsazar feierte ein Fest. Im trunkenen Uebermute lie er die von Nebukadnezar erbeuteten jdischen Tempelgefe herbeibringen und seine Groen und Weiber zum Hohn daraus trinken. Pltzlich er-schien an der Wand eine Hand, welche die Worte: Mene, mene, tekel, upharsin" hinschrieb. Der Prophet Daniel vermochte allein die Worte zu deuten und erklrte sie dahin, da Belsazars Regierungs-zeit gezhlt sei, und da weil er gewogen und zu leicht be-sunden, sein Reich getheilt und den Medern und Persern werde gegeben werden. Noch in derselben Nacht drangen die Perser ein, und der König ward mit seinen Groen niedergemacht.

8. Geschichte des Altertums - S. 19

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 19 Die uere Geschichte Aegyptens zerfllt in drei Perioden Als Menes erster König wird Menes genannt, der Erbauer der Stadt Mem- ca- 300-phis. Seine Nachkommen begannen den Bau der Pyramiden; ins-besondere sollen Cheops (Chafra), Chephren (Chufu) und Mycerinus (Menkera) die grten erbaut haben. Auch Mris (Amenemha Iii.), der Grnder des nach ihm genannten Sees, gehrt dieser Knigs-reihe an. Um 2100 v. Chr. fielen von Nordosten her benachbarte semitische Stmme, die man Hykfos d. i. Hirtenknige nannte, aus Kanaan in das Land ein und verbreiteten sich unter groen Vet-heerungen und Grausamkeiten bis Memphis. Ihre der 400 Jahre lang dauernde Herrschaft bildet die zweite Periode der gyptischen Geschichte. Die Befreiung Aegyptens ging von den in Theben herrschenden Knigen aus, denen es nach 80jhrigem Kampfe ge-lang, die Fremdherrschaft zu strzen. Mit ihrer Vertreibung beginnt die dritte Periode der Landesgeschichte, das neue Reich, von 1650 bis 525 v. Chr. In dieser Zeit ward Aegypten durch seine Kunst und Bildung, sowie durch Eroberungen das erste Reich der Welt. Wie im lteren Reiche Memphis, so war in diesem Theben die Residenz der Könige oder Pharaonen und ward von ihnen mit den groartigsten Bauwerken geschmckt. Als der bedeutendste König dieses Reiches erscheint Ramses der Groe (der Sesostris der Ramses Griechen), das Musterbild eines Helden und Eroberers. Er drang 1394-1328-bis tief in Aethiopien im Sden Aegyptens, und in Asien bis nach Mesopotamien vor und trug westlich seine siegreichen Waffen bis nach Libyen. Viele Denkmler tragen seinen Namen und verherrlichen seinen Ruhm. Einer seiner Nachfolger, Rhampsinit (Ramses Iii.), ist durch seinen Reichtum und sein Schatzhaus be-rhmt geworden. Von ihm erzhlt Herodot folgende Geschichte: Als der Baumeister des Knigs auf dem Todtenbette lag, ver- Schatz des traute er seinen beiden Shnen, da er einen beweglichen Stein Rhampstmt. in der Mauer des Schatzhauses angebracht habe, und bedeutete sie, wie sie ihn herausnehmen und zu den kniglichen Schtzen gelangen knnten. Der König bemerkte bald die Abnahme derselben, obgleich er fein Schatzhaus immer wohl verschlossen fand. Da lie er Fallen um die Kasten legen, und als nun bald darauf die Diebe wieder-kamen und der eine hineinkroch, wurde er gleich gefangen. Als dieser sein Unglck sah, befahl er seinem Bruder, ihm den Kopf abzuschneiden, damit er nicht erkannt wrde und ihn auch ins Un-glck ziehe. Dies geschah. Als der König mit Anbruch des Tages in das Gebude trat, war er nicht wenig erstaunt, einen kopflosen 2*

