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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 106

1911 - Erfurt : Keyser
— 106 — Gegen 8 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Zwölf der geachletsten Ratsherren trugen den silbernen Sarg der beiden Heiligen auf ihren Schultern. Voran wehte die prächtige, goldene Ratsfahne mit den darauf gemalten Bildnissen der Märtyrer. Der schimmernde Sarg war von Weihrauchwolken umhüllt. Ihm folgten die sämtlichen Geistlichen in ihren prächtigen Gewändern, die übrigen Mitglieder des Rates, alle in Erfurt zur Zeit sich aufhaltenden fürstlichen Personen, Grafen und Ritter in ihren glänzenden Rüstungen und endlich die zahllose Menge der Bürger und frommen Wallfahrer. Alle Glocken läuteten, und die waffentra-genden Bürger begleiteten in ihren blanken Harnischen den Zug oder hatten in den durchzogenen Straßen Ausstellung genommen. Im Jahre 1521 wurde die Prozession zum letzten Male abgehalten; das für Erfurt so merkwürdige und einträgliche Fest erreichte durch den Banernansruhr sein Ende. Der silberne Sarg wurde zur größeren Sicherheit auf das Rathaus geschafft, wo er eine Zeit verblieb. Später aber beschlossen die Väter der Stadt, der Ratskasse, die durch große Ausgaben völlig erschöpft war, neue Mittel dadurch zuzuführen, daß sie den Sarg zu Geld umprägen ließen. Die Geldstücke führten den Namen Sargpfennige. Die beiden Heiligen wurden einstweilen in einen hölzernen Sarg gelegt, den man nach dem Muster des silbernen gefertigt hatte. Noch heute kann man diesen Sarkophag mit seinen reichen Verzierungen sehen. (Nach Konstantin Beyer.) 37. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustände Erfurts in der zweiten Baisse des fünfzehnten Jahrhunderts. Krasser Aberglaube: Bei der Betrachtung der gesellschaft- lichen wie wirtschaftlichen Verhältnisse am Ausgange des Mittelalters fällt uns der krasse Aberglaube auf, welcher allgemein bei hoch und niedrig, bei Ungebildeten und Gebildeten, ja selbst bei Gelehrten und Schriftstellern, in Laien- wie in geistlichen Kreisen herrschte. Dazu war eine schier unglaubliche Unwissenheit, besonders in geschichtlichen und geographischen Dingen verbreitet. Unser Chronist sagt: Mainz, Mognneia, liegt an zwei Flüssen, am Moygin und an der Ezya. Es war ihm unbekannt, daß seine Bischofsstadt also außer am Main am Rhein lag, und er erdachte sich in Anlehnung an den lateinischen Namen Mognneia den Fluß Ezya. — Selbst nicht einmal vor der biblischen und kirchlichen Ueberlieferung machten Aberglaube und Unwissenheit Halt. So wirb, um bafür ein Beispiel zu erzählen, die Geschichte des Verräters Jubas in der unglaublichsten Weise umgestaltet. Die Mutter des Jubas träumt, daß sie einem bösen und verworfenen Sohne, der „dem Teufel gleich wäre", das Leben geben Würbe. Das Kind wirb nach der Geburt von bett erschrockenen Eltern, die in Jerusalem wohnen,

