185
beide zusammen. Am meisten nach W. vorgeschoben und südlich
vom 400 N. B. dehnt sich das tnrkestanische Alpenland aus. Süd-
lich von ihnen zwischen dem Westrand und Südrand bildet der
Hindukuh das natürliche Bindeglied zwischen dem östlichen und west-
lichen Hochasien.
Die innere Scheitelsläche des östlichen Hochasiens ist nicht überall von
gleicher absoluter Höhe; ihr Mittelwerth kann zu 6 — 8000' angenommen
werden. Sie wird von Westen nach Osten von 2 Gebirgsketten durch-
schnitten, dem Küenlün oder Kulkun und dem Thian-Schan; ersterer erscheint
als Fortsetzung des Muz Tagh, letzterer als die des Belur Tagh. Durch
diese Ketten wird die innere Scheitelfläche des östlichen Hochasiens in 3 Theile
zerlegt, nämlich:
1) südlich vom Küenlün oder Kulkun dehnt sich Dübel (nördlich vom
Himalaya) aus;
2) zwischen Küenlün und Thianschan erstreckt sich die hohe Tartarei;
3) zwischen dem Thianschan und dem Nordrand endlich die Dsungarei
im W. und die Mongolei im O.
Diese drei Plateauländer sind nur an den Ufern der Steppenflüsse
und Seen angebaut und mit Pflanzen bewachsen; sonst ist das unermeßliche
Gebiet entweder eine baumlose, öde Steppe, oder eine abwechselnd sandig-
steinige Wüste, welche die Bewohner Gobi oder Schamo nennen. Diese
Wüstenei mag sich über 400 Meilen weit in die Länge (eine Entfernung
wie von Lissabon nach Königsberg) und 100 Meilen weit in die Breite,
(wie von Basel bis Hamburg) erstrecken. Der westliche Theil der Gobi
besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche dagegen aus Felsen und
Steinfeldern, eine Erscheinung, welche sich in der afrikanischen Sahara
wiederholt.
8 76.
Das westliche Hochafien
ist minder hoch und kleiner, als das östliche, zugleich gegliederter und zu-
gänglicher, bietet aber im Ganzen die gleichen Hochflächen dar, welche von
Randgebirgen umwallt sind. Wir betrachten:
1. Das Hochland von Iran.
Es hat viel Steppenland und viele Salzseen. Seine Mitte ist eine
ununterbrochene Sand- und Salzwüste, arm an Wasser und Pflanzen.
Wegen der Randgebirge kann das Meer keinen Einfluß auf das Innere
üben, und da nur im Frühjahr und Winter Regen fällt, der Sommer aber
neben dem klaren Himmel eine große Hitze bringt, so muß natürlich aller
Pflanzenwuchs ersterben. Die 4 Randgebirge Irans sind: a) das indisch-
persische Grenzgebirge mit dem 12,000' hohen Salomonsthron im O.;
b) die Terasse von Farsistan und Beludschistan im S.; e) die Zagrosketten
und das Alpenland von Adserbeidschan im W.; ck) der Hindukuh, Paropa-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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186
misus und Elburs im N. Im Elburs ist der 13,800' hohe Vulkan De-
mavend. Diese Randgebirge bilden in Bezug auf Fruchtbarkeit und Be-
wässerung den entschiedensten Gegensatz zum innern Plateau.
2. Das Hochland von Armenien
erhebt sich aus tiefer liegenden Landschaften und besteht aus mehreren Hoch-
flächen, deren Scheitel steppenartig sind, während die von ihnen ausgehenden,
tiefgefurchten Thalschaften reichliche Bewässerung und üppige Vegetation ha-
den. Aus der Hochebene von Erzerum erhebt sich der 16,000' hohe Ara-
rat, wo Noah die Arche verließ. Er ist vulkanischer Natur und hat 1840
gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat erhebt
sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequator er-
reicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt einem
bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale Lage eine
ungemein hohe Sommertemperatur darbietet.
