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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 4

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Vorwort. Auf den beiden letzten Textseiten wagte ich den Versuch, dem Quintaner schon einiges Wissenswerte aus der Brgerkunde zu bieten; denn ich meine, da man ihn mit gewissen Einrichtungen im Staatsleben wohl vertraut machen knne. Ich whlte die Beziehungen, die den Knaben zuerst mit dem Staate verknpfen, und folgte dabei einer Anregung, die ich in Schmidt-Breitungs Grundri der Brger-knde" empfangen hatte. Den Schlu des Buches bildet ein dem Texte angepater Bilder-an hang. Bei Beschaffung einiger Abbildungen zur schsischen Geschichte waren mir in entgegenkommender Weise die Direktionen des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums, der Stadtbibliothek zu Leipzig sowie des Grnen Gewlbes in Dresden behilflich, wofr ich auch hier meinen Dank ausspreche. Mge das Bchlein Freunde finden! Fr nderungs- und Verbesserungsvorschlge werde ich stets dank-bar sein. Leipzig, Mrz 1917. Seyfert.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 120

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg Hi. Den Brger, der in gedrckter Stimmung einherging, ermunterte er zu neuem Tun und gab ihm Geld, damit er ein Geschft oder eine Fabrik anlege. Er selbst errichtete Glashtten und Eisenwerke, und viele folgten seinem Beispiele. Wo es ntig war, baute er neue Straen und lie darauf regelmig die Post verkehren; auch fr knstliche Wasser-Wege sorgte er, damit der Kaufmann schnell und billig seine Waren von einem Ort zum andern befrdern knne. 6rgi$T . Dabei schweifte sein weiter Blick der die Grenzen seines Landes Flotte. hmaus: mit berseeischen Lndern wollte er Handel treiben, das war seit langem sein Wunsch. Ein Hollnder rstete ihm Schiffe aus, und ball flatterte die weie Flagge mit dem roten Adler Brandenburgs auf dem Weltmeere. -st-?-ut,ch- . in'se dieser hlzernen Segler besuchten die ferne Goldkste Afrikas. Kolonie In Hier erwarb der Befehlshaber von den Negern ein Stck Land und grndete Afrika, die Festung Grotz-Friedrichsburg. Das war die erste deutsche Kolonie, leider wurde sie spter an die Hollnder Oerkauft. * Inzwischen wuchs der bermut des franzsischen Knigs immer mehr. Mitten im Frieden raubte er die deutsche Stadt Straburg. Darnach verlangte er, da seine evangelischen Untertanen katholisch werden sollten. Wer sich nicht fgte, wurde blutig verfolgt. Da lieen Tausende Haus und Hof im Stich und retteten sich mit ihren Angehrigen der die Grenze. ^ertriebnen1 ^er Kurfürst lud sie ein, nach Brandenburg zu kommen, der Franzosen in 20000 fleiige und rechtschaffne - Fremdlinge folgten seinem Rufe; die Brandenburg, ersten begrte der Fürst in Potsdam selbst und wies ihnen Wohnpltze in der Mark, besonders in Berlin an. Daher kommt es, da in Verlin viele Einwohner franzsische Namen tragen. Kurfrsten" tzten Lebensjahre des Groen Kurfrsten waren reich an Tod. Leidenstagen. Im Mai 1688 fhlte er, da sein Ende nahe sei. Er nahm von seiner Familie und seinen Rten Abschied, mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt", verschied er. * * * ?orghi. en Groen Kurfrsten nahm sich Sachsens Kurfürst Johann ' 'Georg Iii. zum Vorbilde, auch er meinte, da eine kampfbereite Armee des Staates beste Sttze sei. Schon als Kurprinz hatten ihn die Erfolge der brandenburgischen Truppen begeistert, die aufgeputzte Garden seines Vaters, die bei den