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 112

1911 - Magdeburg : Creutz
112 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. und dem Fabrikorte Apolda vorüber, um sich bei dem Bade- und Salinen- orte Sulza mit der Saale zu vereinigen (150 km). 2. Die Unstrut, d. h. große Strut (sumpfiges Ried). Die Unstrut dringt aus deu Kalkbergen des Oberen Eichsseldes. Ihr Oberlauf windet sich zwischen Düu und Hainich nach So. Die Unstrut und ihre zahlreichen Zuflüsse haben von den Höhen nach und nach viel fruchtbaren Boden in das Tal geschwemmt. Der Fleiß der Menschen hat daraus ein üppiges Fruchtland geschaffen, in dem Wiesen, Getreide- und Gemüsefelder miteinander abwechseln. Die Mittelpunkte des Ackerbaues und der Gewerbtätigkeit sind die Städte Mühlhausen und Langensalza. Nachdem die Unstrut die Gera, die ein sehr fruchtbares Tal bewässert, rechts aufgenommen hat, wendet sie sich nach N. In vielen Bogen um- strömt sie die Höhenzüge, die ihre linken Nebenflüsse H e l b e und Wipper trennen. Auch hier im Mittellaufe ist das Tal breit und ertrag- reich, besonders bei Sömmerda. Bei Artern hat die Unstrut ihren nörd- lichsten Punkt erreicht. Die Ausläufer des Kyffhäufers zwingen sie, ihre Richtung zu ändern. Sie wendet sich deshalb in das L ä n g s t a l, das die Thüringer Grenzplatte und die Finne bilden. Unterhalb Artern fließt ihr der letzte grötzere Nebenfluß, die H e l m e, zu. Nur uoch eine kurze Strecke ist das Unstruttal breit und voll lachender Felder;-denn bald tritt die Grenzplatte in steilem Abfall dicht an sie heran. Hier bricht man guten Sandstein und fördert ihn auf deu kleinen Unstrutkähnen durch viele Schleusen zur Saale. Ja, an den Südabhängen, die die Anwohner treppen- oder stufenförmig abgetragen haben, baut man viel Wein. Das ganze Unstruttal, besonders aber im Unterlaufe, ist sehr reich an land- schaftlicher Anmut und an geschichtlichen Ereignissen (Memleben, Scheidungen, Rietteburg). Die Stadt Freyburg ist durch ihren Wein weit bekannt geworden. Wenige Kilometer unterhalb Freyburg gibt die Unstrut ihr Wasser an die Saale ab. Die Gera. Die Quellen der Gera und der Ilm liegen am Schneekopf nahe bei- einander. Die Gera wendet sich fast genau nach N. Sie bewässern ein reiches Wiesen- und Ackerland. Die Mittelpunkte des Ackerbaues, des Handels und des Gewerbes sind hier Arnstadt und Erfurt. Unterhalb Arnstadt empfängt die Gera links die wafferreiche A p f e l st e d t. Die angrenzenden Höhen geben dem Geratale einigen Reiz, besonders bei Erfurt. Die Höhen bilden aber auch einen Schutzwall gegen kalte Winde. Die Wärme und die Fruchtbarkeit des Bodens machen das Tal, besonders bei Erfurt, zu einer gesegneten Gegend des Vaterlandes. Vor allem treibt man Gartenbau. Rosen, Sommerblumen und Gemüse bedecken große Felder. Am üppigsten gedeiht das Gemüse aus dem Dreienbruunen- s e l d e am Fuße des Steigers. Dr. Martin Luther nannte diese srucht- bare Gegend eine Schmalzgrube, und ein anderer berühmter Gelehrter

3. Das Badnerland - S. 15

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 6. vas Snz-Pfinz-Uraichgauer Hügelland. Ziel: Ein Gebiet, das sich für den Ackerbau besonders eignet! I. Frage.' Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum eignet sichdiegegendbe sonders für den 91 cl e x b a it? Iii. Frage: Was pflanzen die Bauern dort an? Iv. Frage: Treiben die Leute auch Industrie? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Das Hügelland wird im Norden und im Osten vom Neckar, im Süden von der Enz und im Westen von der Rheinebene begrenzt. 2. B od eng est altung : Schon der Name sagt, daß es ein Hügelland ist. Die Bergabhänge sind sanft abfallend und die Täler ziemlich breit. Die größten Erhebungen sind der Steins- berg bei Sinsheim, der Turmberg bei Durlach und der Wartbcrg bei Pforzheim, alle etwa 300 m hoch. 3. Bewässerung: Enz, Pfinz, Salbach, Kraichbach, Leim- bach, Neckar mit Elsenz durchfließen das Gebiet. 4. Klima: Im Nordeu hält der Odenwald und im Osten das höh'er gelegene Neckarhügelland Württembergs die kalten Winde ab. Von Westen und Süden können die warmen, milden Lüfte leicht ins Land wehen. 5. Die wichtigsten Orte: Meckesheim, Waibstadt, Eins- heim, Rappenau, Langenbrücken, Eppingen, Bruchsal, Bretten, Durlach, Pforzheim. Ii. Frage: Warum eignet sich die Gegend b e- sonders für den Ackerbau? Alle vier Bedingungen, die für einen ergiebigen Ackerbau erforderlich sind, erfüllen sich hier, nämlich Bovengestaltung, Boden- beschaffenheit (weißer und schwarzer Kalk), Bewässerung und Klima.

