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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 14

1873 - Essen : Bädeker
14 mervolle 30jährige Krieg durch den Abschluß des westphälischen Friedens beendigt wurde. Außer Münster gehören zu den bedeutend- sten Städten der Provinz: die Festung Minden,mit lebhaftem Handel und Schifffahrt auf der Weser — Herford ander köln-mindener Eisenbahn — Bielefeld, mit bedeutendem Leinwandhandel — Pa- derborn, Sitz eines kath. Bischofs — Soest (spr. Sohst), in einer sehr ftuchtbaren Gegend gelegen -- Dortmund, mit bedeutenden Stein- kohlenbergwerken — Iserlohn, mit vielen Stahl-, Eisen-und Messing- waaren-Fabriken — und die Regierungsbezirkshauptstadt Arnsberg an der Ruhr gelegen. Das Weftphalenland erinnert uns an wichtige Begebenheiten aus frühern Zeiten. Der Hermannsschlacht am teutoburger Walde und des westphälischen Friedens in Münster ist schon gedacht worden. Noch müßt ihr aber wissen, daß vor mehr denn tausend Jahren Kaiser Karl der Große in den Gauen Westphalens die heidnischen Sachsen bekriegte, um sie zum Christenthume zu be- kehren. Lange war der Kriegsschauplatz an der Ruhr bei der Fefte Hohensyburg, hauptsächlich aber am teutoburger Walde und an der Weser. Der Hauptheld der Sachsen, ihr Herzog, war Witte- find, ein Mann edlen Herzens, aber mit innigstem Gemüthe den heid- nischen Götzen zugethan. Daher dauerte der Kampf auch über 30 Jahre, (von 772—803) bevor Wittekind und mit ihm die Sachsen sich taufen ließen. Überall in den Gegenden jener Schlachtfelder erinnern Ruinen alter Burgen, berasete Grabhügel und Waffenstücke, selbst römische Münzen, die man ausgräbt, an jene alten und ältesten Kriege in Deutschland. — 11. Die Porta Westphalika. Der Morgen graut; es lüftet sich der Schleier, Der dämmernd noch die Erde rings umzieht, Im Osten glimmt ein sanftes Rosenfeuer, Und dampfend vom Gebirg der Nebel flieht; Die Luft wird frischer und der Himmel freier, Die Wolken ziehn, vom Morgenroth beglüht, Es sterben hin die letzten bleichen Sterne, Und duftig taucht herauf die blaue Ferne. So liegst du da vor meinen trunknen Blicken Im Morgengold, Porta Westphaltka, Gewaltig Thor, das Felsenflügel schmücken, Du Riesenpforte der Germania*)! An dir soll sich mein müdes Herz erquicken, Und ob ich Deutschlands schönste Auen sah — Hier, wo die Weser braust durch deine Säulen, Auf echtem deutschem Boden will ich weilen. Wohl zieht der Rhein durch goldne Rebenhügel, Vom Glanz der Schlösser blinket seine Fluth, *) Germania oder Germanien -- Dentschland