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 125

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. ] 25 Kirche der und bewarb sich um die Krone. Er sandte einen gewandten Hfling mit vielem Gelde nach Polen, der bestach damit die Adligen, und sie whlten seinen Herrn zum Herrscher. Mit einer Pracht ohnegleichen wurde die Krnung gefeiert, ein glnzendes Fest folgte dem andern; gar wohl gefiel den polnischen Groen der neue König, der ihnen so prunkende Theaterauffhrungen, Ballfeste, Feuerwerke, Tierhetzen und Jagden bot. Freilich blieb der König nicht unangefochten im Besitze August im seiner Wrde, im Kriege verlor er die Krone an den jungen, tapfern Schweden. Schwedenknig Karl Xii., und Sachsen mute beinahe unerschwingliche Kriegskosten bezahlen. Kaum aber war Karl von den Russen in einer Schlacht entscheidend geschlagen worden, so nahm Kurfürst August die polnische Krone Wied an und trug sie bis zu seinem Tode. * Meist lebte August der Starke in den polnischen Hauptstdten Augusts Warschau oder Krakau; seltner lie er sich in Dresden sehen, aber ^ra$tiic e-er hat sehr viel zu dessen Verschnerung getan: die Augustusbrcke, die vor kurzem einer hnlichen neuen Brcke gewichen ist, das Japanische Palais, die Frauenkirche mit der mchtigen Kuppel, der herrliche Zwinger sind sein Werk; auch lie er wertvolle Mnzen, Waffen, Bcher, Ge-mlbe und andre Kunstgegenstnde mit Eifer zusammentragen und in den berhmten Sammlungen ausstellen, die noch heute von Fremden aus der ganzen Welt besucht und bewunbert werben. So wrbe Dresben eine wrbige Sttte seines verschwenberischen Hofes. Hier folgte ein Fest dem andern, balb besuchte der König mit seiner glnzenben Hofgesellschaft die prchtigen Opern, bald ging es zu frhlicher Jagd, im Winter gab es wohl auch Schlittenfahrten, zu denen die Bauern erst den Schnee herbeifahren muten. Am denkwrdigsten unter Augusts Festen ist das glnzende militrische Schauspiel, das man das Lustlager bei Zeithain Das Lustlage nennt. 30000 schsische Soldaten in neuen Uniformen manvrierten ba 6et 3e't[)ain-vor vielen geladnen Frstlichkeiten. Des Abends wurden kostbare Feuer-werke abgebrannt, feuerspeiende Wale und Delphine schwammen babei in der Elbe herum. Zulegt wurden die Soldaten bewirtet und muten nach der Mahlzeit auf Kommando ihre Holzteller in die Elbe schleudern. und damit auch das zuschauende Volk nicht zu kurz kam, wurde ein riesiger Kuchen von 8 m Lnge unter dasselbe verteilt. *

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 152

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vom König Albert. 22. Vom Kuig Albert. Wenn man der Helden gedenkt, die das Deutsche Reich erstritten haben, so mu unser tapfrer und guter König Albert in vorderster Reihe genannt werden. Ulberts König Albert war der lteste Sohn des hochgelehrten Priszen x>Usul ' Johann, der spter Sachsens Thron bestieg. In der Nacht des 23. April 1828 verkndeten Kanonenschsse der Residenzstadt Dresden seine Geburt. Der prinzliche Vater whlte nach den ersten Jugendjahren einige tchtige Offiziere und den hochgeachteten Geheimrat von Langenn zu Erziehern seines Erstgebornen. Bald zeigte sich des Prinzen Zuneigung zum Soldatenstande, als Zehnjhriger erschien er auf einem Pony mit bei den Herbstmanovern. Geheimrat Langenn war mit seinem begabten Zgling wohl zufrieden, vor allem lobte er sein frommes Gemt, seine menschenfreundliche und freigebige Art und seine Vaterlandsliebe und fand, da ihn die Rechtswissenschaft und Geschichte am meisten interessierten. Als Neunzehnjhriger ging Prinz Albert nach Bonn am Rhein, um an der Universitt Vorlesungen zu hren. Sei treu und beharrlich; denn der grte Feind der Jugend ist der Leichtsinn!" sagte ihm der Vater beim Scheiden. tn^Slesn?- 3re 1849 rief der Krieg mit den Dnen den Artillerie- n Hopein" 3' Hauptmann Prinzen Albert zum ersten Male ins Feld. Bei der Er-strmung der Dppler Schanzen hielt er im heftigsten Kugelregen aus, begeistert jubelten ihm seine braven Sachsen zu. Dann kam die Zeit, wo er in Mhren um Carola, die Tochter des Prinzen von Wasa, warb, und wo er nach dem pltzlichen Hin-scheiden seines kniglichen Oheims Kronprinz wurde. Als solcher befehligte er das schsische Heer und arbeitete mit Hingabe an seiner Ausbildung. Kronprinz Da brachte das Jahr 1866 den Krieg zwischen sterreich und Bhmen! Preußen. König Johann hielt zum Kaiser in Wien, da zog denn Sachsens Heer mit dem Kronprinzen nach Bhmen hinein. Jetzt zeigte sich Krn-Prinz Albert als umsichtiger Feldherr. In der blutigen Schlacht bei Kniggrtz hielten seine Sachsen noch stand, als die sterreicher in wilder Flucht dem Schlachtfeld enteilten. Schritt fr Schritt gingen die tapfern Sachsen vor den strmenden Preußen zurck, ihr Fhrer war im dichtesten Feuer unter ihnen, ihr braven Leute verdient es auch, da ich bei euch bleibe", rief er ihnen zu, erst als einer der letzten

