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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 77

1855 - Heidelberg : Winter
77 §. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus. kündigen und rüstete sie nach seiner Himmelfahrt mit Kraft aus der Höhe, mit dem heiligen Geiste dazu ans. Schon am ersten Pfing st feste wurde die erste Christenge- meinde gesammelt, welche senfkornartig allmählig zu einem Baume heranwachsen sollte, in dessen Schatten alle Völker Ruhe und Heil fin- den. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche, auf den Fels des Glaubens an Christum, den Sohn des lebendigen Gottes erbaut, selbst von den Pforten der Hölle nicht sollte überwältigt wer- den können. Die erste Verfolgung der neuen Gemeinde von Seiten des hohen Raths veranlaßte zwar den Märtyrertod des Almosenpflegers Stephanus, aber auch die Ausbreitung der Gemeinde über andere Theile Palästinas und Syriens. Dieselbe Frucht schaffte auch die zweite Verfolgung durch Herodes Agrippa I , in welcher der Apostel Ja- kobus der Aeltere seinen Tod fand. Nachdem zuvor schon die Erstlinge aus den Heiden in die Gemeine ausgenommen worden waren, begann der vom Herrn selbst bekehrte und ausgerüstete Heidenapostel Paulus sein Werk, durchzog auf drei Reisen Kleinasien, Macedonien und Griechenland, stiftete allenthalben neue Christengenieinden und verkündigte zuletzt noch in der Weltstadt Rom das Evangelium von dem Gekreuzigten, in welchem allein das Heil zu finden ist. 2. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus/ §. 79. Während so die christliche Kirche in der Stille sich gründete, traten in dem römischen Kaiserreich verschiedene Wechsel ein. Noch zur Zeit des Angustns hatte der Kampf mit dem Volk der Germanen be- gonnen , welches zunächst berufen war, das Strafamt über das versun- kene Römerreich zu üben und darnach der Hauptträger christlicher Bil- dung und Gesittung zu werden. Die Germanen, dieses kräftige, nach Sprache und Blut unvermischte Volk, wohnten von dem Jura, den Vogesen und der Maas bis zur Weichsel, von der Donau bis zur Ost- und Nordsee, und waren in viele Völkerschaften getheilt, welche größtenteils ohne politischen Zusammenhang lebten. Sie zeichneten sich in leiblicher Beziehung durch hohe Körpergestalt, weiße Haut, blondes Haar, blaue, feurig blickende Augen, trotzige Haltung und große Kraft, in geistiger Hinsicht durch unbän- digen Muth, unbezwingliche Tapferkeit, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Gottesfurcht, Züchtigkeit, Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Gastlich- keit, Treue und Redlichkeit vor allen andern Völkern aus. Jeder Germane oder Deutsche, welcher ein Grundeigenthum, Allod, besaß, war frei. Wer aber einem Freien gegen ein Feod oder Lehens- gut oder um sonstigen Unterhalt diente, war dinglich — hörig. Die

