99
Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde.
Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ;
3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ .
4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb.
In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./
5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii.
Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben,
7*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Leo Leopold Leopold Richard_Lwenherz Philipp Philipp August Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs_I. Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp Philipp Friedrichs Heinrichs Otto Philipp Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Otto Palstina Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich Friedrich
49
nach anfnglichem Vordringen in Gefangenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten Gebietes erlangte er seine Freiheit wieder.
Der siebente Kreuzzug 1270 wurde ebenfalls von Ludwig dem Hei-1270 lig e n angetreten. Der König fhrte sein Heer nach Nordafrika, um zunchst dort die Unglubigen zu bekmpfen, starb aber vor der Stadt Tunis an einer Seuche.
Hiermit endeten die Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnden der Trken. Auch Akkon, die letzte Besitzung der Christen im heiligen Lande,
ging 1291 verloren.
2. Folgen der Kreuzzge. Die Kreuzzge hatten zwar unermeliche Opfer gefordert (etwa 6 Millionen Europer fanden im Morgenlande den Tod), ohne da das erstrebte Ziel erreicht wurde. Aber diese zweihundert-jhrigen Glaubenskmpfe bten doch einen gewaltigen Einflu auf die Zu-stnde Europas. Durch sie wurde das Rittertum ausgebildet, der Handel erweitert und dadurch der Reichtum der Städte vermehrt, die Knste und Wissenschaften gefrdert.
Vor allem hoben sie die Macht und das Ansehen der Kirche und des Papstes,
39. (97.)
Das Papsttum und das Mnchswesen.
1. Die Macht des Papstes. Ihren Gipfel erreichte die ppstliche Gewalt durch Jnnoceuz Iii. (t 1216), in welchem sie, wie die Sonne den Mond, alle weltliche Herrschaft an Glanz und Ausdehnung berstrahlte. Könige und Kaiser demtigte der Papst durch den Bann und vergab Knigs-throne nach Gefallen, ja er belegte selbst ganze Lnder mit dem Interdikt. Abtrnnige von der rmisch-katholischen Kirche, wie die Alb ig enser und Waldenser im sdlichen Frankreich, wurden vernichtet durch die Gewalt der Waffen oder der Inquisition, eines Glaubensgerichts, welches Inno-cenz zur Aufsuchung und Bestrafung der Irrglubigen einsetzte.
2. Die Bettelorden. Eine bedeutende Sttze sand die ppstliche Macht in den sich mehrenden Klstern und Mnchsorden.
Unter diesen sind bemerkenswert: die Karthuser, der strengste aller Orden, der seinen Mitgliedern ewiges Schweigen auferlegte; die Cisterzienser, zu Citeaux Bei Dijon gegrndet; die Karmeliter auf dem Berge Karmel in Palstina. Vor allen aber waren durch eingreifende Wirksamkeit als Beichtiger, Seelsorger, Prediger hervor-ragend: die unter Jmtocenz Hl entstandenen Bettelorden der Dominikaner oder Predigermnche (gestiftet von dem Spanier Dominicus) und der Franziskaner oder Minoriten (durch Franz von Assisi gegrndet). Die berhmtesten Kirchenlehrer der zwei folgenden Jahrhunderte waren Bettelmnche.
Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 4.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem_Hei-1270 Ludwig Palstina Franz_von_Assisi Franz
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Tunis Akkon Europas Frankreich Dijon Palstina
238
Vierte Periode des Mittelalters.
ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt.
Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa.
Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien.
Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund Wenzels_Bruder Maria Maria Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rom Avignon Kleinasien Vorderasien Asien Donau Donau Ungarns Ungarn
41
3. Die ttirchenversammlung zu Glermont. Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt Oermont in Frankreich. Line zahllose Menge Volkes strmte dort zusammen, und Peter wiederholte seine Schilderungen vom Elend der Christen in flammender Hebe. Dann sprach der Papst: Sollen wir noch lnger die heiligen Orte den Ruchlosen lassen? Huf, kehret die Schwerter gegen die Feinde der Christenheit. Ihr werdet als Sieger zurckkehren ober fr Christus sterben. tder mitzieht in den heiligen Kampf, dem sind seine Snden erlassen, der ist der ewigen Seligkeit gewi." So ermahnte der Papst, und alles Volk rief: Gott will es! Gott will es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf den Kock. Daher wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzge genannt.
4. Der 3ug nach dem Heiligen Lande 106699. Mit groem (Eifer wurde jetzt allerorten gerstet, und im herbste des nchsten 3ahres setzte sich ein wohlgeordnetes Heer von Kreuzfahrern in Bewegung. Der Zug glich einer Vlkerwanderung: mehr als eine halbe Million Menschen zog gen (Dsten. Unter den Fhrern war der Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Bis Konstantinopel ging alles glcklich. Hber sobald das Heer nach Kleinasien bergesetzt war, begannen Not und Trbsal. Denn die Kreuzfahrer fanden an den Trken einen ebenso tapferen als listigen Feind - sie mutzten einzelne Städte monatelang belagern und erlitten durch Sonnenglut, Hunger und Seuchen ungeheure Verluste.
5. Die Eroberung Jerusalems 1099. Endlich, im dritten Jahre nach dem Hufbruch, nherten sich die Kreuzfahrer dem Ziele ihrer Sehnsucht. Hls sie von einer Hnhhe die heilige Stadt im Glnze der Hbendsonne vor sich liegen sahen, sanken alle auf die Knie, Freuden-trnen entflossen ihren Hugen, und der tausendstimmige Jubelruf: Jerusalem! Jerusalem!" erschtterte die Lust. Hber die (Eroberung der Stadt kostete noch einen langen, heien Kampf. Denn sie war von festen Mauern umgeben und wurde durch ein starkes Trkenheer verteidigt. Die Zahl der Kreuzfahrer aber war auf 20 000 Mann zusammengeschmolzen. Doch ihre Begeisterung half ihnen zum Siege. Nach fnfwchiger mhevoller Belagerung brangen sie unter dem Hufe: Gott will es!" in die Stadt ein. (Bottfrieb von Bouillon war unter den ersten, die Jerusalem als Sieger betraten. In der Hitze des Kampfes tteten die Christen sogar Greise, Frauen und Kinder; es war ein entsetzliches Blutbab. Nur Herzog (Bottfrieb hielt sich frei von den Greueln, die das Kreuzheer verbte. Hus dem Morbgetmmel eilte er
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Peter Christus Gottfried_von_Bouillon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Kleinasien Jerusalems Jerusalem Jerusalem Jerusalem
40
Das Deutsche Reich des Mittelalters.
Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Frsorge fr die Nordmark Sachsen wird spter im Zusammenhange behandelt.
Die Areuzzge.
Bedrckung der Christen in Palstina. Die Sttten, die durch das Leben und Leiden des Erlsers geheiligt sind, genossen bei den Christen naturgem eine groe Verehrung. Aus allen christlichen Lndern wurden Pilgerfahrten dahin unternommen. Als die Trken Palstina eroberten, verlangten sie von den Pilgern hohe Abgaben. Aber ehe die Pilger die Heilige Stadt erreichten, waren sie von umherziehenden Trkenhorden be-reits ausgeplndert worden. In der Stadt selbst waren sie allen mg-lichen Beleidigungen ausgesetzt. Papst Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan.
Peter von Amiens. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein Ein-siebter aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augenzeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl als auch die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten ort; doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abend-landes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Entschlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jeru-salem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem ppstlichen Stuhle sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Vorgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchen-Versammlungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des Heiligen Landes ans den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Viele Ritter und Brger meldeten sich zur Teilnahme an einem Kriegszuge nach Palstina. Man heftete ihnen ein Kreuz auf die Brust und nannte sie Kreuzfahrer. Die Zge selbst werden Kreuzzge genannt.
