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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 50

1845 - Heidelberg : Winter
50 tz. 17. Der Zug durch rie Wüste. mit einer Reihe von Plagen heim. Obgleich seine eigenen Zauberer am Ende darin Gottes Finger sehen, so bleibt doch Pharao's Herz verstockt. Erst als der Herr die Ägypter mit dem Sterben der Erstgeburt schlug, — bei welcher Gelegenheit das Passah- mahl (zum Andenken an das sch o n e n d e V o r ü b e r g e h e n des Herrn vor den mit dem Blute des Lammes bezeichne- ten Thüren der Israeliten) eingesetzt ward,— dringt Pharao selbst in die Israeliten, das Land zu verlassen und die Ägyp- ter, welche Iehovah's Macht fürchten gelernt hatten, gaben ihnen gerne die Geschenke mit, welche die Israeliten von ihnen for- derten. So erfolgte denn gegen das Jahr 1800 v. Ehr. der Auszug der Israeliten aus Ägypten, nachdem sie 215 Jahre daselbst gelebt hatten. Pharao's Versuch, sie unmittelbar darauf mit Gewalt wie- der zurückzuholen, diente nur zu seinem Untergang, so wie zur Verherrlichung Gottes an Israel. 2. Der Zug durch die Wüste. §. 17. Eleich im Anfänge des Zuges in die Wüste erfahren die Kinder Israels verschiedene Gnadenerweisungen Gottes. Am Sinai angekommen offenbart sich ihnen Gott in seiner schreck- lichen Heiligkeit. Sie erhalten das heilige Bundesgesetz, das als Sittengesetz, Rechtsgesetz und Ceremonialgesetz von nun an das ganze innere und äußere Leben des Volkes zu ordnen bestimmt war. Das Ceremonialgesetz insbesondere mit seinen vor- bildlichen Beziehungen betraf die Stiftshütte, die Priester und Leviten, die Opfer und die Feste. Die Stiftshütte, als Nachbild der himmlischen Woh- nung Iehovah's, war in zwei Abtheilungen getheilt, in das Heilige und Allerheiligste, in welchem letzter» der Herr seine Befehle an Mosen ertheilte.

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 167

1845 - Heidelberg : Winter
§. 62. Gründung und Ausbreitung des Christenthums. 167 Erklärung, daß er Christus der Sohn Gottes sey, dem schmäh- lichen Kreuzestode, den er jedoch nicht gezwungen, sondern in selbstverläugnendem Gehorsam gegen Gott freiwillig für die Sünden der Welt übernahm, und durch diese Freiwilligkeit als sündloser Priester und sündloses Opfer zugleich allen den Seinigen die Frucht dieses Todes, die Vergebung der Sünden, erwarb, so daß fortan kein anderes Opfer zu ihrer Begna- digung nöthig ist. Mit seinem Tode schien zwar der Triumph seiner Feinde gesichert und die Hoffnung der Seinigen zu Schanden ge- worden zu sepn: aber nach drei Tagen erstand er wieder von den Todten und besiegelte durch diesen Sieg über den Tod die geschehene Erlösung. Nachdem er seinen Jüngern befohlen hatte, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen und dabei der Mitwirkung des heiligen Geistes gewärtig zu sepn, nahm er durch seine Erhöhung in den Himmel sein Reich ein, um es von dort aus mit der ihm vom Vater verliehenen Gewalt auch auf Erden der Vollendung entgegenzuführen. Und da der Tag der Pfingsten erfüllet war, wurden die zu Jerusalem versammelten Jünger alle voll des heiligen Geistes, der über sie ausgegossen ward, und der Erfolg ihrer von diesem Geiste erfüllten Reden war, daß noch an diesem Tage zu den Fünfhunderten, die schon gläubig waren, 3000 Seelen durch die Taufe hinzugethan wurden, und so eine aus frommen Israeliten gesammelte Gemeinde zu Stande kam, die der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus von Nazareth, als den von Gott verheißenen, von den Pro- pheten verkündigten, von den Vätern gehofften, im Fleisch geoffenbarten Messias und König des Reiches Gottes vereinigte. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche im Anfänge einem Senfkorne gleich, allmählig . zu einem Baume wachsen sollte, unter dessen Schatten alle Völker der Erde sollten Ruhe finden — und welche, gegründet auf den Felsen des Glaubens, d. i. auf „Christus des leben- digen Gottes Sohn", von keiner gegen sie anstürmenden Ge-