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 18

1873 - Essen : Bädeker
18 am Rheine voll Reben bis an den Gipfel; hochgeehrt in aller Welt ist der Rüdesheimer, der Johannisberger, der Scharlachberger, Asmannshäuser, Markobrunner, Hochheimer, Ntersteiner And die Liebfrauenmilch von Worms, und in allen deutschen Ländern erklingt das Lied: „Am Rhein, am Rhein, da wachsen uns're Reben!" Jst's doch, als ob in den weintrinkenden Völkern ein regeres geistiges Leben pulsirte, als da, wo der Biergeist, oder gar der Fusel- geist regiert! Und welche Thätigkeit, welcher Jubel herrscht auf den grünenden Rebenhügeln! Da wird im Frühjahr der Weinstock behackt, gesenkt und beschnitten und an die schützenden Pfähle gebunden. Wie die Kinder pflegt der Winzer seine Reben und athmet erst dann freier auf, wenn nur die heiligen Pancratius und Servatius (12. und 13. Mai), die schlimmen Weinmörder, vorüber sind. Wenn dann auch die Blüthe glücklich vorübergegangen und die wilden Triebe aus- gebrochen sind, wenn erst die glühende Sommersonne die Trauben ge- reift hat — dann tragen im Spätherbste die Winzer in ihren Butten jubelnd den reichen Segen in die Kelterhäuser und pressen den süßen Most aus den durchsichtigen Trauben. Während der zu weißem Weine bestimmte Most abgefüllt wird, gähren die rothen Weine auf den blauen Beeren und werden wohl noch mit Heidelbeeren oder Blauholz roth gefärbt. In gewaltigen Fässern gährt dann der junge Wein; er stößt die Unreinigkeiten aus und klärt sich ab; und wenn er ausgegohren, dann wird er von dem Hefenniederschlage abgefüllt und in geschwefelten Stückfässern aufbewahrt. Dann ziehen die Wein- reisenden aus in alle Welt, und manche schwatzen dem Unkundigen ihre guten oder schlechten, angeblich 1811er, 1834er, 1846er, 1857er, 1858er, 1859er und 1865er Weine auf; wohl beginnen auch manche Weinhändler ihre Künste mit Mischen und Verfälschen, mit Klären und Schönen, und brauen Weine aus Zucker und Brannt- wein und giftigem Bleizuckcr, und kleben bunte Etiketten mit schönen Namen auf schlechte Sorten, die dann mancher unkundige Wirth für gute Weine kauft und mancher noch unkundigere Gast für gute Weine trinkt. Viel besser ist es aber, seinen Durst — statt mit schlechtem Weine — mit gutem Biere oder frischem Quellwasser zu stillen. 14. Frankfurt am Main Hinüber zum andern Strand; So machte Gott den Franken Die rechte Furth bekannt. Hinüber zogen alle, Wie Israel durchs Meer; Die Sachsen aber fanden Im Nebel die Furth nicht mehr. Da schlug der Kaiser Carol Mit seinem Speer den Sand: „Die Stätte sei hinfüro Die besten seiner Helden, Sie lagen in Sachsen todt; Da floh Carolus Magnus, Der Kaiser, in großer Notb. „Laßt eine Furth uns suchen eme Omtu; uuj? |uu;íh Längs hin am schönen Matnl Q weh, da liegt ein Nebel, ivvy f vu vui vi’vvvi Der Feind ist hinterdrein I" Nun betete Kaiser Carol Auf Knieen an seinem Speer, Da theilte sich der Nebel, Eine Hirschtn ging daher, Die führte ihre Jungen Der Franken Furth genannt.* Er kam da bald zurücke Mit neuer Heeresmacht,

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 26

1873 - Essen : Bädeker
26 Gräsern des Thales Morgenthau feuchtete meine Wangen; die rau- schenden Tannen bewegten ihre Zweige herauf und herab, gleich stummen Menschen, die mit den Händen ihre Freude bezeigen; und in der Feme klang's wunderbar geheimnißvoll, wie Glockengeläute einer verlornen Waldkrrche. Man sagt, das seien die Heerdenglöckchen, die im Harz so lieblich, klar und rein gestimmt sind. Nach dem Stande der Sonne war es Mittag, als ich auf eine solche Heerde stieß, und der Hirt, ein freundlich blonder, junger Mensch, sagte mir, der große Berg, an dessen Fuß ich stände, sei der alte, welt- berühmte Brocken. Viele Stunden ringsum liegt kein Haus, und ich war froh genug, daß mich der junge Mensch einlud, mit ihm zu effen. Wir setzten uns nieder zu einer Mahlzeit, die aus Käse und Brod be- stand; die Schäfchen erhaschten die Krumen, die lieben blanken Kühlem sprangen um uns herum, klingelten schelmisch mit ihren Glöckchen und lachten uns an mit ihren großen, vergnügten Augen. Wir tafelten recht königlich, nahmen darauf recht freundlich Abschied, und fröhlich stieg ich den Berg hinauf. Bald empfing mich eine Wal- dung himmelhoher Tannen, für die ich in jeder Hinsicht Respekt habe. Diesen Bäumen ist nämlich das Wachsen nicht so ganz leicht gemacht worden, und sie haben es sich in der Jugend sauer werden lassen. Der Berg ist hier mit vielen großen Granitblöcken übersäet, und die weißen Bäume mußten mit ihren Wurzeln die Steine umranken oder sprengen und mühsam den Boden suchen, woraus sie Nahrung schöpfen können. Hier und da liegen die Steine, gleichsam ein Thor bildend, über ein- ander, und oben drauf stehen die Bäume, die nackten Wurzeln über jene Steinpforte hinziehend und erst am Fuße derselben den Boden erfassend, so daß ste in der freien Luft zu wachsen scheinen. Und doch haben sie sich zu jener gewaltigen Höhe emporgeschwungen, und, mit den umklam- merten Steinen wie zusammengewachsen, stehen sie fester, als ihre be- quemen Kollegen im zahmen Forstboden des flachen Landes. — Auf den Zweigen der Tannen kletterten Eichhörnchen, und unter denselben spazierten die gelben Hirsche. Wenn ich solch ein liebes, edles Thier sehe, so kann ich nicht begreifen, wie gebildete Leute Vergnügen daran finden, es zu hetzen und zu tödten. Allerliebst schossen die goldenen Sonnenlichter durch das dichte Tannen- grün. Eine natürliche Treppe bildeten die Baumwurzeln. Überall schwel- lende Moosbänke; denn die Steine sind 30^ hoch von den schönsten Moos- arten, wie mit hellgrünen Sammetpolstern, bewachsen. Liebliche Kühle und träumerisches Quellengemurmel. Hier und da sieht man, wie das Wasier unter den Steinen silberhell hinrieselt und die nackten Baum- wurzeln und Fasern bespült. Wenn man sich nach diesem Treiben hinab- beugt, so belauscht man gleichsam die geheime Bildungsgeschichte der Pflanzen und das ruhige Herzklopfen des Berges. An manchen Orten sprudelt das Wasser aus den Steinen und Wurzeln stärker hervor und bildet kleine Wasserfälle. Da läßt sich gilt sitzen. Es murrnell Md rauscht so wunderbar, die Vögel singen abgebrochene Sehnsuchtslaute,

