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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1913 - [s.l.] : Hirt
18 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. Der Tod $ucf) Scipio starb in demselben Jahre (183 v. Chr. Geb.). Nach dem Siege hatten ihn die dankbaren Rmer Afrikanns" genannt. Bald aber erhoben sich Anklger gegen ihn, die behaupteten, er habe Geld ans der Kriegskasse unterschlagen. Ein Gerichtstag wurde angesetzt, auf ffent-lichem Markte sollte nach rmischer Sitte die Verhandlung stattfinden. Da rief er, der schon am Tage vorher vor den Augen des Senats die Nech-nungen zerrissen hatte, dem Volke zu: Heute ist der Jahrestag der Schlacht bei Zama. Wer mit mir den Gttern fr den Sieg danken will, der folge mir auf das Kapitol!" Alle folgten, und der Anklger blieb allein auf dem Markte zurck. Aber Scipio zrnte doch seinen Mitbrgern, er zog sich auf sein Landgut zurck und ist dort begraben worden. 5. Csar. Eine vornehme Familie in Rom war die der Julier, sie nannte sich nach dem Sohne des neas Julns. ^ Der Aus dieser Familie stammte der im Jahre 100 v. Chr. geborene Drclinanncr- ' u ' ^ z , , . ~ ounb. K^us Julius Csar. In Rom kmpfte damals das Volk gegen dte Vornehmen. Csar stellte sich auf die Seite des Volkes. Im Kriege zeichnete er sich durch groe Tapferkeit aus und wurde sehr beliebt in Rom. Andere berhmte Männer waren damals Pompejus und Krassus. Pom-pejus war der mchtigste, Krassus der reichste Rmer. Mit diesen beiden verbndete sich im Jahre 60 Csar. Dem Pompejus gab er seine Tochter Julia zur Frau. Man nannte diesen Bund den Dreimnnerbund und sagte, hier htten sich Geld (Krassus), Geist (Casar) und Macht (Pompejus) miteinander verbndet. Tcc Kampf Csar lie sich vom Volke zum Statthalter des rmischen Gallien mit Ariovist. ' , . _ , ,, .., ^ * . v- inachen. Der Hauptteil Galliens aber das Land Hecht heute Frankreich war noch frei. Dieses Land hat Csar fr die Rmer unterworfen. Einen Teil von Gallien hatte damals der tapfere Germanenhuptling Ariovist besetzt. Zwischen ihm und Csar kam es zum Streite. Als die Soldaten und Offiziere der Rmer hrten, da sie mit den Germanen kmpfen sollten, bekamen sie groe Angst. Viele baten um Urlaub, um nach Hause reisen zu knnen, andere saen traurig in ihren Zelten und machten ihr Testa-rnent. Es schien, als ob die Soldaten nicht gehorchen wrden, wenn Csar sie gegen Ariovist führen wollte. Da berief dieser seine Offiziere zu sich und sagte: Wenn mich auch alle verlassen wollen, meiner zehnten Legion vertraue ich, mit der allein gehe ich dann in den Kampf." Die zehnte Legion war stolz auf

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 21

1913 - [s.l.] : Hirt
5. Csar. 21 Schreibgriffel abzuwehren. Da dringen von allen Seiten die Verschworenen mit geschwungenen Dolchen auf ihn ein. in ihrer Hitze sich gegenseitig verwun-dend. Als er unter den Angreifern auch seinen geliebten Brutus erblickte, da gab er die Gegenwehr auf. Mit den Worten: Auch du, mein Sohn Brutus?" verhllte er sein Haupt mit der Toga und empfing den Todessto. Aus dreiundzwanzig Wunden blutend, sank er an der Bildsule des Pom-pejus nieder (15. Mrz 44 v. Chr.). Keine Hand hatte sich zu feiner Verteidigung erhoben. Mit blutigen Dolchen strmten die Mrder auf den Markt und verkndigten dem Volke, da der Tyrann tot sei. Casars Tod. Die blutigen Brgerkriege, die sich nach dem Tode Csars erhoben, Augustus zeigten so recht, wie frevelhaft die Tat gewesen. Dem Neffen Csars, Oktavianus, der als Kaiser Augustus genannt wurde, fiel schlielich die Herrschaft der das Rmerreich zu. Unter seiner Regierung wurde in Beth-lehem unser Herr und Heiland geboren. Nach dem Namen Csars tragen unsere mchtigsten Herrscher den Titel Kaiser".

