Langeweile scheint er zu
haben, er gähnt. Wie weit
er seinen gewaltigen Rachen
aufsperren kann! Da kön-
nen wir deutlich seine groß-
ßeu, spitzen Zähne sehen.
Und wie er sich reckt und
die mächtigen Tatzen mit
den scharfen Krallen aus-
streckt ! Selbst das kleine
Mäuschen, das eben an
Löwenkäfig. ihm vorüberhuscht, vermag
ihn nicht aus seiner Ruhe zu bringen. Jetzt aber erhebt er sich
langsam und würdevoll. Mächtig schüttelt er die stolze Mähne,
und in gemessenen Schritten klettert er aus den hohen Felsen
im Hintergrund seines Käfigs, wo er wie ein König auf seinem
Throne sitzt.
5. Wir kommen noch an vielen andren Tierhäusern vorbei.
Nicht weit von dem Raubtierzwinger ist das Affenhaus. Ei, wie
possierlich ist es, die Sprünge und Grimassen der flinken Affen zu
beobachten! Und dann die Zahl der übrigen Tiere! In jeden
Käfig und Zwinger werfen wir einen kurzeu Blick und betrachten
ihre Bewohner, die Vögel, die Bären, die Seelöwen, die Kamele,
die Hirsche u. a. Nur dem Elefantenhaus statten wir einen längeren
Besuch ab. Es ist soviel zu sehen, daß wir unmöglich mit einem
Male fertig werden können. Aber hoffentlich besuchen wir den
Zoologischen Garten noch öfters und werden dann die übrigen
Abteilungen ebenso genau betrachten wie den Löwenzwinger.
Nenne Vögel und andre Tiere, die im Zoologischen Garten
sind und erzähle etwas von ihnen!
67. Das Nordend.
C y\en nördlichen Teil von Frankfurt nennt man das Nordend.
Vom Innern der Stadt aus führen die Eschersheimer, die
Eckenheimer und die Friedberger Landstraße fast genau nach Norden.
Am Oderweg zieht sich der weite Holzhausenpark hin. Hier hat
die Familie Holzhausen Jahrhunderte lang gewohnt. Noch andre
Namen von Straßen und Plätzen dieses Stadtteiles erinnern an
106
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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38
mochte Porsenna nicht länger Krieg führen und bot deshalb selber die Hand zum Frieden. Die Römer mußten ihm einige kleine Landstriche abtreten und Geiseln stellen. _ Mucius ward von den Römern hock qeebrt und erhielt von dem Verlust seiner rechten Hand den ehrenvollen Beinamen Scävola, d. i. Linkhand.
Nachdem es somit dem Tarquinius nicht gelungen war, durch Porsenna wieder auf den Thron zu kommen, reizte er andere Völker gegen die Römer auf, unter andern auch die Latiner. Bald kam es zwischen den beiden Völkern zu einer blutigen Schlacht, in welcher die Römer siegten. Tarquinius verlor hier den letzten seiner Söhne und floh hoffnungslos nach Unteritalien, wo er bald nachher starb (495).
18. Pyrrhus und Fabricius (280).
1. Die Römer suchten ihre Herrschaft über ganz Italien auszubreiten. Schon hatten sie die mächtigen Völker Mittelitaliens unterworfen, als sie auch Gelegenheit fanden, nach Unteritalien den Krieg zu tragen und dort neue Eroberungen zu machen. In Unteritalien lag die große Seestadt Tarent. Die Tarentiner waren ein verweichlichtes, genußsüchtiges und großsprecherisches Volk. In ihrem Uebermnthe bohrten sie römische Schiffe, welche durch Sturm in ihrem Hafen verschlagen wurden, in den
Grund. Die Römer wurden darüber empört und schickten Gesandte nack
Tarent, um Genugthuung zu verlangen. Aber die leichtfertigen Tarentiner verspotteten und beschimpften sie. Da zogen die Römer mit einem gewaltigen Heere gegen sie. Das ganze Volk der Tarentiner war aber so feige, daß sie einen Kampf mit den tapfern Römern nicht wagen mochten. Sie riefen deshalb den König Pyrrhus von Epirns in ihr Land, der durch feine großen Kriegsthaten weit und breit berühmt war. Gern folgte der König dieser Aufforderung, denn er strebte gleich Alexander dem Großen, große Länder zu erobern. Er schiffte mit einem Heere von 25,000 Streitern und mit 20 zum Kriege abgerichteten Elephanten nach Italien. Doch die Römer verzagten nicht und zogen dem Feinde mnthig entgegen. Bei Herakles kam es zur Schlacht. Lange Zeit blieb der Sieg unentschieden. Zuletzt ließ Pyrrhus seine Elephanten, die hohe Türme mit Kriegern auf dem Rücken trugen, vorrücken. Nun ergriff die Römer Furcht und Schrecken, und balo war die Verwirrung allgemein. Wer sich nicht durch die Flucht retten konnte, wurde von den Elephanten zertreten, oder von den Soldaten aus den Türmen niedergeschossen. Doch auck Pyrrhus hatte viele seiner Streiter verloren; er selbst war einmal in der größten Lebensgefahr gewesen. Als er das Schlachtfeld besichtigte und die Leichen der Römer betrachtete, die alle mit Wunden auf der Brust dalagen, rief er aus: „Mit römischen Soldaten würde ich leicht die Welt erobern."
