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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 241

1892 - Breslau : Hirt
Der nordamerikanische Freiheitskrieg. 241 35. Zwei außeri>e»tsche Stiwtflumroübuugeii. 1) Der nordamerikanische Areiheitskrieg; 1775—1783. a. Veranlassung Seitdem unter der Königin Elisabeth in Virginien (virzo — Jungfrau) die ersten Engländer in Nordamerika sich niedergelassen hatten, waren dort bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts viele englische Ansiedelungen aufgeblüht. 13 Staaten hatten sich gebildet; jeder stand unter einem, von der englischen Regierung ernannten Statthalter. Im Kampfe mit den Indianern oder den Nachbarkolonieen anderer europäischer Völker hatten diese Kolonisten ihre Kräfte geübt; als England zur Zeit des siebenjährigen Krieges in Deutschland auch einen siebenjährigen Seekrieg zum Schutze seiner Kolonieen gegen Frankreich und Spanien führen mußte, ging es aus demselben hauptsächlich durch die Hilfe feiner amerikanischen Unterthanen siegreich hervor und gewann durch denselben Florida von Spanien und Canada von Frankreich. England hatte in diesem Kriege große Anstrengungen gemacht und eine bedeutende Schuldenlast auf sich geladen; einen Teil derselben wollte es nun auch den Kolonieen auflegen. Es war aber den Bewohnern derselben früher zugesichert, sie sollten alle Rechte englischer Unterthanen genießen ; daher verlangten sie jetzt durch eigene Abgeordnete Sitz und Stimme im englischen Parlamente (Landtage), um so bei der Bestimmung von Steuern selber mitwirken zu können. Doch das Parlament achtete nicht darauf und führte für Nordamerika die Theeakte ein, durch welche auf Thee und einige andere Waren Eingangszoll gelegt wurde. Da widersetzten sich die Amerikaner abermals; die Kaufleute bereinigten sich und erklärten jeden für ehrlos, der den besteuerten Thee kaufen werde. Bald darauf liefen in den Hafen von Boston (spr. Bosstn) drei englische Schiffe mit Thee ein; die Einwohner forderten, die Schiffe sollten unausgeladen nach England zurückkehren. Als dies nicht geschah, überfielen 50 als Indianer verkleidete Bürger die Schiffe und warfen die ganze Landung (etwa 9000 Kilogramm) ins Meer. Zur Bestrafung dieses Aufstandes wurde der Hafen von Boston gesperrt. (1774.) Da traten Abgeordnete sämtlicher englischer Provinzen Nordamerikas zusammen und faßten den Beschluß, keine Waren aus England mehr zuzulassen; zugleich richteten sie eine Zuschrift an den König und das englische Volk, in der sie auseinandersetzten, daß sie nur ihre Rechte gegen Willkür und Macht verteidigten. Sie fanden kein Gehör; Massachusetts (spr. Mässätschußets) ward in Aufruhrzustand erklärt, und von beiden Seiten wurde gerüstet. b. Unabhängistkeitserklärung. Die Amerikaner stellten an die Spitze ihrer Kriegsleitung Georg Washington (spr. Uoschingtn), Hoffmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. 16