3. Das Hochland von Kleinasien
(Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Taurus und
Antitaurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand bietet
schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der Westküste
lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch den Reichthum
ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses selbst ist
eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren auch
Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und Südrand
ist fruchtbar und angebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hochstämmige Wal-
dungen aus.
Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland-
schaft zwischen 60° und 62° Ö. L. der Kaukasus in Verbindung. Er' ge-
hört zur Klasse des Alpenlandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten,
mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er feine
bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem Meere
erhaben. Er zeigt vielfache Spuren früherer vulkanischer Thätigkeit; dieselbe
ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf der Halb-
insel Taman*) und Abscheren oder Baku**), wo ja noch immer die heili-
gen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen und Erdbeben
deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von So. nach Nw.
Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Pyrenäen liegt, so steigt
doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie die des Ararat, bis
zu 9,900' empor. Der Kaukasus hat enge Thalschaften, die keine Kultur-
thäler sind. Ueber den Kaukasus führen nur 2 Gebirgspassagen: 1) der
Paß von Wladikaukas im Thal des Terek, die Straße nach Tiflis; 2) der
Küstenpaß von Derbend im Osten.
*) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen
Meere.
**) Abscheren oder Baku an der Westküste des Kaspi-Sees.
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Extrahierte Personennamen: Anatoli_— Wladikaukas
Extrahierte Ortsnamen: Elburs Armenien Kleinasien Kleinasiens Armenien Kaukasus Tiflis Baku
188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
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190
gerottet, sondern es werden sogar, um Land zu gewinnen,- die Wohnungen
der Menschen aus Pfählen im Wasser aufgeschlagen, und nicht selten wird Erde
auf Flöße geschafft und besäet. Bis zum 35“ N. B. ist das Klima mild
und läßt hier eine Menge China eigenthümlicher Bäume und Sträucher ge-
deihen, den Leim-, Wachs-, Talgbaum und vor allem den Theestrauch, dessen
Blätter und Blüthen ausgeführt werden und viele Millionen einbringen.
Nördlich vom 35.° stellen sich die 4 Jahreszeiten ein mit kurzem Herbst
und Frühjahr, strengem Winter und drückend heißem Sommer. So ist in
Peking (40° N. B.) der Sommer so heiß, wie er in Cairo (30° N. B.)
ist, der Winter aber so streng, wie der in Upsala (60° N. B.), während
die geographische Breite einen neapolitanischen Winter erwarten ließe.
3. Das Tiefland der hinterindischen Ströme
Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi zerfällt in 4 getrennte Tief-
länder, welche jedes Mal durch die mit den Strömen parallellaufenden Ge-
birgsketten geschieden sind. Zu diesem äußerst fruchtbaren Tiefland gehören
die Landschaften Birma, Siam, und an der Ostküste noch Cochinchina und
Tonkin.
4. Das Tiefland von Vorderindien
liegt am Indus und Ganges, ist durch keine Erhebungen von einander ge-
trennt, und reicht nördlich des Plateaus von Dekan vom bengalischen Golf
bis zum persisch-arabischen Busen. Der westliche Theil heißt auch die Sind-,
der östliche die Hind-Ebene. Jene, das Tiefland des Indus, ist nur theil-
weise angebaut, besonders im Pendschab, d. i. Fünsstromland; der magere
Boden wird durch den schlammreichen Indus überschwemmt und mit frucht-
reicher Erde bedeckt. Aber im Mittel- und Unterlaufe des Indus dehnt
sich auf dem linken User eine große salzige Sandwüste aus, das Thun ge-
nannt. Sie ist an 100 M. lang, 20 bis 40 M. breit. Südlich des
Thurr liegt eine durchaus unbewohnbare Niederung, das Run (325 Q.-M.),
welchem die Insel Kutsch vorgelagert ist. Dieses war früher Meeresboden
und scheint durch vulkanische Hebungen aus dem Grunde emporgestiegen zu
sein. Im Sommer ist das Run eine trockne Sandwüste, auf welcher eine
zolldicke Salzkruste liegt; im Winter, d. h. zur Regenzeit, verwandelt es sich
in einen salzigen Schlammsee. Im Sommer gewahrt man in der Wüste
Run häufig Luftspiegelungen (Fata Morgana) *).