2. Nach dieser Schlacht ließ Pyrrhus den Römern durck einen Gesandten Frieden anbieten. Der Senat schien zur Annahme der
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Porsenna Scävola Porsenna Alexander Alexander
sie. Nun erklärten die Römer den Karthagern den Krieg. Sofort faßte der kühne Hannibal den Plan, seine Todfeinde im eigenen Lande zu bekämpfen. Die Römer glaubten, Hannibal würde mit einer Flotte nach Italien kommen, und machten darnach ihre Anstalten. Aber plötzlich stand Hannibal mit feinem ganzen Heere in Oberitalien. Was kein Mensch für-möglich hielt, hatte Hannibal ausgeführt. Mit 60,000 Mann, die an ein heißes Klima gewöhnt waren, mit 37 Elephanten und Tausenden von Pferden war er im Monat November über die beiden höchsten Gebirge Europas, die Pyrenäen und die Alpen, gestiegen. Aber nur 26,000 Mann waren in Italien angelangt, die übrigen waren durch Hunger und Kälte umgekommen, in Abgründe gestürzt, oder von Schneelawinen verschüttet. Von allen Elephanten war nur einer übrig geblieben.
2. Schnell stellten die Römer dem Hannibal ihre Heeresmacht entgegen, aber er schlug sie in kurzer Zeit zweimal. Dadurch gewann Hannibal ganz Oberitalien. Dann vernichtete er am trasimenischen See ein drittes Heer. Rom zitterte vor dem gewaltigen Sieger. In dieser Noth erwartete man Rettung von einem alten trefflichen Manne, Fabius Maximus, der zum Feldherrn erwählt wurde. Fabius wußte geschickt jeder Schlacht auszuweichen, besetzte sorgfältig alle Anhöhen und suchte Hannibal durch zahlreiche kleine Angriffe zu ermüden. Seine Soldaten und Offiziere brannten vor Begierde sich an den Karthagern wegen der erlittenen Niederlage zu räcken, und murrten deshalb über Fabius Zögerung. Sie nannten ihn znm Spott den Zauderer (Cunctator). Aber Fabius kehrte sich nicht daran und blieb bei seiner Vorsicht. Und beinahe wäre es ihm gelungen, das ganze Heer der Karthager zu fangen. Hannibal war nämlich, durch Wegweiser irre geführt, in ein von Bergen umringtes Thal gerathen. Rasch ließ Fabius alle Ausgänge besetzen. Aber Hannibal wußte Rath. Er ließ nachts 2000 Ochsen Reisbündel an die Hörner binden, das Reisig anzünden und so die Ochsen gegen das Heer der Römer treiben. Diese vermutheten einen nächtlichen Ueberfall und wußten nicht, auf welcher Seite sie sich zuerst vertheidigen sollten. Hannibal benutzte die allgemeine Verwirrung, und zog still ab.
3. Der bedächtige Fabius wurde Hannibal immer lästiger. Diesem fiel endlich eine List ein, um sich seiner zu entledigen. Er ließ alle Landgüter umher verwüsten, nur die des Fabius blieben verschont. Die List gelang. Die Römer wähnten, daß Fabius ein geheimes Einverstündniß mit den Feinden habe, und gaben ihm den Befehl, mit seinem kühnen Untergeneral Minucius den Oberbefehl zu theilen: Fabius fürchtete des Minucius Unbesonnenheit und theilte das Heer. Minucius, froh von dem lästigen Zwange befreit zu sein, verließ schnell die Höhen, um Hannibal anzugreifen. Aber dieser hatte ihn in einen Hinterhalt gelockt und umzingelt und würde ihn mit seinem ganzen Heere gefangen haben, wäre ihm Fabius, der die Gefahr gesehen, nicht zu Hülfe gekommen. Hannibal zog sich ärgerlich zurück und rief: „Dacht ichs doch, daß die Wolke da auf den Bergen uns einmal ein Donnerwetter bringen würde."
