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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 27

1913 - [s.l.] : Hirt
7. Manch, Attila, Theoderich der Groe. 27 knigliches Begrbnis bereiteten sie ihrem Könige. Ein Flu, der Busento, wurde abgeleitet. Mit dem Leichnam, der mit dem kniglichen Kriegsschmuck angetan war, wurden sein Lieblingsro und viele Kostbar-feiten ins Grab versenkt. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zu-rckgeleitet, damit keines Rmers schnde Habsucht des Gotenknigs Grabesfrieden stren knne, mz^noch jetzt rauschen die Busentowogeu der den Gebeinen W.antfy^/' Eine Gnadenfrist wardem Rmischen deiche noch beschieden. Wohl Attila, hatten die Hunnen eine gewaltige Herrschaft begrndet, denn unter ihnen ^ ^ , trat ein Welteroberer auf: König Attila Etzel (ober Gottesgeiel", wie Y* er sich selbst nannte). In Ungarn war der Mittelpunkt seiner Macht; " f von hier aus gebot er bis an die Wolga, die Ostsee und den Rhein der viele Völker. Reiche Schtze waren von den Hunnen zusammengeraubt worden, doch blieb der Herrscher den alten einfachen Sitten seiner Vter g treu. Er wohnte in einem hlzernen Gebude; seinen Gsten setzte er zwar auf goldenen und silbernen Schsseln^ auserlesene Leckerbissen vor, er selbst aber a nur von Holztellern einfache Speisen und trank keinen Wein. Unscheinbar war seine Gestalt, hlich waren seine Gesichtszge, aber aus den Augen leuchtete Tatenlust und Herrscherkraft. Auch er gedachte Rom zu erobery. Zuerst zog er der den Rhein Jbfng nach Gallien, um den letzten tchtigen rmischen Feldherrn Aetius zu l|ue*n vertreiben. Doch dieser gewann mit Hilfe der Westgoten in der Riesen-schlacht auf den Katalaunischen Feldern (im Jahre 451) den Sieg, allerdings erst nach hartnckigem Kampfe. Eine Sage erzhlt, der Streit sei so erbittert gewesen, da sogar die Geister der Erschlagenen in der Luft noch weiter gekmpft htten. Attila verzweifelte am Abend des Schlachttages an seiner Rettung; er lie einen Scheiterhaufen aus hlzernen Stteln er-richten, um sich zu verbrennen, wenn die Rmer ihn von neuem angriffen. Aber die Verluste der Rmer waren zu groß, sie waren zufrieden, von Attila nicht besiegt zu sein, und dieser zog sich nach Ungarn zurck. Bald G brach er mit einem noch strkeren Heere in Italien ein, erreichte aber Rom nicht und starb bald darauf. Bei der Totenfeier fchoren sich die Heerfhrer Attilas $ot>. das Haupthaar ab und zerschnitten sich das Gesicht mit Messern; der Leichnam wurde in drei Srge von Gold, von Silber und von Eisen eingeschlossen und mit vielen Schtzen beim Schein der Sterne in die Erde oersenkt. Kein Hgel, kein Denkmal zeigte den Ort des Begrbnisses. Seine Herrschaft zersiel mit seinem Tode, da seine Shne uneinig waren und des Vaters Tchtigkeit nicht besaen. Das Rmerreich wurde immer schwcher; endlich zerstrte es ein germanischer Heerfhrer, Odoaker, im ^abre 476. Aber wieder befeindeten