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 60

1913 - [s.l.] : Hirt
60 Ii- Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. Engel erschien ihm der Bergmann, der mit eigener Lebensgefahr auf nur ihm bekannten Stegen den jungen Fürsten rettete. Ein so khner Mann wie Maximilian gehrte aber auch dazu, um Maria von Burgund vor den ueren Feinden, den Franzosen, wie vor den Gegnern im Innern des Landes, besonders den trotzigen Brgern von Gent, zu beschtzen. Ritterlich unterzog sich Maximilian diesen Aufgaben und gewann dadurch die innige Liebe seiner Gemahlin. Aber ein jher Tod vernichtete schon nach wenigen Jahren das Glck dieser Maximilian an der Markinswand. Ehe. Maria liebte die Jagd ebensosehr wie ihr Gemahl; hoch zu Ro. den Falken auf der Hand, sprengten sie einst dahin, als ihr Pferd strzte und sie sich tdlich verletzte. Mit dem Gatten trauerten zwei Kinder um die Mutter. Im Es kamen nun schwere Jahre fr Maximilian. Er war nach dem ^hre^schm seiner Gemahlin in den Niederlanden nicht der Herrscher, sondern nur fnbem. Vormund fr seinen Sohn Philipp. Deshalb glaubten die Einwohner der beiden Städte Gent und Brgge ihm trotzen zu drfen. Man warnte Maximilian vor ihren Plnen; aber hochgemut, wie er war, beschlo er, persnlich ihren Stolz zu beugen; vielleicht vertraute er auch auf sein gewinnendes Wesen, dem nicht so leicht jemand zu widerstehen vermochte.