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37
An bte Stelle des Königthums trat nun die Republik. Die Regierung wurde zweien Beamten, die man Konsuln nannte, übertragen, welche "jedoch ihr Amt nur ein Jahr lang bekleideten. Die ersten Konsuln waren Brutus und der Gemahl der Lukretia.
3. Tarquiuius suchte den verlorenen Thron wieder zu erlangen und reizte Porsenna zum Kriege wider Rom. Die Gefahr war groß. Schon war er bis an die Tiber gekommen, über welche eine hölzerne Brücke in die Stadt führte. Hier hatten die Römer eine Abtheilung Soldaten zurückgelassen, um den Eingang zur Brücke zu vertheidigen. Diese wurden jedoch rasch zurückgedrängt, und Porsenna wollte mit den Fliehenden in die Stadt eindringen. Ta stellte sich Horatius Cooles dem Feinde entgegen und rief den Flüchtigen zu: „Was wird euch das Fliehen helfen, wenn ihr dem Feinde die Brücke lasset, euch nachzueilen! Zerstöret doch, ich bitte euch, mit Feuer, mit Eisen und womit ihr immer könnt, die Brücke. Ich will unterdes dem Ueber gange wehren, so viel ein einzelner vermag!" Der tapfere Horatius Cocles hielt mit zwei Gefährten den Feiub in der That so lange auf, bis die Brücke dem Einstürze nahe war. Nun riefen die Römer die tapferen Streiter zurück. Die beiden andern folgten dem Rufe, nur Horatius blieb noch. Erst als ihm die herabstürzenden Balken anzeigten, daß das Werk gelungen, sprang er in den Fluß und gelangte trotz der zahlreich ihm nachgesandten Pfeile glücklich ans jenseitige Ufer. Für solche Tapferkeit würde dem Helben in Rom ein Standbild gesetzt.
4. Porsenna belagerte nun die Stadt und wollte die Einwohner durch Hunger zwingen, sich zu ergeben. Die Roth war bereits aufs höchste gestiegen; da beschloß Mitdus, ein kühner Jüngling, feine Vaterstadt zu befreien. Er schlich sich in das feindliche Lager, um Porsenna zu ermorden; aber er kannte den König nicht und erstach einen reich gekleideten Sckreiber, den er für Porsenna hielt. Er ward ergriffen und vor den König gebracht. Als er hier gestehen sollte, was ihn zu dieser That verleitet habe, sprach er: „Ein römischer Bürger bin ich, Mncius ist mein Name. Als Feind wollte ich den Feind tobten und scheue den eigenen Tod nicht; denn herzhaft hanbeln und herzhaft leiden ist der Römer Sitte. Und wisse: nickt ich allein, eine große Anzahl Jünglinge hat sich wider dein Leben verschworen; in jeder Stunde wirb ein Mörder dich umlauern!" Auss äußerste ergrimmt, drohte der König, ihn lebendig verbrennen zu lassen, wenn er ihm nicht gleich die Verschwörung entdecke. „Sieh her und lerne," rief Mucius, „wie wenig denen das Leben gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben!" — und dabei streckte er feine Hand in die lodernde Flamme eines nahen Herdes, ohne das geringste Zeichen des Schmerzes zu verrathen. Erstaunt über solchen Muth, schenkte ihm der König großmüthig Leben und Freiheit. „So wisse denn," sprach darauf Mucius, „unserer dreihundert haben sich verschworen, auf diese Art bir beizukommen. Mich traf das Los zuerst. Die übrigen werden, so wie es sie trifft, jeder zu seiner Zeit, sich einstellen!" Mit solchen Feinden
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
26
Aus der Länderkunde der Erdteile.
Zone angehören. Doch bestehen zwischen den einzelnen Teilen hinsichtlich
des Klimas beträchtliche Unterschiede. Im allgemeinen zeigt sich — der Äqua-
torlage entsprechend — eine Zunahme der Jahreswärme in der Richtnng von
N. nach S. Aber auch in der Richtung von 0. nach W. nimmt die Wärme
zu, da die westlichen Küstenländer vom Golfstrom erwärmt werden. Dieser
ist eine warme Meeresströmung, welche aus den Äquatorgegenden des
atlantischen Ozeans kommt und die westlichen Küstenländer Europas bespült.