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 258

1845 - Heidelberg : Winter
258 §. 91. Die Religionskriege in Deutschland. festigen, und seine Streitkräfte aus Ungarn und Ztalien zu- sammenziehen , worauf er sodann gleich die N e i ch s a ch t gegen die schmalkaldischen Bundeöhäupter aussprach. Da diese mehr vertheidigungs-, als angriffsweise zu Werke gehen wollten, so wagten sie bei ihrer Belagerung von In- golstadt keinen ernstlichen Sturm, sondern brachen bald wie- der auf, um das aus den Niederlanden herkommende kaiserliche Hülfsheer an einer Vereinigung mit dem Kaiser zu verhindern. Da ihnen aber dies nicht gelang, so gieng nun der Kaiser 'angriffsweise zu Werke und drang in Schwaben ein. Eben als die schmalkaldischen Fürsten, weil sie von den oberländi- schen Städten nicht ausreichend unterstützt wurden, Friedens- vorschläge thaten, trat Moritz, nachdem er vom Kaiser die geheime Versicherung der Kur würde erlangt hatte, offen für den Kaiser auf und nahm das Land Johann Friedrichs, das ihm dieser bei'm Ausbruch des Krieges arglos zur Verwaltung anvertraut hatte, in eigenen Besitz. Da nun der Kaiser die Verbündeten aufforderte, sich auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen, so zogen die Fürsten vom bisherigen Kriegsschauplatz ab, ein jeder um sein Land zu vertheidigen. Während der Kaiser sich nun alle süddeutschen Städte unterwarf und sie m i t st a r k e n Schatzungen bestrafte, befreite Kurfürst Johann Friedrich, sein Land von den schwachen Besatzungen Moritzens, der sich zu Ferdi- nand nach Böhmen flüchtete, und nahm an der Elbe eine für Ferdinand drohende Stellung ein. Dies bewog den Kaiser nach Böhmen aufzubrechen und nach seiner Vereinigung mit Ferdinand und Moritz mit einem starken Heere von da aus in Sachsen einzurücken, wo er den nach Wittenberg eilenden Kurfürsten einholte, ihn 1547 in der Schlacht bei Mühlberg gefangen nahm und seines Kurfürstenthums verlustig erklärte, das nun an Moritz ver- liehen wurde, so daß also die K u r nun auf die albe r- tinische Linie von Sachsen übergieng.

