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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 83

1855 - Heidelberg : Winter
§. 85. Die Zeit der Miliiärherrschast von Commodus bis Konstantin. 83 Zeit die Bischöfe der Städte Rom, A n t i o ch i a, Alexandria, Ephesus Korinth, und unter oiesen besonders der von Rvm in den Vordergrund. Die Gemeinde oder Kirche als solche war nur Ein c und hieß im Gegen- satz zu den sich absondcrnden Seelen die a ll g em e in e (calholica). Denn es traten schon damals verschiedene Jrrlchrcr auf, welche entweder das Chri- stenthum mit heidnischer Philosophie vermischten (die G n o st i k e v), oder in unechter Ascetik das Heil suchten. Sie wurden aber durch die Kraft des in der Kirche noch waltenden Gottesgeistcs überwunden. 8. Die Zeit der Militärherrschaft von Commodus bis Konstantin. §.85. Mit Commodus beginnt mit den Jahren 180—305 eine Reihe meist schlechter, wenn auch kriegerischer Kaiser. Commodns"'^,r. selbst überließ die Regierung seinen Prätorianerpräfecten und trat als Herkules bei Thierhetzen und Stierkämpfen auf. Seine Grausamkeit schonte auch seine Umgebung nicht. Um daher ihrer eigenen Hinrich- tung zuvorzukommen, ließen ihn seine Bertranten durch seinen Fecht- und Ringmeister erwürgen. Nach dein würdigen Pertinax, der bald er- mordet wurde, und nach dem Didius Julianus, der den Thron von den Prätorianern erkaufte, folgte der schlaue Septimins Se- verus (107 — 211), der verschiedene glückliche Feldzüge im Orient unternahm. Er starb im Krieg gegen die Scoten zu Eboracum (Pork) in Britannien. Fast noch schlimmer als alle vorhergehenden waren Caracalla (211—217) und Heliogabal (216 — 222). Erst der treffliche Alexander Severus (222 — 235) schaffte wieder Ord- nung und sicherte die Ostgränze dadurch, daß er das parthische Reich stürzte. Er wurde aber ermordet. Nach der nur kurzen Regierung mehrerer Kaiser erlangte der kräf- tige, aber gegen das Christenthum mit Haß erfüllte D ec ins (240 — 251) den Thron. Unter ihm versuchten die Germanen, welche zu jener Zeit in vier großen Völkerbündniffen, den Allemannen, Franken, Sachsen und Gothen anstraten, einen allgemeinen Sturm auf das Römerreich, welchem der Kaiser trotz seiner Tapferkeit erlag. Hierauf trat bis 270 eine furchtbare Zerrüttung des Reiches ein. Erst Aurelian (270 —275) wurde der „Wiederhersteller des Reichs" durch die Wiederunterwerfung der abgefallenen Westtheile, durch die Zurück- treibung der Germanen über die Donau und die Besiegung der Königin Zenobia von Palmyras Er wurde aber, so wie auch sein tüchtiger Nachfolger Probns (276—282), ermordet. Divcletian endlich (284 — 305) machte sich zum unumschränkten Herrscher, leitete aber die künftige Theilung des Reichs dadurch ein, daß er zwei Mitregenten annahm. Zuletzt legte er zum Erstaunen Aller die Regierung nieder und starb zu Salona in Dalmatien. Unter ihm brach 6 *