Das Meer bringt dem Nw. und W. Europas viele Niederschläge und
gestaltet dort das Klima zu einem Seeklima mit mäßig warmen Sommern
und ziemlich milden Wintern. Der 0. Europas, dem Einfluß des Meeres
mehr entrückt und den trocknen Landwinden Asiens ausgesetzt, hat Landklima
mit heißen Sommern und kalten Wintern. Mitteleuropa ist gekenn-
zeichnet durch den allmählichen Übergang vom Landklima Osteuropas zu dem
Seeklima der westlichen Küstenländer. Südenropa hat Mittelmeerklima
mit heißen Sommern und ganz milden Wintern (Winterregen, immergrüne
Gewächse).
7. Pflanzen-und Tierwelt. Europa ist reich an Getreidearten und Futter-
pflanzen, Waldbäumen, Obstsorten, Haustieren und Wild, a) In den
nördlichsten Strichen verschwindet der Waldwuchs allmählich, und Ackerbau ist
dort nicht mehr möglich. Renntier und Hund sind hier die wichtigsten Haustiere,
b) S. davon, im mittleren Skandinavien und mittleren Rußland, baut inan Roggen,
Hafer und Gerste an; die großen Nadelwälder hegen viel Wild, darunter Bären und
in Rußland auch Wölfe, c) Mitteleuropa ist reich an Laub- und Nadelwäldern,
Getreide und Futterpflanzen. Auch Wein wird in den s. Ländern Mitteleuropas ge-
Wonnen. Es ist das Hauptgebiet der europäischen Haustiere und hat viel Nieder-,
Hoch- und Flugwild aufzuweisen. In Südrußland und iin Tieflande von Ungarn
ziehen sich iveite Steppen hin. Ihnen fehlen im Sommer die Niederschläge, weshalb
der Baumwuchs und Getreidebau nicht gut fortkommt. Es sind große, weite Gras ^
ebenen mit vorzüglichen Weideplätzen, d) Südeuropa hat immergrüne Gewächse,
Südfrüchte und feurige Weine. Das Hauptgetreide ist der Mais. Die südeuropäischen
Lander sind arm an Wald und Wild. Wichtige Haustiere sind u. a. auch Esel und
Maultier. Die Seidenkultur steht in großer Blüte.
8. Die Bevölkerung gehört durchweg zur kaukasischen Rasse;
nur wenige Millionen sind zu deu m o n g o l e n a r ti g e n V ö l k e r n zu zählen.
Sie wohnen in den nördlichsten und s.ö. Strichen des Erdteils.
a) Die kaukasischen Völker gliedern sich in 3 Völkerfamilien:
Germanen: Deutsche, Skandinavier, Engländer;
Romanen: Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Rumänen,
Griechen;
Staden: Russen, Polen, Südslaven.
b) Die wichtigsten mongolenartigen Völker sind die Türken,
Magyaren und Finnen.
Bezüglich der Religion gehören 96/ioo aller Bewohner dem Christen-
tum an. Den Sw. Europas beherrscht die römisch-katholische Kirche,
den N. die evangelische Kirche, den 0. die griechisch-katholische
Kirche. Etwa 6 Mill. Bewohner Europas bekennen sich zum Judentum
und 7 Mill. sind Mohammedaner.
9. Staaten.
Erklärungen. Ein Staat ist ein Land mit eigener^Regierung und Verwaltung
und besondern Gesetzen. — Steht an der Spitze eines Staates ein Kaiser, König,
Herzog oder Fürst, so ist dieser Stadt eine Monarchie (Kaiserreich, Königreich, Groß-
Herzogtum, Herzogtum, Fürstentum). Wählt das Volk das Staatsoberhaupt auf gewi)|e
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Südenropa
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Europas Asiens Mitteleuropa Osteuropas Europa Skandinavien Mitteleuropa Mitteleuropas Südrußland Ungarn Südeuropa Polen Christen-
tum Europas Europas
38 Aus der Länderkunde der Erdteile.
3. Das Gebiet der Sahara (d. h. Wüste). Es ist das größte Wüsten-
gebiet der Erde, fast so groß wie Europa. Die Wüste ist weder eine ein-
förmige Ebene, noch ein ununterbrochenes Sandmeer. Nacktes Gestein, kahler
Felsbodln, ödes Saudlaud mit hohen Dünen und düstere, fast schwarz aus-
sehende Felsengebirge starren dem Reisenden entgegen. Hie und da sieht
man mißfarbene Salzpflanzen, harte Dornsträucher und saftarme Kräuter.
