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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 4

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Vorwort. Auf den beiden letzten Textseiten wagte ich den Versuch, dem Quintaner schon einiges Wissenswerte aus der Brgerkunde zu bieten; denn ich meine, da man ihn mit gewissen Einrichtungen im Staatsleben wohl vertraut machen knne. Ich whlte die Beziehungen, die den Knaben zuerst mit dem Staate verknpfen, und folgte dabei einer Anregung, die ich in Schmidt-Breitungs Grundri der Brger-knde" empfangen hatte. Den Schlu des Buches bildet ein dem Texte angepater Bilder-an hang. Bei Beschaffung einiger Abbildungen zur schsischen Geschichte waren mir in entgegenkommender Weise die Direktionen des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums, der Stadtbibliothek zu Leipzig sowie des Grnen Gewlbes in Dresden behilflich, wofr ich auch hier meinen Dank ausspreche. Mge das Bchlein Freunde finden! Fr nderungs- und Verbesserungsvorschlge werde ich stets dank-bar sein. Leipzig, Mrz 1917. Seyfert.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 27

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Odysseus. 27 der Held neas entrann mit Vater und Sohn dem Blutbade. Die Frauen wurden nach den Schiffen geschleppt und als Sklavinnen an die Sieger verteilt, allein Helena fand Gnade: Menelaus verzieh ihr und nahm sie wieder als Gemahlin auf. * Troja lag in Schutt und Asche. Da bestiegen die Griechen mit Henn^ehr der reicher Beute die Schiffe und hofften auf glckliche Heimkehr. Nur Menelaus und dem alten Nestor war sie beschieden, die meisten wurden vom Unglck verfolgt, am schlimmsten erging es Agamemnon und Odysseus. Agamemnons Gemahlin Klytmestra zrnte ihrem Gatten, da er Agamemnon die Tochter Jphigenia geopfert hatte. Als nun Jahr um Jahr verging Klytmestra. und der Held nicht zurckkam, schenkte sie ihr Herz einem andern Manne. Eines Tages aber kehrte Agamemnon aus dem Kriege heim. Kly-tmestra empfing ihn mit freudigem Antlitz, aber in ihrem Herzen brannte tdlicher Ha. Als der Ermdete die Glieder durch ein Bad erfrischte, trat sie von hinten herzu und erschlug den Ahnungslosen mit scharfer Axt. Dem gemordeten Vater erstand ein Rcher in seinem Sohne Orestes. Fern von Mykene wuchs er heran. Als kraftvoller Jngling kehrte er zurck und ttete die Mutter und ihren Gemahl. Bald aber peinigten Gewissensqualen den Muttermrder, unstt und flchtig eilte der Unglckliche von Land zu Land, verfolgt von den schlangenhaarigen Rachegttinnen. Sein einziger Trost war der treue Freund Pylades, der ihn nie verlie. Endlich suchte Orestes Hilfe beim Orakel zu Delphi. Das tat ihm kund, die Schuld werde von ihm ge-nommen, wenn er die Schwester von den Tauriern heimhole. Sofort begann er mit dem Freunde die Fahrt und meinte, er solle Jp^genia die Schwester des Gottes, ein Standbild der Artemis, ins griechische Land heimgeholt, zurckbringen. Im fernen Lande der Taurier aber fand er eine griechische Priesterin der Gttin, die sich als Agamemnons Tochter Jphigenia zu erkennen gab. Nun erst verstanden die beiden die dunkeln Worte des Orakels, kehrten mit der Schwester heim, und Orestes bestieg den Thron seiner Vter. 10. Odysseus. Dem König Odysseus von Zthaka hatte das Orakel in Delphi vor dem Zuge nach Troja geweissagt, er werde erst nach zwanzig Jahren die Heimat wiedersehen.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 38