5. Griechische und römische Geschichte - S. 45

1913 - Leipzig : Hirt
H 23, 24 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 45 Sie war aus groen Quadersteinen fest zusammengefgt, eine Knigin der Straen". Nach und nach legten die Rmer viele hnliche Straen an, die alle in Rom mndeten. An besonders wichtigen Punkten wurden rmische Ansiedlnngen gegrndet, die die getroffenen Einrichtungen be-wahrten, Roms Sprache und Eigenart verbreiteten und die Sttzen seiner Herrschaft blieben. So wurde Italien*) zwar kein Staat in unserem Sinne; doch wuchs unter den Bewohnern das Gefhl der Zusammen-gehrigkeit unter Roms Zepter. 24. Das tgliche Leben. 1. Die Kleidung war der griechischen hnlich. Dem griechischen Chiton entspricht die Tunika, dem Himation die Toga, ein groes Tuch von unregelmiger Form. Eine Auszeichnung der Beamten war ein Pnpnrsaum an der Toga. brigens trugen auch die Knaben, ebenso die Mdchen bis zu ihrer Verheiratung, die purpurbesumte Toga. Die Haus-fraueu dagegen zogen der die Tunika ein bis auf die Fe reichendes Kleid und hllten sich beim Ausgehen in ein groes viereckiges Tuch. 3. Die Wohnung. Auch das Haus war im ganzen hnlich angelegt wie das griechische. Statt des ersten Hofes treffen wir bei den Rmern das Atrium, einen Raum, der mehr Saal als Hof war. In den ltesten Zeiten bestand das Haus allein aus dem Atrium, und dieser Raum blieb der Mittelpunkt fr das Familienleben. 3. Die Ernhrung war zur Zeit der Unterwerfung Italiens noch recht einfach10). Die Hauptmahlzeit wurde wie bei den Griechen gegen Abend eingenommen. Die hauptschlichsten Nahrungsmittel waren Mehl-brei, Gemse und bei festlichen Gelegenheiten Fleisch; das beliebteste Getrnk war Wein, mit Wasser gemischt. 4. Das Familienleben. Wir finden in der Familie Zucht und Strenge, aber auch grere Innigkeit als bei den Griechen. Der Vater herrschte nach dem Gesetze mit beinahe unbeschrnkter Gewalt; nach seinem Tode trat der lteste Sohn an seine Stelle. Doch war in Wirklichkeit das Verhltnis ein mildes, ans gegenseitiger Achtung beruhendes. Die Gattin, obgleich durch <3chemkauf**) in die Gewalt des Mannes ge-kommen, stand ihm als Gehilfin ebenbrtig zur Seite. Sie leitete das Hauswesen, aber sie war keineswegs an das Haus gebannt"). Sie be-sorgte die Einrichtungen und Arbeiten fr die Familie, namentlich die Verfertigung der Kleidungsstcke, sowie die Erziehung der Mdchen *) In jener Zeit nahmen die Rmer den von den Griechen auf Unteritalien ange-wandten Namen Jtalia fr das ganze von ihnen beherrschte Land an. Ursprnglich war es ein wirklicher Kauf. In der geschichtlichen Zeit pflegte der Brutigam dem Vater der Braut als scheinbaren Kaufpreis einen Sesterz zu geben, die gewhnliche Rechnungsmnze, die einen Wert von etwa 16 Pfennigen hatte.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1913 - Leipzig : Hirt
32, 33 Dritte Periode. Die Zeit der Brgerkriege. 57 Unter dem Titel Diktator und Imperator swarnm nicht König?) ver-einigte er die wichtigsten Staatsmter in seiner Person und setzte die Beamten, die er brauchte, ein. Er hatte aufgehrt, der Fhrer einer Partei zu sein, und suchte seine Gegner durch Milde zu vershnen. Er bemhte sich, im ganzen Staatswesen gerechte und geordnete Zustnde herbeizu-fhren. Besonders sorgte er fr eine bessere Behandlung der bedrckten Provinzen, indem er ihre Bewohner vor Erpressungen der Beamten gesetzlich schtzte. In Karthago und Korinth siedelte er rmere rmische Brger an, die arbeiten wollten, und bald blhten beide Städte wieder auf. Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich auch durch die Verbesserung des Kalenders, die er durch einen alexandrinischen Gelehrten vor-nehmen lie. Nach dem Julianischenkalender wurde das Jahr zu 3651/4 Tagen festgelegt. Erst im 16. Jahrhundert wurde diese Rechnung, wonach das Jahr reichlich 11 Minuten zu lang gerechnet ist, im Gregorianischen Kalender (ton Papst Gregor Xiii.) verbessert. Die griechisch katholischen Christen rechnen noch heute nach dem alten Stil". Zur Verschnerung der Stadt trug Csar bei durch groartige Bau-werke. Er begann die Anlage eines steinernen Theaters, das Angnstus vollendete, und errichtete das erste Amphitheater (Rundtheater). Er vergrerte und verschnerte den Circus Maximus, so da er 150000 Zuschauer fate. Am Rmischen Forum fhrte er die Basilica Julia auf. 3. Casars Tod. Auf einem gegen die Parther geplanten Kriegszuge wollte Csar den Knigstitel auerhalb Italiens annehmen. Da wurde er in der Senatssitzung, in der darber beraten werden sollte, von repnbli-kanischen Verschwrern unter der Leitung der Prtoren Brutus und Cassins, die ihm beide zu Dank verpflichtet waren, unter dem Stand-bilde des Pompejus ermordet*), 44. 44. Welcher Titel ist aus dem Namen Csar entstanden? welches franzsische Wort aus Imperator? Welcher Monat hat nach Julius Csar seinen Namen? 33. Antonius und Octavianus. 1. Das zweite Triumvirat, 43. Bei Csars Leichenfeier entstammte sein Gnstling Antonius das Volk zur Wut gegen die Mrder, so da diese entweichen muten. Er selbst schlo mit dem jungen, schlauen Octavianus, Csars Groneffen (Stammtafel S. 63), und dem Feldherrn Lepidns, der aber nur eine untergeordnete Rolle spielte, das zweite Triumvirat. Um sich ihrer Gegner zu entledigen und zugleich die zum Krieg gegen die Mrder Csars ntigen Geldmittel zu verschaffen, chteten die Drei-mnner eine groe Anzahl angesehener rmischer Brger: so erneuerten sich die Greuel der Sullauischen Zeit. Auch Cicero fiel der Rache des Antonius, den er in feinen Reden bekmpft hatte, zum Opfer. Mit ihm starb der grte Schriftsteller der *) Auch du, mein Sohn?"