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 162

1855 - Heidelberg : Winter
162 §. 147. Die Schwäche des deutschen Reichs. zweimal in Norwegen ein, um es Dänemark zu entreißen, wurde aber 1718 bei der Belagerung von Friedrichshall meuchlerisch erschossen. In den darausfolgenden Friedensschlüssen verlor Schweden alle seine deut- schen Länder, ferner Liesland, Esthland und Jngermannland und einen Theil Finnlands und damit seine ganze vorige Bedeutung. Zugleich traten innere Parteiungen des Adels auf, welcher wieder zur Macht zu kommen suchte und daö Königthum schwächte, so daß Schweden das Einemal unter Frankreichs, das Andremal unter Rußlands Einfluß ge- rieth. Aehnliches trat in Polen ein. Dagegen war Rußland durch diesen Krieg die erste Macht im Norden geworden. Peter der Große nahm den Titel „Kaiser aller Reußen" an, machte sich zum Haupt der russisch-griechischen Kirche, eroberte noch einen Theil der kaukasischen Länder, und bahnte so seinen Nachfolgern den Weg zur künftigen Größe Rußlands. Seine nächsten Nachfolger (Katharina l., Peter Ii., Anna für Iwan Iii.) regierten durch Günstlinge (Menzikow, Biron, Münnich), welche jedoch Rußlands äußeres Ziel nicht ans den Augen ließen, bis die jüngste Tochter- Peters des Großen, Elisabeth, 1741 die Zügel der Regierung ergriff. 12. Die Schwäche des deutschen Reichs in Folge des französischen Einflusses seit der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts. §. 147. Unter allen Staaten Europa's war Deutschland in seiner Schwäche am meisten dem verderblichen Einflüsse Frankreichs ausge- setzt, und machte sich durch seine Nachahmung französischer Sitte und Bildung nur noch abhängiger von dem westlichen Nachbar. Die meisten Fürsten suchten es Ludwig Xiv. in Glanz und Ueppigkeit nachzumachen, und richteten dadurch ihre Völker zu Grunde. Sie waren stets unter sich uneinig, verletzten die Rechte ihrer Unterthanen ohne Scheu, ver- schleuderten die Staatseinkünfte und drückten das verarmte Volk. Nur der brandenburgische Hof unter Friedrich Wilhelm und der österreichische unter Leopold l. hielten sich von dem französischen Unwesen frei. Die Religion in ihrem damaligen Zustande aber vermochte die Sittlich- keit nicht zu stützen. Die Confessionen der evangelischen Kirche verfolgten sich gegenseitig und ein todter Glaube war in derselben herrschend geworden; sie wäre wohl in starrer Orthodoxie erstorben, wenn nicht in Deutschland durch Spencr, Franke und Zinzendorf, in England durch Wes- ley und Whitefield neue Säfte in dieselbe gekommen wären, die durch die guten Früchte eines in Liebe thätigen Glaubens ihre Lebenskraft bewiesen, wenn auch da und dort sich schädliche Auswüchse zeigten. - Jakob Spener, geboren 1635 im Elsaß, war Oberhofprediger in Dresden, dann Probst in Berlin, Stifter der collegia pietatis, durch die er die evangelische Theologie wieder auf den biblisch-praktischen Standpunkt der Reformatoren zurückzuführen suchte. A. H. Franke, geb. 1663, Spener's reichbegabter Nachfolger in seinem Wirken für biblisch-praktisches Christenthum, war Professor der Theologie in