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 155

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Kaiser Wilhelm Ii. 155 edler Fürst das groe Vaterland regiere, und blickte getrost in die Zukunft. Kaiser Wilhelm Ii. war am 27. Januar 1859 als Sohn des Krn-Des Kaisers Prinzen Friedrich Wilhelm und der Kronprinzessin Viktoria geboren. ^uenb' Gewhnlich werden Prinzen von Hofmeistern, abgesondert von Kindern des Volkes, auf Schlssern erzogen. Die Eltern unsers Kaisers aber meinten, ein Prinz, der dereinst ein groes Volk zu regieren habe, msse beizeiten das Volk kennen lernen, daher solle er eine gut brger-liche Erziehung haben. Schon in frher Jugend waren oft Potsdamer Brgerknaben oder Bornstedter Bauernbuben des Prinzen Kameraden. Darauf gingen Lehrer an Berliner Schulen als Erzieher im Kronprinzen-schlsse aus und ein. Nach der Konfirmation jedoch wurde Prinz Prinz Wilhelm Wilhelm mit seinem Bruder Heinrich Schler des Gymnasiums zu Gymnasiast, Kassel. Hier trug er die Schlermtze und mute sich wie alle Zg-linge der Schulordnung fgen. Seine Lehrer waren mit ihm wohl zu-frieden; denn er war klug, aufmerksam und fertigte die Hausaufgaben mit grter Pnktlichkeit. Nachdem er die Abgangsprfung bestanden hatte, trat er als Leut-als Leutnant, nant ins 1. Garderegiment ein. Das freute ihn sehr; denn er war gern Soldat. Bald siedelte er nach der schnen Stadt Bonn am Rheine der als Student, um zu studieren. Als flotter Student in Band und Mtze besuchte er fleiig die Universitt. Dann kehrte er ins Heer zurck und war als schneidiger Reiter, sichrer Schtze und trefflicher Fechter seinen Soldaten ein leuchtendes Vorbild. Als Bonner Student weilte Prinz Wilhelm einmal am englischen Des Prinzeir Hofe zu Besuch. Dort sah er Augnsta Viktoria, die liebliche Tochter ^Mgusta des Herzogs von Schleswig-Holstein. Sie hatte ihre Jugend im stillen Viuoria. Familienkreise auf dem Schlffe Primkenau in Schlesien verbracht. Bald ward sie des Prinzen Braut. Mit groer Pracht wurde 1881 in Berlin die Hochzeit gefeiert. Das Jahr darauf verkndeten 101 Kanonenschsse den Berlinern die Geburt des ersten Prinzen. Vier Kaiser!" rief der Urgrovater aus. Noch fnf Shne und eine Tochter wurden dem glcklichen Elternpaare beschert. * Als Neunundzwanzigjhriger bestieg Prinz Wilhelm den Kaiserthron. Kaiser In den ersten Regierungsjahren war noch Fürst Bismarck getreuer Berater, aber im Mrz 1890 zog er sich von seinem schweren Rcktritt