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1855 - Heidelberg : Winter
130 §. 129. Die drei Kriege mit Franz in Italien. Württemberg durch Waffengewalt wieder in sein Land einzusetzen (1534), wo derselbe nun die von Johann Brenz angesangene Re- formation durchführte. Diesem Beispiele folgten mehrere Reichsstädte sowohl ini Süden als Norden ohne große Hindernisse zu finden. Dagegen gab es in dem westphälischen Bischofssitz Münster schwere Kämpfe. Dort hatten sich aus dm Niederlanden her die (damals) sitten- und staatsgesährlichen Wiedertäufer unter dem fanatischen Gcwandschneider- d. i. Tuchmacher-Gesellen Johann von Leyden Eingang verschafft und unter den verwerflichsten Ausschweifungen eine Zerrüttung aller sittlichen und bürgerlichen Ordnung angerichtet, welche traurige Folgen nach sich zog. Der vertriebene Bischof eroberte mit Hilfe mehrerer Fürsten die Stadt, be- strafte die Hauptschuldigen und führte den Katholicismus in Stadt und Land wieder zurück. Doch auch solche Erfahrungen dienten dazu, den Protestantis- mus zu größerer Nüchternheit und Klarheit zu bringen. 2. Die Kämpfe Habsburgs mit Frankreich. (Dittmar's histor. Atlas. Taf. Xiii.) 4. Die drei Kriege mit Franz in Italien. §. 129. Maiser Karl V. hatte während dieser Zeit in Italien mit dem kriegslustigen Könige Franz l. von Frankreich (1515—1547) drei schwere Kriege zu führen. Dieser hatte nämlich aus Aerger, daß ihm Karl als Kaiser vorgezogen worden war, ans Navarra und Mai- land Ansprüche erhoben und die letztere Stadt nach einem glänzenden 1515 Sieg bei Marignano eingenommen. Im ersten Kriege (1521—26) wurden jedoch die Heere der Franzosen von den deutschen Landsknechten unter Georg von Frunds- , berg geschlagen und Mailand wieder genommen; ja der Vetter des Königs Franz, der Connetable von Bourbon, trat zum Kaiser über. Die Franzosen mußten den Rückzug antreten, auf welchem auch der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) fiel. Während der kai- serliche Feldherr P es cära Marseille belagerte, drang Franz aufs Neue * in Italien ein und eroberte Mailand wieder, wurde aber bald dar- nach von Bourbon und Frundsberg in der Schlacht bei Pavia 1525 geschlagen und gefangen, und mußte, um wieder frei zu werden, auf Italien mrd Burgund verzichten. Aber er hielt sein Wort nicht und schloß mit England, Venedig, Mailand, Florenz und dem Papst die „heilige Ligue". So brach denn der zweite Krieg aus (1527—29), in welchem Rom von

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 82

1855 - Heidelberg : Winter
82 §.83. Bildung u. Literatur. §.84. Das Christenthum in den ersten Jahrh. Dieser Antoninus Pius (138—161) war ein zweiter Numa und zierte den Thron durch Gottesfurcht, Uneigennützigkeit, Menschen- freundlichkeit und edlen, ernst-sittlichen Sinn. In seine Fußstapfen trat sein Adoptivsohn, der Stoiker Markus Aurelius Antoninus (161—180), ein gegen sich selbst strenger, gegen andere äußerst friedliebender Mann, das erste Beispiel eines „Weisen ans dem Thron." Er hatte den blutigen Markomanenkrieg zu führen, 166 —180 in welchem germanische und sarmatische Völker mit Macht gegen die n.chr.donaugränze stürmten. Vor Beendigung desselben starb er (180 n. Ehr.) und hinterließ das Reich seinem unwürdigen Sohne Commodus, der den Frieder: schimpflich erkaufte. 6. Stand der Bildung und Literatur seit August bis zu den Antoninen. §. 83. In Beziehung auf die Literatur nennt man die Zeit von Augu- stus bis Marens Aurelius das silberne Zeitalter der Literatur, rveil trotz der furchtbaren Despotie und der' sittlichen Fäulniß noch manche bessere Geister sich finden., Wir nennen die Redner Quinctilian und Plinius den Jüngern die Geschichtschreiber Curtius, Suetonius und vor allen Tacitus, den Geographen Mela und den Naturhistorikcr Plinius den Aelteren; sodann die Philosophen Scneca, Epictet und Marc Aurel. In Griechenland lebten injener Zeit die Geschichtschreiber Plutarch und Arrian und die Geographen Strabo und Pausanias. 7. Das Christenthum tut Kampfe mit dem Heidenthum in den beiden ersten Jahrhunderten. Z. 84. Das Christenthum, welches sich während dieser Zeit immer weiter verbreitete, wurde theils von Einzelnen, theils vom Volke, theils von der Staatsgewalt verfolgt. Diese Verfolgungen alle trugen aber durch die Treue und Standhaftigkeit der meisten Bekenner nur zu seiner weiteren Ausbreitung bei. Die Verfassung der Kirche war noch die durch Paulus herbeigeführte apostolische, welche die Glieder der Gemeine je nach den vom Herrn ihnen verliehenen Gaben zum Wirken in Lehr- und Aufsichtsämtern berief. An der Spitze der Gemeinde standen von Anfang an die Presbyter oder Ael testen. Unter ihnen gewann später in der Regel einer der äl- teren und erfahreneren größeres Ansehen und erhielt den Namen Episco- pus (Bischof), hatte jedoch keine größere Macht als die andern. Erst im zweiten Jahrhundert erhielt derselbe eine Stellung über den Presbytern und es trat nach und nach eine Scheidung ein zwischen deni geistlichen und welt- lichen Stand, dem Klerus und den Laien. Auch treten schon in dieser