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 37

1873 - Essen : Bädeker
37 Leerbaum (Eberesche). Auf den höchsten Punkten finden sich nur noch lange Möchten (Teufelsbart), isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Senn- hütten auf den Alpen, nur daß man einige derselben auch im Winter bewohnt (Winterbauden). Man zählt deren wohl an 3000, deren Bewohner Rindvieh- und Ziegenzucht treiben und gegen 20,000 Kühe und 12,000 Ziegen halten. Diese Bauden sind von Holz, auf einer steinernen Grundlage erbaut, welche eine Klafter hoch über den Boden hervorragt. Der Eingang ist durch das überhängende Dach vor dem Wetter geschützt; die Wohnstube, mit einem großen Kachelofen, einigen Tischen und Bänken ausgestattet, ist geräumig, daneben eine Kammer, und gegenüber, durch Hausflur und Küche getrennt, befindet sich der Stall. Das Dach ist mit Schindeln bedeckt und reicht Lei den an Bergabhängen stehenden Bauden an der Hinterseite bis auf den Boden hinab; unter demselben ist der Futtervorrath und zuweilen die Schlafstelle für einen Theil der Familie oder der Gäste. Der Reisende findet darin eine gute Herberge. Im Frühjahr ist das Viehaustreiben, im Sommer die Wanderung auf die Waldweide die Freude und Belustigung der Bewohner dieser einsamen Berghütten und der Dörfer am Fuße des Gebirges. Um Johannis wird gewöhnlich das Vieh aus den Ställen „zu Berge ge- trieben". Beim Schalle langer, hölzerner Schallmeien, Hellahörner genannt, bei fröhlichem Gesänge und dem Geläute der Glocken, deren jedes Rind eine an einem verzierten Bügel am Halse trägt, treibt man die blökenden Heerden zwischen Fichten und Tannen zu den Sommer- bauden in das Hochgebirge, welches nun 14 bis 15 Wochen lang von diesen sröhlichen Tönen wiederhallt. Das ist die Zeit der Ernte: da wiè> Butter und Käse viel gemacht für den eigenen Bedarf und für aus- wärtigen Absatz; vorzüglich lobt man die runden Kräuterkäse (Koppenkäse), denen ein gewürziges Pulver von Majoran, Thymian, Bergsalbei, Bergmünze, Steinklee und Schafgarbe beigemischt ist. Ein stets schneereicher Winter, welcher vom Oktober bis in den Mai dauert, verkürzt die Frühlings- und Herbstzeit auf wenige Wochen, wie in den Gegenden des hohen Nordens. Der Herbst selbst beginnt mit Frösten, welche auf den Gebirgsrücken meistens von Schneegestöber begleitet sind, während derselbe im Flachlande noch von feuchter, reg- nerischer Beschaffenheit ist. Auf den höchsten Gebirgsrücken schmilzt dann gewöhnlich der Schnee nicht mehr, und nur auf den niederen Abhängen und in den Thälern herrscht vor dem gänzlichen Einwintern noch einige Wochen der Wechsel von Frost und Thauwetter. Die an- gehäufte Schneemaffe, gewöhnlich die Höhe einer Klafter übersteigend, setzt dann die Baudner oft Wochen, ja Monate lang aus aller Ver- bindung mit den Thalbewohnern und macht den Verkehr schwierig, selbst lebensgefährlich. Oft müssen die Bewohner den Ein- und Ausgang durch die Dachluken oder den Schornstein suchen, die Richtung der ge-