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 t ----- Tarquinius Superbus. ^Curimier"^ %uf feiten Roms traten drei Brder, die Horatier, bei den Ui attel Albanern die drei Curitier in die Schranken; gespannt sahen die Heere zu: Mit Ungestm dringen die Kmpfer aufeinander ein. Bald fllt ein Rmer, gleich darauf der zweite; aber der dritte steht noch unverwundet, während alle drei Curitier bluten. Da ergreift der Rmer die Flucht. Die drei Feinde eilen ihm nach, so schnell es die Wunden erlauben. Pltzlich bleibt der Davoneilende stehn, streckt den ersten der Verfolger nieder, berrennt den zweiten und schlgt auch den dritten, der schwer-verwundet herankeucht, zu Boden. So wurden die Rmer die Herren der Albaner. Im Siegeszuge marschierte das Rmerheer zur Stadt, voran der Held mit den erbeuteten Rstungen. Alles Volk jubelte ihm zu, nur seine Schwester weinte; denn sie hatte in dem einen Curitier ihren Brutigam verloren. Die Trnen erbitterten den Sieger aufs hchste, er zog das Schwert und stie die Weinende nieder. Sofort verkehrte sich der Jubel des Volkes in Abscheu und Entsetzen. Der Schwestermrder wurde zum Tode verurteilt. Nur den Bitten des alten Vaters, der an einem Tage alle seine Kinder eingebt htte, gelang es, die strengen Richter milder zu stimmen. 4. Tarquinius Superbus. Servius Der sechste König Roms, Servius Tllius, hatte einen sehr herrsch- wird ermordet, fchtigen Schwiegersohn, Tarquinius mit Namen, der brannte vor Be-gierde König zu sein, und seine Gemahlin bestrkte ihn darin. Eines Tages erschien er mit einer Anzahl Begleiter im Senat. Hier lie er sich auf dem kniglichen Stuhle nieder. Der alte König eilte herbei, um den Thronruber zu vertreiben, der aber stie den Greis die Stufen hinab und lie ihn von seinen Begleitern tten. König Nach dieser Schandtat war Tarquinius König von Rom. Im Kriege -arqu muv. ^gte er sich als ein tapfrer Mann, er fhrte die Rmer von Sieg zu Sieg und breitete Roms Herrschaft aus. Als Regent jedoch war er gewalt-ttig und grausam, weshalb er den Beinamen Superbus trgt. Er fragte nie den Senat um Rat, sondern handelte ganz nach seinem Willen. Wen er fr seinen Feind hielt, den lie er hinrichten und nahm ihm seine Gter. Selbst seine Verwandten schonte er nicht; doch einer entging seinem Dolche, das war der schlaue Brutus, der sich bldsinnig stellte. Brums. ie Shne wandelten in den Fustapfen des Vaters. Als der König einst eine nahegelegne Stadt belagerte, ritt sein gewaltttiger

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 40

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Von den Patriziern und Plebejern. hielt er fr Porsena und stach ihn nieder. Aber er hatte des Knigs Schreiber gettet, wurde ergriffen und vor Porsena gefhrt. Mutig gestand er: Ich wollte dich tten, Porsena, aber was mir nicht gelang, wird ein andrer vollbringen; denn dreihundert rmische Jnglinge haben sich gegen dein Leben verschworen." Der ergrimmte König drohte ihm mit dem Feuertode. Da lchelte der Rmer, hob seine rechte Hand, hielt sie der ein Feuerbecken und lie sie langsam verbrennen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sieh, Porsena, wie wenig deine Drohung mich schreckt", sprach er gelassen dabei. Den König und alle, die um ihn waren, erfate ein Grausen bei solchem Opfermute. Porsena lie den Mncius ungestraft nach Rom zurck-kehren und hielt es frs beste, die Belagerung aufzuheben. Er begngte sich mit einer Anzahl Geiseln und zog in sein Land zurck. Die Rmer ehrten den Mucius, der seine rechte Hand dem Vater-lande geopfert hatte, durch den Beinamen Bitmln, d. h. Linkhand. T^uimus Darnach versuchte Tarquiuius, ein andres Nachbarvolk zum Kampfe Vertriebner. S^eit Rom zu bewegen. Es wurde von den Rmern geschlagen, und der vertriebne Herrscher erlangte die Knigsherrschaft nicht wieder. 6. Bon den Patriziern und Plebejern. Die mchtigen In Rom wohnten neben denen, deren Vorfahren schon in ltester Patrizier. rmische Brger gewesen waren, auch viele Nachkommen unter- worfner Vlkerschaften. Die erstern bekleideten die mter im Staate, wurden Konsuln und Senatoren und genossen viele Rechte. Dazu be-saen sie ausgedehnte cker und groe Herden. Hochmtig blickten diese Diebedrckten alteingesessenen Patrizier auf die rechtlosen Unterworfnen oder Plebejer Plebejer herab. Diese hatten nur wenig cker und Vieh, ihnen wurden keinerlei mter anvertraut. Zogen die Männer in den Krieg und das geschah in Rom sehr oft , so hatten die Armen niemanden, der daheim fr sie pflgte oder erntete, und kehrten sie heim, so herrschte da oft bittre Not. Gegen hohe Zinsen lieh dann der Plebejer von dem hochmtigen Patrizier Geld; konnte er es nicht zur rechten Zeit zurckerstatten, verlor er seine cker, seine Kinder wurden als Sklaven verkauft, er selbst wurde aus-gepeitscht und wanderte ins Gefngnis. Da seufzten die Plebejer nach Erlsung. Wohl versprachen die Patrizier, ihr Los zu verbessern, doch hielten sie ihr Versprechen nicht.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 45