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 244

1892 - Breslau : Hirt
244 Die Neuzeit. Um diese Zeit traten in Frankreich leichtsinnige Schriftsteller, z. B. Voltaire und Rousseau (spr. Russo), auf, welche dienstliche Religwn, angmen und verspotteten. Besonders drangen ihre, in glanzenden, geschmackvollen Worten geschriebenen Werke in die Kreise der gebildeten Stände, bei denen es bald znr Gewohnheit wurde, Gott und das göttliche Wort zu verachten und zu verspotten. Zugleich wurde von jenen auch der Staat mit seinen Einrichtungen aufs heftigste angegriffen. So stand es Th Frankreich zur Zeit des nordamerikanischen Freiheitskrieges. Auch viele Franzosen hatten an demselben teilgenommen und die Republik der vereinigten Staaten begründen helfen. Als sie nach Frankreich zurückkehrten, verbreiteten sie auch hier die Grundsätze der Gleichheit aller Staatsbürger und der Selbstbestimmungdes Volkes, die in Frankreich lauten Beifall fanden. l>. Die Nationalversammlung. Ludwig Xvi. und seine Gemahlin Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias, hatten den besten Willen, vermochten aber weder der Not ihrer Unterthanen zu wehren, noch der Verschwendung des Hofes zu steuern. Um der Geldverlegenheit abzuhelfen und die Steuerlast gleichmäßiger zu ver-f teilen, berief der König 1789 die Reichsstände, welche seit 175 Jahren nicht mehr getagt Hatten, nach Versailles. Vom Adel kamen 300 Abgeordnete und eben so viele von der Geistlichkeit, vom Bürgerstande dagegen 600. Alle erschienen in der bereits 200 Jahre früher vorgeschriebenen Tracht: die Anzüge des Adels strotzten von Gold, die Bürger trugen schwarze Kleidung und weiße Halsbinden. Vor jenen wurden beide Thüren des Sitzungssaales, vor diesen nur eine Thür geöffnet. Adel und Geistlichkeit verlangten, daß, wie in alter Zeit, jeder Stand für sich berate und eine Stimme bilde. Dagegen protestierte der dritte Stand, weil er dadurch stets überstimmt werden könne; die Bürger wiesen darauf hin, daß sie allein fast die gesamte Nation verträten, und verlangten, daß nach Köpfen abgestimmt werden sollte. Als die beiden oberen Stände hierauf nicht eingehen wollten, trennte sich der dritte Stand von ihnen und bildete die verfassunggebende Nationalversammlung; man schwur, nicht auseinander zu gehen, ohne dem Reiche eine Verfassung gegeben zu haben. Die freisinnigen Adeligen und Geistlichen gingen zu ihm über, und der König wagte Mchlemzuschreiten. Das Volk war begeistert über die Kühnheit und Beharrlichkeit der Abgeordneten des dritten Standes; aber derpöbel, aufgeregt durch den Vetter des Königs, den Herzog von Drlians, der selber nach der Krone strebte, beging gleich nachher die größten Unordnungen, und in Paris brach ein Aufstand aus. In der Mitte dieser Stadt lag die mit einem tiefen Graben umgebene Bastille (spr. Bafii’j), ein festes Schloß, das als Staatsgefängnis 1789 diente. Diese verhaßte Zwingburg wurde erstürmt und der Erde gleich gemacht. Der Sturm auf die Bastille gilt als Anfang der französischen Revolution.