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 260

1845 - Heidelberg : Winter
260 §. 9l Die Religionskriege in Deutschland. neue Papst Julius Iii verlegte das Concil wieder nach Trient zurück, und da jetzt auch die deutschen Erzbischöffe und Prälaten ihren Sitz dort einnahmen, so schickten auch einige protestantische Fürsten, darunter Sachsen, ihre Theologen zum Concil. Schon schien der Kaiser seinem Ziele, der Beschränkung päpstlicher Ge- walt, nahe zu seyn, als sich plötzlich die auswärtigen Angelegen- heiten wieder so drohend gegen ihn gestalteten, daß er es für gut fand, vor Allem den Widerstand in Deutschland zu brechen. Er befahl daher Moritzen, an dem widerspenstigen Magde- burg die Reichsacht zu vollstrecken, und dieser schloß die Stadt mit einem Heere ein. Da aber ganz Deutschland den vom Kaiser ausgehenden Druck täglich härter empfand und den Moritz als Urheber desselben ansah und verabscheute; Moritz selbst aber mit des Kaisers Politik unzufrieden war (theils weil dieser seinen Schwiegervater fortwährend in hartem Gewahrsam hielt, theils weil der Kaiser damit umgieng, seinen Sohn, den sp a n i sch e n Philipp, den Deutschen zum Nachfolger im Kaiserthum aufzudringen): so änderte Moritz plötz- lich seine Gesinnung gegen den Kaiser. Er schloß insgeheim mit einigen protestantischen Fürsten einen Bund und verschaffte sich von König Heinrich Ii von Frankreich Geldhülfe gegen das Versprechen, ihm dafür das Reichsvicariat von M e tz, Tou), Verdun und Cambray (Kammerich) zu überlassen; alsdann vertrug er sich mit der Stadt Magdeburg, brach mit seinen Bundesgenossen Wilhelm von Hessen und Mark- graf Albrechtvonbrandenburg-Culmbach gegen den Süden auf und überfiel den nichts Arges ahnenden Kaiser in Innsbruck, so daß dieser kaum Zeit hatte nach Kärnthen zu entfliehen. Hierauf berief sein Bruder, König Ferdinand, die pro- stantischen und katholischen Fürsten zu einem Fürstentag nach Passau, auf welchem 1832 im Passauer Vertrag den Protestanten Augsburgischer Confession völligegewifsensfreiheit eingeräumt und die bürgerliche Rechtsgleichheit in Aussicht gestellt wurde. Nachdem

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 281

1845 - Heidelberg : Winter
§. 96. Der dreißigjährige ñrreg. 231 beschwerten, erhielten sie einen scharfen Verweis. Wüthend darüber warfen Abgeordnete dieser Stände unter Anführung des Grafen Mathias von Thurn zwei katholische Mit- glieder der kaiserlichen Statthalterschaft in Prag zu den Fenstern der Schloßkanzlei hinab. Die Folgen dieser rohen Gewaltthat voraussehend, rissen dann die protestantischen Stände die Regierung an sich, weigerten sich nach dem kurz darauf eingetretenen Tode des Kaisers Mathias den nunmehrigen Kaiser Ferdinand! als ihren König an- zuerkennen, und gaben dem Kurfürsten Friedrich V von der Pfalz die böhmische Krone, die derselbe, angetrieben von seiner ehrgeizigen Gemahlin, ungeachtet der Abmah- nung aller Kurfürsten, so wie auch Frankreichs und Eng- lands , aus Eitelkeit annahm. So entstund 1618 der dreißigjährige Krieg. Denn unverweilt rückte nun der mit dein Kaiser ver- bündete, als Feldherr und Staatsmann gleich ausgezeich- nete Herzog Maximilian von Bayern mit dem ligistischen und kaiserlichen Heere durch Österreich (wo er die gleichfalls im Aufstand begriffenen Protestanten zum Gehor- sam zurückbrachte) in Böhmen ein, und schlug das schlecht geführte Heer des entmuthigten Friedrich 1620 in der Schlacht am weißen Berg bei Prag so gänzlich, daß Friedrich eiligst aus dem Lande floh, um im nördlichen Deutsch- land Hülfe zu suchen. Hierauf erklärte ihn der Kaiser in die' Acht und seiner pfälzischen Länder verlustig; die Böhmen aber wurden hart bestraft und späterhin (1526) alle diejenigen Protestanten, die nicht zur katholischen Kirche zurückkehrten, unter Entziehung des größten Theils ihrer Habe, aus dem Lande vertrieben. Da sich nun die Union auflöste, nahm sich des geäch- teten Kurfürsten Niemand an, als der Markgraf von Baden- Durlach und die in pfälzischen Diensten stehenden Söldncrführer Prinz Christian von Braunschweig- H alberstadt und Graf Ernst von Mannsfeld, welche beide letztere am Rhein einen Plünderungskrieg gegen die