Das Tiefland Hind am Ganges und Brahmaputra ist ein angeschwemm-
tes, sehr fruchtbares Land, das nur im Küstenland dieser Flüsse, die
*) Dies ist eine Täuschung, in welcher das Auge befangen ist. Man glaubt
nämlich in der Ferne oder am Himmel zuweilen Schiffe, Thürme, Schlösser, Bäume,
Wasser rc. zu erblicken; je näher man demselben zu kommen glaubt, desto weniger
erscheinen sie in Wirklichkeit. Diesen Erscheinungen liegen wirkliche Gegenstände
zu Grunde, und nur vermöge einer besondern Art Brechung der Lichtstrahlen er-
blickt man ein Bild an einem andern Orte, als an seiner natürlichen Stelle. Diese
wird durch eine Temperaturverschiedenheit nahe über einander liegender Luftschich-
ten veranlaßt. Die Fata Morgana wird häufig an der sicilianischen Meerenge und
in Sandwüsten (Sahara, die französische Armee 1798 in Unterägypten rc.) beobachtet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: China Peking Cairo Upsala Meuam Birma Sahara
192
einander und entfernen sich wieder, bis sie denn im Unterlaufe entweder
Parallel dem Meere zueilen oder in einem Strombette vereinigt gemeinsam
den Ocean erreichen. Wir betrachten zunächst die oceanischen Ströme, nach-
her die Binnenseen mit ihren Steppenflüssen.
I. Das Gebiet des nördlichen Eismeers umfaßt folgende Stromgebiete:
1) Der Ob oder Obi entspringt im Altaigebirge aus 2 Quellen, welche
unter 5z0 N. B. sich vereinigen. Hier beginnt der Mittellauf bis zum
Einfluß des Irtisch, wo der Unterlauf anhebt, welcher die Tundra durch-
strömt. Der Ob fällt in den gleichnamigen Meerbusen, welcher nur in den
Monaten Juli und August eisfrei ist. Sein Stromgebiet ist das größte
in der alten Welt (58,000 Q.-M.) Zuflüsse:
Der Irtisch entspringt auf dem großen
Altai, durchfließt den Dsaisaugsee, und
nachdem er sich durch den Jschim und
Tobel noch verstärkt, fällt er unter 63°
N. B. in den Ob.
Der Tom und Tschylum sind auf
der rechten Seite die bedeutendsten Zu-
flüsse.
2) Der Jenisei entspringt ebenfalls im Altai in einer Höhe von un-
gefähr 8 bis 900' über dem Meere, welches er aber erst nach einem Laufe
von 1400 Stunden erreicht. Es gibt keine Ströme in der Welt, welche
ein so unbedeutendes Gefälle darbieten, als die sibirischen. Sein Stromge-
biet umfaßt einen Flächenraum von 50,000 Q.-M. Die bedeutendsten Zu-
flüsse von der rechten Seite sind die obere, mittlere und untere Tunguska.
Tie obere Tunguska heißt als Quellfluß Angara und fällt in den größten
Alpensee der Erde, den Baikalsee (80 M. lang, 12 M. breit). Derselbe
nimmt noch das weitverzweigte Flußsystem der Selenga auf, liegt 1200'
über dem Meere und nimmt einen Flächenraum von 625 Q.-M. ein.
3) Die Lena entspringt im Baikalgebirge, westlich vom Baikalsee. und
ergießt sich nach einem 300 M. langen, vorzugsweise nach No. gerichteten
Lause in einem Delta in den gleichnamigen Meeresbusen. Das Stromge-
biet der Lena umfaßt einen Flächenraum von 36,000 Q.-M.