4. Das Badnerland - S. 79

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 24. Die Saar. Ziel: Die Kornkammer des badischen Oberlandes! I. Frage: Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum gedeiht dort so viel Getreide? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Die Baar ist die Hochfläche zwischen dem südlichen Schwarzwald und dem Jura. Sie dehnt sich am Quellgebiet der Donau und des Neckars aus und umsaßt die Gegend von Löffingen, Hüfingen, Donaueschingen, Villingen, Dürrheim. 2. Bodengestaltuug: Von der Donau aus fällt die Baar gegen Norden und Süden zu ab. Gegen Westen geht sie in den höher gelegenen Schwarzwald über. 3. Bewässerung: Brigach, Brege, Donau und Neckar be- wässern das Gebiet. 4. Klima: Gegen Nordosten ist die Baar nicht gegen die rauhen Winde geschützt. Auf den Höhen der Baar, die mit Tannen und Fichten gekrönt sind, ist es rauh und kalt, ja rauher als auf den Höhen des Schwarzwaldes selbst. Die Zahl der Regentage beträgt durchschnittlich nur 38 im Jahr, da der Schwarzwald die feuchten Westwinde aufhält. Schon Mitte Oktober fällt der erste und anfangs Mai der letzte Schnee. In dem rauhen Teil der Baar kann der Boden die Leute nicht ernähren (Uhrenindustrie und Strohflechterei!). 5. Die wichtigsten Orte: Villingen, Dürrheim, (300000 Zentner Salz) Donaueschingen, Furtwangen, Föhrenbach, Bräun- lingen, Hüfingen, St. Georgen, Möhringen, Geisingen, Jmmendingen. Ii. Frage: Warum gedeiht dort so viel Getreide? Die Bodenart und die Bewässerung sind die Ursache des Getreidereichtums. Das Gestein der Baar ist der schwarze Jura- kalk. Aus der Verwitterung des Jurakalks hat sich _ ein äußerst fruchtbarer Boden gebildet, der die Baar bedeckt. Über die Hälfte der Ackerfläche trägt Getreide, besonders Korn sroggen). Handels- gewächse, Obst und Wein können aber der rauhen Winde wegen nicht gedeihen. Hand in Hand mit dem Ackerbau geht auch die

5. Das Badnerland - S. 9

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 4. Heidelberg. Ziel: Heidelberg, der „Gasthof Europas!" I. Frage: Was sagt die Karte? Ii. Frage: Warum wird Heidelberg der „Gasthof Europas" genannt? Iii. Frage: Wieviele Fremde halten sich dort auf? Iv. Frage: Wie ist für den Unterhalt der Fremden gesorgt? I. Frage: Was sagt die Karte? Heidelberg liegt am Ausgang des Neckartales in die Rhein- ebene. Zwischen Gebirg (Königstuhl) und Neckar ist wenig Raum. Deshalb erstreckt sich die Stadt in einer Länge von etwa dreiviertel Stunden von Westen nach Osten am linken Neckarufer. Die Vorstädte Neuenheim und Handschuhsheim liegen auf der rechten Neckarfeite. Heidelberg.

6. Das Badnerland - S. 13

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 13 — 2. Bodengestaltung: Das Bauland ist ein wellen- förmiges Hügelland, das seine höchsten Erhebungen im Norden (400 m) hat. Wertheim. 3. Bewässerung: Vier Flüsse bilden die Grenze des Bau- landes, nämlich Neckar, Jagst, Tauber und Main. In diese münden mehrere kleinere Flüßchen, die im Bauland entspringen und das Gebiet nach Norden, Osten, Süden und Westen durchziehen. Die Ers mündet bei Miltenberg in den Main, die Umpser bei Königshofen in die Tauber, die Elz bei Neckarelz in den Neckar und die Seckach in die Jagst. 4. K l i m a: Im Norden des Baulaudes erheben sich der Spessart und der Odenwald. Diese Gebirge halten die rauhen Nord- winde ab. Im Süden ist nur hügeliges Land, über das die warmen Südwinde hinstreichen und so ins Bauland gelangen können. 5. Die wichtigsten Orte: Buchen, Walldürn, Hardheim, Freudenberg, Wertheim, Tauberbischossheim, Gerlachsheim, (Taub- stummenanstalt!), Königshofen, Lauda, Boxberg, Osterburken, Adels- heim, Neckarelz, Mosbach.

