1899 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Sommer, Otto
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 23 —
Denkmal). Das Bergl. selbst ist ein breites, auf dem Rücken
einförmiges, rauhes und armes Hochl.
* Jeder der beiden Flügel wird durch Querthäler des Rheins
wieder in mehrere Gebirgsstücke geteilt lind zwar:
1. das rechtsrheinische Geb. durch die Lahn und Sieg in
a) den schönen Taunus, mit vielen Heilquellen in Nassau
(Wiesbaden, Homburg, Selters);
b) den rauhen Westerwald, rings von Flüssen umgeben:
im 0. und S. die Lahn (Bad Ems), im W. der Rhein und im
N. die Sieg (N.w. das früher vulkanische Sieben-Geb. in
der Nähe von Bonn, der Universität der Rheinprovinz);
c) das Sauerland (Süderl.), waldiges, dicht bevölkertes
Hügelland mit stark entwickelter Industrie, weil es reich an
Eisenerzen ist und besonders an seinem Nordrande zu beiden
Seiten der Ruhr mächtige Kohlenlager besitzt (Essen, Mittel-
punkt der Eisen- und Bergwerke; Elberfeld und Barmen
im Wupperthale, Hauptsitz der Baumwollfabriken). Der schmale
N.-Rand des Sauerlandes, welcher zum Thale der Lippe und
damit zur norddeutschen Tiefebene abfällt, heifst Haarstrang,
reich an Kohlen (Dortmund in Westfalen).
2. Das linksrheinische Gebirge zerfällt durch die Mosel in:
a) den Hunsrück, ein ödes Hochl., welches nach S.w.
zur Saar, dem Nebenfl. der Mosel, abfällt (hier viele Kohlen-
gruben; Saarbrücken 1870); ebenfalls zur Rheinprovinz gehört
b) die Eifel, noch rauher als der Hunsrück; zwischen
beiden das enge, vielfach gewundene, weinreiche Moselthal
(Koblenz beherrscht das Mosel-, Rhein- und Lahnthal). Ihre
westl. Fortsetzung nach Belgien hinein heifst dieardennen. *
n. An dieses Schiefergeb. stößt östl.:
1. Das hessische Hügell., zwischen dem rheinischen Schiesergeb.
und Thüringen (Werra), gut angebaut in den Thälern der Fulda
(die alte Bischossst. Fulda und Kassel), rauh und ärmlich auf den
Höhen, welche die Grenze gegen das fränkische Stufenland bilden
(* wie der Spessart im bayerischen Mainviereck und die
moorige Rhön, Quelle der Fulda, in Hessen*).
2. Das Weser-Bergland, welches die Weser auf beiden
Seiten von Münden bis Minden (westfälische Pforte) be-
gleitet, wird ö. vom Leinethal begrenzt; zwischen Weser und
Ems der schmale, waldreiche Teutoburger Wald in Westfalen
(Hermannsdenkmal bei Detmold).
Iii. Weiter ö. liegt: 1. zwischen Werra und Saale die schmale
Bergkette des lieblichen Thiiringerwaldes nebst dem niedrigeren
Frankenwalde und ihre nördl. Abdachung, das Thüringische
tügelland, welches namentlich im S. gut angebaut ist (Eisenach,
otha, Jena, Weimar). Der kammsörmige Thüringerwald
1899 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Sommer, Otto
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 31 —
3. führt die Eisenbahn von Hannover im Leinethale auf-
wärts nahe bei dem altertümlichen Hildes heim vorbei (Dom,
Bistum) nach Göttingen (Hochschule) und von da nach
Münden (an?). An der Weser Hameln (Lachsfang). — In
Hannover schneiden sich also zwei wichtige Handelsstraßen:
von 0. nach W. (Eisenbahn Berlin-Köln-Aachen-Paris) und von
S. nach N. (Frankfurt a. M.- Kassel -Göttingen -Celle -Lüneburg-
Harburg-Hamburg oder zur Weser nach Bremen). — Auf dem
Harze die durch Bergbau wichtigen Städte Klausthal und
Zellerfeld und am Harze die alte Kaiserstadt Goslar (die
Kaiserpfalz Heinrichs Iv. ist jetzt wieder hergestellt). [6 Re-
gierungsbezirke: Hannover, Lüneburg, Stade, Aurich, Osnabrück,
Hildesheim.] *
9. Schleswig-Holstein. Von welchen Meeren umgeben?
Die O.küste ist reich, die W.küste arm an Häfen.