Oestlich von der Mündung der Lena münden noch die Jana, Jndigirka und
Kolyma ins nördliche Eismeer, der Unterlauf dieser Flüsse ist den größten Theil
des Jahres mit Eis bedeckt.
Ii. Das Gebiet des großen oder stillen Dceans umfaßt folgende Ströme:
1) Der Anadyr mündet ((65° N. B.) in das Behringsmeer.
2) Der Amur entsteht aus zwei großen Quellflüsscn, der Schilka und
dem Argun, welcher unter dem Namen Kerlon in den Dalai Noor fällt.
Der Amur gehört zu den größten Strömen Asiens, ist aber noch sehr un-
bekannt. In einer 6 Meilen breiten Mündung fällt er in das ochots-
kische Meer. -
3) Der Hoangho oder gelbe Fluß entspringt am Kulkun und fließt
reißend in einer nach N. gerichteten Biegung dem ostchinesischen Meere zu.
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Obi August Tom Lena Lena Lena Jana Kerlon
193
Er führt viel Erde und Schlamm mit sich, und sein Wasserspiegel soll an
einigen Stellen 40' über das anliegende Land sich erheben. Sein gelbes
Wasser färbt den Ocean bei der Mündung, und verleiht jener Bucht den
bekannten Namen. Er fi'chrt so viel Erde mit sich, daß er in einem Zeit-
raume von 24,000 Jahren, angenommen die mittlere Tiefe des gelben Mee-
res betrage 120 Fuß, dasselbe ausfüllen wird. Die Länge des Stromes
gibt man auf 570 M. an.
4) Der Aantsekiang oder blaue Fluß entspringt westlich vom Hoangho,
durchbricht den Siveschan, und eilt in einem nach S. gerichteten Bogen durch
das chinesische Tiefland dem Meere zu. Er ist jedenfalls der breiteste Strom
Asiens; nur der Missisippi und der Marannon in Amerika übertreffen ihn
an Größe. Die Stromlänge des Aantsekiang wird auf 750 Meilen, sein
Stromgebiet auf 54,000 Q.-M. angegeben. In seinem Unterlaufe durch-
fließt er die Seebeckendes Tungting- und Poyangsee; von Nanking an ist
seine Wasserfläche fast unübersehbar. Bon ihm sagt man: „Grundlos ist
der Kiang, grenzenlos der Ocean." 100 Meilen stromaufwärts dringt die
Wirkung der Ebbe und Fluth. Tausende von Schiffen befahren den insel-
reichen Strom; eine zahlreich bevölkerte Masse von Dörfern, Städten und
Landhäusern schmücken seine Ufer.
Das chinesische Strom-Zwillingspaar ist durch den sogenannten Kaiser-
kanal mit einander verbunden; derselbe beginnt bei Hangtscheu-fu und führt
nach Peking (210 M. lang, 200 — 1000 Fuß breit). Eine Menge von
Nebenkanälen münden in ihn.
Iii. Das Gebiet des indischen Dceans.
1) Der Sikiang oder Tigerfluß entspringt im chinesischen Alpenlande
Mnnan und mündet unterhalb Canton in einem vielarmigen Delta in den
„Tigerrachen" (Bocca Tigris).
2) Die 4 hinterindischen Ströme Maykaung, Meuam, Thaluayn und
Jrawaddi laufen parallel mit einander von N. nach S. in einer Größe und
Breite, wie wenige Ströme auf Halbinseln. Sie fallen in vielarmigen Deltas
in verschiedene Meerbusen, erhöhen durch ihre Ueberschwemmungen die
Fruchtbarkeit des anliegenden Tieflandes, und sind durch eine unbeschreibliche
Menge von Stromspaltungen ausgezeichnet (Berghaus phys. Atlas I. 2, 9).
3) Der Brahmaputra oder Burremputr ist im Oberlaufe noch nicht
ganz genau bekannt; sein Oberlauf soll der Zara-Dzangbotsiu*) sein, wel-
cher den Himalaya durchbricht. Er fällt in mehreren Armen, von denen
die bedeutendsten mit dem Ganges sich vereinigen, in den bengalischen Golf.