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Aus der deutschen Heldensage. 1. Von Walther und Hildegunde. Vor vielen hundert Jahren gab es ein mchtiges Hunnenreich, König Etzelz das erstreckte sich von der Wolga bis an den Rhein, aber Etzel, der Kriegszug. waffengewaltige König der Hunnen, trachtete darnach, noch mehr Land zu erwerben, und brach mit einem groen Heere gegen Westen auf. Zuerst drang er ins Land der Burgunder am Rheine ein, jedoch der König in Worms lie den Eroberer um Frieden und Freundschaft bitten und sandte ihm reiche Schtze, dazu Hgen von Trnje, einen Hagen, Hilde-Knaben aus edelm Geschlechte, als Geisel. Wa?ther"als Da lie Etzel von den Burgunden ab und berzog das Nachbarland Geiseln Etzels, der Franken mit Krieg. Auch der Frankenknig wagte nicht, dem Helden im Felde entgegenzutreten, und tat, wie vor ihm der Vurgunderfrst getan hatte; als Geisel sandte er, wenn auch schweren Herzens, sein einziges Kind, die liebliche Hildegunde. Ebenso hielt es der Gotenknig fr gut, den Eroberer durch Gold und edle Steine friedlich zu stimmen; dazu bot er ihm als Pfand seinen Sohn Walther an, der mit der kleinen Hildegunde aus dem Franken-lande verlobt war. So zog denn Etzel, reich mit Schtzen beladen, in sein Reich zurck und hielt Hof in seinem hlzernen Palast in der Donauebene. Die Knigskinder wurden auf der Edelburg liebevoll aufgenommen und sorgsam erzogen. Hagen und Walther unterwies man in hfischer Sitte und edlem Waffenwerk, und bald wuchsen sie zu stattlichen Helden heran, die gegen des Knigs Feinde siegreich zu Felde zogen und reiche Beute heimbrachten. Hildegunde gewann das Herz der guten Knigin Helche, die sie zur Hterin des kniglichen Schatzes bestellte.

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 106

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Von Martin Luther. Das Ei des Die letzten Lebensjahre brachte Colnmbus in Spanien zu. Es gab Columbus. ktc den khnen Entdecker bewunderten und verehrten, viele Neider und Hasser aber meinten, jeder andre habe solche Fahrten auch unter-nehmen knnen. Als einst Columbus bei einem Gastmahle solche ab-sprechende Worte hrte, lie er sich, so wird erzhlt, ein Ei bringen und sagte: Jeder versuche, dies Ei auf die Spitze zu stellen." Keinem gelang es, da drckte Columbus dem Ei die Spitze ein, und so blieb es stehn. Ja, so htten wir es auch fertig gebracht", meinten die andern. Gewi, gekonnt httet ihr es schon", entgegnete Columbus, ich aber habe es getan; bers Meer httet ihr auch segeln knnen, aber ich habe es ge-wagt." Da schwiegen die Neider, das Ei des Columbus" hatte sie belehrt, da sie Maulhelden waren. Mehr und mehr wurde im fernen Westen Land entdeckt, und bald wurde es zur Gewiheit, da Columbus nicht Indien, sondern einen neuen Erdteil gefunden hatte. der denselben verffentlichte der Italiener Amerigo und Aluengo die ersten Berichte, aus seinem Namen ist auf Vorschlag eines Amerika. deutschen Gelehrten der Name Amerika abgeleitet worden. 13. Von Martin Luther. Luthers Wohl ein jeder kennt den teuern Gottesmann Martin Luther. Jugend.^ rauchgeschwrzten Eisleben im Mansfeldischen steht ein altes Haus, daran verkndet eine Tafel: In diesem Hause wurde geboren Dr. Martin Luther den 10. November 1483. Eisleben, Er war armer Leute Kind, eines Bergmanns Sohn. Der alte Hans Luther war mit seinem Weibe aus Thringen nach Eisleben ge-kommen, um bessern Verdienst zu finden; aber die drckende Armut wich auch hier nicht von ihm. Erst spter kam er in Mansseld zu einigem Wohlstand. Martins Jugendjahre waren nicht wonnig. Die Eltern meintcn's herzlich gut mit ihrem ltesten, waren aber sehr streng, wegen kleiner Vergehen wurde er hart gestupt". Als der Vater merkte, da Martin ein kluger Kopf sei, nahm er sich vor, ihn etwas Rechtes lernen zu lassen. Er schickte den Kleinen in die Schule; waren die Wege mit Schnee be-deckt, trug er ihn wohl auf den Armen hin. Auch bei dem strengen Lehrer lernte der Knabe die Rute kennen. Eisenach. Spter tat der Vater den Knaben auf die Lateinschule, zuerst nach Magdeburg, dann nach Eisenach. Auch hier war die Armut sein Ge-fhrte. Da sang er mit armen Kameraden unter Fhrung eines Lehrers