* An den Küsten Marschland, aber im Innern viel ödes
Geestland („Schleswig-Holstein ist ein Pfannkuchen, bei dem der
Rand das Beste ist"), Ackerbau, Viehzucht, Seehandel und Fisch-
fang. Im N. Dänen. *
In Holstein dicht bei Hamburg Altona an der Elbe mit
lebhaftem Handel, an der Ostküste Kiel mit dem besten Hafen der
Ostsee (Kriegshafen der deutschen Flotte, Schiffbau), Hochschule,
Seebad; Bedeutung des Nordostseekanals? An der Eider Rends-
bürg.
In Schleswig Hptst. Schleswig und Flensburg, beide
an der Ostsee. * An der Ost-Küste die fruchtbare Insel Alsen,
im W. Sylt und Helgoland (Seebäder), letzteres zum Schutze
der Elbmündung befestigt. [Ein Regierungsbezirk: Schleswig.]*
10. Westfalen.
Im N.o. Weserberge mit Minden an der Weser lwestfälische
Pforte); im s. Teile das rheinische Schiefergebirge, reich an Kohlen
und Eisen, und in der Mitte fruchtbare Ebene: hier die Hptst.
der Provinz, das altertümliche Münster (1648).
* Über Minden (warum gerade hier?) geht die Eisenbahn
Berlin-Hannover-Köln weiter nach Bielefeld (Leinen) und
Dortmund am Rande des Ruhr-Kohlengebirges (die Femlinde);
daher ist die Umgegend reich an Kohlengruben, Eisenhütten
[Hörde], Papiermühlen, Schmieden u. s.w. [Iserlohn]. In
der Nähe der Lippe-Quelle (also an welchem Geb.?) liegt Pader-
born (von Karl d. Gr. gegründetes Bistum, Dom). [3 Regierungs-
bezirke: Münster, Minden und Arnsberg.] *
11. Hessen-Nassau enthält:
^ 1. Das frühere Kurfürstentum Hessen mit dem nur in den
Thälern (welchen?) fruchtbaren hessischen Berglande. An
der Fulda: die Hptst. Kassel (in der Nähe das Lustschloß
Wilhelmshöhe) und Fulda (im Dome das Grab des Bonifatius).
1899 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Sommer, Otto
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 33 —
* n., im gewerbthätigen, an Steinkohlen reichen Ruhr-
Gebiete Essen, (Krupps Gufsstahlfabrik beschäftigt über
20000 Arbeiter), [Ruhrort, der Hafen für die Steinkohlen
des Ruhrgebietes]. Im W. vom Rhein Krefeld mit Sammet-
und Seidenfabriken, n. an Rhein und Lippe Wesel. *
Im westlichen Teile der Rheinprovinz die altertümlichen Städte
Aachen mit heilkräftigen Schwefelquellen (im Dome Karl des Gr.
Grab, fr. Krönungsst. der Kaiser, Tuchfabriken), und s., im lieb-
lichen, weinreichen Moselthale, Trier
* mit Überresten altrömischer Bauten (Amphitheater u. s. w.),
durch die Moselthal-Eisenb. mit dem Rhein (Koblenz) verbunden.
An der Saar Saarbrücken mit Steinkohlengruben in der
Nähe. [5 Regierungsbezirke: Koblenz, Düsseldorf, Köln, Trier
und Aachen.] — Zu Preußen gehören aufserdem noch:
Die Hohenzollernschen Lande an der rauhen Alp
(Neckar und Donau). Welche berühmte Burg?
Preußen verwaltet das Fürstentum Wal (leck zwischen
Westfalen und Hessen, Hptst. Arolsen; getrennt liegt unweit
der Weser das Bad Pyrmont. *
§ 17. Die übrigen norddeutschen Staaten.
I. Das Königreich Sachsen, ein wohlhabendes, dicht be-
völkertes Land. Die Ebene wird durch die Elbe mit ihren Neben-
slüssen reich bewässert und ist daher sehr fruchtbar (Ackerbau).
Das sächsische Bergland, der nördliche Abfall des Erzgeb.
und der Sudeten, hat infolge seines Reichtums an Kohlen eine
reich entwickelte Industrie.
Im schönen Elbthale die Hptst. Dresden, wegen seines Reichtums
an Kunstschätzen (Gemälde u. a.), „das sächsische Florenz genannt".
* Dampfschiffahrt und Eisenb. nach der sächsischen Schweiz.
Die sächsische Lausitz ist, wie die schlesische, sehr gewerbreich
(Leinwand- und Tuchfabriken), hier Bautzen an der Spree.
