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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 27

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 27 — über seine Ankunft. Jedermann liebte ihn; denn Kaiser Wilhelm hatte ein freund- liches Wesen. Vor allem aber war er gern gesehen von den Kindern. Auch im Sommer 1870 hielt sich König Wilhelm (er war damals noch nicht deutscher Kaiser) friedlich in Bad Ems auf. Da stellte der französische Gesandte Benedetti unver- schämte Zumutungen an ihn. Der König ließ den zudringlichen Gesandten durch seinen Adjutanten in den Kuranlagen abweisen. Das geschah am 13. Juli. Die französische Regierung aber nahm diese Zurückweisung als Vorwand zum Kriege. Ihre Kriegserklärung an Preußen traf schon nach einigen Tagen in Berlin ein. Alle deutschen Staaten stellten nun sofort ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs Wilhelm, und dieser führte das vereinte Heer siegreich gegen den alten Erbfeind. 1871 wurde Wilhelm I. Kaiser des wiederhergestellten Deutschen Reiches. — Die Stelle im Emser Kurgarten, an welcher König Wilhelm den Gesandten abweisen ließ, be- zeichnet eine im Boden angebrachte Marmorplatte. Jetzt hat man im Kurgarten Kaiser Wilhelm ein schönes Denkmal errichtet. Merkwürdig durch Namen ist Katzencln- / \ bogen (Flecken) im / . Dörsbachtal. Hier war die Stammburg der Grafen von Katzeneln- bogen. Rechts der Lahn gelegen ist Holzappel. In seiner Nähe befindet sich ein bedeutendes Blei- und Silberberg, werk. "Melander. Der Name Holzappel kommt aus dem 17. Jahr- hundert. Peter Eppel- mann (Äpfelmann) oder Holzappel war der Sohn eines Landmannes zu Nie- derhadamar. Er lieferte den Beweis, daß ein Mann von niederer Herkunft durch Tüchtigkeit zu hohen Ehren gelangen kann. Der- selbe bildete sich unter dem Namen Melander als Kriegsmann aus und wurde einer der ausge- zeichneten Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges. Er schlug sich in des Kaisers Diensten so tapfer, daß von ihm das Sprichwort ^er Dom in Limburg a. d. Lahn, ying:

2. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 137

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 137 — 3. Friedrich Franz Ii., der Sohn von Paul Friedrich kam schon mit 19 Jahren auf den Thron und ist während seiner 41jährigen Regierung seinem Volk ein rechter Landesvater geworden. Er bezog das alte Herzogsschloß aus der Insel im Schweriner See und begann dort 1845 das prächtige Schloß zu erbauen, das wir heute bewundern. 1846 konnte die feierliche Eröffnung der Berlin-Hamburger Bahn stattfinden. Bald nachher fuhren die ersten Züge der Mecklenburgischen Staatsbahn auf den Strecken Schwerin—hagenow; Schwerin-Wismar, Güstrow, Rostock, und die ersten Telegraphenlinien wurden gelegt. — In die Regierungszeit Friedrich Franz Ii. fallen Ereignisse von großer Bedeutung, wie das Revolutionsjahr und die deutschen Einheitskriege. Xiv. Gründung des neuen Deutschen Reiches. i. friedlich (tiilbchn Iv. 1840—1861. Revolution von 1848. 1. Verfassungsfrage. In fast allen Ländern regierten damals die Fürsten nach ihrem eigenen Willen. Sie gaben Gesetze und legten Steuern auf, ohne die Meinung des Volkes zu hören. (Unbeschränkte Monarchie.) Auch in Preußen war das der Fall. Nachdem aber das Volk in den Freiheitskriegen sein Blut für das Vaterland vergossen hatte, erhoffte es für sich auch eine größere Freiheit. Vor allem wünschte es, durch selbstgewählte Vertreter bei Beratung der Gesetze sowie Feststellung der Steuern seinen Willen zum Ausdruck zu bringen. (Beschränkte Monarchie.) Schon Friedrich Wilhelm Iii. hatte dem Volke die gewünschte Verfassung in Aussicht gestellt, aber nicht gegeben. Auch sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv. wollte anfangs von einer solchen nichts wissen, da er fürchtete, durch die Einrichtung einer Volksvertretung von seiner königlichen Macht zuviel einzubüßen. 2. Revolution von 1848. Im Februar 1848 war in Frankreich wiederum eine Revolution ausgebrochen. Man hatte den König verjagt und eine Republik errichtet. Die Nachricht davou zündete auch in Deutschland. Die Unzufriedenheit war auch hier überall groß. König Friedrich Wilhelm Iv. erließ am 18. März eine Bekanntmachung, worin er dem Volke eine freiheitliche Verfassung versprach. Als er am Nachmittage vom Balkon des Schlosses herab selbst seinen Entschluß verkündete, da schwenkte das Volk auf dem Schloßplätze die Hüte und rief ihm brausende Hurras entgegen. Während dann aber das Militär die zu weit Vordringenden zurückhalten wollte, fielen plötzlich zwei Schüsse. Niemand wußte, woher sie gekommen waren. Es war auch keiner getroffen worden. „Wir sind verraten!" schrie das Volk und griff zu den Waffen. In wenigen Stunden waren alle Straßen durch Barrikaden gesperrt und Häuser und Fenster mit Bewaffneten besetzt. Nun folgte ein blutiger Straßenkampf, der die ganze Nacht andauerte. Von diesem Blutbade aufs tiefste bewegt, gab der König Befehl zum Abzüge des Militärs und willigte in die Errichtung einer Bürgerwehr. Während dieser bewegten Zeit stockte Handel und Wandel. Die wohlhabenden Familien verließen Berlin, die Armen aber litten Not; denn es fehlte an Verdienst. Erst allmählich wurde die Ruhe in Berlin wieder hergestellt.

3. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 132

1892 - Leipzig : Voigtländer
132 Die preußische Provinz Hannover [14 bild wahren Nationalgefühls und echter Vaterlandsliebe, als echter Welsensproß hoch von der Würde und der Stellung eines deutschen Fürsten denkend, erfüllt von glühendem Hasse gegen den korsischen Eroberer, der das Glück auch seines treuen Volkes mit Füßen trat: so steht Friedrich Wilhelm noch heute da. Sein Leben und Wirken erzeugt wie das weniger Fürsten in den Herzen der deutschen Jugend tiefe Begeisterung für alles Hohe und warme Liebe zum Vaterlande. Am 9. Oktober 1771 geboren, empfing er keine besondere Erziehung, da er als vierter Sohn kaum Aussicht auf den Thron hatte. Wegen körperlicher Gebrechen verzichteten zwei ältere Brüder auf die Thronfolge, und so wurde Friedrich Wilhelm 1806 Herzog. Da er es verschmähte, Napoleon wie andere deutsche Fürsten zu schmeicheln, wurde 1807 das Herzogtum zum Königreich Westfalen gezogen. „Mag Napoleon vorerst seinen Raub behalten ; es steht ein Höherer über ihm, der ihm das unrecht erworbene Gut wieder nehmen wird!" so sprach Friedrich Wilhelm. Im Anfange des Jahres 1809 ging er nach Öls, von da nach Böhmen, wo er das „Corps der Rache", seine „Schwarzen" bildete. Mit ihnen zog er wie Schill zum Kampfe gegen Napoleon aus. Aber nach dem Wiener Frieden mußte er seine Schar für bessere Zeiten zu retten suchen. Er wollte mit ihr nach England. Nach manchen Kämpfen kam er nach Halberstadt, das am 29. Juli erobert ward. Am 31. Juli hielt Friedrich Wilhelm seinen Einzug in seine Hauptstadt, wo er vor dem Petrithore inmitten seiner Soldaten lagerte. Nachdem er am 1. August bei Ölper den General Reubel zurückgeschlagen hatte, glückte es ihm, in Eilmärschen die untere Weser zu erreichen, wo von Elsfleth und Brake aus englische Schiffe ihn aufnahmen. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig kehrte der Herzog nach Braunschweig zurück, wo er am 22. Dezember 1813 unter dem größten Jubel seines Volkes seinen Einzug hielt. Als Napoleon aufs neue den Krieg heraufbeschwor, eilte er zu seiner Schar nach Belgien. In dem Gefecht bei Quatrebras traf ihn am 16. Juni 1815 die tödliche Kugel. 5. Bei der Minderjährigkeit seiner Söhne Karl und Wilhelm führte der Prinzregent von England, der spätere König Georg Iv., die Regierung, bis 1823 der 19jährige Karl Ii. sie übernahm. Da dieser aber völlig willkürlich und ohne jede Rücksicht auf die Verfassung herrschte, die Steuern erhöhte, seine Kasse aus Kostender Landeskasse füllte und das Geld mit Günstlingen vielfach in Paris verschwendete, brach am 7. September 1830, in seiner Hauptstadt ein Aufstand aus. Das Schloß wurde niedergebrannt und der Herzog verjagt. Vergebens versuchte Karl sein Land wieder zu gewinnen. Er starb 1873 zu Gens. — Daraus wurde seinem Bruder Wilhelm -die Herrschaft übertragen, der sie am 25. April

4. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 348

1892 - Leipzig : Voigtländer
348 Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. [iß den Nationen Europas erringen und behaupten zu können. Schon von Beginn seiner Regierungszeit hatte er der Ausbildung seiner Truppen die größte Sorgsalt zugewendet, und als dann die Stunde der Entscheidung für Deutschland nahte, stellte er sreudig sich selbst und sein Heer in den Dienst der Sache Preußens. Was er als Feldherr in den Jahren 1866 und 1870/71 geleistet hat, steht in der Geschichte jener großen Jahre unvergänglich verzeichnet. Mit Recht konnte der greise Heldenkaiser Wilhelm I. am zehnjährigen Gedenktage der Kaiserproklamation zu Versailles an seinen Neffen die Worte richten: „Du hast zu diesem Ereignis durch Wort und Thaten so kräftig mitgewirkt, daß ich dir meinen Dank dafür heute nochmals aussprechen muß." Der Großherzog hatte am 28. Februar 1883 fein 60. Lebensjahr in Rüstigkeit und Frische vollendet. Er gedachte Mitte April eine Reise nach Mentone zu unternehmen, wo der Erbgroßherzog mit seiner Familie weilte, als er von einer Lungenentzündung befallen wurde, welche den kräftigen Mann in wenigen Tagen hinwegraffte. Kaiser Wilhelm I. reiste sogleich nach Empfang der Trauerbotschaft nach Schwerin, um sich die Züge des Entschlafenen, der ihm im Leben so nahe gestanden hatte, zum letztenmal einzuprägen. Als den Wahlspruch des Großherzogs kann man die Worte bezeichnen, die er bei der Feier seines vierzigjährigen Regierungsjubiläums gesprochen: „Mein ganzes Herz schlägt meinem mir anvertrauten Lande und unserem großen deutschen Vaterlande."