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 18

1855 - Heidelberg : Winter
18 § 13. Die Perser. §. 14. Die Phönizier. 9. Die Perser. §. 13. Die Perser waren ein anderer Zweig der alten Arier und bestan- den aus 7 Stämmen, welche theils Nomaden, theils Ackerbauer waren. Ihre religiöse und politische Einrichtung hatten sie von den Medern be- kommen. Der König, als Stellvertreter der höchsten Gottheit, war von 7 obersten Hofbeamten, den Stellvertretern der 7 höchsten göttlichen Kräfte, umgeben. Das ganze Land, welches in Satrapieen oder Statt- haltereien eingetheilt war, gehörte ihm eigen, und jede Provinz mußte eine gewisse Summe Geld und Naturalien in den königl. Schatz liefern. Das persische Reich stand zuerst unter assyrischer, dann unter inedi- scher Herrschaft, bis es sich um das Jahr 338 unter seinem König Cyrus unabhängig machte, welcher seine Herrschaft v. Chrmber die meisten damals bekannten Länder Asiens ausdehnte. Cyrus (Kores) war ein Enkel des Mederkönigs Astyages, welcher seine Tochter Man da n e an einen Perserfürsten verheirathet hatte. Als er herangewachsen war, führte er die abgehärteten und tapfern Perser gegen die verweichlichten Bieder, schlug das Heer seines Großvaters und nahm sein Land ein. Er behielt es jedoch nicht unmittelbar, sondern gab es seinem Oheim Darius. Dann wendete er sich gegen den reichen König Krösus von Ly- dien in Kleinasien, der durch Eine Schlacht sein Land an Cyrus verlor, und sein Leben nur durch die Erinnerung an die weisen Lehren rettete, die ihm einst Solon aus Athen gegeben hatte. Nach seiner Zurückknnft aus Kleinasien wendete sich Cyrus, wie wir oben gehört haben, mit seinem Oheim und Schwager Darius gegen das stolze Babylon, eroberte es, und gab den dort gefangenen Juden die Erlaubniß zur Heimkehr aus der babylonischen Ge- fangenschaft. Nachdem er im Krieg gegen die Massageten gefallen war, folgte ihm sein Sohn Kunrbyses, welcher 525 Aegypten eroberte, und aufs Grausamste in dem unglücklichen Lande wüthete. Seine Züge gegen A nr m o n i u m und A e t h i o p i e n mißglück- ten völlig. Nach Babylon zurückgekehrt, starb er bald darauf an einer- zufälligen Verwundung. Nach der kurzen Zwischenregiernng des falschen Smerdis folgte durch die Wahl voll sieben Perserfürsten Darius Hystaspis, welcher die Verwaltung des Reichs auf wohlthätige Weise ordnete, und uns in der Geschichte der Griechen wieder begegnen wird. 10. Die Phönizier. §. 14. Indem nordwestlich vom gelobten Lande liegenden Küstenstrich des mittelländischen Meeres, der vom Libanon durchzogen wird, wohnten die Phönizier, zum Theil Nachkommen Ham's, welche im ganzen Alter-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 49

1855 - Heidelberg : Winter
49 §.51. Alexanders Zug nach Indien. brachen, welche ihn bestimmten, sich mehr und mehr auf das orientalische Element zu stützen. 3. Alerander's Zug nach Indien. §. 51. Ehe er jedoch die Verwaltung seines Reiches ordnen und neu- gestalten wollte, gedachte er erst noch Indien zu erobern und trat an der Spitze von 120,000 Streitern den Zug nach Indien 327 an. Nachdem er über das Paropamisusgebirg gegangen war, denv.cbr. Indus und Hydaspes (Dschelum) überschritten und das gewaltige Heer des Königs P o r ns besiegt hatte und an den Hpphasis, dengränzfluß des Fünfstromlandes, gekommen war, weigerten sich seine Macedonier, ihm weiter zu folgen. Er mußte daher, wenn auch mit Schmerz den Rückzug antreten. Nachdem er den Kr ater mit einer Heeresabtheilung auf dem nächsten Wege nach Persien vorausgeschickt hatte, fuhr er selbst mit dem Hauptheer den Indus hinab. Während sodann Nearch mit Der Flotte in den persischen Meerbusen hinein und an der Küste hin- schiffte, zog Alexander mit dem Landheer durch Gedrosien, wo das- selbe auf dem Zuge durch die Wüste durch Hunger und Durst, Hitze und Staub, vor Entkräftung beinahe erlag. Nachdem er mehrere untreue persische und macedonische Satrapen strenge bestraft hatte, suchte er die Verschmelzung des persischen und hellenischen Wesens durch die große Hochzeit zu Susa zu voll- enden, indem er selbst zwei persische Königstöchter zu Gemahlinnen nahm und 10,000 Macedonier sich mit Perserinnen vermählen ließ. Nach einem Tumulte seiner Veteranen (zu Opis), den er mit großer Geistesgegenwart dämpfte, schickte er sie nach Macedonien zurück und bereitete sich zu einem Zug gegen Arabien vor. Da starb sein Freund Hephästion. Der Schmerz über den Tod desselben, die außerordentliche körperliche und geistige Anstrengung , ver- bunden mit diätetischem Unmaß bei Gastmählern, die er zu Ehren des arabischen Feldzugs hielt, zogen Alexandern ein Fieber zu, das ihn 323 im dreiunddreißigsten Jahre seines Lebens wegraffte, ohne daß von ihm über einen Nachfolger Anordnung getroffen worden war. 4. D i e Auflösung des macedvnisch-griechifchen Weltreichs. 1. Die Diadochenkämpfe; die vier hellenistischen Reiche. §. 52. Unmittelbar nach Alexanders Tod entbrannten unter seinen Heerführern die langwierigen Kämpfe um die Thronnachfolge, Diadochen- Leitfaden der Weltgeschichte. 4