An der Elbe Meifsen, Porzellanfabrik, und an der Mündung
der Pleifse in die Elster: *
Leipzig, Hauptsitz des deutschen Buchhandels, Messen, Hoch-
schule (Völkerschlacht 1813), Sitz des Reichsgerichts; im gewero-
lichen S. Chemnitz, Hauptfabrikst. (Baumwolle),
* daher das „sächsische Manchester", Maschinenbau; w.
Zwickau an der Mulde, mit vielen Steinkohlen, und Plauen
an der Elster. [In Dresden kreuzen sich 2 wichtige Eisen-
bahnlinien: die eine aus Böhmen (Prag) führt elbabwärts nach
Leipzig-Halle oder Berlin, die andere aus Bayern über Zwickau,
Chemnitz, dann Bautzen nach Schlesien.] Auf dem Erzgebirge
viele ärmliche Bergstädte (Bergbau und Spitzenklöppeln). *
Sommer, Erdkunde, 16. Aufl, Z
1899 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Sommer, Otto
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 32 —
* An der Lahn die Hochschule Marburg. Am Main die
Fabrikstadt Hanau. [Hessen wird von 2 großen Eisenbahnen
durchschnitten, welche den Verkehr zwischen N.- und S.-Deutsch-
land vermitteln: die eine geht vom Leinethale (Göttingen) zur
Werra, dann zur Fulda (Fulda) und endlich zum Main (Hanau,
Frankfurt), die andere geht von Göttingen zur Weser (Münden),
verfolgt das untere Thal der Fulda (Kassel), geht zur Lahn
(Marburg, Giefsen) und erreicht den Main bei Frankfurt; die
erstere nimmt die Verbindungslinien vom Rhein, die zweite die
von Thüringen (Erfurt) und Sachsen (Halle) her in sich auf.] *
2. Das ehemalige Herzogtum Nassau, mit dem schönen Rhein-
thale am Abhange des Taunus.
Hptst. Wiesbaden, altertümliches Bad,
* „das deutsche Nizza"; noch andere Heilquellen? berühmte
Weinberge im Rheingau? Bad Ems (in welchem Thale?) *
3. Die (fr. freie) Stadt Frankfurt am Main, im Dome fr.
Wahl und Krönung des deutschen Kaisers und im Römer das
Kaisermahl: später Sitz des Bundestages, jetzt nur noch wichtig
als reiche Handelsst. (Messen), Goethe-Denkmal.
* [Von N. her münden 2 große Verkehrswege (welche?),
nach 0. hin vermittelt der Main die Verbindung mit Bayern,
nach W. hin die Verbindung mit dem Rheine (Mains-Wiesbaden
u. s. w.), von S. her führen 3 Eisenbahnen nach Frankfurt.
2 Regierungsbezirke: Kassel und Wiesbaden.] *
12. Die Rheinprovinz, größtenteils auf dem linken Rhein-
ufer, die Perle der preußischen Provinzen (viel Fabrikthätigkeit
und Weinbau); im N. Tiefebene, sonst Bergl. (welche Züge?). Im
Rheinthale Koblenz, herrlich gelegen an Rhein und Mosel, Hptst.
* die Felsenfestung Ehr enb reitst ein auf dem rechten Rhein-
ufer zur Sicherung des Mosel- und Lahnthaies; letzteres ist eine
wichtige Handelsstrafse in das Innere Deutschlands (hier
Wetzlar [Goethe]); welche anderen Städte liegen im Lahn-
thale? Im Rheinthale abwärts Bonn, Hochschule (Arndt) und
Köln, reiche Handels- und Fabrikst., die dritte Stadt Preußens,
welches die zweite? Der Dom ist die berühmteste gotische Kirche
(„das deutsche Rom"); * [2 große Verkehrswege schneiden sich
hier: den Rhein abwärts, von der Schweiz her (auch von Frank-
furt her) nach den Niederlanden (lebhafte Dampfschiffahrt und
Eisenbahnverbindung) und von Paris, Brüssel, Antwerpen (Eng-
land) her über Aachen durch Westfalen, Hannover nach Berlin
(welche Städte ?); von Köln ab wendet sich die letztere nicht
sofort ö. (weshalb nicht ?), sondern zieht zuerst rheinabwärts bis] *
Düsseldorf (Malerschule), Rheinhafenstadt für die gewerb-
reichen Schwesterstädte Elberfeld und Barmen, „das deutsche
Manchester"; südl. Solingen mit berühmten Stahlfabriken (Sheffield).