4) Der Ganges, der heilige Strom der Inder, bildet mit dem Burrem-
putr ein Zwillingsstromsystem. Er entspringt in einer Höhe von 13,000'
in 3 Duellen aus dem Himalaya, den er durchbricht. In seinem Mittel-
läufe spaltet er sich oft, bildet zahlreiche Inseln, und fällt endlich in einem
trägen Unterlauf und vielarmigen Delta (§78, Iv.) ins Meer. Der
westlichste Arm ist der Hugly, woran Calkutta liegt, und der östlichste der
*) Andere halten ihn für den Oberlauf des Jrawaddi.
Cassian, Geographie. 4. Aufl.
13
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Berghaus Atlas_I. Iv. Calkutta Cassian
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Amerika Nanking Peking Mnnan Meuam Himalaya
194
Ganges. Unter den zahlreichen Zuflüssen des Ganges verdient der Dschumna
einer besonderen Erwähnung; dieser entspringt am Himalaya in einer Höhe
von 11,000' in einer Umgebung, wo heiße Qellen die Schnecmassen schmel-
zen und ihm zuführen. Die Zahl dieser heißen Quellen in jener Höhe soll
sehr bedeutend und ihre Temperatur so hoch sein, daß man Reis in densel-
den kochen kann. Im Mittellauf fließt er parallel mit dem Ganges an
Delhi und Agra vorüber und mündet bei Allahabad; er schließt mit dem
Ganges das Duab oder Zweistromland ein.
5) Die kleineren Ströme auf der vorderindischen Halbinsel, der Godavery,
Kistnah und der Cavery entspringen am Oftabhange der West-Ghats, durchströmen
das Plateau von Dekan und münden nach einem kurzen Unterlaufe in den benga-
lischen Golf; der Nerbudda mündet auf der Westseite in den Golf von Cambay.
6) Der Indus oder Sind entsteht nördlich vom Himalaya im Kailas-
Gebirge in Westtübet, fließt anfangs nach Nw. und durchbricht dann, gegen
Sw. gewendet, den Himalaya. In der Ebene spaltet er sich häufig, macht
öftere Krümmungen und fließt träge und wasserarm durch tvüste Landschaften
in einem Delta in das persisch-arabische Meer. Im Ganzen ist der Indus
besser zu befahren, als der Ganges; nur sind bei diesem die Ein- und Aus-
fahrt ins Meer tveniger gefährlich, als beim Indus, wo die Meeresbrandung
und die Sw.-Moussone oft die Fahrt erschweren und unmöglich machen.
Von seinen Zuflüssen merken wir:
Der Ssatadru oder Ssetlesch entfließt
dem Alpsee Ravan Hrad, nimmt rechts
den Beas oder Hyphasis auf und ver-
einigt sich später mit dem Dschunab
(Acesines) vom innern Himalaya, wel-
cher rechts noch den Dschylum (Hydas-
pes) und links den Ravi (Hydraotesl
aufnimmt. Diese fünf letztgenannten
Flüsse bewässern das Pendschab oder
Fünfstromland.
Der Kabul aus Afghanistan durch-
bricht den Ostrand des Plateaus von
Iran, und öffnet den einzigen Paß von
da nach Indien.
7) Der Euphrat und Tigris, das dritte Strom-Zwillingspaar, entsprin-
gen im armenischen Hochland nicht weit von einander. Der Euphrat, mit
sanftem Gefälle und flachen Ufern im Mittel- und Unterlaufe, durchbricht
die Tauruskette, und bildet durch Spaltungen viele Inseln; bei Babylon
beginnt sein Unterlauf, und ungefähr 60 Stunden von der Ausmündung
nimmt der klare, träge Euphrat den trüben, raschen Tigris auf; sie ergießen
sich unter dem Namen Shat el Arab in einem Delta ins Meer. Dies wird
6 Monate des Jahres eine einzige Wasserfläche in Folge der Schneeschmelze
und Regengüsse im Oberlaufe (April und Nov.). Die Fruchtbarkeit von
Mesopotamien und des Deltas hat wegen Mangel an fleißiger Bearbeitung
sehr abgenommen.