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 79

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Heinrich I. und Kaiser Otto dem Groen. 79 Aus einer Anzahl dieser Burgen sind mit der Zeit Städte ge-worden, so Quedlinburg und Nordhausen. Die Ungarnkmpfe hatten den König auch gelehrt, da sein Fu- Neiterheer Volk gegen die berittnen Feinde machtlos sei. So muten denn seine Sachsen lernen, zu Pferde zu kmpfen. Nach einigen Jahren verfgte er der ein schlagfertiges Neiterheer. Damit zog er zuerst gegen die Slawen. Im Winter schritt er Slawenkriege-ber das Eis der Havelseen und erstrmte die Stadt Brennabor. Dann erschien er mit Heeresmacht in dem nrdlichen Teile unsers jetzigen Vaterlandes Sachsen. Hier wohnten damals in vielen kleinen Drfern die Sorben, Leute mit dunkelm Haar und dunkeln Angen, deren Vorfahren aus dem heutigen Nuland eingewandert waren. Sie bauten auf den ckern Getreide und Flachs, zchteten Vieh, fischten in den Flssen und Teichen, webten Leinwand und formten tnerne Gefe. In den Wldern und auf Bergen ehrten sie ihre Götter, darunter den guten Gott Vselebog und den bsen Czrnebog, durch Opfer und Gebet. Heinrich erstrmte ihre feste Burg Gana in der Lommatzscher Gegend und legte auf einem vorspringenden Berge am linken Elbufer die Burg Meiszen an. Tapfre Krieger mit einem kampfgebten Grafen an der Spitze bewachten nun von hier aus die unterjochten Feinde. An der Ostgrenze des Landes herrschte fr lngre Zeit Ruhe. So kam das Jahr 933, das letzte des Waffenstillstandes. Wieder kamen die Gesandten der Ungarn an die Grenze Sachsens, Tribut zu Ungarnschlacht fordern; aber König Heinrich gab ihnen nichts. 933> Nacheschnaubend brachen ihre Scharen bald darauf in Sachsen ein. Der König erwartete sie an der Unstrut. Seine gewappneten Reiter sprengten in dichtgeschlossenen Reihen gegen den berraschten Feind, der die Flucht ergriff und das Lager mit allen Schtzen in des Siegers Hand lie. Sachsen war von der Ungarnplage befreit. Gefestet war nun das Reich, das einst dem Zerfall nahe gewesen. Drei Jahre spter starb der König auf seiuer Pfalz zu Memleben an der Unstrut. Im Quedlinburger Dome ruhen die Gebeine dieses ersten deutschen Knigs. * * * In Aachen kamen' die Edeln des Reiches zusammen und whlten Ottos l. Wahl Heinrichs Sohn Otto zum König, so hatten sie es dem sterbenden Vater utlb Krnung, versprochen.

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 93

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von den ersten Meiner Markgrafen. 93 9. Aus Sachsens alter Zeit. A. Won den ersten Weiner Markgrafen. Vor nahezu 1000 Jahren wohnten rechts von der Mittel- und Unterelbe slawische Vlkerschaften. Sie lebten in Drfern und bebauten Die^Slawen ihre cker, jagten im Walde, fischten die Flsse und Seen und betetenred)ty becgt6e zu guten und bsen Gttern. Oft kamen sie der die Elbe herber, berfielen die Drfer der Deutschen, brannten sie nieder, trieben das Vieh fort und schleppten die Menschen in Gefangenschaft. Solchem Frevel zu steuern, schickten die deutschen Kaiser bewaffnete Männer in die Grenzgebiete oder Marken, die sollten dem Feinde wehren. Marken und Zum Fhrer der Grenzwacht erkoren sie einen verwegnen Kriegsmann, Markgrafen, der hie der Markgraf. Solche Markgrafen geboten auch auf der festen Burg Meien, die König Heinrich I. auf einem Felsen am linken Elbufer gegrndet hatte. Die Hand am Schwerte, sphten sie scharf nach Osten, und nahte der Feind, so zogen sie aus zum Gefechte. Allmhlich hrten die slawischen Einflle auf, aber die Grenzwacht blieb beftehn. Starb ein Markgraf, oder war der Kaiser unzufrieden mit ihm, so erkor er einen andern khnen Recken dazu. Im Jahre 1123 wurde Konrad von Wettin zum Markgrafen von Markgraf Meien ernannt, nachdem schon frher der Wettiner Heinrich von Eilen- K^nrad^von bnrg dies Amt innegehabt hatte. Sein Stammschlo lag aus steilem Felsen an der Saale unterhalb Halle. Er siedelte nun auf die Meiner Burg der und gebot in des Kaisers Namen der die Mark, die von der Chemnitzer bis zur Kamenzer und von der Lommatzscher bis zur Stolpner Gegend sich erstreckte. Einige Jahre spter verlieh ihm Kaiser Lothar, der sein Verwandter war, die Mark Meien als erblichen Besitz; so wurde Konrad der Stammvater nnsers Frstenhauses. Konrad hat das Schwert kaum ruhen lassen; zwar brauchte er in feiner Mark nicht mehr gegen die Slawen zu kmpfen, aber der Kaiser bedurfte seiner Hilfe in so manchem Kriegszuge und dankte ihm mit neuen Landschenkungen. So gebot Konrad der ein stattliches Gebiet, jedoch am Abend feines Lebens ward er des Herrfchens und Kmpfens mde und legte feine Waffen im Dome zu Meien nieder. Darnach erklrte er im Kloster auf dem Petersberge bei Halle den versammelten

