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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 214

1845 - Heidelberg : Winter
214- §. 77. Italien. ihre Fürsten und Völker sich gegenseitig die Hand zu bieten angefangen haben. Auch in geistiger Beziehung bot das Mittelalter viele merkwürdige, in der Kunst insbesondere aber großartige Er- scheinungen dar. Das Vorzüglichste in letzterem Gebiete be- zeichnen folgende Namen und Werke: in der Poesie, bei den Deutschen: Wolfram von Gschenbach (1200), Heinrich von Ofterdingen (1225), dem das Niebe- lungenlied, wiewohl fälschlich, zugeschrieben wird, Walter von der Vogelweide :c.; bei den Jtaliänern: Dante, dem sie ihr größtes Meisterwerk in der Dichtkunst verdanken (st. 1321), Petrarca (st. 1374)), Boccacio (st. 1375); bei den Persern: Firdusi (st. 1030) und Hafiz (st-1389); — in der Malerei, bei den Niederländern: Johann von Gyk; — in der Baukunst: der Münster von Straßburg, welchen Erwin von Steinbach gebaut, der Münster von Freiburg :c., besonders aber der Dom zu Köln, dessen Bau 1228 vom eimnüthigen Glaubenssinn be- gonnen, im beginnenden Jahrhundert der Kirchentrennung verlassen und in unserer Zeit vom Kunstsinn und deutsch- nationalen Einigungsgciste wieder ausgenommen wurde und seiner Vollendung entgegengeführt wird. 5. Die übrigen Staaten in Europa und Asien bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. 1. Italien. §. 77. ttaci) dem Untergange der Hohenstaufen bekam in Italien die welfische Partei völlig die Oberhand, bis, durch die Römer- züge Heinrich's Vif und Ludwig's des Bayern ermuthigt, die ghibellinische Partei Versuche machte, wieder emporzukommen, was ihr aber nicht gelang. — Nur Sicilien, das sich, noch unter (dem §. 75 genannten) Karl von Anjou, von Neapel losriß und unter Königen aus Aragonien 1282 ein selbst- ständiges Reich wurde, blieb ghibellinisch gesinnt.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 14

1918 - Paderborn : Schöningh
14 m e n Marbod eine starke Macht, indem er die Knigswrde in seinem Volke erlangte und andere Stmme elbabwrts unter seine Herrschast brachte. Vergebens hatten ihn die Cherusker um Beistand gegen die Rmer angegangen. Die Zwietracht. diesozrvischenmarbodund Armin entstand, entfachte bald einen offenen Krieg. Eine Schlacht blieb unentschieden, aber Marbod rumte das Schlachtfeld. Bei diesem Mierfolg siel das eigene Volk von ihm ab. Als Flchtling wandte sich Marbod an den Kaiser Tiberius, der ihm Ravenna als Wohnsitz anwies. Bald darauf (um 20) fielarminius, der Befreier Eermaniens, durch Meuchelmord der eigenen Verwandten und Stammes-genossen, die ihn des Strebens nach der Knigswrde verdchtigten. Sein Andenken aber blieb unter den Germanen in Ehren, und Lieder verherrlichten seinen Namen. e) Der rmische Grenzwall. In dem Lande zwischen der oberen Donau und dem unteren Main siedelten sich in der Folge vereinzelt rmische Einwanderer an. Um dieses Gebiet der rmischen Kultur ganz zu erschlieen und den spitzen Winkel zwischen der Rheingrenze Obergermaniens und der Donaugrenze Ntiens ab-zuflachen, errichteten die Rmer in der Zeit von Domitian bis Hadrian (um 100) eine lange Grenzwehr (limes). Sie begann bei der Mndung der Altmhl in die Donau, schlo das Neckarland und den Odenwald ein, lief dann der die Hhen des Taunus und endete bei Rheinbrohl gegenber der Grenze von Ober- und Untergermanien. Der Limes zog dem friedlichen Grenzverkehr mit den Germanen eine feste Schranke und erleichterte bei pltzlichen Angriffen die Verteidigung. Von den zahlreichen Rastellen, die hinter der Reichswehr verteilt lagen, ist die Saalburg, die auf Anordnung Kaiser Wilhelms Ii. wiederaufgebaut wurde, am bekanntesten geworden. In dem durch die neue Grenze