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 184

1873 - Heidelberg : Winter
184 Kap. 153. Joseph Ii. Die sog. Aufklrung. Jesuitenorden. ^ Durch sewe gewaltsamen Reformen in der katholischen Kirche zog er sich den Un-willen der Geistlichkeit und selbst des grten Theils der andern Stnde, - und durch fem unnatrliches Bestreben, allen seinen Vlkern die deutsche Sprache und eine gleich-frmige Gesetzgebung aufzudrngen, die allgemeine Unzufriedenheit zu, die bei den Ungarn tn dumpfe Ghrung, in den Niederlanden in einen offenen Aufstand ber-s. faft alle seine Neuerungen widerrufen; nur das Toleranz- edict, das he Lage der Akatholiken wesentlich verbesserte, und die Aufhebung der Leibeigenschaft trug ihm Segen ein. Der Schmerz der das Milingen fast aller seiner wohlgemeinten Vlker-beglckungsplane, sowie ein seine Gesundheit schwchender Kriegszug gegen die Trken fhrte seinen frhen Tod herbei (1790). Sein Bruder und Nachfolger Leopold Ii. (17901792) konnte nur durch Nachgeben und Ein-lenken die aufgeregten Gemther beruhigen. (3.) Der in Frankreich begonnene Kampf der Aufklrung gegen Aber-glauben und Despotie blieb aber nicht bei der Tilgung wahrer Gebrechen stehen, sondern untergrub zugleich mehr und mehr auch den rechten Grund des Christenthums und aller auf demselben ruhenden Institutionen in Staat und Kirche selbst. Ursprnglich war der Kampf gegen den Kirchenglauben von England ausgegangen, wo durch Hobbes, Locke und Shaftesbury die englischen Deisten anfiengen mit Grnden des plattesten Verstandes die sog. natrliche Religion" an die Stelle der geoffenbarten zu setzen und am Ende auch den Glauben an Gott und Unsterblichkeit fr Aberglauben zu erklären und damit auch den Glauben an alle Tugend zu erschttern. Der Same dieser gefhrlichen Grundstze hatte einen besonders empfnglichen Boden in Frankreich gefunden, wo Ludwig's Xiv. Absolutismus und Heuchelei alle besseren Regungen der Wahrheit und Freiheit unterdrckt hatte, so da nach seinem Tode der geknechtete Geist alle Zgel wegwarf und sich zunchst gegen die Kirche, bald aber auch gegen die Religion selbst richtete, mit deren^Versall auch die Grundlagen des Staates unterwhlt wurden. Namentlich schonte fjoltniics 2bi| und Spott auch das Heiligste nicht, und wenn er auch viele Mibruche mit Recht angegriffen hat, so hat er doch durch die Art und den frivolen Geist seiner Angriffe den Grund der Religion und Tugend selbst untergraben. Auch Rousseau schadete bei all' seiner Erkenntni des verdorbenen socialen Zustandes in seinem idealistischen Streben dadurch, da er die republikanische Verfassung als die beste pries, Kunst und Wissenschaft als verderbliche Gter verwarf, die uere Gleichheit der Menschen und die irdische Wohlfahrt als hchsten Staatszweck aufstellte. Auf dieser von ihm erffneten Bahn berholten ihn fodann die platt aufkl-rerischen, nur dem Materialismus huldigenden Encyclopdisten, die ohne Scheu vor etwas Hherem und Heiligem die Umwlzung alles Bestehen-den vorbereiteten. Zunchst schien sich der Kampf der Gegenkirchlichen blo gegen die Jesuiten, als Hauptsttzen der Hierarchie, zu richten, welche an katholischen Hsen den meisten Einflu hatten. Den Anfang zu ihrer Vertreibung machte Portugal (durch den Minister Pombal), und diesem Beispiel folgten nach einander Frankreich, Spanien, Neapel und Parma, bis selbst Papst Clemens Xiv. (Ganganelli) 1773 den Jesuit eno rden aufhob. (Nichts destoweniger verfolgte der Orden im Stillen und unter andern Formen seine Zwecke und wartete nur auf gnstigere Zeiten. Auch wurde er 1814 vom Papst Pius Vii. wieder hergestellt).