1854 -
Rinteln
: Bösendahl
- Autor: Wiß, D.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Stadtschule, Evangelische Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Erdkunde.
85
feit und den Rheinländern, schwach im N., Hannover und Ol-
denburg. Alle Einwohner Deutschlands, die Juden ausge-
nommen, sind Christen; im S. bekennt sich die Mehrzahl zur
katholischen, tm N. zur p r o t e ft a n t i s ch e u Kirche. Lu-
theraner und Resormirte haben sich in den meisten Ländern
zu einer, der evangelisch christlichen, Kirche verei-
nigt. Es giebt auch Herrnhuter oder evangelische
Brüder, Quäker und M e n n o n i t e n. Außer der deut-
schen Sprache, in zwei Hauptmundarten, H o ch- und Plat t -
deut sch, redet man in Böhmen B ö h m i s ch, (eine slavi-
sche Mundart, so wie das Wendische in der Lausitz) im äu-
ßersten S. schon Italienisch, und jenseit des Rheins theils
Französisch. Die H a u p t b e s ch ä f t i g u n g c n der Deut-
schen sind: Ackerbau und Viehzucht in allen Provinzen»
und sehr eifrig betrieben; O b st b a u, Weinbau; Seiden-
bau fastmlrim äußersten S-; Bienenzucht; Bergbau
sehr blühend; Fabriken; die meisten Fabriken sind in Schle-
sien, den östreichischen Staaten, Sachsen und den preußi-
schen Rheinprovinzen, am wenigsten in N. Deutschland. Ve-
merkenswerthe Fabrik- und Manufaktur-Orte siud: Altena,
Andreasberg, Annaberg. Apolda, Augsburg, Barmen, Berlin,
Bielefeld, Breslau, Cassel, Chemnitz, Clausthal, Cöln, Dresden,
Düsseldorf, Eisenberg, Elberfeld. Frankfurt am M., Freiberg,
Fürstenberg, Fürth, Goslar, Gotha, Görlitz, Großalmerode,
Hagen, Halle, Hanau, Hersfeld, Hildesheim, Iserlohn, Ko-
sen, Lemgo, Lennep, Mainz, Malmedy, Neukirchen,
Neuwied, Nordhausen, Nürnberg, Offenbach, Osnabrück,
Pforzheim, Nemscheidt, Ruhla, Schmalkalden, Schnee-
berg, Schwabach, Siegen, Solingen, Suhl, Ulm, Unna,
Wien, Zittau. Handelsplätze ander Nordsee: Altona, Bre-
men, Emden, Hamburg; an der Ostsee: Kiel, Lübeck, Ro-
stock, Stettin, Stralsund, Wiömar; am adriatischen Meere:
Triest; im Innern: Berlin, Braunschweig, Breslau, Cassel,
Cöln, Elberfeld, Frankfurt a. M. und a. d. O., Leipzig,
Magdeburg, Nürnberg, Prag, Ulm, Wien. Wissenschaft!.
Bildung. 23 Universitäten, nach dem Alter: Prag, Wien.
Heidelberg, Würzburg, Leipzig Rostock, Greiföwalde, Frei-
burg, Tübingen. Marburg, Jena, Olmütz, Gräy, Gießen,
Kiel, Jnspruck, Halle, Breslau, Göttingen, Erlangen, Berlin,
Bonn, München- Gymnasien und Schulen aller Art. R. 22 M.
Eatholiken. 22 M. Evangl., außerdem 400,000 Juden, Staatö-
verf., 31 monarchische Staaten und 4 Freistaten
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
178
A. Europa.
Bewohner.
Z
vorgenommen; die Zählung vom Jahre 1816 ergab 10,349,831 Einw.;
1864 lebten auf demselben Gebiete 19,304,843 Einw., oder genauer nach
Abzug einiger während der Zeit hinzugetretener Gebiete 19,144,400, was
einen jährlichen Zuwachs der Bevölkerung von 1 Proc. ergiebt. Durch-
schnittlich kommen jetzt in Preußen auf die Um. 3800 Menschen. Die
Dichtigkeit der Bevölkerung nimmt von Osten nach Westen zu. In der
Provinz Preußen lebten 1864 auf 1 H>M. 2557 Einw., während zur
selben Zeit in der Rheinprovinz 6876 Einw. auf 1 lüm. lebten. Im
Regierungsbezirk Düsseldorf wohnen 11,947 Einw. auf der Um. und im
Kreis Krefeld 22,929 Einw. auf der □12)?. — Der Abstammung oder
Nationalität nach sind die bei weitem große Mehrzahl aller Bewohner des
preußischen
Zahlenverhältniß
Deutsche 20% Mill., Slaven 2% Will., darunter 2,350,000 Polen
(in Posen, Preußen, Ober-Schlesien, hier die sogenannten Wasserpolaken,
und an der Luba in Pommern und in Westprenßen, Kassnben genannt),
62.000 Tschechen und 86,000 Wenden (Lausitz); 145,000 Litthauer
(im nördlichen Theile von Ostpreußen); 144,000 Dänen (in Schleswig);
11.000 Wallonen und Franzosen (Rheinprovinz und Berlin), 315,000
Juden (vorzüglich im östlichen Theil der Monarchie).