7. Das Badnerland - S. 63

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— — erklimmt sie nach und nach die Berge, die das Gntnchtal begrenzen. Von der Höhe führt sie ins Brigachtal über St. Georgen, Villingen nach Donaueschingen. Von hier aus durchbricht sie bei Immen- dingen die rauhe Alb, durchzieht den Hegan und mündet bei Singen in die Hauptbahn, die nach Konstanz geht. Ii. Die Schönheit der Bahn. Die Schwarzwaldbahn ist die schönste und großartigste Ge- birgsbahn des Deutscheu Reiches, eine Zierde und ein Ruhm unserer Heimat. Der Reisende blickt vom Wagen hinab in grüne, blühende Täler mit den zerstreut liegenden Schwarzwaldhäusern. Ist die Bahn bereits höher gestiegen, so schaut das Auge abwechselnd, je

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 59

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 59 2. Die oberdeutsche Hochebene mit ihren Nandgebirgen. 1. Die Hochebene. 1. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich nach X. bis über die Donau hinaus eine weite Hochfläche, oberdeutsche oder süddeutsche Hochebene genannt. Sie gehört größtenteils zu Bayeru, nnr der Teil westlich der Jller ist württembergisch und badisch. Der große Teil südlich der Donau heißt nach den deutschen Bolksstämmen der Schwaben und Bayern die schwäbisch-bayrische Hochebene; der kleine Teil nördlich der Donau die Hochebene der Oberpfalz. Im N. wird die Hochebene vom schwäbisch-fränkischen Jura und dem Böhmerwalde begrenzt, im 80. geht sie in das österreichische, im Sw. in das schweizerische Alpenvorland über. Die mittlere Erhebung der Hochfläche beträgt im 8. über 500, im N. 400 m. 2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Donau. Sie kommt vom Schwarzwalde, fließt bis Regensburg nordöstlich und wendet sich von hier ab südöstlich der österreichischen Grenze zu. Welche deutsche Staaten durch- fließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über die österreichische Grenze? Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame Biegung? Bereits ober- halb dieser Stadt ist der Strom schiffbar und wird von zahlreichen Fracht- schiffen, Flößen und Dampfern befahren. — Die bedeutendsten Nebenflüsse der Donau rechts sind die Alpenflüsse Jller, Lech, Isar, Inn. Was ist bereits über ihre Natur erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich ihrer Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Laufe nach No. um? Unter den linken Nebenflüssen ist die N a a b zu nennen, welche vom Fichtel- gebirge kommt. 3. Klima und Fruchtbarkeit. Wegen der hohen Lage des Landes ist das Klima rauh. Große Hochmoorslächeu, Riede genannt, lagern sich um die Flüsse, besonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit des Landes. Indessen wird doch viel Getreide aus der Hoch- fläche gebaut. Besonders fruchtbar ist das Donauthal vou Regensbnrg bis Passau. Hier wird Getreide, Obst und Hopsen in großer Menge angebant. — Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls kaltes Klima und steinichtes, wenig fruchtbares Land. 4. Die Bewohner sind Bayern und Franken und bekennen sich zur katholischen Konfession. Ihre Hanptnahrnngsqnelle ist die Landwirtschaft. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen der unbedeutenden Fruchtbarkeit des Bodens gering. 5. Ortskunde. In Bayern: München (400000 E.), Hauptstadt des Königreichs, viertgrößte Stadt des deutschen Reiches, liegt an der Isar, mitten auf der bayrischen Hochebene, am Kreuzungspunkt ostwestlicher und nordsüdlicher Verkehrsstraßen. Größter Getreidemarkt Bayerns. Sitz der obersten königlichen und kirchlichen Behörden. Universität. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten und machte sie zu einem Sammelpunkt deutscher Kunst und Wissenschaft. Das Großgewerbe macht bedeutende Fortschritte; Die Bierbrauereien sind weltberühmt. - Augsburg, alte Handelsstadt am Lech, welche besonders im Mittelalter große Macht und Pracht entfaltete; jetzt ein Hauptsitz der bayrischen Industrie. - Regensburg, tu günstiger Lage an dem nach N. vorspringenden Donauwinkel. In früheren Zeiten tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag. Großgewerbe. --- Passau, sehr schöu gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in die Donau. In Württemberg: Ulm, starke Reichsfeftung am linken Donauufer, deckt emen der wichtigsten Ubergänge über den Jura. Alter Dom, ein Denkmal mittel- alterlichen Kunstsinnes.