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 19

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 7. Die Inder. 19 Den schädlichen Einfluß der Letztem durch Opfer und Süh- nungen abzuhalten, war das Hauptgeschäft der Priester. Die ganze Religion bat eine astronomische und astrolo- logische Grundlage, und an die Erscheinung und Bewegung der Gestirne waren die wichtigsten Verrichtungen des reli- giösen und bürgerlichen Lebens der Altbaktrer geknüpft. Auch hatten sie nicbt nur die Erntheilung des Jahrs in zwölf Monate oder in 360 Tage mit noch 5 Ergänzungs- tagen, sondern auch die Eintheilung des Himmels durch die Sonnenbahn nach den bekannten zwölf Sternbildern, oder den sogenannten Thierkreis (Zodiakus). Der Gestirndienst des Zendvolks war noch der lauterste, obgleich er schon alle Anfänge des Aberglaubens cnthielr, der bei den übrigen sabäischen Völkern zuletzt mehr oder weniger ins Gräuelhafte sich ausbildete. Die Religions- und Staatsverfassung des Zendvolks gieng nachher durch seinen Priesterstand auf die Meder und von diesen auf die Perser über. (§§. 12 u. 13.) 2. Die Inder. 7. Hon den Ouellgegenden des Indus und Ganges, ja wohl gar von den nördlich von denselben liegenden Ge- birgen, gieng die Bevölkerung und Bildung Indiens aus. Als die ersten festen Stammsitze der, durch körperliche und geistige Vorzüge sich auszeichnenden, alten Inder sind mit Sicherheit die fruchtbaren Alpenthäler des o st p e r si sch e n Hochlandes (des heutigen Afghanistans mit Kabuliftan) anzunehmen. Durch dessen Engpässe sind sie dann, ebenfalls in urvordenklicher Zeit, in das jetzige Ostindien (Hindustan) eingedrungen, wo sie die dem negerartigen (ha- mitischen) Stamme angehörigen Ureinw ohner theils verdrängten, theils (bis auf einige der rohsten Stämme im Dekhan) unterwarfen, zahlreiche Städte anlegten und einen mächtigen P r i e st e r st a a t gründeten, zu dessen ältester 2*