7. Griechische und römische Geschichte - S. 60

1913 - Leipzig : Hirt
60 Ii. Die Rmer. 35 Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 35. Augustus, 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. 30. 1. Das Prinzipat. Der Sieger von Aktinm feierte nach seiner Rck-kehr glnzende Triumphe, gewann das Volk durch Brot und Spiele" und vereinigte unter dem Titel Imperator die wichtigsten Staatsmter in seiner Person. Unter diesen war das ihm spter bertragene Amt des Volkstribunen das bedeutsamste. Er trat also die Erbschaft Csars an, ohne dessen hohes Ziel, die Herstellung der vollen Monarchie, zu erstreben. Er wnschte vielmehr, als Erster (princeps) an der Spitze der rmischen Brger zu stehen und dabei die Regierung mit dem Senate zu teilen. Deshalb suchte er das Ansehen dieser ehrwrdigen Krperschaft zu heben, indem er auf die Entfernung unwrdiger Persnlichkeiten hinwirkte. Die sptere Zeit hat allerdings die Entwickelung zur unbeschrnkten Allein-Herrschaft gebracht. Der unterwrfige Senat fgte dem Namen Gajns Julius Csar Octaviauus den Ehrennamen Augustus (der Verehruugswrdige) hinzu. Dieser bernahm mit der Verwaltung der Grenzprovinzen, in denen kriegerische Verwickelungen leicht entstehen konnten, den Oberbefehl der die rmische Streitmacht^) und so den Schutz und dazu die Vertretung des Reiches nach auen; dem Senat berlie er die brigen Provinzen. Augustus war bestrebt, dem Reiche den Frieden zu erhalten, dessen namentlich Italien nach der Schreckenszeit der Brgerkriege bedurfte. So ntzte er dem Handel und frderte zugleich durch die Anlage groer Heerstraen den Verkehr im weiten Reichsgebiet. Eine Unterbrechung der ueren Ruhe brachten nur die Unternehmungen der Rmer im Norden. Das rechte Donauufer (Buntkarte Nr. 4) wurde dem Reiche einverleibt; dagegen gelang es den Rmern nicht, ihre Herrschaft rechts vom unteren g Rheine zu behaupten, sondern sie erlitten durch die Germanen unter n. Chr. Armin 9 n. Chr. eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde. Augustus verzichtete auf eine neue groe Unternehmung und wandte seine Hauptsorge der Sicherung der Rheingrenze zu. Welcher Monat hat nach dem ersten rmischen Kaiser seinen Namen? 2. Die Stadt Rom hatte damals vielleicht eine Million Einwohner, die ein buntes Gemisch aus allen Vlkern der bekannten Welt bildeten. Aber das Aussehen der Stadt entsprach noch nicht ihrer Gre und Bedeutung. Erst Augustus konnte sich rhmen, die Ziegelstadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Der Friede, der steigende Wohl-stand und das Wachstum der Bevlkerung bewirkten einen groartigen Aufschwung des Bauwesens. Die alten Stadtteile erhielten schne Pltze und Gebude; Tempel und Wasserleitungen wurden teils verbessert, teils neu *) Einer Vorzugsstellung erfreute sich im Heerwesen die 9000 Mann zhlende Leibgarde des Herrschers ( die Prtorianer); ihr Standort war Rom und die unmittelbare Umgebung der Hauptstadt.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 78

1845 - Heidelberg : Winter
78 Hellenisches Wesen. unter einander. Die Amphiktyonie des pythischen Apollo zu Delphi war die wichtigste und bestund aus zwölf Stämmen sammt ihren Colonieen. Ein weiteres allgemeines Band, das die vielen griechischen Völkerschaften verband und wobei sich die politisch getrennten Staaten und Stämme in Einheit erkannten und in gemein- samen Bestrebungen sich näherten, waren die heiligen Festspiele mit ihren auf Leibesübungen, Kunst und Wissen- schaft sich beziehenden Wettkämpfen. Die ältesten und berühm- testen dieser Spiele waren die dem Zeus gewidmeten, alle vier Jahre wiederkehrenden olympischen Spiele bei Olympia in Elis, an welchen sämmtliche Griechen des In- und Aus- landes Antheil hatten, und nach welchen ihre Zeitrechnung sich richtete, indem sie die Zeit einer Begebenheit nach dem Jahre einer Olympiade, d. i. eines vierjährigen Zeit- raumes bestimmten. (Das Jahr 776 v. Ehr. ist das erste Jahr der ersten Olympiade.) Außerdem gab es noch die dem Apollo geweihten pythischen Spiele zu Delphi, die dem Poseidon geweihten i st h m i sch e n Spiele bei Korinth, und die von Herakles (Herkules) gestifteteu nemeischen Spiele bei Nemea in Argolis, bei welchen allen ebenfalls Griechen aus allen Stämmen erschienen. Mit der Zeit verschwanden die alten Königthümer, indem die Inhaber derselben entweder ausstarben oder vertrieben wurden. In Städten mit großen Grundbesitzern entstunden nach dem Falle des Königthums Adelsherrschaften oder Ari- sto k r a t i e e n; in Städten mit reichem Handels- und Gewerb- stand entstunden Volksherrschaften oder Demokratieen. Beide Verfassungsarten (vorzüglich aber die demokratische) giengen zuweilen über in Tyrannis oder Herrschaft eines Einzigen, der durch seine Geisteskraft nicht selten der Retter des Volks wurde, sich jedoch nur so lange hielt, als er die sittliche Grundlage des Staates, nämlich die zwar von Men- schen herrührenden, aber als göttlich hochgehaltenen Gesetze nicht verletzte, im entgegengesetzten Falle aber, der in spätem ver- derbten Zeiten vorkam, vom Volke verabscheut und gehaßt wurde.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 157