geschtzten Gebiete erblhte bald wie in den linksrheinischen Gegenden rmisches Leben. Rmische Heerstraen durchzogen vielfach das Land. An den fr die Krieg-fhmng oder den Handel wichtigen Punkten erblhten, oft im Anschlu an Lagerbefestigungen, rmische Städte. In diesen erhoben sich Theater und Amphitheater, Tempel und Hallen, Bder und Trme, so da eine Stadt wie Trier (Augusta Treverorum) ein kleines Abbild der rmischen Hauptstadt darstellte. Mit Gartenkulturen, in denen neben anderen aus sdlichen Lndern eingefhrten Pflanzen die Weinrebe angebaut wurde, bedeckten sich die Niederungen und Abhnge am Rhein und seinen Nebenflssen. Die Bodenschtze des

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1918 - Paderborn : Schöningh
Das rmische Neich und bic Germanen. 15 rheinischen Gebietes wurden durch Bergwerke und Steinbrche in Nutzung genommen, Heilquellen (zu Aachen, Baden-Baden) er-schlssen und verwertet. Der Wohlstand der Bewohner dieser germanisch-rmischen Gebiete ist auch ersichtlich aus den Ruinen zahlreicher behaglich eingerichteter und reich ausgestatteter rmischer Landhuser, die unter der Ackerscholle in ihren Fundamenten wieder blogelegt worden sind, und aus der hochentwickelten Ton- und Glasindustrie, die da-rnals hier bestand. In diesen Gegenden kam auch das Christentum durch die rmischen Soldaten und Handelsleute zuerst zu den Germanen. f) Der Markomannenkrieg (166180). Unter der Regierung des Kaisers Marcus Aurelius veranlagte die Wanderung der Goten, die von der Kste des Baltischen zum Schwarzen Meere zogen, eine Bewegung unter den ostgermanischen Stmmen. Zahlreiche Vlkerschwrme, besonders Markomannen, drangen der die Donau ins rmische Reich und sogar bis. nach Italien vor. M. Aurelius trieb sie zurck, aber während des wechselvollen Krieges starb er zu Vindobona (Wien, 180). Sein Sohn und Nachfolger Cmmodus schlo mit den Markomannen Frieden. Die Donaugrenze blieb bestehen, aber viele Germanen wurden als Ansiedler gegen die Verpflichtung zum Heeresdienste in das Reichsgebiet bernommen. Die Anfiedlung germanischer Scharen im rmischen Reiche unter derselben Bedingung wurde in den beiden folgenden Jahrhunderten immer hufiger. Zuletzt bildeten sie den Kern des rmischen Heeres. Hauptfchlich der kriegerischen Tchtigkeit dieser germanischen Truppen und der Umsicht der aus ihnen hervorgehenden Fhrer und Staatsmnner verdankte das Reich seine Erhaltung, als die germanischen Vlkerschaften jenseits des Rheins und der Donau seit dem 3. Jahrhundert in immer neuen Anstrmen die Reichs grenze zu berfluten begannen. g) Die Vlkerbnde. Damals entstanden nmlich, durch nicht genau bestimmbare Ursachen veranlat, unter den germanischen Stmmen Bnde, infolge deren die alten Stammesnamen verschwanden und neue umfassendere Vlkernamen auskamen: die Alemannen, Franken, Sachsen neben den schon frher so genannten Goten. Mit kurzen Unterbrechungen lagen diese Volksverbnde, deren Gefge an-fangs noch locker war, in andauernden Grenzkmpfen mit den Rmern. 1. Die Alemannen (Schwaben), fuebifche Stmme (darunter die Semnonen), drangen aus der Maingegend der den Limes vor und nahmen das Zehntland" in Besitz. Im 4. Jahrhundert breiteten sie

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 150

1918 - Paderborn : Schöningh