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 254

1892 - Breslau : Hirt
254 Die Neuzeit. übertrug ihm die Regierung den Oberbefehl; er aber löste das Direktorium auf. Frankreich erhielt seine vierte Verfassung, das Konsulat: drei Konsuln wurden gewählt und Bonaparte zum ersten Konsul und alleinigen Oberbefehlshaber ernannt (1799). Im Frühjahr 1800 ging er nach Italien und gewann in der Ebene von Alessandria über die Österreicher den großen Sieg bei Marengo. In demselben Jahre ward ein österreichisches Heer in Bayern geschlagen, und Kaiser Franz mußte sich zum Frieden von Luneville (spr. Lünwil, westlich von Straßburg) verstehen, durch den alles deutsche Land westlich des Rheins an Frankreich kam (1801.) Die weltlichen deutschen Fürsten verloren allerdings nichts, sondern wurden durch aufgehobene Bistümer, Stifter und freie Reichsstädte entschädigt; Preußen erhielt viermal so viel wieder, als es 1795 abgetreten hatte (s. die Karte!). Von den geistlichen Gebieten blieb nur Mainz bestehen. Nachdem auch die übrigen Mächte sich von dem Bündnis gegen Frankreich zurückgezogen hatten, schloß auch England mit Frankreich (1802 zu Amiens) Frieden, erklärte ihm aber schon nach einem Jahre den Krieg aufs neue. Da Bonaparte seinem Gegner zur See nicht gewachsen war, besetzte er (1803) das dem englischen Könige zugehörende Kurfürstentum Hannover; Elbe und Weser wurden gesperrt, die Einfuhr englischer Waaren wurde verboten. Das hannoversche Volk, und Heer wollten sich zur Wehr setzen; aber die Regierung zog eine Übergabe vor. So fiel das ganze Land dem Eroberer in die Hände. Zähneknirschend mußte die tapfere Armee die Waffen strecken; das Land wurde furchtbar ausgesogen. Die braven Truppen flüchteten nach England, traten in die Reihen der „deutschen Legion" und errangen fern von der Heimat (in Spanien) unter anderen Feldherren unvergängliche Lorbeeren. (1. Vonapartes Kaiserkrönung. Bonaparte war für seine Verdienste um Frankreich zum Konsul auf Lebenszeit ernannt worden; aber das genügte dem Ehrgeizigen nicht. Schon 1804 machte er sich als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen. Der Papst mußte nach Paris kommen und ihn salben; er selber aber setzte sich und seiner Gemahlin die Krone auf. Die Glieder seiner Familie wurden Prinzen und Prinzessinnen mit reichen Einkünften; seine Generale, meistens aus den Reihen der gemeinen Soldaten, wurden Marsch alle; die alten Orden wurden erneuert, neue gestiftet. Bald darauf erhob er die von ihm in Italien eroberten Länder zu einem Königreiche und ließ sich auch zum Könige von Italien erwählen. Zu Mailand setzte er sich die eiserne Krone der Lombarden mit den Worten aufs Haupt: „Gott gab sie mir; wehe dem, der sie berührt!"

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 288

1892 - Breslau : Hirt
288 Die Neuzeit. 1850 Verfassung, dieselbe, welche mit geringen Änderungen noch heute besteht. Preußen bildet seitdem eine beschränktemonarchie. Derkönig führt den Oberbefehl über das Heer; er hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, besetzt alle Stellen im Heere, sowie in den übrigen Zweigen des Staatsdienstes. Der König hat das Recht der Begnadigung; die Person des Königs ist unverletzlich. Die gesetzgebende Gewalt wird gemeinschaftlich durch den König und durch zwei Kammern ausgeübt; die erste ist das Herrenhaus, die zweite das Abgeordnetenhaus, die zusammen den Landtag bilden. Zum Herrenhause gehören im ganzen 269 Mitglieder und zwar außer den großjährigen Prinzen des Königlichen Hauses solche Mitglieder, welche der König mit erblicher Berechtigung oder auf Lebenszeit oder für die Zeit beruft, in welcher sie ein bestimmtes Amt bekleiden. Das Abgeordnetenhaus besteht aus 433 Mitgliedern, welche vom Volke gewählt werden. Wählbar ist jeder Preuße, der 30 Jahre alt ist und wenigstens ein Jahr dem Staate angehört hat; wahlberechtigt jft jeder Preuße, welcher das 25. Lebensjahr vollendet hat und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte ist. Die Wahl ist eine offene und mittelbare, d. h. die „Urwähler" nennen mündlich den Namen derjenigen, welche als „Wahlmänner" den Abgeordneten wählen sollen. Dem Könige, sowie jeder Kammer steht das Recht zu, Gesetze vorzuschlagen; diese erlangen aber erst Gesetzeskraft, nachdem sie von dem Landtage und von dem Könige genehmigt sind. e. Die späteren Jahre der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. brachten für Preußen manches Segensreiche. Für Handel und Gewerbe wurde ein eigenes Ministerium eingesetzt, und die preußische Industrie hob sich derartig, daß ihre Erzeugnisse auf den Weltausstellungen zu Paris und London eine ehrenvolle Stelle einnahmen. Weite Eisenbahnstrecken und Telegraphenlinien wurden angelegt, der Postverkehr erleichtert, die Fluß- und Seedampfschiffahrt vermehrt. Da sich im dänischen Kriege (1849) die Notwendigkeit einer deutschen Kriegsflotte herausgestellt hatte, erwarb der König (1853) von dem Großherzogtum Oldenburg ein Gebiet an der Nordsee zur Anlage eines Kriegshafens, der später den Namen Wilhelmshaven erhielt. Kunst und Wissenschaft erfreuten sich unter Friedrich Wilhelm reichet Pflege: das Denkmal Friedrichs des Großen unter den Linden erhob sich, die alte preußische Herrenburg zu Marienburg wurde wiederhergestellt und der Weiterbau des Kölner Doms mit Macht betrieben. Der fromme Sinn des Königs schuf zahlreiche Anstalten christlicher Liebe: Krankenhäuser, Waisenhäuser, Diakonissenanstalten, bei deren Gründung ihn seine Gemahlin, Elisabeth von Bayern, eifrig unterstützte. Im Verein mit England stiftete er sogar in Jerusalem ein evangelisches Bistum. 1857 wurde Friedrich Wilhelm von einer schweren Krankheit heimgesucht und war seitdem an der Selbstregierung gehindert. Da er kinderlos war, übernahm sein Bruder Wilhelm für ihn die Regierung, zunächst als Stellvertreter, 1858 aber selbständig unter dem Namen Prinz-Regent. Der König ertrug sein schweres, schmerzvolles Leiden mit christlicher Ergebung und starb

