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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 88

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
88 Die Verkehrswege der Gegenwart. große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz. Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen. Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver- Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel- netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver- bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert. Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus rund 1 Milliarde M. Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele- graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^) Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England, 2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien in Betrieb. Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt- telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen. Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw. zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen ') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über 15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent- liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten. Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika um 1 M. *) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in 10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon nach 9'/, Minuten ein.

2. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

3. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 36

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Russische Tundra, Tundra bedeutet waldloses Land, Tie Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes, Je nach- dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablaufe». Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses, Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose, bald Flechten die Oberhand und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtenlundra, In flachen Vertiefungen breitet sich die stark durchfeuchtete Torftundra aus, Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn- tieres, dessen Auszucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist das winterliche Gewand der Tundra, Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee- Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen, Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojede» in ihren trichterförmigen Zelten, Nur am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtslreisen daran, daß die Sonne, das Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat. (Nach den „Bildern aus Rußland", Bcrlaff von Wachi-mulh, Leipzig,) Wolga. Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk und in dem weiten einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung, Sie ist die größte natür- liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum au kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch, Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom, Verfrachtet werden Haupt- sächlich Naphtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung, Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 90

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
90 Australien, Alle vorgenannten Inselgruppen saßt man auch unter dem Namen Mela- nesien^) zusammen. Neu-Seeland, aus zwei durch die Cooksstraße (küks) 2) voneinander getrennten Inseln bestehend (270000 qkm [== Italiens 1 Mill. Einw.), ist englisch. Auf der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen (*/2 Mill.) treiben hauptsächlich Viehzucht und Bergbau. Polynesien oder Ozeanien. Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende- kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Die Inseln sind teils vul kanisch, teils Koralleninseln; erstere sind naturgemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flachs. Häufig bilden die Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißen Atolle. — Die Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° 0; nur Am ein paar Grade unterscheiden sich Tag und Nacht, der kälteste und der wärmste Monat. Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokospalme. Sie macht die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insu- lauern alles zu ihrem Lebensunterhalt Nötige liefert; die kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liesern den Palmwein, der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen sind noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung dieser Inseln vom Festland. — Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern, einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen sich durch schönen Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschick- lichkeit bekunden sie im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn wenn auch die Eilande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treib- hauswärme bei längerem Aufenthalt zu Erkrankungen. Die deutschen Besitzungen s. unten S. 94. Die sonstigen Inselgruppen sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln, beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschasts-Jnseln mit Tahiti Melanesien: von mölas = schwarz und nesos = Insel. 2) Benannt nach dem englischen Seefahrer des Il. Jahrhunderts, James Cook (dschöms^ kük). s) Vom griech. polys = viel und nesos = Insel. — Südsee wurde der große Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, iveil er ihn beim Vordringen über die Landenge von Panama zuerst im S. erblickte. 4) Vergl. hierzu das Farbenbild. ~°) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl gewonnen wird.