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 71

1913 - [s.l.] : Hirt
18. Doktor Martin Luther. 71 sind frhlich, haben auch schne kleine Pferdlein mit goldenen Zznmen und silbernen Stteln. Da fragt' ich den Mann, des der Garten ist, wes die Kinder wren. Da sprach er: Es sind die Kinder, die gern beten, lernen und fromm sind. Da sprach ich: Lieber Mann, ich Hab' auch einen Sohn, heit Hnsichen Luther: mcht er nicht auch in den Garten kommen, da er auch solche schne pfel und Birnen essen mchte und solche Pferdlein reiten und mit diesen Kindern spielen? Da sprach der Mann: Wenn er gern betet, lernt und fromm ist, so soll er auch in den Garten kommen, seine Freuude auch, und wenn sie alle zusammenkommen, Luther im Kreise seiner Familie. (Nach dem Gemlde von Spangenberg.) so werden sie auch Pfeifen, Pauken, Lauten und allerlei Saitenspiel haben, auch tanzen und mit kleinen Armbrsten schieen. Und er zeigte mir eine feine Wiese im Garten, zum Tauzen zugerichtet, da hingen eitel goldene Pfeifen, Pauke und feine silberne Armbrste. Aber es war noch frhe, da die Kinder noch nicht gegessen hatten. Darum konnte ich des Tanzes nicht erharren und sprach zu dem Manne: Ach, lieber Herr, ich will flugs hingehen und das alles meinem lieben Shnlein Hnsichen schreiben, da er ja fleiig bete und wohl lerne und fromm fei, auf da er auch in diesen Garten komme; aber er hat eine Muhme Lene, die mu er mitbringen. Da sprach der Mann: Es soll ja sein, gehe hin und schreibe ihm also. Darum, liebes Shnlein Hnsichen, lerne und

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 79

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 79 rgere Qulgeister als die Soldaten Wallensteins. Jetzt schien dieser Deutschland allein aus der Not retten zu knnen. Er war friedliebender als der Kaiser. Vor allem wollte er die Schweden aus Deutschland wieder hinausbringen; denn fr den Tod ihres Knigs wollten sich diese durch ein schnes Stck deutschen Landes bezahlt machen. Da er den Kaiser oon seinen Absichten nicht unterrichtete, so fate dieser ein tiefes Mitrauen gegen ihn, und als er gar glaubte, frchten zu mssen, da Wallenstein im Begriff stehe, sich mit des Kaisers Feinden zu verbnden, um bei dieser Gelegenheit fr sich die Krone von Bhmen zu gewinnen, da entschlo man sich, ihn zum zweitenmal abzusetzen. Aber wrde er sich diesmal wieder fgen? Da man frchtete, da das Heer vielleicht mehr feinem Feldherrn als feinem Kaiser anhangen werde, so ging man heimlich und versteckt zu Werke, untergrub zunchst das Vertrauen der Offiziere und Soldaten, indem man ihnen Wallenstein als Verrter darstellte. Dadurch gelang es, die Mehrzahl der Regimenter von ihm abwendig zu machen. Mit den brigen zog er nach Eger, als wenn er sich mit den Schweden vereinigen wollte. Besonders vertraute er einem Obersten Butler. Dieser aber stand auf der Seite des Kaisers und lie zuerst bei einem Gastmahl die wichtigsten Anhnger Wallensteins tten, dann schickte er einige seiner Dragoner ab, um Wallenstein selbst zu ermorden. Der hatte eben ein Bad genommen und war im Begriff, schlafen zu gehen. Sein Mundschenk, der ihm in goldener Schale den Schlaftrunk gebracht hatte, begegnete den Hereinstrmenden und warnte sie, die Ruhe seines Herrn zu stren. Aber sie verfetzten ihm eine Wunde und erhoben das Geschrei: Rebellen!" Whrend Wallenstein bei diesem Lrm im Nachtgewande nach dem Fenster ging, stieen die Dragoner Butlers die Tr auf und schrien ihm die Worte zu: Schelm und Verrter!" Jetzt erkannte Wallenstein, da er verloren sei. Au einen Tisch gelehnt, die Lippen bewegend, aber ohne einen Laut von sich zu geben, spannte er die Arme weit ans und empfing den Todessto. Das Ende dieses bedeutenden Mannes war um so bedauerlicher, als er^j*ns dadurch der Abschlu des Krieges weit hinausgerckt wurde. Denn nun mischten sich die Franzosen auch noch in den Kampf ein, und erst 1648 kam der fr Deutschland beraus unheilvolle und doch so notwendige Westflische Friede" zustande. Aber da berhaupt Friede wurde, war ein Glck, und dankbar sang man: Nun danket alle Gott!" War auch das Land wst, viele Drfer verschwunden, die Städte Trmmerhaufen, die Evangelischen dursten von nun an ihres Glaubens (eben, und das Land erholte sich, wenn auch sehr langsam, von jenem furchtbarsten aller Kriege./

4. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 99

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
99 Zunchst fhrte er allenthalben die grte Sparsamkeit ein, wodurch er die jhrlichen Einnahmen um etwa 21 Millionen Mk. vermehrte. Seinen Vater lie er mit aller Pracht -und Herrlichkeit, die er im Leben geliebt hatte, beisetzen: dann aber hatte das gln-zende Hofleben ein Ende. Von den 100 Kammerdienern behielt er nur zwlf, statt der 32 Kammerherren hatte er nur einen ntig. Die prchtigen Wagen und teuren Luxuspferde wurden verkauft, kostbare Polstersthle und wertvolle Teppiche abgeschafft, und die berfls-sigen goldenen und silbernen Gerte wanderten in die Mnze. Er war ein Feind der franzsischen Modetorheiten; sein tgliches Kleid war der Soldatenrock, und nur bei festlichen Gelegenheiten kleidete er sich stattlicher. Auch in seiner Familie duldete er keinerlei Kleider-aufwand; seine Gemahlin und seine Tchter muten sich ihre Kleider meist selber nhen. Im Arbeitszimmer fanden sich nur hlzerne Sthle und Bnke; aber berall mute die grte Reinlichkeit und Ordnung herrschen. Die knigliche Familie speiste nicht besser als viele Brgersleute. Sittenloses und leichtfertiges Treiben, wie es an den meisten europischen Hfen nach franzsischem Muster blich war, kannte man in Berlin nicht. Deutsche Sitte und deutsche Sprache herrschten am Hose und in der Familie des Knigs. Der Beamkensland. Friedrich Wilhelm ist der Begrnder des preuischen Beamtenstaates. Wie er selbst ein Muster der grten Pflichttreue war, so sollten auch seine Beamten pnktliche Ordnung in allen Geschften beobachten und eine gleichmige Frsorge fr alle Untertanen zeigen; denn Wir sie dafor bezahlen, da sie arbei-ten sollen." Innerhalb dreier Jahre bereiste der König regelmig sein ganzes Land und lie sich der alles Bericht erstatten. Er erschien oft ganz pltzlich, und fand er etwas nicht in Ordnung, so gab es derbe Strafen. Um sich von der Ehrlichkeit seiner Beamten zu berzeugen, sah er selbst alle Rechnungen durch. Neben strenger Pflichterfllung muten sich die Beamten auch daran gewhnen, mit wenigem zufrieden zu sein und hiernach ihre Ausgaben einzurichten. Gleich nach der Thronbesteigung lie der König sich die Verzeichnisse der das Einkommen, die Raturallieferungen und die Ruhegehlter der Beamten vorlegen. Wo er die Bezge fr zu hoch hielt, machte er scharfe Abstriche, so da die Gesamt-ausgbe um nahezu vier Fnftel verkrzt wurde. Die kniglichen Beamten konnten zu ihren Dienstreisen von den Bauern Pferde verlangen; aber es wurden manche Dienstreisen 7* -