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 111

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Vater August und Mutter Anna. 111 bei ihm. Da wurde im trauten Kreise manch bedeutendes Wort ge-sprachen, manch herrliches Lied gesungen, das war fr Luther Erquickung nach drckenden Sorgen, Erholung von schwerer Arbeit. Denn er war ein vielbeschftigter Mann: er lehrte seine Studenten, predigte in den Kirchen und ordnete den Gottesdienst, bersetzte auch das Alte Testament, verfate den Katechismus und dichtete schne Kirchenlieder, wie Ein' feste Burg" und Vom Himmel hoch". Art Fürsten und Ritter, Brgermeister und Ratsherren schrieb er Briefe und erteilte ihnen Ratschlge in den verschiedensten Dingen. Und solcher Arbeit wurde immer mehr; denn seine Lehre breitete sich fast der ganz Deutsch-lernt) und die Lnder des Nordens aus. Dazu wollte der Streit mit den Anhngern des Papstes nicht zur Ruhe kommen. Am 18. Februar 1546 starb Luther in seiner Vaterstadt Eisleben. Luthers Tod. Seine Leiche wurde in feierlichem Zuge nach Wittenberg gebracht und in der Schlokirche beigesetzt. Eine schlichte Messingtafel deckt das Grab des groen Mannes. 14. Von Vater Angust und Mutter Anna. Dort, wo die beiden Flsse Zschopau und Flha einander zueilen, thront auf bewaldetem Vergesrcken das alte Schlo Augustusburg mit Augustusburg. massigen Mauern und vier kurzen Ecktrmen. Kursrst Angust von Sachsen hat es vor mehr als dreihundert Jahren gebaut. In den Wldern am Schlosse lag er dem edeln Waidwerk ob, von den Fenstern berschaute er sein blhendes Sachsenland, und in der reinen Hhenluft erholte er sich von den Anstrengungen der Regierung; denn angelegen lie sich Augusts Kurfürst August sein Frstenamt sein, wie wohl selten ein Herrscher. e9terun3-Nicht nach eitlem Kriegsruhme trachtete er; seine Untertanen wohlhabend, sein Land blhend zu sehen, das hatte er sich zum Ziele gesetzt. Seine Gemahlin Anna, eine dnische Prinzessin, war ihm dabei die treueste Gehilfin. Des Kurfrsten erste Sorge galt der Landwirtschaft. Es gab Sorge um die damals in unserm Vaterlande noch so manche wste Strecke vom schlimmen an rctr Hussitenkriege her, auch verstanden die Bauern noch nicht, cker und Vieh eintrglich genug auszuntzen. Da lie der Kurfürst solche Wstungen in fruchtbares Ackerland umwandeln und Gter anlegen. Dort lernten die Bauern aus der Nachbarschaft, wie man auf einen wilden Obstbaum edle Reiser pfropfe,