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 60

1873 - Essen : Bädeker
60 gebaut wird. Doch hat der Thüringer sà Kartoffeln, die auf den höchsten Bergen fortkommen. Auch hat der Wald wieder manche Frucht, die man in den Ebenen nicht findet, so zur Herbstzeit in den Wäldern den unendlichen Reichthum von Erdbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren; das ist ein Tisch, von dem jeder kecklich zu- langen kann, und der Wirth fordert keine andere Bezahlung, als ein frommes: Gott sei gedankt! Aber wem gehört denn der Wald? — Ei nun, wo nicht hier und da ein reicher Mann ein Stückchen gekauft hat, gehört aller Wald dem Fürsten. Der Fürst läßt die Bäume pflanzen und pflegen und sorgt auch, daß du unangefochten durch den dichtesten Wald gehen kannst. Darum ist's auch Diebstahl und Sünde, wenn einer im Walde Holz haut, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist. 415. Die Burgen. Im und am thüringer Wald und noch weiter in der thüringischen Ebene hin haben sonst auf manchen Bergspitzen hohe und starke Burgen gestanden; die sahen kühn und stolz in die Gegend hinaus. Manche solche Burg kannst du noch jetzt mit ihren Fenstern und Dächern im Sonnenschein einer schönen Landschaft blinken sehen; aber die meisten stehen trüb und traurig als Ruinen da; ihre glänzenden Gemächer sind zerschlagen oder zerfallen, die Thore mit Schutt oder Gesträuch verwahrt, die Fensterhöhlen offen, die hohen Thürme schwanken im Winde; manche sind auch ganz von der Erde verschwunden, und die Tannen wurzeln auf ihrem Grunde. Auf den Burgen wohnten einst mächtige Ritter, da tönte Sang und Klang in den hohen Sälen, in den Ställen scharrten die Rosse, Wasser floß in den Burggräben, Thore und Zugbrücken öffneten und schlossen sich. Ha, was für ein Leben war da! Wenn der Wärtel auf dem Thurme ins Horn stößt! Feinde kommen! schreit es in der Burg. Da schmetterte die Trompete, die Knappen reißen die Gäule aus dem Stalle, auf dem Burghofe stampft's und wiehert's, die Ritter klirren daher mit schweren Sporen und mächtigem Schwert, in Eisen gekleidet von Kopf und Fuß. Zu Roß! ruft der Burgherr, und Ritter und Knappen springen rasselnd in die Sättel; Schwert, Speer und Schild blitzen im Sonnenschein, Helmbüsche und Fahnen flattern in der Luft; die Zugbrücke sinkt, schnaubend und stampfend donnert die Schaar hin- über, den Schloßberg hinab, dem Feinde entgegen. — Wie da die Schwerter hauen! Speere zersplittern, Schilder springen, das Blut fließt, die Rosse bäumen sich, und mancher Reiter sinkt in den Sand. Und Abends, wenn die siegreiche Schaar heimkehrt mit gefangenen Feinden, erbeuteten Rossen, wie ist da Jubel in der Burg. Abends bei dem Mahle werden dann schaurige Geschichten erzählt von dem Kampfe, und der Wein perlt dabei aus großen Bechern, und die Knaben lauschen aufmerksam hinter den Sitzen der Ritter.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 124