150 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. Wissenschaften beflissen, die in gewissen Stdten dauernde Pflege fanden. Schon unter Friedrich Barbarossa hatte die Rechtsschule von Bologna Berhmtheit, während fr die Heilkunde die Schule zu Salerno hnliches Ansehen gewann. Aus der Vereinigung solcher fachwissenschaftlichen Hochschulen entstanden die Universitten. Die erste war die zu Paris im Anfange des 13. Jahrhunderts begrndete; die erste staatliche Universitt stiftete Friedrich Ii. zu Neapel in seinem sditalienischen Reiche. Die erste deutsche Universitt wurde 1348 von Karl Iv. zu Prag gegrndet, dem bald andere Fürsten und Städte (Universitten zu Heidelberg, Erfurt, Cln, Leipzig u. a.) folgten. Das wissenschaftliche Leben an den deutschen Universitten kam erst durch die Bewegung des Humanismus in Flu. 2. Literatur. Das Rittertum, vordem Trger der Sangeskunst, war entartet. Doch fand die Dichtkunst im Sche des Brgerstandes der blhenden sddeutschen Städte noch eine schwache Nahrung. Wh-rend hier der Meistergesang zu handwerksmigem Betriebe und platter Gewhnlichkeit herabsank, bekunden die Volkslieder dieser Zeit das tiefe Gemt des deutschen Volkes. Einen hheren Schwung nahm die Poesie im 14. Jahrhundert in Italien durch Dante, dessen Gttliche Komdie in erhabener Sprache eine Wanderung durch die Hlle, das Fegfeuer und den Himmel dar stellt, und den begeisterten Lyriker Petrarca. 3. Bildende Knste. In der Baukunst gelangte seit der Mitte des 13. Jahrhunderts allmhlich in Deutschland der gotische Stil zur Herrschaft. Er beruht auf der folgerechten Anwendung des Spitz-bogens. In den gotischen Kirchen werden die spitzbogigen Fenster^ derart vergrert, da nur schmale Mauerflchen brig bleiben, die an der Auenseite durch Strebepfeiler verstrkt werden. Bei den Basiliken (d. h Kirchen mit erhhtem Mittelschiff) wird der Druck des Mittelschiffgewlbes durch Strebebogen auf diese Pfeiler bertragen. Art die Stelle der Basilika tritt vielfach die Hallenkirche, in der alle Schiffe gleich hoch sind. Der Chor ist nicht oder nur wenig mehr erhht, und die Krypta fehlt; die Sule ist einem massigen Pfeiler (Bndelpfeiler) gewichen. Eine Hauptzierde der gotischen Kirchen sind die schlanken hochragenden Trme mit durchbrochenem Helme, der in einem ins Kreuz gestellten Blatt, der Kreuzblume, endigt. Anstatt des Vierungsturmes erscheint ein kleines Trmchen, der Dachreiter. Der gotische Stil gelangte zuerst im nrdlichen Frankreich in den Kathedralen von Paris, Reims und Amiens zur Anwendung. Von dort kam er nach Deutschland. Hier ist die Liebfrauenkirche in Trier die lteste rein gotische Kirche. Hervorragende andere Gotteshuser im gotischen Stil sind die Dome zu Regensburg, Ulm, Freiburg i. B. und das Mnster zu Straburg; das groartigste ist der Cln er Dom (be-gnnen 1248, vollendet 1880). 1 An den gotischen Fenstern unterscheidet man das Stabwerk, senkrechte dnne Pfosten aus Haustein, welche das Fenster in mehrere Teile zerlegen, und das Mawerk, Kreise und Kreisausschnitte, welche die Bogenfelder ausfllen.

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. zuweilen gelehrten Unterricht; im Verein mit der huslichen Erziehung durch die Mutter befhigte er sie, als Hausfrau ein anmutiges Familien-und geistig angeregtes Gesellschaftsleben zu pflegen. b) Die Stadtbevlkerung. Das Stdtewesen entwickelte sich in Deutschland erst seit etwa dem Beginn des 10. Jahrhunderts, als Handel und Gewerbe einen lang-samen, aber stetigen Aufschwung nahmen. Anfangs war der lange Zeit unbedeutende Handel noch meistens in den Hnden der Juden und im Sden der Lombarden, im Norden der Friesen. Die Gewerbe kamen zunchst an den Hfen der Groen, wo der gesteigerte Wohlstand auf eine verfeinerte Lebenshaltung hindrngte, nach und nach in ihrer vielfachen Gliederung in Aufnahme. Von groer Bedeutung fr die Entfaltung des Gewerbes und Handels wurde die Entwicklung des Bergbaus, zumal die Erschlieung der Silberlager in den deutschen Gebirgen. Lebhafter Handel verband seit der Zeit der Kreuzzge die Städte im sdlichen Deutschland mit Italien. Eine wichtige Handelsstrae fhrte, dem Laufe der Donau folgend, nach den Lndern des Orients. Den Rhein hinunter und