Auszug. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgen-lande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600 000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und Eng-fand waren im Zuge. Aber unsglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochta ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300 000 Mann. Dort fanden sie in
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Palstina Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iv Heinrich Peter_von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban Gregors Peter_von_Amiens Nica
Extrahierte Ortsnamen: Nordmark_Sachsen Palstina Jerusalem Frankreich Jerusalem Rom Gregors Italien Frankreich Jerusalem Palstina Deutschland Frankreich Italien
briet) I. Lombarden; Heinrich Vi. Normannen). Deutschen und S laden (Kmpfe Heinrichs des Lwen, Albrechts des Bren, des Deutsch-orbens), Christen tum und Islam (Hhe der Kreuzzugsbeweguug, der Zng Friedrichs 1.) Die Trger dieser Gegenstze sind smtlich groe Persnlichkeiten der mittelalterlichen Geschichte."
Das Streben der deutschen Fürsten nach Unabhngigkeit von der Reichs-gewalt, die moralische berlegenheit des Papsttums und dessen Bnnd mit den lombardischen Stdten, den Franzosen und den deutschen Fürsten, sowie das Streben der Kaiser nach einer den kirchlichen Ideen der Zeit widerstrebenden weltlichen Universalherrschaft verursachten den Untergang der Hohenstaufen." ') Der Sturz des Kaisertums und der Zerfall des Reiches, Brgerkriege in Italien und das Hervortreten Frankreichs und Englands waren seine Folgen.
Zweiter Abschnitt.
Die Kreuzzge und die Kulturzustnde in der Hohenstaufenzeit.
A. Die Kreuzzge. (1096 1270.)
V
I>er erste Kreuzzug. (10961099.)
1. Ursache und Veranlassung. Schon seit den ltesten christlichen Zeiten waren Jerusalem und die anderen heiligen Sttten in Palstina das Ziel der christlichen Waller. Besonders zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mntter Constantins des Groen, die prachtvolle Grabeskirche hatte erbauen lassen.
Unter der Herrschaft der Araber, die sich nach Eroberung Syriens zu Herrn des heiligen Landes gemacht hatten (638), sanden die Christen wenig Grnnd zu Klagen; denn auch die Mohammedaner verehrten 'Christas als einen hohen Propheten, zudem brachten die frommen Pilger den Bewohnern Palstinas einen immerhin beachtenswerten Gewinn. Anders wurde es aber, nachdem die Trken (Seldschnken) das heilige Land erobert hatten. Sie bedrckten die einheimischen Christen und die fremden Wallfahrer durch harte Erpressungen und lieen sich die rgsten Mihandlungen zu schulden kommen.
Die Klagen der Christen des Morgenlandes waren auch nach dem Abendlande gedrnngen, und als die Trken die Stadt Constantinopel bedrngten, beschlo bereits der Papst Gregor Vii. zu ihrer Hilfe ein Heer auszursten; doch der Streit mit Heinrich Iv. hinderte ihn an der Ausfhrung seines Planes. Sein Nachfolger, Papst Urban Ii., nahm
') Zurbouseu, Repetitionsfragen.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Heinrichs Albrechts Albrechts Friedrichs Helena Constantins Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iv Heinrich Urban
127
lande war dieser Kreuzzug von gar keinem Wert; sie blieben m den
Hnden der Trken. Das lateinische Kaiserreich zerfiel schon nach einem
halben Jahrhundert (1261). ^
Wie groß die Begeisterung fr die Wiedereroberung des heiligen Landes in jener Zeit war, geht aus den Kinderkreuzzgen (1212) hervor, die damals in Frankreich und Deutschland von Kindern unternommen wurden. 30000 franzsische Kinder gelangten Iis nach Marseille, wurden hier von Sklavenhndlern auf die Schiffe gebracht und an die Trken verkauft. .lm Rhein hatten sich etwa 20 000 deutsche Knaben zu gleichem Zwecke versammelt; sie zogen der die Alpen nach Italien, kamen bis Brindisi, wo sie von dem dortigen Bischfe in die Heimat zurckgeschickt wurden; auf der Rckreise kamen fast alle ums Leben.