1873 - Essen : Bädeker
124 Kern und aus einer Schale, die den Kern überzieht, um ihn zu schützen. Außer der groben, äußern, härtern Schale, die den zarten Kern vor allen Verletzungen behüten muß, liegt zwischen ihr und dem Kern noch eine feine, dünne Haut, damit die feste Schale den Kern nicht drücken möge. So hüllt eine liebende Mutter ihr zartes Kind in mehrere Tücher ein, um es zu schonen, und legt die feinsten Tücher gern zu- nächst um des Kindes Glieder. Welche Fürsorge des Schöpfers für das Allerkleinste in seiner Natur! Wie manche Eltern haben für ihre eigenen Kinder und deren Gesundheit nicht so viel Sorgfalt, e,ls Gott für das Leben des lleinsten, oft kaum dem Auge sichtbaren Samenkorns der gemeinsten Pflanze. Aber auch das Innere des Samenkörnleins ist merkwürdig. Man entdeckt darin einen kleinen Punkt, der erhaben ist. Man nennt ihn das Herzchen; es ist der Keim der künftigen Pflanze, der erste Anfang zum Kornhalm oder zum Eichbaum. Selbst also auch die mehligen Theile sind nur eine Hülle; sie dienen dem jungen Keim als erste Nahrung, so lange er, nicht hervorgetrieben, noch keine Wurzeln und Blätter gebildet hat, um Nahrung aus Luft und Erde einzusaugen. Sie sind dem jungen Pflanzcnkinde gleichsam die erste Muttermilch, durch welche es erhalten wird, bis es fähig ist, stärkere Kost zu genießen. — Wenn nun im Frühjahre die Strahlen der Sonne den aufgethauten Erdboden durchwärmen, regt sich der wohlverwahrte Keim und schwillt von der Nahrung, daß die ihn um- gebende Schale zerplatzt und er hervordringen kann. Die Kraft, welche dieser schwache Keim hat, ist erstaunenswürdig, indem er den Kern an- schwellt. Wenn man ein Gewicht von hundert und fünfzig Pfund auf Erbsen legt, die man durch Anfeuchtung zum Keimen lockt, so wird das Gewicht durch das Schwellen der Erbsen bewegt, und der Keim dringt hervor! Woher diese außerordentliche Stärke? Wie kann solche Kraft in einem so zarten Keime wohnen, den der Finger eines Kindes zerstört? — Der scharfsinnigste Künstler auf Erden und der gewaltigste der Fürsten, dessen Winken Millionen gehorchen, können sie ein einziges Samenkorn machen? — 45, Die Pflanzen und das Licht. Die Pflanze hat ein wesentliches Verhältniß zum Lichte. Das Licht giebt den Pflanzen vorzugsweise die Mannigfaltigkeit und die reine Ausbildung ihrer Farben und ihres Glanzes. Sie bekommen am Licht erst Saft und ein kräftiges, selbstständiges Leben. Ohne Licht werden sie wohl größer, aber bleiben geschmack-, färb- und geruchlos. Sie kehren sich daher dem Lichte zu. Kartoffelpflanzen, die in einem Keller ausschlagen, kriechen von entfernten Punkten, viele Meter weit, auf dem Boden nach der Seite zu, wo ein Lichtloch ist, und ranken sich, als ob sie dm Weg wüßten, an der Mauer hinauf, um die Öffnung zu erreichen, wo sie des Lichtes genießen können. Die Sonnenblumen und eine Menge anderer Blumen richten sich nach der Bewegung der Sonne am Himmel und drehen sich nach ihr hin. Abends, wenn man von