Iv. Das Gebiet des mittelländischen und schwarzen Meeres.
1) Mehrere Küstenflüsse: den Aast (Orontes) vom Libanon; den Cydnus
bei Tarsus (Alexanders d. Gr. Bad), den Saleph oder Calycadnus (Fried-
rich Barbarossa fl 1189), den Eurymedon und an der Westküste Kleinasiens
X
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
195
den durch seine Krümmungen bekannten Mäander; an der Nordkiiste den
Granikus (Sieg Alexanders d. Gr. über Darms 333 v. Chr.).
2) Der Kisil Jrmak, der Halys, entspringt am Südrande Kleinasiens,
und fließt in einem Bogen in's schwarze Meer.
3) Der Kuban entspringt im Kaukasus unweit des Elburs, theilt sich
vor seiner Mündung in zwei Arme und fällt durch den nördlichen in's
asow'sche, den andern ins schwarze Meer.
V. Die Stepp enflü sie und Binnenseen von Asien.
1) Der Kaspi-See (8413 Q.-M.), von welchem wir schon oben Seite
52 geredet haben, gehört theils zu Europa, theils zu Asien. Er liegt
zwischen 75 Fuß und 95 Fuß unter dem Spiegel des schwarzen Meeres
und erschwert durch Untiefen, Mangel an Landungsplätzen, heftige Stürme
die Schifffahrt. Von Asien her fallen ins kaspische Meer: a. das Strom-
Zwillingspaar Kur und Aras (Cyrus und Araxes). Die Sandstürme
sollen auch dem Aras eine andere Richtung vorgeschrieben haben; er floß
früher in den Kaspi-See, jetzt vermag er den See nicht mehr zu erreichen
und fällt in den Kur, welcher ihn zum Kaspi-See führt; b. der Terck vom
Elburs; c. die Wolga und der Ural.
2) Der Aral-See (1267 Q.-M.) ist nach dem Kaspi-See der größte See
der Erde, wird von jenem durch den 500' hohen wilden Truchmenen Isth-
mus getrennt, und liegt 25' über dem Meere. Er nimmt ebenfalls zwei
Doppelströme auf, den Amu Darja I (Gihon) und den Sir Darja (Schon).
Der Amu entsteht im turkestanischen Alpenlande und durchfließt das tiefe
Turan; schon 60 Meilen vor seiner Mündung spaltet er sich in mehrere
Arme, welche man zur Bewässerung des Landes so ausbeutet, daß der Strom
nur mit einem Arme den See erreicht. Er fällt von feiner Quelle bis zur
Mündung über 12,000'. Der Schon der Jaxartes, im Unterlaufe Sir
Darja, entfließt dem Mus Tagh, durchfließt Khokand und das wüste Turan,
und mündet in einem Delta in den See.
3) Der Balkasch am Westabhange des östlichen Hochasiens hat salziges
Wasser, wie der Kaspi- und Aral-See, und nimmt den Jli von Thianschan
auf. Er nimmt einen Flächenraum von über 400 Q.-M. ein.
4) Der Loop Noor (400 N. B.) nimmt den 300 Stunden langen
Tarim in der hohen Tartarei auf. Er hat ebenfalls salziges Wasser.
5) Der Zahreh-See, mit bitterem Wasser, liegt auf dem Plateau von
Iran, und nimmt den Hilmend vom Paropamisus auf. Vom Zahreh-See
bis zum Meere zieht sich durch ganz Beludschistan 200 M. weit ein trocknes
Flußbett, welches man für die ehemalige Fortsetzung des Hilmend hält.
6) Die Seen von Urumia und Van, beide mit salzigem Wasser, liegen
auf der Hochfläche von Vorderasien, und sind ohne sichtbaren Abfluß zum
Meere.