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 25

1892 - Breslau : Hirt
Solon, Gesetzgeber irr Athen. 25 2) Kokon, Gesetzgeber in Athen. a. Athens alte Zeit. In alten Zeiten herrschten in Athen Könige. Als die Dorier (S. 22) auch nach Attika kamen, verkündete das Orakel, das Volk werde siegen, dessen König falle. Dieser Spruch ward in Athen und auch im Lager der Dorier bekannt, und diese untersagten streng, den König Kodrus von Athen irgendwie zu verletzen. Da verkleidete dieser sich als Bauer, ging in das Lager der Feinde, fing dort einen Streit an und wurde erschlagen. Die Dorier erkannten die Leiche, verloren nun allen Mut und zogen ab; die Athener aber sagten: „Nach einem solchen Könige ist keiner würdig, das Scepter zu führen" und errichteten eine Republik, d. i. Freistaat, in welchem die Regierung von den Bürgern selber geführt wird, welche das Volk aus seiner Mitte wählt. Aber in dem Freistaate rissen die Vornehmen und Reichen bald alle Gewalt an sich; sie unterdrückten die Bauern und Bürger und verkauften ihre Schuldnerin die Sklaverei. Hierüber murrte das Volk laut und drohte, sich mit Gewalt gegen seine Unterdrücker Recht zu schaffen. Da gelang es einem Manne, auf friedlichem Wege der Not der Unterdrückten abzuhelfen und den Staat vom Untergange zu retten. Dieser Mann war der weise Solon. b. Solon; Staatseinrichtung. Solon stammte aus dem Ge- 594 schlecht des Kodrus, hatte sich auf Reisen viele Kenntnisse erworben v Chr. und stand bei seinen Mitbürgern in hohem Ansehen. Deshalb baten sie ihn, durch eine neue Gesetzgebung den Staat zu ordnen. Zuerst linderte er die beklagenswerte Lage der Schuldner. Er ließ leichtere Münzen prägen und zwang die Reichen, von ihren Schuldnern diese leichte Münze zum vollen Werte anzunehmen. Keiner sollte wegen Schulden zum Sklaven gemacht, noch des Bürgerrechts beraubt werden; wer schuldenhalber das Bürgerrecht verloren hatte, erhielt es zurück; die Schuldsklaven wurden frei. Dann teilte Solon die Bürger nach ihrem Vermögen in vier Klassen. Die der drei ersten Klassen dienten als Schwerbewaffnete, nur sie konnten zu den Staatsämtern gelangen; die der vierten Klasse dienten als Leichtbewaffnete, sie zahlten keine Abgaben. Rüstung und Waffen mußte sich jeder selbst halten. An der Spitze der Staatsverwaltung standen wie bisher neun Archonten; sie gehörten der ersten Klasse an und wurden alle Jahre neu gewählt. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vierhundert. Er wurde ebenfalls jährlich neu gewählt, besorgte die Staatsgeschäfte, überwachte die Einnahmen und Ausgaben des Staates, prüfte die Gesetze, bevor sie dem Volke vorgelegt wurden, und leitete die Beratungen in der Volksversammlung. Diese entschied über Annahme und Ablehnung neuer Gesetze, über Krieg und Frieden, bestimmte die Abgaben und wählte die Beamten; in ihr konnte jeder