Dem G la übe nsbeke nn tu iß nach wurden am 3. December 1864
gezählt resp. (bei Schleswig, Holstein, Kurhessen, Gersfeld und Frankfurt)
nach Analogie früherer Zählungen berechnet in den Provinzen und Districten:
Insgesammt 15,413,200 Evangelische, 7,803,340 Römisch-Katho-
lische, 1530 Griechisch-Katholische, 14,196 Mennoniten, 43,030
Dissidenten, 314,797 Juden, 41 anderer Religionen.
In Procenten ausgedrückt gehörten mithin 65,34 oder von 100 immer
65,34 den verschiedenen evangelischen Confessionen, 33 der römisch-katholi-
schen, 0,25 dissidentischen und 1,33 dem mosaischen Glaubensbekenntnis; an.
Zählung
preußische
Verfassung. Orden u. s. w.
♦
Seit 1848 ist Preußen eine constitntionelle Monarchie. Die gesetz-
gebende Gewalt ist zwischen der Krone und den beiden Kammern getheilt.
Zur Gültigkeit eines Gesetzes wird die Uebereinstimrnnng beider Kammern
(Herrenhaus und Haus der Abgeordneten) und die Sanction des
Königs verlangt. Die erste Kammer besteht theils aus den königlichen
Prinzen, dann aus Personen, die, erblich oder lebenslänglich, vom Könige zu
Mitgliedern ernannt N'erden, endlich aus Solchen, welche von verschiedenen
Corporationen (der Domcapitel, Grafenverbände, Landschaftsbezirke, Universi
täten) zu Mitgliedern vorgeschlagen, dann vom Könige ernannt werden.
Die Mitglieder der zweiten Kammer werden nach einem bestimmten
Census vom Volke erwählt. Die Zahl der Abgeordneten aus den alten
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
190
A. Europa.
Stadt nimmt Theil am polnischen Handel. Ihre Hauptmerkwürdigkeit be-
steht indeß in den herrlichen Ueberbleibseln des ehemaligen Schlosses der
ochmeister des deutschen Ritterordens. Die Stadt selbst wurde von dem
rden 1276 gegründet und eine Burg daselbst erbaut. Im 14. Jahrh,
ward sie die Residenz der Hochmeister, das Schloß ward mehrere Male
erweitert und eine schöne Kirche und die St. Annengruft, wo die Hochmei-
ster beigesetzt wurden, hinzugefügt. Dieses schönste Denkmal der Baukunst
in Preußen ward lange vernachlässigt; die Zeit zerstörte den größten Theil
desselben und die noch erhaltenen Theile wurden zu Kasernen und einer
Baumwollenspinnerei verwendet, so daß die herrlichsten Säle durch elende
Zwischenmauern
barbarische
fug aufgehört, und was noch zu retten war, ist wieder hi
halten worden. Besonders bewundert man zwei Säle, wovon der eine auf
einer einzigen, höchst schlanken Granitsäule ruht. Als ein großartiges Werk
Die Gegend bei Marienburg,
ächtige Eisenbahnbrücke
zwischen Nogat und Weichsel
und der Werder, zwischen der Stadt und dein Drausensee, gehört zu den
fruchtbarsten in Preußen.
Marienwerder (Insula Mariana, poln. Kwidrim), eine sehr wohl-
gebaute Stadt, >/2 M. von der Weichsel und durch einen Canal mit der
Nogat verbunden, mit einer schönen alten Kirche (der Dom ist in den Jah-
ren 1862—1864 auf Kosten der Gemeinde und des Staats restaurirt
worden) und 7403 Einw., liegt ebenfalls in einer höchst fruchtbaren Ge-
gend.