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 125

1873 - Essen : Bädeker
125 der Morgenseite auf eine blumenreiche Wiese tritt, sieht man wenige, vielleicht keine Blumen, weil alle der Sonne zugewendet sind; von der Alendseite prangt dann alles voller Blüthen. Auch am Morgen auf der Wiese, wenn es früh ist, sieht man von Morgen kommend, keine Blumen; erst wenn die Sonne wirkt, kehren sie sich gegen Morgen. Einige öffnen sich der Sonne erst um 12 Uhr Mittags, einige öffnen sich nur bei Nacht, wie die prächtige Fackeldistel, die nur wenige Stunden blüht. I. Bäume. 46♦ Der Apfelbaum. Gewiß, der Apfelbaum ist uns wohl der nützlichste von allen Obftbäumen, und seine Gestalt ist ansprechend. Über dem starken Stamme breitet sich die Krone lustig aus, und auch seine Blätter haben eine angenehme Form. Im Frühlinge sehen wir ihn in seiner ersten Herrlichkeit vor uns aufgestellt. Ist er dann nicht einem großen Rosen- stocke zu vergleichen, woran Knospe an Knospe sich schmiegt? Denkt euch den Baum dagegen, wie er noch zu Anfang des April erschien! Da stand er kahl, seine Äste wie todte Balken, seine Zweige wie dürre Reiser. Brachen wir eine Knospe ab, so war sie unansehnlich, wie ein zusammengerolltes Kügelchen von grünem und gelbem Stoffe, woraus nimmer das zu werden schien, was wir jetzt v?r uns sehen. Hat sich aber das Knöspchen entwickelt, so ist die braune Hülle auch abgefallen; zartere, grüne Blättchen sind nun die Hülle der Blüthen, welche oft noch schüchtern hervorschauen und mildere Lüfte erwarten, um sich ganz zu erschließen. Diese in der Enthüllung begriffenen Knospen sind an- muthiger, die bereits entfalteten aber herrlicher. Jene, mit dem Grün der Hoffnung umhüllt, sagen uns: Bald wird's erscheinen, und wir wünschen und hoffen; — diese sagen uns: Es ist erschienen, und wir rufen erfreut: O wie herrlich! Aber aus der Pracht soll der Segen hervorgehen; darum ver- schwindet sie nach kurzer Zeit. Seht, schon fallen die Blüthenblättchea nieder, wenn geflügelte Sänger nur durch ihre geschmückten Festhallen durchschlüpfen! Bald werden sanfte Lüfte, die uns jetzt den Blüthenduft zuwehen, die Blüthenblättchen selbst mit fortführen und auf den grünen Nasen streuen. Eine Zeit lang bleibt uns dann nur der Baum mit seinen frischen grünen Blättern als Hoffnungszeichen; aber hernach kommt die Zeit der schönsten Erfüllung. Allmählich färben sich die aus dem Laube hervorblickenden Äpfel, sie werden größer und schöner; endlich neigen sich schwerbeladen die Äste und Zweige. Die Blüthen waren unzählig, und wer übersieht die Fülle der Früchte: Hätten aber alle Blüthen Früchte gebracht, der Baum hätte seine Last nicht tragen können und hätte brechen müffen. Wie weise und gut! Und glänzt die Herbstsonne auf den Äpfeln, und haben sie lange genug getrunken den kühlen Morgenthau, dann strecken wir gern die Hände

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 127

1873 - Essen : Bädeker
127 Hand der Mutter im Garten spazieren. Sie standen endlich vor einem Spaliere, an welches der Vater viel herrliche Bäumchen gepflanzt hatte, die jetzt ihre ersten Früchte trugen. §. L Als sie noch standen und sich des schönen Anblicks freuten, kam ein Bote und brachte ein versiegeltes Schreiben. Hastig griff die Mitter darnach und rief erfreut: „Kinder, es ist die Hand des Vaters, hört, was er schreibt!" Und der Vater hatte geschrieben, wie er noch gesund sei, auch bald kommen werde und wünsche, alle seine Lieben gesund wieder zu sehen. Endlich befahl er den Kindern artig zu sein, und besonders die Früchte der Bäumchen, vor denen ste zufällig gerade standen, un- berührt zu lassen, damit er später sehen könne, von welcher Art sie sein möchten. Die Knaben versprachen der Mutter, dem Gebote des Vaters Folge zu leisten. §. 5. Da kam aber einst der Sohn des Nachbars, ein böser Bube, und beredete Wilhelm also, daß sie in den Garten gingen und voll Naschbegier die Bäumchen allzumal ihrer noch nicht völlig gereisten Früchte beraubten. Aber als die That geschehen war, da sah Wilhelm erst ein, wie sehr er gesündigt, weinte und wünschte sie nicht vollbracht zu haben. — Der Sommer ging zu Ende, und der Vater kehrte wieder. Die ganze Familie freute sich; Wilhelm aber ging ihm schüchtern ent- gegen und schlug das Auge zu Boden, denn seine Sünde lastete auf ihm. Er konnte dem Vater nicht froh ins Angesicht sehen. §. 6. Und als der Heimgekehrte am andern Tage auspackte und jeglichem seiner Kinder ein mitgebrachtes Geschenk gab, da jauchzten alle, nur Wilhelm sah vor sich nieder und weinte; alle waren fröh- licher als er. Der Vater aber fragte: Wilhelm, warum weinest du? Und der Knabe antwortete: Ach, mein Vater, ich bin deiner Liebe nicht werth, ich bin ungehorsam gegen dein Gebot gewesen, denn siehe, ich habe doch deinen Bäumchen die Früchte geraubt! Deine Reue versöhnt mich, sagte der Vater und hob den Sohn ans Herz; ich verzeihe dir, aber folge mir in den Garten! §. 7. Und er führte den Knaben zu jenen Bäumchen, welche er an den Geburtstagen seiner Kinder gepflanzt hatte. Siehe, da war das eine größer geworden, hatte einen stärkern Stamm, denn das an- dere, und hing wieder voll schöner Früchte. Das andere aber, was Wilhelm gehörte, war klein geblieben, verwachsen und stand kahl und traurig da. Ringsum hatten nämlich Nesseln, Schlingpflanzen und an- deres Unkraut gewuchert und dem Bäumchen die beste Kraft zum Wachs- thum entzogen. So war es das kleinste geblieben. Warum, mein Sohn, fragte jetzt der Vater, giebt dein Bäumchen keine Frucht und steht so traurig da? — §. 8. Der Sohn schlug die Augen zur Erde, Nöthe deckte seine Wangen, und er sprach: „Das Unkraut trägt die Schuld." — Also verderben böse Gesellschaften die guten Sitten, redete ernst der Vater; möchtest du, mein Sohn, nie wieder vergessen, was dich