6. Bd. 3 - S. 264

1793 - Hannover : Helwing
264 Die Weltgeschichte^ Da sich nun die Geistlichkeit und der hohe Adel weigsrten,' ihm die verlangte Hülfe zu leisten, dagegen aber die Ab- geordneten der Städte ihm Unterstützung wicderfahren lie- ßen; so gab er dem Parlamente die völlige Form, so daß die Bischöfe und der hohe Adel das Oberhaus, die De- putaten der Städte aber, nebst dem niedern Adel, das Unterhaus ausmachten. Unter der Regierung dieses Königs wurde auch das Fürstenthum Walls, das bis- her noch von Nachkömmlingen der alten brittlsthm Re- genten regiert worden war und sich die ganze Zeit über in Unabhängigkeit erhalten hatte, erobert. Von dieser Zeit an führt jedesmal der älteste Sohn eines englischen Kö- nigs den Titel Prinz von Walls. Auf diese Erobe- rung folgte bald darauf noch eine andere, denn auch Schottland wurde bezwungen. So erweiterte also die- ser König die Gränzen seines Reichs durch neue Länder und sorgte zugleich für die Freyheit seines Volkes du^ch weise Gesetze. Er starb im Jahr 1307, geliebt und hoch- geschätzt von der ganzen Nation. Diese Gesinnungen des Volkes erfuhr zwar anfänglich auch sein Sohn und Nachfolger, Eduard 2, aber sie grengen gar bald in Ver- achtung über; denn der zweyre Eduard war ganz das Gegentherl des ersten: schwach, unentschlossen und feige. Weil er nun dieser Fehler wegen Schottland wie- der verlohr, und sich in Walls eine Empörung zuzog, so wurde er abgesetzt und grausam ermordet: man stieß ihm ein glühendes Eisen in den After, so daß er unter den schrecklichsten Quaalen sterben mußte. Auf seinem Sohn, Eduard 3, rührte wiederum der Geist des Gros- vaters, und die Engländer hatten an ihm 50 Jahre lang einen König, der unter die ruhmwürdigsten gehört. Sein erstes Werk war die Bestrafung brr Mörder feines Vaters und die Wiedcroberung von Schottland. Als er hier Ruhe gestiftet hatte, rüstete er sich, die Helfershelfer zu

7. Bd. 3 - S. 361

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt» z6r ne Gesellschaft von Stellvertretern des Volks unter dem Namen dernationulverjammlung gebildet hatte. Lud- wig rettete sein Leben dadurch, daß er versprach, die Ar- mee zu entlaßen, die er zur Tilgung des Aufruhrs ge- gen Paris hatte «marschiren lassen. Nachdem d'ie ersten Aushrausungen deö Pöbels matter geworden waren, die Gegenstände seines Hasses aber, d. i. die Mlstocrütm (königliche Parthcy) zu Tausenden die Flucht genommen hattetk, konnte die Nationalversammlung etwas mit Ru- he und Nutzen an der Umschmelzung des Staats arbeiten. Sic nahm dem König alle- seine bisherige Macht, und übertrug sie der Nation, oder vielmehr sich selbst, als dm Stellvertretern der Nation, zog die sammtlichen Ein- künfte des Königs und der Prinzen ein, und setzte ihnen dagegen eine Besoldung fest, entriß dem sammtlichen Adel alle Vorrechte seiner Geburt, entzog den Geistlichen ihre Güter und gab ihnen dafür fixe Einkünfte, jagte die Mönche ans den Klöstern, gab jedem Franzosen, ohne Un- terschied der Religion, das Recht, ein Staatsbürger zu seyn, wenn er den Staatsbürgereid schwüren würde, und zwang dann den König, diese und viele andere entworfe- ne Punkte unter dem Titel her Constl Uííou zu beschwö- ren. Der König that es, und nun glaubte jedermann, die Nallonalvchsammlung werde mit schnellen Schrit- ten eilen, dem Volke eine glücklichere Lage zu verschaffen. Dies wäre auch höchst wahrscheinlich geschehen, wenn nicht diese Nationalversammlung aus einander gegangen und an ihre Stelle eine andere getreten wäre, die zwar die Absicht hatte, die Gesetze für den umgeschaffenen Staat zu verfertigen, aber theils zu schwach für ihr Ge- schäfte, theils unter sich selbst uneinig war: denn ihre Arbeiten giengcn sehr langsam, sitz gaben sich mehr mit Nebensachen, als mit dem Glücke des Staats ab, und unter ihren Gliedern selbst entstanden unter dem Nahmen 3 5 Clubs