östlichen
Schiffbrücke
/
4 Stunde
nördlich von der Stadt liegt auf einer Höhe
Jahre 1807 von Courbiere vertheidigt, war sie eine von den wenigen
-------/ I---- -----1---Kj I
In der Stadt Culm, auf einer
preußischen Festungen, welche nicht
ein Denkmal auf dem Glacis errichtet
Höhe bei der Weichsel, mit 8466 Ei
anstalt und ein Cadettenhaus. — Thorn, eine befestigte Stadt am rechten
Weichselufer, mit 16,230 Einw. Ueber die Weichsel führt eine außer-
ordentlich lange hölzerne Brücke. Die Stadt treibt starken Handel; ihre
Seife, vorzüglich aber ihr Pfefferkuchen, deren Teig viele Jahre lang vor
der letzten Bearbeitung aufbewahrt wird, sind berühmt. Sie ist der Ge-
burtsort des Copernicus, welcher hier 1473 geboren wurde und dem ein
Denkmal in der Johanniskirche und eine Statue errichtet ist.
2. Die Provinz oder das Großherzogthum Posen.
Diese zwischen Preußen, Polen, Schlesien und Brandenburg gelegene
Provinz zählt auf 525,4 Ihm. 1,523,729 (auf der 02». 2900) Einw.,*)
wovon der größte Theil aus Polen besteht, deren Sprache daher die Herr
*) 1867 1,536,185 Einw. Junahme seit 1864 12,456 Einw.
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
196
A. Europa.
Außerdem werden vortreffliche Gartenfrüchle, namentlich die berühmten
kleinen Teltower Rüben, etwas Taback und ziemlich viel Obst gezogen.
Der Weinbau ám Großen ist beinahe ganz eingegangen. An Fischen ist
bei den vielen Seen und Flüssen Ueberfluß. Desto ärmer ist das Mine-
ralreich. In der weiten Sandstäche der Mark kommt nur an einer
Stelle, beim Dorfe Rüdersdorf, wenige Stunden von Berlin, ein bedeutendes
Kalkflötz zum Vorschein, sowie Ghps und Salz bei dem Dorfe Sperenberg südlich
von Berlin, und Alannschiefer bei Freienwalde. In der neuesten Zeit sind
in den Bergen bei Fürsten Walde, bei Frankfurt rc. Lager von
Braunkohlen entdeckt worden, welche überhaupt, von den Ufern der
Elbe bis zum Niemen und von der Lausitz bis zur Ostsee, unter den ge-
schiebereichen Saud- und Lehmschichten des Tieflandes an mehr als hundert
Punkten aufgefunden worden sind. Die Torfgräbereien bei Linum, Liebe-
rose u. s. w. sind sehr bedeutend. — Das Land ist reich an Gewässern,
sowohl Seen als Flüssen. Außer den uns schon bekannten Fliissen, der
Elbe mit der Havel und Spree, und der Oder mit der Warthe und Netze,
bemerken wir noch an Canälen: den Friedrich-Wilhelms-Graben
oder Canal von Müllrose, über 3 M. lang, vom großen Kurfürsten
1662—68 angelegt, welcher die Spree mit der Oder verbindet; den
Finow-Canal, an 7 M. lang, welcher vermittelst 15 Schleusen die
Havel mit der Oder verbindet; er war schon im 17. Jahrh, vorhanden,
ging aber während des 30-jährigen Krieges ein und Friedrich 11. ließ ihn
wieder herstellen. Außerdem sind noch mehrere kleine Canäle, welche Land-
seen mit den Flüssen in Verbindung setzen, vorhanden, und andere, wodurch
ehemals moorige Gegenden in fruchtbare Niederungen sind verwandelt wor-
den; unter letzteren ist besonders der von Friedrich 11. angelegte neue
Odercanal merkwürdig, wodurch die Oderbrüche nutzbar gemacht worden
und welcher jetzt die eigentliche Oderfahrstraße bildet; er ist Uber 10 M.
lang.
Die Provinz Brandenburg wird jetzt in das Stadtgebiet von
Berlin und in 2 Regierungsbezirke: Potsdam und Frankfurt, getheilt; nach
der alten Eintheilung zerfiel die Mark Brandenburg in Kurmark und Neu
mark (diese am rechten Ufer der Oder); die Kurmark ward eingetheilt in
Mittelmark, Uckermark, Priegnitz und Altmark. Dieser letzteren bequemeren
Eintheilung wollen wir hier folgen.