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 94

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Von den ersten Meiner Markgrafen. Groen seines Landes, da er der Herrschaft entsage, und teilte die Be- sitznngen unter seine Shne. Bald darauf starb er als Klosterbruder * Otto der Reiche. Die Mark Meien erbte Konrads ltester Sohn Otto. Damals bestand der fromme Brauch, da Fürsten Klster oder Kirchen stifteten: Otto grndete das Kloster Altzella bei Nossen und schenkte den Mncher ein groes Stck Wald, das sich nach dem Gebirge hinaufzog. Als dt frommen Brder daran gingen, die Bume zu roden, stieen sie auf Silber. Der schlaue Markgraf nahm das geschenkte Land zurck und fanfc die Mnche mit der Stadt Rowein ab. Aus dem Harze rief er schsische Bergleute herbei, die frderten Silber in Menge zutage. Dicht bei der Schchten schlugen sie ihre Wohnungen auf, so entstand die Schsstadt oder Sachsenstadt, die viel Zuzug erhielt und spter den Namen Freiberg bekam. Den Markgrafen mit dem groen Silberschatze nannte man bald den Reichen. Er lie aus dem edeln Metall Mnzen prgen und der-wandte viele derselben zum Besten seines Landes. Wie er Freiberg ins Leben rief, fo ist er auch der Grnder Leipzigs geworden. Dort, wo verschiedne Handelsstraen die sumpfige Elster- und Pleienaue berschritten und wo bereits slawische Ansiedlungen und eine deutsche Burg bestanden, grndete Otto zwischen 1156 und 1170 die Handelsstadt Leipzig, stattete sie mit Bodenbesitz aus und gab iht neben andern Rechten auch das Recht, Mrkte abzuhalten, aus denen sich die berhmten Leipziger Messen entwickelten. Die Kunde von den Silberfunden fhrte Ansiedler ins Land. Aus Thringen, Franken, Sachsen kamen sie gezogen. Da wurde an manchen Stellen der dichte Miriqmdi (d. i. Schwarzwald), der das Erzgebirge bedeckt, gelichtet und nach Silber gegraben. Fanden viele auch nicht das blitzende Metall, so legten sie auf den Rodungen cker an und grn-beten Orte. So konnte Otto der Reiche voll stolzer Freube auf die empor-blhende Mark blicken. Htte ihn sein ltester Sohn, mit dem er in Streit geriet, nicht am Ende seiner Tage hinter dicken Burgmauern ein- gesperrt, so wre seine Regierung eine sehr glckliche gewesen. * Der Silberreichtum der Mark Meien reizte auch den Kaiser, Barbarossas Sohn, und er nahm den Wettinern das Land weg. Das

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 95

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von den ersten schsischen Kurfrsten und dein Prinzenraub. 95 war des Kaisers Recht; denn jeder Fürst trug damals sein Land vom Kaiser zu Lehen, d. h. er hatte es geliehen erhalten. So war denn Markgraf Dietrich der Bedrngte ohne Land. Zu Dietrich der seinem Glck starb der Kaiser bald, und der Markgraf nahm sein Erbe ^^drngte. wieder in Besitz, ja er gewann noch mehr Land hinzu. Da emprten sich die Leipziger wider ihn und verbrannten das Bauholz, das der Markgraf zum Bau des Thomasklosters hatte anfahren lassen: denn sie trauten ihm nicht und frchteten, statt des Klosters werde eine markgrfliche Burg entsteh. Lange kmpften die Brger mit ihrem Herrn da zog der Kaiser herbei, und beide berrumpelten die Stadt. Sie verlor zur Strafe die Mauern und mute es ertragen, da in ihrem Innern drei feste Burgen errichtet wurden, von denen aus Kriegsleute des Markgrafen die Stadt berwachten. Aus einer der Zwingburgen entstand spter die Pleienburg, aus den andern zwei Klster. In jenen Tagen wurde Dresden zur Stadt erhoben. Bald fhrte eine steinerne Brcke der die Elbe, nicht weit davon entstand eine schne Kirche, in der ein Splitter vom Kreuze des Heilandes gezeigt wurde (Kreuzkirche), auch ein stattliches Schlo wurde errichtet. Die Bauten dankte die Stadt dem Markgrafen Heinrich dem Erlanchten, der oft und gern hier weilte. Heinrich der Er hatte das Glck, zu seinen Besitzungen noch viel Land, vor allem das riau^te-schne Thringen zu erwerben, zudem spendeten ihm die Bergwerke Silber in Menge, so da er Deutschlands reichster Fürst war. Einst hielt er in Nordhausen ein prachtvolles Turnier ab und beschenkte die Sieger mit goldnen und silbernen Blttern, die an einem knstlichen Baume hingen. Lange sprach man von den kostbaren Gaben und dem reichen Markgrafen. Aufs neue trachteten habgierige Kaiser danach, die silberreichen Lnder der Wettiner fr sich zu gewinnen. Nach Heinrichs Tode zog ein Kaiser mit Heeresmacht heran, eroberte Friedrich der Freiberg und besetzte die Mark, doch bald darauf starb er. Nach ihm 5reibi9e-wollte der Habsburger Albrecht das Silberland gewinnen. Da trat ihm Markgraf Friedrich der Freidige, der Jahre lang landflchtig umher-geirrt war, mit seinen Getreuen entgegen und schlug ihn 1307 bei Lllcka im Altenburgischen so entscheidend, da er nicht wiederkam. Die Mark Meien verblieb hinfort den Wettinern. B. Won den ersten schsischen Kurfrsten und dem Irinzenrav. Es kam darnach eine Zeit, da brgerte sich fr das Meiner Land der Name Sachsen ein, und doch wohnten kaum Sachsen im Lande; die Sach?