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 129

1873 - Essen : Bädeker
129 ausgebreitet lag, er lagert nun auf den hohen Kronen der Bäume, und ich werde sein nicht mehr gewahr. Kühler, dunkeler Schatten umgiebt mich in unabsehbarer Weite, und über meinem Haupte rauscht es überall und ohne Unterlaß in den beweglichen Blättern. Aber regungslos und fest stehen die Stämme der Eichen gesellig neben einander. Weit hin hat jede die kräftig geschwollenen Äste ausgebreitet, und auch diese ge- waltigen Arme bleiben regungslos ausgestreckt, als kümmere sie nicht das rauschende Spiel ihrer statternden Blätter. Es muß schon manches Jahrhundert in diesem Götterhaine der alten Deutschen gerauscht haben, denn mit dunklem Moose haben sich die Zweige bedeckt; selbst in die tiefen Risse der Stämme hat es sich eingenistet. — Vor Zeiten saßen in dem heiligen Dunkel eines solchen Eschenwaldes die Priesterinnen unserer Väter und lauschten dem prophetischen Rauschen der Blätter, um der harrenden Menge den Ausspruch der Götter zu verkünden. Hier barg man auch die geweiheten Fahnen und holte sie mit Ehrfurcht hervor, wenn sie die tapferen Männer in die blutige Schlacht führen sollten. Ein Kranz von Eichenlaub krönte den Helden, wenn er siegreich aus der Schlacht wieder heimwärts zog; und wollten unsere riesigen Väter über Krieg und Frieden sich berathen, so versammelten sie sich nicht zwischen den vier Wänden eines engen Hauses, sondern kamen in dem unabsehbaren Säulensaale eines Eichen- waldes zusammen, und ein kräftiger Lanzenschlag an das große Schild, das jeglicher bei sich trug, war das Ja und die Antwort auf die Rede ihres Führers. Schon lange ist dieses Geschlecht aus den Wäldern geschwunden, aber noch heute, wie sonst, hebet mit kräftigem Wuchs die Eiche ihr Haupt frei in die Höhe, daß es dem Wanderer ist, als wandle er durch eine Versammlung von ehrwürdigen Männern hindurch, die beharrlich den Anfang eines Jahrhunderts sechsmal begrüßten, ohne daß ihr Haupt von der Last des Alters sich senkte. Betrachten wir eine Eiche, so erscheint sie uns, ausgewachsen, als ein das Gepräge der Kraft tragender Baum, von meistens verhältniß- mäßig dickem und kurzem Stamme, bedeckt mit starker, rissiger Müde, von dicken, knorrigen, unregelmäßig vertheillen Ästen und frischem, dunkel- grünem, ziemlich gleichförmig vertheiltem Laube. Die Eiche scheint auf unserm Boden einheimisch zu sein und bildet da einen Hauptbestandtheil unserer Wälder; doch ist sie nicht so häufig, als an einigen Orten die Buche und an anderen das Nadelholz, vielleicht weil sie im Ganzen einen besseren Boden liebt, als diese beiden. Sie wächst sehr langsam und braucht einige Jahrhunderte, um den' gewaltigen Umfang und die ansehnliche Höhe zu erreichen, die wir oft an dieser Baumart bewundern. Ungefähr eine ähnliche Zeit giebt man ihr zum allmählichen Vergehen, welches sich unter andern oft durch Hohlwerden ankündigt. Blumen und Blätter brechen in hiesiger Gegend im Lause des Monats Mai, bald früher, ball» später, je nachdem der Frühling ist, hervor. Die Eiche gehört zu den Bäumen, die erst spät grün werden; doch unter- scheidet sich hier die Stieleiche von der gemeinen Eiche, indem sie Haesters' Lesebuch für Oberkl. Slmnltan-Ausgabe. g