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 107

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Übungsaufgaben. 107 Durch welche Bahnlinien soll der türkische Besitz in Asien wirtschaftlich und militärisch enger mit der europäischen Türkei verbunden werden? Welche Orte der- binden diese Bahnen? Iran. Durch welchen Umstand wird das Innere Irans zur Steppe und Wüste? Zeichne Iran mit seinen Randgebirgen und Flüssen! Durch welche Flußtäler steht Iran mit Russisch-Zentralasien, durch welches Tal mit Indien in Verbindung? In welchem Teile Persiens liegen dessen größte Städte? Welche Staaten trägt das Iranische Hochland? Welche Mächte haben Anteil an Vorderasien? Indien. Vergleiche Himalaja und Alpen nach Erstreckung, Gebirgscharakter, Höhe und Abfall! Was versteht man unter Hindostan, was unter Dekan? Erkläre den Wasserreichtum Hindostans! Welche Erzeugnisse liefert Hindostan aus dem Pflanzenreiche? Welche Ähnlichkeiten hat Dekan mit Afrika in Hinsicht auf Bodenform, Pflanzen- kleid und Bewohner? Wie heißen die beiden Hauptbestandteile der indischen Bevölkerung, und wie der- teilen sie sich auf das Land? Zeichne Vorderindien! Hinterindien. Welche Eigentümlichkeit zeigt die vertikale Gliederung Hinterindiens? Welche Staaten haben an Hinterindien Anteil? Welches ist seiner Lage nach der wichtigste Punkt an der Malakkastraße, und in- wieferne kann man ihn als „ostasiatisches Konstantinopel" bezeichnen? Vergleiche Hinterindien und die Balkanhalbinsel. Weise die Ähnlichkeit der südlichen Gliederung Asiens mit der von Europa nach! Indischer Archipel. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in West- östlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Welche Besitzer haben die Inseln? China. Inwiefern begünstigte die Natur das lange Absperrungssystem Chinas? Vergleiche die Nord- und Südküste Chinas! Nenne seine wichtigsten Seehäfen! Zeichne Zentralasien! Was ist der Löß? Welche Verbreitung hat er in China? Wodurch ist er von besonderer Wichtigkeit? Welche Bodenschätze weist China auf, und welche Bedeutung darf diesen bei- gemessen werden? Welche Mächte teilen sich in die Küstengebiete des Gelben Meeres und des Golfs von Petschili? Mit welchen bekannten Orten in Europa liegt Kiautschou ungefähr unter gleicher Breite? Japan. Vergleiche die geographische Breite Japans mit entsprechenden Gebieten Europas und Afrikas! Vergleiche Japan und England! (Aufsatz oder Vortrag.) Russisch-Asieu. Vergleiche die Pflanzenzonen Sibiriens mit denen Rußlands! Welche Bodenschätze weist Sibirien auf? Welchen Weg nimmt die Transkaspische Bahn? Welche Länder Asiens liefern Steinkohlen, Gold, Tee, Reis, Seide, Porzellan, Pelzwaren, Petroleum, Gewürznelken und Muskatnüsse, Kaffee, Opium, Meerschaum?

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 82

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
82 Afrika. des Klimas wird noch durch mannigfache Ursachen gesteigert. Afrika entbehrt infolge seiner äußerst geringen Gliederung des ausgleichenden Einflusses des Ozeans, Randgebirge wehren den kühlenden Winden des Meeres den Zutritt ins Innere, große Flüsse fehlen auf weite Strecken fast gänzlich, und die weiten, jeder Pflanzen- decke entbehrenden Landstrecken erhitzen sich ungemein stark. Mit Rücksicht auf die Niederschläge sind folgende Zonen zu unterscheiden: a) das Gebiet der äquatorialen Regen mit reichlichem, sast täglichem Reaensall zu allen Jahreszeiten. b) das Gebiet der tropischen Regen mit einer oder zwei Regenzeiten, die auf den Zenitstand der Sonne folgen und einer dazwischen liegenden Trockenzeit. c) die afrikanische Monsunzone, zwischen 5° und 18° it. Br.; hier herrschen zur Zeit unseres Sommers von heftigen Regen begleitete Seewinde; d) die regenarmen Gebiete umfassen die Sahara und den w. Teil Südafrikas. e) die Gebiete der subtropischen Regen; hierher gehören der äußerste Sw. Afrikas und der ganze Mittelmeersaum; der Regen fällt vorzugsweise im Winter. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Gebiet, das fast aller wirksamen Lockmittel für fremde Besie- delnng entbehrte. Weder ein Erzeugnis des Mineral- noch des Pflanzenreiches war bekannt, das irgend welche Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolgedessen sind denn auch die euro- päischen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen Umschwung herbeigeführt. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab uämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteil vertreten, und in der Sahära finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Produkte des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nntzgewächsen, vor allem von Baumwolle, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzengnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußen- federn. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Erzeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man aus 140mtll.; auf 1 qkm treffen hiernach 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Sehr geringe Dichte hat die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Afrika. (Gründe?) Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das Niltal, vor allem das Nildelta (bis zu 400 Einw. auf 1 qkm). Abstammung. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen; die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Itasse.