4. Der fnfte Kreuzzug (1228-1229) fand unter Friedrich Il statt. Nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern auf dem Wege der Verhandlungen erreichte er, da Jerusalem, Bethlehem und Na-zareth und die Strae nach Aeeon und Joppe den Christen bergeben wurden. In der Grabeskirche setzte sich Friedrich die Krone des Knigs
von Jerusalem auf.
5. Der sechste (1248 124p) und siebente (1270) Kreuzzug waren nicht nach Palstina gerichtet" Um dieses wiederzuerlangen, schien es ntig, zuvor den Sultan von gypten zu unterwersen. Mit einem Heere von 40000 Mann zog der König von Frankreich, Ludwig Ix., der Heilige, nach gypten, erzielte anfangs einige glckliche Erfolge, wurde dann aber voll den Trken gefangen genommen und erst gegen Zahlung eines hohen Lsegeldes wieder freigegeben. Auf einem zweiten.zuge, deu Ludwig nach zweiundzwanzig Jahren nach Tunis machte, um durch die Eroberung dieses Landes gypten zu unterwerfen und Palstina zu besreien, erlag er und ein groer Teil des Heeres einer ansteckenden Krankheit. Die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, die Festung Aceon, fiel im Jahre 1291 in die Hnde des Sultans von gypten. Palstina und die heiligen Orte blieben unter der Herrschast der Trken, und alle Versuche der spteren Ppste, die Begeisterung sr die Befreiung des heiligen Landes von nenem anzufachen, blieben ohne Erfolg.
Jokgen der Kreuzzge.
1. Allgemeines. Die Kreuzzge hatietf trotz der groen Opfer, die von allen Christen des Abendlandes gebracht worden find, ihren Zweck dauernd nicht erreicht.') Es fehlte bei dem schwierigen Unter-
!) In den Krcuzzgen haben vielleicht 4 Millionen Menschen ihr Leben gelassen.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Il Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig Ludwig Palstina
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Marseille Rhein Italien Brindisi Jerusalem Bethlehem Joppe Jerusalem Palstina Frankreich Tunis
154
Dritte Periode des Mittelalters.
Balduin empfing die Kaiserwürde, die Venetianer eigneten sich die Küstenländer nebst den wichtigsten ägäischen Inseln an und verschafften sich dadurch große Handelsvorteile, der Graf von Mont-ferat erhielt Macedonien und einen Teil des Hellas als Königreich Thessalonich, andere fränkische Edle bekamen die übrigen Teile Griechenlands. Die .Eroberung Palästinas unterblieb. Die überlebenden Glieder des gestürzten Kaiserhauses begaben sich nach dem Rest der gebliebenen Herrschaft in Kleinasien und regierten in Nicäa und Trapezunt weiter. Von Nicäa aus machte aber ein Nachkomme der alten Kaiserfamilie, Michael Paläologus, dem lateinischen Kaisertum 1261 wieder ein Ende.
Der Kinderkreuzzug 1212. Durch schwärmerische Priester war der Glaube verbreitet worden, es könne das heilige Land nur durch unschuldige Kinder den Händen der Ungläubigen entrissen werden. Darum sammelten sich zuerst in Frankreich und dann in Deutschland tausende von Kindern zu einem Zuge ins gelobte Land und rissen ungeachtet des entschiedensten Widerspruchs vernünftiger Eltern und Vormünder zahllose andere Scharen mit sich fort. Viele erlagen den ungewohnten Mühseligkeiten der beschwerlichen Reise nach Italien, andere mußten als Dienstboten in der Fremde bleiben, wenige sahen ihre Heimat wieder. An 30 000 französische Knaben waren in Marseille zusammengeströmt, wo zwei Kaufleute sie unentgeltlich nach Palästina überzusetzen versprachen. Allein zwei Schiffe scheiterten; die fünf andern steuerten nach Alexandrien, und das Los der armen Kinder war Sklaverei.