hinauf fand ein reger Warenaustausch statt zwischen Sd- und Norddeutschland, zwischen den deutschen Gauen und England sowie den nordischen Reichen. Das Handelsgebiet des norddeutschen Kaufmannes reichte ostwrts weit in die flanschen Lnder hinein. Die Waren wurden in der Regel auf Wagen, im hohen Gebirge auf Saumtieren befrdert. Wo sich aber Gelegenheit bot, bevorzugte man den Wasserweg vor der beschwerlichen Landstrae, wobei die Schiffe mittels Seilen auf Leinpfaden vorwrts gezogen oder auch durch Ruder und Segel bewegt wurden. Die Städte in Deutschland wuchsen teils aus jenen alten Rmer-stdten im Rhein- und Donaugebiet (Cln, Mainz), die wegen ihrer gnstigen Handelslage wieder aus der Asche der Zerstrung oder dem Verfalle entstanden, teils aus Ortschaften empor, in denen bischfliche Kirchen, Pfalzen oder Burgen errichtet wurden, oder welche um solche entstanden waren. Die dort stattfindenden Mrkte (Messen) lockten den Hndler und den Gewerbetreibenden zu bleibender Ansiedlung an. Solche Pltze wurden bald allgemein durch Wall und Graben. Mauern und Trme geschtzt (Burgen, Brger). In Sachsen, das, fern den groen Verkehrsstraen, noch lange stdtearm blieb, legte Heinrich I. durch seine militrischen Befestigungen den Grund zu der Entwicklung der ersten Städte.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1918 - Paderborn : Schöningh
Geistige Kultur der deutschen Kaiserzeit. 117 Basilika gliedert sich in drei (seltener sns) rechteckige Lngsschiffe (das Langhaus), deren mittleres hher und breiter ist als die seitlichen und sich nach Osten hin in eine halbrunde Apsis (= Wlbung) verlngert. Die Schiffe find abgeteilt durch rundbogig verbundene Reihen von Sulen (Arkaden), auch Fenster und Tren tragen den Rundbogen. Gedeckt sind die Schiffe durch eine flache Holzdecke, nur die Apsis ist berwlbt. Seit der Zeit Karls d. Gr. entwickelte sich aus dieser Anlage der sogen, romanische Stil. Das Langhaus wird vor der Apsis von einem krzeren Querhaus durchsetzt, wodurch der Grundri die Gestalt eines lateinischen Kreuzes erhlt. Art Stelle der (kreisrunden) Sulen treten meistens (eckige) Pfeiler. Das Mittelschiff verlngert sich (nach Osten) zu einem selbstndigen Altarhause, dem C h o r, der um mehrere Stufen erhht und mit einer Krypta (Gruft) unterfhrt wird. Hufig tritt zu dem stlichen noch ein westliches Querschiff. Sodann werden Glockentrme angefgt, die bei den lteren Kirchen meist seitlich neben dem Haupteingange standen. Bezeichnend fr die romanische Kirche ist der sogen. Vierungsturm der dem Quadrat, in dem sich Quer-schiff und Mittelschiff schneiden. Die Flachdecke weicht seit dem 11. Jahrhundert dem Gewlbe, Dieses ist anfangs ein Tonnengewlbe (das einer der Lnge nach durch-schnittenen Tonne gleicht), entwickelt sich aber bald zum Kreuzgewlbe. Whrend das Tonnengewlbe sich ohne Unterbrechung der das ganze Schiff spannt, wird bei Anwendung des Kreuzgewlbes das ganze Gewlbe durch Querbogen in mehrere Felder geteilt; in jedem Felde durchschneiden sich zwei Tonnengewlbe rechtwinklig, wodurch vier Bogendreiecke (Kappen) entstehen, die entweder von scharfen Kanten (Graten) begrenzt werden (Gratgewlbe) oder von verstrkten Rippen (Rippengewlbe). Die romanischen Kirchen hatten, da das Gewlbe einen starken seitlichen Druck ausbte, dicke Wnde und wenige kleine, oft zu Gruppen verbundene Fenster. Als Verzierung der Mauerflchen war eine aus niedrigen Sulen und Bogen gebildete Galerie (Zwerg-galerie) beliebt, die sich besonders oft unter dem Dache des Vierungs-turmes findet. Schne romanische Kirchen hat vor allem das Rheinland aufzu-weifen, z. B. die Klosterkirche von Maria-Laach, mehrere Clner Kirchen (besonders die Apostelkirche), die Dome zu Mainz, W 0 r in s und Spei er. In