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 100

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
100 unternommen, die nichts weiter als Vergngungsfahrten waren. Diesem belstande machte der König ein Ende mit den Worten: Ich will nicht, da meine Rte in den Provinzen mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." Wer bei den Reisen einen Bauer zwang, in zwei Stunden mehr als anderthalb Meilen zu fahren, wurde bestraft. Lie sich ein Offizier eine solche Pflichtvergessenheit zu schulden kommen, so mute er fr jede halbe Stunde, die der Bauer zu stark gefahren hatte, 30 Mark Strafe zahlen. Rechtspflege und Verwaltung. In seinem strengen Gerechtigkeitssinn suchte der König mit Untersttzung des Juristen Samuel Cocceji auch das Rechtswegen zu verbessern. Er forderte gleiches Recht fr alle und schnelle Erledigung aller Streitsachen. Die Vorrechte es Adels auf dem Lande und der Patrizier in den Stdten wurden im Interesse der Gesamt-bevlkerung beschrnkt. Der König schaffte ferner die Hexen-Prozesse ab, indem er verbot, gegen vermeintliche Zauberer und Hexen das gerichtliche Verfahren einzuleiten. Er hielt sich auch fr berechtigt, richterliche Urteile zu mildern oder auch zu verschrfen. Friedrich Wilhelm I. ist ferner der Schpfer einer einheitlichen preuischen Verwaltung. An die Stelle der noch vorhandenen stndischen Gewalten traten bei der Reform von 1723 allenthalben knigliche Beamte. In den Stdten hatten Steuer-r t e, auf dem Lande L a n d r t e die Polizei- und Steuer-Verwaltung. Sie unterstanden den provinzialen Kriegs- und Domnenkammern, die unseren Regierungen entsprechen. Die Kammern waren wiederum dem Generaldirektorium unter-stellt, der obersten Staats- (Zentral-) Behrde, deren einzelnen Abteilungen fr Justiz-, Kriegs-, Finanz- und Domnenwesen Minister vorstanden. Die Oberleitung lag in den Hnden 'des Knigs. Die Generalrechenkammer, die heutige Oberrechnungskammer in Potsdam, wurde zur Beaufsichtigung der gesamten Finanzver-waltung eingerichtet; alle Rechnungen der staatlichen Verwaltung wurden hier einer genauen Prfung unterzogen. Der Geheime Rat lste sich auf; der Erledigung der auswrtigen Angelegenheiten diente seit 1728 eine eigene Behrde, das Kabinetts-Ministerium. Das Gewerbe. Friedrich Wilhelm I. duldete nicht, da seine Untertanen auslndische Stoffe trugen, weil er nicht wollte, da Geld fr Kleidungsstcke in das Ausland gebracht wrde; die Ein-

6. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 106

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
106 "ach franzsischer Mode, sa auf seinem Zimmer in Schlafrock und Pantoffeln, las eifrig franzsische Schriftsteller und machte zu seinem Vergngen franzsische Gedichte, oder er blies die Flte, worin er es bis zur Meisterschaft gebracht hatte. Die religisen bungen im Schlosse langweilten ihn, die Unterhaltung im Tabakskollegium war ihm zu wenig geistreich, und an der Jagd, die sein Vater besonders liebte, fand er kein Vergngen. Friedrich schenkte gern Bedrftigen, und die eigenen Bedrfnisse erforderten ebenfalls viel Geld. Vater und Sohn stimmten also in manchen wesentlichen Punkten durchaus nicht berein, und da ferner der König den aufstrebenden Geist seines Sohnes verkannte, so geschah es, da zwischen beiden eine Spannung entstand, die immer grer wurde. Dazu kam noch, da sich der König oft vom Zorne hinreien lie, den Prinzen ffentlich mit harten Worten schalt und von seinem Zchtigungsrecht nicht selten in der empfindlichsten Weise Gebrauch machte. Fritz ist ein Quer-pfeifer und Poet," pflegte er wohl zu sagen, er macht sich nichts aus Soldaten und wird mir die ganze Arbeit verderben." Die Kluft zwischen Vater und Sohn erweiterte sich noch mehr, als die Mutter, die Knigin Sophie Dorothea, zwischen ihren Kindern und den Kindern ihres Bruders, des Knigs von England, eine Doppelheirat einzuleiten suchte. Beeinflut von dem sterreichischen Gesandten Seckendorf, dem eine Verbindung zwischen Preußen und England nicht genehm war, wollte der König von der geplanten Vermhlung nichts wissen, wnschte vielmehr die Verbindung seines Sohnes mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern. Der Fluchtversuch. Durch eine Flucht zu seinem Oheim, dem Könige von England, suchte sich der Prinz aus seiner harten Lage zu befreien. Zwei befreundete Offiziere, von Katte in Berlin und von Keith in Wesel, wurden mit ins Vertrauen ge-zogen. Schon war alles zur Flucht bereit, da scheiterte das Vor-haben. Der Leutnant von Keith entkam glcklich, Friedrich aber und von Katte wurden gefangen genommen und beide nach der Festung Kstrin geschickt: von Katte wurde zum Tode verurteilt und auf dem Gefngnisplatz von Kstrirt vor den Fenstern Friedrichs hingerichtet. Der König sah in dem Plane seines Sohnes eine Lieb-losigkeit gegen den Vater, eine Schdigung des Ansehens des Staates und vor allem eine soldatische Pflichtvergessenheit. Er stie deshalb den Kronprinzen ms