5. Der fünfte Kreuzzug 1228—1229.
Diese Begebenheit erschwerte die Bemühungen des Papstes Innocenz, einen neuen Kreuzzug zu stände zu bringen, außerordentlich. Und doch erschien ein solcher um so notwendiger, als auch Andreas Ii. von Ungarn wegen Mangel an Lebensmitteln aus Kleinasien, wohin er 1217 glücklich vorgedrungen war, den Rückzug hatte antreten müssen; außerdem war die Nachricht von dem Verluste der Stadt Damiette in Ägypten (1221) eingetroffen, welche niederrheinische Kreuzfahrer mit Hilfe des Königs von Jerusalem, Johann von Brienne, 1219 erobert hatten. Auf diese neue Botschaft hin forderte der Papst Honorius den Kaiser Friedrich Ii. auf, sein gegebenes Wort zu lösen und das heilige Land zu befreien. Verschiedene Ereignisse hatten den Kaiser genötigt, die Erfüllung seines Versprechens zu ver-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Balduin Nicäa Michael_Paläologus Innocenz Innocenz Andreas_Ii Johann_von_Brienne Johann Honorius Honorius Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Macedonien Thessalonich Griechenlands Kleinasien Nicäa Frankreich Deutschland Italien Marseille Palästina Ungarn Kleinasien Jerusalem
§. 25, 6. Die beiden Kreuzzüge Ludwigs Ix. von Frankreich. 155
schieben. Zuletzt drohte der Papst mit dem Bann, wenn der Kreuzzug nicht innerhalb 2 Jahren zur Ausführung komme. Friedrich sammelte 1227 seine Streiter in Apulien, und obwohl das ungewohnte Klima viele Krankheiten unter ihnen verursachte und Friedrich selbst mit leichtem Unwohlsein das Schiff bestieg, so fand doch die Abfahrt statt. Als sich aber auf dem Meere der Zustand des Kaisers verschlimmerte, kehrte derselbe um, in der Absicht, sich erst in den Bädern von Pozzuoli wieder herzustellen. Doch der Papst Gregor Ix. erklärte Friedrichs Krankheit für Verstellung und sprach den Bann über ihn aus. Vergeblich suchte sich der Kaiser zu rechtfertigen. Er schiffte sich, trotzdem er im Banne war, 1228 von neuem ein und landete in Akkon, wo er freudig ausgenommen wurde. Als aber der Papst dem Patriarchen samt allen Rittern den Gehorsam gegen den Kaiser untersagte, entstanden Spaltungen und Zwistigkeiten im Lager der Kreuzfahrer. Da wußte der Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, Rat. Er schlug dem Kaiser vor, fortan alle Befehle im Auftrag Gottes und der Christenheit zu erlassen. Dieses geschah. Alle folgten nun dem Kaiser nach Joppe, und die Verhältnisse begünstigten den Kaiser bei seinen Unternehmungen. Der Sultan El Kami! von Ägypten führte nämlich gerade mit seinem Bruder, dem Beherrscher von Damaskus über den Besitz Syriens und Palästinas Krieg und schloß deshalb mit Friedrich Ii. einen zehnjährigen Waffenstillstand, laut dessen Jerusalem und Nazareth mit ihren Gebieten, sowie der Küstenstrich von Joppe bis Sidon an die Christen abgetreten wurde; doch sollten die Moscheen unverletzt und die seßhaften Moslemin aller Orten ungefährdet bleiben. Trotz des Widerspruchs der Geistlichen und Tempelherrn zog Friedrich in Jerusalem ein, bestrafte die fchmähfüchtigsten Priester und verordnete, daß kein Ritterorden ein vom Könige unabhängiges Heer haben und kein Templer ohne Erlaubnis Jerusalem betreten solle. Dann setzte er sich in der Grabeskirche die Krone von Jerusalem aus, ein Vorgang, der den nachfolgenden deutschen Kaisern die Veranlassung gab, sich König von Jerusalem zu nennen. Darnach kehrte er nach Europa zurück.