7) Das todte Meer (24 Q.-M.) hat helles, klares Wasser, welches
reichlich mit Bittersalz gesättigt ist. Der See und seine Umgebungen tragen
9 Darja heißt Fluß.
13*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Kisil_Jrmak Kuban Cyrus Cyrus Darja Darja Sir
Darja Urumia
Extrahierte Ortsnamen: Alexanders Südrande_Kleinasiens Kaukasus Asien Europa Asien Hochasiens Hilmend Vorderasien
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die deutlichsten Spuren vulkanischer Thätigkeit an sich. Der Hauptzufluß
desselben ist der Jordan« Er entspringt am Berge Hermon, dem höchsten
und südlichsten Theil des Antilibanon, durchfließt zuerst den schilsreichen See
Merom, dann den See Genezareth (das galiläische Meer oder See von
Liberias) und fällt zuletzt ins todte Meer. Der Spiegel des todten Meeres
liegt 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres.
Anmerkung. In Sibirien und auf der Scheitelfläche von Ostasien sind
noch eine große Anzahl von continentalen Strömen und Binnenseen,
von denen aber nur wenige gemerkt zu werden verdienen. Die Größe
der wichtigsten Seen Asiens (vergl. S. 55 oben) ist folgende:
Kaspisee . . . . 8413 Q.-M.
Aralsee . . . . 1267 „
Baikalsee . . . 625 „
Balkaschsee . . 400 „
Tungtingsee . . 109 „
Vansee . . . .. 109 „
Urumiasee . . . 106 „
Kuku Noor . . 96 „
Poyangsee . . . 77 „
Dsaisangsee . . , 70 „
Todtes Meer . . 24 „
§ 80.
Asiens Klima und Produkte.
A. Allgemeines.
In Bezug auf die ungleiche Vertheilung der Wärme vom Aequator
nach den Polen hat man die Erdkugel je nach der vorherrschenden Kälte
und Wärme in 5 Zonen eingetheilt (mathematisches oder geographisches
Klima). Davon ist das physikalische verschieden, welches durch die Wärme
oder Kälte, durch die Feuchtigkeit, die Strömungen (Winde) und die Rein-
heit der Luft näher bestimmt wird. Das Meer übt auf das physikalische
Klima eines Landes einen bedeutenden Einfluß aus. Das Land erwärmt
sich unter den Sonnenstrahlen leichter und höher, als das Wasser; im
Winter aber strahlt das Land seine Wärme leichter aus, als das Meer,
welches sie behält. Daher kommt es, daß das Meer die Kälte und die
Hitze des Landes mildert. Ferner erzeugt das Meer viel Wasserdampf durch
die Hitze, daraus bilden sich Nebel, Wolken und Regen, welcher an den Meeres-
küsten häufiger niederfällt, als im Innern. Die Küstenländer sind darum
feuchter, als die Binnenländer eines Continents. Auf diesen Verhältnissen
beruht der Unterschied des oceanischen und kontinentalen Klimas. Jenes ist
feuchter, gleichförmiger, kühler im Sommer und milder im Winter, dieses
trockner, ungleichförmiger, heiß im Sommer und kalt im Winter. Auch
die Bodengestaltung übt Einfluß auf das Klima. Die Tiefländer haben
ein wärmeres Klima, als die Hochländer, und die Ebenen erreichen in der
Regel eine höhere Temperatur, als die Bergländer. Ist der Boden fest
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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198
Seewinde bringen den verschiedenen Landstrichen im Laufe des Jahres genug
erquickenden Regen. Indien ist eines der gesegnetsten Länder der Erde, China
daö angebauteste. Unübersehbare, künstlich bewässerte Felder mit Getreide,
Reis, Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden, Theesträuchern, Mohn nähren
die ungeheuer zahlreiche Bevölkerung des Landes und gewähren einträgliche
Handelsartikel. Schlägt man doch einzig den Werth des aus China all-
jährlich bezogenen Thees auf 70 Mill. Franken an. Dagegen bildet die
Hochfläche des innern Hochasiens einen traurigen Gegensatz. Sie hat ein
entschieden continentales Klima, im Sommer eine drückende Hitze, und im
Winter eine empfindliche Kälte; daneben fehlt eine genügende Bewässerung.