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 252

1845 - Heidelberg : Winter
252 §. 89. Fortgang der Reformation. Ulrich von Württemberg, —der als Landfriedensbre- cher von dem schwäbischen Bunde (einer 1488 gestiftete Vereinigung süddeutscher Fürsten zur Aufrechthaltung des Landfriedens) aus seinem Lande vertrieben worden war,— in dieses sein Land (das der Kaiser unterdessen seinem Bru- der, dem König Ferdinand, zu Lehen gegeben hatte) durch Waffengewalt (1534) wieder ein zu setzen, so daß Ferdinand sich zu einem Vergleiche zu verstehen und das Geschehene zu bestätigen genöthigt sah. Unter solchen Umständen geschah es um so leichter, daß die lutherische Reformation in Deutschland-noch weiter um sich griff. Dem Beispiele Württembergs, wo Ulrich so- gleich die bisher von Österreich niedergehaltene (lutherische) Reformation durchführte, folgten alsbald Elsaß, Baden und mehrere Reichsstädte (darunter Augsburg); und in Norddeutschland traten viele Städte ohne große Hinder- nisse der Reformation bei. Nur in Pommern und Weft- p h a l e n erfolgte sie unter schweren Kämpfen mit dem Kle- rus und dem Adel: Am heftigsten war der Kampf in Münster. Hier hatte man schon die Augsburger Confession durchgesetzt; bald aber fanden 1531 von den Niederlanden her die sitten- und ftaats- gefährlichen Schwärmereien der (damaligen) Wieder- täufer Eingang, die durch den fanatischen Schneidergesellen Johann von Leyden (oder Jan Bockelsohn aus dem Haag) sich bis zu den entsetzlichsten Ausschweifungen steiger- ten , in denen sich geistlicher Hochmuth, niedrige Selbstsucht, gemeine Sinnenlust, Rohheit und Blutdurst abscheulich mischten und eine weit um sich greifende Zerrüttung drohten. Endlich wurde das Unwesen durch den vertriebenen Bischof und die vereinigten Heere der Fürsten 1535 gedämpft, aber auch der Katholicismus daselbst wieder zurückgeführt. — Dieser neue Auswuchs, der die protestantische Sache zu ent- stellen drohte, hat indeß nur dazu gedient, den wahren Protestantismus zu desto größerer Nüchtern- heit und Klarheit zu erheben.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 304