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 131

1873 - Essen : Bädeker
131 (enden Kindern, steht er zwischen den laubgeschmückten Bäumen. Selten, daß ein Vogel auf der Reise durch den Wald kurze Rast hält auf seinen Zweigen; versteckt er sich doch weit lieber in die duftige Blätterlaube, die so unwiderstehlich lockt, Kühlung und Schatten zugleich verheißend. Die Bienen und die goldenen Käfer kehren auch nicht ein in das stille Wirthshaus „zum Tannenbaum"; einsam steht er im Frühling; einsam bleibt er in der strahlender; Sommerzeit, ja selbst im Herbste gleicht sein Kleid allein einem Trauergewande; er allein trägt Leid inmitten der bunt geschmückten Bäume, die doch, trotz ihres Prangens, der Tod schon geküßt hat. — So kommt denn endlich der Winter heran, ge- hüllt in einen flimmernden Eismantel, begleitet von seinen Dienern, den rauhen Winden. Grausam reißen sie alle zarten Blätter herab. Der Schneefürst streut eilig dicke weiße Flocken über die kleinen Leichen, über die ganze Erde, und alles Warme erstarrt vor seinem Anblick. Nur der Tannenbaum schaut ihn furchtlos an und lächelt geheimnißvoll; denn der mächtige Zauberer im Eismantel hat keine Macht über ihn. Gott will nicht, daß alles Grün ersterbe, so lange und weil noch füh- lende Menschen auf der Erde wohnen; darum drückte er dem Norden seinen Tannen- und Fichtenkranz auf das schneeige Haupt. Unter sein schirmendes Dach flüchten sich die Thiere vor dem eisigen Hauche des harten Winters, und genügsame Menschen harren dort einem späten Frühling froh und zuversichtlich entgegen. So hat sich Friede und Freude, Schönheit und Lust getheilt zwischen Laub- und Nadelwald, wie sie beide unseres deutschen Vater- landes Höhen und Thalgründe schmücken mit unvergänglichen Reizen. 32. Die Tanne. Es spricht die Tanne guten Muths: Ob ich an Frucht auch darbe, Mein Reichthum ist Beständigkeit; Ob Wetter dräwn, ob's stürmt und schneit, Nie andr' ich meine Farbe. {w. Auersperg.) 33 Der Baumstamm. Sehe ich auf meinem Wege einen gefällten Baumstamm liegen, so kann ich nicht vorübergehen, ohne den Todten zu betrachten und sein Geschick zu erforschen. Ich zähle die Ringe auf der Durchschnitts- fläche und weiß nun, wie alt er geworden, wie viel Jahre er gegrünt und geblüht hat. Ich sehe, daß einige der Jahresringe dünner und schmäler ausgefallen sind, als die übrigen, z. B. der sechste und siebente, das sind Hungerjahre für den Verstorbenen gewesen, da hat er mit Nahrungssorgen zu kämpfen gehabt. Dagegen finde ich den zwölften ungemein breit; in diesem Jahre ist es ihm wohlergangen, da hat es an Sonnenschein und Regen nicht gefehlt. Ich bemerke ferner, daß der Kernpunkt, das Mark, nicht in der Mitte der Durchschnittsfläche liegt, daß auf der linken Seite des Stammes die Jahresringe enger zusammen stehen als auf der rechten, und weiß nun, daß nach seiner rechten Seite d-i-
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