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 39

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südasien (Indien). 39 von Tonkin ein, und zwischen den Golfen von Martaban und Siam erstreckt sich die Halbinsel Malakka. Unter den Halbinseln S.-Asiens hat Hintmndien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an den Indischen Archipel heran. (Vgl. Griechenlands Lage zu Asien.) Von N. nach S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort- setzungen des Himalajasystems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (irawadi) und Saluen, Menam und Mekong. Die wichtigsten Erzeugnisse sind die ergiebigen Reisernten der heißfeuchten Flußebenen und das Tiekholz. Klima, Flora und Fauna stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen. Ihren Namen trägt die Religionsform von Buddha, einem Königssohn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. 1. Britisch-Hinterindien besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun (230 000 E.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Kolonien an der Malakka st raße; die wichtigste ist Singapore, der Mittelpunkt des Verkehrs nach Ostasien (185000 Einw.); 2. das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400000 Einw.) mit prächtigen Pagoden (Buddhistentempeln); Z. Französisch-Hinterindien besteht aus Niedercochinchina, Kambodscha, Annam und Tonkin; hier Hanoi. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien und Australien. (Vgl. die Westindischen Inseln in Amerika und die Inseln des Ägäischen Meers.) Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all- mählich über ganz Polynesien. Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda-Jnseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen. Oberflächengestalt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich hier die Pflanzen- Welt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Baumwolle. — Aus der reich entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orang-Utan) und das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham- medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Mund und eine stumpfe, i) Sago — Mark der Sagopalme.

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 40

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
40 Asien. aufgestülpte Nase. Durch die Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen See- sahrern erzogen. Vom Indischen Archipel aus bevölkerten sie nicht bloß die nahe Halbinsel Malakka, sondern sie verbreiteten sich auch über die östlichen Gestade des fernen Madagaskar und über die ganze polynesische Jnselflur. Ausgerüstet mit Segel und Doppelboot, machten sie lange vor Kolumbus den Schritt von der Küstenschiffahrt zur ozeanischen Schiffahrt. — Heute gewinnt für den Archipel die wachsende Ein^ Wanderung der Chinesen und Japaner immer größere Bedeutung. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Den Niederländern gehören: 1. die vier Großen Sundainseln: Sumatra (sumätra), fast so groß wie das Deutsche Reich, liefert Tabak, Pfeffer, Kampfer i) und Zinn. — Java, wegen seines großen Produktenreichtums der wertvollste Kolonialbesitz der Niederländer. Seine bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Kaffee und Zucker. Die Be- völkerung beträgt 26 Mill., auf 1 qkm 200 Einw.; Java ist die volkreichste aller Tropeninfeln und dichter bevölkert als Großbritannien. Batävia ist die Hauptstadt von Niederländifch-Jndien, Snrabaya. der wichtigste Ausfuhrhafen. — B6rneo, die zweitgrößte Insel der Erde, größer als Österreich-Ungarn. Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich auf die Küstengegenden. Celebes (ßelebes), die meist- gegliederte Insel dieser Gruppe; 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch, halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder Gewürzinseln zwischen Celebes und Neu-Guinea (giitea),. die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. Im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Die größte und schönste Insel ist Luzon (lnßon). Hauptstadt: das durch großartige Zigarrensabrikation berühmte Manila (mamla), 235000 Einw. Haupterzeugnisse sind Tabak, Kakao, Zncker und Hanf (letzterer im Handel unter dem Namen Manilahanf bekannt). Iii. Hst- und Zentralasten umfaßt die Reiche China und Japan. Das Chinesische Reich. Grenzen und Lage. Im O. wird es vom Süd- und Ostchinesischen Meer bespült; das letztere greift mit dem Gelben Meer und dem Golf von Petschili zwischen Korea und Schantung tief ins Festland ein; im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen China die hohen Randgebirge Zentral- asiens. China wird so nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden. Dieser Umstand hat wohl auch die jahrhundertelange starre Abschließung des Reiches gegen alles Fremde begünstigt. Größe und Bevölkerung. An Flächenraum steht China (11 Mill. qkm) nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner absoluten Bevölkerungszahl (330 Mill.) kommt es dem englischen Kolonialreich Ein festes ätherisches £l, aus Holz und Blättern mehrerer Lorbeerbäume durch Destillation gewonnen.

9. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 99

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Anhang. 99 Welche Eigenart zeigt das italienische Klima? Welche Massenerzeugnisse bringt Italien in den Handel? Was weißt du von Verona, Venedig, Florenz, Palermo und Messina zu sagen? Die Balkanhalbinsel. Welche Meeresteile durchfährt man auf dem nächsten Wasserweg von Trieft nach Konstantinopel? Welche zwei Gebirgsrichtungen herrschen auf der Balkanhalbinsel vor und welche Gebirge folgen diesen Richtungen? Wie unterscheidet sich die Natur der Dinarischen Alpen von dem Bosnisch-Serbischen Gebirge? Welche natürliche Senke zieht von Belgrad nach Saloniki? Welches ist der wichtigste Balkanpaß? Welche Flußgebiete und welche Städte ver- bindet er? Welche Völkerschaften bewohnen die Balkanhalbinsel? Welche selbständigen Staaten erfüllen die Balkanhalbinsel, und welches sind ihre Hauptstädte? Welchen Anteil hat die Türkei in Europa?

10. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 81

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 81 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zum Meerbusen von Arta in südöstlicher Richtung und dann bis zum Kap Matapan nach Süden zieht. Dann schwingt es sich über den Jnselbogen von Kreta nach Kleinasien hinüber; dieostgriechischengebirge nehmen schon weiter nördlich die westöstliche Streichungsrichtung des Balkan aus und sühren über die Inseln des ägäischen Meeres zu den kleinasiatischen Gebirgen; 2. der Gebirgsbogen des Balkan mit dem nördlichen Vorland der B u l - garischen Hochsläche und dem südlichen Vorland der oberen Maritza oder Ostrumelien; 3. die z e n t r a l e n M a s s e n g e b i r g e zwischen diesen beiden Erhebungen. Die reiche Gliederung der Oberfläche des Landes siegelt sich in der politischen Zersplitterung des Landes wieder. I. Die nördlichen Landschaften. 1. Die Dinarischen Alpen erfüllen die ganze Westhalste der Halbinsel. Sie sind die Fortsetzung des Karst und durchziehen unter verschiedenen Namen auch Griechenland. Das Hochland weist, wie der Karst, große Wasserarmut, steinbedeckte Hochflächen und Waldarmut auf. Staaten. 1. Die Herzegowina und Bosnien (siehe oben S. 31). 2. Im Königreich Montenegros, einem schwer zugänglichen Felsenland, liegt C e t i n j e. 3. Albanien ist eine türkische Provinz, die von ziemlich unabhängigen, wenig kulti- vierten Bergvölkern (Albanesen, Skipetaren) bewohnt wird. Hauptorte S k u t a r i und I a n i n a. 2. Die zentralen Massengebirge breiten sich zwischen den Dinarischen Alpen und dem Balkan aus, und zwar das Bosnisch-Serbischemassengebirge mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Niederungen zwischen den Dinarischen Alpen und der Donau, und dann die Gebirgsstöcke (Massive) des Schar D a g h2) (2550 m), des W i t o s ch g e b i r g e s, des R i l o D a g h und des D e s p o t o Dagh südwestlich vom Balkan. Sie werden umschlossen und durchzogen von den Tälern der M ö r a w a und des W a r d a r, der Struma und der Maritza. Durch die Morawa-Wardar-Senke zieht die Bahnlinie Belgrad-Saloniki, durch das Maritzatal die Linie Belgrad-Konstantinopel (Orient-Expreß). Diese Täler verbinden Mitteleuropa mit dem nahen Orient. Das Gebiet des Bosnisch-Serbischen Gebirges erfüllt großenteils das Königreich Serbien. Es ist im Flußgebiet der Morawa gelegen und verfügt wie Bosnien über beträchtliche Hilfsquellen. Abgesehen von den Erträgnissen der großen Forste, zieht man dort zahlreiche O b st s o r t e n, namentlich Pflaumen, die teils aus- geführt, teils zur Herstellung von Branntwein (Slibowitz) verwendet werden, ferner Trauben, welche treffliche Weine liefern. Die Bewohner mästen mit den Eicheln der ausgedehnten Waldungen große Schweineherden. Die Hauptstadt ist Belgrad, am Einfluß der Save in die Donau, eine starke Festung. In N i s ch vereinigen sich die beiden Orient- bahnen von Konstantinopel und Saloniki. — Die Serben gehören dem slawischen Volks- stamm an. i) Montenegro — Land der Schwarzen Berge. 2) Dagh, türk. — Gebirge. Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Ii. 6
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