Der Araber nennt die Wüste „das Meer ohne Wasser". In den quellen-
reichen Oasen entwickelt sich aber eine reiche Pflanzenwelt. Hier ist 'die
rechte Heimat der Dattelpalme; aber man baut auch Getreide und Süd-
früchte au.* Mit Hilfe des Kamels, das tagelang das Wasser entbehren
kann, macht 'man Reisen durch die Wüste. Einen Reisezug, zu dem zahl-
reiche Kamele verwendet werden, nennt man Karawane. Oft müssen die
Wüstenbild mit Karawane (Saharagebiet).
Wüstenreisenden viel Durst und Entbehrungen allerlei Art erleiden, werden
wohl gar von dem glutheißen Wüstenwinde, dem Samum, heimgesucht, der
bei langem Andauern ganzen Karawanen gefährlich werden kann. — Die
Bewohner der Oasen sind arabische Beduinen oder dunkelfarbige Berber-
st ä m m e. — Am Nordrande der Wüste haust der Löwe der Berberei. Sonstige
Wüstentiere in den Oasengebieten sind Antilopenarten und Strauße.
4. Der Sudan erstreckt sich s. von der Sahara vom äußersten W. des
Festlandes bis hinter den weißen Nil.
a) Der ö. Flachsndän ist größtenteils Steppenlandschaft mit
Nomaden tum. Um den sumpfigen Tsadsee liegen mehrere Negerreiche.
Die Städte au deu Ufern des Sees sind wichtig für den Karawanenhandel.
d) Der w. Hochsudan wird vou dem Küstengebirge Kong (Gebirge)
durchlagert und von dem Nigir (Fluß), durchflössen. Beschreibe nach der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Aus der Länderkunde der Erdteile. 31
üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes, die Heimat vieler
Palmenarten. Angebaut werden u. a. Reis, Weizen, Baumwolle, Thee, Indigo,
Opiummohn. Der Elefant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das ge-
fährlichste Raubtier. In den Flüssen hausen Krokodile; reichlich sind die
Schlangen vertreten. — In den Sumpfländern des Gangesdeltas ist die
Heimat der furchtbaren Cholera.
Südlich von dem steppenartigen, an Diamanten reichen Hochlande
von Dekhan die Insel Ceylon, die Heimat des Zimtbaues. Perleu-
fischerei. Ceylonkaffee.
Die Bewohner Indiens (286 Mill.) sind die Hindus, braun-
farbige Kankasier, welche das Land schon sehr frühe auf eine hohe Stufe
der Kultur brachten. Sie haben noch heute ihre uralte br ah manische
Religion (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und die Stände-
scheiduug in Kasten. Der Reichtum des Landes lockte aber auch fremde,
namentlich mohammedanische Eroberer an. Im Jndnsgebiet giebt es noch
heute viele Mohammedauer. — Fast ganz Vorderindien gehört heute deu
Eugläudern als indisch-es Kaiserreich. Die Engländer haben An-
bau,. Gewerbefleiß und Verkehr sehr gefördert und viele Eisenbahnen gebaut.
Kalkutta, Hst. an einem Arm des Gangesdeltas, Sitz des Vizekönigs,
wichtigster Ausfuhrhafen Indiens. — Benäres am Ganges, heiligste Stadt der
Hindus. — Lahor, prachtvolle Stadt im obern Jndusgebiet. — Bombay (bombe),
wichtigste Handelsstadt der Westküste. — Madras, bedeutende Handelsstadt an der
Ostküste.
2. Hiuterittdieu, handsörmige Halbinsel mit der fingerartig vorgestreckten
Halbinsel Malakka. Fünf hohe, jedoch nicht schneebedeckte Gebirge durch-
ziehen die Halbinsel gen 880. Zwischen ihnen 4 Ströme, von denen der
Menam der bedeutendste ist. Auf dem fetten Schlammboden der Flnßthäler
gedeiht viel Reis. Die Tier- und Pflanzenwelt erinnert an Vorderindien.
Die Bewohner sind auf Malakka Malayen, im übrigen Hinterindien
ein Mischvolk von Malayen und Chinesen (Jndochinesen). Sie bekennen sich
größtenteils zum Buddhismus. Diese Religion wurde vou dem indischen
Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrns, begründet. Sie zählt etwa
so viel Anhänger, als die christliche der ganzen Erde, da sich zu ihr fast alle
Mongolenvölker des mittleren und s.ö. Asiens bekennen.