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 97

1845 - Heidelberg : Winter
§. 39. Der peloponnesische Krieg. 97 Sparta forderte nun Athen auf, alten seinen bedrückten Bundesgenossen die Freiheit zu geben, und den Perikles zu verbannen, und da natürlich Athen das nicht that, erklärte Sparta den Krieg. Weil Athen durch seine Seemacht, Sparta aber durch seine Landmacht das Übergewicht hatte, so überließen die Athener auf des Perikles Nath das platte Land den Pelo- ponnesiern zur Verwüstung, während sie ihre Städte ver- theidigten und mit ihren Flotten die peloponnesischen Küsten verheerten. Zum Unglück brach gleich im nächsten Jahre in der mit Menschen überfüllten Stadt Athen eine furchtbare Pest aus, die einen großen Theil der Einwohner und darunter selbst den Perikles, die Hauptstütze Athens, dahin- raffte. An die Stelle dieses Mannes, der bei allen seinen Unter- nehmungen mehr sein Vaterland; als sich, im Auge gehabt, und durch seine Geisteskraft und Mäßigung, so wie durch seine hinreißende Beredtsamkeit das unruhige und begehrliche Volk stets zu zügeln gewußt hatte, traten nun einerseits Nikias, anderseits der rohe Kleon, der sich nur durch niedrige Mittel in der Gunst der Menge zu hatten wußte. Der Krieg dauerte nun mit abwechselndem Glücke fort, wiewohl Athen im Ganzen die Oberhand hatte. Als aber 421 in der Sch lacht-bei Amphipölis auf Seite der be- siegten Athener Kleon, und auf Seite der siegenden Spar- taner deren edler Feldherr B r a sl d a s gefallen war, so gelang es dem Nikias einen Frieden zu vermitteln, der jedoch nur eine kurze Waffenruhe gewährte. Immer schwieriger wurde es, das athenische Volk zu re- gieren, das nur auf den hörte, der seinen Launen und Leiden- schaften, seiner Eitelkeit und seiner Lust am Sinnengenuß zu schmeicheln verstand. Vergebens geißelte Aristophsires in seinen Lustspielen die Thorheiten der Athener; vergebens

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 111

1845 - Heidelberg : Winter
$. 43. Alexanders Zug nach Persien. ttl 334 den Zug gegen das persische Reich an, indem er mit einem auserlesenen Heere von 34,000 Macedoniern und Griechen über den Hellespont setzte. Kaum in Kleinasien angekommen, stellte sich ihm ein großes persisches Heer entgegen, das er aber 333 in der Schlacht am Grainkus (einem Küstenflusse), vorzüglich durch seine eigene persönliche Tapferkeit schlug, so daß ihm nun ganz Kleinasien offen stand. Zuerst befreite er die Städte der kleinasiatischen Griechen; dann nahm er eine Provinz Kleinasiens nach der andern ein. Zu Tarsus in Cilieien zog er sich bei einem unvorsichtigen Bade im Flusse Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu, wurde aber von seinem Arzte Philippus gerettet. Auf seinem Weiterzuge schlug er in demselben Jahre 333 in der Schlacht bei Jssus (in den syrischen Pässen) das 600,000 Mann starke Hauptheer der Perser, welches vom Könige Darius Iil Codomannus selbst angeführt war, so gänzlich, daß das reiche persische Lager sammt des Darius Mutter, Gemahlin, Töchtern und Sohn in die Hände des Siegers fiel. Doch behandelte er die Gefangenen mit solcher Großnuüh und Milde, daß selbst Darius, der in das Innere seines Reiches geflohen war, ihm Dank dafür sagen und ihm Frieden und die Hälfte seines Reiches anbieten ließ. Alexander aber wollte nichts halb, und zog, um sich erst aller Küstenländer zu versichern, durch Syrien nach Phö- nizien, wo ihn der verzweifelte Widerstand der festen und reichen Jnselstadt (Neu-) Tyrus lange aufhielt. Nach ihrer Eroberung und Zerstörung, die dem phönizischen Welthandel ein Ende machte und zugleich die Weis- sagung Ezechiel's (K. 27.) erfüllte, durchzog er Judäa und näherte sich Jerusalem, das sich ihm unterwarf. Da Alerander's Politik es mit sich brachte, die religiösen Ge- bräuche jedes Volkes nicht nur zu ehren, sondern wohl auch mitzumachen, brachte er auch im Tempel zu Jerusalem dem Iehovah ein Opfer nach jüdischem Gebrauche, schenkte den