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 152

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Vom König Albert. 22. Vom Kuig Albert. Wenn man der Helden gedenkt, die das Deutsche Reich erstritten haben, so mu unser tapfrer und guter König Albert in vorderster Reihe genannt werden. Ulberts König Albert war der lteste Sohn des hochgelehrten Priszen x>Usul ' Johann, der spter Sachsens Thron bestieg. In der Nacht des 23. April 1828 verkndeten Kanonenschsse der Residenzstadt Dresden seine Geburt. Der prinzliche Vater whlte nach den ersten Jugendjahren einige tchtige Offiziere und den hochgeachteten Geheimrat von Langenn zu Erziehern seines Erstgebornen. Bald zeigte sich des Prinzen Zuneigung zum Soldatenstande, als Zehnjhriger erschien er auf einem Pony mit bei den Herbstmanovern. Geheimrat Langenn war mit seinem begabten Zgling wohl zufrieden, vor allem lobte er sein frommes Gemt, seine menschenfreundliche und freigebige Art und seine Vaterlandsliebe und fand, da ihn die Rechtswissenschaft und Geschichte am meisten interessierten. Als Neunzehnjhriger ging Prinz Albert nach Bonn am Rhein, um an der Universitt Vorlesungen zu hren. Sei treu und beharrlich; denn der grte Feind der Jugend ist der Leichtsinn!" sagte ihm der Vater beim Scheiden. tn^Slesn?- 3re 1849 rief der Krieg mit den Dnen den Artillerie- n Hopein" 3' Hauptmann Prinzen Albert zum ersten Male ins Feld. Bei der Er-strmung der Dppler Schanzen hielt er im heftigsten Kugelregen aus, begeistert jubelten ihm seine braven Sachsen zu. Dann kam die Zeit, wo er in Mhren um Carola, die Tochter des Prinzen von Wasa, warb, und wo er nach dem pltzlichen Hin-scheiden seines kniglichen Oheims Kronprinz wurde. Als solcher befehligte er das schsische Heer und arbeitete mit Hingabe an seiner Ausbildung. Kronprinz Da brachte das Jahr 1866 den Krieg zwischen sterreich und Bhmen! Preußen. König Johann hielt zum Kaiser in Wien, da zog denn Sachsens Heer mit dem Kronprinzen nach Bhmen hinein. Jetzt zeigte sich Krn-Prinz Albert als umsichtiger Feldherr. In der blutigen Schlacht bei Kniggrtz hielten seine Sachsen noch stand, als die sterreicher in wilder Flucht dem Schlachtfeld enteilten. Schritt fr Schritt gingen die tapfern Sachsen vor den strmenden Preußen zurck, ihr Fhrer war im dichtesten Feuer unter ihnen, ihr braven Leute verdient es auch, da ich bei euch bleibe", rief er ihnen zu, erst als einer der letzten

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 64

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Von Gudrun. Endlich wurde Hegelingenland gesichtet. Wie war die Knigin Hilde glcklich, als sie die Tochter nach so langer Trennung wieder in die Arme schlo! Bald wurde Hochzeit gefeiert, und als Gudrun glckstrahlend an der Seite Herwigs sa, da legte sie der guten Ortruu Hand in die ihres Bruders Ortlvin, und dem gefangnen Hartmut schenkte sie die Freiheit und die treue Hildburg zum Weibe. So gab es nach langem Leide drei glckliche Paare, die einander Friede und Freundschaft gelobten. Im Gudrunlied" kannst du nachlesen, was hier erzhlt worden ist

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 72

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Von Bonifatius. 3. Bon Bonifatius. Noch heute ziehen fromme Männer hinaus zu den fernwohnenden Heiden, predigen ihnen vom Heiland und bekehren viele zum christlichen Glauben. Dann errichten sie Kapellen und Schulen und unterweisen die Neubekehrten in den gttlichen Dingen, da sie vom Glauben nicht wieder abfallen. Man nennt solche Männer Missionare. Auch zu unfern Vorfahren, die Wotan und andern Gttern opferten, kamen in alten Zeiten Missionare und brachten ihnen das Evangelium. Einst fuhr solch ein frommer Mann aus England der das Meer herber nach Germanien. Er trug eine grobe Kutte, die ein Strick zusammenhielt, und an seinen Fen Sandalen, das war der Mnch Winfried. Wlltfried. Bei den rauhen Friesen, die an der Nordseekste Fischfang trieben und vorberfahrende Schiffe ausraubten, begann er sein frommes Werk. Allein sie glaubten seiner Predigt nicht und beteten weiter zu Wotan und Donar. Darauf sandte der Papst in Rom den frommen Mann zu den heidnischen Hessen und Thringern. Hier wollte es ihm schon besser gelingen: viele lieen sich taufen und in der Lehre des Heilandes unterweisen. Eines Tages kam Winfried in die Nhe des hessischen Dorfes Geismar. Da stand eine herrliche Eiche, unter deren Zweigen dem Donnergotte Opfer dargebracht wurden. Winfried predigte im Schatten des Baumes einer Heidenschar, die sich eingefunden hatte. Dann legte er die Axt an die Eiche und lie sie von seinen Begleitern fllen. Zitternd standen die Heiden von ferne und erwarteten, da der zrnende Gott den Frevler durch einen Blitz zerschmettere. Allein es zuckte kein Blitzstrahl vom Himmel. Da begehrten die meisten, die zugesehen hatten, die christliche Taufe. Der Papst hrte mit Freuden, da viele in Germanien sich zu Bonifatius. Christo bekehrten. Er verlieh Winfried, der nun den Namen Bonifatius fhrte, das hchste geistliche Amt in Germanien, er ernannte ihn zum Erzbischos. Als solcher hatte er zu Mainz am Rheine seinen Sitz. Da hatte nun der fromme Mann viel Mhe und Arbeit im Dienste seines Heilandes. Hierhin und dorthin sandte er Glaubensboten, die \
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