Die westlichen Küstenländer und der 8. Malakkas bilden das britische Hinter-
indien. — Den Franzosen gehören die ö. Küstenländer. — Ein einheimisches Reich
ist Siam mit der größtenteils auf Inseln erbauten volkreichen Hst. Bangkok.
3. Ter indische Archipel besteht aus zahlreichen (etwa 10 000) Inseln,
welche sich zu beiden Seiten des Äquators zwischen Südasien und Australien
ausbreiten. Man unterscheidet 4 große Hauptgruppen: die großen Snnda-
inseln (Borueo, Sumatra, Java, Selebes), die kleinen Snndainseln,
die Molukkeu oder Gewürzinseln und die Philippinen. Die größte
der Inseln ist B o r n e o, die dritt-größte Insel der Erde, so groß wie Skan-
dinavieu. — Die Inseln sind gebirgig und vulkaureich. Java ist mit
seinen 46 Vulkaueu das vulkanreichste Land der Erde.
Die^Pflanzenwelt ist bei dem gleichmäßigen, feuchtwarmen Tropenklima sehr
üppig. Zu den sonstigen Kulturpflanzen der heißen Zone kommen köstliche Ge-
würze, als Kampfetbaum, Gewürznelken, Muskatnüsse, ferner Sagopflanzen und auf
den Philippinen Manilahanf. Reis, Zuckerrohr, Kokosnüsse und Brotfrucht gedeihen
m ,vülle. Zu der vielgestaltigen Tierwelt gehören die zahlreichen Papageien und
Gewürztauben, der fliegende Hund, der Orang-Utan (Sumatra und Borneo) und der
Königstiger (Sumatra und Java).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
108 Nordwesteuropa.
Kopeuhagcu (Kaufmannshafen), Haupt- und Residenzstadt auf Seeland, umfaßt
V6 aller Staatsangehörigen (376 Tsd. E.), große Seehandelsstadt, befestigter Kriegs-
Hafen, Mittelpunkt des nationalen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens von
Dänemark. Universität.
2. Die nordischen Inseln. Die Färber (Schafinseln) sind 25 kleine,
kahle, steile und baumlose Felseninseln im atlantischen Meere. Das Klima
ist ein rauhes Seeklima. Die (11000) Bewohner ernähren sich von Fisch-
fang, Schafzucht und dem Verkauf von eingesammelten Eiderdnnen.
Island (Eisland), nächst Großbritannien die größte Insel Europas/ fast so
groß als Bayern, Württemberg und Baden zusammengenommen, liegt hart am nördl.
Polarkreis. Es ist ein baumloses Gebirgsland voll schauerlicher Einöden, Schnee-
und Eisfelder, durchzogen von einer Kette (29) thätiger Vulkane, unter denen die Hekla
der bedeutendste ist. Zahlreiche heiße Springquellen sind über die ganze Insel der-
breitet. Die bedeutendste ist der große Geysir. — Das rauhe Seeklima macht
Getreidebau unmöglich. Die n. Küstengebiete weisen indes gute Weideflächen auf.
Die (72000) Bewohner sind nordgermanischer Abstammung und ernähren sich vom
Fisch- und Robbenfang, dem Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht.
Das Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt.
Ein Haupterzeugnis ist das „isländische Moos". Die Bewohner zeigen in ihrer ent-
legenen Heimat viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Obwohl keine Volksschulen
bestehen, findet man kaum einen Isländer, der nicht lesen und schreiben könnte. Die
alten nordischen Götter- und Heldensagen haben sich bei denjsländern
am schönsten erhalten. — Reykjavik (Rauchbucht), Hst. an der Sw.-Küste
(2000 E.)
3. Skandinavien.
(776 000 qkm, 6,8 Mill, E.)
1. Tas Land. Skandinavien ist die größte der europäischen Halbinseln.
Angabe der Grenzen nach der Karte! Meeresstraßen zwischen Ost- und
Nordsee!
Die Bod enge staltung der Halbinsel weist größtenteils Gebirgs-
land auf, welches im W. und N. hart an die Küste tritt und hier eine
vielgegliederte Steil- und Klippenküste bildet. Die tiefen, oft viel-
armigen Meereseinschnitte nennt man Fjorde, von denen der Drontheimer
und der Hardanger Fjord die bekanntesten sind. Zahlreiche Felseninseln,
Skjären (schären) genannt, begleiten die Küste. Der größte „Schärenhof"
sind die Lofoten. Der n. (insnläre) Punkt Skandinaviens ist das
Nordkap.