5. Kleines Realienbuch - S. 43

1895 - Gera : Hofmann
43 fürsten wie Schubiacks." Auf den Kronprinzen deutend, sprach er ein andermal: „Da steht einer, der mich rächen wird!" 5. Der aufrichtige Christ. Der König diente schlicht und aufrichtig seinem Gott. Jeden Morgen hielt er eine Andacht im Hause und besuchte fleißig den öffentlichen Gottesdienst. Viele Kirchen hat er erbaut und dem Volke stets ein Beispiel strenger Sittlichkeit gegeben. Er sagte einmal: „Ich bin kein Pietist, aber Gott vor alles in der Welt und alles mit Gott!" Nach schweren Leiden starb er (1740) mit den Worten: „Herr Jesu, du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben!" Er ist ein wichtiges Glied in der preußischen Regentenkette. Ohne seinen Schatz und sein Heer wären die Thaten des großen Friedrich nicht möglich gewesen. 23. Friedrich Ii. der Große oder Einzige (1740—1786). 1. Wie er erzogen ward. Fried- rich hat in seiner Jugend eine harte Schule durchmachen müssen. Sein strenger Vater wollte einen guten Deutschen aus ihm machen, aber seine französischen Erzieher flößten ihm schon früh eine Vorliebe für französische Sprache und Dichtung ein. Er sollte ein sparsamer Hauswirt werden, aber er liebte modische Kleidung und behagliches Leben. Vor allem sollte Friedrich ein guter Soldat werden, aber er haßte den engen Rock, den steifen Zopf und die rohe Behandlung der Soldaten. Viel lieber las, dichtete und musizierte er, besonders auf der Flöte. Voll Ärger rief der König: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus den Sol- daten und wird mir meine ganze Arbeit verderben." 2. Wie er sich mit seinem Vater entzweite und dann ver- söhnte. Die Unzufriedenheit des Königs über das leichte Wesen sei- nes Sohnes wurde immer größer. 19‘ Unebnes) der Große. Sogar vor den Hofleuten schalt er ihn aus. Da beschloß Friedrich aus einer Rheinreise, nach England zu entfliehen. Er teilte dem Leutnant Katte seinen Plan brieflich mit. Der Brief fiel aber in die Hände des Königs und verriet alles. Der König war wütend über „den feigen Deserteur ohne Ehre" und schlug ihn mit dem Stocke blutig. Friedrich wurde auf die Festung Küstrin ge- bracht und sein Vertrauter Katte vor seinem Fenster hingerichtet. Ihn selbst sollte ein Kriegsgericht als „fahnenflüchtig" verurteilen. Da rief ein Major: „Wenn Eure Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meines; das Ihres Sohnes bekommen Sie nicht, so lange ich reden darf!" Später milderte sich der Zorn des Königs, als günstige Berichte über den Kronprinzen einliefen. Es ward Friedrich gestattet, bei der Staatsverwaltung thätig zu sein. „Er sollte

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 323

1903 - Essen : Baedeker
Ein Reisetag Friedrichs des Großen. 323 hier, welche mich schon siebenmal bei Ew. Majestät verklagt haben, um vom Hofdienste frei zu sein." „werden wohl auch Ursache dazu gehabt haben," gab der König kurz zur Kntwort. Beim weiterfahren kam der König an einer Gruppe Bauern vorbei, welche Koggen mähten. Sie 21*