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 282

1845 - Heidelberg : Winter
282 §. 96. Der dreißigjährige Krieg. katholischen Stifter führten. Als ihnen nun Tilly mit dem ligistifchen Heere entgegentrat, wurde er zwar anfangs von Mannsfeld bei Wies loch geschlagen, besiegte aber nachher den Markgrafen von Baden bei Wimpfen und den Prin- zen Christian bei Hoch st und nahm die Pfalz aufs härteste mit. Hierauf verlieh der Kaiser an Maximilian von Bayern für seine Verdienste um das Haus Österreich und die katholische Sache 1623 die pfälzische Kurwürde. Zwar setzten Prinz Christian und Mannsfeld ihren Plünderungskrieg nun in Westphalen fort, wurden aber von Tilly gezwungen, ihre Heerhaufen zu entlassen, und es schien den Protestanten ein erfolgreicher Widerstand nicht mehr möglich zu seyn. Jetzt aber regte sich die Eifersucht Frankreichs auf das überwiegende Ansehen Österreichs und Spaniens, und, von Richelieu geleitet, verbündete es sich, um dem Wieder- anwachsen der spanisch-österreichischen Macht entgegenzu- treten, heimlich mit E n g l a n d, Holland und Dänemark, und gab dadurch, (während es die Protestanten in seinem ei- genen Innern verfolgte), den Protestanten in Deutschland neuen Muth zum Widerstand. Bald erschienen, durch diese Verbündeten mit Geld unter- stützt, Christian und Mannsfeld mit neugeworbenen Heeren, und während deßhalb Tilly in Westphalen blieb, erhob sich der von ihm bedrohte nie der sächsische Kreis unter Anführung des Königs Christian Iv von Dänemark, der wegen Holstein zugleich deutscher Reichsfürst war. An- derseits aber ließ der Kaiser, um nicht immer von der Liga abhängig zu seyn, durch Albrecht von Wallenftein (eig. Waldftein) ein eigenes Heer werben und es unter dem Oberbefehle desselben in's Feld rücken. Weil sich aber auch zugleich die Hugenotten in Frank- reich wieder erhoben, so trat Richelieu, noch ehe es in Deutschland zum Schlagen kam, aus jenem Bündnisse, das ohnedieß der Papst nicht billigte, wieder zurück, und die

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 297

1845 - Heidelberg : Winter
§. 100. Habsburgs Minderung. 297 ltol—1*744 der spanische Erbfolgekriegr denn der Kaiser verband sich nun mit Holland und England, welche diese Machtvergrößerung Frankreichs nicht dulden konnten, wäh- rend auf Frankreichs Seite nur der Kurfürst Mar Emanuel von Bayern und der Kurfürst von Köln waren. Gleich nach Philipps Einrücken in Frankreich hatte der tapfere kaiserliche Feldherr Prinz Eugen von Sa- voyen die Franzosen aus Italien geworfen. Zwar drangen jetzt die Franzosen, während der Herzog von Marl- borough mit dem englisch-holländischen Heere die Nieder- lande besetzt hielt, mit Hülfe Bayerns bis in das Herz von Österreich vor; bald darauf aber schlug Marlborough die Bayern am Schellenberg bei Donauwörth, sodann mit Eugen vereinigt, die Franzosen 1704 bei Höchstädt so, daß sie sammt den Kurfürsten von Bayern und Köln über den Rhein fliehen mußten, worauf letztere von Kaiser Joseph I, dem Nachfolger Leopolds, geächtet wurden. Da die Franzosen hierauf auch in den Niederlanden von Marlborough, und in Italien von Eugen wieder geschlagen wurden, und der Erzherzog Karl mit Hülfe der Portu- giesen, Engländer und Holländer sich Mad rid's bemächtigte: so bot Ludwig, obwohl Karl bald wieder aus Madrid hatte weichen müssen, einen Frieden an; als dieser nicht ange- nommen wurde und Ludwig noch eine Niederlage von Marlborough und Eugen hatte erleiden müssen, wollte er für seinen Enkel auf Spanien verzichten und mit Neapel und Sizilien zufrieden seyn, ja zuletzt sogar auch dieses fahren lassen und noch dazu das Elsaß herausgeben! Weil man ihm aber unklugerweise zumuthete, seinen Enkel selber aus Spanien vertreiben zu helfen, setzte er den Krieg, ungeachtet der äußersten Erschöpfung Frankreichs, fort, und schien durch die abermalige Niederlage (bei M a l- plaquet) schon verloren, als Plötzlich Umstände eintraten, die ihn retteten. Die Königin Anna von England änderte ihr Ministerium, das bisher den Krieg mit Frankreich be-