8. Bd. 3 - S. 366

1793 - Hannover : Helwing
M Die Weltgeschichte» würde den Rechtschaffenen unterdrücken, der Dunimkopf dem Verdienstvollen Hohn sprechen, der Unwürdige dem Würdigen Trotz bieten» Hätten die Franzosen nicht schon vorher die Religion mit Füßen getreten, diese mächtig« Bändigerin menschlicher Thorheiten und Lüste würde ganz gewiß auch dies tolle Unding Weichheit gar bald vernich- tet haben. Allein das Gefühl der Unterwürfigkeit unter einen alles regierenden Gote war vernichtet, und an die Stelle desselben t, at ein unglücklicher Rausch, ein heftiger Schwindel und ein entsetzlicher Taumel. Diese Krank- heit, die jene herrschsüchtigen Menschen zu verursachen ge- wußt hatten, nützten sie nun; sie nahmen die Maske des Patriotismus vor und versprachen ihren Anhängern die höchste Glückseligkeit, und ganze Schaarcn der Verblen- deten gesellten sich zu ihnen. Nun tobten sie wüthend in Paris und in den Provinzen herum und erwürgten am I2ten August und am 2ten September des Jahrs 1793 einige Tausend der vornehmsten Personen, die sicfürgleich- heitsftinde hielten, mit einem Grimme, den matt selbst an den wildesten Bestien nur selten sieht. Am unmenschlichsten würgten sie die ehemaligen noch zu- rückgebliebenen Hostcute des Königs und die Geistlichen, die es nicht mit der Constitution hielten» Der verwit- weten Prinzcfiin vott Lamballe, Maria visier sla, bis- herigen Gesellschafterin der Königin, einem sehr liebens- würdigen Frauenzimmer, riß ein Ungeheuer das Herz aus dem Leibe, wickelte ihre Gedärme um seinen Arm, fraß den Theil ihres Leibes auf, den selbst der Hottentott schaambaft bedeckt, raunte dann zur Königin und bot ihr das zappelnde Herz und den blutigen Kopf zum küssen am Wahrend dieser unter christlichen Völkern unerhörten Greuel wurde die Nationalversammlung aufgehoben und es bildete sich ein anderes Collegium, unter dem Titel des National-Convmts, zu welchem die Besitzer, 749 arr dep