7. Griechische und römische Geschichte - S. 18

1913 - Leipzig : Hirt
18 I. Die Griechen. 7 mehr demokratisch wurde: die Zahl der Ratsherren wurde auf 500 vermehrt; die Wahl der Beamten erfolgte durch das Los; die Wieder-kehr der Tyrannis sollte durch das Scherbengericht verhindert werden. Das Scherbengericht hat seinen Namen von den Tfelchen, auf die in der Volkse Versammlung der Name eines Mannes geschrieben wurde, dessen Anwesenheit fr den Staat nachteilig erschien. Trug eine gewisse Anzahl von Tfelchen seinen Namen, so mute er die Stadt verlassen. Als eine entehrende Strafe galt dies nicht. 7. Das tgliche Leben. 1. Kleidung. Das Klima erforderte eine leichte, der Schnheitssinn eine einfache, geschmackvolle Kleidung. Sie bestand im wesentlichen aus zwei Stcken: der dem leinenen oder wollenen Chiton, der entweder keine oder kurze rmel hatte, trugen beide Geschlechter das Himtion, ein wollenes, weies oder farbiges, viereckiges Tuch, in das man sich auf verschiedene Weise geschickt einhllte. Die gefllige Erscheinung des Anzugs beruhte auf einem schnen Faltenwurf. Ein von den Thessaliern ent-lehntes Kleidungsstck war die Chlamys, ein groer wollener berwurf. An die Fe band man beim Ausgehen Sandalen oder zog Schuhe an, die den Fu ganz bedeckten oder doch nur die Zehen frei lieen. Eine Kopfbedeckung trugen die Männer fr gewhnlich nicht, aber dem Griechen gefiel der Schmuck des grnen Kranzes; er zierte Archonten, Redner, Sieger im Wettkampf, Opfernde, Schmausende und Tote. Zu den Bedrfnissen der Frauen beim Ausgehen gehrte das Kops-tnch oder die Haube. Vornehmere erschienen gern mit Strohhut, Sonnen-schirm und Fcher, auch mit Spangen, Hals- und Armschmuck aus Gold und edelm Gestein. Die Mode sorgte fr Abwechslung in der Kleidung (z. B. in der Form des Obergewandes, der Schuhe) und beeinflute bereits im Altertum die Barttracht der Männer (Backenbart in homerischer, Vollbart in peri-kleischer*) Zeit). 2. Wohnung. In den lteren Zeiten waren die Wohnungen sehr einfach, meist einstckig und flach gedeckt (in der perikleifchen Zeit zweistckig). Sie hatten gewhnlich zwei Teile, die Mnnerwohnung und die Frauenwohnung. In jedem befand sich in der Mitte ein mit Sulen umgebener Hof, um den herum die Gemcher lagen. Dem einfachen ueren entsprach die innere Einrichtung. An Mbeln finden wir Bnke, die als Bettstellen und zum Liegen beim Lesen, Schreiben und Essen (die Frauen saen beim Essen) dienten, Truhen, Tische und Sthle von verschiedener Form. In keinem besseren Hause fehlte eine Badeeinrichtung. 3. Nahrung. Die Griechen nahmen in der Regel drei Mahlzeiten am Tage ein, morgens, mittags und gegen Abend. Zum Frhstck ge-uosseu sie nur Brot, in Wein getaucht; die zweite Mahlzeit bestand aus *) der Perikles vgl. 11.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 19