den schsischen Landen erscheint der romanische Stil zuerst am Dome zu B r a u n s ch w e i g, der von Heinrich dem Lwen gegrndet worden ist. Von weltlichen Bauten dieser Zeit verdienen das Landgrafenhaus der Wartburg und die Kaiserpfalz in Goslar Erwhnung (Ritterburgen, f. S. 107). Im 12. Jahrhundert wird bei vielen deutschen Kirchen fr das Gewlbe der Spitzbogen verwendet. Hiermit tritt der b er ^ gangsftil ein, welcher zur Gotik berleitet. Den rheinischen ber-gangsstil zeigt uns der hoch der die Lahn aufragende Dom zu Limburg. Im Westfalenlande gehren ihm die Dome zu Osnabrck und Mnster an. in Franken der Dom zu Bamberg.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 118

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. Wahrend bei den meisten romanischen Kirchen die Seitenschiffe niedriger sind als das Mittelschiff, erheben sie sich bei den Hallen-kirchen, zu denen der Dom zu Paderborn gehrt, zu derselben Hbe wie dieses. Die maurische V a u k u n st, die besonders in Spanien zur Blte gelangte, entwickelte sich aus dem byzantinischen Baustil der durch den Kuppelbau und im Innern durch die Mosaikdekoration gekenn zeichnet ist. Sie nahm aber durch den hufeisenfrmigen, von schlanken maulen getragenen Vogen und durch Verzierungen in feinem Linienspiel und verschlungenem Blattwerk (Arabesken) eigentmliche Formen an Die Malerei bis zum 11. Jahrhundert ist im wesentlichen Buch-malerei, indem die Mnche die Anfangsbuchstaben (Initialen) von der schnsten der Kapitel kunstvoll verzierten, aber auch schon Abbildungen zur Erluterung des Tentes hinzufgten. In der folgenden Zeit entfaltete sich die Wandmalerei. Die groen Wandflchen der roma Tschen Kirchen wurden mit Malereien bedeckt. Im 10. Jahrhundert werden auch schon Kirchenfenster mit Glasmalerei erwhnt. Die B i l d n e r e i ist in dieser Periode lange noch wenig entwickelt Die Krper sind vielfach unrichtig modelliert, die Haltung ist steif, der Ausdruck noch starr. Der romanischen Frhperiode gehren z. V. die Flachreliefs an der Bronzetr des Domes zu Hildesheim an, welche dem Kunstsinn des Bischofs Bernward (S. 61) ihren Ursprung verdanken. Gegen das Ende der romanischen Zeit aber offenbart sich ein bedeutender Fortschritt zu lebenswahrer Darstellung (z. V. in den Figuren an der goldenen Pforte des Freiberger Domes).

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 199

1918 - Paderborn : Schöningh
199 ein Heer zu Hilfe gesandt (f. S. 196), und englische Kaperschiffe unter khnen Kapitnen, roie dem Seehelden Franz Drake (spr. Dreek), hatten mitten im Frieden die westindischen Besitzungen der Spanier geplndert und sogar im Hasen von Eadir eine Menge spanischer Fahrzeuge vernichtet. Daher rstete Philipp eine stolze Flotte, 130 Schiffe von ungewhnlicher Gre, die und erroindliche Armada", um England zu demtigen. Als aber diese unter dem Herzoge von Medina Sidonia den Kanal durchsegelte, rourde sie auf der Hhe von Dnkirchen durch bestndige kleine. Angriffe der leichten englischen Schiffe unter dem Admiral Howard (spr. Haurd) und vom Sturm so bel zugerichtet, da Medina Sidonia sich entschlo, um die Nordspitze Schottlands herum die Rckkehr anzutreten. Doch neue schwere Strme vollendeten die Vernichtung der stolzen Flotte (1588). 