7. Realienbuch - S. 322

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
822 245. Andreas Hofer. tragen. Durch innere Zwietracht und machtlose Vielherrschaft war es schon längst zum Schatten seiner einstigen Größe herab- gesnnken. — (Von Karl dem Großen bis ans Franz Ii. hatten 56 Kaiser regiert.) Franz Ii. nahm jetzt den Titel Franz I., Kaiser von Österreich an. Er wurde von seinen Unterthanen wie ein Vater verehrt. Nachdem Napoleon Österreich geschwächt und durch den Rheinbund den Zusammensturz des deutschen Reiches herbei- geführt hatte, stand fast nur noch Preußen unangefochten da. König Friedrich Wilhelm Iii.*) suchte seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, obgleich er von Napoleon auf das übermütigste zum Kriege herausgefordert wurde. Empört über mehrere Ungerechtigkeiten, erklärte Friedrich Wilhelm endlich m Frankreich den Krieg. In den Schlachten bei Jena (14. Oktober 1806) und bei Friedland (14. Juni 1807) siegten jedoch die Franzosen über die verbündeten Heere der Preußen und Russen, und Preußen verlor durch den Tilsiter Frieden (9. Juli 1807) fast die Hälfte seiner Länder. Aus preußischen, braun- schweigischen, hannöverschen und hessischen Gebieten bildete Napoleon ein neues Königreich, Westfalen, mit der Haupt- stadt Kassel, und setzte darüber seinen Bruder Hieronymus als König. 245. Andrea« Hofer. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war; In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es Mutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken Der Sandwirt Hofer ging Mit ruhig festen Schütten; Ihm schien der Tod gering, De»’ Tod, den er so manchesmal Vom Iselberg geschickt ins Thal Ivi heivgen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er laut: „ Gott sei mit euch! Mit dem verratnen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!“ Dem Tambour will der Wirbel Nicht unterm Schlägel vor, Als nun der Sandivirt Hofer Schritt durch das finstre Thor; Der Sandivirt noch in Banden frei, Dort stand er fest auf der Basteif), Der Mann vom Land Tirol! Dort soll er niederknieen ; Er sprach: „Das thu' ich nit! Will sterben, me ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh auf dieser Schanz! Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm das Land Tirol!“ Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal, Und Sandwirt Hofer betet Allhier zum letzten Mal; Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schiefst ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol! *) Vater des deutschen Kaisers Wilhelm I. f) Bollwerk ausser dem Hauptwalle einer Festung.

8. Nr. 38 - S. 38

1903 - Breslau : Hirt
38 Geschichte. § 25. Fügung!" Groß war^ der Jubel im Kriegslager, wie im Vaterlande. (Geibel. Sedan.) — Die Pariser erklärten Napoleon für abgesetzt und richteten eine Republik ein, deren Führer erklärten: „Keinen Fußbreit Land und keinen Stein einer französischen Festung sollen die Deutschen haben!" 5. Auch im Kampfe gegen die Republik waren die Deutschen siegreich. Am 19. September begann die Einschließung von Paris. Am 27. Sep- tember mußte sich Straßburg und einen Monat später Metz ergeben. 180000 Kriegsgefangene wurden nach Deutschland geführt. Die von den Franzosen aufgebotenen Heere, die Paris entsetzen sollten, wurden bei Orleans und bei Amiens und St. Quentin (kangtäng) geschlagen. Bei Belfort hatte sich unter Bourbaki eine französische Ostarmee gesammelt. Aber felsenfest standen die Deutschen unter General' Werder. Die viel stärkere französische Armee wurde im Januar geschlagen und in die Schweiz gedrängt. — In Paris war inzwischen eine Hungersnot ausgebrochen. Als König Wilhelm endlich die Stadt beschießen ließ, da ergab sie sich am 28. Januar 1871. 6. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches fand mitten im Kampsgetümmel, am 18. Januar 1871, in feierlicher Weise zu Versailles statt. Wilhelm I. nahm die ihm von den deutschen Fürsten angebotene Kaiserkrone an und gelobte feierlich, „ein Mehrer des Reiches sein zu wollen, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in Werken des Friedens". 7. Friede. Nach der Übergabe von Paris zogen die Deutschen zum dritten Male in die Stadt ein (s. § 23). Der Friede wurde zu Frankfurt a. M. ge- schlossen. Frankreich trat Elsaß und Lothringen ab und zahlte fünf Milliarden Franken Kriegskosten. — Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm unter endlosem Jubel des Volkes an der Spitze seines Heeres in Berlin ein. bl. Unter den Helfern Wilhelms I. sind zu nennen: Roon, Moltke und Bismarck. 1. Albrecht von Roon, vom Kaiser in den Grafenstand erhoben, wurde 1803 in Pommern geboren. Er hatte als Kriegsminister die Neugestaltung des Heeres im Sinne Kaiser Wilhelms I. durchgeführt. Ihm war es zu danken, daß die Armee schnell kampfbereit an die Grenzen geschickt werden konnte. 2. Helmut von Moltke wurde 1800 in Mecklenburg geboren. Er war erst dänischer Offizier, trat aber bald in preußische Dienste. Die Feldzugspläne der Kriege' 1864—70 hat er entworfen. Wie hoch ihn sein Kaiser und das ganze Volk verehrte, das zeigte sich auch 1890 bei seinem 90. Geburtstage. Im April 1891 starb er, vom ganzen Volke tief betrauert. 3. Otto von Bismarck, 1815 geboren, entstammt einem alten branden- burgischen Adelsgeschlechte. Er war preußischer Gesandter in Petersburg und Paris.' 1862 berief ihn der König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten. Bis 1866 war er der „bestgehaßte Mann" in Deutschland, weil er seine Pläne seinen Gegnern nicht mitteilen konnte. Aber nach seinen großen Erfolgen war er der Liebling des Volkes geworden, das in ihm den Baumeister des neuen Deutschen Reiches verehrte. Im Frühjahre 1890 trat er in den Ruhestand. Auf die Nach- richt von seinem Tode, am 31. Juli 1898, eilte Kaiser Wilhelm Ii. mit seiner Gemahlin an sein Sterbelager, um seine Teilnahme und Dankbarkeit zu bezeugen. In der ganzen Welt gedachte man voll Trauer der Verdienste des großen Loten. (Von Kaiser Wilhelms I. Friedensregierung, von Kaiser Friedrich Iii. und Kaiser Wilhelm Ii. lies tz 1.)