6. Die Leiden Kreuzzüge Ludwigs Ix. von Frankreich.
Der sechste Kreuzzug 1248. Kaum hatte Friedrich Palästina verlassen, so brachen unter den Christen im Morgenlande heftige Streitigkeiten aus, und die Großen des Landes setzten den König Heinrich von Eypern, einen Lehnsfürsten Friedrichs Ii., zum König
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Ix Ludwigs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Friedrichs Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich König_von_Jerusalem Ludwigs Ludwigs Friedrich_Palästina Friedrich Heinrich_von_Eypern Heinrich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Apulien Akkon Gottes Joppe Damaskus Syriens Jerusalem Nazareth Joppe Jerusalem Jerusalem Jerusalem Europa Frankreich Friedrichs
64 Dritte Periode. Von 1056 — 1273.
Diesen politisch zerfahrenen Verhältnissen gegenüber überragte im 10. und 11. Jh. die islamische Kultur die christliche beträchtlich.1 Die Araber, in dieser Beziehung Erben der Griechen, pflegten besonders die exakten Wissenschaften. Der Perser Pirdösi schrieb das Schah-Name; Avicenna lehrte in Isfahan Aristotelische Philosophie. In der Baukunst schlossen sich die Völker des Islam vornehmlich der byzantinischen Bauweise an, entwickelten aber selbständig gewisse Bauglieder und Dekorätions-formen (Arabesken).2 • Buchara, Samarkand, Balch waren Hauptsitze einer reichentwickelten geistigen und materiellen Kultur, deren Hohe auch die gegen die Christen geübte Duldung bezeugt.
b) Veranlassung. Als die rohen seldschukischen Horden sich Palästinas bemächtigten, wurden die dortigen Christen, die zur Kirche des Heiligen Grabes wandernden frommen Pilger wie die Kaufleute und Gewerbetreibenden, hart bedrängt. Klagen hierüber waren mehrfach im Abendlande laut geworden. Wichtiger war, daß Kaiser Alexios I. Komnenos, selbst von den Seldschuken bedroht und asiatischer Besitzungen beraubt, sich an Papst Urban Ii. wandte und um den Beistand des Abendlandes bat. Dieser ging um so eher darauf ein, als damit die Möglichkeit gegeben schien die Pläne Gregors Vii. zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum zu unterwerfen. Nachdem diese Angelegenheit schon auf der Synode zu Piacenza behandelt war, wurde im Nov. 1095 zu Clermont der Aufruf des Papstes mit allgemeiner Begeisterung („Deus lo volt!“) aufgenommen und ein Kreuzzug beschlossen.
2. Verlauf der Kreuz züge.
§&2, a) Der erste Kreuzzug 1096 — 99. Bevor die Rüstungen noch vollendet waren, brachen ungeregelte Scharen auf, von
1) Die Bedeutung der Araber für unsere Kultur geht u. a. auch aus der Meflge von arabischen Lehnwörtern hervor, wie Atlas, Musselin, Kattun, Damast, Matratze, Alkoven, Karaffe, Talisman, Amulett usw.; dazu kommen zahlreiche Ausdrücke der exakten Wissenschaften. Die sog. arabischen Ziffern' haben sie uns aus Indien gebracht.
2) Das berühmtest® arabische Bauwerk auf spanischem Boden ist die Alhambra in Granada (13. Jh.),
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]