9. Bd. 3 - S. 59

1793 - Hannover : Helwing
Begebenheiten vor Christi Geburt- vj nahmen seine Untertanen an Anzahl sehr beträchtlich zu; denn er konnte jetzt 46000 Bewafnete ins Feld stellen. Als er einige Ruhe bekommen hatte, gab er seinem Staate eine ordentliche Verfassung. Er führte die Religion der Griechen ein, vermehrte aber auch die Zahl der Priester mit Wahrsagern, die aus dem Lauf der Sterne, aus dem Fluge der Vögel und aus den Eingeweiden der Thicre zukünftige Dinge weißagen mußten; zugleich verordnere er, daß man diese Wahrsager allemal erst um Rath fra- gen mußte, ehe man eine Sache von Wichtigkeit unter- nahm. Zur Handhabung der Gerechtigkeit und Policcy setzte er einen Senat von hundert Personen, die ihm in Regierungögeschaften mit ihrem Rath an die Hand gicn- gen, und um die Bevölkerung zu vermehren, räumte er dem Volke viele Rechte ein. Seme müssigen Stunden wendete er an, um seine Soldaten zu üben. So fest er jedoch den neuen Staat gegründet hatte, wurde er gleich- wohl, nach einer Regierung von vierzig Jahren, vom Senat umgebracht, weil dieser fürchtete, Romulus möchte sich zum unumschränkten Herrn von Rom machen.. Sein Nachfolger Nllmü, ein Sabiner, war ein weiser und frommer Mann. Er sähe ein, daß sein Volk durch beständige Kriege wohl eine tapfere und gefürchtete, nie über eine aufgeklärte, glückliche und liebenswürdige Na- tion werden würde, und wollte daher nicht, daß es die wilden Kriegsbegierden beybe-halten sollte. Im Gegen- teil empfahl und beförderte er die Geschäfte des goldnen Friedens, sorgte für die Erweiterung und Aufrechthaltung der Religion, brachte nützliche Gewerbsarten, vornem- lich aber den Ackerbau in Gang, belohnte fleißige Oeco- nomen, und hob den bisherigen Unterschied zwischen Römern und Sabinern auf, auch schäfte er seine Leibwache ab, weil er sagte, nur die Liebe feiner Unter- tanen könne und müsse ihn schützen- Wirklich regierte die-

10. Bd. 3 - S. 420

1793 - Hannover : Helwing
Die Weltgeschichte. 420 ersten Jahre beynahe das ganze pohlnische Reich. Bald dar- auf aber mischten sich fremde Machte ins Spiel, vornemlich der König von Dänemark. Earl überfiel auch ihn,eroberte verschiedene Provinzen, und belagerte Kopenhagen mitten im Winter. Hierdurch nöthigte er den geängsteten König zu einem schimpflichen Frieden, den jedoch der kriegssüch- tige Car! selbst wieder brach. Er belagerte Kopenhagen aufs neue, und war willens das ganze Königreich Dänemark zu erobern; aber der Tod überraschte ihn, und brachte ihn um alle seine kriegerischen Plane. Nun kam im Jahr 1660 seinsohn Carl 11 auf den Thron. Unter seiner Regierung entstanden Streitigkeiten zwischen dem Edelstande, der Geistlichkeit und dem Bürgerstande, tue vornemlich durch die vielen Güter, welche der erste Stand besaß, erhoben wurden. Carl nützte das Miövergnügcn der untern Stande dazu, sich eine unumschränkte Gewalt zu ver- schaffen. Nun zwang er viele reiche Edelleute, ih- re Güter dem Staate wieder zu geben, und verursach- te durch dieses strenge Verfahren, daß eine betracht» liche Anzahl vornehmer Familien verarmte. Dies war aber auch der einzige schädliche Gebrauch, den er von seiner neuerlangten Gewalt machte: denn er setzte seine Land - und Seemacht in gute Verfassung, munterte Handlung und Manufakturen auf, und beförderte die Wissenschaften. In diesem Zustande des Reichs bestieg im Jahr 1697 sein Sohn Carl 12 den Thron. Zwar war dieser Prinz kaum i Z Jahre alt, aber die Reichsstande erklärten ihn, seines großen Verstandes wegen, für volljäh- rig. Kaum hatte der junge König die Krone aufgesetzt, als ihm plötzlich drey Feinde zugleich, Dänemark, Pohlen und Ausland, ankündigten, daß seine Knaben- hand das kriegerische Schwerdt ziehen solle. Carl zeigte zum Erstaunen der ganzen Welt, daß Heldenmuth und Feldherrnklugheit nicht blos das Eigenthum des Mannes, > oder
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