In der Mittelmark liegen:
Berlin, unter 52° 30'// n. Br. und 31° 3'/2' o. Lg. F., an
beiden Ufern der Spree, welche beim Eintritt in die Stadt nur 100" Höhe
über der Ostsee besitzt. Wie jeder Ort auf der Erde eine hauptsächlich
von seiner geographischen Breite abhängige mittlere Jahrestemperatur hat,
so auch Berlin, 7,1° R. Dieselbe ist höher, als sich nach der geographischen
Breite der Stadt erwarten ließ — wesentlich eine Folge ihrer Lage in West-
europa, wo die Südwestwinde vorherrschen. Ob das Klima eines Ortes
ein für seine Lage günstiges oder ungünstiges sei, läßt sich in Beziehung
auf die Wärme natürlich nur beurtheilen, wenn man seine Wärme mit
der im Mittel seiner geographischen Breite zukommenden vergleicht. Die
mittlere Jahrestemperatur beträgt, wie gesagt, 7,1° R., während sie nach der
geographischen Breite 3,0° R. betragen sollte. Dove sagt, die Wärme,
welche Berlin der geographischen Breitenlage nach zukommt, ist fast ge
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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A. Europa.
' Wein hervor. — Zwei Meilen nördlich von Potsdam, am Zusammenfluß
der Spree mit der Havel, liegt die Festung Spandau, mit einer starken
Citadelle, einer Strafanstalt für schwere Verbrecher, einer Pulverfabrik und
16,076 Einw. Die hiesige Gewebrfabrik liefert nur die Läufe und
die Bajonette für die Potsdamer. % Stunde südlich davon liegt in der
Havel der Pichet sw er der, ein Bergnügungsort der Berliner.
Brandenburg, die älteste Stadt der Mark, an der Havel, in
einer schönen Gegend, mit 25,970 Einw., einem Gymnasium, einer (1848
aufgehobenen, 1856 aber wiederhergestellten) Ritterakademie, einer Real-
schule rc. Die alte Domkirche liegt auf einer Havelinsel.
Frankfurt an der Oder, in einer anmuthigen Gegend, mit
39,523 Einw., liegt am linken Ufer der Oder; im Norden Lebuser, im
Süden Gab euer Vorstadt, am reckten Oderufer die Dammvorstadt.
Durch lebhaften Handel und Fabriken ist Frankfurt zu einer blühenden
Stadt geworden. Sie hat jährlich 3 berühmte Messen. Auf dem Kirchhof
ruht der Frühlingsdichter Ewald v. Kleist, dem die Frankfurter Loge
beinahe 20 Jahre nach seinem Tode einen Denkstein mit folgender vom
Herzoge Leopold von Braunschweig verfaßten Inschrift setzen ließ: „Für
Friedrich sterbend sank er nieder, so wünschte es sein Heldengeist, unsterblich
groß durch seine Lieder, der Menschenfreund, der edle Kleist." In der
Nähe liegt Kunersdorf, wo Friedrich 11. 1759 von den Russen
geschlagen wurde. Die 1506 gestiftete Universität ist 1811 nach Breslau
verlegt worden.
Minder bedeutende Oerter sind: Wriezen an der alten Oder, mit
7880 Einw.; in der Nähe liegt Möglin mit der von Thaer gestifteten
Akademie des Landbaues. Freienwalde an der alten Oder, in einer
hügeligen Gegend, mit 4600 Einw., einer Heilquelle und einem Alaun-
werke. Neustadt-Eberswalde, am Finowcanal, mit 7126 Einw.,
einer Forstakademie, einem Bade, Kupfer- und Messinghammern und Fa-
mit 2400 Einw.,
r
Jugend verlebte.
brisen in Eisen, Stahl und Steingut. Rheinsberg,
int einem Schlosse, wo Friedrich Ii einen Theil seiner
Neu-Ru pp in, an einem See, mit 11,980 Einw. und
Neustadt an der Dosse, 1042 Einw., mit einem
Rathenow, mit 7690 Einw., an der Havel, hat
Fehrbellin, mit
Lucken-
starker Tuchweberei,
wichtigen Gestüte.
optische Industrie-Anstalten, Mühlwerke, Spinnereien.
2110 Einw., wo der große Kurfürst 1675 die Schweden schlug,
walde, mit 11,620 Einw., hat eine der größten Tuchfabriken in Preußen.
Nach der Grenze von Sachsen zu die Dörfer Groß-Beeren, wo am
22. — 23. August, und Dennewitz, wo am 6. September 1813 die
Franzosen geschlagen wurden. Bei Rüdersdorf sind große Kalkstein-
brüche.