1913 - Leipzig : Hirt
7, 8 Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 19 verschiedenen warmen oder kalten Speisen, die dritte war die Hauptmahl zeit. Gste hie man auch ohne Einladung stets willkommen. Vor und nach dem Essen wusch man sich die Hnde, da Messer und Gabeln nicht benutzt wurden. An die Hauptmahlzeit schlo sich bei Reichen oft ein Trinkgelage, wobei es fr barbarisch galt, den Wein nicht mit Wasser gemischt zu trinken. Snger und Tnzer dienten zur Unterhaltung. Bezeichnend war die Ausstattung der Mahlzeiten bei den verschiedenen Stmmen: der Spartiate a drftig, der Athener mig, der Thebaner reichlich, der Syraknsaner schwelgerisch. 4. Husliches Leben. Whrend die Männer ihre Zeit zum grten Teil auer dem Hanse in Geschften, Besuchen, krperlichen bungen und Versammlungen zubrachten, lebten die Frauen und Mdchen in den meisten griechischen Staaten so zurckgezogen wie in Athen. Beschrnkt wie ihr Leben war ihre Ausbildung. Da es an Anlssen fehlte, andere als hns-liche Kenntnisse zu verwerten, erhielten sie nur zu Hause einen notdrftigen: Unterricht in den Elementarfchern. Mit dem Spinnrocken und der d.'.zu gehrenden Spindel, dem Webstuhl und der Nadel hatten sie tagaus, tagein zu tun, obgleich die Griechen auch die fabrikmige Herstellung der Kleiduugsstosse kannten. Das Mahlen, Backen und Kochen dagegen ber-lieen sie der Dienerschaft. Um in das eintnige Leben etwas Abwechslung zu bringen, unterhielten sich die Frauen und Mdchen mit Musik, Gesaug, Tanz, Schaukeln und Ballspiel. Eine freiere Stellung hatten die Frauen bei den kleinasiatischen olern. Auf Lesbos lebte um 600 Sappho, die grte griechische Dichterin. Als Vorsteherin einer Musenschule" unterwies sie begabte Jungfrauen in Dichtkunst und Musik. Vgl. auch die Spartanerinnen, 5, 3 . Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 8. Der Kampf gegen Darius. 1. Ursache und einleitende Unternehmungen. Zur Zeit des Pisistratos befreite der Perser Cyrus sein Land von medischer Herrschaft und unter-warf dann alle Völker vom ^ndus bis aus Mittelmeer, auch die Städte der kleinafiatifchen Griechen. Unter seinen Nachfolgern befestigte sich die persische Herrschaft und erweiterte sich der gypten, Thrazien und Mazedonien (vgl. . 20 oben); das eigentliche Griechenland, dessen Kultur die Eroberuugs-lust des Knigs Darius noch mehr reizte, schien dem Schicksal der Nachbar-lnder nicht entgehen zu knnen. Ein Aufstand der kleinasiatischen ^oner im Jahre 500 unter Fhrung des ehrgeizigen Aristgoras, des 500. Herrschers von Milet, war der Anfang des ungleichen Kampfes zwischen dem nngeheueru Perserreiche und dem kleinen Griechenland. Der Auf-stand der Joner wurde, obgleich die Athener ihren Stammesgenossen mit zwanzig Schiffen zu Hilfe kamen, unterdrckt. Erzrnt der die 2*

9. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1913 - Leipzig : Hirt
Griechen. 7. Griechische Hausgerte und Vasen. .Wassergef. b Vorratsgef. c und l Krge mit 2 Henkeln. und 5 Trinkschalen. e Mischaef g Weinkanne, h Becher. Plan eines griechischen Theaters. Bild 811. Am griechischen Theater sind drei Teile zu unterscheiden: die Bhne mit dem Bhnengebude, der Chorraum und der Zuschauerraum. Von der Bhne führen drei Tren, durch die die Schauspieler aus- und eintraten in den mittleren Teil des hohen Bhnengebudes, das auf drei Seiten die Bhne abschliet. Eine doppelte Freitreppe fhrt in den Chorraum (Orchestra, d. h. Tanzplatz, genannt), in dessen Mitte der Altar des Dionysos (Bakchos) steht' Der Zuschauerraum, im Halbkreis um den Chorraum an-gelegt, besteht aus steinernen Sitzreihen, von denen die hinteren immer hher sind und einen weiteren Bogen bilden als die vorderen. Zum Bau eines Theaters whlte man deshalb mglichst einen Platz, dessen natrliche Bodengestalt eine solche Anordnung erniglichte. Der Zuschauerraum wird durch Treppen und einen wagerechten Ganq unter-orochen und oben durch eine Mauer abgeschlossen, an die sich nach innen ein Sulengang schliet. Die ^u-gange sind rechts und links zwischen dem Bhnengebude und dem Zuschauerraum. Die Auffhrungen fanden nur an religisen Festen statt, am meisten an denen des Dionnlos ? mej!re" 2ase 'n Anspruch. Sie standen wie die ganzen Feste unter der Leitung von wurden L?tur Schauspieler und Chore sorgten. Die Stoffe der Tragdien (Schauspiele ernsten * r-! tmmer den 0tter= und Heldensagen entnommen, während die Komdien (Lust-burrf? i 1ts(iim der damaligen Zeit darstellten. Der Ort der Handlung wurde s der 233(1,16 des Bhnengebudes angedeutet. Die Schauspieler erhhten Aufvomervne^ r .Kothurne" unter den Fen, durch einen Haaraufsatz der der Stirn und durch Ii S v f " ,,en mttteis verschiedener Masken in verschiedenen Rollen nacheinander auf-Ssnnhhmn rn s "ruenrollen wurden von Mnnern gegeben. Die von den Schauspielern dargestellte wurden Zs ffhnrl h eir'se des ^crs, die von reigenartigen Bewegungen begleitet wesentlichen Teil !er Auffh?ung?n.^" S^flufpiei hervorgegangen, und sie bildeten immer einen