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 301

1845 - Heidelberg : Winter
§. 101. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. 301 1572 die Verwandlung in ein völliges Wahlreich er- litten hatte, — war seitdem durch das unablässige Stre- den des Adels, die königliche Macht zu beschränken und die niedern Stände nicht aufkommen zu lassen, immer schwächer geworden, und selbst dem tapfern Johann Sobiesky konnten deßhalb seine Bemühungen, das Land wieder zu heben, nicht gelingen. Sein Nachfolger Au- gust ll, Kurfürst von Sachsen, der, um den polnischen Thron zu erlangen, zur katholischen Religion übergegangen war, nahm daher den Antrag Peter's zu einem Bündnisse gegen Schweden um so lieber an, weil ihm dieser Krieg nicht nur Gelegenheit, sächsische Truppen zu seiner Unter- stützung nach Polen, das neutral bleiben wollte, zu ziehen, sondern auch die Hoffnung gab, Liefland wieder zu erobern. So begann 1700 der nordische Krieg. Zuerst machte Dänemark den Angriff, aber Karl Xii, obgleich noch jung, doch von entschlossenem Willen und kühnem, nur zu abentheuerlichem Geiste, dabei aber edler, wahrheitsliebender Gesinnung, — landete rasch auf Seeland und nöthigte Dänemark zum Frieden. Darauf wendete sich Karl gegen Rußland, und gewann gegen eine fünffach größere Zahl die Schlacht bei Narva; darauf fiel er in Polen ein, schlug zweimal die Sachsen und ließ den Stanislaus Lescinöky zum Gegenkönig gegen Au- gust wählen; drang dann nach einem neuen Siege durch Schlesien in Sachsen selbst ein und zwang den König August, Frieden zu machen und dem polnischen Throne zu entsagen. Hierauf kehrte er sich wieder gegen die Russen: denn Peter hatte unterdeß einen Theil der Ostseeländer erobert, dort den Seehafen Kronstadt gegründet und darauf Po- len besetzt. Karl vertrieb ihn wieder daraus, gieng über die Beresyna, schlug die Russen, vertiefte sich aber beim Verfolgen in verödete Gegenden, wo er durch Hunger und Krankheit beträchtlichen Verlust erlitt. Hierauf wandte er