Das skandinavische Gebirge ist dem Umfange nach das mächtigste Gebirge
Europas, da es mehr als eine doppelt so große Bodenfläche bedeckt, als die Alpen.
Es ist ein Massengebirge, welches im N. Kjölen (Kiele) genannt wird, im 8. die
höchsten Erhebungen und weite Hochflächen, Fjelde, (Felder) aufweist und reich an
Schneefeldern, Gletschern und Wasserfällen ist. Die höchste Erhebung ist der Gald-
häpig (2600 m). Nach So, dacht sich das Gebirge in breiten Terrassen zum bott-
nischen Meerbusen und zur Ostsee ab und bildet hier zierlich geschlitzte Flachküsten.
Südschweden weist niedriges Land mit großen Seen auf. Der Wener-, Wetter-
und Mälarfee sind die bedeutendsten derselben.
Die zahlreichen Flüsse, Elfe (Elf ^ Fluß) genannt, haben, dem ^eigenartigen
Bodenaufbau entsprechend, einen kurzen reißenden Lauf, find reich an Wasserfällen und
zur Schisfahrt untauglich. Der größte derselben ist der Glomm.
Das Klima ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen
Niederschlägen und wird durch den Einfluß des Golfstroms bedeutend gemildert,
so daß bis über den Polarkreis hinaus noch anbaufähiges Land 511 finden
ist. Im Gebirge ist es rauh und kalt; auf der schwedischen Seite, welche
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwesteuropa Seeland Island Württemberg Reykjavik Skandinavien Skandinavien Nordsee Skandinaviens Europas Ostsee
40 Aus der Länderkunde der Erdteile.
reichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven
bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden.
Am Kamerunfluß und an der Küste deutsche Hand e'lsfaktoreien, die immer mehr
emporblühen. Der Sitz der Regierung ist der Ort Kamerun.
Ii. Südafrika.
1. Zentralafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd-
afrikanischen Hochlandsdreiecks. Die Hochlandsmasse steigt terrassenförmig zu
einer von Fieberluft überlagerten Küstenniederung hinab. Der w. Teil der
Hochfläche ist größenteils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo ström es.
Derselbe ist sehr wasserreich, weist viele Stromschnellen und Wasserfälle anf
und fließt durch Savannen und große Urwaldgebiete voll tropischer
Pflanzenfülle. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baumriesen,
Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Südamerika
und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese
Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der Forscher
Eingang zu diesen erhabenen Tempeln der Natur. — Der ö. Teil des Hoch-
landes ist das Gebiet der großen innerafrikanischen Seen, von
denen der Ukerewe (Bayern an Größe gleich) und der Tauganyikasee
die bedeutendsten sind. S. vom Seengebiet fließt der Sambesi zum indischen
Meer. Das Seengebiet ist reich an Savannen, deren Grasreichtum zahl-
reichen Huftieren und Dickhäutern Nahrung bietet. Hier tummeln sich
Herden- und rudelweise Zebras, Büffel, Antilopenarten und Giraffen; hier
weiden Elefanten, Nashörner und Flußpferde; Löwen, Schakale und Hyänen
gehen auf Raub aus. — Die Bewohner sind Bantnneger.
Das Küstengebiet von Niederguinea gehört größtenteils den Portugiesen.
Der Kongostaat steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. In das
Gebiet der Ostküste haben sich Deutsche, Engländer und Portugiesen geteilt.*
Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß als das Deutsche Reich, breitet sich gegen
über der kleinen englischen Insel Sansibar von der Küste bis zum Gebiet der großen
innerafrikanischen Seen aus. Das weite Hochlandsgebiet zeigt den buntesten land-
schaftlichen Wechsel: Steppen und wüstenartige Wildnisse, tropische Urwaldgebiete,
Ackerfelder, Wald- und weidenreiche Gebirgsländer, darunter den Kilima-Ndscharo,
den höchsten Berg Afrikas. - Die Bewohner (gegen 3 Mill.), an der Küste stark
mit arabischem Blute gemischt (Suaheli), gehören im Innern zu den Bantnnegern
und gliedern sich in zahlreiche Stämme. — Die deutsche Herrschaft sucht dem Unwesen
der arabischen Sklavenhändler zu steuern und Ruhe und Ordnung in dem von der
Natur so reich ausgestatteten Lande herzustellen. Das Christentum findet bereits
Eingang. Handel und Plantagenwirtschast*) beginnen sich zu heben.