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 65

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 65 gelegen. — Kulmbach, am weißen Main, großartige Bierbrauereien. — Bamberg, inmitten eines großen Gartenbaugebietes unfern des Mainflusses gelegen. - Würzburg, am Main, Mittelpunkt des Mainweinhandels, berühmte Universität. - Kissingen, berühmtes Mineralbad an einem Nebenflusse des Mains. Ii. Das schwäbische Stufellland umfaßt das württembergische Neckarland und reicht mit der schwäbischen Platte bis an den Main. Außer dem größten Teile Württembergs gehören die nordöstlichen Teile von Baden zu diesem Bodengebiete. Der Hauptsluß dieses Stufenlandes ist der Neckar. Beschreibe seinen Laus uach der Karte! — Das Stuseulaud zeigt Landschaften von wechselvoller Schönheit, hat ein mildes Klima und weist bedeutende Fruchtbarkeit auf. Seine schönsten Reize entfaltet es in dem an Rebengeländen, Getreidefeldern und Städten reichen Neckarthal. Die Bewohner gehören zum deutschen Volksstamme der Schwaben und sind überwiegend evangelischer Konfession. Ihre Vorzüge sind: ein tiefes Gemüt, ein lebendiger Geist und froher Sinn, ein treues, mutiges Herz und eiue fleißige, geschickte Hand. Die Fruchtbarkeit ihres Landes nötigt sie zu Acker-, Obst- und Weinban. Doch sind bei der Dichtigkeit der Be- völkerung auch Industriezweige, wie Spinnerei und Weberei und in den Städten Großgewerbe, heimisch. Alljährlich wandern viele arbeitsame Schwaben aus, um in der Ferne in fremden Ländern eine neue Heimstätte zu suchen. Ortsknnde. In Württemberg: Stuttgart, in einem schönen Seitenthale des Neckars gelegen. Hauptstadt des Königreichs, Hauptsitz des Buchhandels und der Buchdruckerei Süddeutschlands. Mittelpunkt des schwäbischen Bahnnetzes. Im N. von der Hauptstadt liegt die zweite Residenz des Landes, Ludwigsburg. - Tübingen, Universitätsstadt am Neckar. — Eßlingen, erste Fabrikstadt des Landes, am Neckar gelegen. — Heilbronn, treibt lebhafte Flußschiffahrt und einträglichen Holzhandel. Das lothringische Stufenland. Das Stufenland vou Lothringen bildet das westliche Vorland des südwestdeutscheu Beckeus. Es erstreckt sich vou dem Wasgenwalde und der Haardt gen W. bis hinter die Mosel hin. Nur der nördliche Teil ist Reichs- gebiet, der s. Teil gehört bereits zu Frankreich. Das Stufenland bildet eine fast ebene Hochfläche mit geringen Bodenwellen und wird von der Mosel in einem tiefeingeschnittenen Thal durchzogen. Beim Austritt aus der Stufen- landschaft geht der Mosel rechts die Saar zu. — Seiner s.-w. Lage und mittleren Erhebung wegen zeigt das Stufenland ein mildes Klima. Es ist fruchtbar und reich und wechselvoll angebaut. Im nördlich gelegenen Saar- gebiet finden sich Steinkohlenlager von großer Ausdehnung. — Der Haupt- fluß des Stuseulandes ist die Mosel. Die Bewohner des lothringischen Stufenlandes (soweit dieses zu deutschem Reichsgebiet gehört), siud zu 3/5 deutsch, zu 2/5 französisch (im ganzen etwa x/3 Mill). Sie bekennen sich fast ausschließlich zur katho- lischen Konfession. Die Hauptuahruugsquellen sind Ackerbau und in der Nähe der Kohlenschätze des Saargebiets Industrie, und zwar vor- wiegend Glas- und Porzellanindustrie. Auch Gewerbe und Kleinhandel nähren viele Leute. — Die Reichsregierung ist unablässig bestrebt, unter der Bevölkerung deutsche Art und Sitte immer mehr heimisch zu machen. — Als Grenzmark des deutschen Reiches hat das Reichsland eine starke militärische Besatzung. Tromnau, Schulgeographie I. 5