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 51

1845 - Heidelberg : Winter
§. 17, Der Zug durch die Wüste. 51 Der Stamm Levi sollte ein Eigenthum des Herrn und dem Dienste desselben an der Stiftshütte geweiht seyn; und da ihm in Kanaan kein Erbtheil zufallen sollte, war er mit seinem Unterhalte auf einen Antheil an den Opfererträgnissen angewiesen; ans A a r o n's Geschlecht insbesondere sollten die Priester genommen werden, die alle dem Herrn geheiligt .waren. Von den Opfern, welche alle nur von den Priestern verrichtet werden durften, hatten insbesondere die Sünd-, Schuld- und Brandopfer die Versöhnung des sündigen Men- schen mit Gott zum Zweck, und der Mittelpunkt der ganzen levitischen Opferanstalt ist die vorbildliche Versöhnung des bußfertigen Sünders durch den stellvertretenden Tod eines unschuldigen Sündopfers, so daß also dieser Opferdienst gleich- sam „ein in Bilderschrift geschriebenes Evangelium" war, das seiner Zeit durch die Erscheinung des wahren, urbild- lichen Versöhners in's unverdeckte Licht treten sollte. Von den Festen waren das Passahfest, das Pfingstfest, das Laubhüttenfest und der große Versöhnungstag die wich- tigsten im Zahre. Zedes siebente Jahr war ein S a b b a t h - j a h r, in welchem kein Feld bestellt und zum Besten der Armen nicht geärntet werden durfte, ferner allen armen Schuld- nern ihre Schulden erlassen und alle israelitischen Knechte frei- gegeben werden mußten, wenn sie nicht freiwillig bei ihren Herren bleiben wollten. — Jedes fünfzigste Jahr hieß H a l l - oder Jubeljahr: in ihm mußten alle Knechte, selbst die, welche nach dem Sabbathjahre noch bei ihrem Dienstherrn ge- blieben waren, in den freien Stand zurücktreten, und alles Gut, das man in den vorhergehenden Jahren durch Kauf erworben hatte, mußte wieder an seinen ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben werden, damit kein Stamm und kein Einzelner übermächtig werden und den andern unterdrücken möchte. Als das Volk vom Sinai aufbrach und im zweiten Jahre seines Zuges an die Gränze Kanaan's kam, machten voraus- gesandte Kundschafter bei ihrer Rückkehr aus Furcht eine so übertriebene Beschreibung von der Streitbarkeit der Einwoh- 4*

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 55

1845 - Heidelberg : Winter
<i. 20. Saul's Regierung. ' 55 auf d i e t h e o k r a t i s ch e V e r f a s s u n g v e r p f l i ch t e t. Samuel selbst hatte in derselben Volksversammlung zuvor sein Richteramt niedergelegt und vom Volke das feierliche Zeugniß uneigennütziger Verwaltung erhalten. Anfangs regiert Saul verfassungsmäßig; allmählig aber weicht er vom theokratischen Gesetz und v erfüllt in welt- lich-selb stsüch-tige Politik, und als er zuletzt das Gebot der Vernichtung der Amalekiter und ihrer Habe nur unvollständig und eigennützig vollzieht, und sich mit Unwahr- heit zu entschuldigen sucht, erhält Samuel vom Herrn den Auftrag, ihm die Verwerfung anzukündigen, und den jungen^ David, den Sohn Isai's, aus Bethlehem vom Stamme Juda, einstweilen im Stillen zum König von Israel zu salben. Von Stund an wich von Saul der Geist des Herrn und machte einem finstern Geiste Platz. Dieser Umstand veranlaßte David's Berufung an den Hof, um durch sein Saitenspiel dem Könige Saul Ruhe zu schaffen. Der nun ausbrechende Krieg mit den Philistern giebt dem David Gelegenheit, sich um ganz Israel verdient zu machen, indem er um der Ehre seines Gottes willen den Kampf mit dem höhnenden Riesenphilister übernimmt, für dessen glücklichen Ausgang ihin eine Heerführerstelle und Jona- than' s Freundschaft zu Theit wird. David's Siege über d i e P h i l i st e r erregen die Eifersucht Saul's, der nun auf sein Verderben sinnt und ihm zuletzt, trotz Ionathan's Verwendung, offen init dem Tode droht. David muß fliehen, und von nun an beginnt für ihn eine lange Trübsalszeit der Verfolgung und Bedrängniß durch Saul und seine Heere. Im Gefolge einer kleinen Schaar an- derer Bedrängten, die sich um David gesammelt hatte, sucht und findet er in Wüsten und Einöden, in Höhlen und Berg- vesten Schutz und Bergung, und entgeht oft nur durch ein Wunder der Gefangenschaft. Zweimal lag es sogar in seiner Hand, sich seines Verfolgers für immer zu entledigen; aber er widerstand in seiner Gottesfurcht der Versuchung, so daß selbst Saul seine Gerechtigkeit anerkennen mußte.
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