9. Geschichte des Altertums - S. 13

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 13 beginnt das Wasser in Folge der tropischen Regengsse im mittleren Afrika zu wachsen, nnrd hher und hher und berschwemmt im August ganz Aegypten, so da man mit Khnen umherfhrt und Städte und Drfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Ueberschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. So-Fruchtbarkeit bald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der dur^den^ schwarze Schlammboden ohne weitere Bearbeitung beset. Der Same Nil. geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis haben, reift in Aegypten die ppigste Saat heran und kann schon Anfangs Mrz eingeerntet sein. Nun naht allmhlich eine Alles austrocknende Hitze; der Boden berzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bume verdorret, und Alles erwartet mit Sehnsucht die Zeit, wann die Wasser Erlsung von den Qualen des Staubes, der Augenkrank-heiten und der Hitze bringen. Bleiben die Ueberschwemmungen aus, oder steigt der Nil nicht hoch genug, so kommt Aegypten in groe Gefahr. Darum lie in ganz frher Zeit der König Amenemha <Mris) einen See graben, welcher aus dem 130 Fu hher liegenden Nil gefllt wurde. Er hatte den doppelten Zweck, in Zeiten der Not eine Vorratskammer von Wasser zu sein und die anliegende trockene Landschaft zu bewssern, die noch jetzt die fruchtbarste von ganz Aegypten ist. Durch zahlreiche Canle, von denen der grte, Canle und der Josephscanal, dem Nil entlang luft, durch Schleusen und <Seen' Schpfmaschinen suchte man den fruchtbaren Nilschlamm nach allen Richtungen hin auszubreiten und verwandelte dadurch das sandige Nilthal in die fruchtbarste Landschaft, die gesegnete Kornkammer des Altertums. Unterhalb Memphis erweitert sich das Thal bedeutend, und die Bergketten treten weiter von einander. Hier bildet der Nil, der sich im Altertum in sieben Mndungen in's Meer ergo, durch seine beiden uersten Arme das Deltaland (so genannt von der hnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta), das die Griechen, weil es aus Anschwemmungen des Nil entstanden, ein Geschenk des Nil nannten. Wie durch seine Fruchtbarkeit, so war Aegypten auch durch seine Aegyptens Kunstbauten weltberhmt, und noch jetzt staunen wir die Pracht und Gre derselben an. Die gyptische Baukunst hat einen ungemein glyphen. krftigen, festen und ernsten Charakter und stand mit der Religion Sphinx".' in enger Verbindung. Als spter die Aegypter die griechische Kunst kennen lernten, fanden sie sich doch nicht bewogen, von ihrem alten Baustile abzugehen. Ihre Bauwerke erregen durch das Ungeheure ihrer Verhltnisse, durch die Gre der mechanischen Arbeit, durch

10. Bd. 3 - S. 539

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 13. Die Expedition nach Aegypten. 539 Die Aegypter gaffen die Femdlinge an. Er redet leutselig mit ihnen: „Die Franzosen sind gekommen, euer Land von der Tyrannei der Mameluken Zu befreien. Traut ihnen, sie sind auch rechte Muselmanen, denn sie haben ja den Hauptfeind derselben, den Papst gestürzt 2c." Die Aegypter gaffen noch mehr. — Fröhlich führte Bonaparte sein munteres Heer iu's Innere. Da sank freilich Vielen der Muth unter glühenden Sonnenstrahlen bei gänzlichem Wassermangel. Einige Mal wollte das Heer umkehren, aber Bouaparte's Geisteskraft hielt es zurück. Endlich kamen sie an den Nil, tranken sich satt und sahen die Minarets der Hauptstadt Kairo und die hohem Spitzen der Pyramiden. Hier erwartete sie ein Mamelukenheer, das 11. Juli 1798 in „ der Schlacht bei den Pyramiden" nntergieng. Damals sprach er: „Franzosen, von der Höhe dieser Pyramiden blicken vierzig Jahrhunderte aus euch herab!" und ein überaus beutereiches Lager lohnte die Sieger. Ungehindert zog Bonaparte in Kairo ein, wo er seinen tapfern Kriegern Erholung gönnte. Hierauf mußte sein General Desaix den geschlagenen Feind nach Ober-Aegypten verfolgen, während er selbst in der Hauptstadt die neue Landeseinrichtung ordnete, mit äußerster Schonung der einheimischen Sitten. Da traf die Sieger plötzlich ein niederschmetternder Schlag. Der englische Admiral Nelson hatte die sranzösische Flotte überall gesucht und endlich in der Bucht von Abukir gesunden. Da jauchzte er auf wie Achilleus, als er den Hektor ereilt, und seine Meerwölfe jauchzen mit ihm. Es war der erste Aug. 1798 gegen Abend; aber Nelson gieng gleich an's Werk; er hatte 18 trefflich gerüstete Linienschiffe und etliche kleinere. Da schob er nun einen Theil davon in den Raum Zwischen der Küste und französischen Flotte hinein: das vorderste Schiff scheiterte an einer Klippe, auf eins kam's auch nicht an; er drang am Gestade fort und umklafterte so die überlegenen Franzosen, daß er sie wie in einem Hufeisen hatte und zerdrückte.
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