1845 - Heidelberg : Winter
304 Z. 203. Die Schwäche des deutschen Reichs. An der Religion in ihrem damaligen.zustande konnte die Sittlichkeit nicht die nöthige Stütze finden, indem in der protestantisch-evangelischen Kirche allmählich ein todter Glaube herrschend geworden war: sie hatte im Streite mit sich selbst längst die erste Liebe verlassen, und der Baum des evange- lischen Christenthums drohte im saftraubenden Begriffswesen zu ersterben, wenn er nicht für Deutschland in Spener, Franke, Zinzendorf, für England und Nordamerika in Wesley und Whitefield neue Zweige getrieben hätte, die, weun sie auch im Fortwuchs hie und da Schwämme ansetzten, doch vorzüglich durch die guten Früchte eines liebethätigen Glaubens ihre Lebenskraft bezeugten. Während die erneuerte katholische Kirche noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts in Errichtung vieler neuen geist- lichen Körperschaften und Verbrüderungen, so wie in Ver- pflanzung des christkatholischen Glaubens nach andern Welt- theilen (namentlich durch die Jesuiten nach dem portugie- sischen Ostindien und nach China) eine rege Thätigkeit bewies, — führte jetzt auch im Protestantismus der wieder- erwachende practische Glaube zum Zusammentritt christlicher Gemeinschaften, denen neben dem eigenen Wachsthum im Christenthume auch die Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden am Herzen lag: und nachdem schon 1647 Eng- land die erste Missionsgesellschaft gestiftet hatte, bezeugten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die dänische Mission und vorzüglich die Mission der Brüderge- meinde, daß ein frischer Pfingsthauch die erstarrte Kirche zu beleben angefangen habe. Die politische Ohnmacht des deutschen Reichs wurde durch die Selbstsucht der Reichsglieder gemehrt, in- dem jeder Reichsstand nur für sich sorgte und, wo es seinen Vortheil galt, seine Pflicht gegen Kaiser und Reich aus den Augen setzte. Führte ja eine Gefahr zu dem Ent- schlüsse gemeinsamer Abwehr, so war die Hülfe, die jeder leistete, so langsam und träge, daß gewöhnlich Verlust und Schmach das Ende der Unternehmung war.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 247

1845 - Heidelberg : Winter
§. 89. Fortgang der Reformation. 247 krieg in Thüringen und Franken, wobei eine Menge Ritterburgen und Klöster geplündert und zerstört wurden. Als Luther dieses heillose Beginnen erfuhr, schrieb er im äußersten Unwillen mehrere Schriften gegen die Aufrührer, worin er sie zum Gehorsam gegen ihre Obrigkeit anwies und die Fürsten aufforderte, diesen Gräueln zu steuern.— Beide Aufstände wurden auch bald von den fürstlichen Heeren gedämpft und die Empörer hart, zum Theil grausam gestraft, wozu allerdings der religiöse Gegensatz mitwirkte. Obgleich diese traurigen Vorfälle in Vielen die Theil- nahme für die Reformation schwächten, so befestigte sich diese doch immer mehr, zumal einerseits Karl wegen seiner Kriege mit Frankreich beständig von Deutschland abwesend, und dessen Bruder Ferdinand, als Reichs v er Weser, gewaltsamen Maaßregeln nicht geneigt war. Zugleich erwies sich der Nachfolger Friedrichs des Weisen, Johann der Beständige, mit seinem ernsten, tiefreligiösen Gemüthe besonders thätig für die Reformation, indem er in Sachsen die erste Kirchenreform einführte, welche sich bald auch andere evangelische Fürsten zum Muster nahmen, besonders seit die (vorzüglich ihm zu verdankende) Fassung des Reichs- abschieds von 1526 der Ausbildung der Landes- kirchen Vorschub leistete. Ein Jahr zuvor, 1525, hatte auch Markgraf Al brecht von Brandenburg, als Hochmeister des deutschen Or- dens, seinen geistlichen Stand aufgegeben und bei seinem Übertritt zur lutherischen Lehre das Ordensland Preußen, mit Einwilligung der Stände desselben, als ein erbliches Herzogthum in weltlichen Besitz genommen. Überall, wo die Grundsätze der Reformation Annahme fanden, wurde daher der Cölibat und das Klosterwesen auf- gehoben, der Gottesdienst in der Landessprache gehalten, den Laien der Antheil am Kelch zurückgegeben, die bis dahin von Luther übersetzten Theile der Bibel verbreitet, und der christliche Unterricht der Jugend und des Volkes, wofür