Boden
welche sich zum Theil durch besseren
am See gleichen Namens, mit 15,542
In der Uckermark,
anszeichnet, liegen: Prenzlow,
Einw., ansehnlichem Tabacksbau und Getreidehandel, und Schwedt, an
der Oder, mit einem königlichen Schlosse, 8326 Einw. und Tabacksfa-
briken. Angermünde, mit 6466 Einw., Straßburg, 5218 Einw., an
einem Nebenfluß der Ucker, treibt Spinnerei, Strumpfwirkerei rc.
Die ehemalige Pr i egnitz hat fast durchaus nur Sandboden. Havel-
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Vii. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes.
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berg, auf einer Havelinsel, mit 4000 Ein , .
Perleberg, die ehemalige Hauptstadt mit mehr als 7700 Einw., sind
hier allein zu merken. Wittenberge, 6403 Einw. an der Elbe mit
einem Hauptzollamt, einer Shoddy-, Steiupappe- und Seifenfabrik. Wichtig
wegen der Vereinigung der Eisenbahnen von Magdeburg und Berlin-Ham-
burg. Bemerkenswerth die schöne Elbbriicke mit befestigten Brückenköpfen. —
Wo möglich noch schlechteren Boden, mit Ausnahme der Oder- und Warthe-
Niederungen hat die östlich von der Oder liegende Neu mark. Die starke
Festung Küslrin, am Zusammenfluß der Warthe und Oder mit 10,070
Einw., ergab sich 1806 ohne Belagerung und ward erst 1814 wieder-
erobert. In der Nähe liegt das Dorf Zorndorf, wo Friedrich Ii. 1758
mit 30,000 Preußen 50,000 Russen schlug. Lands berg an der Warthe,
mit 17,840 Einw., einigen Fabriken in Tuch, Leder, Papier und einigem
andel. Kottb ns, ehemals zur Nieder-Lausitz gehörig, mit über 12,125
Linw. Guben, mit 17,554 Einw., mit bedeutenden Tuch- und Tabacks-
sabriten und etwas Weinbau. Sorau an der schlesischen Grenze, mit
10,400 Einw. und berühmten Wachsfabriken. Spremberg, mit 8565
Einw., treibt Wollspinnerei und starke Weberei. Finsterwalde, 7000
Einw., am Nebenflüsse der schwarzen Elster, hat Tuch- und Maschinen-
fabriken, Spinnereien und Webereien. Die Stadt gehörte früher zum
Meißner Kreis-Forste mit 7443 Einw. Fürstenwalde an der Spree,
mit 7166 Einw. Arenswalde, 6523 Einw.
5. Die Provinz Sachsen.
Sie besteht aus den von Sachsen abgetretenen Gebieten, dem ehema-
ligen Fürstenthum Halberstadt, dem Herzogthum Magdeburg, der Graf-
schaft Mansfeld, der Altmark, dein Eichsfelde, dem Fürstenthum Erfurt
und einigen kleineren neuen Erwerbungen und wird von Hannover, Bran-
denburg, Anhalt, dem Königreich Sachsen, den sächsischen Herzogthümern,
Hessen und Braunschweig umgeben; einige Theile derselben liegen außer-
dem Zusammenhang mit dein klebrigen. Sie zählt ans 458,2 Um. über
2,044,481*^auf der mm. 4463) Einw., welche zum bei Weitem größten
Theile Protestanten sind. Oesllich von der Saale und Elbe besteht die
Bevölkerung vorzüglich aus Wenden. Der nördliche und östliche Theil
dieser Provinz ist eben; im W. liegt ein Theil des Harzes und die Ver-
berge desselben; im S. berührt sie den Thüringer Wald, so daß der ganze
südwestliche Theil von den zwischen beiden Gebirgen sich erhebenden Rücken,
der Hainleite u. a., durchzogen wird. Die rechts von der Elbe gele-
genen Gegenden sind meist sandig; desto vortrefflicher sind die südlichen
genden von Magdeburg und Halberstadt, daö ehemalige Thüringen, die
gend von Halle, Erfurt u. f. w., wo sich im Magdeburgischen die Börde,
in Thüringen die Goldene Aue durch die höchste Fruchtbarkeit aus-
zeichnen. Getreide, Oelpflanzen und Obst sind die Hauptproducte; dazu
kommen wichtige Kupfer-, Blei- und Eisengruben; Steinkohlen und Braun-
kohlen. vor Allem aber ein unermenlicber Reicktbum an Salz: so dan diese
*) 1867 2,065,774 Einw., Zunahme 21,293 Einw.