1845 - Heidelberg : Winter
§. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs. t.°)7 die Schwester Octavians, verstieß, um ungestörter mit Kleopatra leben zu können, so wurde ihm, auf Octavians Betrieb, vom Senate der Oberbefehl in Asien abgesprochcn und der Krieg an Kleopatra erklärt. Die Heere und Flotten beider Theile zogen sich zusammen, und da Antonius auf den Rath der Kleopatra, von der er sich thörichterweise in den Krieg begleiten ließ, den Kampf zur See vorzoz, so kam es 31 zur entscheidenden Seeschlacht bei A- c t i u m, die nach der voreiligen Flucht der Kleopatra und des ihr folgenden Antonius, uicht nur den Sieg, sondern auch die Allein- herrschaft in Octavians Hände legte. Als Octavian nach Asien und von da nach Ägypten kam, und ihm alle Heere und Provinzen zufielen, gab sichanto- nius mit dem Schwerte, und Kleopatra durch giftige Schlangen den Tod. 5. Die Errichtung des römischen Kaiserreiches. 1. Die Regierung August's. §. 60. Von nun an beherrschte Cäsar Octavianus (mit dem nachher vom Senat ihm gegebenen Beinamen Au- gustus) das ganze römische Reich als eine Monarchie unter republikanischen Formen, indem er sich vom Senat und Volk allmählig alle Gewalten übertragen und von Zeit zu Zeit erneuern ließ, und so unter dem Titel P r i n- ceps (oder auch Imperator in umfassenderer Bedeutung als bisher) die höchste unumschränkte Macht besaß. Da einerseits das Volk (in welchem längst die alt- römischen Bürger den geringsten Theil ausmachten) zufrieden war, wenn es nur Brot und Spiele hatte; anderseits die Vornehmen der beständigen, Leben und Gut bedrohenden Bürgerkriege überdrüßig waren und nach Ordnung und Ruhe

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 158

1845 - Heidelberg : Winter
158 §. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs. sich sehnten: so ließen sich beide Theile, in denen ohnedieß der republikanische Geist längst untergegangen war, die mo- narchische Regierungsweisc gern gefallen, um so mehr, da der kluge Augustus noch den Schein der Republik beibehielt und seine errungene Macht mit der größten Milde und weisesten Mäßigung gebrauchte. Und so erlebte unter ihm Rom die ruhigste Zeit, und selbst in den Provinzen herrschte we- nigstens äußere Ordnung und Sicherheit. Von Augustus und seinem Freunde M ä c o n a s geschützt und gepflegt, blüheten in Rom Künste und Wissen- schaften, und Dichter wie Horallus, Virgilios, Ovidios, Tibollus re.; Geschichtsschreiber wie Sal- luftius und Livius trugen bei, daß man jenes Zeitalter das goldene nannte, obwohl sie alle mehr oder weniger die Griechen zu ihren Vorbildern nahmen. — (Das Studium der Schriften dieser und der übrigen römischen Autoren saus denen der schon genannte Redner Cicero und der dem sil- bernen Zeitalter angehörige Geschichtsschreiber Tácitos noch besonders hervorzuheben sind) gewährt uns, in Verbin- dung mit dem Studium der schon oben berührten noch wich- tigeren griechischen Literatur, die Wohlthat dessen, was man klassische Bildung nennt, welche — wo sie sich in das rechte Verhältniß zum Christenthum gesetzt hat und mit dem Lichte desselben zur Betrachtung jener Klassiker anleitet, nicht aber dieses ersetzen oder gar sich ihm entgegensetzen will, — nicht nur als das kräftigste Schutzmittel wider alle Barbarei, sondern auch als das Hauptmittel zur Befestigung der christ- lichen Wahrheit selbst sich bewährt.) Die Kriege, die Augustus führte, zielten meist auf Be- festigung der Reichsgränzen ab, und gaben jedenfalls den Heeren die nöthige Beschäftigung. Er ließ die Völker des nördlichen Spaniens und alle Länder zwischen den Alpen und der Donau unterwerfen und auch einen Ver- such zur Unterjochung Germaniens machen, dessen Völkerschaften ihm am Rhein und an der Donau als lästige Nachbarn erschienen. Zwischen den Jahren
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