10. Griechische und römische Geschichte - S. 58

1913 - Leipzig : Hirt
58 Ii. Die Rmer. 33, 34 lateinischen Sprache, der berhmteste Anwalt und Redner vor Gericht. Seine geistige berlegenheit hatte er der vertieften Bildung zu verdanken, die er sich auf seiner Studienreise in Griechenland erworben hatte. 2. Der Todeskampf der Republik. Brutus und Cassins sammelten im Osten ein Heer und schlugen in Mazedonien ihr Lager auf. Bei 42. Philippi wurden sie 42 von den Truppen des Antonius und Octavianns wesentlich durch Antonius' geschickte Fhrung besiegt. Brutus und Cassius und viele ihrer Anhnger gaben sich selbst den Tod. Die Sieger teilten nun das Reich unter sich: Antonius bekam den Osten, Octavianus Italien und den Westen, dem Lepidns blieb, wenigstens fr die nchsten Jahre, Afrika. 3. Octavians Sieg. Whrend Octavianus in Italien Ruhe und Ordnung herstellte und Senat und Volk immer mehr fr sich gewann, fhrte Antonius in Alexandria ein unwrdiges, schwelgerisches Leben. Er verga sich sogar so weit, der Knigin Kleopatra ganze Provinzen zu schenken und um ihretwillen seine edle Gemahlin Octavia, die Schwester des Octavianus, zu verstoen. Dadurch entstand zwischen den beiden Machthabern ein unheilbarer Bruch. In der Seeschlacht beim Vorgebirge 31. Aktinm, 31, siegte Octavianus der Antonius und Kleopatra, das Abendland der das Morgenland. Antonius und Kleopatra tteten sich 30. selbst; gypten wurde rmische Provinz im Jahre 30. Octavianus aber konnte als alleiniger Machthaber den Janustempel schlieen*). 34. Leben und Sitten. 1. Das Theater. Die Theatervorstellungen bildeten einen Teil der ffentlichen Spiele, die auf das ungestme Verlangen des Volkes nach Brot und Spielen" sich so vermehrten, da sie schlielich der hundert Tage im Jahre einnahmen. Die Einrichtung des Theaters und die Art und Weise der Vorstellungen war von der griechischen nicht wesentlich verschieden. Doch war der Aufwand fr Anzge und Ausstattung in bestndigem Wachsen begriffen; so verlangte es der rmische Geschmack, während der Grieche sich am Inhalt allein begeistern konnte. Die Schauspieler waren grtenteils Sklaven und Freigelassene von griechischer Herkunft. Ihr Stand war deshalb verachtet. Seitdem aber Sulla viele Komdianten zu reichen Leuten gemacht und Cicero auf die Bedeutung ihrer Kunst fr die Beredsamkeit hingewiesen hatte, waren die Bhnenknstler auch in feineren Kreisen gern gesehene Gste. 2. Der Zirkus war seit den ltesten Zeiten vorzugsweise fr Wagen-rennen bestimmt. Auf leichten zweirdrigen Wagen durchjagten die Wagen-lenker die Bahn, durch weie und rote, spter auch durch blaue und grne Tuniken unterschieden. Ganz Rom nahm lebhaften Anteil an den Erfolgen der Zirkusparteien. *) Bisher war nach der berlieferung der Janustempel seit Nnmas Zeiten nur einmal geschlossen gewesen, zwischen dem ersten und zweiten Pnnischen Kriege.
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