9. Nr. 39 - S. 38

1909 - Breslau : Hirt
Geschichte. § 25. 38 Fügung!" Groß war der Jubel im Kriegslager, wie im Vaterlande. (Geibel. Sedan.) — Die Pariser erklärten Napoleon für abgesetzt und richteten eine Republik ein, deren Führer erklärten: „Keinen Fußbreit Land und keinen Stein einer französischen Festung sollen die Deutschen haben!" 5. Auch im Kampfe gegen die Republik waren die Deutschen siegreich. Am 19. September begann die Einschließung von Paris. Am 27. Sep- tember mußte sich Straßburg und einen Monat später Metz ergeben. 180000 Kriegsgefangene wurden nach Deutschland geführt. Die von den Franzosen aufgebotenen Heere, die Paris entsetzen sollten, wurden bei Orleans und bei Amiens und St. Quentin (kaugtäng) geschlagen. Bei Belsort hatte sich unter Bourbaki eine französische Ostarmee gesammelt. Aber felsenfest standen die Deutschen unter General Werder. Die viel stärkere französische Armee wurde im Januar geschlagen und in die Schweiz gedrängt. — In Paris war inzwischen eine Hungersnot ausgebrochen. Als König Wilhelm endlich die Stadt beschießen ließ, da ergab sie sich am 28. Januar 1871. 6. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches fand mitten im Kampfgetümmel, am 18. Januar 1871, in feierlicher Weise zu Versailles statt. Wilhelm I. nahm die ihm von den deutschen Fürsten angebotene Kaiserkrone an und gelobte feierlich, „ein Mehrer des Reiches sein zu wollen, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in Werken des Friedens". 7. Friede. Nach der Übergabe von Paris zogen die Deutschen zum dritten Male in die Stadt ein (s. § 23). Der Friede wurde zu Frankfurt a. M. ge- schlossen. Frankreich trat Elsaß und Lothringen ab und zahlte fünf Milliarden Franken Kriegskosten. — Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm unter endlosem Jubel des Volkes an der Spitze seines Heeres in Berlin ein. E. Unter den Helfern Wilhelms I. sind zu nennen: Roon, Moltke unk Bismarck. 1. Albrecht von Roon, vom Kaiser in den Grafenstand erhoben, wurde 1803 in Pommern geboren. Er hatte als Kriegsminister die Neugestaltung des Heeres im Sinne Kaiser Wilhelms I. durchgeführt. Ihm war es zu danken, daß die Armee schnell kampfbereit an die Grenzen geschickt werden konnte. 2. Helmut von-Moltke wurde 1800 in Mecklenburg geboren. Er war erst dänischer Offizier, trat aber bald in preußische Dienste. _ Die Feldzugspläne der Kriege 1864—70 hat er entworfen. Wie hoch ihn sein Kaiser und das ganze Volk verehrte, das zeigte sich auch 1890 bei seinem 90. Geburtstage. Im April 1891 starb er, vom ganzen Volke tief betrauert. 3. Otto von Bismarck, 1815 geboren, entstammt einem alten branden- burgischen Adelsgeschlechte. Er war preußischer Gesandter in Petersburg und Paris. 1862 berief ihn der König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten. Bis 1866 war er der „bestgehaßte Manu" in Deutschland, weil er seine Pläne seinen Gegnern nicht mitteilen konnte. Aber nach seinen großen Erfolgen war er der Liebling des Volkes geworden, das in ihm den Baumeister des neuen Deutschen Reiches verehrte. Im Frühjahre 1890 trat er in den Ruhestand. Auf die Nach- richt von seinem Tode, am 31. Juli 1898, eilte Kaiser Wilhelm Ii. mit seiner Gemahlin an sein Sterbelager, um seine Teilnahme und Dankbarkeit zu bezeugen. In der ganzen Welt gedachte man voll Trauer der Verdienste des großen -roten. (Von Kaiser Wilhelms I. Friedensregierung, von Kaiser Friedrich Iii. und Kaiser Wilhelm Ii. lies h 1.)