Kaum hat der Schnee vor den wärmeren Sonnenstrahlen sich zurückgezogen,
so versucht die Pflanzenwelt hervorzutreten. Aber gar bald verdorret Alles,
die Steppe wird Wüste, welche im Sommer kein Regen tränkt. Nur das
Hochland von Tübet, welches die zahlreichen Quellen des Himalaya bewässern,
macht eine Ausnahme. Hier gedeihen unsere Getreide-, Obst- und Gemüse-
arten neben vielen einheimischen Blumen noch in einer Höhe von 8 — 12,000'.
Besonders bekannt ist Tübet durch eine eigene Gattung von Schafen, welche
die feinste Wolle geben, durch Büffel mit seidenartigen Pserdeschweifen und
eine Ziegenart, deren Haare die feinsten 'Shawls liefern. Tübet ist zugleich
das Vaterland der europäischen Hausthiere; noch birgt es wilde Pferde und
Esel, welche in den Gebirgen sich umhertummeln. Die beiden Tiefländer
endlich, Turan und Sibirien, haben ein ausgeprägtes continentales Klima.
Turan ist ein steppen- und wüstenreiches Land, dessen Fruchtbarkeit nur in
den Flußthälern des Sir Darja und Amu Darja ersichtlich wird. Die
Sommer sind in beiden Tiefländern bei Tage sehr heiß, in der Nacht ent-
schieden kühl; die Winter lang und ausnehmend streng. Sibirien gilt na-
mentlich als Symbol eines rauhen, unwirthbaren Landes, ist stark bewässert
und an seinen Nordküsten den größten Theil des Jahres mit Eis bedeckt.
Im südlichen Theile, in der Nähe des Berglandes, sind Birken- und Tannen-
wälder, Felder mit Kartoffeln, Buchweizen, Kohl, Rüben, Hanf und Flachs.
Dann folgt nördlicher anfangs eine trockene, ungeheure Steppenfläche, welche
einem den größten Theil des Jahres gefrcrnen Sumpflande vorgelagert ist.
Dasselbe ist mit Moos und Flechten" bewachsen und hat zuweilen Stellen
mit Sträuchern, Beeren und krüppeligem Holz aufzuweisen. Diesen Theil
nennt man die Tundra, ein Aufenthalt wilder Gänse und Enten.
Asien ist die Heimath unserer meisten Hausthiere. Kameele, Elephanten,
Rennthiere, Pferde und Esel werden noch in wildem Zustande angetroffen.
Die Rennthiere, Kameele und Elephanten bilden 3 eigenthümliche Thierzonen
in Asien; im Norden bedient man sich der Rennthiere, im mittleren Asien
der Kameele, im Süden der Elephanten als Last- und Reitthiere. Die das
Rennthier begleitenden Raubthiere sind die Bären und Wölfe; im Gefolge
der Elephanten ist der Tiger in Vorderindien, während der asiatische Löwe
in der südlichen Heimath der Kameele sich aufhält. Wilde Pferde, Esel
und Ochsen gibt es namentlich auf der Scheitelfläche des östlichen Hoch-
asiens, wo auch vorzügliche Schafe, die Kaschemir-Ziege, die wilde Ziege,
Antilopen und Gazellen, das Moschusthier angetroffen werden. Besonders
reich ist die Thierwelt Indiens: Riesige Elephanten und Nashörner, Tiger,
Affen, die größten der Erde, zahlreiche Hirsche und Antilopen, die buntesten
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn Turan Turan Darja
Extrahierte Ortsnamen: Indien China China Sibirien Sibirien Asien Asien asiatische_Löwe Hoch-
asiens Indiens