3. Innere Entwicklung Englands. Der groartige Aufschwung der.kriegsmacht Englands war begleitet von einer fortschreitenden Hebung des inneren Wohlstandes. Dem Gewerb e war die Aufnahme der aus den Niederlanden geflchteten Protestanten frderlich, die manche neue Industriezweige (Leinenweberei, Tuch- und Spitzenfabri-fation) einfhrten. Ein khner Unternehmungsgeist trieb die englischen Kaufleute auf die See. Handelsgesellschaften fr den Handel nach Rußland und dem Orient wurden begrndet, und die englisch-o st i n d i f ch e Kompagnie begann ihre ersten Eroberungen. Khne Entdecker (Davis) suchten die nordwestliche Durchfahrt nach dem Groen Ozean, und Walter Raleigh (spr. Rli) grndete die zu Ehren seiner Knigin Virginien benannte Kolonie (an der Ostkste von Nord-amerika). Die lngst ohnmchtige deutsche Hansa aber wurde ihrer alten Handelsvorrechte in England fr verlustig erklrt. Auch die Dicht-, funst entfaltete sich unter der Regierung Elisabeths zur schnsten Blte (s. am Schlu). Dieser Glanz der Herrschaft der Knigin wird verdunkelt durch die Hrte, mit der sie in den letzten Jahrzehnten die Katholiken und besonders die Bewohner von Irland verfolgte. Die alte keltische Bevlkerung dieser (um 1170 unterworfenen) Insel war in dem katholischen Glauben verblieben. Da die Iren von den englischen Statthaltern und Gutsherren hart bedrckt wurden, so machte sich der durch die Verschiedenheit der Religion genhrte Stammesha in mehreren Aufstnden Luft, in denen spanische Hilfe die Unterwerfung der Iren nicht ver-hinderte. Elisabeths Nachfolg'er war Jakob I., der Sohn ihrer Feindin Maria Stuart.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 217

1918 - Paderborn : Schöningh
Geistige Kultur der Reformaiionszeit. 217 einen schlanken Obelisken abgeschlossen. Wenn das Dach nach der Strae Zu abfllt, wird seine Flche durch einen ober mehrere vorgesetzte Zwerchgiebel (Giebelerker) verbeckt. Die Spitze des Giebels trgt nicht selten die dem Stil eigentmliche Muschel oder ist mit einem kleinen durchbrochenen Giebeldach verziert. Besondere Sorgfalt ist vielenorts auf die Ausgestaltung der Por-t a I e gelegt worden. Die Pfosten weisen reiche Ornamente auf. der dem krftig ausgebauten Gesimse ist ein Aufbau mit wappenhnlichen Darftellungen oder der Muschel oder anderen Verzierungen. Zuweilen find den Pfosten Sulen und Pilaster mit geschmcktem Kapitell vorgestellt. Auch die in der Regel rundbogige Trfllung zeigt diese der Renaissance eigentmlichen Formen. Viele Raufmannshufer und Schlsser haben an den Wanden, welche den Hof begrenzen, reich ausgestattete Hallen und Laubengange. Das Rathaus zu Kln und andere ffentliche Gebude sind mit einer schnen Vorhalle ausgestattet. Die freiliegenden Wnde besonders die Vorderwand vieler Huser in Sdwestdeutschland sind mit Gemlden geschmckt, so der Fuggerhos in Augsburg, der auch einen herrlichen Hallenhof hat. Die Innenausstattung folgt im allgemeinen denselben Regeln wie der Aufzenbau. Holztfelung der Decken und Wnde und reiche Holzschnitzerei waren beliebte Kunstmittel. Solch herrlichen Wandschmuck bewundern wir im Friedenssaale des Nathan fe* zu Mnster, der aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammt Die Renaissance nahm in Deutschland ihren Ausgang von Sachsen und Schlesien. Als ltestes Bauwerk in ihren Formen gilt ein Portal im Dom zu Breslau (1517). Ein Prachtstck der deutschen Renaissance ist die Fassade des Piastenschlosses zu Brieg. Bald entwickelte sich der neue Stil in Mittel- und Sddeutschland, wo er zur hchsten Blte gelangte; erst am Ende des 16. Jahrhunderts nahm er auch von den niederdeutschen Landen Besitz. Am gnstigsten fr feine Entfaltung war der Hausteinbau; doch hat die Renaissance auch in Gegenden des Backstein- und Holzfachwerkbaus mancher Stadt ihr Geprge aufgedrckt. So sind Hildesheim und Frankfurt a. M reich an Gebuden der letzten Art. Prchtige Renaissancebauten erfreuen das Auge in Drnberg. Nicht immer ist der Stil an diesen Bauwerken vllig rem besonders oft ist er, wie an dem Pellerhause in Nrnberg dem gotischen angepatzt. Gewiffermafzen eine Geschichte des Renaissancestils m Deutschland stellen die Ruinen des herrlichen Schlo ses i u Heidelberg bar. Der Ott-Heinrichsbau besselben gehrt der Hoch-stammt ^ m^reni) der Friedrichsbau aus spterer Zeit (nach 1600) b) Die Malerei wurde an den glnzenden Frstenhfen Italien* gepflegt und entwickelte sich in der Iomb ar d if ch en , florentini* I or1 errst m^u venetianischen Schule zu einer Hhe der Auffassung und Schnheit der Darstellung, welche sie f p ter nicht J+'isim err.eui)M"i 1. Seonarbo da Vinci aus Florenz T 1519) an den Hof nach Mailand berufen, wurde der Grnder der lombardischen Schule. Sein berhmtes Abendmahl ist durch