2. Das südafrikanische Tafelland (1000—1200 m hoch) ist durch
steile Raudgebirge vom Küsteulaude abgeschlossen. Die Bewässerung
ist weniger reichlich, als in Zentralafrika; ja im Nw. nimmt der Bodeu
sogar Wüstenform an. Der Hauptfluß des Tafellandes ist der Oranje-
strom. Das Klima ist besonders in den s. Strichen und auf den Hoch-
ebenen auch für Europäer recht zuträglich. Die Bevölkerung besteht aus
Resten der südafrikanischen Rasse, den Hottentotten nud Busch-
111 ainier 11, und ans Negern, zu denen die kräftigen Kaffern gehören.
Die Hauptnahrungsquelle aller Stämme ist Viehzucht und Jagd. Im Kap-
*) Plantagen nennt man die großen Pflanzungen von tropischen Nutzpflanzen
(Kaffee, Tabak, Thee u. f. w.) in den Kolonialländern der heißen Zone. Bei tropischen
Kulturvölkern nennt man so auch die von denselben angelegten Fruchtfelder.
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Aus der Länderkunde der Erdteile. 43
Nordamerika. Alle drei Gebirgssysteme sind sehr reich an Vnlkanen.
Östlich von diesem Hochgebirgszuge dehnen sich in Nord- und Südamerika
große Tiefländer aus, die von Riesenströmen entwässert werden.
Die wichtigsten Ströme sind der Mi ssi ssip p i, dermaranon (maranjon),
Drin6co und Rio de la Plata (Silberstrom). Die großen nord-
amerikanischen Seen gehören zu den größten Süßwasserbecken der Erde.
3. Klima, Tier- und Pflanzenreich. Amerika erstreckt sich durch alle
Zonen mit Ausnahme der s. kalten. Der stärkste Anteil fällt aber auf die heiße
und die n. kalte Zone. In den tropischen Gebieten ist die Brutstätte
des gelben Fiebers, das namentlich den Weißen sehr gefährlich wird.
Die Gebiete in der gemäßigten Zone Nordamerikas haben scharf
ausgeprägtes Landklima mit starkem Gegensatz der Jahreszeiten. Infolge der
kalten Nordwinde, welche ungehindert aus dem Polargebiete über die großen
Ebenen wehen, und der kalten Meeresströmungen an den Küsten nimmt die
Wärme uach N. schneller ab, als dies in Europa der Fall ist. Einwanderer
aus Europa müssen durchschnittlich 10 0 südlicher ziehen, wenn sie in Nord-
amerika ein ähnliches Klima antreffen wollen, als in ihrer europäischen
Heimat. Auch im gemäßigten Südamerika nimmt die Wärme polwärts
schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten selbst größere
Üppigkeit, als in Indien. Dagegen ist die neue Welt verhältnismäßig arm an ein-
heimischen Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten
derselben. Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiergestalten der alten
Welt und die großen Raubtiere aus dem Katzengeschlecht. Jaguar und Puma sind
schwache Nachbilder von dem gefürchteten Tiger und majestätischen Löwen der alten
Welt. An Last- und Arbeitstieren besaß der Erdteil nur das Lama. Dagegen hat
Amerika zahlreiche große Reptilien (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Insekten und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen den kleinsten
Vertreter aus der Vogelwelt, den Kolibri, und den größten Raubvogel der Erde,
den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n. Gebiete und die Rothäute oder Indianer
(11 Mill.), die ehemals das ganze übrige Amerika inne hatten. Als nun
die Weißen kamen, wurden die Indianer unterworfen oder in die Wildnis
zurückgedrängt. Spanier, Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich
in den Besitz des Festlandes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika
suchten sich alle Seemächte Europas einen Besitzanteil zu sichern. Bei dein
Mangel an Arbeitskräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein.
Im Laufe der Zeit, namentlich um die Weude des 19. Jahrhunderts, habeu
sich die Kolonieen bis auf wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten
gebildet. Heute find dieselben durchweg Republiken. Die Sklaverei ist in
allen Staaten aufgehoben. Doch besteht fast die Hälfte der Bevölkerung ans
Farbigen. Heidnisch sind nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst
herrscht das Christentum.
I. Nordamerika.
1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde und wird auf den
dreifachen Umfang Skandinaviens geschützt. Polwärts ist das Land noch
nicht erforscht. Die Südspitze liegt mit Petersburg unter gleicher Breite.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Nordamerikas Europa Europa Amerikas Indien Amerika Amerikas Amerika Mittelamerika Europas Afrika Nordamerika Skandinaviens Petersburg