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 176

1845 - Heidelberg : Winter
176 §. 65. Der Sieg des Christentums über das Heidenthum. wurden vom 3. Jahrhundert an nur diejenigen Bi schösse als Stellvertreter Christi angesehen, die von der Kirche zu ihrem Amte verordnet, d. i. von don versammel- ten Bischöffen der Provinz, jedoch stets nur mit Zuziehung der betreffenden Gemeinde, gewählt waren. (Denn vorher hatten die Kirchengemeinden allein das Recht gehabt, ihre Bischöffe zu verordnen.) Obgleich alle Bischöffe gleiche Rechte hatten, so waren doch diejenigen unter ihnen die angesehensten, welche in den Hauptstädten Rom und Constantinopel, und in den Muttergemeinden Jerusalem, A n t i o ch I a und Al e r a n- d r7a ihren Sitz hatten und deßwegen die Synoden (Con- eilien, Kirchenversammlungen) leiteten. Auf diesen Synoden wurden die allgemeinen Angelegenheiten der Kirche besprochen und die Reinheit der Kirchenlehre gewahrt. So z. B. hatte sich eben unter der Regierung Constantinos durch den Bischof Arius ein Streit über das Verhältniß Christi zu Gott erhoben, der die ganze Kirche zu spalten drohte: daher Constantin 32ñ die allgemeine Kirchenversammlung zu Nicaa be- rief, auf welcher die schriftwidrige Lehre des Arius verworfen und das nicänischeglaubensbekenntniß aufgestellt wurde. Und als der römische Bischof, der bereits das höchste Ansehen in Anspruch nahm, sich den Begünstigungen, die der Bischof von Constantinopel erfuhr, entgegensetzte, so bestimmte das allgemeine Concilium zu Constantinopel (381) dem letz- tern den Rang gleich nach jenem, weil Constantinopel Neu- Nom sey. Von Constantin's drei sittenlosen Söhnen, unter die er bei seinem Tode das Reich getheilt hatte, vereinigte zuletzt Confiantius wieder das ganze Reich, erhöhte den Glanz der christlichen Kirche und räumte besonders der Geistlichkeit viele Macht ein. Doch mit der Gunst, welche das Christenthum bei den Mächtigen der Erde fand, und mit dem steigenden äußern Glanz und Reichthum der Kirche nahm bald die hohe Einfalt und Demuth, die innere Kraft und Lauterkeit des Lebens und

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 268

1845 - Heidelberg : Winter
268 tz. 93. Die Reformation in England. Erst unter seinem Sohne Eduard Vi wurde mit Hülfe des Erzbischofs Cranmer die Protest. Reformation eingeführt, die Bischöffe jedoch und ein Theil der katho- lischen Cultusformen beibehalten. Seine Nachfolgerin aber, die eifrigkatholische Maria, führte die alte Ordnung wie- der ein und ließ viele Protestanten auf's grausamste hin- richten; selbst der allgemein verehrte Cranmer mußte den Flammentod erleiden. Weil man ihn, den 67jährigen Greis, durch List zur Unterschrift eines Widerrufs vermocht hatte, erklärte er öffentlich, daß er dieß nur aus Todesfurcht ge- than habe, streckte, als er den Holzstoß bestieg, die rechte Hand, welche unterschrieben hatte, zuerst ins Feuer und starb mit unerschütterlicher Standhaftigkeit. Nach Maria's Tode aber trat ihre Halbschwester, die mit fast männlichem Geiste und großem Herrschertalente begabte Königin Elisabeth, (Tochter Heinrich's Viii und der Anna Boleyn) von der katholischen Kirche wieder ab und richtete mit Hülfe des Parlaments Issn die englische Episkopalkirche ein, wie sie noch jetzt besteht. Weil aber diese Kirche von der katholischen Form noch Vieles beibehielt, so stellte sich ihr die Secte der Puritaner (so genannt wegen ihrer äußersten Einfach- heit und strengen Kirchenzucht) entgegen; diese verwarf den Suprematseid d. i. wollte die königliche Oberhoheit in Kirchenfachen nicht anerkennen, weßhalb sie gleich den Katho- liken verfolgt wurde. Unterdessen war die calvinistifche Reformation seit 1542 auch in Schottland besonders durch den strengen Eifer des kühnen Johann K n o r verbreitet und eben vom schot- tischen Parlament als presbyterianische Kirche öffentlich eingeführt worden, als 1561 die Königin Maria Stuart nach dem Tode ihres Gemahls, Königs Franz Ii von Frankreich, nach Schottland znrückkehrte und sich für das Papstthum erklärte. Sie gab thre Hand und den Kö- nigstitel ihrem Vetter, dem Grafen D a r n l e y. Zwei Zahre darauf wurdo dieser ermordet. In leidenschaftlicher Verblen-