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 96

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Von den ersten schsischen Kurfrsten und dem Prinzenraub. saen vielmehr in der norddeutschen Tiefebene zwischen Unterelbe und Ems. Hier hatte sie Karl der Groe bekmpft, hier hatte Herzog Heinrich regiert, der zum deutschen Könige erwhlt wurde, hier hatte auch der machtvolle Heinrich der Lwe geherrscht, der dem Kaiser Bar-barossa die Treue brach. Der erzrnte Kaiser hatte darum das Herzogtum Sachsen zerstckelt, und der Name war nur zwei kleinen Lndern ver-blieben, die an der Elbe lagen, eins davon war das Kurfrstentum Sachsen-Wittenberg. Als hier der Kurfürst ohne Erben starb, sah sich der Kaiser nach einem geeigneten Nachfolger um, er fand keinen bessern als den Meiner Markgrafen. Friedrich der Damals gebot in der Mark Friedrich der Streitbare, ein Mann Streitbare. von vielen Kenntnissen und hohem Mute, schon oft hatte er dem Kaiser in Kriegsnten beigestanden. Grndung der Eines Tages kamen zu ihm Hunderte von Studenten mit ihren Leipzig^i409. Professoren und baten um Aufnahme im Lande. Sie hatten die ungast-liehe Prager Universitt verlassen, wo der bhmische Priester und Professor Johannes Hns malos gegen die Auslnder hetzte. Hocherfreut wies sie der Markgraf nach Leipzig. Hier wurden schnell einige Huser fr die Ankmmlinge eingerichtet, so entstand 1409 die berhmte Leipziger Universitt. Friedrich wird Im Jahre 1423 belehnte der Kaiser den Markgrafen mit dem Sachsen'^l423 Kurfrstentum Sachsen-Wittenberg. Nun nannte sich Friedrich Kurfürst von Sachsen, er gehrte zu den hchsten Fürsten des Reiches und war einer von den Sieben, die den Kaiser whlen oder kren durften. Kurhut, Kurmantel und das Neichsschwert waren bei feierlichen Anlssen die Zeichen seiner Wrde. Doch der also Geehrte wurde seiner neuen Wrde nicht froh, bse Nachbarn machten ihm das Leben sauer. Die Hussiten. Der schon erwhnte Johann Hns hatte als Priester manches anders gelehrt, als es der Papst befohlen hatte, dafr wurde er als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Darob gerieten seine Anhnger in Bhmen in hchste Wut. Der wilde Ziska rief sie zum Rachezuge zusammen, mit Spieen, Sensen, Dreschflegeln und Keulen eilten sie in den Kampf, ihre Gepckwagen als eine bewegliche Schanzmauer vor ihnen her. Groe Heere wurden den Hussiten entgegengesandt, sie wurden vernichtet. Sachsens Ritterschaft rckte wider die wilden Horden ins Feld, bei Aussig traf sie das Verderben; auf allen Burgen Sachsens beweinte man edle Tote, ein Adelsgeschlecht hatte 21 Gefallne zu beklagen.
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