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 89

1845 - Heidelberg : Winter
§. 37. Die Perserkriege. 89 dessen Ehrgeiz in dem wachsenden Emporstreben des demokra- tischen Athens volle Nahrung fand. Da er auf einem er- neuerten Plünderungszuge gegen die Inseln glücklicher war, als Miltiades, und mehr nach der Gunst der Volkspartei strebte, so wurde er bald ihr Liebling. Mit ihm zugleich lebte ein anderer bedeutender Mann in Athen, Aristides, welcher nicht so demokratisch gesinnt war, und in seiner Würde als Archon einen durchaus unpar- teiischen Charakter zeigte, so daß ihn der Beiname der Ge- rechte zierte. Diesen Mann konnte der ehrgeizige Thcmisto- kles nicht neben sich dulden und brachte es beim Volke dahin, daß Aristides als Feind der Freiheit durch das Scherbengericht (den Ostracismus) verbannt wurde. Da jetzt Themistokles den meisten Einfluß im Staate hatte, so bestimmte er die Athener, vor Allem ihre Flotte zu vergrößern, weil er wohl dachte, daß sie das Haupt- bollwerk der Rettung Griechenlands gegen die nun andrin- gende Gesammtmacht der Perser werden könnte. ». Dritter Feldzug der Perser. §. 37. bereits seit drei Jahren rüstete sich Darius mit großen Anstrengungen zu seinem dritten Rachezug gegen Athen und Griechenland, starb aber, ehe er ihn ausführen konnte, und sein Sohn und Nachfolger Lerxes unternahm ihn nur ungern und auf vielfache Anreizungen Solcher, die Gewinn davon hofften, besonders des Hippias. Nach unermeßlichen Rüstungen setzte sich endlich der Zug des persischen Landheeres, unter Serres persönlicher Führung, gegen Griechenland in Bewegung und gieng nach einem feierlichen Opfer über die Brücke, die man zu diesem Ende über den H e l l e s p o n t geschlagen hatte. Voraus ein unzähliger Troß von Lastträgern und Pack-

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 90

1845 - Heidelberg : Winter
90 §. 37, Die Perserkriege. knechten, Marketendern, Mastvieh und Hunden: dann eine auserlesene Schaar von 1000 Reitern und 1000 Fußgän- gern; dann die heiligen Sounenrosse; dann der Himmels- wagen mit acht weißen Rossen bespannt; dann des Königs Wagen; dann wieder eben so viel auserlesene Reiter und Fußgänger; dann das Hauptbeer nach den verschiedenen Völkerschaften, jede in ihrer eigenthümlichen Tracht und Waffenrüstung, — zusammen ein Zug von anderthalb Mil- lionen Menschen, der 7 Tage und 7 Nächte hintereinander währte. Während die Flotte an den thrazischen Küsten hin- segelte, und durch den Kanal fuhr, welchen Xerres zur Vermei- dung eines abermaligen Schiffbruchs, durch das Vorgebirg A t h o s hatte graben lassen, — zog das Landheer unauf- gehalten durch Thrazien rmd Macedonien und rückte in Thessalien ein. Unterdessen hatten die meisten griechischen Städte den vorausgesandten Boten des Serres ihre Unterwerfung er- klärt ; nur Athen, T h e s p i ä, P l a t ä ä, Sparta und die mit ihm verbundenen peloponnesischen Städte hatten die Huldigung verweigert, alle Fehden unter einander auf- gehoben und sich zum Widerstand entschlossen. Das griechische Landheer sollte das persische Landheer bei den Gebirgspässen von Thermopylä aufhalten, die Flotte sollte sich an der Nordspitze von Euböa aufstel- lcn; bei dem Landheere waren besonders die Spartaner, bei der Flotte die Athener. Da Sparta noch die Hege- in o n i e d. i. die Oberanführung oder Vorortschaft hatte, so wurde das Landheer von dem Spartaner Leoni das, die Flotte von dem Spartaner Eurybi3des befehligt. Es war im Juli des Jahres v. Ehr., als Leonidas beithermopylä an der Spitze des kleinen griechischen Heeres mit der persischen Übermacht zusammentraf. Lange hielt die Tapferkeit der Griechen die in den Engpaß eindringenden feindlichen Massen auf, bis
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