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 656

1790 - Halle : Gebauer
6z6 Europa. i) Der berühmte Berg Athos, auch der heilige Berg genannt, ohnstreitig das berühmteste Heiligthum, welches die griechische Kirche in Europa besitzt. Man zählt hier in einem Umfange von 7-10 deutschen Meilen, 20 Mönchsklöster (darunter 2 Priorate oder Abteyen), an 500 Capellen undein- stedeleyen, und in allen diesen an 4ooo Religiösen. Außer den frommen Hebungen beschäftigen sie sich nnt Wem - und Oeldau, auch mit verscktednen Handwerksarbeiten. Da ihnen der Ge- mlß des Fleisches verboten ist, so leben sie von Wurzeln, Früchten und Milchspeise», an manchen Tagen allein von Fischen. Um vor den Räubern sicher zu ftyn, sind ihre Klöster mit ho- hen Mauern und Thürmen verwahrt. Alle Sonnabende ist unter diesen ein Markt, wo die Arbeit von der Woche gegen Mnndoorrath ausgetauscht wird. Diejenigen Klöster, welche durch die Almosen, welche sie von den Griechen, selbst aus Rußland bekommen, reich geworden sind, bezahlen ihre Lebens- mittel mit Geld?. Jedes Kloster hat seinen Gasthof, auch viele Kramladen. Frauenspersonen dürfen Diesen heiligen Berg nicht besuchen, in welcher Rücksicht ein hölzernes Kreuz als ein Gränzzeichen hingestellt ist, über welches keine Frauensperson gehn darf, weil die Mönche vermöge ihrer Ordenspflicht keinen Umgang mit ihnen haben dürfen. Dieses Gesetz wird so strenge beobachtet, daß selbst der türkische Aga, welcher hier das Commando hat, keine Weiber mitbcingen darf. Dieser Aga ist verpflichtet, die Ein- Ivohner gegen alle Ungerechtigkeiten der Türken, und vornemlich gegen die Seeräuber zu schützen. Er wird ans gemeinschaftliche Kosten der Klöster unterhalten, und bey jedem Kirchfeste von Kloster zu Kloster eingeladen, mit seinen Leuten gut bewirthet, und mit einem Beutel voll Geld beschenkt. Man findet hier Religiösen fast von allen Nationen, Ungarn, Pohlen, Deutsche, Franzosen, Spanier, Jtaliäner, sogar Holländer, Schweden, besonders auch seit einigen Jahren Russen. Die Klosterkirchen enthalten unter andern Kostbarkeiten, insonderheit auch viele silberne Lampen; und man rechnet, daß deren überhaupt an 2000 seyn sollen. Die Griechen dürfen bey den hiesigen Kirchen und Klöstern Glocken haben, welches ihnen sonst an wenigen Orten verstattet wird. Mitten auf dem Berge liegt der Flecken Sa- ridies. 2) Salom'kt oder Selamki, am Meerbusen gleiches Namens, der Sitz eines Paschas, auch eines griechischen Erz- bischofs
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