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 218

1918 - Paderborn : Schöningh
218 Geistige Kultur der Reformationszeit. vorzgliche Gruppierung und durch Flle dramatischen Lebens unber-trefflich. Correggio, der lombardischen Schule angehrig, ist aus-gezeichnet in der Behandlung des Helldunkels. Sein bedeutendstes Gemlde, die heilige Nacht, stellt die Geburt Christi dar. 2. Der geistreiche und vielseitige Michel Angelo rvurde der Stifter der florentinischenschule. Seine Deckengemldeindersil-tinischen Kapelle, die vorchristliche Zeit von der Weltschpfung an bis auf den ersehnten Erlser in verschiedenen Bildern darstellend, sind das gewaltigste Denkmal der Malerei aller Zeiten, ebenso vorzglich in der groartigen Erfassung des Ganzen wie in geistreicher Durch-fhrung des einzelnen. Sein Altarbild in derselben Kapelle, das Jngste Gericht, versinnlicht den furchtbaren Augenblick des Weichet von mir, ihr Verdammten" in der ergreifendsten Weise. 3. Naffael Santi aus Urbino (f 1520), von dem kunstliebenden Papste Julius Ii. nach Rom berufen, ward das Haupt der rmischen Schule. Von den zahlreichen (gegen 100) Madonnenbildern, welche die Mutterliebe in religiser Verklrung und in der grten Schnheit ebenmiger Formvollendung darstellen, sind die Sirtinischema-d o n n a und die Madonna d eil a Sediadie bedeutendsten, oeirte Wandmalereien in drei Slen des Vatikans behandeln besonders die weltgeschichtliche Bedeutung der Kirche auf dem Gebiete der Wissenschaft. Berhmt ist unter ihnen die Di Sputa oder die Darstellung der Theo-logie. 4. An der Spitze dervenetianischenschule stehen Tizian, ein Meister in der Darstellung der schnen Wirklichkeit und des Drama tischen im Ausdruck, zu dessen besten Werken der Zinsgroschen, die Grablegung Christi und die Himmelfahrt Maria zhlen, und Paolo Veronese, welcher besonders festliche Gastmhler, wie die Hochzeit zu ftatta, darzustellen liebte. Seit dem Ausgange des 16. Jahrhunderts entstanden zwei Rich-tungen, eine eklektische (auslesende), die sich an die groen Meister der Bltezeit anschlo ihre Hauptvertreter sind Dominichino und Guido Reni und eine naturalistische Richtung (Caravaggio), die nack kraftiger Nachahmung der Natur strebte. Die bedeutendsten Maler Deutschlands im 16. Jahrhundert sind nchst Drer (S. 151): 1. Der kurschsische Hofmaler Lukas Cr an ach (t 1553), der auch zahlreiche vortreffliche Holzschnitte geschaffen hat. Seine farbenfreudigen, realistischen, oft naiv derben Bilder geben ein getreues Spiegelbild der damaligen Zeit. 2. Bedeutender ist sein Zeit-gensse Hans Holbeinderingere.aus Augsburg. Unter seinen Holzschnitten ist besonders berhmt der Totentanz, eine Folge von Bildern, in denen er mit groartiger Ironie und tragischem Humor die Nichtigkeit aller irdischen Gre darstellt. Zu Basel, wo er sich viele Jahre aufhielt, schuf er eins seiner Hauptwerke, die Madonna des Brgermeisters Meyer. Das letzte Jahrzehnt verlebte der Knstler in England. Hier schuf er das Grte als Portrtmaler der vornehmen Gesellschaft (t 1543). Whrend in dem verarmten Deutschland des 17. Jahrhunderts die Kunst erlahmte, entfaltete sich in den Niederlanden, wo sich durch den
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