10. Bilder aus der preussischen Geschichte nach d. Allerh. Bestimmungen für einfache Schulverhältn. nebst Stoffverzeichn. - S. 21

1899 - Breslau : Hirt
Graf Moltke. Graf Roon. § 4. Die vornehmsten Ratgeber und Gehilfen Kaiser Wilhelms I- 21 Feldzugsplüuen. Die glückliche Führung des Deutschen Krieges (1866) und die großen Siege der Deutschen im Kriege gegen Frankreich (1870/71) sind hauptsächlich dem Schlachtenlenker Moltke zu verdanken. Für seine Verdienste wurde Moltke vom Kaiser Wilhelm I. zum General- feldmarschall ernannt und in den Grafenstand erhoben. Hochgeehrt von seinem Kaiser, dem Heere und dem ganzen deutschen Volke starb er 1891 auf seinem Gute Kreisau in Schlesien. 3. Graf Albrecht von Hloon. Albrecht von Roon, der Sohn eines Rittergutsbesitzers, wurde (1803) bei Kolberg geboren. Als Offizier zeichnete er sich durch Fleiß und Tüchtigkeit aus. Deshalb wurde er zum Lehrer des Prinzen Friedrich Karl ernannt. Im Jahre 1859 wurde er zum Kriegsminister berufen. Die neue Heeres- einrichtung, Kriegsbereitschaft und Schlagfertigkeit des preußischen Heeres in den Kriegsjahren 1866 und 1870 waren sein Verdienst. Körperliche Leiden zwangen ihn (1873), seine Entlassung aus dem Staatsdienste zu nehmen. 1879 starb er. 4. Wrinz Ariedrich Kart. Prinz Friedrich Karl, Kaiser Wilhelms I. Neffe, war 1828 geboren. Nach der Sitte des königlichen Hanfes trat er, zehn Jahre alt, in das Heer ein und wurde ein kühner und tapferer Soldat. In dem Dänischen (1864), dem Deutschen (1866) und dem Deutsch-franzöfischen Kriege (1870/71) zeigte er sich als Meister der Kriegskunst. Wo er mit dem Feinde zusammentraf, da schlug er ihn. Im letzteren Kriege wurden gegen die Franzosen drei Heere aufgestellt. Prinz Friedrich Karl führte das zweite Heer an. Anfangs nahm er an den Schlachten um Metz teil; dann belagerte er die Festung Metz, bis
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