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 66

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
66 Landeskunde. Ortskunde, a) In Lothringen: Metz, in einer größeren Thalebene an der Mosel gelegen. Hauptstadt von Deutsch-Lothringen; starke Reichsfestung; Knotenpunkt der Eisenbahnen des Stufenlandes. Die Umgebung der Stadt war Schauplatz gewaltiger Entscheidungsschlachten im Kriege 1870/71. b) In der preußischen Rheinprovinz: Saarbrücken, im Mittelpunkte des großen Kohlenbeckens an der Saar gelegen. c. Rückblick auf die staaten süddeutschlands. I. Königreich Bayern. 1. Das Land. Das Hauptland breitet sich um die obere Donau und den oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutscheu Alpen, den größten Teil der schwäbisch-bayrischen Hochfläche, die Hochebene der Oberpfalz, den Westabhang des Böhmerwaldes, das Fichtelgebirge (S 71), den südlichen Teil des Frankenwaldes (S. 72), den fränkischen und die nördlichen Teile des schwäbischen Jura, das fränkische Stufenland, den Spessart, einen Teil des Odenwaldes und der hohen Rhön (S, 70). Die Pfalz breitet sich im Haardtgebirge und der Rheinebene aus. — Das Klima ist rauh in den Alpen, den Hochebenen und Mittelgebirgen, mild in der Rheinebene und im Mainthal. — Die Fruch tbarkeit läßt im allgemeinen zu wünschen übrig. Recht ergiebigen Boden weisen Niederbayeni, das Mainthal und die Rheinebene auf. 2. Die Bewohner (3/4 Katholiken) sind im 8. Bayern und Schwaben, im N. Franken. Hauptuahmugsquelle ist die Landwirtschaft. Hervorzuheben sind: die Viehzucht in den Alpen, der Weinbau in der Pfalz und in Unterfranken, der Hopfen- bau in Mittelfranken und in Niederbayern, der Tabakbau in der Pfalz. Die Industrie beschränkt sich auf die großen gewerbthätigen Städte, als Nürnberg, Augsburg, München, und tritt als Gebirgsindustrie in den Alpenthälem und im Böhmerwalde auf. Haudel und Verkehr ist besonders an die großen Knotenpunkte des Bahnnetzes (München und Nürnberg) geknüpft. 3. Ortskunde. S. 59: München, Augsburg, Regensburg, Passau. S. 62: Speyer. S. 65: Nürnberg, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg, Kissingen. Ii. Königreich Württemberg. 1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und den oberen und mittleren Neckar aus. Es umfaßt deu kleinen westlichen Teil der schwäbisch- bayrischen Hochebene, fast das ganze Gebiet der rauen Alp, die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes und das schwäbische Stuseulaud. — Der hochgelegene Süden hat rauhes Klima; das nördliche Stuseulaud und die Gegend am Bodensee weisen mildes Klima auf. — Die Fruchtbarkeit des Bodens ist im schwäbischen Stufen- lande bedeutend, dagegen geringer in den südlichen Gegenden. 2. Die Bewohner (% Evangelische) gehören zum Volksstamme der Schwaben (S. 65). Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau nebst Wem- und Obstkultur. Die Industrie hält sich an die Linien des Bahnnetzes. Im Neckargebiet Salzgewinnung. — Starke Auswanderuug. 3. O.rtskuude. S. 59: Ulm. — S. 65: Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen, Eßlingen,' Heilbronn. Iii. Großherzogtum Baden. 1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern Rhein vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit den nordöstlichen Bezirken bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des obern rechtsrheinischen Tieslcuides, den Hauptteil des Schwarzwaldes und das Neckarbergland, die s. Höhen des Oden- Waldes und einen Teil der fränkischen Platte. •— Das Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen, milde und dem Landbau sehr zuträglich. 2. Die Bewohner (fast 2/3 Katholiken) sind im 8. Schwaben und Abkömmlinge der Alamannen, im N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen sind Landwirtschaft,
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